Hat Russland den Hafen von Odessa wegen des Getreide-Abkommens angegriffen?

Bild vom Brand im Hafen von Odessa nach dem Angriff, das Gerascchenko, Berater des ukrainischen Innenministers, verbreitet hat.

Die Schäden waren geringfügig, die Getreide-Infrastruktur war nicht betroffen, die Verurteilungen waren groß, Russland streitet jede Verantwortung ab. Wir befinden uns im Propagandakrieg.

 

Das Kommando Süd der ukrainischen Streitkräfte meldete gestern, dass russische Truppen den Hafen von Odessa mit Kalibr-Raketen angegriffen hätten. Zwei der Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, zwei hätten Hafeninfrastruktur getroffen. Es habe Verletzte gegeben und es sei ein Feuer ausgebrochen.

Der Angriff wurde sofort damit zusammengebracht, dass Russland und die Ukraine unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen am Tag zuvor ein Abkommen geschlossen, um Schiffe mit ukrainischem Getreide von den Häfen Odessa, Yuzhne und Chornomorsk, aber auch russische Schiffe mit Düngemittel eine sichere Fahrt zu gewährleisten. Die Schiffe und die für sie benötigte Hafeninfrastruktur darf nicht angegriffen werden. Die Ukraine soll 20 Millionen Tonnen exportieren können, was einem Wert von 10 Milliarden Dollar entspreche. Ziel des Angriffs seien die Getreidelager gewesen, sagte ukrainische Militärsprecher Jurij Ignat.

Russland könne man nicht vertrauen, sagte der ukrainische Präsident Selenskij einer Delegation von amerikanischen Abgeordneten:  „Das beweist nur eines: Egal, was Russland sagt und verspricht, wird es Wege finden, dies nicht umzusetzen. Geopolitisch, mit Waffen, blutig oder nicht, aber es besitzt mehrere Vektoren, wie es immer agiert.“  Verteidigungsminister Reznikov sekundierte und legte noch einen drauf: „Heute haben russische Kriegsverbrecher den Hafen von Odessa  angegriffen. Vor 90 Jahren orchestrierte Russland den menschengemachten Hunger  Holodomor mit Gewehren. Jetzt benutzen sie Raketen, um andere Nationen an Hunger sterben zu lassen.“

Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, erklärte, dass Putin damit in das Gesicht des UN-Generalsekretärs und das des türkischen Präsidenten gespuckt habe. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schloss sich den ukrainischen Politikern an und schrieb, der Angriff zeige  „totale Missachtung für internationales Recht und Vereinbarungen“. Die amerikanische Botschafterin Bridget Brink meinte, der Angriff zeige, dass Russland Lebensmittel zu Waffen mache. Russland müsse zur Rechenschaft gezogen werden. Die deutsche Außenministerin mischte auch gleich mit und erklärte: „Die feigen Raketenangriffe auf den Hafen von Odessa zeigen, dass die Unterschrift der russischen Führung derzeit wenig zählt.“ Ihre Kollegin, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von den Grünen, musste auch ihren schnellen Kommentar abgeben: „Putin ist nicht zu trauen. Am Tag nach dem Getreide-Abkommen lässt er den Hafen von Odessa angreifen.“

Dass die Ukraine den Angriff nutzt, um Gegenpropaganda zu machen, ist verständlich, dass die Unterstützer der Ukraine nicht erst einmal Luft holen, anstatt sofort einen Zusammenhang mit dem Export von ukrainischem Getreide herzustellen, zeigt zwar die unbedingte Solidarität mit der Ukraine, aber lässt kein Vertrauen über die Glaubwürdigkeit aufkommen. UN-Generalsekretär António Guterres ließ über seinen Sprecher mitteilen, dass er den berichteten Angriff verurteile. In der Mitteilung wird aber gesagt, es sei unbekannt, welche Ziele getroffen werden sollten und ob die Getreideinfrastruktur getroffen wurde.

Russland hat sich zuerst nicht direkt geäußert, sondern nur dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar gegenüber eine Verantwortung dafür abgestritten: „Die Russen haben uns mitgeteilt, dass sie absolut nichts mit diesem Angriff zu tun hätten, und dass sie diese Angelegenheit sehr genau und im Detail untersuchen.“ Auch das nicht sonderlich glaubwürdig.

Das ukrainische Südkommando teilte schließlich mit, es sei eine Pumpstation in Brand geraten, Getreidelager seien nicht beschädigt worden. Das Feuer wurde schnell gelöscht, die Schockwellen hätten einige Häuser beschädigt, es habe keine nennenswerten Zerstörungen der Hafeninfrastruktur gegeben. Die Ukraine setzt die Arbeiten für den Getreideexport fort, sagte der Minister für Infrastruktur Alexander Kubrakov. Man habe das Abkommen nicht mit Russland unterzeichnet, vertraue den Partnern und Verbündeten, das Abkommen sei unter ukrainischen Bedingungen zustandegekommen, nachdem die Schlangeninsel zurückerobert wurde.

Ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen sagte der New York Times, dass Russland zumindest technisch vielleicht nicht das Abkommen verletzt hätte. Es habe sich nicht verpflichtet, Teile eines Hafens nicht anzugreifen, die nicht für die Getreideexporte gebraucht werden. Es könnten militärische Ziele angegriffen werden.

Video vom Angriff

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Update 11:15: Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat nun eingeräumt, dass der Angriff von den russischen Streitkräften kam:

„Die Kalibr-Raketen zerstörten die militärische Infrastruktur des Hafens von Odessa und schickten ein ukrainisches Militärboot mit einem hochpräzisen Schlag an die vom Kiewer Regime geliebte Adresse.“

Nach den zirkulierenden Bildern zu schließen, wurde allerdings kaum Schaden angerichtet. Ist die Pumpstation, die nach ukrainischen Angaben getroffen wurde, eine militärische Infrastruktur? Und warum stritt Russland zunächst den Angriff ab? Weiß die rechte Hand nicht, was die linke macht?

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Video vom Angriff

Was man bislang sagen kann: Es gab einen Angriff und einen Brand, aber die für die Getreideexporte notwendige Infrastruktur, auch nicht Schiffe und Lager, wurden getroffen. Unklar ist, wer für den Angriff verantwortlich ist. Viel spricht natürlich für Russland (was nun offiziell bestätigt wurde). Unklar ist, was das Ziel des Angriffs gewesen sein könnte. Beide Seiten unterstellen der jeweils anderen, für Provokationen zu sorgen. Da bislang ein militärisches Ziel nicht bekannt ist und die Schäden offensichtlich gering sind, wäre auch ein False-Flag-Angriff denkbar, um Russland zu diskreditieren. Was Russland mit einem solchen Angriff bezwecken sollte, der kaum Schäden verursacht hat, bleibt fraglich. Möglich ist es natürlich dennoch. Wir leben unter Bedingungen der Propaganda und der Desinformation, die auch über angebliche Faktenchecker verbreitet wird. In solchen Zeiten, in denen wir aufgefordert werden, uns im Zeichen der Einheit einzureihen, und in denen es nur noch Freund und Feind und nichts dazwischen gibt, wird Skepsis zur Tugend.

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41 Kommentare

  1. Herr Rötzer sie haben im letzten Abschnitt es auf den Punkt gebracht
    „Wir leben unter Bedingungen der Propaganda und der Desinformation, die auch über angebliche Faktenchecker verbreitet wird. In solchen Zeiten, in denen wir aufgefordert werden, uns im Zeichen der Einheit einzureihen, und in denen es nur noch Freund und Feind und nichts dazwischen gibt, wird Skepsis zur Tugend“
    Dankeschön!

    Mein Herz schreibt: im Zweifel stehe ich näher zum Angeklagten. Der Angeklagte stellt die unipolare Ordnung in Frage…

    1. Es ist allerdings wahr, dass die Russen die Raketen abgefeuert haben. Sie sagen, sie haben/wollten Lager voller US Waffen zerstören.

      Diskussionen zu Wahrheit und Propaganda sind in Zeiten eines Krieges reine Zeitverschwendung. NIEMAND kennt in Kriegen die Wahrheit, beide Seiten lügen natürlich. Man wäre ja dumm, wenn man es nicht täte.
      Wir sollten unsere Mienungen also auf das beschränken, was wir WISSEN! Und den Unterschied zwischen Wissen, Meinen und Glauben niemals vergessen…

  2. „Auch das nicht sonderlich glaubwürdig.“ [das russische Dementi]
    „Viel spricht natürlich für Russland. Unklar ist, was das Ziel des Angriffs gewesen sein könnte.“

    Die drei zitierten Bemerkungen kommen als apodiktische, argumentfreie Behauptungen daher, was vielleicht – ich versuche eine Rötzer-freundliche Interpretation – die Befürchtung des Autors spiegelt, im Fall einer anderslautenden Spekulation als Verschwörungstheoretiker dazustehen. Denn natürlich wird das Ziel sofort greifbar, wenn man nur von einem False flag-Angriff ausgeht. Der Vertrag stipuliert auch gewisse Erleichterungen der russischen Agrarausfuhren, deren Behinderung durch den westlichen Wirtschaftskrieg doppelt so viel Einfluss auf die Weltmärkte hat, als im Fall der ukrainischen, schlicht weil es sich um das doppelte Volumen handelt. Und das will die ukrainische Führung nicht. Der Vertrag kam auch auf einen gewissen westlichen Druck zustande, dem sich die ukrainische Führung nicht entziehen konnte, aber ihn umgehend torpedieren ist problemlos möglich. Schliesslich wird alles was Kiew verlauten lässt im Westen auf die Goldwaage gelegt. Skandalös in diesem Zusammenhang übrigens das Verhalten der UNO, das ohne den geringsten Beweis die ukrainische Version vollumfänglich übernommen hat.

    Russische Angriffe mit Lenkwaffen pflegen ihre Ziele genau zu treffen. Der Umstand, dass hier nichts Nennenswertes getroffen wurde, sollte jederman stutzig machen. Die Vermutung liegt nahe, dass das vom Absender auch nicht beabsichtigt war. Ein 11-Sekunden-Clip zeigt eine Explosion, augenscheinlich im Wasser. Leider schwenkt der Aufnehmer, wohl durch die Explosionsgeräusche aufmerksam gemacht, erst hin, als die Explosion schon stattgefunden hat. Man kann also nicht sehen, ob da überhaupt ein Geschoss aus der Luft daherkam, oder ob etwa eine Mine die Explosion verursachte, von denen es bekanntlich genug im Wasser hat. Nicht unwahscheinlich.

    Naturgemäss weiss auch ich nicht, was wirklich passiert ist, aber dass die Russen nur 20 Stunden nach der Vertragsunterschrift ausgerechnet auf den Hafen von Odessa einen Angriff verüben, glaubt nur jemand unbesehen, der sie für prinzipiell bösartig und irrational hält. Dies gilt auch, wenn man berücksichtigt, dass die Explosionen den Vertrag nicht ritzen, der in keiner Weise eine Einstellung von Angriffen beinhaltet, ausser eben auf die Getreideausfuhren selbst. Die BBC behauptete in einem Artikel wahrheitswidrig, das russische Verteidigungsministerium habe von einem Angriff auf Harpoon-Hangars gesprochen. Ein solcher hat tatsächlich stattgefunden, ist aber schon einige Tage her.

    Selenski hat nachweislich schon unzählige Male aus propagandistischen Gründen grob gelogen. Bei der Nachricht des Vertragsabschlusses war ich schon aus den genannten Überlegungen heraus überzeugt, daraus werde nichts werden. Ich fühle mich nun schon weitgehend bestätigt.

    1. Ja das erinnert etwas an die false flag operation in Duma, welche die Weißhelme ausgeschlachtet haben, der OPCW Bericht die Weißhelme bestätigt und die OPCW-Beobachter, welche den Giftgasoperation vor Ort untersucht haben, den offiziellen Bericht wieder gerade gerückt haben, da die Bombe nicht aus der luft abgeworfen sein konnte, sie mußte vor der Explosion am Boden deponiert worden sein.

      Richti gut beschrieben in einem Artikel von Karin Leukefeld auf den NDS https://www.nachdenkseiten.de/?p=55809

      Das westliche Geheimdienste mit ihren Gehilfen vor Ort solche Aktionen planen und durchführen können, wissen wir seit dieser Zeit. Außerdem können sie auch die Untersuchungskommisionen da OPCW manipulieren. Die OSZE hat sich ja an der Kontaktlinie VRL und DVR zu dem von Kiewgehaltenen Gebiet auch höchst parteiisch verhalten.

  3. Die Russische Armee sollte schon in der Lage sein den Hafen von Odessa zu zerlegen wenn es denn gewollt ist.
    Für mich sieht es eher nach einem verpeiltem Angriff aus, was immer auch getroffen werden sollte.
    Aber die Reaktion der UNO finde ich in dem Zusammenhang dramatisch !
    Wenn es dort auch keine Bereitschaft zu Diplomatischen Lösungen gibt wird dieser Krieg noch lange böse Nachwirkungen haben.

  4. Es ist doch merkwürdig, wenn immer nach einer Einigung ( oder Fast-Einigung) die Russen etwas Böses tun.
    Vielleicht war es der Geist der versunkenen Kursk.

    1. Irgendwie wird Diplomatie gerade masiv torpediert. Der Krieg soll wohl recht lange dauern und viele Opfer weltweit kosten. Hauptsache Putin ist Schuld!

      1. Hauptsache der Krieg dauert noch recht lang, das passt Putin gut ins Konzept. Sonst hätten man die Raketen ja nicht abgeschossen und dann erstmal dementiert. Idiotische Aktion eines Idioten.

        1. Heute wurde das Krankenhaus Nr.1 von Gorlowka von der Ukraine mit Artillerie beschossen. Klar, dass Dir nichts dazu einfällt. Wenn die ukrainische Artillerie im Donbass Kinder zerfetzt, jubeln die ukrainischen Medien über getötete „Kartoffelkäferlarven“. Russen sind „Orks“, Donbassbewohner „Nieliudi“ (Untermenschen). Das sind Deine Freunde, sie passen zu Dir.

          Aber über ein versenktes Kriegsschiff jammern und von Vertragsbruch lügen. Abstossend.

  5. Wer sich die Frage nach dem cui bono (wem nützt es?) stellt, kann nur zur Antwort gelangen, dass es gewiss keine bewusste Aktion von russischer Seite auf Veranlassung von Putin gewesen ist.
    Angesichts des erzeugten idiotischen Narrativs, mit Putin könne man nicht verhandeln, weil er sich an keine Vereinbarungen hãlt, dient diese Nebelkerze wieder der Aufrechterhaltung solcher Logik.
    Keine diplomatischen Bemühungen, und wenn ja, dann auf der Basis unakzeptabler Mindestforderungen wie der Rückgabe der Krim. Der dümmste Hinterwäldler, eine erhebliche Mehrheit von Grundschülern würde/würden das ziemlich schnell checken, wenn er/sie einen entsprechenden Überblick auf die Situation und deren Entstehung hätte/hätten.

    Angesichts der Reaktionen, wie dies auszuschlachten versucht wurde, frage ich mich, wie man so dumm und verantwortungslos sein kann.
    Russland ist eine Atommacht und wird sich sicher niemals in die Knie zwingen lassen.
    Die USA werden dann einen Rückzieher machen, wenn wirklich ein Angriff auf ihr Staatsgebiet zwischen Ost- und Westküste drohen würde. Lieber verliert man dann Ramstein oder andere Basen. Der Bündnisfall wird bei konsequenter Entschlossenheit nicht greifen!
    Das haben die Kindergartenbubis im Baltikum und Polen anscheinend noch nicht kapiert. Vom Komiker kann man es verstehen, wenn er seine Rolle mit der Wirklichkeit verwechselt. Von seinem Stab und Umfeld dann aber schon weniger, denn die Eskalationsdynamik kann Russland erheblich stärker vergrößern als die Ukraine. Und wenn das geschieht, dann sieht es in Kiew mehr als nur mau aus.
    Will man eine „Operation Bagration“ herausfordern und dann so wie die Heeresgruppe Mitte enden?

    In West- und Mitteleuropa ist mittlerweile ein Großteil des Weizen geerntet und diese Erntemenge übersteigt die ukrainischen Lagerbestände bei weitem. Wenn Nothilfe so dringend wäre, warum bedient man sich hier nicht?
    In Afghanistan hungern mittlerweile seit nahezu einem Jahr die Menschen und mehr als eine vierstellige Anzahl dürfte mittlerweile verhungert oder an den Folgen von Fehl- und Mangelernährung gestorben sein. Gab er irgendwie eine Initiativkraft, die sich mit gleicher Entschlossenheit dagegen gestemmt hat, wie man diesen Krieg zu kulminieren versucht hat?
    Sind das die abendländischen Werte?
    Ist das der Geist von Nathan der Weise?
    Ist das der kategorische Imperativ eines Marx, der in der philosophischen Diskussion im wesentlichen noch gar nicht aufgetaucht ist, oder des Ketzers von Nazareth, einem Materislisten und Anarchisten?
    Oder ist das nicht vielmehr die Logik des Hexenhammers, der irrtümlich im Mittelalter angesiedelt wird, aber im wesentlichen eine Folge der Verwerfungen der Neuzeit darstellt?

    Ist es das Postulat der Aufklärung, solche Verwerfungen wieder zuzulassen, oder nicht vielmehr, seinen Lessing, seinen Marx und seinen Einstein herauszuholen, und sich entschieden und konsequent dagegen zu wehren und dadurch Bekenntnis vor (Gott und) den Mitmenschen abzulegen?

    Diese Situation ist potentiell revolutionär. Die Kapitalisten sind nicht in der Lage, die Freiräume, welche dieses System durchaus noch bieten würde, zu heben, um so einer nicht unerheblichen Verarmung erheblicher Bevölkerungskreise Einhalt zu gebieten. Es gibt für viele kein Gelobtes Land mehr am Horizont, sondern schon eher die Anzeichen großer sozialer Verwerfungen, welche in einen gesellschaftlichen Kannibalismus abzugleiten drohen.

  6. Stutzig macht, dass gleich zwei Kalibr abgeschossen worden sein sollen. Das Mordwerkzeug führt aber im Zielanflug abrupte Ausweichmanöver durch, die ein Zufallsgenerator bestimmt. Ist also nicht so einfach, das Teil zu treffen.

    Dann passt der Zeitpunkt – direkt nach einem Abkommen, von dem Russland profitiert – gar nicht und man sollte auch bedenken, dass es in der Ukraine verschiedene Kräfte gibt, wovon einige politisch selbstständig sind und entsprechend handeln. Derartige Verbände befinden sich auch im Süden. Die sehen dieses Abkommen bestimmt nicht gerne.

  7. Der Raketenangriff könnte eine Aktion unter falscher Flagge gewesen sein.
    Mich erinnerte das an die Geschichte mit dem Angriff auf die USS „Liberty“ beim Sechstagekrieg durch ungekennzeichnete israelischen Kampfbomber. – Eigentlich wollten die Israelis mit dieser Nummer die USA dazu moralisch zwingen in den Krieg gegen Ägypten einzusteigen. – Die Nummer flog schon kurz danach auf und später mussten sie dafür sogar Schadensersatz an die USA leisten.
    Dieser Raketenangriff wird nicht aufgeklärt werden, da er kaum Schaden angerichtet hat und nur Schlagzeilen liefern sollte, und der Schaum auf den Lippen westlicher Politiker wird schnell trocknen.

  8. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums soll laut Reuters inzwischen via Telegram mitgeteilt haben, dass der Beschuss tatsächlich von russischer Seite erfolgte:
    „Kalibr missiles destroyed Odesa port’s military infrastructure, sending a Ukrainian military boat to the Kiev regime’s favourite address in a precision strike,“ Foreign Ministry spokeswoman Maria Zakharova said on Telegram

    https://www.reuters.com/world/europe/russia-says-it-hit-military-boat-odesa-port-ukraine-2022-07-24/

  9. „Russland streitet jede Verantwortung ab. “

    Nein, Russland streitet es nicht ab. Heute hat Russland offiziell bekannt gegeben, es wurde ein Kriegsschiff im Hafen mit einer Kalibr-Rakete versenkt. Getreidesilos blieben unversehrt.

    1. Offizielle Verlautbarung im Wortlaut: „…
      – Attack launched by high-precision long-range sea-based missiles has resulted in the elimination of Ukrainian military ship and a depot of Harpoon anti-ship missiles delivered by USA to the Kiev regime in the seaport of Odessa.
      -The list of neutralised targets also includes the production facilities of an entity specialised in repairing and modernising the fleet of Ukrainian Navy.
      …“

    2. Die Russen haben erstmal alles abgestritten. Ist einfach ein Reflex, die könne gar nichts dafür.
      Und jetzt streitet Russ. Hacker ab, dass es von Russland abgestritten wurde. Witzbold.

      Aber die Türkei ist ziemlich angepisst, von solchen Verhandlungs“partnern“.

  10. Russland hat den Angriff auf ein Marineboot -militärisches Objekt !??? – im Hafen von Odessa zugegeben!
    Die Lage kann man hier sehen!
    https://twitter.com/RWApodcast/status/1550839297925943296
    https://twitter.com/chris__759/status/1550863796381548545/photo/1
    https://twitter.com/chris__759/status/1550863796381548545/photo/2
    Der Treffer erfolgte etwa in einer Entfernung von 300 m von den Getreidesiloanlagen und beschädigte dabei keine Hafeninfrastruktur! Und beeinflusst damit in keiner Weise die Möglichkeit der weiteren Getreideausfuhr!
    Da im Vertrag für die Stadt Odessa bzgl. der Getreideausfuhr kein Waffenstillstand ausgehandelt wurde , ist Odessa leider weiterhin Kriegsgebiet! Und Russland wird auch weiterhin dort alle militärischen Ausrüstungen -auch westliche Waffen – zerstören!
    Dieser russische Angriff auf ein Militärboot ist aber für Zelensky sehr positiv!
    Es Läuft nicht so richtig an der Front! Keine wirklichen Rückeroberungen ! Nur scheinbare , sonst nichts!
    Er braucht also noch mehr und noch bessere Waffen! Immer mehr Panzer, Kampfflugzeuge, Raketensysteme, U-Boote und Bomben!
    Denn nun steht erneut fest, der Russe ist ein Barbar!
    Und wer nun keine Waffen, keine Haubitzen und keine Granaten nach Wunsch liefert, ist selbst ein Barbar!
    Und macht sich schuldig am Hungertod von Millionenmenschen!
    Und wir wollen doch alle nicht schuldig sein!?
    Stimmt!

    Nebenbei, der Wahrheitsradius der Aussagen von Zelensky scheint 300 m nicht zu überschreiten!
    Als Russland den Fernsehturm in Kiew beschoss, erklärte Zelensky, das die Russen – die neuen Barbaren unserer Zeit – dabei Babyn Jar beschädigt und damit das Andenken der 36 000 in Kiew ermordeten Juden geschändet hätten!
    Nein, ein Blick aus einem Fenster in Kiew – auch durch Presse – hätte genügt, zu sehen, das Denkmal Babyn Jar war und ist völlig unbeschädigt!
    Die Wahrheit wollen wir aber gar nicht wissen!
    Und das ausgerechnet in Kiew, in der Hauptstadt mit Sitz eines jüdischen Präsidenten, der Weg zum Denkmal der ermordeten Juden Babyn Jar praktisch über die Bandera-Straße, zur Verherrlichung eines Massen- und Judenmörders – führt, ist weltweit einmalig!
    Die Schändung der Opfer ist einmalig!
    Aber die Bevölkerung muss das alles gar nicht wissen!

  11. So sieht die offizielle Meldung der Russen jetzt aus:

    Russland zerstört ukrainisches Kriegsschiff und Lagerhaus mit US-Harpoon-Raketen im Hafen von Odessa – Verteidigungsministerium
    Russisches Kriegsschiff startet eine Rakete als Teil der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine – Sputnik International, 1920, 24.07.2022
    Russisches Verteidigungsministerium

    Der Angriff auf den Hafen habe auch eine Anlage außer Gefecht gesetzt, die von der Ukraine zur Reparatur und Aufrüstung ihrer Militärschiffe genutzt werde, so das Ministerium weiter.
    Der Angriff der russischen Marine auf den Hafen von Odessa zerstörte ein angedocktes ukrainisches Kriegsschiff sowie ein Lager, in dem von den USA gelieferte Harpoon-Raketen gelagert waren, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Das Ministerium fügte hinzu, dass für den Angriff auf diese Ziele schiffsgestützte Langstrecken-Präzisionsraketen eingesetzt worden seien.
    Neben der Zerstörung des nicht näher bezeichneten Militärschiffs und des Lagers wurde bei dem russischen Angriff auch eine im Hafen gelegene Anlage zerstört, in der die Ukraine ihre Kriegsschiffe modifiziert und repariert, so das russische Verteidigungsministerium.
    Das Verteidigungsministerium machte keine näheren Angaben zum Typ des zerstörten Kriegsschiffs, während die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, erklärte, es habe sich um ein schnelles Angriffsschiff gehandelt.
    Zerstörte US-Militärhilfe
    Die Harpoon-Raketen, die sich in dem von Russland zerstörten Lagerhaus befanden, werden vom US-Rüstungsriesen Boeing hergestellt und wurden von Washington zusammen mit anderen Waffen geliefert. Sie können einen bis zu 225 Kilogramm schweren Sprengkopf tragen und Ziele in einer Entfernung von bis zu 280 Kilometern treffen.
    Moskau hat den Westen wiederholt aufgefordert, die Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen, und davor gewarnt, dass sie für den Angriff auf zivile Objekte missbraucht werden oder in die falschen Hände geraten könnten. Der Kreml hat diese Lieferungen verurteilt, da sie den Konflikt in der Ukraine nur verlängern, und betont, dass sich die westlichen Länder nicht darum kümmern, das Leben von Ukrainern zu retten. Russland führt die Militärhilfe des Westens als einen der Gründe dafür an, dass Kiew die Gespräche über ein schnelleres Ende des Konflikts aufgegeben hat.

    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

  12. Zuerst streitet man jegliche Verantwortung ab und ganz im Sinne der Salamitaktik gibt man das zu was man eh nicht mehr unter den Teppich kehren kann.
    Die Tinte unter dem Abkommen ist noch nicht trocken und man nimmt erstmal den Hafen unter Beschuss der für das Abkommen elementar ist.
    Ja, da möchte jemand, dass der Krieg schön lange dauert und damit soviel Geländegewinne wie möglich realisieren. Der Angegriffene wird es nicht sein, auch wenn man mit wilden und fadenscheinigen Begründungen das so konstruieren möchte.
    Am schönsten wäre natürlich der Ukraine den Angriff in die Schuhe zu schieben. Manche sind sich für nichts zu schade.
    Das imperialistische Russland muss so früh wie möglich gestoppt werden. Auch wenn das die 5. Kolonne Moskaus anders sieht.

    1. Angeblich soll Selenski gesagt haben, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis man durch eine Offensive im Süden nachhaltig Geländegewinne erzielt und auch die restlichen Gebiete zurückerobert, falls genügend westliche Waffen geliefert werden sollten.
      Nach ihrer Interpretation ist es genau andersrum.
      Dann müsste sich ja die Ukraine um ein Abkommen bemühen, um so weitere russische Geländegewinne zu verhindern, damit die strategische Lage nicht noch weiter verschlechtert wird.
      Wurde nun ein Schiff mit westlichen Waffen getroffen oder nicht?
      Und wenn ja: Wie wäre das zu bewerten?

      1. Sie beginnen mit „Angeblich…. und enden mit vielen ?.
        Russland hat den Hafen von Odessa angegriffen. Ein Tag nach dem Abkommen.
        Halten sie sich einfach mal an das was bekannt ist und hören Sie auf sich was zu wünschen.

        1. Eine relativ neutrale Einschätzung. Bevor man von Vertragsbruch reden kann, muss man den Vertrag kennen. Was man bisher hört, dass nicht die Getreidelager oder die dazu gehörigen Hafenanlagen beschossen wurden, sondern wohl ein anderer Teil des Hafens. Außerdem sagt der Russe, dass dort Harpunraketen gelagert wurden. Natürlich wird das die Ukraine abstreiten, aber vor einem neutralenGericht steht dann Aussage gegen Aussage, denn eine unabhängige Untersuchung wird es nicht geben. Denn Unabhängige Untersuchungen bzw. Organisationen gibt es nicht mehr ( siehe oben der Beitrag von Thalrecht über die die false flag operation in Duma). Also wer soll diese unabhängige Untersuchung durchführen? Also kann jeder, wie auch jeder Gerichtbeobachter in so einem Fall, denken, was er möchte.

          Die russische Nachrichtenagentur TASS hat nach der Unterzeichnung des Abkommens eine Meldung veröffentlicht, in der sie sich auf Aussagen eines UNO-Vertreters berufen und geschrieben hat:

          „„Das Abkommen besagt, dass die Parteien keine Angriffe auf Getreideschiffe, andere zivile Schiffe und im Abkommen genannte Hafenanlagen durchführen werden“, sagte er.“

          Das ist eine wichtige Formulierung, denn es ist demnach nicht davon die Rede, dass in dem Abkommen Angriffe auf die Häfen generell ausgeschlossen werden, sondern dass in dem Abkommen konkrete Hafenanlagen genannt sind, die für den Export des Getreides nötig sind und daher nicht angegriffen werden dürfen.

          Das Problem ist, dass die westlichen und ukrainischen Medien zwar über den Angriff berichten und ausführlich die wütenden Erklärungen westlicher und ukrainischer Medien zitieren, die Artikel aber keinerlei Details darüber enthalten, welcher Teil des Hafens von Odessa beschossen wurde. Russland hat für den Beschuss seine Kalibr-Marschflugkörper verwendet, die, wie ihr amerikanisches Gegenstück, die Tomahawk-Marschflugkörper, satellitengesteuert und extrem präzise sind.

          Das russische Verteidigungsministerium hat auf seinem täglichen Briefing am Tag nach dem Beschuss dazu gemeldet:

          „Bei einem Angriff mit hochpräzisen seegestützten Langstreckenraketen wurden ein ukrainisches Militärschiff und ein Depot mit von den USA an das Kiewer Regime geliefertes Harpoon-Schiffsabwehrraketen im Seehafen von Odessa ausgeschaltet.
          Auf der Liste der neutralisierten Ziele stehen auch die Produktionsanlagen eines Unternehmens, das auf die Reparatur und Modernisierung der Flotte der ukrainischen Marine spezialisiert ist.“

          Wenn das der Wahrheit entspricht, war das ein Angriff auf ein rein militärisches Ziel und damit auch gemäß dem Abkommen über den Getreideexport erlaubt. Leider fehlen für eine endgültige Bewertung des Vorfalls sowohl Details darüber, was tatsächlich angegriffen wurde, als auch der Text des Abkommens selbst.

        2. Hi Ottono,

          „Halten sie sich einfach mal an das was bekannt ist und hören Sie auf sich was zu wünschen.“

          Das gilt leider auch für Ihren Kommentar. Denn der Inhalt des Vertrages erlaubt Angriffe auf militärische Ziele.

          Laut Interfax-Ukraine:

          „Die Parteien werden keine Angriffe auf Handelsschiffe und andere zivile Schiffe und Hafenanlagen unternehmen, die an dieser Initiative beteiligt sind.“

          Selbst die New York Times musste dies zähneknirschend einräumen:

          Russland hat möglicherweise technisch nicht gegen die Vereinbarung verstoßen, da es sich nicht verpflichtet hat, die Teile der ukrainischen Häfen nicht anzugreifen, die nicht direkt für die Getreideexporte genutzt werden, so ein hoher UN-Beamter. Falls sich in der Nähe militärische Ziele befanden, könnte Russland versucht haben, ein Schlupfloch auszunutzen.

          Und wenn Sie sich jetzt oben das Video anschauen, sind nicht die Getreidesilos und die dazu gehörige Hafenanlage unter beschuss genommen wurden.

          Wenn die Ukraine im Hafen militärisches Material lagert, so wie von den Russen behauptet (Lager mit Harpun), dann war der Angriff legetim.

          Also noch abwarten mit der abschließenden Bewertung.

        3. Wo wurde etwas gewünscht?
          Das „angeblich“ sollte man schon sinngemäß verstehen, wenn man es kommentiert.
          Grundsätzlich sollte jeder Kommtar auf den Inhalt Bezug nehmen, wenn er schon relativ platziert ist, aber da scheint ein O. überfordert zu sein.

        4. Russland hat nie etwas abgestritten, sondern die Vorwürfe untersucht. Ein Abkommen, das gesamte Hafengebiet von Odessa nicht anzugreifen, gab es nicht, sonst hätte ja die Ukraine dieses Gebiet komplett demilitarisieren müssen. Du weisst das durchaus und lügst.

  13. Keiner hat die Getreidelieferungen angegriffen, es wurde Kriegsmaterial zerstört.
    Wenn unsere Transatlantiker daraus lesen wollen, dass die Russen unzuverlässig sind und blitzschnell von Selenskij, dem US Ausenminister und der Vieze-Bundestagspräsidentin eine gleichlautende Erklärung kommt, haben wir einmal den Vorgang an sich und zum zweiten, was daraus gemacht wurde:
    Ein wahres PR-Lehrstück.

    1. Zuerst vermutet hier jeder eine false flag Operation und wenn das nicht mehr haltbar ist, dann wurde Kriegsmaterial zerstört. Herr Koethe war persönlich dabei.
      Oder glaubt er einfach alles was ihm die russische PR-Abteilung in den Mund legt.
      Echt peinlich wenn man nur nachplappert.

      1. Ach wissen Sie, es gibt in der BRD soviel Leute, die zu wissen glauben, was und wie „Putin denkt“, dass es schon langsam olympische Disziplin werden könnte.
        Wenn die Russen sagen, sie hätten Kriegsmaterial des Gegners zerstört, klingt das für mich konkreter, als wenn jemand anders ihnen „Unzuverlässigkeit“ vorwirft.

      2. Was man oben in dem beim abspielen des Videos eindeutig sieht, ist, dass die Getreidesilos und dieser Teil der Hafenanlage nicht angegriffen wurde.

        Die Ukraine und Russland haben sich nicht auf die Einstellung militärischer Handlungen verständigt. Denn wie die Ukraine mehrfach betont hat, bedeutet die Unterzeichnung des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides jedoch nicht, dass das Sicherheitsregime im Schwarzen Meer gelockert würde.

      3. Die Vermutung einer FFA lag ja auch nahe, denn vor einigen Tagen haben die Banderas einige Getreidesilos im Hafen mit Artillerie in Brand geschossen.
        Nun weiß man aber, dass die 3 Kalibr Raketen ein Kriegsschiff, ein Lager mit US Raketen und ein Instandsetzungswerk für Militärtechnik erfolgreich zerstört haben. – Solche Handlungen sind vom „Getreideabkommen“ ausgenommen, denn in dem Abkommen ist u.a. zu lesen: „dass die Parteien keine Angriffe auf Getreideschiffe, andere zivile Schiffe und im Abkommen genannte Hafenanlagen (!) durchführen werden.“ …. die angegriffenen Areale des Hafens dienten nicht dem Getreidehandel.
        So, und nun bist du dran …… uns zu zeigen, wo der Sand am Strand liegt.

  14. Ich lese Ukraine hat wieder kriegerisches in zivilem versteckt. Es gelingt, ohne dem Zivilen zu schaden, das Kriegerische zu zerstören. Ukraine und „der Westen“ lassen sich diese Chance nicht entgehen, dem Feind Vertragsbruch vorzuwerfen. Kann man so sehen. Dass „Moskau“ den Angriff auf „den Hafen“ abstreitet ist so korrekt, würde „der Westen“ in umgekehrtem Fall auch so machen. Für den einen ist das Haarspalterei, für den anderen korrekt.
    Propaganda halt. Da tut sich keine Seite etwas. Alle gleich.

  15. Hier ein Artikel von Interfax-Ukraine mit dem Vertragsinhalt bei MoA gefunden.
    https://interfax.com.ua/news/general/847867.html
    Insbesondere haben sich die Parteien auf Folgendes geeinigt

    – Alle Parteien werden ein Höchstmaß an Sicherheit für alle an dieser Initiative beteiligten Schiffe gewährleisten;

    – In Istanbul wird ein Gemeinsames Koordinierungszentrum (Joint Coordination Center, JCC) unter der Schirmherrschaft der UNO eingerichtet, dem Vertreter aller Parteien und der UNO angehören;

    – In der Türkei werden Inspektionsteams eingesetzt, die sich aus Vertretern aller Parteien und der UN zusammensetzen und deren Hauptaufgabe darin besteht, zu überprüfen, ob sich an Bord der Schiffe, die in die ukrainischen Häfen einlaufen oder aus ihnen auslaufen, nicht genehmigte Ladungen und Personen befinden.

    Alle Aktivitäten in den ukrainischen Hoheitsgewässern werden unter der Autorität und Verantwortung der Ukraine stattfinden, heißt es in dem Dokument.

    Die Parteien werden keine Angriffe auf Handelsschiffe und andere zivile Schiffe und Hafenanlagen unternehmen, die an dieser Initiative beteiligt sind.

    Sollte eine Entminung erforderlich sein, wird ein Minenräumboot eines anderen Landes die Zufahrten zu den ukrainischen Häfen absuchen, heißt es in dem Dokument.

    Handelsschiffe werden vorab in der JCC registriert und während ihrer Durchfahrt durch den von allen Parteien vereinbarten humanitären Seekorridor technisch überwacht.

    Die JCC wird einen detaillierten operativen Orientierungs- und Kommunikationsplan ausarbeiten und verbreiten, in dem auch sichere Häfen und Möglichkeiten der medizinischen Versorgung angegeben sind.

    Um Provokationen und Zwischenfälle zu vermeiden, werden die Bewegungen der Schiffe, die den humanitären Korridor durchqueren, von den Vertragsparteien aus der Ferne überwacht.

    „Keine militärischen Schiffe, Flugzeuge oder unbemannten Luftfahrzeuge (UAV) dürfen sich dem humanitären Seekorridor ohne Genehmigung der JCC und nach Konsultation aller Parteien näher als bis zu einer von der JCC vereinbarten Entfernung nähern“, heißt es in dem Dokument.

    Die Initiative bleibt 120 Tage ab dem Datum der Unterzeichnung durch alle Parteien in Kraft und kann automatisch um den gleichen Zeitraum verlängert werden, sofern nicht eine der Parteien die andere über ihre Absicht informiert, die Initiative zu beenden oder zu ändern.

    Wie die Ukraine mehrfach betont hat, bedeutet die Unterzeichnung des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides jedoch nicht, dass das Sicherheitsregime im Schwarzen Meer gelockert würde.

    MoA schätzt es jetzt wie folgt ein:
    https://www.moonofalabama.org/2022/07/the-moa-week-in-review-ot-2022-113.html#more
    – Der ukrainische Nachrichtendienst Interfax.ua listet die wichtigsten Punkte des Getreideexportabkommens mit der Türkei und der UNO auf:

    Die Parteien werden keine Angriffe auf Handelsschiffe und andere zivile Schiffe und Hafenanlagen, die an dieser Initiative beteiligt sind, durchführen.

    Die gestrigen russischen Angriffe auf militärische Ziele in Odessa stehen also im Einklang mit der Vereinbarung.

    Selbst die stets lügende New York Times musste dies zähneknirschend einräumen:

    Russland hat möglicherweise technisch nicht gegen die Vereinbarung verstoßen, da es sich nicht verpflichtet hat, die Teile der ukrainischen Häfen nicht anzugreifen, die nicht direkt für die Getreideexporte genutzt werden, so ein hoher UN-Beamter. Falls sich in der Nähe militärische Ziele befanden, könnte Russland versucht haben, ein Schlupfloch auszunutzen.

    MoA bietet hier ein Bild an, was man sich noch vergrößern kann und beschreibt das Foto wie folgt:

    Rot und orange sind die Einschlagstellen der Raketen. Kein Getreidesilo wurde beschädigt.

  16. „Im Seehafen der Stadt Odessa, auf dem Territorium einer Werft, zerstörten hochpräzise seegestützte Langstreckenraketen ein ukrainisches Kriegsschiff, das sich im Dock befand, und ein Lagerhaus mit Harpoon-Anti-Schiffs-Raketen, die von den Vereinigten Staaten geliefert wurden an das Kiewer Regime“, heißt es im Tagesbericht des Verteidigungsministeriums……
    https://www.kommersant.ru/doc/5479783?from=top_main_2

    also, kein Getreidesilo getroffen, auch kein Schiff das selbiges transportieren soll, auch keine Handelsschiffe….
    Im Abkommen steht: dass die Parteien keine Angriffe auf Getreideschiffe, andere zivile Schiffe und im Abkommen genannte Hafenanlagen durchführen werden.
    Die Russen haben ihre Raketen auf rein militaerische Ziele gelenkt und …..
    ein ukrainisches Kriegsschiff, sowie Harpoon-Anti-Schidffs-Raketen sind nunmal militaerische Ziele.

  17. Der Chef der militärisch-zivilen Verwaltung des Bezirks Kachowka im Gebiet Cherson, Wladimir Leontjew, hat über einen erneuten Angriff der ukrainischen Armee auf das Gelände um das Wasserkraftwerk Kachowka berichtet. Es gebe zwar keine Verletzten. Beschädigt worden sei aber eine Brücke, die entlang dem Damm des Wasserkraftwerks verläuft.

    „Sie schlugen auf das Gelände um das Wasserkraftwerk ein. Sie schlugen auf die Brücke und die Straßen ein. Das war ein Beschuss der zivilen Infrastruktur.“

    Das Wasserkraftwerk sei zwar weiterhin im Betrieb, wie lange es das noch sein könne, lasse sich angesichts der aggressiven Handlungen der Ukraine nicht sagen, erklärte Leontjew. Dem Verwaltungschef zufolge habe es sich um einen Angriff mit US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfern vom Typ HIMARS gehandelt.

    Bereits am Samstag hatten die örtlichen Behörden über einen ukrainischen Angriff auf das Gelände um das Wasserkraftwerk Kachowka berichtet. Auch dabei kam bereits es zu Schäden an einer Brücke.

    Dies ist schon mehrfach geschehen. EIN EINDEUTIG ZIVILES ZIEL!!!!, was laut Genfer Konvention zu unterlassen ist. Darüber wird in den MSM bei uns nicht berichtet, weil es ja nicht verifizierbar ist.

  18. MoA berichtet wie folgt:
    „The MoA Week In Review – OT 2022-113 …………..
    • – The Ukrainian Interfax.ua news service listed the main points of the grain export agreement with Turkey and the UN:
    The Parties will not undertake any attacks against merchant vessels and other civilian vessels and port facilities engaged in this initiative.
    Yesterday’s Russian hits on military targets in Odessa are thus in conformity with the agreement.
    Even the ever lying New York Times had to grudgingly concede that:
    Russia may not have technically violated the deal, since it did not pledge to avoid attacking the parts of the Ukrainian ports that are not directly used for the grain exports, according to a senior U.N. official. If there were military targets nearby, Russia may have been trying to exploit a loophole.
    Red and orange is where the missiles hit. No grain silo was harmed.
    (Bild, das ich hier nicht wiedergeben kann)
    bigger

    Other issues:
    Cont. reading: The MoA Week In Review – OT 2022-113
    Posted by b at 12:27 UTC | Comments (16)“
    Moon of Alabama

  19. Jedermann weiss, dass die Kriegspropaganda auf Hochtouren läuft und alles was ins vorgefertigte Bild passt aufgegriffen und für die eigenen Interessen verwertet wird, egal was da nun wirklich passiert ist, ob die Sache inszeniert mitunter frei erfunden wurde – es kommt auf die Wirkung der Botschaft an. Und das ist das Gemeine: Es wirkt undd zwar ohne dass man sich die Mühe macht, ob da was dran ist, wie stimmig die Statements der diversen Sprachrohre sind oder das man mit der gebotenen Vorsicht und ein bißchen Distanz an die servierten Nachrichtenbubbles rangeht (kurzes Lob: von den Schreibern hier mal abgesehen). Der Kommandostand für die Deutungshoheit der Ereignisse ist längst besetzt und schießt aus den gewohnten Rohren Tag für Tag auf die patriotisch gestimmten Gemüter. Die sind wohl gewogen, schließlich sind es „unsere“ Politiker, die „unsere“ Werte gegen den Psychopathen aus Moskau verteidigen. Lässt sich ein Statement nicht länger aufrechterhalten folgt ein flaches Dementi oder gar nichts. Am nächsten Tag gibts ja schon die nächsten passenden Ereignisse, wollte der Russe nicht in Litauen einmarschieren oder gleich durchbrechen bis Berlin?

    1. Skurill dabei ist, dass einerseits behauptet wird, dass der Russe bald in Berlin oder sogar am Atlantik ist. Andererseits hat der Russe fertig und kommt nur noch quadratmetermäßig voran.
      Die fehlende Logik dahinter fällt den Parolen-Besoffenen dabei gar nicht auf.
      Bei einem Eingangstest für eine Grundschule würden sie so hochkant durchfallen.
      Diese arrogant zur Schau getragene Dummheit scheint dabei aber nirgends zu stören.
      Und wer der Wahrheit auf den Grund zu rücken versucht, was das allererste und logische ist, wird als Putin – Knecht abzukanzeln versucht.
      Wenn so eine offene Gesellschaft aussieht, gehört diese in die geschlossene.

  20. Bei southfront.org ist jetzt ein Bericht über den Angriff auf Odessa mit Video (Übersetzung):

    Russischer Angriff auf den Hafen von Odessa zerstört ukrainisches Kriegsschiff, von den USA gelieferte Harpoon-Raketen (Video)

    Unterstützung von SouthFrontPDF Download
    Russischer Angriff auf den Hafen von Odessa zerstört ukrainisches Kriegsschiff und von den USA gelieferte Harpoon-Raketen (Video)

    MEDITERRANES MEER – 14. SEPTEMBER 2017: Die russischen U-Boote Veliky Novgorod und Kolpino feuern Kalibr-Marschflugkörper aus dem östlichen Mittelmeer ab, um Stützpunkte von Kämpfern des Islamischen Staates in Syrien zu treffen. Vadim Savitsky/Russisches Verteidigungsministerium Pressebüro/TASS

    Der Raketenangriff auf den Hafen von Odessa am 23. Juli zerstörte ein angedocktes ukrainisches Kriegsschiff sowie ein Lager, in dem die kürzlich von den USA gelieferten Harpoon-Schiffsabwehrraketen gelagert waren, teilte das russische Verteidigungsministerium am 24. Juli mit.

    Das Verteidigungsministerium fügte hinzu, dass durch den Angriff auch eine wichtige Anlage außer Betrieb gesetzt wurde, die von der Ukraine zur Reparatur und Aufrüstung ihrer Kriegsschiffe genutzt wurde.

    Das russische Verteidigungsministerium machte zwar keine näheren Angaben zum Typ des Kriegsschiffs, das bei dem Angriff zerstört wurde, doch ukrainischen Quellen zufolge handelte es sich um das schnelle Angriffsschiff Malyn der Centaur-Klasse. Boote dieser Klasse sind in der Regel mit zwei 12,7 mm-Maschinengewehren, einem 40 mm-Raketenwerfer und zwei 80 mm-Mehrfachraketenwerfern bewaffnet.

    Die Harpoon-Raketen, die in dem durch den russischen Angriff zerstörten Lagerhaus gelagert wurden, gehörten zu einer kürzlich von den USA gelieferten Charge. Die Harpoon ist eine seegestützte Anti-Schiffs-Rakete, die mit einem Radarhöhenmesser und einem GPS-gestützten Trägheitsnavigationssystem ausgestattet ist. Der Flugkörper erfasst sein Ziel mit einem aktiven Radarsuchkopf. Beim Abschuss von der Oberfläche hat der Flugkörper je nach Version eine Reichweite von 124 bis 280 Kilometern. Sie ist mit einem hochexplosiven Sprengkopf mit 221 kg Durchschlagskraft bewaffnet.

    Der Angriff wurde mit mindestens vier Marschflugkörpern vom Typ 3M14T Kalibr durchgeführt, die von einer Korvette der Buyan-Klasse der russischen Marine aus gestartet wurden.

    Die 3M14T hat eine Reichweite von 1500-2500 Kilometern. Das Lenksystem des Flugkörpers basiert auf einem GLONASS-gestützten Trägheitsnavigationssystem. Der Marschflugkörper, der eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,9 erreicht, kann mit Hilfe eines TERCOM-Systems (Terrain Contour Matching) bis zu 20 Meter über Wasser und 50 Meter über Grund fliegen. Sie ist mit einem 450 kg schweren hochexplosiven Fragmentierungs- oder Bunkerbuster-Sprengkopf bewaffnet.

    Kiew und seine westlichen Verbündeten behaupteten, der russische Raketenangriff auf den Hafen von Odessa sei ein Verstoß gegen das von den Vereinten Nationen geförderte Getreideexportabkommen, das erst einen Tag zuvor unterzeichnet worden war. Das Abkommen gibt den Kiewer Streitkräften jedoch nicht die Erlaubnis, Waffen in Häfen zu lagern, die für den Export ukrainischen Getreides bestimmt sind.

    Der Angriff auf Odessa zeigt die Entschlossenheit Russlands, die Ziele seiner militärischen Sonderoperation in der Ukraine zu erreichen. Die Versuche Kiews, den Konflikt in die Länge zu ziehen, werden nur zu weiteren ukrainischen Verlusten führen.

  21. Die Vorkommnisse von Odessa sind unschön – aber eine herkömmliche militärische Aktion.
    Nichts, worüber man sich also sonderlich aufregen sollte.

  22. Wenn man sich das Video von diesem Artikel anschaut und auch die Fotos auf MoA sieht man, dass die Getreidesilos und deren Hafenstruktur nicht getroffen wurde.

    Und wenn man jetzt den Russen zugesteht, dass deren Aufklärung recht hat, dass gleich dort daneben ein Kriegsschiff festgemacht hat und dahinter gleich ein Lager mit Harpun war, dann ist das schon ein bisschen dreist von den Ukrainern.

    Oder eben ganz normaler Krieg und alle können wieder Platz nehmen.

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