Deutschland will den Krieg

Deutsche Panzerhaubitze in der Ukraine. Bild: crip0.com.ua

Oder wie soll man das sonst verstehen, wenn täglich von Mitgliedern der regierenden Koalition der Krieg in der Ukraine zu unserer, also Deutschlands Sache erklärt wird? Wenn zu jeder Gelegenheit die Entsendung von mehr und schwereren Waffen aus Deutschland in die Ukraine gefordert wird und das auch in steigendem Umfang stattfindet? Wenn es regierungsamtliche Linie ist, die Ukraine in ihrer Kriegsführung dauerhaft zu unterstützen, solange sie das braucht? Ein Kommentar

Natürlich steht das alles unter dem Motto, es ginge darum, den Ukrainern zu helfen. Wobei denn?

Natürlich heißt der Zweck: den Krieg beenden. Aber welcher Staat führt denn Krieg, damit er nie aufhört? Für alle gilt die selbstverständliche Randbedingung, und die gilt erklärtermaßen für Deutschlands Beihilfe auch: Ein Ende gibt es nur zu unseren Bedingungen. Genau die Absicht, möglichst schnell ans Ende zu kommen, macht Kriege scharf und zieht sie in die Länge.

Natürlich will niemand explizit die anfallenden Opfer. Aber die auf der feindlichen Seite schon, sogar möglichst viele davon; wofür sonst wären die gelieferten Waffen gut? Und die Opfer auf der eigenen Seite, der ukrainischen in dem Fall, heißen Helden, sterben den Heldentod – ist das etwas anderes als ein Ja dazu?

Aber was gibt es da überhaupt zu beweisen? Deutschland nennt klar und deutlich sein Kriegsziel: Russland darf nicht gewinnen. Es soll dermaßen verlieren, dass es zu einer Kriegsführung der jetzigen Art nicht mehr in der Lage ist. Dazu will Deutschland beitragen, was dafür nötig ist und was es leisten kann. Und wenn das Monate oder sogar Jahre dauert.

*

Deutschland? Gibt es nicht auch andere politische Willensbekundungen? Ja, gewiss. Es gibt eine große Oppositionspartei, der ist der Kriegswille der Regierung immerzu nicht entschieden genug; die klagt Verzögerung und Zurückhaltung bei der Lieferung immer schwererer Waffen an. Es gibt eine rechte Opposition im Parlament, die lehnt den Krieg zum Auftakt gar nicht ab und dann doch mit dem Argument: Das ist nicht unser Krieg. Tut man der AfD Unrecht, wenn man das so versteht: Nicht der Krieg, sondern sein unzureichender Ertrag für die deutsche Sache, welche auch immer, ist das Problem? Vielleicht muss die Außenministerin der AfD den nationalen Nutzen der Sache einfach mal ohne moralische Emphase besser erklären.

Und die Linke, parlamentarisch vertreten durch die Linkspartei: was kritisiert die eigentlich, wenn sie darauf aufmerksam macht, dass die NATO zur kriegerischen Zuspitzung der Konfliktlage in der Ukraine doch auch einiges beigetragen hat – ein Hinweis, nebenbei, der den Rechten als Beleg für den supra-, also antinationalen Charakter des Kriegs gut gefällt? Der Krieg darf nicht einseitig Putin zur Last gelegt werden; schuld ist auch der Westen. Na und? Krieg findet immer nur statt, weil alle Beteiligten ihn wollen. Alle Seiten wollen ihn, weil sie ihn im Interesse ihrer Nation notwendig finden. Ist das etwa ein Grund, für die eine, die andere oder sogar beide Seiten auf mildernde Umstände zu plädieren? Im Sinne der Frage etwa, die die Machthaber gerne an ein skeptisches Publikum stellen: Was hätten wir denn, angesichts der Bosheit unseres Feindes, sonst tun sollen?

Das Einzige, was aus der allseits beschworenen Unvermeidbarkeit des Krieges wirklich folgt, ist die staatsfeindliche Einsicht: Sie werden schon recht haben. Mit ihrem Krieg folgen sie einem Gebot ihrer Staatsräson. Will sagen: Politische Herrschaft ist ohne einen in ihrer Räson, ihrem Daseinszweck enthaltenen Grund, für ihre Selbstbehauptung auf der eigenen wie vor allem auf der feindlichen Seite über Leichen zu gehen, nicht zu haben. Für souveräne Gewalten ist Krieg – ganz höflich gesprochen – eine Option, auf die sie schlechterdings nicht verzichten. Die Linke mit ihrem Votum für Gerechtigkeit in der Kriegsschuldfrage meint das Gegenteil: Der Krieg wäre doch nicht nötig gewesen. Und will nicht wahrhaben, dass der Kriegswille beider Seiten ihre Diagnose blamiert.

*

Was bleibt? Deutschland will den Krieg. Und das, ohne dass die Deutschen ihn beantragt hätten. Das brauchen sie auch gar nicht; dafür gibt es in der herrschenden Demokratie gar keinen Platz; da beschließen und verordnen und exekutieren per Befehl und Gehorsam die Gewählten, was die Nation will.

Natürlich gehört dazu auch, das ist nicht vergessen, dass Deutschland den Krieg nicht angefangen hat. Aber was heißt das schon? Nachdem es die russische Invasion der Ukraine und die westliche Antwort darauf nun mal gibt, will Deutschland ihn auch durchziehen; mit dem immer wieder erklärten Ziel einer russischen Niederlage.

Sicher, eine richtige Kriegserklärung von deutscher Seite, nach dem Lehrbuch der Diplomatie, gibt es nicht. Und sosehr die Regierenden und Mit-Regierenden in Berlin den Krieg zu ihrer Sache erklären und machen und mit Waffenlieferungen zu seiner Eskalation beitragen: Kriegspartei im eigentlichen Sinn wollen sie nicht sein. Aber was sind sie dann?

Uneigentliche Kriegspartei sind sie und wollen sie bleiben – im Klartext: Deutschland will den Krieg, aber nicht seine wirklichen Kosten. Geld und Material sind geschenkt; Tote und Verwüstung fallen in der Ukraine an und nicht beim wild entschlossenen Sponsor. Deutschland will den Krieg gegen Russland – in der Ukraine.

Moralisch gesehen ist das ein Zynismus der gehobenen Sorte. Sachlich ist es ein Widerspruch eigener Art. An Putins Russland ergeht die Ansage, dass es – die Räson, nach der es handelt, seine Existenz als Machtbereich des Moskauer Souveräns – mit der Staatsräson Deutschlands schlechterdings unvereinbar ist. Die braucht man deswegen gar nicht zu erklären. Für den Unvereinbarkeitsbeschluss, der daraus folgt, reicht der Hinweis auf „unsere Werte“ und die „Verbrechen“, die Russlands Präsident mit seinem „Angriffskrieg“ begeht; der Idealismus der Werte steht für die Kompromisslosigkeit dieses Beschlusses. Dem russischen Staat wird die gewohnte Koexistenz aufgekündigt.

Umgekehrt geht Deutschland davon aus, dass eine entsprechende Kündigung von russischer Seite nicht erfolgt, und schon gar kein praktischer Übergriff, der mit dem deutschen Bekenntnis zu dem laufenden Krieg als unserer Sache wirklich kriegerisch Ernst machen würde. Das funktioniert, einstweilen. Den Widerspruch einer einseitigen Aufkündigung des friedlichen Zusammenlebens, die man Putin vorwirft und selber praktiziert, kann Deutschland sich nur deswegen leisten, weil – und solange, wie – Russland gegen Deutschland nicht das wahr macht, was man seinem Präsidenten vorwirft: Beendigung des Friedenszustands. Also weil und solange Putin an dem Standpunkt einer auf die Ukraine beschränkten „militärischen Spezialoperation“ festhält, der ihm gerade aus Berlin als pure Heuchelei angekreidet wird. In Wahrheit ist der die Geschäftsgrundlage des deutschen Kriegswillens.

*

Auf dieser Grundlage erlaubt sich Deutschland eine Steigerung seines Engagements, das den Kriegspolitikern der Nation immerzu noch lange nicht reicht. Bestätigt und ermutigt findet man sich durch Erfolge der eigenen Seite auf dem ukrainischen Schauplatz; schon beim gescheiterten russischen Vorstoß auf Kiew, erst recht bei der ukrainischen Gegenoffensive im Osten des Landes. Da hat man den Beweis, dass doch tatsächlich, Stück für Stück, geht, was man mit der immer besseren Ausstattung der heldenhaften Kämpfer für die gemeinsame Sache bezweckt: Man hat dem Feind geschadet, ohne dass der zurückschlägt. Deutschland nimmt das als guten Grund dafür, mehr zu tun.

Dass die russische Regierung sich genötigt sieht, eine Teilmobilmachung anzuordnen, einstweilen ohne die Fiktion einer bloßen „militärischen Spezialoperation“ aufzugeben und ohne sich zu dem Landkrieg zu bekennen, den es tatsächlich führt, wird mit offensiver Risikobereitschaft zur Kenntnis genommen und in der politischen Öffentlichkeit triumphierend als Fortschritt im gewünschten Kriegsverlauf gewertet, der zum Nachsetzen verpflichtet. So als könnte man die substanzielle Ausweitung des Krieges gar nicht mehr abwarten – und als bräuchte man trotzdem mit einer eigenen Gefährdung weiter gar nicht zu rechnen.

Die immer mal wieder in Erinnerung gebrachte Gefahr, dass Russland mit dem mehrfach angedrohten Übergang zum Einsatz von Atomwaffen unbestimmten Kalibers Ernst machen könnte, wird auf gleiche Weise angstfrei eingeordnet. Dass Deutschland im Schulterschluss mit den USA und als wichtige europäische NATO-Macht seinerseits jeden Übergang in Richtung einer direkten Konfrontation des Westens mit Russland und eines dann kaum zu vermeidenden dritten Weltkriegs ablehnt, gilt schon als Vorkehrung dafür, dass der auch von der anderen Seite her nicht stattfindet. Was an Restrisikobewusstsein verbleibt, darf vor allem kein Einwand gegen die nationale Kriegsbereitschaft sein; vor dem Anzeichen von Schwäche, als welches jede Rücksichtnahme auf das feindliche Nuklearwaffenarsenal missverstanden werden könnte, warnen Politik und Öffentlichkeit ihr Deutschland jedenfalls deutlich mehr als vor den Szenarios, deren Pläne für den Fall einer Ausweitung des Krieges über die Ukraine hinaus in den Schubladen der russischen wie der westlichen Kriegsplaner liegen.

*

Als NATO-Macht denkt und plant Deutschland in einem ganz anderen Sinn über den gewollten Erfolg im Ukraine-Krieg hinaus. Nach sieben Monaten Krieg steht den zuständigen Kriegspolitikern die Option vor Augen, Russlands Militärmacht auf der Ebene der konventionellen Kriegsführung auf Dauer auszuschalten. Für sie ist es kein Größenwahn, sondern eine erreichbare Zielvorgabe, aus Deutschland in absehbarer Zeit eine Führungsmacht des europäischen Pfeilers der NATO zu machen, die die Friedensordnung in Europa sichert, gegen die Putin sich mit seinem Angriff auf die Positionen des Westens in der Ukraine und auf die Führung des so schön brauchbaren Landes vergangen hat. In der Perspektive machen jedenfalls die 100 Milliarden für die Bundeswehr und das Ernstmachen mit den jährlichen 2 % des BIP für Deutschlands Rüstung viel mehr Sinn, als wenn es bloß um die durchgreifende Behebung von Ausrüstungsmängeln ginge. Was mit dem Sieg deutscher und anderer westlicher Waffen, sogar in den Händen ausbildungsbedürftiger slawischer Kriegshelden, so verheißungsvoll angefangen hat, muss sich doch, wenn Deutschland es in die Hand nimmt, an der gesamten Westgrenze Russlands auf Dauer garantieren lassen: russische Unterlegenheit auf allen denkbaren Schauplätzen eines „konventionellen“ Krieges.

Die Beschaffung geeigneter Flugzeuge, um von deutschem Boden aus amerikanische Atombomben ins russische Ziel zu bringen – die erste größere Ausgabe aus dem 100-Milliarden-Fonds –, ist die logische Ergänzung dieses Programms; geboten nach der Logik militärischer Abschreckung, auf die Deutschland sich mit seinem Kriegswillen tatsächlich verlässt. Die lautet schlicht: Wenn Krieg zu führen ist, dann um ihn zu gewinnen, und in der Sicherheit, ihn erfolgreich gestalten zu können. Das erfordert Bereitschaft und Fähigkeit, das „Kriegsglück“ zu beherrschen, also in der Inszenierung und Eskalation des Kriegsgeschehens dem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein. Wer wirksam abschrecken will, darf gar nicht erst in die Not geraten, aus einer Defensive heraus zum ­nächstgrößeren Kaliber greifen zu müssen; der muss im Ernstfall seinen Feind in diese Notlage bringen; und zwar mindestens, bis der nicht länger mit-, also dagegenhalten will; letztlich und in Wahrheit, bis der sich nicht mehr wirksam zur Wehr setzen kann.

Mit seiner – für sich genommen noch so bescheidenen – „nuklearen Teilhabe“ gewinnt Deutschland als konventionell potente Kriegsmacht Anschluss an die Sorte Kriegsführung, die mit atomaren Gefechtsfeldwaffen anfängt – solchen also, die ganze Landstriche sogar als Gefechtsfeld vernichten und unbrauchbar machen – und die erst gar nicht in den finalen strategischen Schlagabtausch einmünden soll, den die Supermacht und ihr Hauptfeind immer noch als undurchführbar, weil für keinen imperialistischen Zweck mehr tauglich verwerfen und folglich nur umso sorgfältiger durchkalkulieren und vorbereiten.

*

Bleibt aktuell bis auf Weiteres die Frage, wie viel von dem Krieg gegen Russland, den es in der Ukraine durchziehen hilft, Deutschland will. Wahrscheinlich ist die Frage schon die Antwort: Fürs Erste so viel, wie sich in der Ukraine durchziehen lässt.

 

Der Artikel von Peter Decker ist zuerst auf GegenStandpunkt.com erschienen.

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56 Kommentare

  1. Das deutsche Satelliten-Regime will wohl einen Krieg um seinem Hegemon zu gefallen. Ob das Regime weis was es tut?
    Möglich, aber nicht allzu wahrscheinlich.
    Wenn die emotionalisierte Hybris regiert sind die Konsequenzen für die Mitbürger wohl egal.

    1. ich weiß nicht, ob die eine Wahl haben. Mir scheint, die USA erzwingen zumindest Teile des selbstschädigenden Verhaltens der deutschen Regierung, andere wiederum beruhen auf der kompletten Ahnungslosigkeit des politischen Personals, vor allem was Habeck betrifft. Und Baerbock, die glaubt den Quatsch, den sie absondert. Die deutsche Bevölkerung muss das Abschneiden von seinen Wirtschaftsgrundlagen und den daraus folgenden Niedergang klaglos ertragen. Es geht nicht nur um Russland, es geht auch um China. Das bedeutet die völlige und unwiederbringliche Zerstörung der deutschen Wirtschaft und damit einen Rückgang des Wohnstands um mindestens 25 %, wenn nicht mehr. Es beginnt damit, dass im Winter die Energie und die Rohstoffe für Heizung, Strom und vor allem für die vorhandenen Arbeitplätze fehlt. Alles zusammen geht nicht. Für die Ärmsten bedeutet es, es reicht nicht mehr und dies, bevor der Winter auch nur begonnen hat.
      Von der Leyen will mit ihren ewig neuen Sanktionen, je bescheuerter desto mehr, dem Hegemon gefallen. Sie wird in die USA gehen müssen, wenn hier die Volksaufstände losgehen. Die Grünen können sich schon mal warm anziehen, auch sie werden für die Misere verantwortlich gemacht.
      Natürlich kämpft die Ukraine nicht für unsere Freiheit. Hätten wir uns neutral verhalten, könnten wir einigermaßen normal weiterleben. Russland war uns bislang nicht feindlich gesinnt. Wenn die „Chefdiplomatin“ natürlich von „ruinieren“ faselt und andere in diesen Chor einstimmen, darf man nicht mit dem Wohlwollen des so Angegriffenen rechnen. Es war wohl Ziel, diese Beziehung gründlich zu zerstören. Die Grünen als verlängerter Arm der USA. Fücks & Beck gehören schon seit 2014 zu den Zündlern.
      Aber liebe Politiker wartet noch ein Weilchen, dann besuchen Euch die aufgebrachten Untertanen zuhause. Und interessiert weder die Ukraine noch der Hegemon.

      1. Sie spielen mit unserem Leben und unserer Gesundheit, schüren Ängste, Misstrauen und bedienen sich dazu eines Lügenapparates.

        Das muss man ihnen austreiben !

        Es ist nicht unser Krieg !

          1. Millionen schrein es raus…

            Es ist nicht unser Krieg !
            Es ist nicht unser Krieg !
            Es ist nicht unser Krieg !
            Amis raus !
            Amis verpisst euch !

  2. Der übliche Spagat eben. Einerseits unterwürfig den USA dienen und den Krieg wollen müssen, andererseits genau zu wissen, dass dauerhaft eine friedliche Koexistenz mit Russland unvermeidbar ist. Ob die Strategie aufgeht und dabei etwas für unsere Zukunft herauskommt oder sie fehlschlägt und wir dann eben keine mehr haben, werden wir schon noch herausfinden.
    Solange heißt es eben, mitmachen ohne dabei zu sein.
    Keinen Krieg gewollt zu haben, hätte im ersten Schritt bedeutet, den USA vollumfänglich die Kündigung zu schicken und fortan der Neutralität die Ehre zu erweisen. Aber dafür findet sich hier auch keiner mit dem entsprechenden Arsch in der dazugehörigen Hose. Oder dem Hosenanzug. Außerdem wäre es für unsere Wirtschaft natürlich fatal, dies zu tun und dafür dann entsprechend sanktioniert zu werden. Die Achse des Bösen lauert überall.
    Wir nutzen mal wieder die Chance, die wir nicht haben.
    Immerhin wurde endlich transparent, dass dieses Parlament vollkommen überbewertet ist und die darin enthaltenen Akteure, egal welcher Coleur, mit den heutigen Herausforderungen heillos überfordert sind, weil sie schon gestern keine Strategie für heute entwickelt hatten und sich immer auf andere verlassen haben. Nun machen die es eben.
    Konsequent auf Verschleiß zu setzen, die Infrastruktur kaputtzusparen und ausschließlich von unten nach oben zu verteilen wird diese Krise wohl auch nicht lösen und was anderes können und wollen unsere Politiker allesamt eben nicht. Zumindest das beherrschen sie nachweislich meisterhaft.

    1. Bei Scholz habe ich den Eindruck, dass er diesen Spagat versucht.

      Bärböck hingegen ist total kriegsgeil
      Hat neulich im Fernsehen gesagt: , man müsse den Russen die Beine wegschlagen, sodass sie „Jahrzehnte“ nicht mehr „auf die Beine“ kämen.“

      Bärböck sorgt sich ja schon dass die Deutschen kriegsmüde werden könnten.

      Erschreckend diese Ansicht von einer Vertreterin einer Partei die aus der Friedensbewegung entstanden ist.

    2. „Außerdem wäre es für unsere Wirtschaft natürlich fatal, dies zu tun und dafür dann entsprechend sanktioniert zu werden.“

      Vor den ersten Wirtschaftssanktionen gegen Russland hat allein BMW 40 000 Fahrzeuge jährlich nach Russland verkauft. Nur eine Kfz-Marke. Anlagenbau, Maschinenbau usw. kamen noch hinzu.
      Die Sanktionen schaden uns schon seit über 10 Jahren. Die lächerliche Cocktailkirsche “ Frieren gegen Putin“
      obenauf, ist nur ein kleiner Ausschnitt der wirtschaftlichen Selbstverstümmelung.

      1. Während die USA und die EU ihre Wirtschaftssanktionen in aller Welt als „ein Teil des Kampfes für Menschenrechte, gegen Gewalt, gegen Tötung, gegen Missbrauch, gegen Zerstörung“ darstellen, dienen diese in Wahrheit dazu, Elend und Not zu mehren, um den USA auf völkerrechtswidrige Art und Weise Wirtschaftsvorteile zu verschaffen, referierte FPÖ-Politiker Johannes Hübner am Donnerstag im Wiener Parlament.
        Clausel 276 den US-Export von US-Energieressourcen nach Europa zu bewirken und andere (russische) Exporte von Gas und Öl zu verdrängen/ zu verhindern. Dies war im Jahr 2017!!

        https://odysee.com/@RTDE:e/wien-wie-das-us-imperium-und-gleichgeschaltete-eu-akteure-global-den-wohlstand-zerst%C3%B6ren:0

        Es gibt durch aus Politiker in Europa, welche erkennen und auch anfangen zu benennen, dass die USA und ihre agressive Politik mittels Sanktionen gegen „Freund“ und „Feind“ das Problem der deutschen, der europäischen und der Bevölkerung auf der ganzen Welt außerhalb der USA ist.

        1. Danke für den Link zur Rede. So klar wurde wohl noch nie die USA als Übel für Europa, Russland und die Welt von einem Polititiker in einem europäischen Parlament benannt.

          Das es auch ausgelöst durch diesen Konflikt immer mehr Länder gibt, die sich genau gegen diese Bevormundung und Erpressung aus Washingthon stellen, zeigen einige aktuelle Beispiele:

          1. Der UN-Menschenrechtsrat mit einer Mehrheit von 19 zu 17 Stimmen einen von den USA vorangetriebenen Resolutionsentwurf abgelehnt, eine Debatte über einen Bericht des UN-Menschenrechtsbüros zu Xinjiang zu führen. Bei der Ablehnung des Resolutionsentwurfes spielten insbesondere die Stimmen von Entwicklungsländern eine große Rolle, während westliche Staaten für den Entwurf stimmten. Eine weitere große Gruppe von Staaten, darunter auch einflussreiche Mittelmächte wie Indien, Brasilien und Mexiko, enthielten sich der Stimme. Das Votum des UN-Menschenrechtsrates gegen eine von den USA eingebrachte Resolution über die Uigurische Autonome Region Xinjiang in der Volksrepublik China zeige, dass die internationale Gemeinschaft sich trotz Drucks aus den Vereinigten Staaten und einigen anderen westlichen Staaten nicht leicht verführen lassen werde. Der internationalen Gemeinschaft sei klar, dass das eigentliche Motiv der USA und der anderen westlichen Staaten bei der Debatte darin bestehe, China einzudämmen. Ihr gefalle es nicht, dass der Westen die Menschenrechte als Vorwand benutze, um sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen.

          2. Am Mittwoch haben sich die Energieminister in Wien getroffen, die dem Ölkartell OPEC+ angehören. Sie haben sich darauf geeinigt, ihre Ölproduktion zu drosseln; ab November sollen zwei Millionen Barrel pro Tag (bpd) weniger gefördert werden. Gegen den Willen der USA fahren 23 Länder ihre Ölförderung zurück. Im Weißen Haus herrscht laut Medienbericht Panikstimmung.
          Nach eigenen Angaben versuchen die Länder mit diesem Schritt, den weltweiten Ölpreis zu stabilisieren. In den letzten drei Monaten war dieser von 120 US-Dollar pro Barrel auf etwa 90 US-Dollar gefallen. Hintergrund dieses Absturzes war unter anderem die Furcht vor einer globalen Rezession. Aber auch die steigenden Zinsen in den USA und der starke Dollar spielten eine Rolle.

          3. Seit Anfang der Woche hat der Yuan beim Devisenhandel den Dollar und den Euro hinter sich gelassen.
          Die USA sind an der Misere selbst Schuld, die Wahnsinns Idee nicht nur den Dollar sondern auch das Swift System für Politische Erpressungen zu missbrauchen geht nach hinten los.

          4. Langjährige Verbündete wie Türkei, Saudi-Arabien möchten Mitglied in der SOC werden.

  3. Tatsache ist zumindest, dass die deutsche Regierung einen ukrainischen Präsidenten unterstützt, der jetzt sogar Präventivschläge gegen Russland von uns fordert.
    Selensky hat von der NATO wörtlich Präventivschläge gefordert, um Russland vom Einsatz seiner Nuklearwaffen abzuschrecken.
    Selensky in Sydney laut offizieller Übersetzung:

    „We need pre-emptive strikes so that they’ll know what will happen to them if they use nukes. Don’t wait for Russia’s nuclear strikes (…)“

    Der Kreml sieht das offenbar nicht als Scherz eines Komikers, sondern als Aufforderung zum Dritten Weltkrieg an, und auch westliche Medien reagieren irritiert.
    Kiew erklärt dazu, Selensky sei missverstanden worden und habe eigentlich nur gemeint, die NATO hätte Russland vor dem 24.2. mit einem Präventivschlag abschrecken müssen.

    Ach so, die NATO, also WIR, hätten den Krieg anfangen müssen, um Krieg zu vermeiden, und sollen grundsätzlich bereit sein, mit Präventivschlägen auf – eventuell selbst herbeigeführte – Bedrohungslagen zu reagieren?
    Woran erinnert mich das?

    Ich möchte nicht wissen, wie Russland reagiert hätte, wenn die NATO vor dem 24.2., als ihr ja Russlands Vertragsangebot noch vorlag, tatsächlich einen Präventivschlag auf Russland ausgeführt hätte, wie Kiew jetzt quasi nachträglich verlangt.
    Und ich möchte auch lieber nicht wissen, was für Konsequenzen man jetzt in China bezüglich zukünftiger westlicher Präventivschlag-Ambitionen zieht, nachdem Selensky seine Präventivschlag-Forderung ausgerechnet in Sydney verkündet hat, was wohl kaum ein Zufall war.

    Das „lieber nichts wissen wollen“ ist erstmal viel angenehmer, aber leider keine Lösung, fürchte ich.

    1. “ Selensky hat von der NATO wörtlich Präventivschläge gefordert,“ …. Der Sabotageakt gegen NS1+2 kann man durchaus als einen kriegerischen Akt bezeichnen. – Nur stellte das NATO Seemanöver dort, unter Federführung der USA, dabei eine gewisse Unfähigkeit zu Schau, denn diese Aktion ist nur zu 3/4 gelungen, weil eine Röhre unbeschädigt blieb. – Besonders peinlich ist dabei , dass sie da ungestört zu Werke gehen konnten.
      Also darf der Selensky nicht zu viel von den westlichen Militärqualitäten erwarten. – Und was z.B. die hochgelobten Leopard2 Panzer taugen, konnte man sehr nachhaltig im Jemen vorgeführt bekommen – die sind nur teuer .

      1. Gibt es da Berichte dazu über die Leopard2 im jemen?

        Würde mich sehr interessieren.
        passt zu den ach so tollen PZh 2000, wovon in der Ukraine nach wenigen wochen nur noch 1 drittel einsatzfähig waren, weil die anderen übernutzt waren.

        1. Habe ich nur aus diversen Kriegs Berichten so nebenbei registriert, weil mich das nicht sonderlich tangierte.
          Versuche es doch mal mit Google unter den Stichworten: Saudi Arabien …. Leopard Einsatz im Jemen usw.

    2. Wenn die NATO vor dem 24.2. einen Präventivschlag auf Russland ausgeführt hätte, käme das wohl einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gleich. Dann hätte man genau das getan, was man aktuell in jedem zweiten Satz dem Gegner vorwirft und als Rechtfertigung für westliche militärische Gegenwehr anführt.

      Diese Präventivschlag-Forderung von Selenski ist daher äußert befremdlich, um es mal gemäßigt auszudrücken.

      Aber sicherlich wird die Bundesregierung darauf angemessen reagieren, beispielsweise in Form neuer Waffenlieferungen [/sarkasmus]. Manchmal habe ich das Gefühl, die düBaZ(*) kann es offenbar gar nicht mehr erwarten, dass „endlich“ wieder deutsche Panzer gegen Russland fahren, wenn auch unter anderer Flagge. Schlimme Entwicklung. Diese Kriegsgeilheit ist mir zunehmend nicht begreiflich.

      (*):düBaZ – dümmste Bundesregierung aller Zeiten.

      1. Ich erinnere mal kurz an Jugoslawien, Irak, Afghanistan.
        Regelbasierte Ordnung bedeutet, dass der Westen aus eigener Machtvollkommenheit von Natur aus keine Angriffskriege ausführt. Das können nur Autokraten und Machthaber.
        Der Westen bringt nur Menschenrechte, Demokratie, Freiheit und ewige Glückseligkeit.

        1. Hallo BerndH60,

          diese Polizeiaktionen von den Polizisten der Willigen dienten nur der Durchsetzung von Menschenrechten, der besseren Moral, Frauenschulung inklusive Feminismus, sichere Trinkwasserversorgung (Brunnenbohren). Das waren KEINE völkerrechtswiedrigen Angriffskrieg. Falle nicht auf Putins Propaganda rein!

          Ende des Sarkasmus

          Habe letztens gelesen, dass in Afghanistan einige Brunnen kurz nach dem Bau von den einheimischen Frauen zerstört wurden, weil der Weg und die Zeit zum Wasser holen, für diese wichtig war, um soziale Kontakte und Kommunikation zu pflegen. Wenn man sich in fremde Gemeinschaften ungebeten einmischt, kommt nur unverständnis auf beiden Seiten raus.

  4. Ich will das nicht! … Doch was nützt das?
    Bei einer durchgeknallten Regierung, die vom System geschützt wird, was sie selbst so geschaffen hat, damit sie durchgeknallt sein kann.
    Für einen Krieg wurden sie nicht gewählt. Nicht einmal für Waffenlieferungen in Krisengebiete wurden sie gewählt. Sie machen genau das Gegenteil, was sie Versprochen haben. Aber sie machen was sie wollen und sie werden trotzdem gewählt.
    Da passt was nicht zusammen.
    Doch seit Merkel passt so vieles nicht mehr zusammen und diese Parteien werden trotzdem immer noch gewählt. Entweder ist der Souverän schwachsinnig oder aber, am Ende zählt, was hinten rauskommt, siehe Berlin.
    Ob das noch als Demokratie bezeichnet werden kann? … Die Wächter der Demokratie gehören zum System und das System geht weit über das der BRD hinaus und deshalb ist es auch nicht gut für die BRD, weil nicht die eigenen Interessen wichtig und von Bedeutung sind. Aber ich wiederhole … ist das noch Demokratie?

    1. Ist das noch Demokratie?

      Es handelt sich um die repräsentative Demokratie. Das heißt, die Demokratie wird nur repräsentiert, nicht ausgeübt.

      In den Worten der Bundesanstalt für politische Bildung:
      R. D. bezeichnet eine demokratische Herrschaftsform, bei der die politischen Entscheidungen und die Kontrolle der Exekutive nicht unmittelbar vom Volk, sondern von einer Volksvertretung ausgeübt werden. Die Ausübung der demokratischen Rechte der Bevölkerung ist in der r. D. daher auf die Beteiligung an Wahlen und die Mitwirkung in Parteien, Verbänden und Initiativen beschränkt; über unmittelbare Entscheidungsbefugnisse verfügen nur die Volksvertretungen.

      Ergänzend das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Art 38 (1):
      Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und
      geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

      In meinen Worten:
      Bei der Wahl (falls wir überhaupt noch teilnehmen) geben wir unsere Stimme ab. Dann haben sie andere, die Stimme.
      Diese anderen sind nicht „an Aufträge und Weisungen gebunden“, können also machen, was sie wollen. Oder auch sich den Aufträgen und Weisungen von Subjekten unterwerfen, die sie nicht gewählt haben.

      Wenn Sie eine Demokratie wollen, die wirklich den Willen der Bevölkerung abbildet, dann müssen Sie in Richtung einer Rätedemokratie denken. Dazu hat @Alf ja schon ein Video verlinkt (danke dafür).

      Mir ist weltweit nur ein Beispiel bekannt, wo das tatsächlich realisiert wird: Rojava im Norden Syriens. Falls sie überleben, was von uns Guten offensichtlich nicht unbedingt gewünscht wird.

      Übrigens: Nie wäre es einfacher als heute, eine solche Rätedemokratie zu verwirklichen. Technisch, meine ich, denn dank des heute erreichten Grades der Vernetzung aller Menschen durch das Internet wäre eine umfassende Information und Meinungsbildung aller Menschen mit dem Ergebnis basisdemokratischer Abstimmungen ohne allzu großen Aufwand machbar.
      Allerdings geht das nicht in einer streng kapitalistischen Weltordnung. Rätedemokratie ist nicht von zu trennen von einer nicht-kapitalistischen Grundordnung.

  5. Nein, eine Lösung ist das nicht-wissen-wollen nicht, aber manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, wenn im TV und den Qualitätsmedien (von irgendwem so genannt) und auch im Radio die Propaganda um die Ohren fliegt. Ein kleines Schmunzeln entsteht, als der Weltboxverband die Ukraine ausgeschlossen hat, denn der Vorsitzende ist ein Russe.
    Mein Eindruck ist, dass die Regierung nicht der Bevölkerung dient, sondern einem anderen Herrscher, wobei der Souverän „Das Volk“ sein sollte. Es ist wohl die dümmste und ängstlichste Regierungen (beider Teile Deutschlands) nach 1945.

  6. Folgendes ist mir besonders wichtig:

    (Zitat:) Den Widerspruch einer einseitigen Aufkündigung des friedlichen Zusammenlebens, die man Putin vorwirft und selber praktiziert, kann Deutschland sich nur deswegen leisten, weil – und solange, wie – Russland gegen Deutschland nicht das wahr macht, was man seinem Präsidenten vorwirft: Beendigung des Friedenszustands. Also weil und solange Putin an dem Standpunkt einer auf die Ukraine beschränkten „militärischen Spezialoperation“ festhält, der ihm gerade aus Berlin als pure Heuchelei angekreidet wird. In Wahrheit ist der die Geschäftsgrundlage des deutschen Kriegswillens. (Ende)

    Ich habe bislang gedanklich und schriftlich, meist implizit, oft explizit, unterstellt, immerhin die Leithammel der deutschen Kriegspolitik hätten die leicht zu habende Wahrheit zur Geschäftsgrundlage, die militärpolitische Beschränkung der „Spezialoperation“ sei eine russische Selbsttäuschung, an deren Desillusionierung sie sich bittschön nach Kräften beteiligen. Nicht der „Standpunkt“, den Russland da beziehe, sondern die Tat-Sache des Proxy-Krieges und seiner für Russland vernichtenden Ziele sei zählende Grundlage von Kalkulationen und Strategien.
    Der Artikel stellt hinreichend klar, das beruht auf einem Fehlschluss. Ein besonders dummer zudem, denn beide Versionen, meine, wie die oben zitierte, ruhen auf derselben Voraussetzung, der, daß die deutsche Staatsmacht (und ihre Gefolgschaft) alles, was sie derzeit hat und kommandiert, auf die Abschreckungsmacht der NATO verwettet. Auf Abschreckung, nicht Sieg, denn der Sieg kann von „Deutschland“, seiner Staatsraison und Souveränität schwerlich viel übrig lassen, auch nicht, wenn auf seinem Territorium keine Nuklearwaffen fallen.

    Was folgt aus der Korrektur meines Fehlers?
    An erster Stelle korrigiert sie eine Methode, nämlich die Manier, die *Wirkung* der russischen Initiative in diesem Imperiumskrieg stets in einer „obersten Etage“ westlicher Kommandolinien zu vermuten und zu suchen. Zumindest dem Anschein nach ist das ein Fehler, den auch die „Gegenstandpunkt“ – Redaktion gemacht hat, nämlich in dem Grundsatzartikel vom März, mit dem titelgebenden Narrativ „Russland ringt um seine Behauptung als strategische Macht – Amerika um deren Erledigung“.

    Ich weiß, ihr werdet jetzt mehrheitlich vermuten, ich wolle aus der Belastung Deutschlands eine Entlastung der USA basteln. Nein, will ich nicht. Ich behaupte, die Behebung des Fehlers kann zu einem klareren Blick auf die Souveränität der NATO in diesem Imperiumskrieg verhelfen, nämlich auf die Gründe und die Art und Weise, wie die führenden NATO-Staaten, einschließlich, und sogar an erster Stelle die USA, ihre Souveränität der NATO buchstäblich leihen, und dabei einem kollektiven Schicksal überantworten. Diese Antwort erledigt m.E. auch den Löwenanteil der von vielen Leuten aufgeworfenen Frage, was denn bitte „der Westen“ „eigentlich“ sei. Es ist das NATO-Kollektiv, period, das ist seine materielle Substanz.
    Mehr kann ich umständehalber jetzt nicht dazu sagen.

    1. Ist das nicht ein bißchen um die Ecke gedacht? Das Zitat verstehe ich so, dass das russische Vorgehen darauf zielt, den Westeinfluss, die Natofizierung und letztlich die Eingemeindung der Ukraine als Assoziierungspartner der EU und damit Frontstaat gegen die RF gestoppt wird und zwar innerhalb der Ukraine (schließlich leistet sich dieser Staat seit ein paar Jahren den Beschuss der Ost- und Südukraine). Diesen militärischen Zurückdrängungsversuch beantwortet Nato/EU damit den Juniorpartner soweit zu ertüchtigen, dass er den russischen Einmarsch um jeden Preis zurückschlägt. Damit da aber nichts anbrennt – schließlich geht es ja gegen den Hauptfeind im Osten – entfacht man einen Wirtschaftskrieg der harten Sorte. Zählt man eins und eins zusammen hat der große Rivale in Moskau zwei Messer am Hals: Nato-Gerätschaft und Dollarmilliarden auf dem Schlachtfeld und ökonomische Abkoppelung des russischen Markts vom Weltmarkt samt Ruinierung des östlichen Wirtschaftsgefüges. Daran beteiligen sich D/EU. Das hat ihre Führungsmacht auf die Agenda gehoben und offensichtlich sind die westlichen Politiker handelseinig geworden: Ja wir haben die Chance, den russischen Betonköpfen den Boden unter den Füßen wegzuziehen – solange der Krieg ein Aufeinanderprallen mit konventionellen Waffen bleibt.
      Ob das klappt, wie das mit dem Atomschlag zusammengeht, ob man noch zurückrudern kann, falls der Russe die Nerven verliert, das ist alles noch nicht raus. Die Stellvertretermannschaft in Kiew steht unerschrocken, schießt nicht nur im Frontbereich sondern teilt auch hinter den Linien per Sabotage aus. Das russische Oberkommando muss eskalieren sonst wachsen sich Schlappen zu ernsthaften Schwächen aus etc
      Das blutige Hickhack der Staaten geht weiter. Wobei beide Seiten natürlich davon ausgehen als Sieger vom Platz zu gehen. Sonst hätte man sich den Zirkus ja sparen können.

      1. Hallo Uwe,

        vom letzten Absatz abgesehen, hältst Du mir eine Erzählung entgegen, deren Einzelaussagen aus meiner Sicht teils schematisch unklar, teils rundweg falsch sind, nicht zuletzt weil da eine Fülle Voraussetzungen drin stecken, die ich für falsch halte.
        Wie soll ich darauf antworten, ohne einen Text von 10-fachem Umfang zu schreiben?

        Allerdings gibt es da noch den letzten Absatz, in deren Aussagen Du alles einmünden läßt, und auf den antworte ich jetzt polemisch (d. h. wörtlich „streitbar“) und überlege mir heut nacht, wie ich noch Bessres sagen könnte.

        „Das blutige Hickhack der Staaten geht weiter“

        Joah, und zwar etwa seit 8000 Jahren, wenn wir das ägyptische Reich zum Ausgangspunkt nehmen.

        „Wobei beide Seiten natürlich davon ausgehen, als Sieger vom Platz zu gehen“

        Dito, und das stimmt natürlich in einigen Fällen dieser 8000 jährigen Geschichte, allerdings nicht in gar so vielen. In den meisten Fällen versucht eine unterlegene Partei der Gegenseite Kosten eines angestrebten Sieges aufzuerlegen, welche die Kalkulationsgrundlage dafür verändern, was für beide Seiten als Sieg oder Niederlage gelten wird. Es gibt noch andere Varianten.

        Dein Satz bügelt mit Subjekt („beide Seiten“, wer ist das, sind es nur zwei?), Objekt („Platz“, wo oder was ist das eigentlich) und Prädikat („siegen“, was heißt das für die Beteiligten) dermaßen brutal über alle Gegenstände hinweg, die in Peters Artikel, in meinem Posting und in Deinem eigenen Narrativ figurieren, daß Dein Posting indiskutabel wäre, würde ich davon ausgehen, daß dies Verfahren Absicht ist.

        Wie gesagt, ich schlaf darüber, was ich noch anderes dazu sagen kann.
        Naja, eines noch. Dein Verfahren macht natürlich einen „Sinn“ insofern, als es irgendwann und irgendwo (tatsächlich örtlich) in einem Krieg sachgerecht werden kann und in Kriegen vor 1945 sachgerecht geworden ist, seither allerdings nicht mehr**; nämlich dann und dort, wo Heerführer das letzte Wort bekommen, das dann entweder „Sieg“ oder „Kapitulation“ heißt. Geht so Imperialismus / Kapitalismus? Echt?

        ** Libyen war /keine/ Ausnahme – die Kapitulation wurde nicht angenommen, die greifbaren Heerführer allesamt gelyncht und das Territorium dauerhaft entstaatlicht.

      2. Ich denke, anhand einer jüngsten Meldung zeigen, *wie* das Imperium Deinem Schema um Sieg und Verderben am Ende „Recht“ *geben* wird, ist das Beste, was ich tun kann.

        Dir wird bekannt sein, daß sich Putin in seiner Annexionsrede dazu bekannt hat, einen Krieg gegen die NATO zu führen und auch führen zu wollen, nämlich gegen eine imperiale politische *Kultur*, die er „kolonialistisch“ gelabelt hat.

        Heute zitieren die NATO-Ticker den stellvertretenden Außenminister Ryabkov so:
        „Ein direkter Konflikt mit den USA und der NATO ist nach Worten des russischen Vize-Außenministers nicht im Interesse seines Landes. Allerdings werde Russland angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen und auf das zunehmende Engagement des Westens im Ukraine-Konflikt reagieren, zitierte ihn die russische Nachrichtenagentur RIA. „Wir warnen und hoffen, dass sie die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation in Washington und anderen westlichen Hauptstädten erkennen.“

        Ryabkov „hofft“ folglich darauf, daß die „Kultur“, gegen die sein Chef Krieg führt, diesen Krieg *vermeiden* kann und wird. Ist das ein Widerspruch?
        Nein. Das Interface der Aussagen ist Putins Erklärung des Standpunktes, den er in der Annexionsrede bezogen hat, die im Westen nie zitiert wird:
        „The world has entered a period of a fundamental, revolutionary transformation. New centres of power are emerging. They represent the majority – the majority! – of the international community. They are ready not only to declare their interests but also to protect them.“

        Putin weiß also, die Staaten des „Westens“ haben ihre Souveränität und jeweilige Staatsraison in wesentlichen Teilen an die NATO abgegeben, doch er will diese Tat-Sache nicht für die Wahrheit des Vorgangs halten. Der Merker dazu ist das befremdliche Subjekt, auf das er sich zur Erklärung seines Standpunktes *beruft*:
        International Community
        Putin ist ein *Etatist reinsten Wassers*, so, wie es ihn überhaupt erst seit der Vollendung des kapitalistischen Weltmarktes, aka dem Dasein eines Imperiums, dem Russland *angehört* (und China auch) geben *kann*. Das ist der ideologische Standort, aus dem heraus er ein Subjekt „International Community“ erfindet und allen handelnden Mächten *einschließlich NATO* überordnet. In dieser Überordnung erscheinen Russland und sein Vorsteher, China und sein Vorsteher, die USA und ihr Vorsteher, und überhaupt alle Vorsteher nicht mehr als Erscheinungsform einer „multipolaren Weltordnung“, die es gibt, und mit Fug „Imperialismus“ heißt, sondern als *Verantwortliche* für eine Weltordnung, die es erst zu schaffen bzw. zu vollenden gelte.
        Das ist der Widerspruch. Putin greift die Weltordnung *militärisch* an, in der die NATO eine bestimmende, und für ihre Mitglieder unverzichtbare Rolle hat, und will das zugleich „nicht wirklich“ getan haben.
        Die simple Auflösung des Widerspruchs lautet: Der dominierende Teil der russischen Eliten sieht sich berufen UND genötigt, die *Regionalmacht* der russischen Föderationsregierung zu verteidigen, also *deren* Staatsraison, die sie mit vollem Recht seit 30 Jahren angegriffen sieht, obwohl dieselben Akteure, die sie angegriffen haben, sie zugleich die ganze Zeit lang benutzt und in ihren Dienst gestellt haben, wo immer das möglich und nützlich schien.

        An dieser Stelle breche ich meine Darstellung pragmatisch ab, den Rest des Zusammenhangs und Kuddelmuddels mag sich der Leser selbst überlegen, weil er das eh tun müßte, will er das Obige begreifen. Und vielleicht findest Du, Uwe, ja Leute, die das diskutieren mögen.

        1. Ja natürlich, man kann nicht mit ein paar Sätzen den gesamten Hergang, das Verhältnis der Staaten, die Feindschaft zwischen ihnen, die Bündnisse, die sie eingehen und die Politik, die daraus folgt, den Zusammenhang mit den Wachstumszwängen der nationalen Ökonomien, deren Scheitern oder auch Nicht-Scheitern und auf Kosten das alles geht erklären. Hier im Forum gibt es dazu allerdings zuhauf Überlegungen, Einschätzungen und Hinweise (samt Historie bis zu militärischen Spezialwissen usw), die doch sehr vieles erklärt, was da gerade passiert.
          Ich bleibe dabei: Russland greift erst mal die amtierende, ukrainische Staatsgewalt und ihre Armee an, weil die beschlossen haben, sämtliche Ostbindungen zu kappen und das Land als den Frontstaat zu führen, der ja seit Jahren von Nato/EU mit vielen Dollars und Material hergerichtet wurde. Als Maidan geklappt hat gings kurz gesagt darum, prorussische Störer und Opposition auszuschalten und zwar nicht im Debattenmodus sondern per Polizei, Artellerie und Verbot. Ganz praktisch haben die Russen da mitbekommen, dass es gegen sie geht und zwar nicht nur ideologisch oder beschränkt auf den dipolmatischen Raum, nein, die Nato trägt ihre Kommandoketten und Rüstungsmaßnahmen bis an die Grenzen Russlands ran.
          Dass es dabei auch um ordnungspolitische und daraus abgeleitete geostrategische Fragen geht, dass sich hier eine US-Macht betätigt, die ihre Standards als die maßgeblichen Kriterien für die Beziehungen der Staaten aufeinander versteht und darauf achtet, dass sie eingehalten bzw durchgesetzt werden (und auch über die dafür notwendigen Gewaltmittel samt Zuspruch ihrer Partnerstaaten verfügt) ist keine ideologische Schimäre sondern wirklich vorhanden vom Militärhaushalt, über die globalen Stützpunkte, die Beistandsverträge bis zum Waffen- und Atomwaffenarsenal soweit bekannt.
          Kurz: Für die USA und Europa ist die Weltordnung vorhanden, eingerichtet und auch so gewollt. Das passt dem russischen Staat nicht, weil er darüber auf die Rolle einer „Regionalmacht“ festgelegt wird und allenfalls als (wichtiger) Energielieferant Anerkennung findet.
          Ich muss jetzt auch auhören sonst wird das hier ja eine Abhandlung. Klar nehm ich deine Überlegungen zur Kenntnis, versuch sie nachzuvollziehen etc pp

          1. Eines will ich noch zu bedenken geben.
            Wegen der beiderseitigen Legitimationsadressen starren alle auf den ukrainischen Schauplatz. Natürlich ist das der wichtigste Brennpunkt, insbesondere mit Minsk II und dem dazugehörigen „Normandie-Format“. Aber die praktische Irrelevanz des Letzteren wurde doch aus russischer Sicht spätestens 2017 klar, oder nicht?

            2020 startete die NATO via Türkei den Armenienkrieg, der gleich drei Schlüsselpositionen der russischen Regionalmacht destabilisiert hat, namentlich im Zusammenhang mit der Rolle, welche die RF in der chinesischen R&B-Initiative zu spielen und v.a. zu behalten gedenkt, in Armenien, Azerbaidschan UND, als unvermeidliche Folge, Kazachstan.
            Das endete vorübergehend mit einem Waffenstillstand unter russischer Garantiemacht.
            Gleichzeitig haben die einschlägigen Leute aus den USA und dem UK, unterstützt von Visegrad – Staaten, und daher bedingt auch von der EU, einen Regime-Change-Angriff auf Belarus gestartet. Nicht den ersten, aber der Vorgänger wurde im Rahmen des Ukrainekrieges zwischenzeitlich auf Eis gelegt.
            Und 2021 haben Türkei und Azerbaidschan, wiederum gestützt auf die NATO (aber nicht die USA), den Armenienkrieg erneut entfacht. Es wurde halt nur nicht darüber berichtet, auch in Russland nicht viel, weil NATO diesen Krieg mangels direkter Stützung der USA und der europäischen Großmächte auf dem Level des „low intensity warfare“ hielt.

            1. Stimmt. Aber der Ukraine-Krieg hebt sich insofern etwas ab, dass hier vom US-Präsident erklärt wurde: Es geht hier um einen Konflikt zwischen Demokratie und Autokratie also höchstes Level, den wollen „wir“ unbedingt (um jeden Preis) gewinnen. Böse Zungen behaupten: Die Nato hat erstmals Russland hochselbst am Haken ohne eigene Truppen an die Front zu schicken.

  7. „Deutschland will den Krieg“

    In Wahlumfragen fur die Landtagswahl in Niedersachsen wird die Bundes-Groko und damit die Politik des Krieges, weiterer Eskalation und der Deindustrialisierung bestätigt – die Grünen verdoppeln ihr Ergebnis aus 2017 gar.
    Offensichtlich sind genannte existentielle Themen in Form selbst herbeigeführter Bedrohungen nur Sache des Bundes und keine Ländersache…
    Die Frage, ab wann Dummheit gefährlich wird, ist durch uns längst hinreichend beantwortet.

  8. 4. Oktober

    Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, machte auf Twitter unmissverständlich klar, was er von Musks Friedensplan hält: „Fuck off is my very diplomatic reply to you @elonmusk“

    berliner-zeitung.de/news/ukraine-update-russische-truppen-weiter-mit-problemen-li.273077

    7. Oktober

    Die ukrainischen Streitkräfte melden Ausfälle von Elon Musks Starlink, was ihre Fähigkeit, auf dem Schlachtfeld zu gewinnen, stark beeinträchtige. Einige der Ausfälle hätten in den letzten Wochen zu „katastrophalen“ Kommunikationsverlusten geführt, berichtet die Financial Times unter Berufung auf hohe ukrainische Beamte.

    ft.com/content/9a7b922b-2435-4ac7-acdb-0ec9a6dc8397

  9. Was soll denn das heißen, Russland habe den Krieg angefangen? Es gibt mehrere Kriege, nicht nur den, den Russland und die Ukraine führen. Russland hat Deutschland nicht angegriffen, aber durch die Finanzierung von Soldaten und die Lieferung von Waffen hat die BRD einen Krieg gegen Russland angefangen. Da Russland die BRD nicht angegriffen hat und die BRD mit der Ukraine auch nicht offiziell verbündet ist, handelt es sich um einen verfassungs- und völkerrechtwidrigen Angriffskrieg, zumal dieser Krieg auch nicht durch die UNO als Friedens- und Menschenrechtskrieg verharmlost und legitimiert wurde. Daher gibt es für das Verfassungsgericht auch keine faule Ausrede mehr. Dass der oberste Grundsatz der Verfassungsgerichtsbarkeit in der BRD „legal, illegal, scheißegal” sei, möchte ich hier ausdrücklich NICHT behaupten.

  10. Meine Befürchtung ist, dass die deutschen Kriegstreiber gar keinen Plan haben. Gibt es jemanden, der diese Kriege in Deutschland plant, um sich kostbare Beute zu sichern, äh Pardon „deutsche Interessen“? Das müssten Konzerne und Superreiche sein, so wie früher die Adeligen. In den USA gibt es das. In Deutschland hofft man wohl einfach nur, dass man „mit gewinnt“ und dann auch ein paar Brösel abbekommt von der Napoleontorte in der Ukraine oder gar in Russland. Man investiert schön brav in amerikanische Konzerne, die das dann für uns, also die, die deren Aktien haben, machen sollen, den Profit über die Wall Street in deren Taschen leiten. Der Pöbel hat ja eh nichts zu sagen, ist auch viel zu dumm. Dafür können wir ihnen sogar dankbar sein, dass sie den Strauß zurecht gestutzt haben. Heute weiß praktisch jeder Deutsche mit Großmachtsphantasien, dass das nur als Lakai der USA geht, was die eigene „Großmächtigkeit“ natürlich ad absurdum führt.

    Es ist immer sehr bezeichnend, was man nicht sagen darf: „Wirtschaftskrieg“ ist so ein verpöntes Wort. „Staatsterrorismus“ machen immer nur die Ausländer, also wird wegen der Möglichkeit eines deutschen Staatsterrorismus nie ermittelt von deutschen Behörden, wenn sie irgendwo wegen Terrorismus ermitteln oder jemandem vorwerfen wollen. Dann natürlich sowieso nicht.

    Krieg hat immer eine inhärente Unlogik in sich: Die Kriegführenden wollen Recht schaffen, indem sie Unrecht tun. Damit ist klar, dass es gar nicht um Gerechtigkeit an sich geht, sondern um das Recht haben. „Frieden“ durch Friedhofsruhe.

    Mich schockiert, dass die NATO-Trolle
    – einerseits den Rasputin als Hitler und totale Psychopathen mit Atombomben darstellen in der Kriegspropaganda,
    – andererseits hoffen sie, dass es zu einem Endsieg kommen kann, wo der böse Putin einfach schön brav aufgibt ohne auf das rote Knöpfchen zu drücken und wohl auch noch im Kreml schön brav seinen Schreibtisch aufräumt, bevor er abtritt.

    Oder dass die Atombomben gar nicht funktionieren, obwohl er genau weiß, dass nur die seine Lebensversicherung sind.

    Oder falls er Atombomben zünden lässt, die auf die Ukraine werfen lässt – und schon nicht auf Deutschland oder gar die USA, obwohl er und die russische Führung genau weiß, wer ihm das eingebrockt hat. Sie hoffen darauf, dass er die auf die Falschen wirft, also nicht wirklich Ernst macht dann.

    Wer so denkt, ist der eigentliche Psychopath!

    Die „nukleare Teilhabe“ ist eine Notlüge, die wohl vor allem Franz-Josef Strauß damals brauchte, als sein Lebensziel die deutsche Atombombe, eine deutsche, militärische Atommacht, mit der Planung deutscher Atomkraftwerke für militärische Zwecke, von den US-Verantwortlichen, den Besatzern bis heute, zu Nichte gemacht wurde.

    Es gibt keine Teilhabe. Die Atombomben sind amerikanisch, die Bomber auch. Nur der Pilot mag zwar „deutsch“ im Pass stehen haben, wurde aber in USA trainiert. Kein Bomber hebt ohne Access code aus USA ab, keine Bombe wird ohne Code aus USA scharf oder ausgelöst. Es ist auch vermessen, dass die USA im Ernstfall Deutschland fragt, ob sie mitmachen wollen. Die werden informiert, bestenfalls, eher einfach ignoriert. Die USA braucht natürlich keine deutschen Piloten, um eine Atombombe auf Russland zu werfen.

    Warum sollte das Kommando für Atomwaffen der USA um Erlaubnis fragen? Um sich dann „Nein“ sagen zu lassen von ein paar Provinzlern, die sie immer inkompetent gehalten haben und richtigerweise für inkompetent halten bei dem Thema?

    Die einzige Konsequenz wäre, dass ein deutscher Pilot Mitschuld wäre an einem Atombombenabwurf. Wenn überhaupt, dann geht es bei der „Teilhabe“ darum, die Schuld am Tod von unzähligen Menschen durch eine Massenvernichtungswaffe auf möglichst viele Schultern scheinbar zu verteilen, indem die das mit rechtfertigen. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass es nur wenige wirkliche Entscheider gibt. Sollte es zu einem Atomkrieg kommen, dann wären die Hauptschuldigen klar mit Name benennbar. Die Entscheider sind alle Amerikaner oder Russen. Auch da übersehen die Kriegstreiber, dass es bisher keine Chance gibt einen Atomkrieg zu gewinnen und konventioneller Krieg effektiver ist, um gegen Staaten, die keine Atomwaffen haben, zu gewinnen. Nur deshalb gab es bisher noch keinen Atomkrieg. Atomwaffen sind zu ineffektiv. Man scheut sich vor den Konsequenzen durch andere Atommächte und der Reaktion der Menschheit. Sobald sich ein Weg findet, diese Barrieren abzuschalten, wird es einen Atomkrieg geben. Frank Schirrmacher schrieb in seinem Buch „Ego“, dass aus dem Manhattan-Projekt, aus RAND, der Homo economicus entstand oder auch die Spieltheorie. Es läuft darauf hinaus, dass alle vor einander Paranoia schieben „und nichts was man sagt, bedeutet noch, was es heißt.“ Natürlich wurde das Buch damals von Menschen positiv kommentiert, die heute Kriegstreiber sind, also genau in diese Falle tappen.

    1. Meine Befürchtung ist, dass die deutschen Kriegstreiber gar keinen Plan haben.

      Na der Plan war doch, dass Russland unter der Last der Sanktionen schnell zusammenbricht.
      Tja, dumm gelaufen. Einen Plan B hatten die nicht.

      1. Korrektur: Ich habe den Satz

        „Dafür können wir ihnen sogar dankbar sein, dass sie den Strauß zurecht gestutzt haben. Heute weiß praktisch jeder Deutsche mit Großmachtsphantasien, dass das nur als Lakai der USA geht, was die eigene „Großmächtigkeit“ natürlich ad absurdum führt.“

        nachträglich eingefügt und falsch einsortiert. Falls sich jemand wundert. Das ist mir leider nach den 20 min Editierzeit aufgefallen.

        @ Russischer Hacker:

        Ja, die Pläne mit den Sanktionen, darauf haben sie viel Hoffnung gesetzt. Neulich schreib darüber Florian Warweg:

        GIGA oder GAGA? – Der bizarre Blick deutscher Denkfabriken auf das „Sanktionsregime“ gegen Russland und den Rest der Welt

        https://www.nachdenkseiten.de/?p=88101

        Diesen Beitrag dazu fand ich auch interessant:

        Grayzone: „Smoking Gun“ Analysis Finds US Sanctions Produce „War Time“ Economy in Venezuela

        https://www.youtube.com/watch?v=I3_Od3T-FlI

        Das Sanktionsregime wird von den US-Geheimdiensten ausgeführt und verschiedenen Behörden dort. Das wurde mir klar mit den Wikileaks, wo man Mails lesen konnte, dass z.B. deutsche Behörden aufgefordert wurden von US-Geheimdiensten, Sanktionen gegen Iran gegen deutsche Unternehmen durchzusetzen. Dafür gibt es u.a. die Totalüberwachung. Dafür gibt es wiederum deutsche Filialen.

        Mal sehen, ob es klappt. Maurice Höfgen glaubt wohl an die Wirkung von Sanktionen und schreibt darüber ein Buch, was nicht gerade für ihn spricht. Ansonsten bin ich bei anderen Themen eher seiner Meinung. Bei so Differenzen sieht man erst, dass man auch da, wo man einer Meinung zu sein scheint, vorsichtig und kritisch sein sollte.

        Bei dem Wille der deutschen NATO-Lakaien zu Sanktionen kann man auch eine erstaunliche Haltung beobachten: Sie glauben allen Ernstes, dass der Schaden für sie selbst kleiner ist als für Russland. Für sie persönlich und ihre Karrieren als NATO-Lakaien stimmt das natürlich kurzfristig.

        Dabei war das Werben der Russen und die Angst der USA immer, wenn Russland mit seinen vielen Bodenschätzen und deutsche Industrie zusammenkommen, dann würde es gefährlich und Deutschland zu unabhängig. Die NATO-Trolle wetten dagegen: Dass Deutschland auch ohne günstige russisch Rohstoffe bedeutender werden kann. Momentan sieht es so aus, dass das falsch ist. Vielleicht ist das in ein paar Jahren durch Umbau der Industrie und technischen Fortschritt kompensierbar.

        Aber so ist Krieg allgemein: Man macht sich gegenseitig kaputt. Am Ende profitieren nur ein paar Wenige davon, und es gibt viele Verlierer.

        1. Sanktionen sind Handels- und Vermögensblockaden und die wirken immer in Beide Richtungen und Schaden dem Sanktioniertem wie auch dem Sanktionierer, es sei denn wir Reden über Scheinsanktionen (verbieten den Export von Sand in die Sahara).

          Die Vereinigten Staaten sind auch betroffen durch Inflation bedingt durch die hohen Preise von Erdöl aber profitieren von hohen Gaspreisen und Rüstung. Sie sind weniger von dem Rückschlag der Sanktionen betroffen als Europa, dessen Energieversorgung zum großem Teil gekappt wurde. Die Amerikaner kommen da noch vergleichbar gut dabei weg. Geschickt eingefädelt.

          Die Vereinigten Staaten stellen also Wirtschaftsblockaden auf, welche Europas Wirtschaft, welche auf günstigen russischen Energieträgern steht opfern, um Russland wirtschaftlich K.O. zu schlagen und mindestens einen Regime Change zu erreichen.

          Eine Demütigung Russlands auf dem Schlachtfeld und in Folge ein Regime Change in Moskau, ist den Vereinigten Staaten die Wirtschaft und Stabilität Europas offenbar sowas von wert, dass sie die beiden Lebensadern des „Industriestandorts Deutschland“ auch physisch gekappt haben, um ganz sicher zu gehen, dass Europa nicht mehr vom Haken abspringen kann.

          Der Kollaps Russlands hätte schon längst eintreten müssen. Spätestens jedoch wenn die strategischen Erdöl-Reserven der Vereinigten Staaten verbraucht sind und auf Jeden Fall vor den mitderms Wahlen im November dieses Jahres.

          Denn, wenn Biden bis zu den Midtermswahlen keinen Sieg über Putin präsentieren kann, verlieren Dems die Mehrheit im Kongress. Biden verwandelt sich in eine „larme Ente“ und ihm droht die Rache der Reps für zwei Impeachment Versuche an Trump. Er könnte vom Kongress per Impeachment entmachtet werden, und die Reps, hätten gute Chancen, da Biden ganz offensichtlich an Altheimer leidet.

          Die Sanktionen haben ohne Zweifel Russlands Wirtschaft auch geschadet, aber offenbar nicht die katastrophale Wirkung entfalten konnten, welche zu einem raschem Kollaps geführt hätte. Das ist eine Folge einer Reihe von kolossalen Fehleinschätzungen was Russland und seine Wirtschaft betrifft. Russland hat sich den Sanktionen, die ja auch schon seit vielen Jahren regelmäßig verabreicht wurden, schon frühzeitig flexibel adoptiert.

          Russland profitiert (wie auch USA) von hohen Preisen für Erdöl und Erdgas auf dem Weltmarkt und kann dadurch den Schaden kompensieren.

          Europa jedoch hat nur den Schaden und kann ihn nur bedingt allenfalls durch Rüstung kompensieren. Einen erheblichen Schaden jedoch, denn die Energiepreise sind nicht einfach gestiegen, sie haben sich in die Stratosphäre katapultiert und nachdem die beiden Streams gesprengt wurden werden sie dort auch dauerhaft bleiben, und darüber hinaus wird es früher oder später zu einem verheerendem Defizit führen. Der „Industriestandort Deutschland“ ist dann Geschichte.

          Am Ende wird die Ukraine wahrscheinlich aufgeteilt und ein Waffenstillstand erreicht werden. Aber Deutschlands Wirtschaft wird trotzdem zerstört sein.

          1. Ja, die Sanktionen wirken in beide Richtungen. „Sanktionen“ sind quasi das Gegenteil zu „Freihandelsverträgen“. Es sind alles Kuhhandel. Ein Kuhhandel ist

            „ein durch undurchsichtige Abläufe, insbesondere den Einbezug von Neben- und Zusatzvereinbarungen geprägter Tausch“

            Durch die Nebenvereinbarungen hofft die USA weniger zu verlieren. Deutschland macht es ähnlich. Alle Länder machen es so.

            Mich stören derzeit die Untergangsprophezeiungen für die deutsche Wirtschaft. Es gibt viele Faktoren, die wir nicht kennen.

            Wie kalt wird der Winter? Durch die sehr milden Winter wurde weniger geheizt. Klimaerwärmung ist real und beschleunigt sich.
            Wie hoch werden die Preise tatsächlich steigen?
            Wird es Rationierungen oder Blackouts wirklich geben?
            Wie stark wird die Rezession?
            Wie wird die Politik reagieren, wenn es wirklich Ernst wird?
            Wie sehr werden Verbraucher sparen?

            In USA wird es auch eine Rezession geben, weil die FED die Leitzinsen erhöht und so Kredite verteuert, zusätzlich zu den höheren Energiepreisen. Der Ölpreis ist ein guter Indikator, dass man Vieles nicht so sehr vorhersagen kann. Der Preis fiel im Sommer, womit die abergläubischen Untergangsvorhersagen von Börsengurus und selbsternannten Wirtschaftsexperten noch hohler klangen. Wenn Energie wieder billiger wird und das Angebot reicht, wäre das Problem gelöst. Jetzt kürzt die OPEC+ sogar die Weltölproduktion um 1 Mio Barrel. Erst seit dieser Ankündigung geht der Preis wieder hoch. Beim Gas wissen wir es noch nicht wie hoch der Preis wird und ob am Ende vom Winter Gas fehlt. Nach Letzterem sieht es eher nicht aus.

            Es gibt also viele Unkenrufe von Lobbyisten und Betrügern, allerdings sind die Systeme weit komplexer als diese erzählen und reagieren durchschnittlich auch bisher eher träge. Die meisten Unkenrufer sind einfach nur furchtbar abergläubisch, was nicht heißt, dass die Lage nicht schlimmer wird. Das ist Jedem klar.

            Nur die Frage ist wie schlimm? Kann sich die Wirtschaft anpassen?

            Was Parteipolitik in USA betrifft, ist mir die egal. Man muss sich ja nur mal Abstimmungen für das Rüstungsbudget, also die Befeuerung der Kriege anschauen. Es gibt eine überwältigende Mehrheit dafür. Einzelne Gegenstimmen aus beiden Parteien gehen unter. Es ist eine Gleichschaltung mit durchdachteren und perfideren Methoden als die Nazis sich erträumen konnten, auch bei uns.

  11. Aber natürlich will Deutschland den Krieg, genau wie der restliche Westen auch. Wenn der kapitalistische Zyklus zu Ende ist, kann nur ein Grosskrieg eine weitere Runde einläuten. Zerstören, um Arbeit zu schaffen, den nächsten Boom auszulösen. Klappt natürlich nur, wenn die eigne Kapitalbasis im Wesentlichen intakt bleibt…

    Auch Decker schaut nicht genau hin. Wer diesen Krieg eröffnet hat, ist eine Frage der Ereignisinterpunktion. Maidan, Putsch, Aufruhr im Osten, dann sieben Jahre ein Schwelbrand, den man partout nicht löschen wollte, im Gegenteil die Zeit nutzte, sich und das nötige Material einzubunkern. Dann, im Februar die massive Angriffe auf die abtrünnigen Entitäten, die unvermeidliche russische Antwort, schneller Vorstoss, aber nicht zum Zweck der Einnahme Kiews, wie auch Decker unterstellt. Massive Ausweitung des westlichen Wirtschaftskrieges gegen Russland und auch der militärischen Unterstützung des Para-nato-Staates Ukraine, die schliesslich die russische Führung zwingt, die Taktik der schwäbischen Hausfrau aufzugeben und den eigentlichen Krieg zu starten. Gegenwärtig nervös-fiebriges Warten darauf.

    Etwas peinlich folgende Formulierung: „Die immer mal wieder in Erinnerung gebrachte Gefahr, dass Russland mit dem mehrfach angedrohten Übergang zum Einsatz von Atomwaffen unbestimmten Kalibers Ernst machen könnte,…“ Das ist Unsinn. Einen „Übergang zum Einsatz von Atomwaffen“ hat die russische Regierung nie angedroht, schon gar nicht „mehrmals“. Kürzlich brachte Putin allerdings zum Ausdruck, dass er dem Westen diesen ‚Übergang‘ zutraut und daran erinnert, dass man selbst recht gut gerüstet sei. Auf beiden Seiten finden sich Hetzer, die den Atomwaffeneinsatz anmahnen, etwa Kadirow und gestern Selenski. Präemptiv, versteht sich. Und die heutige britische Premierministerin hat auch schon explizit erklärt, kein Problem damit zu haben. Putin hat nichts dergleichen geäussert, auch nicht verschleiert.

    Deutschland ist bereits im Wirtschaftskrieg. Das ist eventuell schon mehr, als die Bevölkerung mitzutragen bereit ist, er läuft nicht gut, schadet einem selbst deutlich mehr als dem Feind. Arroganz macht blind, man hat die eignen Möglichkeiten überschätzt. Und immer deutlicher wird, wie man sich damit in die totale Abhängigkeit von der imperialen Zentrale begeben hat. Sogar das Kanzler murrt schon leise. Nun aber die Übung abzubrechen, können er und seine Mannen (+ damit Mitgemeinte) sich nicht vorstellen. Daher vorwärts in den Ruin.

    1. Als „Zyklus“ würde ich das vielleicht nicht bezeichnen?

      Ja, gerade die USA mit ihrem Siedlerkolonialismus kennt nichts Anderes: Landraub, Unterdrückung, Vertreibung und Massenmord. Zerstörung der Kultur, Natur und Wirtschaft der Einheimischen, also Ethno- Gen- und Ökozid. Seit dem Bürgerkrieg hatten sie keinen offenen Krieg mehr bei sich im Kernland. Wenn man von Kapitalismus spricht, fing das wohl mit dem britischen Weltreich, deren Sklavenhandel und Plantagen und der Unterdrückung der Iren und Bauern, mit der Gründung von Aktiengesellschaften an. Oder noch früher mit der „Entdeckung“ von Amerika und italienischen Banken, Venezier und andere reiche Stadtstaaten, die diese finanzierten. Der Ukrainekrieg ist allerdings auch ein europäisches Projekt. Ukrainer sind noch billigere Arbeitskräfte als Litauer. Ukrainische Rohstoffe und Schwarzerdeböden locken auch europäische Konzerne. Man kann ehemalige Sowjetindustriestädte privatisieren oder übernehmen von ukrainischen Oligarchen. Die müssen natürlich ihre Kriegsschulden bezahlen. Allerdings sichern sich US-Konzerne die „Erstverwertungsrechte“.

      Falls noch nicht bekannt, mehr Argumente:

      Ukraine – Geostrategie – ein Krieg mit Vorgeschichte – Jürgen Rose [Oberstleutnant a.D.] (1/2)

      https://www.youtube.com/watch?v=qggF-T9zt2I

      Ray McGovern: The Real Possibility of Nuclear War over Ukraine (5/13/22)

      https://www.youtube.com/watch?v=_CGVGE2sggM

  12. Für diesen Artikel bin ich außerordentlich dankbar, und zwar vor allem deswegen, weil er einmal die Motive der deutschen Machthaber andeutet, sich so vehement an diesem Menschenschlachtfest zu beteiligen.

    Unser Vizekanzler hat es schon Anfang März ausgesprochen: «Je stärker Deutschland dient, umso größer ist seine Rolle», sagte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister, der zu einem zweitägigen Besuch in Washington ist. Die «Bereitschaft, eine dienende Führungsrolle auszuüben» werde in der US-Hauptstadt erfreut zur Kenntnis genommen. Die Hoffnung und Erwartung sei, dass mit der Bereitschaft zu höheren Militärausgaben und zu Waffenlieferungen in die Ukraine auch die Bereitschaft zu mehr Verantwortung innerhalb der Nato verbunden sei. «Und das ist ja auch der Plan» (Zitiert nach eifelmoselzeitung.de).

    Nachdem man schon lange der wirtschaftliche Obermotzer innerhalb der EU ist will man das nun auch auf militärischen Gebiet werden und sich innerhalb der NATO möglichst auf den zweiten Platz hinter dem Hegemon bugsieren.

    Warum wollen die Volksvertreter aus der Öko- und Friedenspartei das? Vor ihrer Wahl wollten sie noch etwas anderes!

    Es handelt sich um pures Machtstreben. Die Außenministerin lässt einen das ja auch bei jedem ihrer Auftritte spüren, während der Herr Vizekanzler da gerne etwas herumdruckst, aber doch dasselbe will. Offensichtlich ist man seitens unserer Machthaber der Meinung, Deutschland habe sich nun lange genug zurückgehalten angesichts der historischen Schuld. Jetzt will man wirklich wieder „das Sagen“ haben, in Europa sowieso, aber auch in anderen Teilen der Welt.

    Neu ist das nicht. Wie immer wurde und wird das in kleinen Schritten vorbereitet. „Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt“ hieß das einst. „Friedenseinsatz“ hieß es in Serbien, „humanitäres Engagement“ in Afghanistan.
    (Fun Fact: Keiner dieser Kriege wurde als »Krieg« bezeichnet, das waren „Militäreinsätze“. Man tat also genau das, was man Russland heute vorwirft. Wahrscheinlich merken die das nicht einmal mehr.)

    Übrigens: Kanzler Scholz hat sein bombastisches 100-Milliarden-Projekt nebst 2-Prozent-Ziel für die Wehrmacht Bundeswehr am zweiten Tag nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine verkündet. Als wäre das eine spontane Entscheidung gewesen.
    Scholz und spontan – das merkt wohl jeder selbst, dass da was nicht stimmt. Auch noch in diesem gewaltigen Ausmaß.
    Das heißt, die Sache war vorbereitet. Und das bedeutet, der Anlass dazu war gesetzt. Dazu passt, dass der russische Einmarsch seitens der NATO (US-Geheimdienste) in Vorfeld terminiert war, was man ja öffentlich kundtat.

    Warum also spielen unsere Machthaber dieses blutige Spiel? Welche Vorteile versprechen die sich davon? Oder von mir aus auch: Wer treibt die dazu?
    Immer auf die USA zu zeigen ist mir zu einfach. Das reicht nicht als Erklärung. Es geht um Macht. Weltweit. Oder anders gesagt, um die Position in der weltweit anstehenden Endphase des Kapitalismus.

    Ich denke, dass auch alle diejenigen Deutschen, die das Handeln unserer Machthaber gutheißen, das genau so zumindest spüren, wenn sie es nicht vielleicht klar sehen.

    1. Das Spitzenpersonal der Grünen, wie auch aller Parteien, sind von USA gecastet:

      https://www.heise.de/tp/features/Nord-Stream-Der-Angriff-auf-die-Pipelines-7285794.html?seite=all

      https://www.heise.de/tp/features/Die-Aufrechterhaltung-eines-starken-Keils-zwischen-Deutschland-und-Russland-7286781.html

      Uwe Krüger und Herrmann Ploppa haben darüber auch geschrieben. In USA schrieb darüber C. Wright Mills u.v.m.

      Multipolarista ‚Higher immorality‘ of US ruling class: Criminality of capitalist elites (with historian Aaron Good)

      https://www.youtube.com/watch?v=mxcyvUfrXsc

      Die Führung der Grünen hat ihre Basis und alle ihre Wähler bewusst belogen und betrogen. Das ist natürlich für ältere Menschen wie mich nicht neu.

      https://www.anti-spiegel.ru/2022/waehlerbetrug-die-wahlversprechen-der-gruenen-im-realitaetstest/

      1. Beim Blog »Lost in EU« von Eric Bonse gibt es einen erhellenden Artikel mit vielen Beleg-Links, der sich mit der Rolle unserer verehrten Mutterkreuzträgerin und EU-Kommissionspräsidentin Frau Dr. Ursula von der Leyen und ihrem Adlatus Björn Seibert (nicht zu verwechseln mit dem weiland Regierungssprecher Steffen) beschäftigt.

        https://lostineu.eu/eu-sanktionen-wie-von-der-leyen-den-usa-folgt/

        (Es lohnt in dem Zusammenhang, sich auch die Umstände der „Wahl“ dieser Dame zur Kommissionspräsidentin in Erinnerung zu rufen sowie auch den gleichzeitigen Ersatz der „linken“ Außenbeauftragten Mogherini durch den transatlantischen Dummkopf Josep Borrell, den Austausch Donald Tusks gegen Charles Michel als Ratspräsident und die Inauguration von Christine Lagarde als EZB-Chefin. Das war seinerzeit ein Gesamtpaket und good old Germany war federführend bei dem Gemauschel.)

        Jedenfalls wird in dem Bonse-Artikel nebst Links fein säuberlich aufgedröselt, wie die derzeitige Situation in der Ukraine einschließlich der Sanktionen von langer Hand vorbereitet wurden – federführend von den USA, umgesetzt von den Akteuren in der EU und nun ausgeführt von den Machthabern in den einzelnen EU-Staaten.

        Aber, @Jonny Derp, meine Frage nach dem Warum beantwortet das nicht. Klar, die USA sind Drahtzieher, aber warum machen „wir“ in diesem verheerenden Umfang da mit?

        Die ganzen europäischen Akteure sind ja nicht alle bewusstlos. Die folgen vielmehr eigenen Zielen. Und da ist meine Erklärung eben die, dass man sich davon einen Machtzuwachs verspricht. Habeck hat das doch mit seinem Gesülze von der „dienenden Führungsrolle“ höchst eindeutig ausgesprochen: Die deutsche Regierung (einschließlich Opposition) will in der Deckung hinter den Atom-Amis auf dieser Welt eine Führungsrolle, und diese Führungsrolle soll militärisch „abgesichert“ (lies: durchgesetzt) werden.

        Man sollte die Bevölkerung vielleicht mal fragen, ob die das auch so will. Und da ist meine Befürchtung, dass sie es mehrheitlich tatsächlich will. Anders kann ich mir die Zustimmung, die ausgerechnet die Olivfarbenen derzeit genießen, nicht erklären.

  13. Im Westen, d.h. bei der Kommentierung von Kriegen, nichts Neues – könnte man auf den Artikel von Decker antworten:
    Die Artikel zum Unkrainekrieg zeugen für eine unglaubliche Beschränktheit des Zeitgeistes. Auch dieser von Decker:
    Obwohl der dadurch in den Hintergrund gedrängte Klimawandel ganz deutlich zeigt, dass der bisherige horrende Ressourcenverbrauches der Industrieländer, allen voran der US-Amerikaner, mit wenigstens dem Fünffachen ihrer eigenen Kapazität, keine Zukunft haben kann, wird der Krieg in der Ukraine wie ein Krieg besprochen, der nichts mit dem unglaublich hohen und impertinenten Ressourcenhunger der USA und der NATO-Staaten, zu tun hat.
    Das ist Verweigerung von Intelligenz, Reflexion und Vernunft!
    Die Industriegesellschaften würden alle zusammenbrechen und ihr Fortschrittsideal begraben müssen, wenn sie sich wirklich im Dienste des Klimaschutzzieles von 1,5 oder 2 Grad begrenzen würden. Sie können und wollen es nicht, weil mit einem eingefrorenen Wirtschaftswachstums keine Gewinne mehr gemacht werden könnten und die Arbeitnehmer massenhaft ihre Arbeitsplätze sprich Einkommen verlieren würden.
    Der hintergründige, reale Plan der gewinninteressierten Hochverbraucher ist tatsächlich eine Fillettierung von Russland, wie es unter Jelzin angelaufen war und vor allem Breszinski für das Überleben der westlichen Oligarchien für notwendig und lukrativ angedacht hatte.
    Die Industriestaaten wollen an ihrem horrenden Ressourcenverbrauch des 3-5-fachen ihrer eigenen Möglichkeiten festhalten und dafür würden sie auch einen Nuklearkrieg für praktikabel halten, weil sie – die Oligarchen den Westens – danach alle Türen geöffnet wähnen, um ihren Ressourcenhunger so richtig ausleben zu können.
    Es geht um Ressourcen, die Russland reichlich hat, und um das Festhalten des Westens an seinem gigantischen Verbrauch bzw. ökologischen Fußabdruck. Wer dies immer noch aus der Debatte auszublenden versucht, macht sich schuldig an der Zukunft kommender und vernüftigerer Generationen.

  14. Wie schon in der „Corona-Krise fungieren
    Staatsfunk und Konzernmedien als Ein
    peitscher. Sie treiben so genannte Abge-
    ordnete und Regimemitglieder vor sich
    her und nötigen ihnen extremistische, dem
    GG widersprechende Aussagen ab. Und
    wehe dem, der „System“ sagt.

    Nun sollte mittlerweile bekannt sein, dass
    sich der deutsche Politisch-Mediale-
    Komplex u.a. in der Atlantikbrücke und
    anderen transatlantischen (N)GOs ver-
    sammelt. Als „bestens vernetzt“ wird
    uns das verkauft.

    Über Lobbyismus, Korruption, den Wert
    des Grundgesetzes und Landesverrat
    sollten wir uns ernsthafte Gedanken
    machen. Und natürlich wie eine unab-
    hängige Medienlandschaft herzustellen
    ist, die nicht Handlanger der USA sind.

  15. Vielleicht hat es schon jemand geschrieben (ich habe noch nicht alle Kommentare gelesen), aber die Überschrift des Artikels halte ich für nicht richtig. Nicht Deutschland will den Krieg. Es ist eine aus Minderheiten zusammengewürfelte kriegsgeile Regierung, die sicherlich nicht die Meinung des deutschen Volkes vertritt. Und würden die Mainstream-Medien auch nur annähernd objektiv und über die wahren Hintergründe des Krieges berichten, wären auch die Deutschen, die einen Krieg befürworten eine Minderheit.

    1. Hallo, Klaus,
      Deckers Deutschland steht – glaube ich – für die deutsche Nation.
      Das ist der Zusammenschluss von Führung und Volk.
      Und da ist es eben so, dass die Führung die nationale Politik bestimmt
      und das Volk folgen soll.
      Das tut es leider in großen Teilen, wie die Niedersachsenwahl heute wieder zeigt: 60 % haben Sorgen, dass sie bald ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können – und wählen SPD und GRÜNE wieder an die Landesregierung, obwohl die Parteien mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland gerade die allgemeine Teuerung herbeigeführt haben, die hier zu verschärfter Verarmung führt, anderswo die Wirtschaft völlig zusammenbrechen lässt – was über kurz oder lang auch hier zur Krise führt.
      Und wenn Medien wahrhaftig berichten, dann sind es keine Mainstream-Medien. Die sind ja dafür zuständig, dass die herrschenden Meinungen die Meinungen der Herrschenden sind und bleiben. ☺

  16. Die Deutsche Regierung hat ihre eigenen Berechnungen auf eigenen Vorteil.
    Veit Tanzt sagt „Das deutsche Satelliten-Regime“ und faselt Nazi-Propaganda vom unterdrückten toitschen Volk.

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