Selma Mahlknecht und Kurt Gritsch stellen das Buch „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman vor.
Rutger Bregman, geboren 1988 in den Niederlanden, ist Historiker und einer der bekanntesten jungen Denker Europas. Sein letztes Buch „Im Grunde gut“ ist als Provokation gedacht, denn er geht davon aus, dass die Menschen nicht zivilisiert werden müssen, sondern eigentlich gut sind, wie das bereits der französische Aufklärungsphilosoph Jean-Jacques Rousseau gesagt hatte. Es ist gerade die Kultur nach Rousseau, die den guten Menschen des Naturzustands zum Egoisten macht, der sich im Hobbeschen Kampf aller gegen alle befindet und zur Aufrechterhaltung der Ordnung die Androhung und Durchsetzung von Repression benötigt.
Fällt diese weg, so bricht, das wird immer wieder gerne gesagt, das Chaos aus. Das würde man in Bürgerkriegen und Kriegen sehen. Hier setzt Bregman an, um zu zeigen, dass Katastrophen und Kriege, aber auch jetzt die Pandemie gerade umgekehrt das Gute im Menschen freisetzen können, die „im Grunde“ kooperieren und sich gegenseitig helfen wollen. Daher befürwortet er auch einen Sozialstaat und ein bedingungsloses Grundeinkommen.
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