Armut, Inflation & Krise? „Fickt Euch!“

Bild: Birgit Kulpe/CC BY-NC/2.0

Die Hamburger*innen Raul, Kimmie und Ole im krass&konkret-Interview über ihr Leben, ihre Gefühle und ihre Wut

 

„Der Respekt bleibt auf der Strecke“, stellte der „Bericht aus Berlin“ (ARD) gerade zur Erhöhung der Hartz IV-Sätze um 53 Euro zum 1. Januar 2023 fest. Zwei Drittel der Befragten des ZDF-Politbarometers fordern aktuell nach(!) dem dritten Entlastungspaket echte Hilfen für Geringverdiener*innen und Arme, noch weit höhere und schlechtere Zahlen ergab eine Erhebung des MDR zur Zufriedenheit mit den sogenannten Entlastungen. Noch katastrophaler, zumal als Gefahr für eine parlamentarische Demokratie, fällt das Ergebnis des aktuellen ARD-Deutschlandtrend aus: Nur 1 Prozent der Befragten ist „sehr zufrieden“ mit der Politik der Bundesregierung.

„Journalismus heißt, denen eine Stimme zu geben, die sonst keine haben“, forderte Klaus Bednarz einst als Ethik des Berufsstandes und als Arbeitsauftrag für alle Kolleg*innen ein. Obgleich Millionen Menschen in Deutschland zu wenig zu essen haben, wird darüber kaum berichtet – mit der Ausnahme sehr weniger herausragender Beiträge von einzelnen, aber sehr engagierten Kolleg*innen auch in ARD und ZDF. krass&konkret fragte drei Betroffene, wie es ihnen geht (aus Angst vor weiterer Diskriminierung durch Sozialbehörden u.a. nur mit Vornamen genannt) – das sollte eigentlich selbstverständlich sein unter Menschen und in einer Gesellschaft, welche sich selber als human betrachtet. Dass das trotz aller Diversitäts-PR aber nicht Realität ist, resümierte treffend und konsterniert „Friday Night Jews“-Moderator Daniel Donskoy (WDR) in seiner kritischen Dankesrede zum Grimme-Preis: „Es sind nicht nur die Nazis, es ist die Mitte dieser Gesellschaft, die immer wieder über Menschen, die ‚anders‘ scheinen oder sind und nicht ‚dazugehören‘, redet. Über sie, nicht mit ihnen. Auch die Medien machen immer nur Berichte über sie. Aber es kommt darauf an, mit ihnen zu sprechen.“

 

Raul: „Der Satte versteht den Hungernden nicht“

Raul ist Ende 20 und seit mehreren Jahren obdachlos, nachdem er krank wurde und alle zuständigen Behörden ihm Hilfe verweigerten mit dem Verweis auf „fehlende Formulare“, wodurch er seine Wohnung verlor. Seine Mutter war Spanierin, er lebt seit seiner Jugend in Hamburg. Er „campiert“ seit dem Wohnungsverlust rund um den „Hamburger Berg“ in der Nähe der Reeperbahn auf St. Pauli.

Wie geht es Dir?

Raul: Weißt schon, another day in paradise.

Du meinst den Song von Phil Collins?

Raul: Ja. aber das Paradies hier bei mir wird nicht besser. Jetzt sind die ganzen Touris wieder da, aber geben einem halt weniger Geld. Verfickt ist das. Richtig verfickt.

Woran liegt das, glaubst Du?

Raul: Schätze mal, am Krieg und dem ganzen Kram. Die Leute haben zwar noch Geld zum Reisen, wollen aber dann weniger Geld raushauen. Ich meine, das mit dem Krieg ist Mist, aber warum sollen wir auf der Straße dafür bezahlen? Wenn Deutschland besser sein will als Russland, ist das die Lösung? Die Armen werden noch ärmer und die Ärmsten verrecken? Was ist dann besser als in Russland? Ich habe auf Platte viele Russen getroffen, die sind von da abgehauen, weil‘s zum Kotzen war. Und jetzt sind sie hier. Von einem Paradies ins andere. Regen, Traufe.

Bist Du enttäuscht von der Politik? Es hat Entlastungspakete gegeben?

Raul: Mal ehrlich, welche Entlastungspakete? Für uns? Werden die zu Weihnachten ausgeliefert? Die SPD ist eine Partei der Reichen. Sind das Linke? Ältere Freunde hatten mir mal erzählt, früher waren eigentlich nur Arbeiter in ihren linken Gruppen. Und ein paar coole Frauen. Aber wenn ich hier diese Politiker in den Nachrichten sehe, wo sind da Arbeiter oder Leute, die in ihrem Leben für was kämpfen mussten? Irgendwo habe ich neulich den Satz gehört „Der Satte versteht den Hungernden nicht“. Genau das ist es … was wissen Leute von Armut, die nie arm waren?

Als ich Kind war, hatten wir echt wenig Geld. Hat das die Linken interessiert? Wenn ich sowas höre wie internationale Solidarität, muss ich immer lachen und weinen. Solidarität, international, ja, haben die gerne, klingt so multikulti, wir haben alle lieb, aber vor der Haustür, ne, da lieber kleine Solidarität, und wenn‘s um Geld geht, nichts mit Solidarität. Sollen die Armen und die Ausländer hier mal hungern. Hauptsache, man gehört selber nicht dazu. Das ist für mich die Politik. Und auch von den meisten Menschen. Und wo sind eigentlich die ganzen linken Linken? Rote Flora, geht mal auf die Straße! Kifft nicht so viel! Tut was! Macht endlich mal was anstatt zu labern und stundenlang rumzudiskutieren! Helft!

Wenn Du der Bundesregierung etwas sagen könntest, was wäre das?

Raul: Du weißt, ich bin kein unfreundlicher Mensch, aber …

… obwohl Du jedes Recht der Welt hättest, unfreundlich zu sein, nach dem, was man Dir angetan hat, im Gegensatz zur privilegierten Mehrheitsgesellschaft in Deutschland, die generell fast immer unfreundlich ist …

Raul: Yes, Digga, das stimmt … Aber was ich der Regierung sagen würde mittlerweile, ganz einfach: Fickt Euch!

„Kimmie“: „Wo ist jetzt Eure fucking Menschlichkeit?“

 

„Kimmie“ ist Ende 20 und stammt aus einer iranischen Kommunisten-Familie jüdischer Herkunft. Sie arbeitete vor Corona im Service-Bereich der Lufthansa. Nach ihrer eigenen Corona-Infektion wechselte sie in die Gastronomie. Nachdem der Arbeitgeber u.a. den Lohn immer verspätet auszahlte, kündigte sie und musste sich ihr Arbeitslosengeld erst monatelang juristisch erstreiten. Heute sagt sie: „Ich habe damals oft an Selbstmord gedacht. Was ich mit den Behörden erlebte, war reine Menschenverachtung. Ohne finanzielle Hilfe von Freundinnen und Bekannten hätte ich mich umgebracht., weil ich so verzweifelt war“

 

Wie geht es Dir?

Kimmie: Wat mutt, dat mutt, sagen wir Norddeutschen. Aber ehrlich: Ich habe nur noch Angst und bin traurig.

Was macht Dich traurig?

Kimmie: Ich habe das Gefühl, Leute wie ich kommen in der Politik gar nicht mehr vor. Wir sind unsichtbar für andere und vor allem für die Politiker. Es kann eigentlich gar nicht wahr sein, was passiert. Überall wird gesagt seit dem Krieg, es geht um Freiheit, und um Gerechtigkeit und um Menschlichkeit. Naja, das unterschreibe ich.

Nur das Merkwürdige ist, die Menschlichkeit geht doch zurück seit Februar, seit der Krieg anfing. Der Westen sagt, es geht um menschliche Werte, wenn man der Ukraine hilft. Aber ich habe mich mit der Ukraine und mit Russland noch nie beschäftigt, um ehrlich zu sein. Ich habe zwar russische Freunde und auch Kollegen bei der Lufthansa gehabt, aber die sind schwul und mögen Putin eh nicht, und auf der Arbeit hatte ich öfter mit Russen zu tun. Vielleicht waren es auch Ukrainer, das weiss ich nicht genau. Also jedenfalls, ich wusste nicht genau, was da los ist, als das Ganze im Winter losging. Und dann wurde viel überall über Menschlichkeit gesprochen. Hä, und gleichzeitig wurde alles teurer für die Menschen? Da frage ich die Politiker: Soll das so? War das nur joke, damit alle Scholz gut finden? Und danach wird alles noch schlimmer als vorher mit der Ungerechtigkeit? Wo ist jetzt Eure fucking Menschlichkeit?

Was meinst Du damit?

Kimmie: Du weisst ja, meine Eltern kamen als Flüchtlinge hierher, damals aus dem Iran. Sie haben mir oft erzählt, welche Hoffnung sie hatten, dass es hier besser ist. Sie liebten ihr Land, den Iran. Aber konnten sie dort nicht mehr leben, als die Spinner an die Macht kamen mit der Islamischen Revolution damals. Sie dachten, in Europa gibt es Freiheit. Gerechtigkeit, Menschlichkeit. Keinen Schah, keinen Ayatollah. Sie waren immer Linke, mein Vater saß im Gefängnis. Aber was sie hier erlebten, war dann auch nicht so mega … Du kennst die Songs von Eko Fresh? Genau das war es, was wir hier erlebten.

Ich bin eigentlich auch links und war früher politisch aktiv, als ich jünger war, aber, naja, die Linken in Deutschland sind auch ganz schön komisch und so richtig mögen die andersartige Leute auch nicht, mein Gefühl, weisst Du, die bleiben gerne unter sich und reden sich selber gerne ein, was für gute Menschen sie selber sind. Viele Linke sind nicht besser als diese Normalo-Almans, genau dieselben Vorurteile haben die. Genau wie die Mullahs, die glauben, sie haben die Weisheit gepachtet. Alles, was irgendwie anders ist, ist gleich böse. Und die wissen immer, was gut für andere ist, ohne die aber mal zu fragen, echt widerlich. Voll von oben herab. Echt autoritär manche von denen. Linke und Freiheit, naja, ne? Die schnacken viel und nichts dahinter. Ist genau voll dasselbe wie jetzt mit den Entlastungspaketen.

Was meinst Du genau?

Kimmie: Also, ich lese nicht mehr jeden Tag Nachrichten oder so, aber Scholz hat doch immer gesagt: Wir lassen niemanden alleine und so stuff. Hm, naja, und jetzt, alles klar … Butter bei die Fische, nee, is doch nicht. Weiß der Typ überhaupt, was bei den Tafeln los ist? Es geht um das Leben, Menschen haben zu wenig zu essen, ist Euch das überhaupt klar? Man kann Menschen auf viele Arten töten, nicht nur durch Raketen und Bomben, auch durch Armut und Verzweiflung. Wie soll ein Mensch ohne Hoffnung leben und lieben? Armut bringt Hass, die Leute werden aggressiv und traurig. Wollt Ihr das? Und eigentlich geht es immer um dasselbe: Die da oben, die da unten. Es geht immer um Geld, im Iran, in Deutschland, überall. Freiheit ist schön wie der blaue Himmel über den Bergen von Teheran, sagen wir, aber was nutzt die Sonne ohne Brot zum Essen? Willst Du leben nur von Luft und Träumen?

Wie merkst Du denn die Inflation persönlich?

Kimmie: Naja, ich habe Glück, dass ich jetzt endlich wieder Arbeit habe. Aber das völlig Dumme ist, mit der Inflation habe ich fast nicht mehr Geld als vorher, als ich arbeitslos war. Jetzt habe ich mehr Geld, aber das ist schneller weg als vorher. Nee, nicht weil ich mehr Klamotten kaufe, sondern echt mal, weils einfach alles teurer ist. Inflation nur acht Prozent? Witz, oder was? Scholz, geh mal in den Supermarkt. Echt mal, Leute, was stimmt net in Deutschland? Merkt Ihr noch was?

 

Ole: „Grillen nur noch für Reiche, oder wie?“

 Ole ist Ende 40 und arbeitet von Jugend an als Festmacher im Hamburger Hafen, „dem schönsten Ort der Welt, nicht nur bei Regen“, wie er sagt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Vor kurzem zog er mit seiner Familie von St. Pauli, wo er aufwuchs, an den Hamburger Stadtrand „der Kinder wegen: Aber St. Pauli hast Du immer im Herzen“

Wie geht es Dir?

Ole: Hm, na, da fragst Du wat … Meine beiden Kinder und meine Frau halten mich aufrecht. Ansonsten, ist schon alles scheiße, oder? Echt zum Kotzen was passiert.

Was meinst Du damit genau?

Ole: Na, dass wir jetzt alle frieren sollen. Und weniger essen sollen. Aber nee, nicht alle, eigentlich nur wir, nicht die Politiker, nicht die Reichen, nicht die, die immer schon genug hatten. Den meisten Leuten in Deutschland gehts doch total gut. Warum kriegen Studenten mit reichen Eltern in Blankenese jetzt 300 Euro vom Staat geschenkt zum Feierngehen und mein Vadder, der immer geschuftet hat, bis er krank wurde, bekommt nichts? Für ihn ist kattendüster.

Denkst Du nicht, Deutschland ist ein gerechtes Land?

Ole: Ist Comedy? Nächste Frage.

Du arbeitest als Festmacher im Hafen. Ein stolzer Beruf, den kaum noch jemand kennt … Aber ohne Euch würde nichts mehr löppen, wie der Hamburger sagt, der ganze Lieferverkehr auf der Welt würde zusammenbrechen. Ihr habt vor ein paar Monaten sehr erfolgreich und ausdauernd gestreikt, was kaum jemand mitbekam außerhalb Hamburgs. Bist Du denn zufrieden mit den Ergebnissen?

Ole: Na, erst mal schon. Für Anfang des Jahres, als Streik war, war das okay. Muss man lassen. Aber mal sehen, was kommt mit den Preisen. Meine Frau und ich sitzen jetzt immer jeden Abend da und rechnen, rechnen, rechnen. Die Pfeffersäcke glauben ja, einfache Leute oder Leute mit wenig Geld können nicht rechnen, weil wir doof sind. Aber ich sag Euch mal was: Wir können besser rechnen als die. Sonst wären wir gar nicht mehr unter den Lebenden. Proleten haben kein Abi, aber rechnen können wir besser.

Und hier im Hafen, wir sind ´ne eingeschworene Gemeinschaft, wir halten zusammen. Wir kommen hier aus allen Ländern. Woher jemand kommt, interessiert nicht. Aber im Moment: Alle sind sehr wütend. Aber mal richtig wütend. Das kann ich Dir sagen.

Auf was?

Ole: Na, die große Politik findet ohne uns statt. Was soll das? Ich kann Dir meine Kosten vorrechnen. Was soll das, was die da machen? Sollen wir nur noch arbeiten, arbeiten, arbeiten? Und nicht mehr leben? Grillen nur noch für Reiche, oder wie? Nach Feierabend kein Astra mehr, weil zu teuer? Glauben die Tatsache, wir machen das mit? Wenn das Tatsache so weitergeht, wir legen den Hafen lahm, kein Comedy.

Würdest Du auch jetzt zu den Montagsdemonstrationen gehen?

Ole: Na, in Hamburg? Waren schon welche? Ja, wenn, schon. Wenn die Leute gerade sind, die das machen. Aber nicht zu den Demos da von den Nazis oder sowas. Das sind Affen. Mit denen wollen wir hier im Hafen nichts zu tun haben. Was zählt, ist Zusammenhalt. Egal, woher jemand kommt.

Glaubst Du denn, es könnte in Deutschland Volksaufstände geben, wie Außenministerin Baerbock prophezeite? In Neapel entglasten streikende Lehrer vor ein paar Jahren mal die halbe Innenstadt, vor kurzem streikten nach Euch ja auch erfolgreich die Hafenarbeiter hier in Hamburg, es gab sogar gewalttätige Zusammenstöße mit der Polizei, die ganz schön heftig waren. Das kennt man von Streiks in Deutschland ja sonst gar nicht mehr …

Ole: Volksaufstände? Machst Du Witze? Das ist Deutschland. Seit wann rebelliert man hier? Außer wir im Hafen und aufm Kiez. St. Pauli ist anders. Das ist mal klar, Digga. Weltpokalbesieger gegen die Bayern, siehste mein T-Shirt. Ich sag mal so, wenn das so weiter geht mit den Preisen, dann gibts Rebellion. Und meine Kinder kommen mit. Denn, wenn die sich nicht mal mehr ein paarmal im Jahr ein Ticket für das Millerntor leisten können, dann gehen die mal echt auf die Barrikaden. Kann ich Dir sagen. Denn Leben ist nicht nur arbeiten und verzichten. Auch wenn die uns das jetzt einreden wollen, um noch mehr Profite für sich zu machen.

 

In Erinnerung an Erik, der sich die Freiheit nahm: „Ich bin nicht gekommen, um Vergeben und Vergessen zu bringen, denn die Lebenden haben kein Recht, zu vergessen – und vergeben, das könnten nur die Toten“ (Chaim Herzog)

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8 Kommentare

  1. Ich meine, die Beiträge zeigen schon, wie es ist. Es wird gejammert, wohlfeile Schlagworte ausgetauscht und Schluss. Leider konnte ich bei keinem lesen, was er für die Zukunft will. Einmal wurde Bier und Grillen als Mangel angeführt, eventuell soll das als Deputat erhöht werden?
    Was ich sehr verstehen kann, dass keiner anführt, dass es einen Ort gibt, an dem sich getroffen werden kann, um sich zu organisieren. Gewerkschaften kümmern sich nur noch um Beitragszahler, damit die Gehälter gesichert sind.
    Es wäre doch wichtig, zu verstehen, wie „unser“ Gemeinwesen organisiert ist.
    Wo ich wohne, gibt es ein „Bürgertreff“ einmal die Woche gibt es da für Alte Tasse Kaffee, wenn ich dahin gehe sind gleich zwei Sozialarbeiten dabei.
    Raum, der von Leuten benutzt werden können, um sich zu organisieren, gibt es nicht. Es gibt Räumlichkeiten, wo sich die Tafel organisiert können und wenn die Regale leer sind, ist der Laden zu.
    Dass sich in Parteien niemand organisieren will, ist doch klar, die haben die beklagten Situationen geschaffen. Was ich nachvollziehen kann, ist die Angst, die alle genannten haben, denn sie sind aufgrund der Vereinzelung in ihre Lebenssituation gekommen. Was mich dabei am meisten schmerzt, dass Kinder das Miterleben und eine ungesunde Prägung erhalten.
    Sich Beschweren, dass Touristen nicht mehr Geld verschenken ist nicht hilfreich, da wäre ein Klingelbeutel nach der Kirche hilfreicher. Letztlich ist Kooperation notwendig, daraus kann sich was entwickeln.

  2. Linke Linke…..vermeintliche Jugendsprache, Kraftausdrücke von der gefühlten Straße und für Anfang 20 unglaublich, „millieusensibel“, flüssig getexte……. Ein
    frisiertes Fakeinterview in Wellbrock-Menderres-Lapuente-Zeilenschinder-Gemeinschaftsproduktion.

    Es zählt der Wille zur Sozialkritik, wenn die Wahrheit keine Rolle spielt, nä ?

    1. Recht hast du, Es zählt der Wille zur Sozialkritik, wenn die Wahrheit keine Rolle spielt!

      Arschbacken statt Brötchenbacken

      Tom Kummer und Claas-Hendrik Relotius haben mir ganz doll in dem Interview* gefehlt.

      *Wo hatten die Warnstreikenden Hafenarbeiter denn Auseinandersetzung mit der Polizei? An die Redaktion Bitte mal kurz belegen!

  3. Es gibt zwischen den Polen „hungrig“ und „saturiert“ viele Abstufungen, zu denen immer Menschen gehören, die unterschiedliche Sichtweisen einbringen mit unterschiedlichen möglichen individuellen Lösungen. Das ist die gegenwärtige Lage. Ich glaube nicht, dass es da weiterhilft, die Grenzen zwischen denjenigen, denen es noch leidlich geht, den immer schneller verarmenden und den verarmten immer genauer zu ziehen. Das ist soziologische Erbsenzählerei. Es macht politisch weniger durchsetzungsfähig wenn man die Unterschiede in den Vordergrund stellt, statt die Gemeinsamkeit: rapide steigende Unsicherheit der eigenen materiellen Lage. Für fast alle, die nicht zum obersten Promille gehören. All diese Menschen müssen gemeinsam auf die Straße. Meine Hoffnung: sie werden es tun. Meine Befürchtung: Wir wissen nicht mit welchem Eregbnis.

  4. Danke für diese Interviews.

    Mein Fazit nach dem großen Bertolt Brecht:
    Erst kommt das Fressen, dann die Moral.
    Und weil der Prolet ein Prolet ist,
    will er was zu essen, bitte sehr,
    es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
    das schafft kein Essen her.

    Reife Leistung, Sozialdemokraten!!!!!
    Von den restlichen Politikakteuren war diesbezüglich in ihren Wolkenkuckucksheimen sowieso nicht allzuviel zu erwarten.

  5. Ich frage mich: Wo sind die ganzen eloquenten Verfasser von Diskussionen?
    Der eine Kuddel hat das schon gut beschrieben…
    Schande über die Wohlstand geführten Meinungen!

  6. Es ist nicht leicht, einen Sklavenaufstand zu organisieren, da jedes Mittel unterhalb der Selbstbehauptung mit direkter Waffengewalt bestraft wird, sobald es entdeckt. Und da bei unserer Leitungs und vor allem Platform-gebundenen Kommunikation kein Geheimniss mehr möglich ist. Einem bei zensiertem schlicht die Stimme wegbleibt. Also raus aus dem Netz, zurück an den Kneipentisch, äh, die Parkbank.

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