9/11:“Eine ‚False Flag‘-Operation, mit der ein Angriffskrieg begründet und gerechtfertigt wurde“

Bild: Robert/CC BY-2.0

Mathias Bröckers über 9/11 und wie er dazu kam, das offizielle Narrativ zu hinterfragen

Herr Bröckers, seit 9/11 sind fast 20 Jahre vergangen. Wer war für die Anschläge verantwortlich?

Mathias Bröckers: Das ist bis heute nicht wirklich ermittelt. Es gibt zwar eine Anklageschrift – den Report der 9/11-Untersuchungskommission – der Osama Bin Laden und 19 „Hijacker“ der Tat bezichtigt, aber kein ordentliches Gericht hat jemals über die Stichhaltigkeit dieser Anklage befunden. Der Kronzeuge für die Alleintäterschaft Bin Ladens und der „Hijacker“, Khalid Scheich Mohamed, wurde in Guantanamo vor seiner Aussage 182 Mal dem Waterboarding unterzogen. Zwar ließ selbst die „Heilige Inquisition“ nach dem Erscheinen der Cautio Criminalis des Jesuiten Friedrich Spee ab Mitte des 17. Jahrhunderts zunehmend davon ab, Beweisgeschichten über Teufel und Hexen mit Gewalt zu erpressen, doch seit  9/11 sind die Methoden des „Hexenhammers“ von 1486 wieder en vogue. Und nach George W. Bushs Diktum „Mit uns oder mit den Terroristen“ sind wie ihm Original – „Es ist eine sehr große Häresie, nicht an das Wirken von Hexen zu glauben“ – diejenigen, die das Wirken des Teufels („Osama“) bestreiten, selbst von ihm besessen („Terroristen“).

Bevor wir näher auf die Anschläge eingehen, lassen Sie uns ansprechen, was jener Tag im September 2001 ausgelöst hat, was er bedeutet und wie Sie damit verbunden sind.

Mathias Bröckers: 9/11 war nicht nur der Anfang des globalen „War on Terror“, also dem Krieg gegen den Terrorismus. 9/11 hatte gewaltige Auswirkungen auf unterschiedlichen Ebenen, die bis heute präsent sind. Dieser Tag bescherte dem neokonservativen „Project New American Century“ (PNAC) das „katalysierende Ereignis“, das dieser Think-Tank mit vielen Mitgliedern der Bush-Regierung 1999 als erforderlich angesehen hatte, um massive militärische Aufrüstung für eine globale „Full Spectrum Dominance“ gegenüber der Bevölkerung durchzusetzen. Nach dem Abhandenkommen des Großfeinds Sowjetunion und Kommunismus drohten dem Militärisch-Industriellen Komplex erhebliche Umsatzeinbußen, die ohne eine neue Großbedrohung nicht wettzumachen waren.

Nach Bushs massiver Aufrüstung bis 2009 haben seine Nachfolger das Pentagon-Budget noch einmal verdoppelt. Diese Anstrengungen im „War On Terror“ haben seitdem mehr als 800.000 Menschen das Leben gekostet und zahlreiche Länder verwüstet. Diese mörderischen Kriege sind sicher die tragischste Auswirkung der Anschläge. Zudem hatte der Phantomteufel „Terror“ noch den Vorteil, dass man ihn nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland „bekämpfen“ konnte, mit einer massiven Aufrüstung zur Überwachung und Kontrolle der gesamten Bevölkerung. Der nach 9/11 vom US-Parlament ungelesen durchgewunkene  „Patriot Act“ verschaffte Geheimdiensten und Polizei Möglichkeiten des Ausspähens und Abhörens, gegen die das „Horch und Guck“ der DDR-Stasi fast wie ein Kindergarten wirkt, was spätestens die Enthüllungen von Edward Snowden sehr deutlich gemacht haben.

Schon zu einem frühen Zeitpunkt nach den Anschlägen formierten sich im Internet Personen und Gruppen, die das Geschehen in den USA grundlegend hinterfragten. Plötzlich war er da, der Kampf zwischen etablierten Medien und den alternativen Formaten. Auch wenn es schon früher, auch schon vor dem Internet, diesen „Kampf“ um unterschiedliche Wirklichkeitsauffassungen gab: Das Ausmaß hat sich verändert, oder?

Mathias Bröckers: Das Internet steckte 2001 noch in den Kinderschuhen. die meisten Menschen informierten sich noch über die klassischen Medien. Netzrecherche war bei Journalisten noch ziemlich unbekannt und die Zeitungen und Radios, für die ich damals arbeitete, wollten von den Fragen und Fakten, auf die ich bei meinen ersten Recherchen gestoßen war, nichts wissen.  Und „alternative Formate“ mit einer gewissen Reichweite gab es so gut wie keine, auch die taz, die ich in den 80ern als Redakteur mit aufgebaut hatte, war ja wie auch die Grünen seit dem Jugoslawienkrieg auf US- und NATO-Kurs eingeschwenkt.

Was im Internet veröffentlicht wurde, blieb noch unter dem Radar der großen Medien, der „Kampf“ um die Deutung der Ereignisse fand weitgehend nur in Kommentaren und Blogs im Netz statt, die aber noch nicht wie heute Facebook & Co. von den Massen genutzt wurden, sondern eher von Nerds und IT-Freaks.

Sie waren damals ganz vorne mit dabei. Sie haben bei Telepolis eine Serie von Artikeln veröffentlicht, worin Sie Ungereimtheiten und Auffälligkeiten nachgegangen sind. Ihre Positionierung blieb nicht ohne Auswirkungen auf Sie selbst. Was ist damals vorgefallen? Und wie wirkt ihre öffentliche Auseinandersetzung mit 9/11 auf Sie bis heute nach?

Mathias Bröckers: Ich war ja am 11. September 2001 wie schon in den Monaten zuvor dabei, ein Buch über Verschwörungen zu schreiben. 1999 hatte ich mit Robert Anton Wilson, dem Autor von „Illuminatus“, des berühmtesten und witzigsten Verschwörungsromans überhaupt, sein „Lexikon der Verschwörungstheorien“ auf deutsch herausgebracht. Als der Verlag sich ein weiteres Buch zum Thema wünschte und Robert schwer erkrankt war, hatte ich mich allein ans Werk gemacht, um anhand des historischen Materials die allgemeinen Merkmale, Strukturen und Verwendungsweisen von Verschwörungstheorien aufzuzeigen.

Ich steckte also tief drin in einer Materie, die dann mit dem Anschlag hoch aktuell wurde. Ich kam mir vor wie ein Archäologe, der seinen Forschungsgegenstand plötzlich live und auf freier Wildbahn beobachten konnte: DAS Verbrechen des Jahrhunderts und das „Making of…“ einer Verschwörungstheorie live im TV. Am Vormittag hatte ich notiert: „Verschwörungstheorien reduzieren komplexe Ereignisse auf einen Sündenbock und werden zu Propagandazwecken eingesetzt.“ Eine Stunde nach den Anschlägen wurde erstmals Osama Bin Laden als Verdächtiger genannt und im Verlauf des Abends und der Nacht stand dann schon fest, dass nur er dahinterstecken konnte. Und mit der Elefantenspur am Flughafen – der Koffer des „Rädelsführers“ Mohamed Atta samt Koran, Testament und Boeing-Handbuch – war auch der „islamistische“ Hintergrund vollkommen klar.

Dass jede „Tatort“-Redaktion dem Drehbuchautor einen derart dumpfen Plot um die Ohren hauen würde, tat dem Erfolg der Story aber keinen Abbruch – im Reality-TV mit nahezu gleichgeschalteten Medien kam die US-Regierung damit durch. Der gigantische Schrecken, die der Massenmord und der Einsturz der WTC-Türme heraufbeschworen hatte, schrie gleichsam nach einem Sündenbock und einer Lösung und George W. zog sie – wie auch den „Patriot Act“ – aus der Schublade: „Bin Laden“ und „Krieg“.

Ohne meine auf Komplexitätsreduktion, Sündenböcke und Propaganda eingestellte Optik hätte ich wie wohl die meisten Menschen erst Mal keine großen Zweifel an der Geschichte gehabt, so aber fiel mir schon nach einer Stunde auf, dass hier etwas nicht stimmt. Und ich schrieb am folgenden Tag darüber einen Artikel. Dass daraus eine Serie mit 57 Folgen werden würde – immer noch abrufbar:  The WTC Conspiracy“,  -, war nicht geplant, aber da der Rest der Medien sich blind und taub stellte und zu Stenographen der Bush-Regierung mutierten, blieb mir nichts anderes übrig, denn die Ungereimtheiten waren offensichtlich und wurden ja nicht weniger, im Gegenteil.

Wie gesagt blieb die Serie noch weitgehend unter dem Radar der Großmedien und des „Holzjournalismus“.  Erst als die ungeheuren Ungereimtheiten und Widersprüche der offiziellen 9/11-Version im Sommer 2002 gedruckt schwarz auf weiß vorlagen, wurden sie zum Skandal, oder richtiger: nicht die offenen Fragen und ungeklärten Hintergründe wurden zum Skandal, sondern ich als Überbringer dieser Botschaft. Vorgegangen wurde dabei mit dem Üblichen: Denunziation und Diffamierung, in diesem Fall als anti-amerikanischer, anti-semitischer, anti-rationaler „Verschwörungstheoretiker“. Dabei hatte ich gar keine Theorien über die Täter und Hintermänner der Anschläge aufgestellt oder verbreitet, sondern nur anhand zahlreicher, unbestreitbarer Fakten belegt, dass es sich bei der offiziellen Geschichte um eine unbewiesene Verschwörungstheorie handelt.

Kommen wir zu den Anschlägen als solches. Mittlerweile ist eine neue Generation herangewachsen, die zum Zeitpunkt der Anschläge entweder noch sehr jung oder noch gar nicht geboren war. Wie würden Sie dieser Generation den 11. September erklären?

Mathias Bröckers: So wie man meiner Generation, wenn sie sich für Politik und Geschichte interessierte, „Sender Gleiwitz“ oder „Golf von Tonkin“ erklärt hat: als „False Flag“-Operation, mit der ein Angriffskrieg begründet und gerechtfertigt wurde.

Dem gerade pensionierten Vier-Sterne-General Wesley Clark, der bis 2000 die NATO-Streitkräfte in Europa befehligt hatte, fiel ja die Klappe runter, als er kurz nach den Anschlägen das Pentagon besuchte und ein alter Kollege aus dem „Joint Chiefs Of Staff“ ihn in sein Zimmer zog: „Ich habe gerade diesen Merkzettel aus dem Büro des Verteidigungsministers bekommen, und hier steht, wir werden sieben Länder angreifen und deren Regierungen innerhalb von fünf Jahren stürzen. Wir werden mit dem Irak beginnen und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, den Sudan und den Iran, sieben Länder in fünf Jahren.“

Dass der ehrgeizige Zeitplan durchaus ins Stocken geraten könnte, hatte Bushs Vize Dick Cheney mit seiner Ankündigung klar gemacht, dass „dieser Krieg länger als eine Generation dauern wird“. Und ein Blick auf den Nahen Osten zeigt: Der mörderische Plan wird weiter abgearbeitet. Auch der angebliche Hoffnungsträger Barack Obama machte damit unbeirrt weiter, ließ in seiner Amtszeit mehr Bomben abwerfen als Bush und hat sich die Umbenennung seines Nobel-Titels in „Friedhofsnobelpreisträger“ redlich verdient.

Ihr aktuelles Buch „Mythos 9/11 – Die Bilanz des Jahrhundertverbrechens. 20 Jahre danach“ umfasst rund 143 Seiten. Zudem kommen noch über 1100 Buchseiten, die sie in drei Büchern nach dem 11. September veröffentlicht haben und die nun in einer Gesamtausgabe erscheinen. Das ist ziemlich viel Lesestoff für ein Ereignis, das von großen Medien schon sehr früh als quasi außermittelt betrachtet wurde.

Mathias Bröckers: Dass die Bücher aus den Jahren 2002, 2003 und 2011 noch einmal unverändert  in einer preiswerten Gesamtausgabe erscheinen, freut mich sehr. Es sind Zeitdokumente, die belegen, dass das Verbrechen des Jahrhunderts nicht ermittelt und aufgeklärt wurde und die offizielle Version der Ereignisse eine haltlose Verschwörungstheorie ist. Auch ich kenne die Wahrheit über den 11. September nicht, die nur mit einem ordentlichen rechtsstaatlichen Verfahren gefunden werden kann, das aber in Sachen 9/11 niemals stattgefunden hat.

Als ich jetzt für die Neuausgabe die fast 20 Jahre alten Sachen noch einmal las, kam ich mir tatsächlich vor, wie damals viele Leser: „Das ist ja ein echter Krimi!“ Insofern ist der Wälzer zwar dick, aber nach wie vor spannend zu lesen und nach wie vor leider kein fiktiver Krimi, sondern eine Dokumentation historischer Realität. Und eines himmelschreibenden Skandals: der Ignoranz der Medienbranche insgesamt, die ihre kritischen und investigativen Eigenschaften einfach über Bord warf, und des Komplettversagens der Intellektuellen, deren Verstand zwar alle Lügen des dümmlichen George W. Bush durchschaute, aber die offensichtliche 9/11- Lüge als Wahrheit akzeptierte und bis heute weitgehend akzeptiert.

Wer sich mit dem 11. September, den Abläufen, aber auch den Akteuren und schließlich dem Bericht der Untersuchungskommission auseinandersetzt, hat es mit einer Flut an Informationen zu tun. Was sind Ihre stärksten Argumente gegen die offizielle Version?

Mathias Bröckers: Vor zehn Jahren habe ich mit Christian C. Walther eine Handreichung für den (nicht vorhandenen) Staatsanwalt verfasst. Sie listet 38 zu ermittelnden Vorgänge auf, stellt die vorliegenden Hinweise und Indizien dar und benennt, welche Zeugen zur Beweisaufnahme vorzuladen und welche Dokumente freizugeben sind, um den jeweiligen Tatbestand zu klären. In diesem Buch werden alle uns zugänglichen empirischen Fakten und Indizien aufgeführt, die auf Verdächtige bei den jeweiligen Vorgängen hinweisen. Unser Job bestand dabei nicht in Hypothesen über mögliche Tathergänge und  sondern allein in dem überzeugenden Nachweis, dass die offizielle Version falsch und eine (erstmalige!) Untersuchung und Beweisaufnahme auf strenger rechtstaatlicher Basis das Gebot der Stunde ist. Auch dann, wenn das US-Imperium to big to fail (und auch to jail) ist und unklar ist, welches Tribunal, welche „Wahrheitskommission“, welches Gericht oder welche Historikerkommission der Zukunft eine solche Ermittlung durchführen kann.

2018 hat ein „Consensus Panel“ von 23  Experten unter Leitung des Philosophen und 9/11-Forschers Professor David R.Griffin neun Kategorien aufgelistet, in denen die Faktenlage der offiziellen Version klar widerspricht: die Zerstörung der Twin Towers (1), die Zerstörung des WTC 7 (2), der Angriff auf das Pentagon (3) , die 9/11 Flüge (4), die Anrufe aus den 9/11-Flügen (5), die Militärübungen (6), das Verhalten der Militär- und Politikführung (7), Osama Bin Laden und die „Hijacker“ (8) sowie das Insider Trading an den Börsen (9). Die Indizien zu jedem dieser Punkte entlarven das offizielle 9/11-Narrativ als gigantischen Schwindel, als schicksalhafte Mutter aller Fake News des 21. Jahrhunderts.

Was können Sie noch anführen?

Mathias Bröckers: 2020 hat eine aufwändige Studie der Universität Fairbanks/Alaska gezeigt, dass der dritte Turm, das 174 Meter hohe WTC  7, das nicht von einem Flugzeug getroffen wurde, definitiv nicht durch brennende Büromöbel – wie offiziell behauptet – zum Einsturz gebracht worden sein kann. Auch wenn der Einsturz der Türme von Beginn an wie eine „controlled demoliton“ aussah, bin ich dieser Frage erst ab 2004 nachgegangen, nachdem ich den Mann interviewt hatte, der als letzter lebend dem einstürzenden Nordturm entkam: William Rodriguez, der in seiner Hausmeisterloge mit weiteren Zeugen vor dem Einschlag im 80. Stock eine Explosion im Untergeschoß wahrgenommen hatte und für einen Kollegen, der aus dem Fahrstuhl von unten mit brennenden Kleidern kam, einen Rettungswagen rief. Er wurde als „9/11-Hero“ vom Präsidenten mit einem Orden ausgezeichnet, weil er ein verschlossenes Treppenhaus geöffnet und dadurch Dutzenden Menschen das Leben gerettet hat, seine Klage gegen die Bush-Regierung wegen Verschwörung und Vertuschung der Anschläge, wurde 2006 vom Gericht abgewiesen.

Wie sieht es mit dem 9/11 Commission Report aus, also der offiziellen Untersuchung?

Mathias Bröckers: Da kommen Zeugen wie William Rodriguez und die Aussagen vieler anderer wichtiger Zeugen überhaupt nicht vor und die Kernaussagen des Kronzeugen Khalid Scheich Mohamed zur Täterschaft von  Bin Laden und „Al Qaida“ beruhen allein auf Folterprotokollen. Als der Report 2004 erschien schrieb ich eine Rezension unter dem Titel „Harry Plotter und die Teppichmesser des Schreckens“ und bescheinigte dem Bericht: „Mythischer Kern, sagenhafte Struktur, gruselndes Ambiente – der Report der 9/11-Kommission hat das Zeug zum magischen Bestseller.“

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich zwar, dass der Spiritus Rector und Chefautor des Reports, Professor Philip Zelikow, eine enger Vertrauter der nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice war. Dass er aber auch, laut seiner Universität Virgina, Experte „in der Schaffung und Erhaltung von, in seinen Worten, ‚öffentlichen Mythen‘ oder ‚öffentlicher Annahmen‘, die er als ‚Glauben‘ definiert, den man als wahr annimmt (auch wenn man es nicht mit Sicherheit weiß)“, war mir ebenso unbekannt wie die Tatsache, dass er sich „in seiner akademischen Arbeit hat er sich darauf spezialisiert(hat), was er ‚Einbrennen‘ und ‚Formen‘ von Ereignissen nennt, die eine ‚transzendente‘ Rolle einnehmen und deshalb ihre Kraft behalten, auch wenn die Generation, die sie erlebt hat, schon vergangen ist.“  Dass dies dem Mythenmetz und Märchenschmied Philip Zelikow mit seiner Prosa meisterhaft gelungen ist, muss man zum 20. Jahrestag neidlos konstatieren. Das aus Fakten, Fiktionen und Folterprotokollen zusammengeschraubte Narrativ  des 9/11-Reports hat die Anschläge erfolgreich kanonisiert und historisiert, Zweifel an dem Höhlenmärchen von Osama und den 19 Teppichmessern sind ein heiliges Tabu und wer in Politik und Medien etwas werden will, tut gut daran, es nicht zu verletzen.

Es hängt einfach zu viel an dieser großen Verschwörungserzählung, um sie als Mythos zu entlarven, als Operation unter falscher Flagge, als Markierung eines „islamistischen“ Sündenbocks und als Vorwand, ein halbes Dutzend muslimische Länder anzugreifen. Nicht nur die Glaubwürdigkeit der Führungsmacht USA und ihrer Partner hängt an dieser Geschichte, sondern auch die Verantwortung für den Tod von mehr als 800.000 Menschen und die Vertreibung von Millionen in Folge der  Militäreinsätze. Die Verantwortung für ein monströses Kriegsverbrechen also, denn als nichts anderes steht dieser „Great War on Terror“ da, wenn sein Anlass und seine Begründung als Lüge enttarnt werden.

Und nun, 20 Jahre danach: Wie lautet Ihr persönliches Fazit?

Mathias Bröckers: Zum 20. Geburtstag der großen Terrorlüge ist einmal mehr erwarten, dass die neue Inquisition zum Einsatz kommt, um Skeptiker, Zweiflerinnen und die gesamte Wahrheitsbewegung zu diskreditieren, und gleichzeitig statt journalistischem „Sagen, was ist“ – das Verbrechen des Jahrhunderts nach wie vor unaufgeklärt, die Hintermänner und Verantwortlichen auf freiem Fuß! – tragische Memorabilien vom Kaliber „Ausmalen, wie sich’s anfühlt“, wenn schrecklicher Terror zuschlägt und 3000 Menschen ums Leben kommen.

Und in der Tat sollte dieser Tag, der Schrecken und das Leid, die er für die Opfer und ihre Angehörigen gebracht hat, nicht vergessen werden. Doch noch weniger vergessen werden darf der vielfache Schrecken und das massenhafte Leid, das als Antwort auf diesen Anschlag über zahlreiche Länder und Menschen gebracht wurde (und weiterhin wird), die mit den Terroristen des 11. September 2001 so wenig zu tun haben wie Sie oder ich.  Das Fazit kann deshalb nur in der Forderung bestehen, diese monströsen Kriege sofort zu beenden, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen und die Geschichte richtig zu stellen: Re-Investigate 9/11!


Das Interview ist zuerst auf den Nachdenkseiten erschienen. Dort gibt es auch den zweiten Teil zu lesen.

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