83 % aller Naturkatastrophen haben ihre Ursache im Klimawandel

Am 17. Oktober veröffentlichte das Internationale Rote Kreuz seinen World Disasters Report 2020 unter dem Titel „Gemeinsam die humanitären Auswirkungen der Klimakrise bewältigen“. Auf die nämlich gingen, so das IRK in seinem Jahresbericht, inzwischen 83 Prozent der gelisteten Katastrophen zurück. Damit haben die klima- und extremwetterbedingten Einschläge in den 10er Jahren unseres Jahrhunderts gegenüber den 90er Jahren des letzten um rund 35 % zugelegt. In der vergangenen Dekade hat der Klimawandel 410.000 Menschen das Leben gekostet – spektakulär wie bei Sturmfluten in Asien oder eher beiläufig während der Hitzewellen von 2019 in Europa.

Das IRK macht etliche Vorschläge, was nun vonnöten ist, darunter eine deutlich gerechtere Mittelverteilung für den Aufbau „grünerer“, resilienter Gesellschaften. Im Kern steht eine einfache Forderung: unsere Prioritäten richtig zu sortieren. Oder wie es Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied der Munich RE, in der Halbjahresbilanz des führenden Rückversicherers auf den Punkt brachte: „Die Welt muss endlich konsequent Treibhausgasemissionen reduzieren und Schäden vorbeugen, damit uns die Folgen nicht so unvorbereitet treffen wie derzeit die Corona-Pandemie.“


World Disasters Report 2020: https://media.ifrc.org/ifrc/world-disaster-report-2020

Andreas Schlumberger

Andreas Schlumberger, geboren 1967, hat das Studium der Biologie absolviert und in Wien, London und Berlin geforscht, bevor er sich ganz dem Umweltjournalismus zuwandte und als Berater für Kommunikationskonzepte zur nachhaltigen Entwicklung tätig wurde. Als Chefredakteur leitete er eine Fachzeitschrift über die Umweltpraxis. Ihm liegt besonders daran, komplexe ökologische Zusammenhänge anschaulich zu vermitteln und somit eine Brücke von der Theorie in die Praxis des Alltags zu schlagen.
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