PR-Agenturen und Freiwillige unterstützen die Ukraine im Medienkrieg

Propaganda-Video von war.ukraine.ua

 

Es ist ganz offensichtlich, dass die Ukraine zumindest im Westen die Medienberichterstattung und die sozialen Medien beherrscht, während Russland sich schwer tut, außerhalb des Landes im Medien- und Informationskrieg eine effektive Rolle zu spielen, obgleich seit Jahren die Angst vor den russischen Desinformationskampagnen geschürt wurde.

Russische Sender wie RT oder Sputnik wurden im Westen verboten, man ist eher auf Telegram als auf Instagram, Twitter oder Facebook unterwegs. Seit kurzem sind Instagram und Facebook in Russland nicht mehr zugänglich, weil sie „extremistische Informationen“ verbreiten, teilweise auch Google News. Dagegen bombardiert  die ukrainische Regierung mitsamt Behörden, dem Parlament, den  Geheimdiensten, Freiwilligenverbänden wie Asow oder Rechter Sektor und Medien über die sozialen Medien die Öffentlichkeit im Land und im Ausland ziemlich erfolgreich.

Die verbreiteten Informationen, Bilder und Videos,  in aller Regel strategische Kommunikation oder PsyOP, informieren in aller Regel nicht wahrheitsgemäß, sondern einseitig. In den sozialen Medien wird vor allem Propaganda über den heroischen und siegreichen Kampf der ukrainischen Truppen und Menschen sowie über die angeblich großen Verluste der russischen Truppen, die angeblich gezielten Angriffe auf Zivilisten und zivile Strukturen, den Kampf zwischen der Freiheit und dem Reich des Bösen. Mangels eigener Berichterstatter vor Ort in den umkämpften Gebieten und auch oft wegen einer Parteinahme der westlichen Medien werden eher Informationen der ukrainischen Seite verbreitet, auch wenn man gelegentlich sagt, dass sich die Wahrheit nicht unabhängig nachprüfen lassen. Die von russischer Seite kommenden Informationen werden meist nicht aufgegriffen und oft als Desinformation abgewertet.

Dabei ist der strategischen Kommunikation beider Seiten kaum zu trauen und Skepsis prinzipiell zu Kriegszeiten angesagt. Ein Beispiel sind die Verlustzahlen, die die ukrainische Regierung täglich veröffentlicht und dabei aufzählt, wie viele Russen getötet und wie viele Panzer, Flugzeuge, Raketenwerfer, Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge etc. zerstört worden sein sollen.

Über eigene Verluste wird geschwiegen. Während man die zerstörten oder übernommenen Panzer etc. auch in immer besser gestylten Videos zeigt, ebenso gefangene Russen und getötete, auch zerfetzte  Soldaten, um Erfolg und Zuversicht für die eigenen Leute und für das Ausland zu verbreiten, während die Russen davon eingeschüchtert werden sollen.

Erst allmählich hat das russische Verteidigungsministerium einmal von eigenen Verlusten gesprochen und ähnliche Listen über die Verluste der Ukrainer aufgestellt, zuvor wurde nur ohne Bilder von zerstörten militärischen Zielen gesprochen. Auch so einfallslose Bildstrategien wie Soldaten oder Kämpfer mit allen möglichen Tieren, sollen für Sympathie sorgen. Der Islamische Staat hatte dafür vor allem Katzen verwendet.

Die Beweglichkeit der strategischen Kommunikation der Ukraine verdankt sich wohl auch der Strategie, private Agenturen einzuschalten, die für die Kriegsführung ebenso Werbung machen wie für Parteien oder Produkte. Das können streng hierarchische Organisationen wie das russische Militär nicht, die wegen fehlender Flexibilität und Entscheidungsfreiheit auch auf unteren Ebenen nicht nur im Medienkrieg zu schwerfällig sind, sondern auch in der Kriegsführung.

Wird vom ukrainischen Verteidigungsministerium verbreitet.

Wie Dan Cohen auf Mintpressnews berichtet, nutzt die ukrainische Führung, vor allem das Außenministerium, westliche Public Relation-Firmen, die auch in Propaganda geübt sind. Nach PRWeek hätten sich mehr als 150 Agenturen ebenso wie andere Teams und Freiwillige gemeldet, um der Ukraine nach dem russischen Einmarsch zu helfen und angeblich die Wahrheit zu verbreiten, also die gewünschten Informationen. Erst einmal wurde die Website https://war.ukraine.ua/ eingrichtet. Hier wird die Ukraine als das „Land der ultimativen Freiheit“ verkauft und der „heroische Widerstand“ der „Verteidiger der Freiheit“ gefeiert, während Russland eine „Gefahr für alle Demokratien und friedensliebenden Staaten“ sein soll. Entsprechend zogen sich viele PR-Agenturen aus Russland zurück, um einen Image-Schaden abzuwenden.

Der mehrmals täglich im olivgrünen T-Shirt auftretende Präsident Selenskij ist natürlich eine strategisch aufgebaute Person, der nach der Verwandlung vom Komiker über den gescheiterten Politiker zum heroischen Kriegsanführer die westlichen Länder und Politiker unter Druck setzen und der ukrainischen Bevölkerung den Sieg mit Durchhalten versprechen soll.

Koordiniert wird das Propagandanetzwerk angeblich von PR Network-Mitbegründer Nicky Regazzoni und PRCA-Direktor Francis Ingham, letzterer hat enge Beziehungen zur britischen Regierung. Ingham erklärt: „Als Branche haben wir die kollektive Pflicht, die russische Desinformation zu bekämpfen und die Ukraine zu unterstützen. Die Reaktion der PRCA-Mitglieder auf der ganzen Welt war inspirierend. Wir wurden mit Zusagen von Unterstützung und praktischer Hilfe überhäuft. Agenturen haben ganze Teams zur Verfügung gestellt, um Kiew im Kommunikationskrieg zu unterstützen. Unsere Unterstützung für das ukrainische Außenministerium ist unerschütterlich und wird so lange wie nötig fortgesetzt.“

Dabei ist auch PR Cavalry, eine Vermittlungsagentur für Freelancer, oder Association of Freelance PRs. Ziehen die einen als Söldner und Freiwillige in den materiellen Krieg, beteiligen sich die anderen als Medien- oder Informationskrieger, um auf der angeblich richtigen Seite Fronterfahrung zu gewinnen, die sich wieder Zuhause verwerten lässt.

Das ukrainische Außenministerium gab ein Dossier für die PR-Firmen mit den zentralen Themen und Framings heraus. Das Dossier wurde von Yaroslav Turbil erstellt, der als Experte für strategische Kommunikation auftritt, Ukraine.ua oder Ukrainenow.ua betreibt und mit dem Außenministerium zusammenarbeitet.

Im Donbass sollte etwa nicht von einem Bürgerkrieg, einem internen Konflikt oder von einer ukrainischen Krise geredet werden, sondern von einer „bewaffneten Aggression der Russischen Förderation“, einem „russischen Krieg gegen die Ukraine“, einem „internationalen bewaffneten Konflikt“ oder einer „militärischen Invasion“. Die Krim und die beiden „Volksrepubliken“ müssen als „vorübergehend besetzte Gebiete“ bezeichnet werden, die Separatisten sind „russische Besatzungskräfte“ oder „von Russland unterstützte illegale bewaffnete Formationen“.

Russland soll als Anti-Land zur glorifizierten Ukraine dargestellt werden. Man kann sehen, wie Wording und Framing die Berichterstattung der westlichen Medien beeinflusst hat:

„Es scheint, dass die Grundwerte und die DNA der ukrainischen Gesellschaft – die Liebe zur Freiheit, zur Demokratie, zum freien Denken und zu den europäischen Werten – Werte sind, die Putin ein Gräuel sind; er kann diese Werte weder verstehen noch tolerieren – und deshalb versucht er stattdessen, sie zu zerstören.

Folglich ist die militärische Aggression und die völlige Verletzung aller internationalen Normen und Gesetze das Einzige, was Russland vorschlagen kann, um unabhängige Staaten zu ermutigen, sich in die Umlaufbahn der „russischen Welt“ zu begeben – sein neoimperiales Projekt.

Putins zahlreiche Versuche, Russland als „Opfer, das sich gegen einen ‚aggressiven‘ Westen verteidigt“, der Nato-Erweiterung oder „radikaler Nazis, die russischsprachige Bürger töten“, darzustellen, sind unsinnig und dienen als Instrument der Reflexionskontrolle, um Putins eigene aggressive Ambitionen zu verschleiern.

Letztlich ist die Antwort auf die Frage einfach: Ein Land, das jegliche Äußerung von Freiheit unterdrückt, kann ein Land, das das Wesen der Freiheit verkörpert, weder verstehen noch mit ihm oder in seiner Nähe leben.“

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12 Kommentare

  1. Sicher ist aber auch, dass wie sich die Ukraine generiert immer unglaublicher ist. Da machen sich Faschisten zu Retter der Menschen jüdischen Glaubens.
    Wer wirklich was wissen will, wie Propaganda geht, braucht nur hier zu schauen
    https://www.youtube.com/watch?v=oaAQ3J3mKSI
    zwei gleiche „brutale Angriffskriege“ nur von unterschiedlichen Akteuren. Regelbasierte Berichte?
    Ich weiß jetzt nicht, ob die Russen so gut beraten wären, wenn sie auch ein Heer an Propagandisten hätten.
    Youtube ist da ja schon hilfreich.
    https://www.youtube.com/watch?v=-iJNtff6HTU&t=38s
    Sie können das auch nicht so gut, ihre Warenproduktion ist nicht so ausgereift, dass sie Publik Relation bräuchten.
    Die Realität verändern, das können sie besser, was wird denn jetzt, wenn sie Ihre Waren gegen Rubel verkaufen. Ein bisschen überziehen die Ukrainer bzw. der Außenminister, wie auf dieser Seite zu lesen war, mit ihren Forderungen und Bewertungen gegenüber Deutschland. Es ist zum Fremdschämen, dass dem niemand entgegentritt.
    Auf der anderen Seite war es in der Außenpolitik gegenüber Entwicklungsländern immer schon eine ähnliche Argumentation.

  2. Im Land der ultimativen Freiheit sind kürzlich praktisch alle Medien und 11 politische Parteien verboten worden. Bürgerwehren binden Missliebige an Masten und schlagen und demütigen sie öffentlich. Aber ok. punkto Propaganda ist die Ukraine nicht zu schlagen. Muhammad as-Sahhaf, weiland Saddams Informationsminister könnte neidisch werden. Am realen Kriegsverlauf ändert das allerdings keinen Deut.

    1. Florian Rötzer war schon im auf Telepolis Fall MH17 keine Lüge zu platt oder peinlich oder zu offensichtlich. Was damals schon peinlich war und nur durch direkte Bezahlung aus Moskau zu erklären, wirkt jetzt fast verzweifelt. Weiter so.

      1. Klar logisch, alle Scheiße außer „Elli“ ne ? 😉
        Wie sagte ein US General noch kürzlich : “ Die Russen verfügen über eine gute und große Armee.
        Aber in Sachen Propaganda sind sie dem Westen Hoffnungslos unterlegen.
        Sicher „voll der Lügner“ ?
        Der „Westen“ hat sich schon recht früh um PR Agenturen gekümmert, welche Kriege PR mäßig managen.
        Die USA haben ihre lehren aus Vietnam gezogen.
        Hier mal ein Bericht über die Tätigkeiten von PR Agenturen im Jugoslawien Krieg.
        Sehr aufschlussreich.
        Die parallelen sind nicht zu übersehen.
        „“ Kriegsmarketing. Die Vermarktung der ex-jugoslawischen Kriege durch
        US-amerikanische PR-Agenturen „“
        ( Sind aber sicher eh auch alles lügner )
        https://www.alexanderlanger.org/files/Becker_Kriegsmarketing.pdf

  3. Immerhin, mir scheint, dass sich weniger Menschen an den Pro-Ukraine-„Friedens“-Demos beteiligen, als bei echten Friedensdemos zu erwarten wäre.
    Auch findet sich in Kommentaren und unter #selenskyj viel Kritik.

    Die aggressive, teils ins offen Rassistische, ja Nazistische abdriftende Ukraine-Propaganda geht auch vielen auf die Nerven, ist aber bisher erfolgreich als Einschüchterung gegen alle, die etwas differenzierter denken. Und bei den labilen, suggestiv beeinflussbaren Charakteren werden der Nationalismus, Heroismus, die Russlandfeindlichkeit, der Rassismus, die Gewalttätigkeit mit dem die aktuelle Propaganda einhergeht, wohl ihre schädlichen Spuren hinterlassen.

    Es wäre jetzt nötig, Selenskyj als Zivilgesellschaft aufzufordern, einseitig die Forderungen Putins anzunehmen, und natürlich den Stopp jeglicher Waffenlieferungen und Sanktionen aus Deutschland, die die Ernährungssicherheit beeinträchtigen. Russland ist der Agressor, aber Selenskyj und der Westen tragen eine grosse Mitschuld am Konflikt. Daher ist die „Solidarität“ mit der Ukraine, die darauf besteht, Atomwaffen zu besitzen und nicht neutral zu sein, auch wenn dies jetzt Menschenleben kostet, heuchlerisch. Solidarität mit den Flüchtlingen und Zivilisten/Kriegsopfern ja, und zwar von beiden Seiten, aber nicht mit jenen, die den Krieg am Laufen halten. Selenskyj ist kein Held, seine Aufforderung an Zivilisten, sich an einem Krieg zu beteiligen, den er selbst in höchst verantwortungsloser Weise mit heraufbeschworen hat (mit der Forderung nach Atomwaffen), ist verbrecherisch und vom Geist her nazistisch. Hier sollten wir Druck ausüben… auch ohne russische Propaganda!

    1. Wie lange ist es her, als noch Flüchtlinge an der polnischen Grenze standen, wo kamen diese her und wir wurden sie bis zum Schluss behandelt? Und nun öffnen sigar private Menschen den ukrainischen Flüchtlingen Tür und Tor? Wenn das nicht das zutiefst menschenverachtende und heuchlerische Gesicht des Westens zeigen würde, könnte man sich über soviel humanes agieren wahrhaftig freuen. Verrückte Zeiten, in denen wir leben. Da werden Menschen, die miteinander reden und nach Lösungen für das Ende des Krieges suchen noch verhöhnt, weilman sich bei Kaffee und Tee genüsslich unterhalten würde, während Menschen sterben. Es ist scho bemerkenswert, wie weit das Framing mittlerweile geht und wie man ungeniert etwas als falsch makeln kann, das dich dazu dienen soll, den Krieg zu bemängeln. Aber in einer Zeit, in der man diejenigen bewundert und beklatscht, die Eaffen liefern, sollte es einen eigentlich nicht wundern. Tut es aber,und zwar noch immer und ununterbrochen. Und das ist auch gut so! In einer Zeit, in der die ach so aufgeklärten, gebildeten und durch und durch demokratischen Menschen wie die dümmsten Schafe von einem zum anderen Henker geschickt werden, dabei der Mehrheit noch cht einmal auffällt, welche Rechte man ihnen aufgrund irgendwelcher dämlichen Viren bereits unwiederbringlich genommen hat, diese ihnen niemals wieder zurückgeben wird und diese sich auch noch in Gespritzte und Ungespritzte spalten lassen und deshalb aufeinander eindreschen, als würden sie den Teufel erschlagen, fragt man sich, wo denn überall in der Westlichen Welt all die klugen und aufgeklärten Menschen geblieben sind. Vielleicht liegen die Zeiten, in denen man von einem bestimmten Volk als das Volk der Dichter und Denker sprach, wirklich schon viel zu lange vorbei. Und so sehe ich auf all die Grabsteine und deren Innschriften und frage mich dabei, wo all die schlechten Menschen abgeblieben sind…

  4. Während bei uns behauptet wird, in Russland gebe es keine freie Presse, gibt es bei uns gar keine Journalisten oder keine Gesellschaft mehr, die den Mur haben, die Ukraine, die EU oder die USA zu kritisieren. Geschweige denn Medien, die das veröffentlichen würden. Ich dachte nie, dass es in unserer „Demokratie „ so weit kommen würde,,,

  5. Es macht wirklich den Eindruck als seien alle Westlichen Einheitsbrei Medien gekauft worden – der böse Russe ist jetzt plötzlich überall.
    Die Nato die Guten ?
    Wo ist die Journalistin der Journalist, die/der doch eigentlich zur Wahrheit verpflichtet sind, noch kritisch gegenüber den Herrschenden ?
    Selbst ein Teil der DE Satiriker ruhig gestellt/gekauft ?

    Dazu die unverändert explodierenden Covid Zahlen, ab Ostern ohne Maske und Abstand ?
    Denk ich an DE in der Nacht………

    Mit freundlich aber sehr bedenklichen Grüßen
    ww

  6. Im Prinzip braucht man diese medialen Helfer nur, wenn man die Realität verbiegen muss oder will. Ansonsten reichen die Fakten oder die Wahrheit, um andere zu überzeugen.
    Wenn also eine Person wie Selenskij, der es innerhalb kurzer Zeit gelang ein derart umfangreiches Vermögen zu erwerben, das ausreichte, um in den pandora papers aufzutauchten, dann wirkt es nicht sehr glaubhaft, wenn man in Proletenkluft die Amtsgeschäfte ausübt.
    Es kontakariert natürlich auch den ständigen Vorwurf in Richtung Putin betreff seines Kleptokratenstaats.

    1. Dass PR-Agenturen Kriegsparteien unterstützen bzw für diese arbeiten, ist leider nichts Neues. Seit dem Krieg in Libyen der Fall. Im Kosovokrieg ebenfalls.

  7. Diese PR-Meute agiert gemäss einer Maxime von Winston Churchill „Die Wahrheit ist so wertvoll, dass sie von einem Heer von Lügen umstellt werden muss“

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