„Heute sind Amerikaner, die kritische Fragen stellen, marginalisiert und werden sogar in die rechte Ecke gedrängt“

Bild: Robert J. Fisch/CC BY-SA-2.0

Danny Patrick Rose über seinen 9/11-Roman „Die Verschwörung“, der sich über die Politiker in Washington, die CIA, das Pentagon und die Neocons schrill und witzig lustig macht.

Danny Patrick Rose schreibt unter mehreren Pseudonymen für Reality-TV in den USA, darunter Real Time und die Daily Show. Seine Karriere begann er als Stand-Up-Comedian in seiner Heimatstadt Salt Lake City, Utah. Danach hielt er sich als Coach für das Baseballteam Boston Red Sox, als Pizzalieferant für die Benevolent Irish Society und als Frank Sinatras Bodyguard über Wasser. Während seines Studiums an der Columbia University in New York City gründete er die Rockband Ho Ho Ho Chi Minh. Als das FBI nach dem Tod von Jack Ruby gegen ihn ermittelte, tauchte er in Taos, New Mexico unter.  Danach besorgte ihm Norman Podhoretz, ein alter Freund seines Vaters, einen Job als Sous-Chef beim Council of Foreign Relations. Nach einem Burnout reiste er durch Indien, die Äußere Mongolei und Liechtenstein und lebte in London als Liebhaber der Duchess of York. Zurück in den USA, landete er in Hollywood, wo er Disney-Prinzessinnen in klingonisch synchonisierte und Sitcoms unter dem Pseudonym Tucker Carlson schrieb.  Nach seiner Scheidung von Paris Hilton arbeitete er als Ghostwriter für Jonathan Franzen. Heute lebt der Autor des Politfachblatts The Onion und Hobbyveganer im Brooklyner Stadtteil Crown Heights mit seiner dreibeinigen Katze Petunia und zwei Piranhas. Die Verschwörung ist sein erster Roman. Er beruht auf einer wahren Geschichte.

 

Danny, dein Roman „Die Verschwörung“ handelt von den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001. Wo warst du, als der Anschlag passiert ist?

Danny Patrick Rose: In Santa Monica, noch im Hotelbett, weil Kalifornien drei Stunden hinter New York in der Zeit liegt. Ich war bei Ten Thirteen eingeladen, die Produktionsfirma von Chris Carter, um ein Script über Roswell zu pitchen. Das Telefon klingelte kurz nach sechs, das war mein damaliger Mitbewohner in Brooklyn, der völlig hysterisch brüllte, dass ich den Fernseher anschalten soll. Ich habe erst nach mehrere Minuten kapiert, was los war. Ich dachte zunächst, das sei eine Cessna gewesen, und die Türme seien nur beschädigt. Ich habe mich erst nach zwei Stunden vom Bildschirm losgerissen.

Der Termin ist dann wahrscheinlich flachgefallen…

Danny Patrick Rose: Nein, ich bin tatsächlich noch zu Ten Thirteen gefahren, die waren auch alle völlig fassungslos und starrten auf den Fernseher im Büro. Die hatten erst von einem halben Jahr den Pilot einer Serie an Fox verkauft, wo ein entführtes Flugzeug ins World Trade Center knallt, und dahinter steckt das Pentagon.

Bereits kurz nach den Anschlägen wurden mit Osama Bin Laden und der Terror-Organisation Al-Qaida die vermeintlichen Drahtzieher präsentiert. Gab es einen bestimmten Moment, der dich an der offiziellen Erklärung der US-Sicherheitsbehörden hat zweifeln lassen?

Danny Patrick Rose: Damals zweifelten viele New Yorker an der offiziellen Story. Wir haben uns die Köpfe heiß geredet. Ich habe mal in einer Dive Bar [Nachbarschaftskneipe, die Red.] mit ein paar Cops diskutiert, die dachten ähnlich wie wir. Wir waren alle total baff, dass es so einfach möglich war, den Verteidigungsapparat der größten Militärmacht der Welt zu unterlaufen. Und wer hätte sich vorstellen können, dass Terroristen das Pentagon zerdeppern? Das Pentagon! Das Unglaublichste war, dass selbst nachdem das erste Flugzeug in den Nordturm gerast ist, stundenlang nichts passiert ist, keine Flugabwehr, nichts. Diese Veranstaltung von Skeptikern, die ich in dem Roman beschrieben habe, sowas gab es damals oft, auch Demos mit Tausenden von Leuten.

Ähnlich ging es uns in Deutschland.

Danny Patrick Rose: Das glaube ich gerne. Und natürlich, der irre Zufall, dass 7 World Trade Center eingebrochen ist, wo es massenweise Akten der CIA, der Kartellbehörde, des FBI gab. Aber für mich war der Moment eine Veranstaltung des New Yorker Bauamts, wo es darum ging, wie beim Bau des Trade Centers auf Sicherheit geachtet wurde. Da sagte einer der Architekten, sie hätten Simulationen veranstaltet, ein Flugzeug in das Modell fliegen zu lassen, und da sei der Modellturm umgekippt. Mehrmals. Umgekippt, nicht in sich zusammengefallen.

Glaubst du, wir Europäer sind generell skeptischer als ihr Amerikaner, was die offizielle Erklärung für die Anschläge betrifft?

Danny Patrick Rose: Nicht unbedingt. Hier gab es immer Verschwörungen, die die Fantasie der Amerikaner beschäftigt haben: Pearl Harbor, die Morde an den Kennedys, Martin Luther King und Malcolm X, Watergate, die Pentagon Paper und, in jüngerer Zeit, die NSA … Deswegen konnten sich damals viele vorstellen, dass beim World Trade Center irgendwas nicht stimmt. Europa kenne ich nicht so gut, ich war nur einmal in London und bin per Rucksack mit meiner damaligen Freundin durch Spanien und Frankreich getrampt. Aber ich habe nach dem Anschlag die Frankfurter Buchmesse besucht — das wisst ihr ja —, und da habe ich Leute kennengelernt, die skeptisch waren. Aber eher keine von den etablierten Medien, mehr so Autoren wie ich.

Der Haupteinwand gegen die Verschwörungstheorie ist ja, wenn, sagen wir mal, die CIA das World Trade Center hochgejagt hätte, um die Kriege gegen Afghanistan und den Irak zu legitimieren, warum waren die Piloten dann Saudis und Ägypter?  

Danny Patrick Rose: Diese Gedanken habe ich mir auch gemacht, und ich glaube, der Roman beantwortet diese Frage ganz gut. Aber ich will natürlich nicht das Ende verraten, das Buch soll ja gekauft und gelesen werden!

Die Anschläge kosteten nahezu 3000 Menschen das Leben. Dein Roman ist eine beißende Satire. Lachen über 9/11 – darf man das?

Danny Patrick Rose: Der Roman macht sich nicht über die Opfer lustig, sondern über die Politiker in Washington, die CIA, das Pentagon und die Neocons. Doch, das darf man. Amerika hat eine lange Tradition, sich über Tragisches lustig zu machen, schon seit Mel Brooks genialer Comedy Springtime for Hitler. In der Serie Family Guy werden Witze über den Anschlag auf Kennedy gemacht. Wir haben auch satirische Kriegsfilme wie Wag the Dog. Natürlich hilft es, wenn das tragische Ereignis eine Weile her ist. Ich glaube, es war Bob Newhart, der gesagt hat, „Comedy is tragedy plus time“.

Aber wären solche Satiren heute noch möglich? John Cleese von Monty Python fürchtet heute, „Das Leben des Brian“ könnte man wohl nicht mehr drehen.

Danny Patrick Rose: Ich frage mich manchmal auch, ob Springtime for Hitler oder eine Seinfeld-Folge wie The Limo noch möglich wäre oder ob es nicht einen Disclaimer geben muss: „Achtung! In der 15. Minute wird auf den Präsidenten geschossen!“ Aber ich habe ja einen Roman geschrieben, keine Dokumentation, mir ging es vor allem darum, diese sehr komplexe Geschichte unterhaltend und verständlich darzustellen.

Ist der Roman denn nicht im Grunde realistisch?

Danny Patrick Rose: Ich würde nicht sagen realistisch, eher idealtypisch. Es ist eine stark verdichtete Geschichte mit realen Bezügen — wie der Mord an Danny Pearl, der unerklärliche Tod von John O’Neill und anderen, das Anthrax, die Geschäftemacherei mit Saudi-Arabien oder die undurchsichtige Rolle des pakistanischen Geheimdienstes. Im wirklichen Leben würde eine Geheimagentin natürlich nicht immer genau da auftauchen, wo es brennt, und der Journalist würde auch nicht zufällig in einem Bistro irgendwie auf sie stoßen, wo auch noch praktischerweise alle Schurken beieinander sitzen … Die Wirklichkeit ist komplexer, aber weniger lustig.

Die Erstausgabe deines Romans ist eine deutschsprachige Übersetzung von Sam van Heist. Ist in Amerika auch zwanzig Jahre nach den Anschlägen Satire zu diesem Thema noch nicht denkbar?

Danny Patrick Rose: Offenbar, leider. Ich habe das Manuskript an mehrere Verlage geschickt und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Aber anfangs war das ein sehr sensibles Thema. Inzwischen ist es sogar noch schwieriger geworden, weil Amerika das hinter sich lassen will. Der Anschlag, auch die Kriege, die folgten, das war ein Trauma. Deshalb nun der Abzug aus Afghanistan: Wie das passiert ist, fanden zwar viele nicht gut, aber fast niemand will die Truppen zurückschicken. Beim Afghanistankrieg hatte die Hälfte des Landes vergessen, dass unsere Truppen dort stehen, und die andere Hälfte, warum sie da sind. Das war übrigens einer der Gründe, dass Trump gewählt wurde; Amerika wollte die Tür hinter sich zumachen — wortwörtlich.

In „Die Verschwörung“ versucht ein ungleiches Trio die Hintergründe der Anschläge aufzudecken. Mit welcher Figur identifizierst Du dich am meisten?

Danny Patrick Rose: Mit Manuel natürlich! Ich bin, wie er, in diesem urbanen jüdischen Spät-Hippie-Milieu aufgewachsen, in Boyle Heights, Los Angeles. Wobei ich nicht lange an der Uni war, sondern schon früh angefangen habe, für Late Night TV zu schreiben, zuletzt für Letterman. In Jason wiederum findet sich einiges von meinem Vater wieder, der für die Los Angeles Times gearbeitet hat. Dort gab es auch diese Grabenkriege zwischen Ressortleitern und Redakteuren.

Für welche Zeitung arbeitet Jason eigentlich, für die New York Times oder die Washington Post?

Danny Patrick Rose: Das habe ich absichtlich offengelassen. Claudette war im ersten Entwurf übrigens gar nicht dabei. Die Rolle des geheimnisvollen Doppelagenten war eigentlich der Figur WarriorKahless zugedacht. Aber meine Frau meinte, ein Roman nur mit männlichen Charakteren, das dürfe man heutzutage nicht mehr schreiben. Und sie hatte recht. Aber nachdem ich das geändert hatte, fand sie, das Buch hätte zu viele Sexszenen. Wie man’s macht…

Eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen des Trios spielt das Internet. Welche Möglichkeiten oder Gefahren bietet das Internet auf der Suche nach der Wahrheit?

Danny Patrick Rose: Ohne das Internet wäre vieles unmöglich oder zu aufwendig zu recherchieren. Ich komme noch aus der Studentengeneration, die sich mit Zettelkästen herumschlagen und Bücher schleppen musste. Alleine, dass wir heute alles aus anderen Sprachen übersetzen können, ist unglaublich. Die Gefahr ist aber, dass einem das Internet oft nur eine hübsche Benutzeroberfläche präsentiert. Wer wirklich etwas erfahren will, muss die Institutionen infiltrieren, mit den Leuten dort reden, wie Bob Woodward oder Mike Wolff. Und wie es Jason im Buch ja auch tut. Ich selber bin übrigens, ganz unamerikanisch, skeptisch, was diese Silicon-Valley-Konzerne mit meinen Daten alles anstellen, deshalb bin ich erst jetzt, auf Drängen des Verlags, auf Facebook.

Die Medienlandschaft – insbesondere das Fernsehen – spielt eine wichtige Rolle in deinem Roman. Hat sich die Art der Berichterstattung seit 9/11 verändert?

Danny Patrick Rose: Ja, aber leider eher zum Negativen. Als Bush noch am Ruder war, waren die Medien viel kritischer, auch, weil sie Bush nicht mochten. Es gab Artikel im Wall Street Journal und der New York Times über die Put Options, wo Leute, die an der Wall Street gewettet haben, an dem Anschlag viel Geld verdient haben, oder über Verbindungen zwischen der CIA und dem ISI in Pakistan. Seit Obama ist das vorbei. Heute sind Amerikaner, die kritische Fragen stellen, marginalisiert und werden sogar in die rechte Ecke gedrängt, anders als beim Anschlag auf Kennedy.

Woran, denkst du, legt das?

Danny Patrick Rose: Ein Grund dafür ist der ewige Antiterrorkrieg, für den der Anschlag die Begründung geliefert hat, und der den Überwachungsstaat legitimiert. Die amerikanische Linke hat dem nie etwas entgegensetzen können — in Guantanamo Bay sitzen immer noch Gefangene ohne Urteil. Wenn sich nun auch noch herausstellen sollte, dass hinter dem Anschlag — um das so flott auf den Punkt zu bringen —  der militärisch-industrielle Komplex steckt, das würde unser Selbstverständnis schwer erschüttern.

Also die Schwäche der Linken in Amerika? Und der Medien?

Danny Patrick Rose: Nicht nur.  Ein Grund ist, dass sich viele seriöse Journalisten an dem Thema die Zähne ausgebissen haben. Dadurch ist ein Vakuum entstanden, das Leute wie Alex Jones anzieht, dieser rechte Schreihals. Es gibt sogar Hinweise, dass Gruppen von 9-11-Skeptikern von Antisemiten oder Rechten unterwandert werden, um die Bewegung zu diskreditieren. Deswegen halten sich Linke, die Julian Assange unterstützen, davon fern, um sich nicht ins Aus zu schießen. Es hat in Amerika einen regelrechten Paradigmenwechsel gegeben. Über die Kennedy-Ermordung haben sich früher die Linken ereifert. Heute sind es die Rechten, die an Verschwörungen glauben, während die Linken sagen, die Regierung weiß schon, was sie tut.

Ihre Suche verschlägt die Protagonisten deines Romans auf die berüchtigte Area 51. Bist du selbst schon einmal in der Nähe der Militärbasis gewesen und glaubst du, dass dort tatsächlich Antworten auf ungeklärte Fragen zu finden sind?

Danny Patrick Rose: Oh ja, als Student hab ich mal eine Recherchetour durch New Mexico und Nevada gemacht, von  Roswell über das Raketendepot von Alamogordo, wo heute der Weltraumbahnhof steht, bis zur Area 51. Da kommt man aber noch nicht einmal in die Nähe, ohne erschossen zu werden. Also diese Szene, wo Manuel von einem Hang aus mit einem Fernglas die Janet-Boeings beobachtet, das wäre nicht möglich. Deshalb spielt die Area ja in der amerikanischen Imagination, in Filmen eine so große Rolle. Diese Reise, das war wirklich eine schräge Zeit. Nachts habe ich mich im Camper eingebunkert, wegen der Bergpumas, und am Wochenende habe ich mir bei den Buffets in Las Vegas den Bauch vollgeschlagen, weil die so billig waren.

In diesem Jahr jährt sich der Anschlag auf das World Trade Center zum zwanzigsten Mal. Glaubst du, dass dadurch noch einmal Bewegung in die Sache kommt? Immerhin sind nach wie vor zahlreiche Dokumente wie die berühmten „28 Pages“ unter Verschluss. Glaubst du, die ganze Wahrheit rund um 9/11 kommt je ans Licht?

Danny Patrick Rose: Ich hoffe das sehr. Aber im Moment ist Amerika mit ganz anderen Problemen beschäftigt, vor allem mit der Corona-Seuche, mit Black Lives Matter, und auch mit dem Nachgang der Trump-Regierung, der Radikale wie die Proud Boys hervorgebracht hat. Aber gerade jetzt, wo der Afghanistankrieg endlich abgewickelt wird, wäre es wichtig zu fragen, warum der wirklich geführt wurde.

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5 Kommentare

  1. Verschwörungsphobie der Linken
    Interessantes Interview! Allerdings wurden US-Linke, die sich seinerzeit mit dem Mord an Kennedy beschäftigten, als bald schon als Verschwörungstheoretiker diffamiert, wie Michael Parenti in seinem Buch „Dirty Thruths“ in dem Kapitel „The Kennedy Assassination and Conspiracy Phobia On The Left“ dargelegt hat.
    https://wikispooks.com/wiki/Document:The_JFK_Assassination_-_Conspiracy_Phobia_on_the_Left
    Manche linken Intellektuellen fanden, dass durch die in ihren Augen endlosen und fruchtlosen, sich in zahllosen Details verlierenden Debatten keinen Sinn machten, dadurch andere, in ihren Augen wichtigere Themen, wie beispielsweise der Nahost-Konflikt, zu kurz kamen, und es in ihren Augen auch vielen Beteiligten an der Ernsthaftigkeit fehlte. Ausserdem, dass die strukturellen und institutionellen Bedingungen aus dem Blick gerieten. Doch anstatt konstruktive Kritik zu üben, und sich auf eine Debatte einzulassen, setzten sie einseitig auf die Diffamierung ihrer Kontrahenten als (rechte) Verschwörungstheoretiker. Heute ist bekannt, dass die CIA ihre Finger im Spiel hatte, und den Begriff verwendete, um Kritik des Warren Reports zu bekämpfen.
    https://www.siper.ch/assets/uploads/files/dokumente/CIA%20(1967)%20-%20Countering%20Criticism%20of%20the%20Warren%20Report.pdf

    Sehr hörenswerte Vorträge von Michael Parenti (englisch):
    M. Parenti: Conspiracy and Class Power
    https://www.youtube.com/watch?v=t21UZxRYYA4

    M. Parenti: Ideology And Conspiracy
    Teil1: https://www.tucradio.org/audio/Parenti_DeepPolitics_ONE.mp3
    Teil 2: https://tucradio.org/audio/Parenti_DeepPolitics_TWO.mp3

    Die Betonung „institutioneller/struktureller Theorie/Kritik“ als einzig erlaubter, erinnert sehr stark an Karl Popper, der in seinem Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ Bd. 1+2, verschiedene erkenntnistheoretische Ansätze in den Sozialwissenschaften als „Verschwörungstheorie der Gesellschaft“ lächerlich macht und als potentiell totalitär und antisemitisch zurückweist, und einzig Kritik an „Institutionen“ in Form von „Stückwerks-Sozialtechnik“ erlaubt. Popper wird jedoch von den linken Verschwörungsphobikern nicht genannt, vielleicht, weil er sich seinerseits auf Marx beruft.

    Michael Albert (1995): „Conspiracy Theory“
    https://zcomm.org/zmagazine/conspiracy-theory-by-michael-albert/

    Stephen R. Shalom & Michael Albert: Conspiracies Or Institutions: 9-11 and Beyond
    revised, June 2, 2002
    https://www.wpunj.edu/cohss/departments/pol_sci/faculty/shalom/conspiracies

  2. Noch ein wichtiger Buchtitel:

    Conspiracy Theory in America (2014)
    https://utpress.utexas.edu/books/dehcon

    Autor: Prof. em. Lance deHaven-Smith, Fachgebiet öffentliche Verwaltung, Florida State University

    mit einer Kritik des „Verschwörungstheorie-Labels“, verfassungsmässige Grundlagen der Elitenskepsis und einer interessanten Gegenüberstellung der philosophischen/erkenntnistheoretischen Ansätze von Karl Popper, Charles Beard und Leo Strauss.

    DeHaven-Smith kommt aus einer Schule kritischer Verwaltungswissenschaftler, wie Matthew T. Witt, Alex Kouzmin und Kym Thorne, die auch die wissenschaftliche Elitenkritik von Nada und Andrew Kakabadse („Global Elites“, „Bilderberg People“) inspiriert haben dürften.

    Vortrag von Lance deHaven-Smith:
    SCAD – State Crimes Against Democracy
    28.02.2014
    https://www.youtube.com/watch?v=A42m7zABR3o

  3. Ich greife mal diesen Satz von Rose heraus: „Das Unglaublichste war, dass selbst nachdem das erste Flugzeug in den Nordturm gerast ist, stundenlang nichts passiert ist, keine Flugabwehr, nichts.“ Das erste Flugzeug ist um 8.46 h in den Nordturm eingeschlagen. Der Einschlag ins Pentagon war um 9.37 h. Was redet Rose da von „stundenlang“? Nach dem ersten Einschlag gingen die meisten noch von einem Unglück aus. Erst nach dem zweiten Einschlag in den Südturm, 9.03 h, war klar, dass es einen koordinierten Angriff gab. Der dritte Einschlag erfolgte 34 Minuten später. In dieser Zeit wurde die Flugabwehr sehr wohl aktiv und zwei Abfangjäger sind Richtung Washington geflogen. Sie kamen zeitgleich mit dem Einschlag ins Pentagon dort an. Die Flugzeuge waren sehr schwer zu orten, weil die Entführer die Transponder abgestellt haben. Man konnte sie nur zufällig auf den Radarschirmen von einzelnen Flughäfen erkennen. Die Flugüberwachung war auf militärische Angriffe ausgerichtet, nicht auf Zivilflugzeuge. Warum zum Teufel veröffentlicht ihr solche offenkundigen Lügenmärchen?

  4. Auch hier werden Ali Baba und die neunzehn Teppichmesser als „Piloten“ bezeichnet, aber keiner der Entführer hatte auch nur einen Sportflugschein. Das ist kein Videospiel, die sind Manöver mit höchstem Schwierigkeitsgrad geflogen.

    Die Entführer haben nur die Piloten dazu gebracht, die Fernsteuerung einzuschalten. Die Flugzeuge von 9/11 wurden offenbar ferngesteuert, aber selbst diese völlig rationale Überlegung, von wem und von wo aus, ist tabuisiert.

  5. „Heute sind Amerikaner, die kritische Fragen stellen, marginalisiert und werden sogar in die rechte Ecke gedrängt“
    nana, — und wie ist es hier im *Werte-Westen-Deutschland* ? hier werden die kritischen Geister vom Verfassungschmutz kaltgestellt , d h u U auch bis in den Selbstmord getrieben… glaubt nur leider keiner .
    Den Pöbel trifft`s ja auch nicht !

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