Florida: Freiheitsmedaille für an Che Guevaras Exekution beteiligten CIA-Agenten

Ron deSantis verleiht die Freiheitsmedaille an den militanten Antikommunisten Félix Rodríguez. Bild: GovRonDeSantis

Floridas Gouverneur Ron DeSantis, möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner, würdigte Félix Rodríguez als antikommunistischen Kämpfer, der vor den „Vereinigten Staaten des Sozialismus“ warnt.

 

Es ist schon ein paar Tage her, aber vielleicht doch erwähnenswert als Einblick in die Politik der Republikaner, die weiter im Antikommunismus feststecken und den amerikanischen Kapitalismus als Freiheit feiern. Am 16. September hat der republikanische Gouverneur von Texas, Ron DeSantis, der aufsteigende Stern der Republikaner, der als früherer Trump-Unterstützer nun als Präsidentschaftskandidat gegen Trump antreten könnte, die erst 2020 neu geschaffene Governor’s Medal of Freedom dem Exilkubaner Félix Rodríguez verliehen. Er hat als strammer Antikommunist angeblich auf der Seite der Freiheit an der Schweinebucht-Operation, als Soldat im Vietnam-Krieg und als CIA-Agent gearbeitet, war in die Iran-Contra-Affäre verwickelt und hat versucht, Fidel Castro zu töten.

Bekannt wurde er durch seine Rolle bei der Exekution von Che Guevara 1967 in Bolivien. Er war der letzte Amerikaner, der mit Guevara gesprochen hat. Washington wollte ihn lebend, um ihn verhören zu können. Aber die bolivianischen Soldaten sollten ihn töten, Rodríguez schritt nicht ein und sagte, Guevara sei mit Mut und Würde gestorben. DeSantis zur Begründung: „Felix Rodríguez floh aus dem kommunistischen Kuba, wählte Amerika zu seiner Heimat, kämpfte für die Freiheit in der Schweinebuch und kämpfte in der CIA und im Militär weiter gegen den Kommunismus.“

Bolivianisches Militär präsentiert einen Tag nach seiner Exekution den Leichnam von Che Guevera als Beweis. Bild: Freddy Alborta

Auch deSantis versteht sich als Freiheitskämpfer, „schützt“ das Volk  – und die Wirtschaft – in Florida vor Corona-Maßnahmen wie Lockdowns, Maskenzwang und Impfung im Namen der Freiheit, er klagt gegen den Impfzwang für Angestellte der Bundesbehörden, bekämpft die Critical Race Theory, ist gegen Abtreibung, für freien Waffenbesitz und gegen weitere Einwanderung und für den weiteren Mauerbau. Mit der Medaille soll geehrt werden können, wer „einen besonders verdienstvollen Beitrag für die Interessen der Bürger des Bundesstaates, der öffentlichen Kultur und des privaten Unternehmertums geleistet hat“. Das ist reichlich willkürlich, die erste Medaille war im April 2021 an den Football-Trainer Bobby Bowden verliehen worden, der kurz darauf verstorben ist: „Was Bobby Bowden für den Football war, ist Félix Rodríguez für die Sache der Freiheit“, meinte jetzt deSantis.

Man sollte keine T-Shirts mit einem Che Guevara-Bild tragen: „Ihr solltet Félix Rodríguez-T-Shirts tragen, wenn ihr an die Freiheit glaubt.“ De Santis will natürlich Kuba „befreien“, Rodríguez stimmt da gerne ein und zeigt, welch simples Weltbild hinter der Freiheitsideologie steht. Er warnte davor, dass ein sozialistisches Regime die Kontrolle über die USA erlangt, das würde auch schon beginnen zu geschehen. Er forderte die Menschen auf, 2022 an der Wahl teilzunehmen, denn wenn die Republikaner den Senat und das Repräsentantenhaus verlieren, könnte dies zu den „Vereinigten Staaten des Sozialismus“ führen.

Rodríguez entstammt einer reichen kubanischen Familie, sein Onkel war Minister unter dem von den USA unterstützten Diktator Batista, der von den Guerilleros unter dem Kommando von Fidel Castro gestürzt wurde und zuerst in die Dominikanische Republik des Diktators Trujillo und dann nach Portugal floh, das damals ebenfalls noch eine Diktatur unter António de Oliveira Salazar war.

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