Pendeln für die Akzeptanz

Arbeitsamt, Dessau
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Die alte Debatte ist wieder da: Muss man Arbeitslosen Beinen machen? Man muss, findet die Bundesregierung.

Die Zeiten sind hart, die Gesellschaft muss Opfer bringen. Und wen opfert sie? Richtig: Langzeitarbeitslose. Das hat gute alte Tradition in deutschen Landen. Was waren das für Festtage des Sozialdarwinismus, als Mitte der Nullerjahre zum großen Halali auf die Habenichtse geblasen wurde! Damals saß der Superminister bei Sabine Christiansen auf dem Schoß und erklärte, dass 25 Prozent aller Arbeitslosen faulenzen wollten – er wisse das, weil die nicht ans Telefon gingen, wenn die Behörde durchklingelt. Nicht nur die Zahlen waren falsch, er hatte sie ungefähr verzehnfacht. Auch die Praxis, die er in den Raum stellte, war nicht statthaft. Denn Leistungsbezieher müssen nämlich telefonisch nicht erreichbar sein – das regelt die Erreichbarkeitsanordnung, damals wie heute.

Der Minister war so super, dass in seinem Ministerium eine Broschüre gedruckt wurde, in der Arbeitslose als Parasiten bezeichnet wurden. Wolfgang Clement hieß der Mann. Bekannt wurde er auch, weil er einen Humpen Bier in zwei Sekunden die Kehle runterlaufen lassen konnte – die Bild war damals dabei. Clement hatte der Debatte um die Arbeitslosen die letzte Schamhaftigkeit genommen. Von da ab war klar: Der Langzeitarbeitslose ist unser Unglück. So ging das, bis das Casino in die Krise geriet, also die Finanzkrise ausbrach. In jenen Tagen wurde vielen deutlich, dass auch sie bald ein Fall für einen wie Clement werden könnten – er selbst war da schon nicht mehr im Amt. Eines muss man ihm lassen: Telefonisch war er stets erreichbar – jedenfalls für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, einem neoliberalen Denkgeschütz, das man ohne justiziable Wortwahl kaum treffend beschreiben kann.

Unser Unglück bezieht Regelsatz

Nun hat sich also die SPD-geführte Bundesregierung dazu entschlossen, nochmal auf Tradition zu setzen. Nach guter alter sozialdemokratischer Manier will sie Arbeitsplätze schaffen. Aber nicht, indem sie ihre ideologische Russlandpolitik aufgibt und günstigere Energie ermöglicht, nicht durch höhere Besteuerung absoluter Spitzensaläre, nicht durch Abbau bürokratischer Verfolgungsbetreuung für Unternehmen – nein, indem man die Langzeitarbeitslosen massiv unter Druck setzt. Das hat schon in den Nullerjahren keine Jobs geschaffen – bestenfalls vielleicht Minijobs, auf die der damalige Bundeskanzler mächtig stolz war.

Fördern und fordern: Das war die Präambel des Arbeitslosengeldes II, im Volksmund auch lieblos Hartz IV genannt. Diese Floskel kam schnell in die Kritik, weil wenig bis nichts gefördert wurde – außer recht sinnfreien Bewerbungstrainingseinheiten kam nicht viel rum. Dann wurde das Bürgergeld eingeführt und alles sollte anders werden. Besser. Menschlicher. Fördern und fordern ist nun jedoch wieder da. Es heißt nur leicht anders. Man nennt es nun »das Prinzip der Gegenleistung«.

Die Sanktionen sind auch wieder da! Sie sollen schärfer sein als vorher, erfährt man dieser Tage. Schwarzarbeit würde man auch ahnden – was so klingt, als habe man bis dato drüber hinweggesehen. Sie wurde natürlich immer verfolgt – so gut es eben geht in einer personaldezimierten Republik, in der die Krankenstände so hoch sind, wie nie zuvor. Warum denn bloß?

Und noch etwas hat ganz besonders Beachtung gefunden: Wer Arbeit annimmt, der muss nun dazu bereit sein, drei Stunden Pendeln zu ertragen. Und zwar bei einer Arbeitszeit ab sechs Stunden am Tag. Wer drunter bleibt, der muss nur zweieinhalb Stunden pendeln. Die Behörden sind dazu aufgerufen, auch Arbeitsstellenangebote an Langzeitarbeitslose zu schicken, die 50 Kilometer von deren Wohnort entfernt sind. Drei Stunden sind wahrlich nicht zu viel, glaubt die Bundesregierung. Denn Millionen von Pendler können nicht täuschen – sie sind aber auch zu müde, um dem etwas entgegenzusetzen. Sonst würden sie vielleicht zu Protokoll geben, dass die Pendelei ein ziemlicher Stressor und damit Gesundheitskiller ist. Über Jahre machten Behörden und Krankenkassen Charmeoffensive für das Homeoffice, auch deshalb, weil das Pendeln nicht gerade gesund ist – wie hier Die Techniker. Ob die Krankenkasse den Beitrag wohl bald löschen muss, weil er Falschinformationen beinhaltet? Haldenwang – Mensch, so tun Sie doch schon was!

Drei Stunden Ewigkeit

In den Sphären, in denen die hohe Politik solche Maßgaben für Menschen erteilt, die von der Fürsorge leben müssen, ist man mit ziemlicher Sicherheit der Ansicht, dass das Pendeln ja keine große Sache sei. Man steigt um 5:57 Uhr in die Regionalbahn, kommt um 7:39 Uhr am Zielort an, läuft von dort zum Arbeitsplatz, um dann am späten Nachmittag um 17:08 Uhr zurückzufahren, damit man gegen 18:41 Uhr zurück ist in heimatlichen Gefilden. Die Zahlen sind austauschbar – und nicht nur, weil sie um des Effektes willen vom Autor erfunden wurden. Auch deshalb, weil die Deutsche Bahn die Abfahrts- und Ankunftszeiten ebenfalls austauscht wie es ihr beliebt.

Pendeln in einem Land, von dem selbst die New York Times als einen Ort berichtet, wo organisatorisch nichts mehr funktioniert, ist nicht nur ein gewagtes Unterfangen: Es ist die Bereitschaft, sich für einen Arbeitsplatz krank machen zu lassen – noch kränker, als es strikte Arbeitsstrukturen und auch gut funktionierendes Pendeln schon tun. Wenn die Politik den Behörden nun mitteilt, dass ihren »Kunden« drei Stunden Pendeln zuzumuten ist, dann setzt sich der Fallmanager hin und rechnet mittels DB-Fahrplan aus, was gerade noch geht. Für viele hieße es in der Realität aber dann: vier, vielleicht gar fünf Stunden zu pendeln.

Wer einem solchen Menschen sagt, er wolle wahrscheinlich lieber nichts arbeiten, der kann seine Moral wirklich stecken lassen. Denn es wäre nicht verwegen so zu denken; es wäre geradezu logisch und nachvollziehbar. Vielleicht will man einem Langzeitarbeitslosen ja das Autofahren anempfehlen? So eine Autofahrt ist schließlich kostenlos zu haben …

Langzeitarbeitslose den Wirrungen der Deutschen Bahn auszusetzen: Das ist also die Wirtschaftspolitik der Ampel. Damit schafft man weder Arbeitsplätze noch qualifiziert man Menschen für einen Job, der vielleicht vor der Haustür liegt, den man aber aufgrund mangelnder Kenntnisse nicht antreten kann. Interessant ist übrigens die Begründung, die die Bundesregierung in ihrem Papier liefert. Zwar seien die angestrebten Reformen Teil einer Wachstumsinitiative – wobei unklar ist, was wachsen soll, außer der Verdruss –, man wolle sie aber umsetzen, »um die Akzeptanz der Leistungen zu erhalten«. Übersetzt: Langzeitarbeitslose unter Druck zu setzen ist notwendig, damit es überhaupt noch Bürgergeld geben kann. Im Stichwortkartenabstottern, welches die ARD »Sommerinterview« nennt, hat Olaf Scholz noch ein Bekenntnis zum Sozialstaat abgegeben: Die Reformbestrebungen klingen fatal nicht danach. Und ob der Druck am Ende auch Berliner Clan-Mitglieder trifft, die sich das Bürgergeld als zweites Standbein zu irgendwelchen kruden Geschäften gesichert haben, darf bezweifelt werden. Am Schluss zahlen die Langzeitarbeitslosen die Zeche, die wegen Krankheit, Alter oder anderer Hemmnisse eingeschränkt sind.

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47 Kommentare

  1. Dann kann ich ja nur hoffen, dass der Imperialistischer Herrscher Putin bald bis an den Rhein durchbricht.
    Denn, schlimmer kann es ja nicht mehr kommen… 😉

  2. Ein Punkt fehlt noch: “Man steigt um 5:57 Uhr in die Regionalbahn, kommt um 7:39 Uhr am Zielort an, läuft von dort zum Arbeitsplatz, um dann am späten Nachmittag um 17:08 Uhr zurückzufahren, damit man gegen 18:41 Uhr zurück ist in heimatlichen Gefilden” … und das für den Mindestlohn! Denn mehr kann der auf diese Weise zur Arbeit genötigte Faulenzer sowieso nicht erwarten.

    1. Das sind dann keine heimatlichen Gefilde mehr. Es lohnt sich nicht. Also umziehen in Baracken beim Arbeitgeber. Stehen nicht ein paar Wohnheime leer, weil wir zu viele haben?

    2. Für den Mindeshohn?
      Bist du dir da sicher?
      Unter Hartz4 hatten Betroffene 6 Monate lang keinen Anspruch auf den Mindesthohn.
      Ich glaube nicht das sich das geändert hat.

  3. Angesichts der steigenden Zahl der Insolvenzen sieht es wohl er anders aus. Komplettes Versagen der Politik. Die es aber nicht merkt da sie ja aus Versagern besteht.

    1. Die Politiker “arbeiten” aber auch 50 Stunden und mehr die Woche. Rennen von Sitzung zu Sitzung und gemessen an den Ergebnissen machen sie keine gute Arbeit und drehen sich auf der Stelle. Dasselbe habe ich in großen Firmen gesehen, wo man von sinnleerem zwecklosem Meeting zu Meeting rennt, und eigentlich nichts erledigt wird.

      1. Ach deshalb ist der Bundestag immer auf den Fensehbildern der
        Tagessau so leer. Die Abgeordneten sind im Haus unterwegs.
        Finden in den Edelrestaurants um den Bundestag eigentlich auch
        Sitzungen statt?

  4. Was soll man dazu sagen? Ich erinnere mich noch an die Proteste gegen die Agenda 2010, ich war mit dabei, allerdings nicht sehr viele andere. Die Anzahl der Leute auf den Demos war mit ein paar hundert ziemlich überschaubar. Man kann viel schreiben, aber wenn diejenigen, um die es geht, nicht auch selbst mithelfen, dann ist es sinnlos.
    Man kann keinem helfen, der keine Hilfe haben möchte. Am Ende haben diejenigen, denen jetzt das Leben schwer gemacht wird, diese Regierung auch mitgewählt und sie werden, falls sie denn wählen gehen, auch wieder die Parteien wählen, die es einem weiterhin schwer machen werden.

    1. Demos gegen die Agenda2010 gab es eigentlich überall, aber leider immer nur so ein paar hundert. In Summe waren das eigentlich eine ganze Menge Leute, aber verstreut und deswegen leider nicht so sichtbar wie eine zentrale Großdemo. Daraus entwickelten sich dann ja die Montagsdemos, die es vielerorten gab. Aber eben auch wieder verstreut und so ein paar hartnäckige Demonstranten hier und da und dort kann man leicht ignorieren.

      Das Hauptproblem aber war, daß die Gewerkschaften nicht gegen die Agenda2010 opponiert haben sondern sie unterstützt haben. Entgegen der Interessen der Arbeiter.

  5. Es wird sich nichts ändern.
    Das Volk bekommt die Regierung die sie verdient.
    Denn- die Leute können sich gar nicht mehr vorstellen ein anderes System zu etablieren.

      1. Man könnte mal in der Verfassung nachlesen, ob dieser Staat so aussehen muss.
        Dann bräuchte man zahlungsfähige Lobbyisten, die sich etwas von einer anderen Form versprechen.
        Das Volk will einfach nur gut leben, egal wie.

        1. Natürlich will dass Volk gut leben. Das ist sogar sein natürliches Recht. Mal sehen wie lange das die liberalen “Demokratien” noch hinbekommen. Die Tendenz zur Plutokratie (der Herrschaft des großen Gelds) ist unverkennbar.

  6. Genau Korrekt, 3.Stunden Pendeln bei einem 12. Stundentag bleiben ja noch 9. Stunden Erholung in der 6. Tage Arbeitswoche.

      1. Ich bin mit dem ÖPNV unterwegs, da ist der Verzehr von Speisen und Getränken nicht gestattet.

        eine 72 Stunden Woche ist keine Work-Life Bobo Balance

          1. Ja, das liegt oftmals daran das die Arbeitsplätzchen des Niedrighohnsegments zeitlich befristet sind und der Held der Arbeit so zum Wanderarbeiter mutiert.
            Deshalb ja auch die tollen Reportagen uner TinyHäuser und Wohnmobile.
            Was man da allein an Miete einsparen kann wenn man für die Zeit des Arbeitseinsatzes auf dem Parkplatz der Firma wohnen kann.
            Damit wird man im Lohnvergleich unschlagbar wettbewerbsfähig.

            1. Nicht lachen aber ich hatte ein paar Kollegen die haben auf dem Firmen Parkplätzen im ausgebauten Lieferwagen gewohnt. Meist gibt’s auch Sozialräume für die Trucker, die dann illegal mit benutzt werden.

              1. Von Amerika lernen heißt Siegen lernen.
                Da leben mittlerweile wohl unzählig viele Arbeiter in ihrem Auto, weil bezahlbare Wohnungen Mangelware sind.
                Gerade das Silikon Valley ist eine Groteske. Da verdient man zwar gut, abe eben nicht gut genug.
                Aber Wanderarbeit kennen die US- Amerikaner ja noch aus der Zeit der Weltwirtschaftskriese ab 1928.

  7. Die selben Heinis, denen nur einfällt, die Peitsche (sprich: Arbeitszwang) zu schwingen, damit die SklavenArbeitslosen williger, billiger und schneller malochen, hätten es in der Hand, Arbeitslosigkeit und Billiglöhne abzuschaffen. Denn beides ist in DE gesetzlich reguliert:
    1. Arbeitslosigkeit entsteht, weil die vorhandenen/benötigten Arbeitsstunden der gesamten Volkswirtschaft eben nicht so verteilt werden, daß ALLE vorhandenen Arbeitskräfte einen ausreichenden Anteil davon abbekommen. Also nix mehr mit gesetzlich vorgeschriebener 40h-Woche, die bei Einbeziehung der unbezahlten Überstunden wohl eher eine 45h-Woche ist (bei manchen sogar 50-60h), sondern gesetzlich vorgeschrieben 32h-Woche. Reicht für alle Arbeitskräfte aus, haben Bundestagsabgeordnete schon vor Jahren vorgerechnet. Bundesanstalt für ZwangsArbeit wird überflüssig.
    2. Mindestlohn ist ebenfalls gesetzlich festgelegt, von denselben Leuten. Ist er nicht deutlich höher als das Mindesteinkommen durch Bürgergeld oder Sozialleistungen, passiert genau das, was sie jetzt bejammern.

    Die POLITIKER haben es in der Hand – und entscheiden zu Gunsten der Profite. Um das zu verdecken, wird mit Trara die Sau durchs Dorf getrieben, damit alle nur noch auf die Sau starren – während hinter ihnen die Hütte abbrennt…
    Viel Spaß weiterhin – und bloooß nicht umdrehen…

    1. “während hinter ihnen die Hütte abbrennt…
      Viel Spaß weiterhin – und bloooß nicht umdrehen…”

      Ich wünschte mir ebenfalls so viel Optimismus.😉

      Faktisch sieht’s ja so aus:
      wenn die Bude vom (ungeliebten) “Nachbarn” brennt, auch wenn dieser harmlos ist, dann werden SEHENDEN Auges die Campingstühle ausgeklappt, die Kisten Bier rangekarrt und die Bratwoscht am Feuerchen unter Beifall gegrillt.
      Und während dieses Happenings überbieten sich viele darin, was/wer als erstes und wie gegrillt wird (rare, medium, well done).

      Da fällt dann auch nicht mehr auf, dass man selber nur ein Stück Bratgut (für Veganer: Zucchini oder Tofu) ist, die Flammen längst übergesprungen und nicht mehr bezähmbar sind.
      Huuuuch, dumm das, aber auch nicht mehr zu ändern. 🤫

    2. Die Arbeitslosigkeit ist ein Instrument zur Steuerung der Inflation.
      Vollbeschäftigung führt zu steigenden Löhnen, diese zu steigenden Preisen, dies zum Anstieg der Zinsen.
      Kredite werden teurer, die Währung verliert an Kaufkraft, Vermögen an Wert.
      Deshalb braucht man einen festen Pool an “Arbeitsscheuen” um die Vermögen der notleidenden Reichen zu schützen.

      1. Die Lohn-Preis-Spirale ist ja von den Wirtschaftswissenschaftlern schon widerlegt. Untersuchungen haben eine gegensätzliche Ursache-Wirkung-Relation erhärtet.

        1. Es gibt keine “Wirtschaftswissenschaft”.
          Das ist obskure Glaskugelguckerei. Sonst käm es nicht zu so tollen Modellen wie der MMT.

    3. gesetzlich gilt afaik immer noch die 48h Woche (6 Tage x 8h) – die 40h-woche ist den Tarifverträgen zu verdanken, die sind allerdings nicht gesetzlich.…

  8. Wenn man schon unter der Rubrik Human Ressources, HR, eingeordnet ist, dann braucht man sich auch nicht wundern wenn man wie eine Ressource behandelt wird. Verbrauchen und wegschmeissen. Alle haben lange genug zugesehen und nichts getan. Nun wird die Ernte eingebracht. Man mag fast denken, tja, selbst Schuld. Demokratie ist auch Pflicht, nicht nur Recht.

    1. Das hat alles nichts mit Demokratie zu tun. Demokratie bedeutet doch nur, dass wir alle 4 Jahre wählen gehen und an allem selbst schuld sind. Es geht um menschliche Werte, aber die sind außer Mode.

    2. ” Man mag fast denken, tja, selbst Schuld. Demokratie ist auch Pflicht, nicht nur Recht.”
      Das ist arg billig. Als ob der Einzelne so unglaublich viele Möglichkeiten hätte. Ich lasse mich – in Ihren Worten – ganz bestimmt nicht wie eine Ressource behandeln und renne mit meinen Bemühungen, etc. gerade bei offiziellen Stellen (Ämtern, etc.) schon seit Jahren regelmäßig gegen Wände. Weil die entsprechenden Mitarbeiter wissen, daß sie sich das erlauben können und nichts zu befürchten haben. Denn diese Vorgehensweise ist gewollt.
      Und nicht jeder hat die Zeit oder die Kraft, sich ständig mit irgendwelchen seelenlosen Techno- und Bürokraten rumzuärgern.
      Man kann auch jenseits von z.T. irrsinnigsten “Vorgaben” menschlich handeln. Aber das ist in einer Gesellschaft von Smartphone-Junkies mit einer Aufmerksamkeitsspanne von ein paar Sekunden wohl Utopie.

  9. Die Spezialdemokraten, eben….
    Erst mißbrauchen sie das Wort “Bürgergeld”, das eigentlich mal den Sinn des bedingungslosen Grundeinkommens hatte, um den ungeliebten Namen HartzIV loszuwerden, und dann verschärfen sie das Regime wieder. Das ja zwischenzeitlich nur ein wenig gelockert wurde, weil aufgrund der Coronamaßnahmen plötzlich hunderttausende Mittelständler und Selbständige Gefahr liefen, HatzIV beziehen zu müssen, etwa weil das Hotel- und Gaststättengewerbe weitgehend stillgelegt wurde…

  10. Das wird ja auch mal Zeit das diese Faulenzer endlich auch mal arbeiten und nicht den Steuerzahlern ein Lebenlang auf der Tasche liegen.Während der Rentner immer länger arbeiten soll.

    1. Und dazu bitte noch ein paar Tips, wo genau all diese faulen Säcke, die den ganzen Tag nur auf der Couch liegen und Bier trinken denn arbeiten sollen. Sieht
      mir nicht danach aus, als ob überall die Produktion zusammenbricht weil keiner mehr arbeiten will. Stattdessen wandern immer mehr Firmen aus und produzieren in Ländern, wo sie noch lohnend produzieren können.

  11. Zum Werbeblock “Anamnese einer Gleichsaltung”

    Wenn ich mir das Ganze anschaue, hätte ich nicht schlecht Lust, etwas zu verfassen unter dem Titel

    “WOKE, NGOs, Denkfabriken und GRÜN – SA 2.0? Wie Andersdenkende mit verfeinerten Methoden der SA systematisch diffamiert und eingeschüchtert werden mit Duldung des Bundespräsidenten sowie der Bundesregierung.” Beispiele gäbe es genug.

    Ich frage mich, ob es meinen Zeitaufwand wert wäre.

  12. Sehr guter Text.
    Kleine Ergänzung: Wochenarbeitszeit
    1950 48 Stunden
    1967 40 Stunden.
    Damals musste man das Land wieder aufbauen, es gab keine Computer sondern Zeichenbretter usw. usw.
    Jetzt sind wir knapp 60 Jahre weiter – und sollen immer noch so viel arbeiten wie anno dunnemals.
    Sind wir glücklicher, leben wir länger?
    Was hat uns die ganze technische Entwicklung gebracht?
    Wir scheinen arg viel falsch zu machen, und zwar alle, ob wir nun Politiker, Ingenieure, Ärzte, Arbeiter, Sozialwissenschaftler oder Journalisten sind.

    Hier aus aktuellem Anlass der Link auf Geier Sturzflug: Bruttosozialprodukt:
    https://www.youtube.com/watch?v=RUdyqJuJOAs

    1. Tip zum Thema: Oswald von Nell-Breuning – Nestor der Katholischen Soziallehre, die tatsächlich mal einen breiten Raum in ausgerechnet der CSU einnahm – und seine Schrift ‘Arbeitet der Mensch zuviel?’ von 1985.

      Spoiler alert – Ja, 15 Stunden wöchentlich wären aus güterwirtschaftlicher Sicht völlig ausreichend. Nicht jedoch aus finanzwirtschaftlicher – sprich unser Dasein als Arbeitssklaven ergibt sich rein aus dem Verwertungsinteresse des Kapitals, und nicht aus unseren materiellen Bedürfnissen.

  13. Da gab es doch früher mal Siedlungen von den Arbeitgebern. Da ist man einfach hingezogen.
    Schräg über die Straße konnte man zu Fuß gehen. Das war doch eine gute Sitte.
    Es gab ein paar Kneipen und dann hatte man sein schönes Leben.

    1. Ich möchte die Romantik nicht stören, aber die Arbeitersiedlungen von Krupp, Stinnes und Stumm wurden mit harter Hand geführt. Die Zuzuggenehmigung unterlag strengen Regeln, verheiratet musste man auch sein. Der Verdacht ein Sozi zu sein führte schnell zum Verlust der Arbeit und der Wohnung.
      Und die firmeneigenen Lebensmittel- und Kurzwarenläden waren eine eigene Geschichte.

  14. Das soll Einsparungen beim “Bürgerfeld” bringen? Wer soll denn diesen Unsinn glauben? Warum? Mit den Ursachen von Erwerbslosigkeit/Bürgergeld-Bezug hat das absolut nix zu tun… Es sei denn, man glaubt diesen Unsinn von wegen “die wollen doch gar nicht arbeiten”.
    Wieder so eine rechtspopulstisch-rethorische Totgeburt aus dem Hause Merz/Lindner. Klingt aber gut. Zumindest in den Ohren von “Blöd”-Schreibern und -Lesern, die bis zur Halskrause mit Sozialneid auf die paar Kröten blicken, die man heute “Bürgergeld”-Bezieher nennt.

    1. Es lenkt vor allem von der katastrophalen Wirtschaftspolitik ab.
      Die Rekordzahl an Unternehmensinsolvenzen und ihre Ursachen wäre ein viel wichtigerer Punkt.
      Aber ach, wenn man schon Arbeitslosen hat, dann können die auch mal “arbeiten”.

  15. Vielleicht soll das ein Steuerungselement sein,
    denn der Krieg in der Ukraine geht nun schon eine kleine Ewigkeit,
    und die Zahl derer unter den Geflohenen, die Arbeit aufnehmen, ist zur großen Verblüffung jener Politiker,
    die sich über Zuwanderung durch Flüchtende gefreut hatten, verschwindend gering geblieben.
    Da dachte man sich wohl: okay, in der Pflege schaut’s grad nicht so gut aus,
    aber hey, nehmen wir doch all die gut ausgebildeten Frauen, die jetzt kommen,
    die werden sich sicher erkenntlich zeigen wollen.
    Weit gefehlt: die Hälfte aller Bürgergeldbezieher sind Migranten.
    Und jetzt kippt das.
    Denen zu sagen: sorry, uns geht das Geld aus- das traut man sich nicht.
    Das wäre ja ein Eingeständnis, dass man nicht mehr an den Sieg glaubt.
    Aber so eine martialische Show, wo dann Kontrollen greifen,
    auch gegen die einheimische Hälfte, das ist besser vermittelbar,
    denn: es kommt dann in Gesetzesform daher, und damit kennen die sich aus.
    Es wird also nicht nur die klassischen Langszeitarbeitslosen treffen-
    es sei denn, speziell Migranten würden von der Arbeitspflicht ausgenommen.

  16. Sinn und Zweck dieser soziopathischen Scheiße ist den Druck auf die Arbeiter und Angestellten zu erhöhen um Löhne zu drücken.
    Es gibt kein besseres Mittel um eine Lohnrunde zu sabotieren, als einem mit Entzug der Existenzgrundlage zu drohen.
    Das gleiche gilt für Neueinstellungen noch viel mehr.

    Damit wollen die die Wirtschaft in Deutschland retten. Allenfalls kurze Gewinne bringt das ganze, aber wenn man die Lohnentwicklung bremst heißt dass langfristig das Ende der Wirtschaft, denn es bremst auch gleichzeitig den Konsum!

    “Das sind mir vielleicht Experten…”, so sagt man hier in der Gegend zu Idioten, die nichts der Birne haben,…

  17. Auf die treten, die sowieso schon unten sind, das hat in Doofland doch eine gute Tradition.

    Und wenn man bedenkt, dass dieser rot-grüne Scheißhaufen, der das Terrorinstrument Hartz IV verbrochen hat, jetzt schon wieder in der Regierung sitzt und mit woke-moralinsaurem Gesabbel all diese Schweinereien inkl. einer gesetzlichen Rente, die nur noch ein schlechter Witz ist, zu verschleiern, dann möchte man am liebsten die Kettensäge rausholen.

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