Manisches Tempolimit

Nach den amtlichen Vorgaben digital umgesetzt durch: Mediatus, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Am Tempolimit hängt wieder mal das ganze Glück und das gesamte künftige Geschick unseres Landes. Wenn es nicht kommt, rasen wir vielleicht ungebremst in den Abgrund.

Wer sein Land liebt, der schiebt. Oder fährt langsamer. Das Tempolimit hat es mal wieder auf die Titelseiten geschafft. Diesmal sei es aus Gründen der geopolitischen Umstände angebracht. Wer heute sein Tempo drosselt, zeigt es dem russischen Präsidenten so richtig. Patriotismus ist dieser Tage wirklich und tatsächlich mit einem Tempomat einstellbar. Immer dann, wenn in Deutschland jemand kurz auf das Bremspedal füßelt, bebt Putin vor Zorn und aus den Zwiebeltürmchen des Kreml raucht die Wut.

Jedenfalls ist das die Logik des Augenblicks. Das Schöne am Tempolimit ist nämlich, dass man es mit allerlei Begründungen aufladen kann, wenn man es umgesetzt sehen will. Je nach politischem Klima oder Zeitgeist: Es gibt immer einen Grund, den man heranziehen kann, um es für opportun zu erklären. Ganz wichtig dabei: Das Argument darf nicht einfach ein Argument bleiben, das man zur Begründung angibt: Es muss eine Zwangsvorstellung werden, ein regelrechter Wahn. Denn so geht »Debattenkultur« in Deutschland mittlerweile.

Eine kurze Chronik des Runterbremsens

Das Ursprungsmotiv ist sogar noch halbwegs nachvollziehbar: Ein Tempolimit sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Logisch, denn wenn der Porsche just nicht mehr mit 220 Sachen an einem vorbeirauscht, wenn man für einen Überholvorgang nach links ausscheren will, bleibt die Gefahr einigermaßen überschaubar. Damit verbunden wurde, dass der Verkehrsfluss effizienter lenkbar wäre. Und auch das leuchtet ein: Wenn alle gleichmäßig rollen und zwischendrin keine Privatrennen ausgetragen werden, kommen vielleicht Einzelne nicht mehr so schnell an wie vorher – aber im Schnitt sind dennoch alle schneller an ihrem Ziel.

Diese guten Argumente wurden dann immer wieder modifiziert oder ganz verdrängt. Plötzlich galt das Tempolimit als notwendig, um den Klimawandel zu bändigen. Dieses Argument leuchtet schon nicht mehr so gut ein. Denn gefahren wird trotzdem – und bei einem kontinuierlichen Zuwachs von Kraftfahrzeugen auf Deutschlands Straßen ist es fraglich, ob wir hier nicht einfach nur einem Nullsummenspiel aufsitzen.

Tatsächlich gab es während der Corona-Krise auch Stimmen, die das Tempolimit aus Triage-Gründen für unentbehrlich hielten. Denn das könnte die Notaufnahmen entlasten und so Ressourcen für die medizinische Betreuung an Covid-19 erkrankter Patienten schaffen. Dieses Argument nimmt zwar Anleihen am ursprünglichen Motiv, nämlich Verletzte zu vermeiden, wurde aber ziemlich spezifisch präsentiert. All diese Argumente fanden in den letzten drei, vier Jahren Beachtung. Seitdem gilt es als chic, ein Tempolimit wie auch immer zu begründen. Die Ursprungsargumente sind hingegen kaum mehr zu vernehmen.

Deutschland ist, wenn Ideen zur Obsession werden

Da ist es freilich nicht verwunderlich, dass das Tempolimit jetzt mit der Ukraine und Russland verbunden wird. Das ist die Logik einer Debattenkultur, die sich völlig von Sachlichkeit und Nüchternheit verabschiedet hat. Und es ist das Prinzip, mit dem man etwaige Vorstellungen durchzuboxen trachtet. Ein Argument zieht nicht? Selbst wenn es nachvollziehbar ist? Macht nichts, wir finden schon ein neues Argument. Ganz egal, wie abwegig es ist – man muss es nur wie der ältere Cato handhaben und in Dauerschleife wiederholen, dass Karthago zerstört werden muss, wenn das Tempolimit nicht kommt.

In diesem Deutschland entwickelt sich jede fixe Idee zu einer Obsession – an den Debatten zum Tempolimit merkt man das besonders gut. Man steigert sich hinein, nimmt wahnhafte Züge an, erklärt das Limit für die letzten aller letzten Chancen. Daher kann man nicht bei der ursprünglichen Argumentation bleiben, sie einfach wiederholen: Sie ist viel zu bieder. Wahnhaft sucht man weitere Motive, irgendwelche möglichen Beweggründe, die vielleicht das gewollte Resultat zeitigen. Das hat alles in allem etwas von Szenen einer Ehe, in denen der unverstandene Partner mit dem anderen abrechnet und sich dann in eine ganze Litanei von Vorwürfen hineinsteigert, weil der die zuerst aufgezählten Gründe für die partnerschaftliche Wut nicht nachvollziehen kann – oder will. Solche Beziehungsabrechnungen münden nicht selten in Hysterie.

Auf diese Weise gebiert ein eingangs nachvollziehbares, auch richtiges begründetes Anliegen dann plötzlich Begründungen, die gar nicht mehr richtig zum Thema zu passen scheinen, wenn man es in einem ruhigen Moment durchdenkt. Und so verwandelt sich der verkehrs- und sicherheitspolitische Aspekt zu einer bellizistischen Triebfeder, die nichts mehr mit der Sache zu tun haben muss, aber unter Umständen ja bewirkt, dass man endlich zum Ziel kommt, wenn man es nur zwanghaft genug und ausreichend manisch dauerwiederholt.

Tempolimit, damit Deutschland Weltmeister wird?

Und wenn alle Repetitionen nicht fruchten, wenn es immer noch nicht einleuchtet, sucht man sich eben ein neues Erklärungsmodell. Alles taugt dazu, hat Potenzial. Am Beispiel des Tempolimits lässt sich das – wie schon gesagt – gut nachvollziehen. Quasi jährlich ändert sich die Motivation, warum ausgerechnet jetzt ein Tempolimit sinnvoll wäre. Aktuell lässt sich das auch beim Thema der Maskenpflicht nachzeichnen. Mittlerweile sind wir so weit, dass die Bundesregierung diese im Herbst vorsieht, um sich vor einer etwaigen Grippewelle zu schützen.

Es gilt nun mal als guter Ton in unserer Debattenunkultur, dass Begründungen sich jährlich neu orientieren. Ob die dann stichhaltig sind, ja ob man sie nachvollziehen kann: Das interessiert letztlich niemanden. Im Regelfall hinterfragt es auch keiner. Genug übernehmen die Parolen ohne sie zu hinterfragen: Diese unkritische Haltung ist letztlich das Geschäftsmodell sozialer Medien. Und wer es doch tut, wer doch mal mehr wissen will, ist ohnehin schon an sich und grundsätzlich verdächtig.

Wenn also selbst Putin nicht das Tempolimit bringt, muss es weitergehen. Verkehrsfluss und Verkehrsopfer, zwei gute Anliegen, hatten wir ja schon. Daher muss was Neues her. Bremsen für den Titel vielleicht? Nur wenn wir alle langsamer fahren, schafft die DFB-Auswahl im Winter das Wunder von Lusail? Wie man das begründen könnte, ist auf Anhieb noch nicht zu erkennen. Da fällt den Obsessiven aber sicher noch was ein. Andererseits: Müssen Begründungen heute eigentlich noch verständlich und begreiflich sein? Es reicht doch, wenn sie originell klingen.

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26 Kommentare

  1. Unsinnige Begründungen für ein im Prinzip vernünftiges Anliegen sind in. Öl- und Gasressourcen sind begrenzt und alternative Energien daher bis zu einem gewissen Grad sinnvoll. Das kann man nicht bestreiten. Die Begründung durch Klimawandelpanik und Spurengasschwindel ist jedoch fatal. Die Behauptung, dass 0,4 Promille CO2 und 1,8 Millionstel Methan, obwohl sie nicht mal Wärme produzieren, die Ursachen für einen Klimawandel seien, der auch nicht einfach eine Erwärmung darstelle, sondern einen sich selbst verstärkender Prozess, der zur Zerstörung des Lebens führe, ist m. E. eine psychotische Wahnvorstellung. Die Parameter der zugehörigen Modelle sind dazu weit von der Realität entfernt. Irgendein abgedrehter Physiker hat sich das mal ausgedacht. Normalerweise wäre diese Theorie verschwunden, wenn die Atomkonzerne kein Interesse daran hätten. Ich erfuhr bei einem Vortrag über Tschernobyl, dass Greta Thunberg Atomkraftwerke in China befürworten würde. Inzwischen hat die Atomenergie den klimaneutralen Ökostatus geschafft. CO2 gefährlicher als Plutonium? Diesen Wahnsinn kann man nur einer naturwissenschaftlich ahnungslosen Bevölkerung verkaufen. Übrigens führt Wärme gar nicht zu Trockenheit, weshalb sich die Regenwälder am Äquator befinden. Wahr ist bloß, dass bei es bei uns bei trockenem Wetter im Sommer wärmer ist, im Winter allerdings im Gegenteil gerade bei schönem Wetter wirklich richtig kalt. Außerdem werden Warmzeiten in der Wissenschaft Klimaoptimum genannt, und als es vor 5000 und mehr Jahren im Klimaoptimum des Holozäns einige Grad wärmer war, gab es keine Wüsten, die Baumgrenze war 300 km weiter nördlich und es wurden Lebensmittelüberschüsse erwirtschaftet, die die Entstehung der Hochkulturen und den Bau der Pyramiden ermöglichten.

    1. Ich weiß nicht warum Sie nicht wollen, dass CO2 und Methan für die Klimaerwärmung verantwortlich sind.
      Aber es liegt sicher nicht an selbst erworbenen fundierten Erkenntnissen und auch nicht an solchen übernommen von Anderen.

      Solche Sätze wie: „Übrigens führt Wärme gar nicht zu Trockenheit, weshalb sich die Regenwälder am Äquator befinden.“ belegen das eindrücklich. Das tut wirklich schon weh!

      Ich kann ja verstehen, dass einem das allgegenwärtige Klima-Panik-Geschrei ein wenig auf die Nerven geht. Und natürlich wird damit auch viel Schindluder getrieben und heuchlerische Proviteure von verschiedenen Seiten machen sich auch darüber her.
      Das bedeutet ja aber noch lange nicht, dass der Klimawandel durch CO2 und Methan nicht wirklich existiert.
      Allzu viele Leute – und ich vermute auch Sie in dieser Richtung – lassen sich dadurch aber zu leicht in eine bloße, unreflektierte Gegenreaktion treiben. Nur weil man den Gestus und das Verhalten vieler Klimawandelprotagonisten abstoßend findet, muss man doch nicht gleich die Sache selbst anzweifeln.

      1. Kann ja sein, dass Ihnen meine Argumente weh tun. Sollen sie ja auch. Aber was sie machen, ist nichts anderes als Behauptungen und Beschimpfungen von sich zu geben. Kein einziges Faktum, keine einzige Schlussfolgerung. Die Klimawandeltheorie wurde 1896 aufgestellt, aber natürlich nicht in der heutigen Form. Man fragt sich zu Recht, warum diese Theorie jetzt aufgewärmt und komplett verfälscht wird. Aber auf den Monden kommt das natürlich nie an.

        1. Wo beschimpfe ich Sie denn?
          Ich sage schlicht, dass ich ihre „Argumente“ für Humbug halte und das ist doch keine Beschimpfung.

          Sie erwarten Fakten von mir. Aber wenn sie solch einen Satz schreiben wie: „Übrigens führt Wärme gar nicht zu Trockenheit…“ dann weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Denn alleine dieser Satz beinhaltet
          schon so viel Unwissen, vor allem über den Zusammenhang von Klima mit Wärme und Feuchtigkeit (von den anderen Sätzen ganz zu schweigen), dass man dagegen kaum argumentieren kann.

          Aber Sie können ja mal versuchen den betreffenden Satz genauer in ihrer Sicht zu erklären. Vielleicht kann ich dann dazu Argumente finden, die Ihnen etwas sagen.

        2. Was soll da weh tun. Sie haben ja gar keine Argumente vorgebracht. Wer 2022 noch an der Klimaproblematik herumdeutelt oder sie gar in Abrede stellt, hat ein Edith-Problem. Sprich seine Wahrnehmung entfernt sich täglich weiter von der beobachtbaren Realität, wie bei der erwähnten Figur in Highsmiths Roman. Es dauert nicht mehr lange, bis immer weitere bisherige menschliche Siedlungsgebiete unbewohnbar werden. Dieser Prozess ist in diversen Weltgegenden schon weit fortgeschritten. Und die Bewohner werden nicht bleiben bis sie tot sind…

          Der deutsche Streit ums Tempo auf Autobahnen – auf anderen Strassen gibts das Limit ja – ist einigermassen lächerlich. Tempobegrenzungen führen zu weniger Unfällen und etwas weniger Spritverbrauch, mithin einem leicht verminderten CO2-Ausstoss. Vernünftig, aber nicht weltbewegend. Aber Vernunft scheint keine deutsche Stärke zu sein.

  2. Zitat:“Irgendein abgedrehter Physiker hat sich das mal ausgedacht. Normalerweise wäre diese Theorie verschwunden, wenn die Atomkonzerne kein Interesse daran hätten. Ich erfuhr bei einem Vortrag über Tschernobyl, dass Greta Thunberg Atomkraftwerke in China befürworten würde.“

    Diese Theorie der Erderwärmung wegen der Nutzung von fossilen Brennstoffen stammt unter aderem von Svante Arrhenius, dessen Formel für die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit bekannt ist. Er soll sogar mit Greta Thunberg verwandt sein. Ob die „Atomkonzerne“ was damit u tun haben, ist mir nicht klar. Deren Aufstieg begann in Westdeutschland in einer Zeit, wo die Erdtemperatur eher in die Richtung Abkühlung ging. In China haben die westlichen Atomkonzerne wenig zu sagen.

    Zitat:“CO2 gefährlicher als Plutonium? Diesen Wahnsinn kann man nur einer naturwissenschaftlich ahnungslosen Bevölkerung verkaufen. “
    In der Diskussion geht es auch um Reaktortypen, die auf Basis von Thorium laufen. Bei diesen entsteht kein Plutonium, weil die Zahl der Protonen und Neutronen in einem Thoriumkern zu niedrig ist.

    Zitat:“ Außerdem werden Warmzeiten in der Wissenschaft Klimaoptimum genannt, und als es vor 5000 und mehr Jahren im Klimaoptimum des Holozäns einige Grad wärmer war, gab es keine Wüsten, die Baumgrenze war 300 km weiter nördlich und es wurden Lebensmittelüberschüsse erwirtschaftet, die die Entstehung der Hochkulturen und den Bau der Pyramiden“

    Dies ist möglich. Aber ob die Pyramiden schon damals gebaut wurden, ist mir nicht klar. Es soll die Sahara früher eher eine Steppe als eine Wüste gewesen sein.

    1. Svante Arrhenius lebte von 1859 bis 1927. „1896 sagte er als Erster eine globale Erwärmung aufgrund der anthropogenen Kohlendioxid-Emission voraus.“ (Wikipedia) Ob ihm die CO2 Konzentration in der Luft überhaupt bekannt war, weiß ich nicht. Gewiss würde er sich ständig im Grab herum drehen, wenn er wüsste, dass seine Theorie heute zu einer Wahnvorstellung weiter entwickelt wurde.
      Die Cheopspyramide wurde 2600 v. Chr. errichtet. Also vor 4600 Jahren. „Hauptoptimum des Holozäns zwischen 4000 bis 5000 und 6000 bis 7000 Jahren v.h.“ (wiki.bildungsserver) V.h. ist eine etwas ungeschickte Übersetzung von BP=bevor present und bedeutet „vor heute“. Beachten Sie, dass diese Warmzeit als OPTIMUM bezeichnet wird.

      1. Svante Arrhenius kommt der Verdienst zu, ein altes Problem der Geophysik gelöst zu haben: Wenn man die Temperatur der Erde im Strahlungsgleichgewicht mit der Einstrahlung der Sonne nach den Gesetzen der Thermodynamik berechnete, kam ein viel zu tiefer Wert heraus. Svante Arrhenius konnte nun zeigen, dass die spektralen Eigenschaften von CO2 einen Teil der Infrarotstrahlung im Bereich von 15µm wieder zur Erde zurückstrahlen (und damit wie eine Bettdecke wirken), die die Temperatur auf einen plausiblen Wert anhebt. Diese Arbeit lohnt sich auch heute noch zu lesen, ist sie doch ein Beispiel für beste Wissenschaft.

        Dass man nach dieser Klärung überhaupt noch Klimawissenschaft betreibt, liegt daran, dass die Dynamik des Klimas, also die spektralen Eigenschaften anderer Klimagase und die Transportphänomene der Energie in der Atmosphäre das Bild sehr viel komplexer machen. Insbesondere weil Wasserdampf als Klimagas und seine verschiedenen Aggregatzustände einen weit größeren Einfluss haben als CO2. So ist z. B. die Wolkenbildung immer noch Gegenstand der Forschung (Wolkensimulationskammer Aida, Karlsruhe).

        Was allerdings besonders unterbelichtet ist, ist die Wechselwirkung des Klimas mit der Biosphäre, die in den üblichen Simulationsmodellen höchstens pauschal parametriert eingeht. Denn bei dem Paradigma linearer Kausalketten, die diesen zugrunde liegen, wird übersehen, dass sich die Atmosphäre und damit das Klima seit Beginn der biologischen Evolution mit ihr in Wechselwirkung befunden und damit ko-evolutioniert hat. Und diese natürlichen Prozesse zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine linearen Kausalketten sondern Regelkreise sind.

        Nicht nur wegen inhärenter Probleme der Simulationsmodelle selbst sondern ganz besonders wegen ihres quasi ingenieurtechnischen Ansatzes sind die Vorhersagen, die aus dem Mainstream der Forschung stammen, mit Vorsicht zu genießen.

        1. Klasse Kommentar. Danke. Aber was die Klimaschwindler behaupten, kann kein seriöser Wissenschaftler akzeptieren, nämlich dass Kipppunkte erreicht werden und die Erwärmung dann bis zur völligen Vernichtung der Fauna weitergeht.

          1. Da haben Sie recht. Und zwar aus zwei Gründen:

            Es besteht ziemlicher Konsens, dass vor 15 Mio. Jahren die Atmosphäre der Erde bereits um die 500 ppm CO2 enthalten hatte und vor 50 Mio. Jahren sogar 1500 ppm. Trotzdem ist sie nicht in Richtung einer Venus-Atmosphäre gekippt und auch eine reichhaltige Fauna hat sich danach etablieren können. Sicher wird die Biosphäre auch alle CO2-Emissionen der Menschheit aushalten. Was natürlich nicht dagegen spricht, mit Energie sparsam umzugehen. Unter Berücksichtigung, dass ein Land wie Deutschland mit weniger als 2% der Weltemission bei einer jährlichen Steigerung von ca. 1,8% pro Jahr nichts Bemerkbares bewirken wird, dient das lediglich der Beruhigung des protestantischen Gewissens.

            Dazu kommt, dass Kipppunkte extrem nicht-linear und daher mathematisch schwer zu beschreiben und schlecht simulierbar sind.

      2. Zitat:“Ob ihm die CO2 Konzentration in der Luft überhaupt bekannt war, weiß ich nicht. “

        Wie genau diese bekannt war, ist mir nicht klar. Aber daß dieses Gas ein Bestandteil der Luft ist, war ihm sicher schon bekannt. Inwiefern er diesen schon damals feststellbaren Trend als bedrohlich ansah, ist mir nicht klar. Man bedenke, daß die „kleine Eiszeit“ etwa 100 bis 200 Jahre vor seiner Zeit stattfand und die niedrigen Temperaturen damals zu Hungersnöten wegen Missernten führten.

        Zitat:“Beachten Sie, dass diese Warmzeit als OPTIMUM bezeichnet wird.“

        Dies ist eine Diskussion, die sicherlich interessant ist. Die „Klimaskeptiker“ stellen die Hockeysckläger-Kurve von Mann und Co infrage und behaupten, daß das mittelalterliche Optimum etwa der heutugne Temperatur entspräche. Optimum kann man als Punkt im Kurvenverlauf ansehen oder als „Optimal“ in einem größeren Kontext (Wohlstand) sehen.

        1. Ich habe bei Kurven nur immer etwas über ‚Maxima‘ gehört.
          Es hat wohl immer Klimaschwankungen gegeben. Das einzige, was mich beunruhigt, ist, dass sie sagen, die Geschwindigkeit hätte sich erhöht.
          Auch wenn ich denke, dass die ganzen Theorien mit CO2 und Methan u.ä. nicht unbedingt stimmen müssen, weil es viel zu viel Parameter gibt, glaube ich doch, dass die neuzeitliche massenhafte Verwendung von Fremdenergie damit zu tun haben wird.

  3. Zitat:“Diese guten Argumente wurden dann immer wieder modifiziert oder ganz verdrängt. Plötzlich galt das Tempolimit als notwendig, um den Klimawandel zu bändigen. Dieses Argument leuchtet schon nicht mehr so gut ein. Denn gefahren wird trotzdem – und bei einem kontinuierlichen Zuwachs von Kraftfahrzeugen auf Deutschlands Straßen ist es fraglich, ob wir hier nicht einfach nur einem Nullsummenspiel aufsitzen.“

    Nein dem ist sicherlich nicht so. Der Luftwiederstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit an. Wenn die zu verrichtende Arbeit das Produkt aus Kraft und Weg ist dann wird bei hohem Tempo in der Tat mehr Treibstoff als bei niedrigem Tempo verbraucht.

    1. Was ich vergessen habe zu schreiben: Auf weiten Strecken der deutschen Autobahn wäre es ja sogar schön, wenn man mal 130 Stundenkilometer fahren könnte. Anders gesagt: Das Tempolimit gilt auf vielen, auch weitläufigen Strecken. Ob das Tempolimit also jetzt der ganz große Wurf wäre, wo wir es ja schon baustellenbezogen haben: Man darf zweifeln.

      1. Die ganze Diskussion über den Klimawandel ist einfach nur lächerlich. Dieser hat schon längst begonnen und viele Länder der Welt müssen bereits mit seinen Konsequnezen umgehen. Dies Diskussion exitsiert nur weil es sich gerade, die die Lernen am Nötigsten hätten, im Zeitalter der sozialen Medien angewöhnt haben ein Thema keineswegs mehr zu recherchieren, sondern nur mehr nach möglichst vielen Bestätigungen für die eigene Meinung zu suchen. Das ist natülich auch der Grund warum staatliche Manipulation in den Medien, bei Thejen woie Corona, Terror oder Ukraine so erstklassig funktionieren.
        Dies schliesst aber eben leider auch jeden Fortschritt im Wíssen bei den Massen aus.

        Das Argument gegen alles Klein-Greta Gelbere ist dabei eigentlich ganz offensichtlich. DE ist für 2% der Gase verantwortlich. Selbst wenn morgen alle in DE aufhören irgendwelchen Dreck zu verursachen, so hätte das ausser dem ökonomiche Kollaps keinerlei Konsequenzen.
        Die grössten Dreckschleudern sind die USA, China, Russland, Australien und Japan und diese Länder haben bei den ganzen tollen Verhandlungen zu Umweltschutz und Klima-Verträgen irgendwas unterschrieben.
        Warum sollte man die eigene Wirtschaft schädigen, wenn es sowieso keine Änderung geben kann….

  4. Seit wir alle wieder fliegen können, ist der Himmel oft voller weißer Wolken, die hinter den Flugzeugen herziehen. Das hat sicher keine Auswirkungen auf das Klima.
    Und die Dreckfahnen hinter den Frachtern auf den Ozeanen auch nicht.
    Brauchen wir noch ein Tempolimit, wenn wir alle E fahren?

    1. Das ist sicherlich richtig. Nur welchen Einfluss die Kondensstreifen wirklich haben,, scheint nicht wirklich vollkommen klar zu sein. In den 70ern wurde die Reflektion der Sonnenstrahlung (Albedo) als Grund für die damalige Abkühlung angegeben. Heute sollen die Eiskristalleoder der Wasserdampf den Treibhauseffekt verstärken.

    2. Das ist sicherlich richtig. Nur welchen Einfluss die Kondensstreifen wirklich haben,, scheint nicht wirklich vollkommen klar zu sein. In den 70ern wurde die Reflektion der Sonnenstrahlung (Albedo) als Grund für die damalige Abkühlung angegeben. Heute sollen die Eiskristalle oder der Wasserdampf den Treibhauseffekt verstärken.

    3. „die Dreckfahnen hinter den Frachtern auf den Ozeanen“ —- du solltest mal deine Denke aus dem Keller holen, und nachrechnen, dass deine Ansage nur einer Schmalspurparole entsprungen sein kann.
      So ein Ostasienfahrer hat im Schnitt 18000 Normcontainer an Bord, die er dann innerhalb von 1,5 Monaten über 22000 km transportiert, bei einem Treibstoffverbrauch von 125 g pro PS und h. – Wenn du einigermaßen rechnen kannst, wirst du zu der Erkenntnis kommen, dass es nichts effizienteres gibt, um Waren A nach B zu transportieren.

      Die Reeder haben ein sehr hohes Interesse daran, dass ihre Schiffe möglichst nicht „qualmen!“, denn das wäre ein Zeichen dafür, dass der Motor im Nennbereich nicht optimal arbeitet.

      1. Leider ist Wikipedia ‚Emissionen durch die Schifffahrt‘ nicht mehr ganz aktuell und NABU weiß es auch nicht besser. Reeder sind Engel.
        NB Muss man das ganze Zeug hin- und herfahren?

  5. […] Manisches TempolimitAm Tempolimit hängt wieder mal das ganze Glück und das gesamte künftige Geschick unseres Landes. Wenn es nicht kommt, rasen wir vielleicht ungebremst in den Abgrund.Wer sein Land liebt, der schiebt. Oder fährt langsamer. Das Tempolimit hat es mal wieder auf die Titelseiten geschafft. Diesmal sei es aus Gründen der geopolitischen Umstände angebracht. Wer heute sein Tempo drosselt, zeigt es dem russischen Präsidenten so richtig. Patriotismus ist dieser Tage wirklich und tatsächlich mit einem Tempomat einstellbar. Immer dann, wenn in Deutschland jemand kurz auf das Bremspedal füßelt, bebt Putin vor Zorn und aus den Zwiebeltürmchen des Kreml raucht die Wut.Jedenfalls ist das die Logik des Augenblicks. Das Schöne am Tempolimit ist nämlich, dass man es mit allerlei Begründungen aufladen kann, wenn man es umgesetzt sehen will. Je nach politischem Klima oder Zeitgeist: Es gibt immer einen Grund, den man heranziehen kann, um es für opportun zu erklären. Ganz wichtig dabei: Das Argument darf nicht einfach ein Argument bleiben, das man zur Begründung angibt: Es muss eine Zwangsvorstellung werden, ein regelrechter Wahn. Denn so geht »Debattenkultur« in Deutschland mittlerweile.Quelle: Overton Magazin […]

  6. Aber vielleicht sind die Reeder bald viel umweltbewußter und sie nehmen die viel kürzerer Nordpassage. da kann man auch viel besser die illegalen Sanktionen umgehen, welche vor allem die arme Bevölkerung trifft. Geschildert im Interview mit Prof. Dr. Dr. hab. Alena Douhan*, Völkerrechtlerin und Uno-Sonderberichterstatterin:

    https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-12-13-vom-20-juli-2022.html#article_1379

    Beim runterscrollen finden sie noch einige andere sehr interessante Interview z.B. mit Jacques Baud, Andrej Hunko, MdB sowie andere tolle Artikel, Jemen, Bauernprotest NL usw

  7. Mein Senf zum Klima :
    – Verändert sich das Klima ?
    …ja es wird deutlich wärmer.
    -Kann die Menschheit dagegen was tun ?
    …nein, die Wirtschaft ohne Fossile Energieträger (z.B.Düngemittel) hätte den Ruin und Tod für einen guten Teil der Menschheit zur Folge. Und Verzicht ist sowieso nicht die Stärke von uns Menschen.
    – Wie sieht die Zukunft aus ?
    …die Erde tritt in eine Geologische Heiß- Phase ein. Das Wetter wird ausgeprägter und das Meer wird sich verändern. Die Flora und Fauna wird sich verändern.
    – Was können wir Menschen tun ?
    …wir können uns anpassen und versuchen möglichst viel von der Menschheit auf diesem Planeten zu erhalten.
    – Wird uns das gelingen ?
    …wenn ich damit was gewinnen könnte würde ich auf einen Atomaren Selbstmord tippen. Aber die Zukunft ist weder niedergeschrieben noch festgelegt.

  8. Ich habe Lust meinen 23 Jahre alten alles andere als sparsamen Audi so richtig über die Autobahn zu jagen. Ich wüsste wo Kraftstoff zu sparen wäre, nämlich beim größten Umweltsünder überhaupt, dem Militär. Da wäre eine Zero-Militär Kampagne doch mal angeraten. So lange da irgendwelche Irren in Düsenjägern über den Himmel oder in Panzern durch die Vegetation donnern lass ich mir nicht die zügige zivile Ausfahrt verbieten, erst recht nicht mit diesen bescheuerten Begründungen. Das Argument der Sicherheit wäre ja noch nachvollziehbar aber auch da könnte man ja erstmal dafür sorgen das der Warenverkehr, der ja planbar wäre, auf die Schiene kommt und Mensch sich nicht mehr mit Kind und Kegel unter rollender Tonnage bewegen müsste. Aber nein der gängelnde Staat und seine ruchlosen wie unfähigen Eliten will lieber die einfache Bevölkerung wie Vieh in überfüllte Züge pressen und die LKWs weiter fahren lassen.

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