Zeitungen weg, Radio aus – Hilfe!

Zeitungsstapel.
Roland Unger, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ich vermeide immer mehr die Nachrichten. Kenntnis von Zuständen, an denen ich nichts ändern kann, die ich erdulden muss, Aktionen und Taten von Personen, Akteuren, die aus meiner Sicht unbedarft, gesteuert von fragwürdigen, undurchsichtigen Interessen agieren – alles kaum auszuhalten.

Ich räume Zeitungen weg von gestern mit ihren Schlagzeilen von gestern, zum Beispiel: „Hans Magnus Enzensberger gestorben“. Sein Stück „Das Verhör von Havanna“, seine Verteidigung der kubanischen Revolution war für mich mal wichtig, seine „Kursbücher“ jahrelang, Monat für Monat sehnsüchtig erwartet, aber er war mir nicht so wichtig wie sein Bruder Ulrich, der viel politischere, der radikalere; für mich wurde HME zum angepassten Staatsdenker mit Gedichten, die mich langweilten, ich verzeihe ihm auch nicht seinen Spiegel-Essay über den Irak von vor gut 40 Jahren, „Saddam ist Hitler“.

Nicht, dass ich Saddam Hussein verteidigen will, er war ein Schlächter, ein Despot, aber mit diesem Hitler-Vergleich, ein intellektueller Epochenbruch, ein Verrat an der Vernunft, hat Hans Magnus Enzensberger Schleusen geöffnet, die auch zur jetzigen Militarisierung beigetragen haben, zur Schwächung anti-militaristischen Denkens – bin ich ungerecht? Aber wenn ein Top-Intellektueller einen zugegeben: üblen Regenten zum Hitler macht, dann ist jedes Mittel gegen ihn recht, natürlich auch Krieg, den es ja auch dank Bush, sr. in aller Brutalität gegeben hat, Auftakt jener Abfolge von Antiterrorkriegen, die Terror, Talibans schufen – unter denen die Welt noch heute leidet.

„Diese Klima-RAF – wegsperren!“

Ich sitze da, blättere weiter in den Zeitungen, lustlos, und ich mache es doch: „Grüne ermahnen Letzte Generation“, lese ich auch noch, aha, haha, wenn Menschen nicht in Urlaub fliegen können, sei das nicht akzeptabel, wird der Grünen-Chef Omid Nouripour zitiert, wegwegwegwegweg.

Etwa neulich, was soll man dazu noch sagen? Da blockieren ein paar Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ für kurze Zeit – anders als allüberall berichtet: weitab von rollenden und landenden Flugzeugen – den Berliner Flughafen, eine symbolische Aktion, gewaltfrei, nicht mal 1.000 Reisende sind für einige Minuten von dieser Aktion betroffen, also diese Aktion ist nicht mal ein Nadelstichchen bei jenem Verkehr, der das Klima nachhaltig verhunzt, gleichwohl: kollektiver Wutaufschrei des politischen Establishments: „Sperrt diese Klima-Kriminelle einfach weg!“ fordert Andreas Scheuer, Ex-Verkehrsminister.

Jener wahrhaft, Verzeihung, bescheuerte Scheuer, der mit ziemlich viel Energie mal sich einen richtigen Doktortitel erschwindeln wollte, Millionen, Milliarden Steuergelder als Minister in dubiosen Aktionen verschleudert hat; für einen CDU-Abgeordneten sind die um das Klima besorgten Jugendliche hingegen sogar „eine kriminelle Vereinigung“, für den CSU-Mann Alexander Dobrindt eine „Klima-RAF“; für eine twitternde CDU-Landesministerin sind sie „Vollpf…“; der regierende FDP-Justizminister ruft nach „der vollen Härte des Gesetzes“ und CDU-Chef Friedrich Merz? Auch der bekommt sich nicht mehr ein, er hetzt gegen die „kriminellen Verbrecher“, die „blanken Vandalismus“ begingen. Hat Merz jemals die Brandstiftung von Flüchtlingsheimen so heftig gegeißelt?

Bayern oder Katar: Hauptsache Unrechtsstaat

In Bayern, also im Rechtsstaat Deutschland, saßen 19 junge Menschen (darunter eine zweifache Mutter) wochenlang im Gefängnis, in Präventivhaft – ihr Vergehen: Sie haben sich auf Straßen festgeklebt, sie wollten sich eventuell wieder festkleben, um auf die Klimakatastrophe hinzuweisen. Derzeit sitzen wieder einige deswegen in bayerischer Präventivhaft – bis ins kommende Jahr. Für Werte übrigens, die nahezu alle Politiker in ihren Sonntagspredigten vollmundig hochhalten.

Doch wegen dieser kleinen Störung des Verkehrsflusses, schlägt die bayerische Justiz in einer Härte zu, die vielleicht sogar den Emir von Katar staunen lässt: Die bayerische Polizei darf, ohne dass ein konkreter Tatverdacht (geschweige denn: Tat) vorliegt, zur „Gefahrenabwehr“ eine solche Haft anordnen – ohne Gerichtsanhörung ist ein Wegschluss bis zu 60 Tagen möglich, Anwälte werden nicht zugelassen. 2018 hat die CSU dieses Polizeiaufgabengesetz (PAG) durch das Parlament gejagt; es ist das härteste seit 1945.Vorher hieß die Präventivhaft: Schutzhaft…

… ich verstehe erstmals den Rückzug vieler Intellektueller ins Private im Dritten Reich, also im Faschismus.

Hartz IV ist vorbei?

Ein „Albtraum soll enden“, erzählt mir jetzt die SZ von gestern: „Das Bürgergeld kommt. Für die SPD ist das System Hartz IV, das so viel Sympathien gekostet hat, damit Geschichte“, schreibt die SZ im Vorspann ihres Aufmachers.

Hartz IV: Geschichte? Glaubt die das wirklich, die SZ? Dass 50 Euro mehr im Monat, das System Hartz IV beendet? Ist doch eine neue Verhöhnung von Millionen Menschen.

Diese „Nachbesserung“ (SPD-Sprech) bleibt Armut durch Gesetz. Von wegen „Menschenwürde“, so die Juristen des Bundesverfassungsgerichtes, das dieses Gesetz garantieren soll. Würde – wenn man 17,14 Euro monatlich für Seife, Shampoo, Rasierer, Rasierschaum, Tampons, Toilettenpapier zur Verfügung hat? Würde – wenn man sich neue Unterhosen dank dieser kalten staatlichen Abspeisung nicht leisten kann?

Würde? Der Hartz-IV-Satz ist in diesem Jahr nicht erhöht worden, obwohl die Kosten für Lebensmittel, Heizung, Strom explodiert sind. Einmalig gab es im Corona-Jahr 2020 für die Ärmsten der Gesellschaft 150 Euro extra, ein Jahr danach 200 Euro – ein Hohn angesichts der Mehrkosten, die durch Corona-Pandemie auf jede Familie zukamen.

Dieses Menschenwürde-Pathos-Gerede, so unerträglich gerne vorgetragen von den Regierenden, was ist das bloß wert angesichts dieser menschenverachtenden Praxis der kümmerlichen Hartz-IV-Regelsätze? Angesichts der Corona-Sonderboni für die sehr gut bestallten Richter und Richterinnen etwa in Baden-Württemberg: Die erhielten 1300 Euro „zur Abmilderung der zusätzlichen Belastung in der Corona-Krise“, wie es im „Gesetz über eine einmalige Corona-Sonderzahlung an Besoldungsempfängerinnen und -empfänger Baden-Württembergs“ hieß.

Wertegeleiteter Kolonialismus

Die alten Zeitungen sind jetzt weg.

Und gerade habe ich den Deutschlandfunk (DLF) ausgeschaltet – aus Wut, Zorn, ich weiß es nicht, nicht auszuhalten, wie Wirtschaftsminister Habeck gerade begründete, wie man Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland locken wird, sie einbürgern wird. Was er da ankündigt, ist nichts anderes als Diebstahl an armen Ländern. Gut ausgebildete junge Menschen, die „gutes Potenzial“ haben, sollen hier bei uns Fachkräfte werden. Werden dürfen. Wie soll man das, was er in seinem habituell-sanften Ton ganz kühl ankündigt, nennen: grüner Imperialismus? Rücksichtsloser Imperialismus? Wertegeleiteter Kolonialismus?

Es ist einfach: Ausbeutung. Ausbeutung von menschlichem Rohstoff. In den Worten von Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit: Deutschland brauche jedes Jahr 400.000 zusätzliche Arbeitskräfte – um den Wohlstand hier zu erhalten. Das deckt sich übrigens mit der Zahl, die vor ein paar Jahren Angela Merkel mit ihrem „Wir schaffen das“ begründete. Was vergessen wurde, weil dann die Wut gegen Ausländer medial angeheizt worden ist: Diese so menschlich-mutige Ansage machte Merkel damals in Absprache mit den Spitzenmanagern der deutschen Industrie, war nix als Kalkül im Sinne Stärkung des deutschen Industriestandorts, machtpolitisches Kalkül im Mantel der Menschenfreundlichkeit.

Eine schäbige PR-Aktion

Ich habe beim DLF auf den Aus-Knopf gedrückt, weil ich Habeck nicht mehr zuhören konnte, auch wie er sich lobte, dass ER es geschafft hat, mit Katar nun das Flüssiggasgeschäft abzuschließen, das sei „super“. Was ist denn daran super? Ein Geschäft mit dem Despoten-Regime und: Was kostet das Gas? Habeck schweigt dazu. Staatsgeheimnis. Für gerade mal knapp drei Prozent jener Gasmenge, die Deutschland jährlich braucht (also: vernachlässigbar, keine wirkliche Hilfe für die „Energiekrise“), verhökert dieser grüne Wirtschaftsminister Anstand und Würde. Für eine schäbige PR-Aktion.

So ähnlich argumentiere ich gegenüber einem Kollegenfreund, der, wie so viele Journalisten, seit Jahren grün wählt. Seine Antwort: „Man kann als Grüner keine Regierungspolitik machen, ohne sich in die Tasche zu lügen“.

Toller Pragmatismus. Solche Wähler brauchen machtversessene Opportunisten.

Realpolitik nennen das jene Politiker, die all ihre Ziele, Träume, Versprechungen, sobald sie an der Macht sind, skrupellos entsorgen. Und so bin ich fast versucht, dem Spruch der Anarchistin und Friedensaktivistin Emma Goldman zuzustimmen: „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie schon längst verboten“.

Ähnliche Beiträge:

38 Kommentare

  1. Entsorgt eure Fernsehgeräte.
    Ihr tut euch einen großen Gefallen.

    Wenn ich nach zehn fernsehfreien Jahren in einen Haushalt mit laufender Glotze gehen muss, fühle ich mich wie Catweazle bei den Normannen.

    Das ist mir alles zu grell, zu dumm, zu laut. Werbeinseln sind Körperverletzung.

    Ohne diesen überflüssigen Mist von Infotainment und seichter Unterhaltung schärfen sich die Sinne, innere Ruhe tritt ein. Der Blick wird klarer weil der ganze Mumpitz wegfällt, der über unseren tatsächlichen Probleme und Bedürfnisse gekleistert wird.

    Die Glotze ist ein Werkzeug zur Durchsetzung von Herrschaftsinteressen.

    1. dank für die gez-erinnerung 🙄 ….kein tv, kein radio, kein fb+was es sonst so gibt, keine zeitungen ,kein google-konto, kein…..usw….klar, ich auch nicht….aber damit versteht „man“ „die leuts“ auch nicht mehr wort-wörtlich 😉 ….erst nur die ganzen kürzel (fb….), aber nun auch dies „woke“ oder „framen“ usw….klar, ihr schreibt das und irgendwie wird einer das ja sekündlich „erklärt“, aber „verpaßt“ (wortbedeutung/kontext im aufkommen) bleibt verpaßt, ich verstehs nicht und wills wohl auch nicht….es is wie english lesen und irgendn ungekanntes „füllwort“ halt nich nachschlagen, weils halt nich so wichtig is…..allerdings scheints manchmal, als bestünde der halbe text aus derlei füllworten, dann liest „man“ halt auch das nicht mehr….

      1. Die Häppchen-Informationskultur ermöglicht ohnehin keine abschließende Meinungsbildung zu komplexen Problemfeldern.

        An Büchern kommt man nicht vorbei. Darin haben Lektoren zuvor alle nervenden Füllwörter, Floskeln und Worthülsen herausgestrichen.

        Aaaaber….

        “ Es ist nicht wichtig das man liest, sondern was man liest !“
        ( Reich-Ranicki )

        1. hatteste auch mal „germanistik“ angefangen und wolltest „lektor“ werden? ….naja, abbrecher brechen immer rechtzeitig ab, also bevor „lektoriat“ offensichtlich abgeschafft wurd ….also etwa zur vorvorvorletzten rechtschreibreform…. (+/- 1 „vor“)

          aber klar, frau kann ja auch „gemeinnützig“ lektorieren 😉 … und tats auch oft, um nun sich durch schlechte krimihörbücher zu forsten, um immermal n leckren bissen zu erwischen (mit geschlossenen augen kann frau besser hören als lesen unds is derzeit zum augenschließen 😉 )

    2. Es ist ja was dran, dass du sagst. Ich würde allerdings auch sagen, dass es durchaus vertretbare Dokumentationen oder Filme gibt. Die Darstellungen oder gesagt, die jetzigen Herrscher im TV
      sind für die Reproduktion der jetzigen gesellschaftlichen Verhältnisse, zuständig und füllen die aus. Jede Auseinandersetzung in der Gesellschaft ist auch eine Außenersetzung um die öffentliche Darstellung.
      Meine Sorge wäre das, wenn es einen Umschwung gäbe, dass passiert, was bei den Bürgerlichen schon Fahrt aufgenommen hat, dass es Verbote bei Darstellung von Widersprüchen in der Gesellschaft gibt.
      Was in deiner Kritik zurecht mit anklingt, das Stundenland vor den glotzen gehockt wird, bis hin das sich die eigene Meinung daraus abgeleitet wird.
      Colin
 Crouch
 stellt 
 fest, 
dass
 die 
parlamentarische 
Demokratie
 nicht
 mehr
 funktioniert,
 sondern
 in
 das
 Stadium
 der
 Postdemokratie
 übergegangen 
ist:
 die 
Fassade der
 Wahlen 
und 
des
 Parlaments
funktioniert,
 aber
 die
 politischen
 Prozesse
 werden
 von
 den
 gewählten
 Politikern
 entsprechend
 den
 Wünschen
 der
 global
 operierenden
 Unternehmen
 gesteuert
 (Crouch
 2008).

      https://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Crouch

      1. „Es ist ja was dran, dass du sagst. Ich würde allerdings auch sagen, dass es durchaus vertretbare Dokumentationen oder Filme gibt.“

        Auf jeden Fall. Die schaue ich mir bei Youtube an, zwischen Filmen von “ gewöhnlichen“ Menschen zu DIY-Themen beispielsweise und sprachlich „entakademisierten“ Vorlesungen von Hochschuldozenten. Das ist ein anderes Mischungsverhältnis von Programm, das ich mir selbst verordnen und zusammenstellen darf.
        Der Bildungsauftrag von ARD und ZDF hätte vom Rundgunkbeitrag längst für solch ein öffentlich und frei zugängliches Archiv sorgen müssen. Ich verteidige Youtube also nicht. Youtube unterdrückt, manipuliert und ist nicht weniger Herrschaftsmedium als die ÖRe-Medien mit ihren programm-, und personalentscheidenden Aufsichtsgremien in denen die Politik das Sagen hat.

    3. Das ist überaus wahr und sehr empfehlenswert, lineares Fernsehen zu meiden.
      In meinen Augen ist dennoch das Radio der ungeschlagene Klassiker!
      Es werden stündlich die gleichen, noch verkürzten Frames und nudges wiederholt, begleitet von einer opiat-ähnlichen Brühe von Belanglosigkeiten, infantilem gute Laune Gequatsche und Diskussionen über Themen, die jeder halbwegs intelligente 14 jährige bereits abgehakt hat.
      Wer täglich damit bewirkt wird, bekommt damit und Unterbewusstsein gehämmert, dass es 1. ganz normal, 2. absolut in Ordnung und 3. erstrebenswert ist, das Denken zu unterlassen, sobald es über die primitive Bedürfnisbefriedigung hinaus führt.
      Ich stelle immer wieder fest, dass ich nach Tagen in Büros, in denen im Hintergrund permanent Radio läuft, Brünette krank werde. Das ist dann wie verdorbenes Essen….
      Dieser infantilen manipulativen Beschallung sind viele Menschen den ganzen Tag ausgesetzt und wechseln dann abends zur Glotze…. Eine Tragödie…
      Wobei TV nicht ganz so unterschwellig wirken kann, weil man sehr oft irgendwie bewusster bei der Sache ist.
      Das Radio ist immer noch das Crack der Propaganda wenn Fernsehen Amphetamin ist.
      Die armen Menschen, die in Supermärkten,vBüros, Werkstätten etc. arbeiten, in denen den ganzen Tag Radios laufen…. Wie sollen die gesund bleiben?
      Wie sollen die NICHT zombifiziert werden?

      1. sorry, aber das is grad zu komisch … 😉 …
        also…..ich hab meinen recorder mitgenommen und kopfhörer (leider nich „schalldicht“) und hab wahlweis rainald grebe -abschiedskonzert, dann versuchsweise „vorträge“, meine cassetten…usw , aber naja : nich schalldicht….
        das radio hatte die „vorarbeiterin“ extra laut gestellt, obwohl ich in der hintersten werkbankreihe „platz nahm“ (ihr mann war der vorarbeiter, der mein interesse an dem, was ich da tue (elektrik, physik ….naja, da bin ich „minderbemittelt“ 😉 ) iwie …hmmm….“querverstanden“ hat, mal so sag….macht ja nix, …..naja, aber eben der vorarbeiterin 🙄 )…
        in den überstundenrunden vor weihnachten, als das vorarbeiterpaar urlaub hatte, naja ließ ich die kopfhörer weg unds radio blieb aus ….naja und neben nem eigenartigen „ja, ich mag ja so rock, ja, aber ich kenn auch n paar ostbands, poodeeze und so, ja, klar, nur halt n bissel rockiger, das mag ich….“ -nuja näxter tag : „und *grins* , ….: waaas macht der könich?“
        https://www.youtube.com/watch?v=nB6TI_HM3c8
        naja….zeitarbeitsfirma und ein vorarbeiterpäärchen ….
        aber ja, den radioterror hätt ich auch mit kopfhörern eh nicht länger ausgehalten 🙄 😉 ….

      2. Privatradio ist Körperverletzung. Die Jugendwellen der ÖRe wie EinsLive, Sputnik usw. wirken aber inzwischen nicht anders.
        EinsLive ist von Fritz Pleitgen und Gerald Baars erfunden worden. Diese Welle war mal gut. Dann kamen die Betriebswirte…..

        1. also hier läuft überall ndr2, also auch beim vorarbeiterpäärchen, obwohl per altersdurchschnitt ndr1 wenigstens angezeigt gewesen wäre ….naja, hab ich im auto-ndr1 🙄 , s geht immer automatisch beim zündschlüsseldrehen an 🙄 …
          ndr2 + n „zu gutes gedächtnis“ 🙁 ….als ich ne weile danach bei „haushaltshilfe“ anfangs mit „der chefin“ mitfahren mußte (hannovergurkereien, 5 abgerechnete arbeitsstunden + 3-5 ndr2-gurkerei 🙄 ) , kannt ich das „neueste“ leider noch derart, daß ich hätt „mitsingen“ können…..neben der bangerei „gott, bitte nich …..als moderator oder….“ eben der mist, daß nach arbeitsschluß = radio aus, die „musik(abfolgen)“ im hirn weiterdudelten (der ndr2-ohrwurm 🙄 ) ….naja, also wenns andren auch so ergeht und ihnen die „musik“ musik is, dann wärs schon verständlich, daß der mist auch zu hause dann weiterläuft? 😉 🙁 ….

  2. If voting changed anything, they’d make it illegal.

    Was das Zitat von Emma Goldman (1869 – 1940) angeht, dem stimme ich schon länger zu als offenbar Herr Luik. Es ist doch schon lange offensichtlich, dass man wählen kann, was immer man will: Die Politik entwickelt sich stets gänzlich unbeirrt in immer dieselbe Richtung.
    Es ist übrigens nicht die einzige Aussage dieser klugen und mutigen Frau, der ich zustimme.

    Im übrigen teile ich die Empfindungen des Autors, die er in diesem Artikel beschreibt. Auch das Gefühl der Einflusslosigkeit (um nicht „Machtlosigkeit zu schreiben“) teile ich sowie den Unwillen, all diese Falschdarstellungen, bewussten Auslassungen und Lügen kreuz und quer in unsren Medien und von unseren Machthabern noch zur Kenntnis zu nehmen.

    Als kritischen Bürger habe ich mich schon seit recht jungen Jahren gesehen, aber noch nie in meinem fast 70jährigen Leben habe ich mich so massiv und schamlos von den „Eliten“ belogen und betrogen gefühlt wie jetzt.

    Und noch nie hatte ich so sehr das Gefühl, dass daran nichts mehr zu ändern ist. Ein Scheiß-Gefühl.

    1. Das die ‚Eliten‘ lügen und betrügen, und das immer offener, ist ja den meisten bewusst. Und das die meisten Medien auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei erzählen, auch. Das hat mich zumindest meine 25jährige Betriebsarbeit gelehrt.
      Mich frustrieren zwar die Polit- und Mediendarsteller und ihre Verrenkungen auch, aber mehr noch diejenigen, die darum wissen und trotzdem nicht handeln. Rente kaputt, Arbeitslosenversicherung kaputt, Gesundheits’reformen‘, etc. pp. Das alles schlägt sich u.a. massiv im Geldbeutel nieder. Was brauchen die Leute denn noch, um den Arsch hochzukriegen? Deshalb ist mE Eliten- und Medienschelte wohlfeil, die sind halt so. Aber warum der Grossteil der Leute das, was abläuft, mit sich machen lässt und ihre Interessen einfach nicht wahrnehmen will, obwohl sie um die Verarsche wissen, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Vielleicht aber auch ein anderes Thema.

  3. „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie schon längst verboten“.

    Vielleicht, statt wählen, eine eigene Partei gründen?
    Sicher braucht man ein dickes Fell, Konfliktfähigkeit, Humor und eine gehörige Portion Selbstironie dürften auch nicht schaden. Medial muss man auch etwas auf die Beine stellen, um dem oben geschilderten Elend etwas entgegenzusetzen, Overton ist hier ja ein Anfang.

    Eine Anleitung von Sonneborn, der es immerhin ins EU-Parlament geschafft hat und dort „seit Jahren ein BGE in erheblicher Höhe“ testet:

    Das PARTEI Buch. Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt.
    https://www.kiwi-verlag.de/buch/martin-sonneborn-das-partei-buch-9783462040906

    Sie machen eine sehr erfrischende Berichterstattung:

    Sterbt, Arme!
    https://www.youtube.com/watch?v=CnA9KeOH8SQ

    Aktuell: Bericht aus Brüssel 4:
    https://www.youtube.com/watch?v=WMjzLKjAM2k

    1. Nein! Als ehemaliges Mitglied habe ich erfahren, wie einfach und schnell eine beliebige Richtung eingeschlagen werden kann. M M n liegt das an einer zu löchrigen Satzung. Man hat ein bisschen Spaß, trinkt ein Bier, dann kommen neue Leute und der Tanker fährt in eine andere Richtung. Unnötig.

    2. Sonneborn respektiere ich nach wie vor. Aber seine „PARTEI“ wurde in vielen ihrer Gliederungen (ich weiss nicht ob in allen, aber in der Berliner auf jeden Fall) von Atlantifaschisten, Braungrünen und „Antideutschen“ gekapert, und das schon vor Jahren.

      Mal abgesehen davon, dass das auf weiten Strecken unpolitische und klamaukige Projekt sich für eine solche Ausweidung geradezu anbot, zeigt auch das Schicksal der „Aufstehen“-Bewegung, dass die Gründung von Organisationen und Strukturen auf prinzipielle Probleme stösst. Das gilt auch für den Fall, dass Frau Wagenknecht und ihre Mitstreiter sich zur Gründung einer neuen Oppositionspartei entschliessen.

      1. Probleme, ja, aber gleichwohl, wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Und ich denke, dass wir mittlerweile etwas weiter sind, uns gegen diverse Okkupatoren zur Wehr zu setzen. Das muss man auch lernen, diese Leute zu erkennen und dann nicht klein bei zu geben sondern die in ihre Schranken zu weisen. Aber wenn ich sehe, was da über die Parteien für Gelder abgegriffen werden, denke ich, es ist auf jeden Fall besser, wenn eine Klamauktruppe sich die krallt. Oder eben eine echte Wahlalternative. Wenn viele Leute Parteien gründen, vielleicht ist dann eine darunter, die den Durchbruch schafft. Learning by doing. Vor einem Shitstorm sollte man allerdings keine Angst haben, eine Portion Humor und Streitlust kann dabei helfen.

        Hier noch ein inspirierender Artikel, aber nicht speziell zu Parteien, sondern zu den Gelbwesten:
        https://www.untergrund-blättle.ch/politik/theorie/framing-rechtsoffen-7331.html

  4. Meine Mainstream-Medien-Skepsis baute sich über viele Jahre hinweg auf: richtig spürbar erstmals mit der “Berichterstattung“ über den syrischen Bürgerkrieg 2011 ff., dann den Maidan-Putsch 2013/14 in der Ukraine, den Bürgerkrieg im Donbas und all die anderen, nachfolgenden Propaganda-Mätzchen bis zu den “Nachrichten“ über die sog. “Zeitenwende“ im Februar 2022. Ich nehme die Mainstream-Meldungen vorwiegend nur noch gedruckt oder digital in homöopathischen Dosen zur Kenntnis.
    Dem Nachrichten- und Propaganda-Müll im Fernsehen weiche ich, so gut es geht, aus. Ich müsste sonst manchmal den Fernseher aus dem Fenster schmeißen. Das ist nicht unbedingt für den Familienfrieden förderlich.
    Eigentlich gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: entweder man macht den Affenzirkus mit und stellt seinen Verstand ruhig oder man zieht sich eben zurück und behält seine geistige Gesundheit. Vielleicht hilft Distanz über den verordneten Wahnsinn hinweg.

  5. Es ist eigentlich ganz einfach: Ich gucke mir ausschließlich Medien an, die einen offenen Kommentarbereich haben. Gibt es keine Kommentarmöglichkeit oder wird der Kommentarbereich „moderiert“, kommt das betreffende Medium in meine /etc/hosts-Datei und wird zukünftig ausgeblendet.

    Und bevor ich einen Artikel lese, schaue ich mir die Kommentare an. Passt das geistige Niveau der Kommentare ist der Artikel lesenswert.

  6. Arno Luik war ja einmal das, was man gemeinhin so als „Edelfeder“ oder „Alpha-Journalist“ bezeichnet. Seit er nicht mehr unter diesen vielfältigen, sich daraus ergebenden Zwängen stehend (sic!) schreiben kann (z.B. hier an dieser Stelle), läuft er zu einer ungeahnten Hochform auf. -Das erinnert mich auch an viele Journalistinnen und Journalisten aus der DDR, die mit der sogenannten Wende seinerzeit plötzlich eine kurze Zeit lang zeigen konnten, was sie eigentlich auf dem Kasten haben.

  7. „….um auf die Klimakatastrophe hinzuweisen“.

    Ich hätte zu gerne mal des Autoren Ansicht zu Leuten erfahren, die Nämliches wie die Klimakleber mit seiner Meinung womöglich weniger konformen Begründungen legitimieren würden wie zB „Impffolgen-Katastrophe“, „Migrationsfolgekrimiinalität“, „Umweltzerstörung durch Windräder“ etc pp – oder noch besser, weil passender zu „Klimakatastrophe“, wegen des drohenden Jüngsten Gerichts. Gab’s ja schon mal , so vor etwa 1000 Jahren, nur sind die gen Mittelmeer auf Kreuzzug gegangen, ohne Kleber, aber analog sinnstiftend motiviert.

    So kann sich halt jeder aus der täglichen Aufführung „Irrenhaus BRD“ passend raussuchen, woran er das Irresein gerade festmacht.

    Bei mir zB fängt das an bei der (seit Corona an medialer Popularität und Schwungmasse eingebüßt hat zielgerichtet als neuer Angstporno etablierten) Vokabel/Agenda „Klimakatastophe“ an. Und Autoren, die diese Propagandafiktion als Realität verkaufen.

    1. Das sind keine „Windräder“ die sie da anprangern Herr/Frau(?) Cramer, sondern Windkraftwerke, ähnlich wie Wasserkraftwerke. „Windräder“ sind Kinderspielzeuge und haben keinen wirtschaftlichen Nutzen sondern sollen lediglich Kinderherzen erfreuen.- aber mit der Verwendung des Namens „Windräder“, besonders beliebt bei Atomenergie-Nutzniessern und deren Fans, wird die Verwendung derselben zur Energiererzeugung in die Kiste „Kinderspielzeug“ gesteckt.
      „Falsche Sprache erzeugt falsches Denken!“

      1. Auf exakt diesem Niveau hatte ich mit Widerrede gerrechnet.
        Immerhin oberhalb der früher üblichen woken TP Forentrolle, die dann stets gerne noch ad hominem eins drauf setzen mussten.

        Btw: ich „prangere“ nicht Windräder aka „Windkraftwerke“ an, sondern den von denen ausgehenden Umweltschaden bei weitgehender Nutzlosigkeit. Die Sie übrigens gerade ganz tagesaktuell nachlesen können im „Strommix“.

  8. Ach Herr Luik, Sie sprechen mir aus der Seele – insbesondere auch bei der Einordnung des nicht zufällig von den bürgerlichen Medien so hoch geschätzten Enzensberger -, fast bis zu den letzten Absätzen, dort wird mir die Argumentation zu moralisch. In der Tat, man kann den meisten Medien nicht mehr folgen, ohne sich fast ununterbrochen zu ärgern. TV- und Radiosender strahlen Interviews und Vergleichbares gern zeitversetzt aus, und seien es nur einige Minuten. Wenn die interviewte Person etwas sagt, was nicht gesendet werden soll, kann mans so noch verhindern. Daraus hab ich gelernt und sehe und höre mir solche Produkte nur noch im Podcast an, da kann ich im Notfall auf ff drücken, muss mir unerträgliche Propaganda nicht antun.

    Aber was genau ist unerträglich? Dass die wie eine Monstranz vor sich her getragenen moralischen Standards laufend gebrochen werden? Nein, das reicht noch nicht. Mein Finger zuckt erst, wenn wirklich offensichtliche Lügen verbreitet, leicht nachprüfbare Tatsachen ins Gegenteil verkehrt werden. Und das geschieht in Zeiten, die man als die des Krieges ausgerufen hat, noch viel häufiger als in anderen.

    Ich erwarte von Politikern, Medienschaffenden, allgemein in der Öffentlichkeit Stehenden nicht mehr als von mir selbst. Gleich mir verfolgen sie die Interessen, von denen sie glauben, es seien die ihren. Aber das geht auch ohne grobe Realitätsverzerrung.

  9. Tja, ich kann dem Autor nur in jeder Hinsicht zustimmen.
    In ähnlichen Worten hatte ich es selbst schon einmal hier in den Kommentaren angemerkt.
    Dabei fielen Worte wie „es gibt nix Gutes mehr“, meine Worte seien zugegebenermaßen depressiv, verbunden mit der Einsicht, dass es einen (also mich in dem Falle) wirklich fertig macht, die täglichen Nachrichten in Schrift, Ton, Bild zur Kenntnis zu nehmen. Verbunden mit der Erkenntnis, dass man die Texte, die einem geboten werden, ohne mehr als die Überschriften gelesen zu haben, die Thematik im Radio erfasst zu haben oder die Teilnehmer irgendeiner Polit-Talkshow angekündigt zu wissen, alle im Vorfeld schon selbst schreiben oder herunterleiern kann!!! Und zwar ganz egal, worum es geht!!!! Man weiß, was kommt.

    Ich selbst habe tatsächlich versucht, mich fernzuhalten von sämtlichen Medien, aber nach 3 Tagen, wenn überhaupt, bin ich in die alten Gewohnheiten zurückgefallen. Und ja, es macht einen fertig……..
    Und ja, „der Rückzug ins Private“ scheint eine Option, vielleicht ist es irgendwann die einzige, die bleibt. Ob man will oder nicht.
    Mit depressiven Grüßen, k.

    1. Ich bin kein Psychologe, aber ein Ratschlag von mir: Versuchen Sie die „Meldungen“ der MSM, so sie denn Ihre Sinnesorgane erreichen, möglichst emotionslos zu registrieren und im Anschluss dann zu analysieren. Zur Spiegelung (bitte um Verzeihung ;-)) und Korrektur dann auf alternative Medien zugreifen. Das versachlicht die propagandistischen Angriffe, sie werden für einen selbst besser handhabbar, man härtet sich quasi ab, ohne abzustumpfen.

  10. Vorab, Arno Luik beschreibt hier wunderbar wo „wir“ hinkommen werden. Ich meine, er macht hervorragende Arbeit als Journalist.
    Was ist denen, die er bisher kritisiert hat gelungen, er will aufgeben, ohne dass er vor den „Kadi“ gezerrt wird, mit Dreck geschmissen oder sonst wie vom Verbreiten seiner Ideen abgehalten wird. Ein Spruch wie „die Gedanken sind frei“ reicht, damit er die „Waffen“ streckt „Kenntnis von Zuständen, an denen ich nichts ändern kann“.
    Dann allerdings keimt bei mir Hoffnung auf, dass er doch weitermacht, denn er beschreibt eine Litanei, die mir nicht fremd ist. Ich gehe nur von anderen Voraussetzungen aus. „Saddam ist Hitler“. Na klar will er nicht Hitler reinwaschen, dennoch von wem wurde Saddam aufgebaut und dann Werkzeug und von wem Hitler? Er beschreibt es selbst. Zu Hitler schweig des Sängers Höflichkeit.
    Was sicher interessant wäre, ist der Weg der Grünen. Verzeihung, ein Dreckhaufen.
    Das Ankleben auf der Straße oder Suppe auf ein Bild, alles gut beschrieben, was dazu passiert. Leider ist es, das gerne gezeigt, sodass hier das Volk aufeinander gehetzt werden kann und auch gemacht wird.
    Die„Narzissten“habe nach und nach die Macht übernommen. Wie richtig beschrieben bei Arno unter Menschenrechte und sonstigen Moralischen klingeln ist in der Politik nichts mehr zu haben. Da kann sich jeder seine Ecke aussuchen oder selbst eine schaffen.
    Die Kritik an den Vollpfosten ist vordergründig auch an den Personen, wie schön passt da Scheuer.
    Was bleibt dabei unberührt, das ökonomische System, in dem „wir uns“ zurechtfinden müssen. Damit das funktioniert, wird Ökonomie bzw. Wirtschaft an den Schulen nicht unterrichtet. Seit wann gibt es Geld und welche Bedeutung hat es? Wo wird noch „das Geld“, E.Zola gelesen?
    Lange Rede kurzer Sinn, ich stimme allen Kritiken zu, sie treffen den Kern nicht. Die vereinzelten Krisen anzusprechen ist Nonsens, es muss erst eine Eiterbeule, Krise genannt, explodieren, dann werden alle hochgehen, das muss auch so kommen. Es darf keine Ausreden mehr geben. Was dann kommt, weiß ich nicht, sicher ist, dass die Menschen sich einigen müssen. Mit dem Kapitalismus müssen sie dann wie im Ahlener Programm angedeutet. https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=76a77614-6803-0750-c7a7-5d3ff7c46206&groupId=252038
    Auch was die Chinesen treiben wird nicht helfen. https://www.jungewelt.de/artikel/440375.%C3%B6kologie-und-energiewende-die-gr%C3%BCne-hoffnung.html
    Wer gewählt hat, darf sich nicht beschweren. (unbekannt)

    1. Ja. Diese herrschende Politik und ihr nachmachender Spitzen-, Alfa- und Rechercherjournalismus bes. ÖR-Prägung machen manche Kabarettisten arbeits.os (nicht alle: den Kölschen WDR-TV MItternachtsspitzen um Jürchen Becker gehts besser als gut).

      Das Problem ist: daß dieser Zusammenhang kaum durchschaut wird. Also 2erlei: das übliche selbstloben Gedröhne und Gesabbel gleich wegknipsen. Und beim kleinen Rest auch genau hinschaun / hinhören. Also „selective“ Wahnehmung. Und die Zeit für Überleben nutzen, auch im Winter spazieren gehn u,a,

    2. Das macht es ja dem politischen Kabarett so schwer und bringt es zum Auflösen, da es nichts bringen kann, was nicht von der Realität übertroffen würde.

  11. Glotze gezielt, Netflix, dort gibt es noch Unterhaltung in Form naiser Serien oder Filmchen.
    ÖRR seit 2014 off, das Russland-Bashing unerträglich.
    Tageszeitung seit 2010 abbestellt, so bitter es war, Journalismuss groesstenteils von Msm gekauft, Sportteil (HB) halbwegs ok, aber der Verein,das was überall passierte verkam eben zu einer gewinnmaximierten Firma, eher mit semi Erfolg, aber scheinbar hat man dort den Dreh gefunden.
    Bücher, Bücher sind das Ding, es gibt zb. die Onleihe, also Ebooks über Stadtbibliotheken, zum sagenhaften Price von 24 €, Bücher, E-Magazines ( auch Msm) im Jahr, Achtung per Anno 24€, auszuleihen. Kein Papier, elegant bei Bedarf eben Handelsblatt runterladen, gewuenschten Artikel lesen,und tschuess. Und das Legal.

  12. Viele gute Einsichten hier zur medialen Realitätsverzerrung. Spätestens seit der koordinierten einseitigen Coronapropaganda der meisten Massenmedien müsste die Forderung lauten, alle dort verantwortlichen Chefredakteure zu entlassen. Aber wer oder was kommt dann?
    Es ist ja ein strukturelles Problem, das viel mit Konformismus und Karrierismus zu tun hat, denn ernsthafte politische Überzeugungen sehe ich bei diesen Leuten kaum noch. Man kann und muss diese Medien im Alltag auf ein Minimum reduzieren, ÖRR für Regionalnachrichten. Die wichtigen Informationen und Erkenntnisse findet man doch vor allem neben guten Büchern auf unabhängigen Onlineseiten wie dieser hier. Deshalb fände ich es gut, wenn sich solche Alternativmedien noch stärker miteinander vernetzen, zum Beispiel durch Verlinkungen, aber trotzdem eigenständig bleiben, weil sie in der Vielfalt besser vor staatlicher Repression geschützt sind. Ansonsten kann ich nur Webradios empfehlen, wenn man beim Lesen Musik hören will, ohne die üblichen Propagandaschleifen.

    1. @ j.

      Die Menschen können keine Stille mehr ertragen.
      Der Neoliberalismus hat sie auf ihre Kaufkraft und
      Arbeitskraft reduziert. Bindungen zählen auf dem
      hyperflexibilisierten Arbeitsmarkt nichts. Freunde,
      Familie, Freiheit unwichtig.
      Der Mensch auf sich geworfen, entsolidarisiert, isoliert,
      einsam.
      Die Stille macht es deutlich.
      Die Menschen sind O.K. Das System ist krank und
      macht krank.

      1. @j.
        Den auf sich selbst verworfenen – andere sprachen vom sozial unbehausten – Menschen hatte auch Hannah Arendt im Blick, als sie meinte: Schlimmeres gibt es nicht – gemessen an den produktiven Möglichkeiten der „human condition“. SJ

      2. mal @ beide
        warum hier? (nich, daß das relevanz hätt bei der hiesigen „performance“ 🙄 )
        ruhe/stille-bedürfnis is individuell arg „divers“…oderso….
        ka, warum da „philosophisch-esomäßige“ tänzchen drum (meint: allgemein, nich -nur-euers)
        hier läuft nebenan ndr1 zeitweise im garten, ohne daß wer da is (unsre süßen ratten von den gartenhüttchen fernhalten)…nu, is okay, nich?….
        in den bussen+s-bahn-zügen in polen wirste auch beschallt ….
        ka, man muß da nichts drechseln“ oder wie „mein allerliebster held“ gesagt hätt „dichten“….
        nachrichten sehen/hören isn „was wollen sie jetzt?“ der TATSÄCHLICH (!!!) unterworfenen, alternativ is die frage eine nach der kommenden ausrichtung, damiteinhergehenden folgenden zurichtung usw…..
        das system is nich krank sondern noch „kapitalismus“….unds gab mal das „wissen“, daß „man“ „zu haus“ dagegen reden/diskutieren/tätigwerden usw muß, daß andren orten+leuts „geholfen“ wird bei möglichem erwehren dagegen….. das „wissen“ ist verschwunden/wurde zum verschwinden gebracht?….also zieht alle „weg mit der lohnarbeit!“-welt hinaus in die welt und kritisiert an „iwie nich 100%“-kapikapikapi-orten rum, weilde dort sofort abkackst , umgebracht wirst, verdurstest, verhungerst usw, also ohne musikalische untermalung geschlachtet wirst…gut…..währenddessen stößt sich dies system per kapikapikapi-funktionieren hier gesund, gibt halt bei aller notwendigkeit von „reserve“ in industrie4.0 iwie viel zu viele zu verheizende (per hartz/bürgergeld-arbeitsverleihe niedrig- )löhner ….ach weiß ich…..mir echt auch egal nunmehr…..
        gestern n guten krimi-thriller aufgetrieben und erst -trotz namen usw) nach zwei stunden bemerkt, daß der in D spielt, irgendne kleinstadt im süden….. das liegt keineswegs am text (da ne halbautomatische ami- oder gb- verortung), sondern schlicht daran, daß aller krimihörbuchwelt liebster vorleser es liest und die meisten in der tube verfügbaren eben britische oder americanische sind (skandinavien, D-nord-/ostseeküste, holland usw hatte ich schon abgegrast die letzten jahre)…..is ja kein drama, diese „täuschung“, aber iwie interessanter drüber zu grübeln als hier+andernorts übliches „ja, wo stehnse denn , die proleten, wo müssen wa se denn abholen?…ohhhh, ja, wo sindse denn überhaupt? oh…und gaaaaaaanz einfache sprache, damit die dummies des auch vastehn und nur nich überfordern,ne….also neee, das kapital darf man die nich alleine lesen lassen, nein, woher denn….wir müssen sie anleiten mit den richtigen fragen ans büchlein und nich horchen, was die vielleicht für welche haben oder entwickeln dabei…woher denn……usw
        naja, die meisten hier sind elite-kroppzeug, sagte ich einigen ja schon…und nu geh ich nachm „vogel-spaß im garten“ wieder an den leckren bissen, trotz „nathan“…. 🙄
        ansonsten arendt ist und bleibt -für mich- „zur person“ + ja gut die „papers“ zum eichmann…
        https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw

        .

  13. Es tut mir Leid, doch leidere ist jede derartige Verlautbarung ein moralistisches Manifest in eigener Sache.
    Welche Arroganz treibt Euch an, zu glauben, Ihr wärt im Besitz der Wahrheit, wo doch einzig die Realität die Wahrheit zeigt.
    Eure Meinung zählt dabei nicht, ihr könnt versuchen selber so zu leben, wie es jeder tun sollte, in dem Ihr niemand anderem Schaden zufügt, mehr geht nicht!
    Diese Zeilen von mir hier, sind schon falsch, sie benötigen diese perverse Infrastruktur, mit ihren perversen, destruktiven Antriebskräften.
    In diesem Sinne, allen hier gute Gesundheit!

  14. @j.
    Den auf sich selbst verworfenen – andere sprachen vom sozial unbehausten – Menschen hatte auch Hannah Arendt im Blick, als sie meinte: Schlimmeres gibt es nicht – gemessen an den produktiven Möglichkeiten der „human condition“. SJ

  15. Der Artikel erinnerte mich gestern spontan an R.E.M.’s »Radio Song«, dem ersten Lied auf dem 1991 erschienenen Album »Out Of Time«, und irgendwie enthält der Artikel ja auch Anklänge an die beiden darauf folgenden Lieder »Losing My Religion« & »Low« –
    – zumindest R.E.M. ließen sich nicht unterkriegen (oder ließen die Hörer damit hängen), und schafften eine konstruktive Kurve über »Near Wild Heaven« & »Shiny Happy People«.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert