Wir und Selenskyj

Selenskjy als Held.
Quelle: Pixabay

Wer dereinst die Geschichte zwischen den Deutschen und Wolodymyr Selenskyj aufschreibt, wird eine Geschichte enthemmter Standing Ovations abliefern müssen.

Irgendwo in den Tiefen Facebooks las ich neulich, dass der ukrainische Präsident Selenskyj auf seiner Europa-Tournee alles richtig gemacht habe. Diese Einschätzung war natürlich als Lob für diesen emsigen Mann im eleganten Tarnlook gedacht. Falsch ist sie allerdings nicht. Ja, er scheint derzeit tatsächlich alles richtig zu machen. Europas Politiker und jene Eliten, die zum Klatschen abbestellt werden, wann immer sich der Ukrainer blicken lässt, fressen ihm aus der Hand oder geben sich wahlweise ihm hin.

Man könnte diese Einschätzung, wonach er alles richtig mache, auch so übersetzen: Er spielt sein propagandistisches Spiel ziemlich geschickt. Das ist an dieser Stelle völlig wertfrei gemeint. Selenskyj ist Präsident eines Landes, das in einem Krieg steckt. Alles was machbar ist, um Erfolg haben zu können, machen Menschen in dieser Lage nun mal: Das sind die Regeln des Krieges – dabei bleibt wenig heilig. Aus diesem Blickwinkel macht er alles richtig. Wer jedoch etwas falsch macht: Die europäischen Regierungen – insbesondere die Bundesregierung. Und weite Teile der deutschen Öffentlichkeit. Sie dürften diese Logik des Krieges nicht an sich heranlassen. Weil sie es aber zulassen, sieht es so aus, als mache Selenskyj alles richtig.

Wir sind Propaganda!

Selenskyj trickst, erpresst, macht ein schlechtes Gewissen, drängt und skandalisiert. Aber die Verantwortung dafür liegt nicht bei ihm, sondern ist der Kriegslogik geschuldet. Verantwortlich sind diejenigen, die ihm applaudieren, die ihn ermutigen und mit Preisen dekorieren. Dass der ukrainische Präsident jeden Strohhalm ergreift, ist nicht der Skandal: Dass Strohhalme gereicht werden, ist der eigentlich skandalöse Vorgang. Denn so erlaubt man dem Kriegslogiker Selenskyj, auch den deutschen Debattenraum – ohnehin ein vermintes Terrain – dieser Logik zu unterziehen.

Der Mann ist ein Krieger – zwangsläufig, den Umständen geschuldet: Als Ikone taugt er daher nicht. Menschen, die im Krieg stecken, sind unberechenbar. Entscheider im Krieg sind keine verlässlichen Partner: Zu viel steht auf dem Spiel. Wer ihn jetzt inszeniert und mit Preisen und Prämien schmückt, sollte wissen, dass er nicht dem potenziellen Frieden dekoriert, sondern den Logiken des Krieges das Wort redet. Die moralische Perversion des Krieges erhält hier Applaus und Anerkennung.

Krieg ist ein Menschheitsverbrechen. Und in jedem Krieg geschehen Verbrechen. Eine moralisch einwandfreie Kriegsführung existiert nicht – übrigens nicht bei denen, die angreifen und auch nicht bei denen, die sich verteidigen. Kann man mit jemanden, der Krieg führt, egal auf welcher Seite, wirklich derart kuscheln, ohne sich selbst schuldig zu machen? Oder ist man nicht in dem Augenblick selbst schon Teil des Krieges, ein Stückchen Propaganda? Oder nicht sogar ein ganz gewaltiges Stück davon?

Wie gesagt, man kann Selenskyj nur schwerlich dafür verantwortlich machen, dass er die ihm bereitgestellte Medienpräsenz im Westen nutzt: Sie ist für ihn Teil der Kriegsführung. Aber müssen wir – mit »wir« soll hier der Westen oder die Bundesrepublik gemeint sein – tatsächlich so tief in den Morast des Krieges sinken? Mit denen, die diesen Dreck dem Verhandlungstisch vorziehen und stupide applaudieren, wenn der Mann im schwarzen Feldpullover auftritt, muss man hart ins Gericht gehen. Denn sie stacheln Selenskyj an, sie verewigen den Krieg und überhöhen das Verrecken zu einer Art mythischen Notwendigkeit, für die es keine Alternative zu geben scheint.

Das eine Prozent, das dieses Land in Geiselhaft nimmt

Was werden sich spätere Generationen über diese Zeit erzählen? Die Bilder der Kriegsmythologisierung sind mannigfaltig. Man betrachte nur jenen Szenen aus Aachen aus der letzten Woche: Wie auf Kommando stand der gesamte Saal des Aachener Rathauses auf. Dabei den Applaus nicht unterbrechend, andächtig nach vorne schauend, dem neuen Karlspreisträger huldigend: Wolodymyr Selenskyj. Daneben jener Homunkulus, der die Richtlinienkompetenz der deutschen Politik innehat, die er aber vorher ganz offensichtlich mit dem Weißen Haus abzusprechen verpflichtet scheint. Wie wird man auf diesen Kanzler zurückblicken, dem ein Anschlag auf lebensnotwendige Infrastruktur gleichgültig ist?

Womöglich wird es eine Geschichtsschreibung sein, die viel mit Standing Ovations zu tun haben wird. Dieser Ukrainekrieg ist voller Applause und gefüllt mit Beifall. Die Deutschen und Selenskyj: Das ist eine Beziehung voller Klatschen, Jubel und Akklamationen. Eine Partnerschaft, die auf Überschwang setzt, wo kühler Kopf und nüchterne Staatskunst nottäten. Ja, wo schlichter kritischer Verstand und skeptischer Begutachtung ein guter Ratgeber wären.

Die Deutschen werden abermals als eine begeisterte Masse vorkommen, als Klatschvolk und Jubelgermanen, weil damals – also jetzt! – alle Welt Inszenierungen wie in Aachen sah, wo elitäres Volk als »die Deutschen« vorgestellt wurden, als Querschnitt durch die Bevölkerung. Wie viele Rentner und Alleinerziehende saßen wohl im Aachener Publikum, die danach heimkamen und nochmal durchrechneten, wie sie die nächste Gasabschlagszahlung leisten können? Es sind saturierte Gesellschaftskreise, die eine nationale Einigkeit simulieren, einen Burgfrieden choreographieren und die von einer Presse flankiert wird, die diese Inszenierungen stützt.

Nein, dieses Deutschland ist nicht Selenskyj. Man muss es dieser Tage laut sagen – und dazu muss man den Mann gar nicht moralisch aburteilen. Er macht, was er macht, weil er kann, was er kann: Und das alles hat mit den deutschen Eliten aus Medien, Politik, Wirtschaft und Kultur zu tun. Sie haben diese Kreatur erschaffen und sie verneigen sich vor ihr. Aber sie sind nicht die Deutschen, sie das das eine Prozent, das die Deutungshoheit beansprucht und leider auch besitzt – und das immer genau dann klatscht, wenn es denken sollte. Anders gesagt: Es ist das eine Prozent, das dieses Land wirklich in Geiselhaft nimmt.

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60 Kommentare

  1. Dazu nur eins: Die ganze Selenksky-Hörigkeit, täglich penetrant aufgedrängt, ist einfach ebenso wahnsinnig wie widerlich!!!! Uschi bekommt jedes mal glitzernde Augen und ein durchfeuchtetes Höschen, Olly dient sich als „unverbrüchlicher Freund“ bedingungslos an – und kein Tag, an dem einem nicht der martialische Chuzpenik nicht begegnet.

    Was ich aber nicht verstehe: Bei uns, gibt man sich leidenschaftlich dem „Kampf gegen Rechts“ hin, einige „hundertausende Kilometer entfernt“ aber, erleben wir „Nazi 2.0“.

    Ach so: das sind ja die Kämpfer nicht nur für die Freiheit der Ukraine, sondern auch für unsere Werte.

    Und jetzt „fordern“ sie von den „Partnern“, sie bei der Entminung zu unterstützen. Zustimmung – aber nur im Donbass.

  2. Wenn Selenskyj alles richtig macht, dann ist ja auch das OUN-Logo auf seinem Schnuckelpullover richtig, und das er nichts gegen Bandera einzuwenden hat. Wie richtig ist es dann, dass wir gegen Nazi-Gedankengut vorgehen? Oder tun wir das gar nicht mehr?

  3. Bleibt mir nur noch zu betonen: Dieses inzwischen sprichwörtliche 1 Prozent, das in Wirklichkeit nicht einmal ein Promille ist, besteht NICHT aus den Flaschenbier-Trinkern vorm RTL…-Programm! Wer zu dieser Gruppe gehören könnte, verweigert inzwischen – zu Recht – seine demokratischen „Pflichten“ und wählt nicht. Beim besten Willen findet er keine überzeugenden Entscheidungsgründe oder schreibt unangemessene Wörter auf Wahlzettel. An die 45 % der Wahlberechtigten waren es zuletzt in Bremen. Alles KEINE Nazis, denn NPD und alles was rechts ist, stand ja auf dem Wahlzettel.
    Wer mit zu diesen katastrophalen politischen Fehleinschätzungen beiträgt, ist die vorgeblich politisch denkende Kaste, die leider die mathematischen Routinen der 6./7. Jahrgangsstufe nicht anwenden kann – die Verhältnisrechnung. 29,8 % der Wahlberechtigten sind KEINE Mehrheit. 30 von 100 Linsen wirken optisch möglicherweise als der größte Haufen, aber es ist NICHT mehr als die Hälfte!

    1. Der Applaus für einen Präsidenten, der sein Land in den Abgrund führt, ist kompatibel mit einer sogenannten demokratisch gewählten deutschen Regierung, die nicht einmal weiß was deutsche Interessen sind. Eine Koalition für den Niedergang. Um welche Werte geht es eigentlich?

  4. Als Erfolg der letzten Selensky-Tournee wird die Zusage der F-16-Jets bejubelt.
    Indem der ukrainische Präsident der Weltöffentlichkeit stets im schlichten Militärpulli präsentiert wird, soll Verbundenheit mit den einfachen ukrainischen Soldaten suggeriert werden.
    Doch die sterben in so großer Zahl, dass z. B. fraglich ist, ob die Ukraine zum F-16-Training noch genug Piloten hat.
    Dazu Christian Mölling, Forschungsdirektor der DGAP (German Council on Foreign Relations):
    „Die Briten, die ebenfalls bei der Initiative mit dabei waren, können keine F-16 abgeben, weil sie keine haben. Dennoch bieten sie an, Ukrainer auszubilden. Das deutet darauf hin, dass es hier erst einmal um eine fliegerische Grundausbildung und nicht um ein Training für die F-16 geht.“
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kampfjets-100.html

    Während sich die westlichen Eliten um Auftritte mit Selensky reißen, hat z. B. Brasiliens Präsident Lula das nicht nötig.
    Auf dem G7-Gipfel äußerte Lula sich verärgert darüber, dass seine Delegation erst nach ihrer Landung in Hiroschima von Selenskys Teilnahme informiert wurde und Macron musste Lula zu einem Gesprächstermin mit Selensky erst überreden. Als Selensky kurz vor diesem Termin mitteilen ließ, er würde sich verspäten, entschied sich Lula stattdessen zu einem Gespräch mit dem vietnamesischen Präsidenten und sagte später dazu, Selensky sei doch erwachsen und müsse wissen, wie er sich zu verhalten habe.

    PS: Selensky versuchte es dann auch noch so zu drehen, als sei Lula enttäuscht gewesen, dass er nicht verabredungsgemäß zum Termin kam.
    Solche Selbstüberschätzung kommt dabei raus, wenn aus einem Schauspieler ein Präsident und Kriegsheld des Wertewestens gemacht wird.

    1. Das von Dir verlinkte ARD-Interview ist auch wegen seines letzten Satzes spannend:

      „Der Krieg ist ein schwarzes Loch, das das gesamte Kriegsmaterial einfach verbrennt und verschluckt. Wenn man aufhört, das schwarze Loch zu füttern, wird man selber von diesem schwarzen Loch aufgesogen.“

      Ein paar Sätze vorher hat er noch erklärt, dass Russland seine (vermeintlichen) Kriegsziele nicht mal gegen die zweitklassige UA-Armee erreicht hat, und im Schluss-Satz droht er, dass wir von den Bolschewisten überrannt werden, wenn „wir“ das schwarze Loch nicht weiter füttern.

      Und kein Wort davon, dass ein schwarzes Loch nicht alles aufsaugt, sondern nur das, was ihm zu nahe kommt.

      1. Davon abgesehen wird der Krieg damit als ein Quasi-Naturphänomen hingestellt. Ooch, ein Krieg ist halt plötzlich einfach mal da, wie ein Schwarzes Loch eben, da haben wir Menschen gar keine Kontrolle darüber, da kann man nix dagegen machen…

    2. … um Anfeindungen gegen Luiz Inácio Lula da Silva im Keim zu ersticken: Ich lebte von 2012 – 2020 in Sao Paulo, erlebte die Anfeindungen durch einen US unterstützten Staatsanwalt „Sergio Moro“, vergleichbar mit „Juan Guaidó“, mit. Selbst Dilma Rousseff, Nachfolgerin Lulas wurde durch „ATLAS-Network“, ich musste ohnmächtig zusehen, was diese durch „Koch-Industries“ finanzierte Gruppierung gegen Rousseff während der Fussball WM unternahm und durch Bolsonaro, gesponsert von Trump, Anhänger in das brasilianische Parlament trugen. … Brasiliens Regierung handelt aus gutem Grund wie sie handeln; Erfahrungen mit den USA machen misstrauisch bis klug! MfG

  5. „Womöglich wird es eine Geschichtsschreibung sein, die viel mit Standing Ovations zu tun haben wird. “

    Welche Geschichtsschreibung? Sollte nochmals und zufällig der letzte Kelch an der Menschheit vorüber gehen, die Geschichten schreiben könnte, warten bereits „Zukunftsprojekte“ auf den Plebs, die fast unbemerkt etabliert werden.
    Bis hierhin hat das Denken nicht seinen Zweck erfüllt, weshalb sollte es zukünftig und spontan von Belang sein?
    Geschichte ist nur bedeutend, wenn sie Einfluss auf die Zukunft haben kann – ohne kognitive Anwendung bleibt sie lediglich eine „es war einmal“-Geschichte.

    1. … um Anfeindungen gegen Luiz Inácio Lula da Silva im Keim zu ersticken: Ich lebte von 2012 – 2020 in Sao Paulo, erlebte die Anfeindungen durch einen US unterstützten Staatsanwalt „Moro“, vergleichbar mit „Juan Guaidó“, mit. Selbst Dilma Rousseff, Nachfolgerin Lulas wurde durch „ATLAS-Network“, ich musste ohnmächtig zusehen, was diese durch „Koch-Industries“ finanzierte Gruppierung gegen Rousseff während der Fussball WM unternahm und durch Bolsonaro, gesponsert von Trump, Anhänger in das brasilianische Parlament trugen. … Brasiliens Regierung handelt aus gutem Grund wie sie handeln; Erfahrungen mit den USA machen misstrauisch bis klug! MfG

    2. … warten bereits „Zukunftsprojekte“ auf den „Plebs“ …; zu der Sie/Du sich sicherlich nicht zählen (wollen)! Diese Zukunftsprojekte um die der „Plebs“ sicherlich nichts wissen darf wären? Klären Sie/Du uns doch bitte auf! Mit grinsenden/erwartungsvollen Grüßen KB

  6. Selensky als Lichtgestalt, der „Retter von Demokratie und Freiheit“, der Held, der die „Barbaren“ vom Überfall auf ganz Europa abhält, ist in den Medien eine geschichtslose Figur.

    Niemand spricht davon, wie er mit billigsten, (bei mir Übelkeit verursachenden) Scherzen (mit heruntergelassenen Hosen vorgeblich mit seinem Schniedel Klavier spielen bspw.) sein Publikum unterhielt. Niemand davon, daß er mit einem Versprechen angetreten war, Frieden für den Donbass zu bringen. Und erst recht spricht niemand von der Todesliste, auf der inzwischen auch Aaron Mate und eine weitere Journalistin von The Grayzone auftauchen. Die Verfolgung der oppositionellen Kräfte in der Ukraine sind auch kein Thema. Die Heldenvererhrung von Bandera u.a. Verbrechern in Form von Straßenumbenennungen und Denkmälernm wird ebenso beschwiegen. Genauswenig verlangt irgendjemand von ihm, seinen eigenen Reichtum seinem Land zur Verfügung zu stellen.
    Das ist für mich eine mehr als besorgniserregende Entwicklung.
    Ich schäme mich sehr für diese „Volksvertreter“ und Gefolgsleute in den Medien.

  7. Jens Berger von den Nachdenkseiten hat ausgerechnet, dass der Ukraine-Krieg jeden BRD-Haushalt 14000 Euro kosten wird. Die müssen sie selbstverständlich nicht bar auf den Tisch legen, die werden langfristig bei Grundversorgung und Sozialstaat eingespart werden.

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=98036

    Bin gespannt, ob sie es hin kriegen werden, den „Iwan“ auf Dauer zum Sündenbock für ihre eigene Sanktionspolitik zu machen und ob Selenskij seinen Heiligenschein behalten wird.

    1. Selenskij’s „Heiligenschrein“ ist bereits aufgestellt, er wird wie Guaido/VEN, Bolsonaro/BR und viele andere, in den USA einen, für einige Zeit ein anheimelndes Plätzchen finden … In diesem Fall wird „old father Joe“ sorgen …

  8. Meine Familie kennt den jetzigen Präsidenten aus den Zeiten von Kwartal 95 und natürlich der Serie „Diener des Volkes“ und wir vergleichen den jetzigen Menschen mit den damaligen Satiriker und Schauspieler.
    Er beherrscht deshalb seine jetzige Rolle unterstützt durch die westlichen Oligarchien perfekt und erlebt hier ein Popularität die aber aufgrund seiner Schwächen für sein Land außer Zerstörung und eine desaströse Zukunft nicht bieten wird.

    Es ist für mich umso widerlicher das Gehabe unserer Politiker und „Demokraten“ zu erleben diesem Wahnsinn freien Lauf zu lassen.

    Falls es eine Geschichte in Zukunft geben sollte, wird sie so wie der Autor es beschreibt keine gute mehr sein!

  9. Selenskij und seine Partner/Verbündeten/Gegner(?) werden von Thierry Meissan als “ integrale Nationalisten“ bezeichnet, ein interessanter Begriff. Bei eigentlich aller politischen Todfeindschaft der Gruppierungen eint sie noch ihre vorgebliche Mission, alles Russische zu eliminieren beauftragt zu sein.
    Dabei entwickelten sie eine Fiktion, von den Warägern abzustammen, so wie die „Arier“ auch Ähnliches von sich behaupten, eine eher Tolkiensche Konstruktion, die restpubertären Charakter in Computerspiele- Version aufweist.
    Wenn es eine Testung der genetischen Basis gäbe, würde wohl Gleiches wie der angeblichen Abstammung von den Germanen herauskommen. Dort wurde festgelegt, dass bei lediglich 3 % der Untersuchten überhaupt, aber nur ganz gering, solche Gene nachweisbar sind.
    Der Sage nach haben sich die Waräger tief in den Karpaten eingegraben und kommen nur zu Ostern an die Oberfläche, um ihre Riten zu zelebrieren, Kaninchen zu melken versuchen.
    Es kann aber sein, dass sie inzwischen das Raumschiff der Arier, die ja seit Jahrhunderten um die Erde kreisen, bezogen haben und auf die nächste Gelegenheit, auf die Erde zurück kehren zu können, warten.
    Nicht nur die Ukros, auch die Arier, warten nicht vergebens. Sie haben in den Köpfen der Mehrheit der Deutschen einen sicheren Platz, was sich jetzt beim Ukrainekonflikt zeigt. Sie sind auf Rache aus, denn ich können den Russen den Sieg der Sowjetunion nicht verzeihen, egal welche Verbrechen ihre Vorfahren begingen.
    Die These vom „antifaschistischen Schutzwall“ bekommt nachträglich seine Bestätigung.

    1. Lieber OberstMeyer,
      auch ich habe die Ähnlichkeit und Ableitungen der Ukrainischen Nationalisten von Tolkins Erzählungen bemerkt. Die Bezeichnung der Russen als Orks usw… Überhaupt gleichen viele Entscheidungen der Vorlage der Computerspiele.
      Was ich nicht unterschreiben könnte, ist ein allgemeiner Revanchegedanke der Bevölkerung. Zwar geben sich die MSM alle Mühe diesen Gedanken, psychologisch geschickt, in die Hirne der Masse zu implementieren und haben schon einiges erreicht, aber noch nicht die Masse im gewünschten Maße.
      Die ersten Computerspiele die suggestieren, dass ohne das Eingreifen der Amerikaner der 2.Weltkrieg gewonnen hätte können, sind schon auf dem Markt. Durch solche Spiele werden nicht nur Jugendliche zu Fehlschlüssen verleitet, Computerspiele werden auch von älteren genutzt.

    2. Thierry Meyssan ist nicht der Einzige der OUN als „integrale Nationalisten“ bezeichnet …, ich im Übrigen auch, nun was fehlt Ihnen an Informationen und Selbstdarstellung dieser final „Nazis“ und dessen Bandera-Kult? Wenn Sie zitieren dann in Gänze und nicht den Versuch wagen alles in Ihren Sinn zu verkehren …! Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Verleihung des Karlspreis/Aachen … Nazis 2.0 sind wieder da! MfG

  10. „Wir“ haben das Land zerstört und das Kapital freut sich auf den Wiederaufbau.
    Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert, das ist der gelebte ‚Liberalismus‘, zumindest so suggeriert das die Simulation nicht so deutlich auffällt…

    Die NATO hat ein neues Wort kreiert, man wird sich ‚Vorwärtsverteidigen‘! Hat was!
    Und weil die NATO diese Material/IT/Menschenschlacht verlieren wird, geht man in die mediale offensive und verlangt noch mehr Finanzen beizusteuern. Das Gespann g7/nato ist wie ein altes Buch von Scholl-Latour „die grossen 7 schwestern“. Perfekte Simulation von damals zu heute…

  11. Nicht nur Selenskyj wird stehend beklatscht.

    Dieser Tage hat hier schon jemand ein Video verlinkt, das den deutschen Liedermacher Tino Eisbrenner zeigt, der in einem Moskauer Saal zusammen mit der russischen Sängerin Zara das Lied „Kraniche“ interpretiert. Das ist ein Lied der russischen Soldaten im großen vaterländischen Krieg, die sich damit sozusagen vor dem möglicherweise bevorstehenden Tod getröstet haben.

    Als Eisbrenner die zweite Strophe auf Deutsch singt (er hat das Lied in Deutsch nachgedichtet), stehen die 6.000 Leute im Saal auf und hören stehend weiter zu. Am Schluss, nachdem Zara und Eisbrenner die dritte Strophe gemeinsam gesungen haben, wird stehend applaudiert. Siehe hier.

    Die Völker der damaligen Sowjetunion haben den Deutschen ein riesiges Geschenk gemacht durch ihren Willen zum Verzeihen und zur Versöhnung. Eine Szene wie die oben geschilderte bezeugt, dass sie dieses Geschenk immer noch bereithalten für uns.

    Und was tun unsere Machthaber, stellvertretend für uns alle? Sie schlagen dieses Geschenk eiskalt aus und huldigen lieber einem faschistoiden Schrat aus der Ukraine, der sie systematisch, Schritt für Schritt, in einen neuen Krieg gegen Russland führt. Sie lassen es willig zu, dass er sie dorthin führt. Sie wollen diesen Krieg.

    Bürger, die dagegen protestieren, sind eine winzige Minderheit, so klein, dass man sie problemlos ausgrenzen, entlassen, enteignen und sogar verfolgen kann. Niemanden stört das noch.

    Es ist wohl wieder so weit.

    1. „Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ (Brecht).
      Dieser Irrsinn, der uns seit 15 Monaten als Geisel hält, hat wenigstens eine einzige “ positive“ Seite: es zeigt ganz deutlich, wie russophob (grosse?) Teile der deutschen Gesellschaft sind. Meine These ist ausserdem: Es wird nicht verziehen, dass die Sowjetunion zu den Siegern des 2. Weltkrieges gehört – der primitive, dumme Russe hat den Herrenmenschen besiegt, das geht gar nicht!

      Und unter dem Deckmantel der „unverbrüchlichen“ Unterstützung der Ukraine wird die Niederlage jetzt richtig heimgezahlt.

      1. Es ist halt ein altes westliches Motive seit die Hunnen Europa überranten.
        Die mordenden, brandschatzenden und vergewaltigenden Horden aus dem Osten.
        In Köln haben sie sogar 11000 Jungfrauen abgeschlachtet.
        Und die Nibelungen wurden bei Etzels Hof verbrannt.

        Die Russen sind für viele das heutigen Abbild dieser Horden.

      2. und wer sind die Kriegstreiber?
        Die Müllwagenroten – zu denen mache ich keine Aussage mehr, die „Grünen“ – Dummschwätzer und naive Kinderbuchautoren mit mittlerweile faschistoiden Zügen, die CDU- Sammelsurium von Revanchisten und BlackRock Spezalist an der Spitze, die gemäßigten sind vorläufig abgemeldet. Die FDP – liegt noch auf der Linie der Rüstungsindustrie und der verschlafenen Pappnasen der Industrie- und Arbeitgeberverbände.
        Die „Linke“ etwas zaghafter – die Realos hoffen noch auf weitere Teilhabe an den Pfründen, für die Altkommunisten sind die Russen Verräter – kleinster gemeinsamer Nenner ( weil eh egal) keine weiteren Waffenlieferungen.
        Ausgerechnet die AfD profiliert sich als Antikriegspartei und Hüter unseres „Wohlstands“, des Sozialstaates.
        Was glaubt die Bevölkerung wer und wie und mit was die Zeche bezahlt wird?
        Die vom Steuerzahler alimentierten Abnicker brauchen kein Befürchtung zu haben, die werden´s nicht sein.

        Das haben die Jungs (und Mädels) der MSM für wahr gut hinbekommen.

  12. Wenn ich versuche,dieses Land einigermaßen objektiv zu betrachten,dann komme ich zu der Erkenntnis,dass die sogenannten „Eliten“ jeglichen moralischen Kompass verloren haben.
    Auf der einen Seite schleimiges,unterwürfiges Verhalten gegenüber den Angelsachsen,die hemmungslos Deutschland plündern.Andererseits ein herablassend-verächtliches Verhalten gegenüber den Nachbarn…Ein Außenministerium,das jegliche Interessenvertretung echter deutscher Interessen ablehnt und die „Partner“arrogant belehrt.Nach der Devise:Am grünen deutschen Wesen hat die Welt sich zu orientieren….Ein Land,dessen Führung offen faschistische Werte vertritt und abgrundtief korrupt ist,wird hofiert und ein gekaufter Clown,der von seinem Besitzer Kolomoiskie an die US-„Dienste“ verhökert wurde und sein Land zerstört,der wird von der Propaganda-Industrie zum Heiligen erklärt…Die Welt ändert sich unaufhaltsam von der unipolaren zur multipolaren Weltordnung.Ist den „Eliten“nicht klar,dass das Land zu den Verlierern zählen wird und als europäische Schlampe von jedem dahergelaufenen Landstreicher vergewaltigt wird? Auch den „Funktionseliten“ wird es an den Kragen gehen…oder glaubt irgendjemand,dass ein deindustriertes Land,dessen Nachwuchs gezielt und systematisch verblödet wird und dass die wenigen noch produktiven Menschen gnadenlos über Steuern,Gebühren und Sozialabgaben abzockt,von irgendeinem Staat Unterstützung und Hilfe zu erwarten hätte?Die „Ampel“wird im Auftrag ihrer Besitzer dieses Land restlos zu Grunde richten…da hilft auch die „Lügenindustrie“mit ihrer Heiligsprechung des ukrainischen Clowns nicht mehr!

    1. Mensch Ronald, jetzt haste aber gewaltig Dampf abgelassen 🙂
      Leider fehlt so eine rhetorische Fragestellung in den MSM, aber: keine Macht und kein Money= keine Lobby.
      Keiner der Redakteure in den MSM hat einen „Arsch in der Hose“. Muss man zum Teil verstehen, denn wer sich wagt aufzumucken, dessen Familie hat morgen eventuell nichts mehr zu beissen zumindest sein Job ist in Gefahr.

    2. Zitat:
      „wird von der Propaganda-Industrie zum Heiligen erklärt“,

      Deshalb kam er auch, als er in Berlin landete, vom Himmel herunter wie der Heiland himself und das obwohl er doch eher der Belzebub ist ( auch Beelzebub genannt)
      Zitat:
      Bei Markus (Mk 3,23,26 EU) heißt es weiter:
      „Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
      Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.“

  13. Overton hatte anscheinend mal wieder Schluckauf und meinen Beitrag gefressen. Daher ein erneuter Versuch.

    Den medialen Zirkus kann man sich am einfachsten so erklären:

    Selenskij ist ein Kunstprodukt, das die USA als Waffe im Medienkrieg aufgebaut haben.

    Unsere Eliten haben entweder mehr Angst vor den USA als vor den Russen (man denke nur an die Berge von Kompromat, die NSA und CIA gesammelt haben und vor denen sich jeder in herausgehobener Position fürchten muss) oder sind zumindest in einer US-geführten Beute-Gemeinschaft (z.B Atlantik-Brücke, German Marshal Fund, Young Global Leaders).

    Spannend wird es werden, sofern die USA ihr Kunstprodukt fallen lassen.

    PS: Ein Afghanistan 2.0 könnte man medial so verbrämen: Der Held stirbt den Heldentod, hingerafft von radikalen Nationalisten eigenen Seite. Das würde die Aufarbeitung unterdrücken (über Tote nichts schlechtes), sondern den Helden noch mehr verklären, und es gäbe die Möglichkeit, sich von einem ihm nachfolgenden offenen Neo-Nazi-Regime zu distanzieren.

    Win-Win für die USA, aber die Europäer dürfen sich mit dem Trümmerhaufen vor der eigenen Tür herum schlagen und werden so weiter geschwächt.

    1. Also, wenn ich Herr Roberto richtig verstehe, dann ist sein Artikel, neben vielen anderen Autoren, ein Weckruf für das lesende Publikum. Er vertritt hierbei eine außerordentliche ’neutrale Position‘!
      Mir ist schon bewusst, wie schwierig es ist ausnahmsweise einen einzigen Konsens in einer Gesellschaft zusammen zu erhalten.
      Was heute geschieht ist eine Fortsetzung von einem ‚Unfall oder Umfall‘ der vor langer Zeit geschehen ist.
      Der Staat muss dazu verpflichtet werden, alle Dokumente/Verträge von damals bis heute den Bürgern OFFEN ZU LEGEN!, ohne wenn und aber. Wer Demokratie gut findet, muss sich dafür einsetzen.

  14. Verständnis ist was anderes als Beifall. Vulgärpolitpüschologie.
    Um wirklich zu verstehen bräucht ma Theorie bzw man müßt die man hat explizit machen statt zu fühlen.

    Der Staat ist die Evolution einer Räuberbande. Der Kaufmann will mit der Welt Verträge machen.
    Nur zu Hause ist er souveräner Tyrann von Weib und Kind. Er hat schließlich Identität und Souveränität.

    Selenskyi ist ein Clown. Die Klatscher sind Claqueure. Das Stück unterhält den Pöbel.
    Wer kriegt die Tantiemen?

    1. Mir persönlich gefällt das Stück, das da gegeben wird, überhaupt nicht. Ich wäre sehr dafür, es endlich vom Spielplan zu nehmen.

  15. Lieber Herr Der La Puente, heute sind hier zwei Kommentare von mir gelöscht worden, in denen ich meine Meinung zu dem von Ihnen beschriebenen Phänomen – unkritische Rezeption Selenkijs in Deutschland – kurz und bündig kundgetan habe. Ich würde sehr gerne wissen, warum die zwei Worte, die ich hier bewusst nicht wiederhole, aus Ihrer Sicht in diesem Forum unerwünscht sind bzw. gegen Regeln verstoßen sollten. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir dazu Feedback geben könnten, vielen Dank. Katla.

    1. Wir hatten um die Mittagszeit ein Problem mit einem Plug-In, d.h. mit einem Programm, das im Hintergrund gewisse Abläufe regelt. Wir mussten ein Back-Up aufspielen, das unter anderem etwaige Kommentare, die in der Zwischenzeit erfolgten, wieder überschrieb und auf den vorherigen Stand brachte, als das Plug-In noch funktionierte.

      Das ist der Hintergrund. Es gab in diesem Sinne keine Kommentarlöschungen. Wir bitten das zu entschuldigen.

  16. elenskyj macht nichts richtig, er ist eine willenlose Marionette, nicht nur der USA sondern auch der ukrainischen Nazis.

    Dmitro Jarosch, Gründer des Rechten Sektors, drohte in einem Interview 2019 kurz vor Selenskijs Amtseinführung:

    „Seine Aussagen über den Frieden um jeden Preis sind gefährlich für uns. (…) Er wird
    sein Leben verlieren, er wird an einem Baum auf dem Kreschtschatik [zentrale Straße
    in Kiew] aufgehängt, wenn er die Ukraine und die Menschen betrügt, die in Revolution und
    Krieg gestorben sind.“

    https://multipolar-magazin.de/artikel/ukraine-zukunftsaussichten

    Und die Akteure der europäischen Regierungen – insbesondere die der Bundesregierung – sind Marionetten der USA, ausser den Interessen der USA vertreten sie nur ihre eigenen Interessen, ohne Rücksicht auf die ihnen anvertrauten Bürger.

    Politiker aus Staaten, die der Ukraine Waffen für Milliarden Euro zur Verfügung gestellt haben, werden von ukrainischen Politikern beleidigt, in der Ukraine werden Personen in einer »Todesliste« zum Abschuss freigegeben, auf dem Foto von Daria Dugina auf dieser Liste steht – nach ihrer Ermordung – diagonal in roter Schrift das Wort “liquidiert”.

    Ob die Ukrainer sich so aufführen würden, wenn sie nicht drauf bauen würden sich im Schutz der USA alles erlauben zu dürfen.

  17. Tja, hätte nie gedacht, dass ich das einmal als säkularer, atheistischer sowie absolut religionsferner Mensch schreibe, aber „Wir sind Papst“ wäre mir 2023 lieber als „Wir sind Selenskij“ – zumal Papst Franziskus auch so ein „Lumpenpazifist“ und „Friedensschwurbler“ zu sein scheint wie Brasiliens Präsident Lula – oder Eugen Drewermann, und viele andere Kriegsgegner auf unserem schönen blauen Planeten ..was natürlich Kriegstreibern wie Selenskij oder Frau Mussolini-Enkelin Meloni in Italien gar nicht zupass kommt 👍😉

    Gruß Bernie

    1. Ich habe in der Tat kurz überlegt, ob ich „Wir sind Selenskyj“ titeln sollte. Aber das war mir eine Spur zu grotesk. Ja, ich wäre auch lieber wieder Papst.

      1. @Roberto De Lapuente

        Ja, sorry, hab’s im Eifer des Gefechts überlesen was du getitelt hast lieber Roberto De Lapuente, aber ich bleibe beim meinem Schluß was den Papst angeht – ich neige wirklich dazu, mittlerweile den einzelnen „friedensschwurbelnden“ Menschen mehr zu achten, als die Organisation, der dieser Mensch angehört – wie schon gesagt, dass sehe ich auch bei atheistischen – oder säkularen – Organisationen so, aber das ist ein anderes Thema….. Gruß
        Bernhie

  18. „Kann man mit jemanden, der Krieg führt, egal auf welcher Seite, wirklich derart kuscheln, ohne sich selbst schuldig zu machen? “
    Welche Alternative bietet sich in diesem Fall? Kerzenketten und Mülltrennung doch nicht, das wäre gequälter Pazifismus oder auch modische „linke“ Position gewisser Kreise, die sich als gar nicht so links heraus stellen.
    Die Situation in der Ukraine kann man nicht in ein illusorisches Schema pressen, wonach Kriegsbeteiligung an sich schon Verbrechen wäre. Das wäre akut, wenn es nur um eine Auseinandersetzung zwischen gleich schuldigen Parteien ginge. Hier jedoch handelt es sich um den aggressiven Angriff des westlichen Kapitalismus gegen ein Land, um das zu unterwerfen. Dabei ist die innere ökonomische Struktur des Opfers zweitrangig, was garantiert Marx und Engels auch so gesehen hätten. Deren Abwehrkampf ist legitim und darüber hinaus darauf gerichtet, den Rest der Menschheit auch vor dem Untergang zu bewahren, auch uns.
    Da sind dann Solidarität mit der sich gezwungenermaßen wehrenden Seite nicht zulässig? Was soll daran links sein?

  19. Wie schon die Juden Jesus von Nazareth und Karl Marx ist auch Wolodymir Selenski zu uns gekommen, um die Welt vom Bösen zu befreien/erlösen. Wir haben hier einen Messias-Kult 3.0. Der Ukronationalismus ist die neue Weltreligion und Selenski unser neuer Heiland. Er kann einen korrupten Pleitestaat in ein Investoren-Paradies verwandeln wie einst Jesus Wasser in Wein.

    1. War Jesus nicht Radikalpazifist ?
      War Marx nicht Atheist ?
      Ist Selenski nicht eher säkular orientiert ?
      Ich kann keine religiöse Verbindung zwischen diesen drei Personen erkennen.

  20. Als das weströmische Reich unterging wurde es von Romulus Augustulus, einen Kind, regiert. Als das chinesische Kaiserreich unterging, regierte Gioro Puyi, ebenfalls ein Kind.
    Wenn das Imperium Americanum untergeht, wird es von einen dementen Greis, Old Joe, regiert. Seine Landsleute verlachen ihn und zweifeln an seinen Gesundheitszustand.
    Die Ukraine, der treueste Vasallenstaat der US, Hunter Biden besitzt dort eine Pharmafirma, die ihn monatlich Geld überweist, wird von einen rauschgiftabhängigen Schauspieler regiert.
    Es scheint ein Merkmal niedergehender Staaten, Reichen und Kulturen zu sein, von Narren regiert zu werden.

  21. Für mich zeigt sich in der absolut unkritischen, unterwürfigen und geradezu hysterischen Selenskyj-Verehrung ein ausgewachsener Führerkult. Und nichts anderes.

    Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass Teile der deutschen … ja was, Elite? wieder in so einen Kollektivwahn verfallen könnten. Ich empfehle die Lektüre von Elias Canettis „Masse und Macht“, um solche Massenpsychosen besser zu verstehen. Das wirklich Schlimme: es ist wieder ein rein deutsches Phänomen..

    Ich persönlich werfe Selenskyj nicht mal vor, dass er ein Rattenfänger ist – er ist, wie er ist, ich kann es tolerieren, dass es Menschen gibt, die mir äusserst zuwider sind. Aber seine verblendeten und propagandatriefenden Jünger halte ich für mindestens so gefährlich, wie es die Nazis waren.

    1. Yooh.. aber leider nicht zu sich selbst und ihren ureigenen Interessen, sondern am liebsten zu schillernden Persönlichkeiten aus der Ferne, die viel zu erzählen wissen.. damals der Österreicher, heute halt der Ukrainer. Sicher kein Zufall, dass „der Rattenfänger von Hameln“ eine deutsche Fabel ist, ohne Pendant in anderen europäischen Kulturen.

  22. Die Kolumne nervt mich wieder!
    Macht doch was, was später noch hilft.

    Z.B. eine Chronologie wer dem Selensky in den Arsch gekrochen ist, was für besonders bigotte Wortfetzen verbreitet wurden, wie die Medien ihn hochjubelten.

    Oder dokumentiert wie Kriegspropaganda gemacht wurde!

    Oder mit richtiger Recherche etwas über die Hintergründe, wer Selensky steuert vom State Department, ihm Geld gab für den Wahlkampf und gibt, etwas über seine Korruption oder Verbindungen zu Nazis.

    Oder etwas über die vielen diskriminierenden und menschenverachtenden Gesetze in der Ukraine, die Zwangsrekrutierungen, neuerdings Videoverbot, um Verluste zu verschleiern, drakonische Strafen, Folter und Mord und ihren Widerspruch zu dem, was bei uns in den Medien verkündet wird in Worten, die nicht groß genug sein können, wie Freiheit, Demokratie und tralala.

    Das kann man dann wenigstens in ein paar Jahren wieder verwenden oder sich mal speichern (wenn es gut gemacht ist).

    Ob der Selensky einen Preis bekommt oder nicht, überhaupt die Person ist mir doch egal. Kissinger, einer der schlimmsten noch lebenden Massenmörder der Menschheit, darf auch mit 100 noch frei rumwatscheln und wird gefeiert.

    Oder Julian Assange wird gefoltert und wikileaks geächtet. Dafür feiern sie Bellingcat, die sich für das neue wikileaks ausgeben, aber vom britischen Geheimdienst gelenkt sind, also FAKE sind. Grayzone sind Vorbilder, wie sie z.B. Bellingcat outeten:

    Patriot games – The Grayzone live

    https://youtu.be/0USqWur4Its?t=2408

  23. @Lapuente
    „Es sind saturierte Gesellschaftskreise, die eine nationale Einigkeit simulieren, einen Burgfrieden choreographieren und die von einer Presse flankiert wird, die diese Inszenierungen stützt. […]
    Es ist das eine Prozent, das dieses Land wirklich in Geiselhaft nimmt.“
    Schnörkellos richtig und klar ausgedrückt.
    Ohne von Lenin bis Tucholsky was durchzubuchstabieren – die Frage bleibt an uns, die 99 Prozent:
    Was tun … was müssen wir schon selber tun?

  24. Hat nun auch die Ukraine ihren Feldmarschall Rommel alias General Saluznij verloren? Wie genial für Selenskij, und so gar nicht auffällig die Ausschaltung seines angeblich schärfsten politisch gefährlich werdenden Gegners aus dem ukrainischen Generalstab durch einen „russischen Angriff“ – die ihn entweder getötet oder für immer schwerst invalid hat werden lassen -:die „Nacht der langen Messer gegen…“ ist ja so neu nicht in dieser korrupten Oligarchen Ukraine“….🙄👎

  25. Ist ne interessante „Verschwörungstheorie“, dass aus dem Clownlager entweder die Position an die Russen geleakt oder gleich ein „friendly fire“ inszeniert wurde. Vor Kriegsende (falls die Russen Kiew einnehmen und die Archive krallen) werden wir das eher nicht erfahren.

    Unplausibel ist es nicht.

  26. Das letzte Mal, als in Deutschland einem Politiker derart umfassend und begeistert mit standing ovations bei jedem seiner Auftritte gehuldigt wurde, nannte man das noch „Führerkult“!
    Nur dass damalige „Heil!“ haben unsere Eliten heute durch ein „Slawa Ukrajini“ ersetzt…

  27. Der ukrainische Präsidentendarsteller ist talentiert, reich, beliebt, schön und mächtig. Vermutlich hoffen unsere Gouvernanten, dass etwas von dem Glanz auf sie abstrahlt.

    Der interessierte Beobachter weiß jedoch, dass die notorisch, geradezu zwanghaft, immer völlig daneben greifen. Lol.

  28. Die Frage, ob Selenskyj das was er tut auch tun „muss“ stellt doch ernsthaft niemand, insofern sind die ungefragten Antworten -‚Ja, er muss das sicherlich tun, was er tut, ihm bleibt gar nichts anderes, usw. -, wie bei jeder anderen Figur nur für eine moralische Be- oder Entschuldigung der Person geeignet, sonst nichts. – Wie der Autor am Ende selbst beschließt: Man „muss“ Selenskyj gar nicht moralisch aburteilen, er macht, was er macht …

    Eigentlich stellt „sich“ diese Frage auch nur deshalb, weil die EU, Deutschland, etc. eine Medienkampagne beschlossen haben, mit der einem der „omnipräsente“ Selenskyj in Dauerschleife als leuchtender Vorkämpfer für EU-Interessen, selbstverständlich in der verquirlten Form von Werten, präsentiert wird, auch wenn er diesem edlen Kreis der selbsternannten Menschenrechtler offiziell noch gar nicht angehört.

    Was der Artikel bei seiner Fokussierung auf die Werbefigur Selenskyj etwas vernachlässigt ist die in ihm personalisierte Stellvertreter-Rolle durch seine Sponsoren im Westen. Es ist ja nicht nur seine Selbstinszenierung, die ihm soviel mediale Aufmerksamkeit und teure Fernseh-Zeit beschert. Vielleicht sucht er sich seinen täglichen Military-Look selber aus, aber selbst an dieser Staffage fällt auf, wie sehr alles auf Außen-Wirkung berechnet ist. Ukrainische Soldaten sollen sich darüber mit ihrem Führer identifizieren, ihn als „Einer von Uns“ sehen, nicht als den, der sie an die Front schickt. Bei allen Medienauftritten soll er als „Kämpfer“ und „Macher“ erscheinen, nicht als Sesselfurzer im Edelzwirn. Im Westen ist diese Tour ja nicht unbekannt, GW Bush in Bomberjacke, etc. Zu martialisch darf das Styling aber auch wieder nicht wirken, das könnte ja in das Bild eines Kriegstreibers abgleiten.

    Westlich unerwünschte und allzu offene „Entgleisungen“ in diese Richtung hat es ja bereits einige gegeben. Mittlerweile hat der Mann aber sicherlich einen PR-Beraterstab aus Westlern, die ihm genauer sagen, wie sich seine Wünsche nach Kriegsunterstützung in den Medien demokratisch und moderat am besten verkaufen lassen. Alle rechtsradikalen Töne werden seitdem tunlichst vermieden, allzu laute Hetzer zurückgepfiffen, stattdessen werden lieber religiös-demokratische Bilder eingesetzt um Selenskyj als unseren Mann gegen Russland zu heroisieren.
    Einen weiteren Vorteil hat sein Einsatz als selbstbewusste „Sockenpuppe“ auch noch. Bei den unschönen kriegerischen Events bleibt es dann eher an ihm und „seinen Faschisten“ hängen. Selbst Linke versteifen sich auf Empörung, wenn ihre demokratische Herrschaft einen ukrainischen Nationalismus instrumentalisiert, der Anhänger eines alten Faschismus inkludiert. Da sehen demokratische Linke ihre rote Linie überschritten. Ukrainischer Nationalismus mit Recht auf Souveränität und kriegerischer Selbstverteidigung geht schon in Ordnung, mit „Bandera-Faschisten“ fällt ihnen Zustimmung aber schwer.

    Mal als Nebenwitz: Früher haben sich demokratische Linke und Pazifisten mal eifrig an Straßen- und Kasernennamen gestoßen, die alten deutschen Militärgrößen huldigten, oder an den vielen Kriegsehrenmalen und Denkmalen zur guten alten Kolonialzeit. Als Kritik an Bundeswehr, deutschem Militarismus oder aktueller Politik war das selten gemeint und kürzte sich meist auf Stilfragen des modernen demokratischen Imperialismus zusammen, also gute „weltweite Verantwortung übernehmen“ schon, aber bitte ohne Verehrung der Sündenfälle deutscher Geschichte. Ein paar Kasernen und Straßen wurden wohl tatsächlich umbenannt, die Suche nach „faschistoiden Tendenzen“ interessierte später höchstens noch ein paar Anti-Faschisten, Journalisten oder manchmal, wenn es um Bundeswehr oder Polizei ging, auch die Politik selbst. Im Ergebnis hat das ein paar Kratzer gegeben, am Gesamtbild von der Demokratie aber keine Zweifel aufkommen lassen, und diese Einordnung gilt der Mehrheit schließlich als die einzig Entscheidende.
    Die demokratische Reinwaschung Deutschlands ist, vor allem dank der gebotenen „Erinnerungskultur“, weitestgehend gelungen, und hat vom schlechten zum guten demokratischen Gewissen geführt, mit dem man jetzt anderswo Unterdrückung von Menschenrechten anprangern darf, meistens bei den Staaten, die die Politik eben vorschlägt, China, Russland, usw.

    Zu einem Problem bei der Unterstützungswürdigkeit des ukrainischen Nationalismus wird das allerdings bei manchen, die sich dafür ein demokratisch blitzsauberes Image der Ukraine wünschen.

    Die führenden Medien haben sich entschieden den Faschisten-Makel ganz auszublenden oder herunterzuspielen, wie üblich auf „Einzelfälle“ oder „Entgleisungen“, die man aber „nicht pauschal verurteilen“ sollte. Die Ukraine selbst hat sich Mühe gegeben die „faschistischen Kräfte“ militärisch zu „integrieren“ und politisch einzubinden. Klar, eingebundene Faschisten sind dann eben gute Nationalisten, wie es sie in der demokratischen EU ja auch gibt, – wenn sie denn dem EU-Oberkommando einigermaßen reibungslos folgen.

    Kurz gefasst: Selenskyj erfüllt seine ihm gegebene Rolle. Er wurde als der passende Darsteller vom westfreundlichen Oligarchen auserwählt und wird als die passende Figur „unseres“ EU- & US-Freiheitskrieges gegen Russland in Szene gesetzt und wo der „berechtigte“ ukrainische Nationalismus mal unangenehm ins Bräunliche überschwappt, wird eben in den PR-Veranstaltungen umso mehr Wertesoße draufgekippt. Das kann man dem Selenskyj-Darsteller verübeln, muss man aber nicht.

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