Na, heute schon ein Bekenntnis abgelegt? Für die Ukraine? Gegen Russland? Für Israel? Gegen Andersdenkende? Ohne scheint es nicht mehr zu gehen.
Dass Jürgen Trittin in der Bildzeitung ein Vorbild erkennen würde, hätte man vor einigen Jahren für kaum möglich gehalten. In einem Interview mit der Zeit tat er genau das. Die Unterstützung für Israel sei so essenziell, man sollte auch deutsche Medienhäuser für die Sache Israels verpflichten, gab er zu Protokoll. Dabei bezog er sich auf die Springer-Policy. Jeder Angestellte verpflichtet sich dabei vier Grundsätzen:
- Eintreten für den Rechtsstaat in der westlichen Staatengemeinschaft (Atlantik-Charta)
- Ablehnung des politischen Extremismus
- Einsatz für die freie soziale Marktwirtschaft
- Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes
Grundsätzliche Ministerverfolgung
2001 präsentierte die Bildzeitung, dieses innovative Bekenntnisblatt, ein Bild Trittins bei einer Demo, die 1994 in Göttingen stattfand. Darauf zu sehen: Jürgen Trittin. Es handelte sich um eine Autonomen-Demonstration. Die Bildzeitung erkannte auf dem Foto einen Schlagstock und einen Bolzenschneider. Nicht in Händen Trittins, sondern im Besitz von Mitdemonstranten ganz in der Nähe Trittins.
Der Grüne war damals, als das Bild lanciert wurde, Bundesumweltminister im Kabinett Gerhard Schröders. Als Dosenpfandminister verewigte er sich in den Annalen deutscher Bundespolitik. Kann so ein Mensch Minister sein, wollte das Springer-Blatt damals wissen? Einer, der mit Leuten demonstriert, die gewaltbereit sind, bewaffnet auf einen Demo-Umzug gehen? So ein rabiater Charakter?
Schlussendlich war das falscher Alarm. In aller Kürze: Die genannten Waffengattungen waren gar nicht auf dem Bild zu sehen. Es handelte sich um ein Seil. Minister Trittin war rehabilitiert.
Warum hätte man der Bildzeitung denn einen Vorwurf machen sollen, Herr Trittin? Natürlich hat sich der Minister damals darüber geärgert. Aber warum denn bitte? Die Zeitung hat nach ihren Grundsätzen gehandelt, nach jenem nämlich, der dazu verpflichtet, politischen Extremismus abzulehnen. Die Journalisten mussten jemanden, der mit Autonomen demonstriert, genau so behandeln. Sie mussten alle möglichen Wege einschlagen, um dieser Verpflichtung auch nachkommen zu können.
Bolzenschneider im Kopf
Dieser kleine Ausflug ins Jahr 2001 zeigt an, was Medienhäuser mit verpflichtenden Grundsätzen zu leisten vermögen. Dazusagen sollte man jedoch, dass es sowas wie eine Selbstverpflichtung längst gibt. Sie heißen nur anders und ergeben sich aus der Organisation von Medienhäusern von alleine. Heute muss doch kein junger Journalist mehr mit zu unterschreibenden Grundsätzen penetriert werden – den kriegt man ganz anders auf Spur. Wenn er in seinem Beruf bleiben, wenn er darin Geld verdienen will, schreibt er recht schnell das, was er schreiben soll.
Jürgen Trittin beweist hier eindrücklich, dass es nicht nur die jungen Grünen sind, die ein Faible für autoritäre Ideen und despotische Einhegungen an den Tag legen. Die alten Grünen waren so oft nicht viel besser. Mag ja sein, dass Trittin ohne Bolzenschneider demonstrierte – aber die Vorstellungen, die er von Gesellschaft und Öffentlichkeit hat, gleichen einem solch brachialen Werkzeug durchaus.
Das Bekenntnis ist in diesen Tagen wieder ganz groß in Mode. Nicht als religiöses Credo, sondern als profanes Zurschaustellen der eigenen Haltung – Mao steckt jedenfalls noch tief in der Vorstellungswelt eines Jürgen Trittin. Er scheint ansteckend zu sein, ergreift auch junge Leute, die diesen Mao gar nicht kennen. Die Kulturrevolution hat manchen Verstand ergriffen, man fragt sich, wann der Erste Komitees fordert, vor denen man seinen Zuspruch für Israel, für die Ukraine, ja für die Bundesregierung zur Sprache bringen muss.
Leuten wie Trittin, wie den Grünen gemeinhin, schwebt so eine Credokratie vor, in der sich dauernd, immer und überall bekannt und distanziert und verpflichtet werden muss. In deren kranker Welt gibt es kein Zutrauen mehr, sondern ein fortwährendes rückversichern. So wie beziehungsgestörte Personen nicht vertrauen können, sondern eine quälende Rückversicherung erzwingen. Der Partner soll dann abermals erklären, welche Gefühle er wirklich hegt − denn der Leidgeplagte spürt es nicht von selbst. Er braucht das Wort, wo anderen ein Blick, eine Berührung reicht. Trittin und Kollegen erinnern frappierend an Menschen, die solcherlei Beziehungsstörungen aufweisen. Sie benötigen die Rückversicherung immer und immer wieder. Weil sie nichts mehr spüren. Und das bekommt dieses Land leider immer wieder zu spüren.
(Roberto De Lapuente)
Offen gesagt sehe ich die europäische Politik als Transatlantisches Huren-Haus. Hardcore Freuden Mädchen, die sich für uns, das Putzpersonal, rein gar nicht interessieren. Ob es besser wird? Nein im Gegenteil es wird noch viel schlechter. Aber vielleicht müssen wir auch nur so lange abwarten bis dieses Haus ein neuer Zuhälter übernimmt.
Nachdem das Publikum mit dem Rieveler erst einmal gründlich provoziert wurde, hinterher so ein nichtssagender Beitrag der Redaktion. Ich hab das Gefühl, OT sucht den Kurswechsel hin zum Mainstream, hat sich aber dabei hilflos verirrt.
Das sehe ich auch so. Ein Magazin, das die unsachlichen und emotionalen Ergüsse eines Herr Rieveler als sachlich und fundiert verteidigt, ist längst im Propaganda Mainstream angekommen. Ich mach mal eine Overtonpause und gespendet wird dieses Jahr auch nix. Im Gegensatz zum ÖR muss man sich wenigstens nicht darüber ärgern, dass man den Schwachsinn auch noch bezahlt.
Einfach mal den Begriff/Bedeutung OVERTON nachlesen.
Dann füllen sich eventuelle Lücken möglicherweise.😉☝️
Alles Gute
Ich hab nach dem kritisierten Artikel (von Herrn Rieveler) kurz nachgedacht und beschlossen, daß meine 5 EUR pro Monat weiterfließen werden. Trotz gelegentlich fragwürdiger Beiträge, s.o., finde ich die Mehrzahl der Artikel in Ordnung und allein schon die fehlende Zensur unterstützenswert. Ich würde daher als Leser und Forennutzer darum bitten, nicht ganz so hart zu urteilen. Ich verstehe aber, daß die persönliche Schmerzgrenze bei jedem verschieden ist.
@ So und …
Nachdem ich die Leserbriefe unter dem Rieveler-Artikel gelesen hatte und nun den vorliegenden kam mir auch dieser Gedanke. Den Artikel des Herrn R. hab ich nach der zweiten Zeile mit dem Hinweis zum Pogrom abgebrochen. Seine Ein- und Ansichten hat Herr R. ja schon einmal hier ausgebreitet.
Allerdings möchte ich zur Ehrenrettung von Overton noch sagen, daß es im Zuge der Ausgewogenheit schon verständlich ist, daß auch andere Meinungsbeiträge zugelassen werden. Wenn man die Autoren etwas kennt muß man ja deren Werke nicht lesen. Da es mit der Meinungs- und Fressefreiheit im besten D aller Zeitenwenden nicht mehr weit her ist dürften mancherlei Veröffentlichungen inklusive der Leserbriefe auch einem medialen Ritt auf der Rasierklinge des Straftatbestandes gleichen. Ich erinnere nur an Zensurpolis.
Sehe ich nicht so und anders. Gefühlte 95% der Overton-Beiträge sind nicht mainstreamtauglich, was eine Auszeichnung isl.
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Der Treppenwitz der Geschichte:
Diejenigen die den Antifaschismus predigen, insbesondere die antifa, Grüne etc, pflegen selbst das faschistisches Gedankengut… Und denken selbst sie wären die absolut Guten™…
Ohne die Guten und ihre unrückbare Überzeugungskraft, wären Kriege und Genocide längst abgeschafft.
Bitte aufhören überall “Redaktion” darüber zu schreiben auf der Startseite im Gleichschritt mit Telepolis, wo dann Lapuente, Rötzer oder sonst wer unten steht.
Auch Anatolie Liven und unten dann “transatlantischer Denkpanzer” ist Schmu. Wer solchen Etikettenschwindel nötig hat, um Aufmerksamkeit zu bekommen, ist ein armes Würstchen.
Auch das Bild kann sich der liebe Roberto in den Allerwertesten schieben. Bye.
Fehlt nur noch, gestattet wird nur noch für die Politik der GRÜNEN einzutreten sonst gibt es was auf die Birne.
Der Mann und auch solche Frauen, werden königlich ausgestattet über ihre eigene geschaffene Versorgungsystem. Alles demokratisch legitimiert!
Also über was beschwert man(n) sich überhaupt?
Falls es brenzlig wird für den Herren oder Frauen, wird man höher gefrachtet oder vorzeitig in eine affilierte Unternehmung befördert.
Übrigens, nach Birmingham hat nu Nottingham Insolvenz beantragt, d. h., das private Wirtschaftdmodell hat fertig. Und das obwohl man so agiert, als sei der Staat der Verantwortliche.
Nun liebe brdgmbh, wann merkt ihr die Veräppellung?
Das Bild verstehe ich auch nicht, ist das Trittin? Selbst wenn, musste etwas von dem Abmahnabzocker Roletschek publiziert werden?
Generell sehe ich Robertos Punkt nicht. Sicher, die Bild hat jahrelang gegen Trittin gegeifert, im Falle Dosenpfand, wo Trittin gegen Industrieinteressen Rückgrat gezeigt hat und der Lump Fischer ihm in den Rücken gefallen ist, scheint Roberto ja die Seite von Bild, Fischer, Schröder und der Industrie einnehmen zu wollen.
Das Dosenpfand hat ja die Dosen nicht endgültig gekillt, aber immerhin die Dosenüberschwemmung der Grünanlagen beendet und den durch die Agenda Verarmten ein paar Cent Einkommen beschafft (auch wenn die “Jobcenter” ihnen das zu stehlen unternehmen). Und der Ersatz von Glas durch PET ist auch nicht prickelnd, allerdings zerschneiden keine Scherben von Einwegflaschen mehr so oft Fusssohlen und Fahrradreifen.
Und ok, Trittin marschiert inzwischen im Gleichschritt mit der Herde (wie Rieveler, den Roberto nicht anfällt), einer grossen Herde.
Der Israel-Hype mancher deutscher Politiker und Medien nach Ende des 2. Weltkriegs ist nichts anderes als reine Heuchelei.
Ebenso wenig wie der Papst unfehlbar ist, ist die grundsätzliche Leugnung, dass Juden Verbrechen verüben können, Unsinn, und mit der Beschönigung israelischer Vergehen gegen die Palästinenser, ist es ebenso wenig möglich Sympathie für Juden zu erreichen, wie es unmöglich ist Liebe für eine bestimmte Person anzuordnen.
Und damit dass man jede Kritik – nicht nur Juden sondern allgemein an israelischer Politik – obligatorisch ablehnt, tut man den Juden keinen Gefallen, man schadet ihnen sogar, weil dadurch der Einduck entsteht, alle Juden wären mit der gegenwärtigen Politik Israels einverstanden.
nicht jeder Jude ist mit der zionistischen Israel Politik einverstanden…
https://www.letemps.ch/opinions/juifs-suisse-sommes-inquiets
außer den deutschen… die halten die Staatsräson aufrecht wie eine Standarde… schade das Judentum mit Zionismus und Israel vermischt werden… hat damit eigentlich nichts zu tun
„Leuten wie Trittin, wie den Grünen gemeinhin, schwebt so eine Credokratie vor, in der sich dauernd, immer und überall bekannt und distanziert und verpflichtet werden muss. In deren kranker Welt gibt es kein Zutrauen mehr, sondern ein fortwährendes rückversichern.“
Die Leute trauen sich selber nicht mehr über den Weg. Die Credokratie ist die Kehrseite der kollektiven Verunsicherung und Orientierungslosigkeit. Man braucht Feindbilder, um die havarierten Selbstbilder wieder aufzurichten. Die westliche Gesellschaft verliert ihr Fundament, ethisch und materiell. Ein Schaden des Neoliberalismus. Die systemischen Widersprüche treten immer offener zutage, die Angst der Eliten vor der Wut der Bürger verwandelt sich in Autoritarimus.
Ich bekenne, I confess, …
Das erinnert mich an stalinistischen Terror.
Münchner RÜCK ? Trittin auch ?
Und “Die Ehre der Katharina Blum” vergessen ? Wer etwas
Ehrgefühl hat, sollte dieses Scheiß – Blatt nicht lesen !
Zitat:
„..vier Grundsätze:
• Eintreten für den Rechtsstaat in der westlichen Staatengemeinschaft
• Ablehnung des politischen Extremismus
• Einsatz für die freie soziale Marktwirtschaft
• Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes“
Dazu die Ampel:
– Rechtsstaat zerstört, Gewaltenteilung war eh nie verwirklicht, Verfassungsgericht diniert gerne mit Bundesregierung, zwangsfinanzierter ÖrR als Regierungspropaganda-Kanäle
– politisch extrem, tritt für Spaltung ein, unterstützt Hass- und Hetzreden gegen Personen, die ihr unliebsame Meinungen vertreten, will die Souveränität des eigenen Volkes an die WHO abtreten und den vom Volk erwirtschafteten Reichtum an Privatleute der Pharma- und Rüstungskonzerne verschleudern (eigene Taschen wohl gefüllt). Bezogen auf freie Meinungsäußerung vertritt die Ampel ebenfalls eine extreme Position: Schluss damit. Recht auf körperliche Unversehrtheit? Nix da, Spritze rein, Ruh is. Wer sonst noch muckt, dem wird die Existenzgrundlage entzogen. Statt Verständigung Bomben, das ist die Ampel, die politischen Extremismus betreibt.
– „Hahaha“, lacht die Ampel, wenn sie „freie soziale Marktwirtschaft“ hört. Nebbich. Ausplünderung der Bevölkerung, Mieten hoch, Energiepreise hoch, Zwangsabgaben hoch – aber nur für das Normalvolk. „Frei“ heißt für die: Freier Zugriff auf Löhne und Gehälter der Bevölkerung, „sozial“ heißt für die: „von den Armen nehmen, den Reichen geben“, „Markt“ kennt die Ampel nicht und „Wirtschaft“ zerstört sie.
– „Unterstützung der Lebensrechte“? Ampel: Eskalation der Gewalt, Förderung von Krieg und Terror, einseitige Unterstützung der sich gegenüber der israelischen Bevölkerung feindlich verhaltenden Netanjahu-“Regierung“. So sieht „der Sache Israels verpflichten“ aus.
Zu Trittin:
Es gibt einen polnischen Witz, nachdem man drei Deutsche mit einer Dose in den Wald schicken könne, und sie führen dann kurz darauf mit einem Panzer wieder raus.
Trittin entwickelt den Dosenpfand bestimmt bald weiter zum Panzerpfand. Demnächst wird es wohl lange Schlangen des ukrainischen Militärs vor Pfandautomaten in den Läden hier geben, und alle Dosenhändler sind zur Rücknahme verpflichtet.
Schlandland, Pfandland.
Anmerkung: Es scheint ein Gesetz zu geben, das denkfaule, obrigkeitshörige Pharmagläubige zum Tragen von FFP2-Masken zwingt, damit man sie bereits von weitem erkennt. Scheint mir jedenfalls so, wenn ich mich so umschaue.
Für FFP2-Masken gibt es (noch) keinen Pfand, obwohl die mittlerweile die Weltmeere verschmutzen. Dabei sind die wiederverwendbar. Jedenfalls musste ich mir in der „Corona-Zeit“ keine kaufen, da die überall auf den Straßen herumlagen, vermutlich aus solidarischen Gründen dort liegengelassen oder deponiert. War praktisch.
“Leuten wie Trittin, wie den Grünen gemeinhin, schwebt so eine Credokratie vor, in der sich dauernd, immer und überall bekannt und distanziert und verpflichtet werden muss.”
Auch eine Form des “politischen Extremismus”, dessen sich die Medien mal annehmen könnten. Inzwischen können viele Künstler oder Vortragende ja auch nur noch auftreten, wenn sie sich vorher öffentlich zu den Werten des Veranstalters, des Saaleigners und des Kulturdezernenten bekannt haben.
Die neuen Luthers, Brunos und Galileis… und die neuen Inquisitoren kommen überwiegend aus einer grünen Denkrichtung.
Kleine Anmerkung:
Die würden sich selbst eher nicht als “Inquisitoren” bezeichnen, eher als “Exquisitoren”
(exquisite Toren, betrachten sie sich doch als “Elite”).
Eine Elite, die sich aus Studienabbrechern, akademischen Hochstaplern und Betrügern rekrutiert. Aus Leuten mit Fakeabschlüssen, erworben nach unendlichen Studienzeiten und die nicht einen Tag außerhalb des “Betriebes” arbeiteten. Leute, die keine Fähigkeit nachweisen können, außer sich in Apparaten und Gremien durchzusetzen.
Schönen Dank auch.