Nur durch Glück kein Blutbad

Der Aquadom, wie er einst war. Bild: Susanne Nilsson/CC BY-SA-2.0

 

Die Mega-Explosion des Groß-Aquariums in Berlin zeigt nur auf, was in der Katastrophen-Stadt falsch läuft: Alles!

 

Die infantile Lebensratgeber-Frage, die in überverwöhnten Wohlstandsgesellschaften des Westens in hysterisch inszenierten „Krisen“-Zeiten ihrer eingebildeten Luxus-Depressionen immer wieder aufkommt: „Was ist  Glück?“ Die Antwort darauf hat in diesen besinnlichen Weihnachtstagen nun die Regierende Bürgermeisterin von Berlin und der RBB in seiner wieder einmal ach so kritischen Berichterstattung zur Mega-Explosion des AquaDoms in der Mitte Berlins gegeben.

Die Banalität des B(erlin)ösen

Es sei „Glück“ gewesen, dass es aufgrund des Zeitpunktes der Explosion des AquaDoms in der Mitte Berlins keine Opfer gegeben hätte, stellte man schon in der Samstags-“Abendschau“ des RBB beruhigt und ach so kritisch in einem belanglosen Kurz-Bericht abschließend fest. Und sekundierte damit der Feststellung vom Vortag der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), die laut Umfragen die mit Abstand unbeliebteste Landesregierungs-Chefin Deutschlands ist.

Anstatt nach den vielerlei skandalösen Ursachen, den administrativen Ausmaßen und dem totalen Behörden-Versagen etwa des Bauamtes zu fragen, ging der RBB schon in der Sondersendung am Abend des Katastrophen-Tages ernsthaft dazu über, die Anzahl der Fische zu zählen, die überlebt hätten – was dann fast stündlich als Erfolgsmeldung aktualisiert wurde auf der unter Intendantin Schlesinger immer groß als besondere und kritische Neuheit im News-Business beworbenen „multimedialen News-Plattform“ RBB24 online.

Zufall? Unglück? Niemand verantwortlich?

Der Zynismus und die menschenverachtende Ignoranz des Umgangs der Landesregierung und seines RBB mit der Mega-Explosion wird deutlich, wenn man die Gegend dort rund um den ehemaligen AquaDom in Berlin kennt.

Nur wenige Meter vom Touristen-Hotspot Berliner Dom in der Mitte der Mitte Berlins gelegen, sind dort an jedem Sommertag Tausende von Menschen im Umkreis von nur Hundert Meter unterwegs: im Hotel, in der Passage gleich nebenan, auf der großen Straße direkt davor. Zu einem anderen Zeitpunkt der Explosion hätte es hunderte Tote gegeben und wohl das größte Blutbad in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dass nun der RBB wörtlich vom sogenannten „Glück“ in Bezug auf ein wörtlich sogenanntes „Unglück“ spricht, ist an Schuldentlastung für die Verantwortlichen kaum noch zu überbieten.

Die Abstumpfung der Medien

In der abgestumpften medialen und politischen Welt ist es üblich geworden, von Menschen verschuldetes Unrecht und Leid als „Naturkatastrophen“ zu bezeichnen und es scheint aufgrund des Fachkräftemangels auch im Journalismus nur noch zu wenige zu geben, die die tatsächlichen und kausalen Ursachen benennen: die Indifferenz derer, die Schuld auf sich geladen haben.

Wie ein einsamer Vernünftiger in der Wüste der Verblödung wirkte da zum Beispiel vor einigen Monaten die ARD-Koryphäe und Westend-Autor Sven Plöger, der angesichts der tausenden Toten nach der Flut in Pakistan darauf hinwies, dass es keine „Naturkatastrophe ist, sondern eine Armutskatastrophe“. Das Schöne an solchen Begriffen der psychologischen und gesellschaftlichen Schuldentlastung wie „Unglück“ oder „Naturkatastrophe“ ist ja, dass sie vorgaukeln, diese Ereignisse und ihre Opfer seien nicht durch andere Menschen verschuldet und deshalb hinzunehmen, weil niemand etwas dagegen unternehmen könne.

Die menschlichen Opfer der „Pannenhauptstadt“ (ARD)

Spätestens nach dem sogenannten Skandal im RBB nimmt kein vernünftiger Mensch dort in Berlin mehr die „Abendschau“ als seriöse Nachrichtensendung ernst. In ihren lichtesten Momenten schaffen aber zumindest einige Redakteure, die sich noch dem wirklichen Auftrag des Journalismus verpflichtet fühlen, die Realität darzustellen, wie sie ist, und nicht, wie die hippen Kreise in Berlin glauben, dass sie ist.

Aufgrund der Wahlwiederholung wurden mehrere Bezirksämter in Berlin komplett für regulären Publikumsverkehr geschlossen. In der „Abendschau“ wurde ein im November ein Schwerstkranker interviewt, der aufgrund dessen verspätet seine Grundsicherung erhielt und kein Geld für seine notwendigen Medikamente hatte. Die Bezirksämter dort in Berlin sind seit Jahren nicht arbeitsfähig, einige komplett zusammengebrochen. Im Kommentar der ARD-“Tagesthemen“ zur gerichtlich angeordneten Wahlwiederholung war das Fazit: „Berlin glänzt als Pannenhauptstadt.“

Wer bezahlt den Preis für das hippe Image Berlins?

Ein Grund, aber nicht die Ursache dafür dürfte der völlig absurde innerstädtische Föderalismus in Berlin – im Gegensatz zu funktionierenden Großstädten wie Hamburg – von Landesregierung und den einzelnen Bezirksregierungen sein. Wie alles, was von Menschen gut gemeint ist, ist er schlecht gemacht und dient nur dem Hin- und Herschieben von Zuständigkeiten. Leiden darunter müssen Betroffene wie der interviewte Schwerstkranke. Der Berliner FDP-Chef Sebastian Czaja fordert daher nun sinnvollerweise die komplette Auflösung aller Bezirksämter.

Die völlige Menschenverachtung Berliner Sozialbehörden ist weltweit bekannt, über die humanitäre Katastrophe vor dem Landessozialamt 2015, als Flüchtlinge im Schlamm übernachten mussten, berichtete die New York Times. Das hippe Image Berlins bezahlen die Opfer der vom Senat offensiv forcierten Gentrifizierung.

In der letzten Woche gab die Regierende Giffey bekannt, dass in diesem Jahr die Neubauziele wieder einmal massiv verfehlt werden. Den seit den 80ern zugezogenen Wohlstands-Hipstern aus West- und Süddeutschland und den Studenten aus wohlhabenden Elternhäusern aus aller Welt, die sich in Berlin noch eine Wohnung oder ein WG-Zimmer leisten können, hat die Regierende dagegen ein Feelgood-Geschenk zum Wahlkampf gemacht: die Weiterführung des 29-Euro-Tickets für die BVG und ein sehr stark verbilligtes Semester-Ticket. Das „Sozialticket“ für Arbeitslose, Rentner, Schwerbehinderte wurde natürlich nicht im Preis gesenkt. Irgendjemand muss schließlich den Preis bezahlen. Das ist schließlich Berlin.

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21 Kommentare

  1. Ich gebe zu, überlebende Fische bei diesem Unfall (war es einer?) hätten mich erfreut. Zweibeiner, vor allem die der vier „staatstragenden Säulen“, lösen nur noch wenig Euphorie bei mir aus. Da hält man es lieber mit so einem unschuldigen Flossentier. Ist ja so, als wenn unsereiner plötzlich im luftleeren Raum zappelte.

  2. Das Problem Berlins liegt in der Tatsache,dass diese Stadt auf Kosten anderer Bundesländer lebt.Geld,dass nicht selbst erwirtschaftet werden muss,gibt sich viel leichter aus.Und die Bezirksämter aufzulösen geht nicht,weil die befähigungslosen Parteisoldaten,die in diesen Ämtern Versorgungsposten bekommen haben,dies verhindern werden.
    Seit dem Jahr 1991 hatte ich mit der Berliner Verwaltung zu tun.Ob Senatsverwaltung für Wissenschaft und Kunst,Bezirksbauämter oder sonstige Behörden-überall begegnete mir Unwissen,maßlose Arroganz,bewusste Lügen und extreme Unhöflichkeit,ja Pampiggkeit.
    Als einzige Ausnahme erlebte ich die Kameraden der Feuerwehr!Das liegt wohl daran,dass man da was können muss und ein Parteibuch nutzlos ist!
    Die einzige Lösung für Berlin sehe ich in einer Radikaldiät.Geld vom Bund und dem Länderfinanzausgleich gibt es nur im Zusammenhang mit eigener Wertschöpfung in Berlin.

    1. @ Ronald
      „Tatsache,dass diese Stadt auf Kosten anderer Bundesländer lebt“. Das trifft seit Ernst Reuters Zeiten zu.
      Es half früher, Industrie und Arbeitsplätze zu stabilisieren und im produktiven Bereich Netto-Gehälter zu gewährleisten, die weit über dem damaligen bundesdeutschen Durchschnitt lagen, von den Löhnen in den „Zonenrandgebieten“ nicht zu reden, wo ich seit 30 Jahren wohne.
      Seit der in Zusammenhang mit der „Wiedervereinigung“ erfolgten Zusammenlegung der Berliner Bezirke unter einem Dach kann von einer funktionsfähigen Verwaltung nicht mehr die Rede sein. Verschärft wurde die Lage durch die systemkonforme Sparpolitik (Personal und öffentliche Einrichtungen) durch rot-grüne Senate, die sich umfassend der neoliberalen Doktrin unterordneten und ständig an der bitter notwendigen Infrastruktur sparten. Bilder von Berliner Schultoiletten kann man problemlos in Werbematerial der Typklasse: „Helft Kindern in Ruanda!“ verwenden. Die zeitgemäße Devise „Mehr scheinen als Sein“ aller „Tonangebenden“ kommt hinzu. Vor 20 Jahren bewegte ich mich begeistert mit Flixbus oder Bahn zu meiner Tochter in Berlin. Gemeinsam ins Kino, eine Ausstellung, Kabarett… . Inzwischen ist die Freude groß, wenn ein Besuch im bayerischen Bergdorf ansteht, was für 2 Beschäftigte auf Arbeitsplätzen in der Kritischen Infrastruktur so ohne Weiteres nicht möglich ist. Es gibt reale Arbeitsanforderungen.
      Neben dieser Perspektive habe ich aber noch eine andere: Ab ca. 1960 +/- prosperierte das bayerische Bergdorf, in dem ich wohne. Zunächst kamen die Berliner Feriengäste mit Bus und Bahn und wohnten – nicht mehr als 50 km nach dem Zaun – in privaten Unterkünften. Danach entstanden zahlreiche Ferienwohnungen, die seinerzeit nicht einmal über airbnb vermietet wurden, sondern für den Fall der Fälle – Frischluftsuche – als Eigentumswohnungen möbliert bereitstanden. Berliner Facharbeiter finanzierten auf diese Art die Grundlagen des touristischen Erfolgs ländlicher Gegenden entlang der „Zonengrenze“ von Nord nach Süd. Diese Gegenden werden aktuell zurückgeworfen auf die vortouristische Phase: Wegen Geldmangels werden – genauso wie in Berlin – Schwimmbäder geschlossen. Kulturelle Einrichtungen verdanken ihre Existenz dem für beide Gegenden gültigen Stichwort „attraktiv bleiben“.
      Sämtliche öffentlichen Investitionen auf Gemeinde-, Landkreis- und Landesebene stehen von zwei Seiten unter Beschuss: Naturschützern und Privatisierungsfreunden, die in der Pampa „Chalets“ bauen, weil ein popliges Zimmer mit Toilette und Bad als Standard für eine touristische Unterkunft nicht mehr reicht. Dem 5-Sterne-Landgasthof mit Apartements 40 m² + x gehört die Zukunft. Eine Kneipe zum Kartenspielen findet man weder in Berlin noch bei uns.
      Strukturelle und einkommensbedingte Ungleichheit begleitet kapitalistische „Prosperität“. Seit langem! Sie funktioniert immer – in der Hauptstadt und in der bayerischen Provinz.
      Übrigens: An meinem Wohnort wurden Kurgäste „gehalten“. Die Redensart trifft den Punkt. Berlin ist gegenwärtig in der Lage der Gemeinden des früheren Zonenrandgebiets – umfassender Verlust des produktiven Sektors – und geriert sich als Hauptstadt. Es ist schwer – wenn nicht unmöglich – das zum Erfolgsmodell zu wandeln. Regionale Ungleichgewichte führen zu Wanderungen, Verschärfung der Ausbeutung … . Hauptsache der Profit stimmt. An einer ausgleichenden Strukturpolitik hat(te) noch nie jemand hierzulande ein Interesse. Deshalb sind mir die Mechanismen der Globalisierung so fürchterlich vertraut. Das Verhältnis der unterschiedlichen Lagen ändert sich nicht, nur die Blase wird größer.

  3. Das provinzielle Berlinbashing ist langweilig. Vor allem sehe ich den Zusammenhang nicht. Wäre das Aquarium in Hamburg, Stuttgart, München, oder Nest nicht geplatzt? Der Grund, warum es in Berlin gebaut wurde und nicht in Leer oder Amberg, liegt doch daran, dass in Berlin ein paar mehr Leute rumkommen und Einnahmen für die Betreiber generiert haben.

    Ok, vielleicht hätte so ein Ding nicht genehmigt werden dürfen. Oder bei der Renovierung wurde geschlampt. Das sollten Ingenieure erforschen, nicht Journalisten. Ausser es gab bekannte Risiken und es sind von den „Investoren“ Schmiergelder geflossen. Nicht, dass das verwundern würde. Aber jetzt die grosse Fresse, ich weiss nicht. Die Giffey mag ich auch nicht. Aber sie hat schon Recht, dass es Glück war, dass das Teil nicht im Hochbetrieb geplatzt ist.

    1. @ aquadraht
      „Das provinzielle Berlinbashing ist langweilig.“ Ich verweise auf meine Anmerkung zu Ronald. Phasenweise habe ich in Dörfern (600 Einwohner), Landeshauptstädten und globalen Zentren (Großraum London) gewohnt. Ich glaube zu wissen, wovon ich rede. Du hast möglicherweise ein Vorurteil: das des Städters. Berlin ist außerhalb Deutschlands eine Provinzhauptstadt.

  4. @ aquadraht
    „Das provinzielle Berlinbashing ist langweilig.“. Siehe Antwort auf Ronald. Ich habe phasenweise in Dörfern, ländlichen Kleinstädten, Großstädten oder globalen Zentren gelebt. Der zitierte Satz entspringt einer stark eingeschränkten Weltsicht. Diese ist unabhängig vom eigenen Aufenthalt. I. Kant hat Königsberg so gut wie nicht verlassen.

  5. „Das provinzielle Berlinbashing ist langweilig.“. Vielleicht weil du Berlin für eine Weltstadt hältst. Ich habe in Dörfern, ländlichen Kleinstädten, Industriestädten und für einige Zeit in einem globalen Zentrum gewohnt. Berlin ist definitiv kein globales Zentrum, sondern eine schlecht funktionierende Provinzhauptstadt. Siehe meine Antwort auf Ronald. Greater London ist Greater London. Berlin hat brandenburgische Vororte.

  6. Euren Dörflerhass auf Berlin gönne ich Euch ja, aber er ist gähnend langweilig. Ich verteidige nicht unsere unfähige Stadtregierung. Eure deutsche Bundesregierung ist nicht besser, und ihr erzwungener Umzug nach Berlin hat der Stadt genauso geschadet wie die Invasion schwäbischer Grüner in Prenzlauer Berg („Prenzlberg“, würg) und andere „hippen Kieze“. Da ist die Provinz eingefallen, egal ob aus Bonn oder Baden-Württemberg. Kein vernünftiger Berliner hat die Hauptstadt des Vierten Reiches gewollt.

  7. @Ronald: Ist Dir klar, dass Du genauso klingst wie der AfDler und FDPler mit dem Geheul „von MEINEN Steuergeldern …“?

    Ich finde ja auch, dass in den ganzen Hauptstadtwahnsinn irrsinnig viel Geld nutzlos verpulvert wurde, ganz zu schweigen von BER und dergleichen. Aber wenn mir irgendwelche Schwaben oder Bayern erzählen „von MEINEM Geld“, könnte ich kotzen. Das ist die typisch deutsche Grossmannssucht. „EUER“ Geld stammt genauso aus dem „Exportweltmeister“-Wahnsinn, der Ausbeutung der eigenen Arbeiterklasse wie derjenigen Südost- und Südeuropas und des globalen Südens, das Gejammer, dass irgendeine Region zuviel von der Beute abkriegt, ist Geiergekrächze.

    1. @aquadrat
      Ich lebe in der Thüringer Provinz.Auch Thüringen ist Netto-Empfänger beim Länderfinanzausgleich.,wenn auch pro Kopf wesentlich weniger!Auch bei uns gibt es Filz und Veruntreuung von Steuergeldern.Allerdings sehen viele Menschen den Länderfinanzausgleich nicht als Dauerzustand.
      Mir persönlich ist Berlin und seine Bevölkerung relativ egal.Ich habe dort fast nur negative Erfahrungen gemacht.Wenn sie den Krebs der Vetternwirtschaft,Filz ,Betrug und Dysfunktionalität der Verwaltung bekämpfen wollen,dann muss zunächst die Nahrungsquelle für diesen Krebs entfernt werden-der Zufluss von „fremdem“Geld….Aber dass müssen die Berliner selber wollen.

  8. „Das provinzielle Berlinbashing ist langweilig.“ Da hat Aquadraht vollkommen recht, Berlinbashing von Provinzlern geht am Kern der Sache vorbei, muss oberflächlich bleiben, wie auch dieser Artikel. Fundamentalkritik muss von Insidern kommen, und die würde viel tiefer gehen und viel mehr wehtun. Sie könnte beginnen mit dem Berliner Immobilienfilz der CDU in den 50er Jahren, später unter Einbeziehung der SPD, der Zonenrand- und Berlin-Förderung, die zum Erstarken eines parasitären Machtgefüges führte, dann der von der Kohlregierung forcierten Deindustrialisierung der 90er Jahre mit ähnlichen Wirkungen, dem unter Wowereit betriebenen Umbau zur Dienstleistungswirtschaft und der damit einhergehenden massenhaften Schaffung von Bullshitjobs und der seitdem galoppierenden Prekarisierung der Berliner Bevölkerung durch explodierende Mieten und dem damit verbundenen massiven Kapitalabfluss aus der Stadt, der noch durch Geldgeschenke an die Immobilienwirtschaft („Fördermittel“ und „soziale Miethilfen“ genannt) staatlich befördert wird. Alles bei einem mittleren Einkommensniveau, das wohl ohne die hochbezahlten Regierungsjobs kaum für einen Platz 5 im Vergleich der Bundesländer reichen würde.
    Aber was soll’s, Berlin hat die Verwaltung, die genau das macht, was von ihr verlangt wird. Von Versagen kann keine Rede sein, höchstens von kleineren Irrtümern. Oder möchte jemand vom gegenwärtigen Führungsteam überragende intellektuelle und Gestaltungskompetenz verlangen? DAS wäre dann wohl eher Kompetenzüberschreitung…
    Um es klar zu sagen: natürlich sind es nicht die Wähler, die das Sagen haben. Berlin ist KEIN Ponyhof.

    1. @noname Danke für den Beitrag, der erkennen lässt, dass es Berlin schon vor 1990 gab und dass Stadt und Bewohner der Westsektoren als „Frontstadt“ zu dieser Zeit Privilegien hatten. Eines finde ich erstaunlich: Dass jetzt wo wir doch alle Bürger der einen Welt sind, die Unterscheidung zwischen Hauptstadt und Provinz noch so wichtig ist. Offensichtlich wichtiger als lokale Unterschiede in Wirtschaftskraft und Lebensbedingungen, die ein Merkmal kapitalistischen Wirtschaftens sind und schon seit langem zur Migration veranlassen.
      Gegenwärtig scheint die Provinz bei all denen Anklang zu finden, die sich Stadtwohnungen nicht mehr leisten können und keine Arbeit in der Produktion ausüben, sondern aus Kleinkleckersdorf mit der ganzen Welt kommunizieren können. Deshalb sind die klassischen Landbewohner darüber nicht glücklich, müssen sie doch weiterhin im unteren Lohnbereich ihr Leben fristen. Das führt dann in den Lokalzeitungen zu Jubelchören darüber, dass gegenwärtig so viele Niedriglöhner des Landkreises in den Genuss der Regierungszuschüsse für Minderbemittelte kommen. Wenn das kein Privileg ist, was dann?

  9. Von Spandau, Marzahn usw. scheint der Autor noch nichts vernommen zu haben. Er scheint sich am ehesten im Kollwitz-Kiez auszukommen.
    Was die Giffey als Bürgermeisterin mit dem privaten Ausfindig zu tun hat erschließt sich mir bisher nicht. Schade um die Lesezeit.

  10. Gibt es denn keinen Redakteur, der sich so einen Artikel wenigstens mal flüchtig durchsieht, um die übelsten grammatikalischen und syntaktischen Unfälle zu beheben? So ein Kauderwelsch grenzt ja an Körperverletzung.

    1. Amenophis, vielleicht könnten Sie ja – um sich vor vermeintlichen Körperverletzungen geschützt zu wissen – mehr auf den Inhalt der Artikels achten? Oder ist das für ein ‚grammatikalisches Gewissen‘ zu viel verlangt?

    2. Was an Körperverletzung grenzt, ist noch keine.
      Es ist aber wie ein Impf-Training zur Ertüchtigung gewisser Bereiche.
      Sobald dieses gewirkt hat, wird Amenophis vielleicht auch zu inhaltlicher Kritik fähig sein.

  11. 1 Million Liter Wasser auf Temperatur zu halten kostet viel Energie und die Fische werden sicherlich gut versichert gewesen sein. Die Versicherung muss nun auch noch die Kosten für die Sanierung und den Verdienstausfall tragen. Die Fische werden zwar ihren Wert gehabt haben, doch muss es dafür auch einen Käufer geben, die Nachfrage dürfte nicht sehr groß gewesen sein, ein „Verkauf“ an die Versicherung ist dann natürlich gar nicht so schlecht. Damit will ich natürlich niemanden etwas unterstellen, aber wenn man nach den Vorteilen geht, trägen sich solche Gedanken bei mir auf.

  12. @Amenophis Seien Sie unbesorgt, lieber Leser mit dem Kauderwelsch-Unfall-Namen Amenophis. Um Ihnen ganz persönlich eine Freude zu machen, werde ich in meinen naechsten Ahtickel noch fülle mehr gramma-dingsbums Unfälle einbaue in der antie-teutschen Tradizion der Kanak Sprak. Denn an der Verhumsung der heiligen deutschen Sprache wird dieses schöne Land sicher zu Grunde gehen … Wollen wir es zumindest hoffen. Amen. Und Gute Besserung Ihnen wegen der Körperverletzung und allem anderen!

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