
Das Wort »Lüge« ist für die Bundestagspräsidentin Klöckner schon zu polarisierend – wenn das die Debattenkultur retten soll, ist Krieg auch Frieden und Rheuma Beweglichkeit. Ein Kommentar, verdammt nochmal!
Julia Klöckner wollte für alle sichtbar eine neue Kultur im Bundestag aufblühen lassen. Schon nach kurzer Zeit gilt sie als harte Hündin, erlaubt keine ideologischen Zwischenrufe, erbittet sich Rücksichtnahme auf die Kleiderordnung und entblättert das Hohe Haus von der Buntheit der letzten Jahre – mit Hinweis auf das Neutralitätsgebot. Das gefällt freilich nicht jedem – muss es aber auch nicht. Denn der Bundestag hat nicht gefallsüchtig zu sein. Das ist nicht die Aufgabe, die das Grundgesetz für ihn vorgesehen hat.
Zurück zum alten Bundestag?
Man könnte dieses Engagement Klöckners als den Versuch begreifen wollen, die Unordnung der letzten Jahre, insbesondere der Ampeljahre, im Parlament wieder so arrangieren zu wollen, dass sie dem Ansehen des Hohen Hauses gerechter werden. Der Bundestag hat– in der Tat, da hat Merz mal recht! – kein Zirkus zu und keine Event-Location für Pappschild-Hochhalter zu sein. Und er ist schon gar keine Bekenntnisbude, die die Bürger – lachen Sie nicht: immerhin Souverän! – zu belehren hat. Klöckner versucht sich also in der Renaissance eines alten Wertigkeitsgefühls für das Parlament – einer Empfindung, die ganz offensichtlich verlorengegangen war in den letzten Jahren. Dass sie nun aber auch den manchmal rüderen Umgang regulieren will, entspricht nicht den traditionellen Gepflogenheiten im Bundestag. Hier ist Klöckner genau das, was ihre Kritiker selbst sind: Überempfindlich und weinerlich – und das an falscher Stelle.
Vorausgegangen war ein Disput mit Alice Weidel. Die Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) bezichtigte den Fraktionsvorsitzenden der Union, den ehemaligen Maskenminister Jens Spahn, während einer Bundestagsrede mehrmals per Zwischenruf der Lüge. Für die AfD war dies ein Skandal, da die Partei sich von der Bundestagspräsidentin einseitig zurückgerufen fühlte – dieser Vorwurf gegen die Klöckner ist nun wirklich nicht nachvollziehbar, denn auch die Linken und die Grünen, die den Bundestag immer wieder für diverse Clownerien missbrauchen, werden von der ehemaligen Weinkönigin in die Schranken gewiesen. Parteiisch mag Julia Klöckner selbstverständlich dennoch sein, da sie ganz offenbar besonders sensibel reagiert, wenn ihre eigenen Parteikollegen sprechen.
Ist es nun angemessen, dass Klöckner die Debattenkultur im Bundestag zähmen und von Zwischenrufen reinigen möchte? Stellt das jene Würde und Ordnung wieder her, die sie – mit einer gewissen Nachvollziehbarkeit – rehabilitieren wollte? Während das Reichstagsgebäude unter ihrer Leitung nicht mehr mit bunter Flagge ausstaffiert, sondern als Bauwerk präsentabel sein soll, dass dem Auftrag der politischen Willensbildung angemessen abbildet, steigert sich die Bundestagspräsidentin bei der Einhegung der Debatte im Hohen Haus selbst allerdings in eine zartbesaitete Empfindsamkeit hinein, die nicht der Tradition des Bundestages entspricht.
Neurosen auf allen Seiten
Dieser Ort war einst von scharfen Disputen geprägt – zugegeben in Bonn mehr als in Berlin. Die Berliner Republik war im parlamentarischen Ringen stets weichgewaschener, als es die vormalige Bonner Ausgabe war. Aber wenn man sich heute den Streit ansieht, der noch vor 20 Jahren stattfand, ist das zu heutigen Debatten schon gar kein Vergleich mehr – und schon damals war das im Vergleich zu den Auftritten Franz-Josef Strauß‘ und Herbert Wehners im Parlament, ein starker Abbau der Streitkultur im Parlament. Diese beiden Kontrahenten schenkten sich bekanntlich nichts, zuweilen ging es (nicht nur zwischen diesen beiden) recht derb zu – Beleidigungen kamen regelmäßig unter. Die Debatte wurde deswegen nicht dauerhaft unterbrochen, es gehörte zum Handwerk der politischen Diskussion, dass man auch austeilt und seinen politischen Kontrahenten scharf anging. Der zeitgenössische politische Betrieb ist davon nicht nur Meilen, er ist Galaxien entfernt.
Und selbst eine konservative Person wie Klöckner, die irgendwie wie die Ikone der Richtigstellung aller Fehlentwicklungen im Bundestag gelesen werden kann, als Restauratorin – (und die diese Rolle nicht nur zugeteilt bekommt, sondern aktiv darauf hinwirkt, als genau diese Bewahrerin eines Hohen Hauses mit Würde betrachtet zu werden) –, das direkte und schonungslose Wort zu bändigen, weil Debatte angeblich frei von Polemik, Spott und persönlichen Angriffen stattfinden sollte, erstaunt dann schon. Die Wokeness hat ganz offensichtlich tiefer eingewirkt, als es diejenigen zugeben wollen, die mit den woken Auswüchsen schlussmachen wollen.
An der Personalie Klöckner lässt sich erkennen, dass die Restauratoren, die die woken Übergriffigkeiten einhegen wollen, unter derselben Neurose leiden, nämlich Streit als etwas einzuordnen, was so gut wie möglich »zivilisiert« gehört. Aber warum eigentlich, verdammt nochmal? Einerseits die Schwachköpfe kritisieren, die damit nicht fertig werden, wenn sie von Leuten aus dem Volk als Schwachköpfe tituliert werden – andererseits selbst schon ins Höschen machen, wenn einer der ihren als Lügner bezeichnet wird: Das ist grotesk.
In Berlin wurde der Streit zum Ärgernis
In der Angelegenheit sind uns die Amerikaner sicher voraus. Beleidigung ist dort nicht so leicht justiziabel. Jemanden mit son of a bitch zu belegen, mag vielleicht nicht allzu fein sein – aber welcher Richter sollte über so einem Quatsch ein Urteil sprechen wollen? Es wäre gut, wenn im Bundestag wieder gekeilt würde. Das wäre ein Dienst im Sinne demokratischer Streitkultur. Ein Bundestag, in dem nett Bitte und Danke zueinander gesagt wird – von der AfD liest man, dass sie eine Etikette für ihre Abgeordneten plant –, dient letztlich nicht dem Sinn des Hohen Hauses, sondern stützt jene alternativlose Zahnlosigkeit, die man als Beobachter heute schon kaum ertragen kann.
Klöckner ist halt ein Gewächs der Berliner Republik. Einer Scheinrepublik, in der Streit mit Verantwortungslosigkeit gleichgesetzt wurde – in ihren Anfängen in den 2000er-Jahren kritisierte man die Parteien für ihre Uneinigkeit und erklärte medial, dass zerstrittene Politiker einen Reformstau bewirkten und Bürger von der Urne fernhielten. Tatsächlich hat man damit die Grundressource dieses schlechtesten aller Systeme – außer all den anderen – in die Schmuddelecke gestellt.
Heute sehnt man sich nach mehr Streit und Beleidigungskultur im Bundestag. Eine, die auch zugelassen und nicht sofort sanktioniert wird – eloquente Leidenschaft mit konfrontativer Agitation täte dem Land gut. In anderen Ländern prügeln sich Abgeordnete dann und wann auch mal. So weit muss man ja hierzulande nicht gehen – aber weniger herumjammern, wenn es mal unflätig wird, hilft keinem weiter. Nur denen, die wollen, dass nicht mehr gestritten wird. Wer das will, hat die Systemfrage schon beantwortet.
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Ist das wirklich so wichtig? Das, was uns als Demokratie präsentiert wird, wird an ganz anderen Stellen still beseitigt. Typen wie Glöckner agieren nur, diese Vorgänge zu vernebeln.
ja, das es einseitig ist was an Beleidigung erlaubt ist und was nicht.
Ein wenig mehr in der Rechtssprechung und Gleichgewicht ist schon seit über 30 Jahren nötig und es verschiebt sich immer mehr.
Lüge ist doch die neue „Wahrheit“ in der Politik.
Die Lüge ist die Norm, die Wahrheit ist die nicht erlaubte Abweichung.
Beispiele gibt es da genug:
Corona
Ukrainekrieg
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Mich stört vor allem, dass die egoistischen Kartellparteien CDU/CSU und SPD über die Sitzungsleitung die AfD ohne Gegenwehr diffamieren können, solange die AfD an der Sitzungsleitung nicht beteiligt wird und selbst zur Ordnung rufen kann.
+ Joachim Datko – Ingenieur, Physiker – Regensburg – AfD-Stammwähler +
Mei , toll das Du Physiker und AfD Wähler bist.
1A Vorzeigebürger.
Ja, die Law and Order Leute bringen wieder Ordnug in den Laden.
Das habe ich leider auch schon mal gehört, aber nur von meinem Vater…Kicher
„Ja früher, beim Kaiser! Da herrschte noch Zucht und Ordnung! Das brauchen wir wieder!“, habe ich wohl in meiner Kindheit öfters gehört…
Und was haben wir diese *** dann hochgenommen! Was haben wir die geärgert, nach dem diese den dummen Spruch gebracht haben! Und das zurecht!
Da haben Sie zweifellos Recht.
Es ist keine Art, den politischen Gegner von der Sitzungsleitung, die der eigenen Partei angehört, abwatschen zu lassen.
Mutig, dass Sie hier mit vollem Klarnamen und Profession auftreten. Das weckt natürlich den Neid aller Studienabbrecher.
Es ist immer wieder erstaunlich, beim Thema parlamentarischer Streitkultur die Namen Wehner & Strauß als quasi vorbildhaft vorgesetzt zu bekommen. Zwar habe ich sie nie live erlebt (weit vor meiner Zeit), aber selbst aus der schwarzweißen Konserve sind diese Figuren vom ersten Augenblick an abjekt. Abgesehen von ihren persönlichen Anwürfen in den diversen Debatten, ist es inzwischen bekannt und erwiesen, dass gerade diese beiden Figuren toxisch oder auch ätzend ins innere ihrer Parteien wirkten: Nackte Machtmenschen, beispielhaft rücksichtslos, heimtückisch & widerlich. Vielleicht haben sie sogar keinen unwesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass es heute hauptsächlich diese Politikertypen im Parlament gibt, die das Attribut Teflon tragen.
Sorry, Herr Lapuente, die Performance dieser parlamentarischen Darsteller im und um den Reichstag ist beleidigend genug, das muss nicht auch noch kultiviert werden, denn es gibt unbedingt genug Entertainment. Es braucht überall echten Dialog, echte Diskussion und vor allem eine echte Bereitschaft zur Auseinandersetzung um einer vernüftigen Lösung willen – und nicht nur im Parlament.
Nein, die Beiden waren nicht toxisch, sondern haben ausgesprochen was die Menschen in diesem Lande dachten.
Natürlich waren Beide in gewisser Weise manipulative Persönlichkeiten, beide polarisierend ( heute :Populisten ), man konnte – je nach eigenem Standpunkt – jeden der Beiden hassen oder lieben.
Aber Eines konnte man nicht: Diesen beiden den Respekt versagen . Denn beide besaßen ungefähr hundertmal mehr Intelligenz, eine echte Leidenschaft für ihre Ziele und – ja, auch – Menschlichkeit, als diese sterilen, brunzdummen Umkipper-Blockflöten, die sich seit ca. 25 jahren Regierung nennen. Eine erbärmliche Lumpenbande, korrupt bis ins Knochenmark und US-hörig bis zur Selbstaufgabe, ausschließlich interessiert an der Mehrung des Inhalts der eigenen Taschen.
Und derjenige, der diesen Gestalten Tür und Tor öffnete war kein anderer als Birne. Damals fing das Elend an….
Korrekt. Die Birne war sogar eine der ersten Gestalten dieser Art, wenn auch noch nicht ganz so thumb.
Zweifellos waren Wehner & Strauß sehr intelligente Menschen – was bei flüchtiger Betrachtung der Debatten (bzw. deren Schlagabtausch) kaum zu glauben ist… Der Eindruck, dass es ihnen um Macht um der Macht willen ging – und nicht um etwas zu machen oder zu gestalten -, damit die eigenen (persönlichen) Ziele erreicht werden, lässt sich trotzdem nicht leugnen. Es geht hier um Parlamentarier, also gewählte Vertreter und nicht um Privatpersonen.
Nun, die beiden waren auch immer schnell und eifrig dabei, anderen ihr Missfallen statt ihren Respekt zu zeigen. Aber das ist auf dieser Ebene eine Stilfrage – und war ja Ausgangspunkt des Artikels.
Also jetzt bin ich sauer! Eigentlich schaffe ich es seit einiger Zeit sehr gut, diesen Fleischberg der Unerfreulichkeit, die geistig-moralische Wende in den Stumpfsinn aus meinen Erinnerungen zu verdrängen.
Und jetzt: Z A CK !
Das werde ich nicht verzeihen… 😉
@Luisa
Das ist jetzt eine Lehrstunde, wie ein leidenschaftlicher Redebeitrag zu einer leidenschaftlichen Debatte aussehen könnte 😉😉Ich stimme vollständig überein. Wenn ich die Floskel von „Hohen Haus“ höre, wird´s mir regelmäßig schlecht.
Das Problem ist, daß politische Parteien den anderen Parteien keinen Kompromiss gönnen können, weil das immer zulasten ihrer eigenen Wahlergebnisse erfolgen wird. Ödet es wird als Schwäche ausgelegt. In der BR Deutschland haben wir nun einmal ein konfrontatives System aus Opposition und Regierung. Da kann man als partei immer nur absolut dafür oder absolut dagegen sein. Einen vernünftigen Kompromiss, der alle Betroffenen berücksichtigte wäre zum Nachteil der eigenen Partei und der eigenen Karriere eines jeden einzelnen Politikers. Also tun sie das nicht.
Nö, das Problem ist, dass die Ergebnisse der Debatten schon von vorn herein feststehen und man deshalb für Diskussionen und Streitigkeiten keine Zeit verschwenden will. Schließlich hat man ja noch andere Interessen.
HA!
Saucoole Überschrift.
Wie oft renne ich bei meinen Nächsten gegen Wände, wenn ich forsch die Freiheit einfordere Politiker zu beleidigen!
Wo sind wir hier… Millionen abschlachten ist voll ok, aber einem nasebohrenden Kinderbuchautor einen vorn Latz knallen ist n Kriegsvebrechen?
Aber gut, die Schildbürger sind ja auch keine neue Erfindung. Arschlöcher, Dummbeutel, Lügner, Hurensöhne, Fotzen usw. sind so alt wie die Sprache, die sie zu kategorisieren versucht.
Der BT ist mittlerweile zu einer grotesken Kommödie, auf Kindergartenniveau mutiert.
Kein klar denkender Mensch, kann das alles noch ernst nehmen. Wirklich nur noch peinlich.
„Zigeuner-Schnitzel“-Eklat im Bundestag
Dieser Fall zeigt sehr deutlich, wie perfide Vergehen durch AfD-Politiker herbeigeredet werden, mit dem Wunsch sie ganz zum Schweigen zu bringen. Ähnliches erleben wir im Übrigen inzwischen auch immer wieder bei der Justiz. Dass man durch solch kindisches Theater zugleich die angesprochenen Probleme in den Hintergrund rücken lassen kann, gehört dabei mit zu dieser Strategie.
https://www.youtube.com/watch?v=QMEREHNWgNQ
Naja für die regierenden Parteien sind die Scheingefechte um Scheinprobleme zur Ablenkung da. Die AfD hat die Motivation zu skandalisieren auf Deubel komm raus. Deswegen auch die völlig künstliche schlecht gespielte hysterische Aufregung von Weidel und anderen bei jeder Kleinigkeit. So sammeln sie Unterstützung bei der eigenen Basis, die Aich genauso ausgegrenzt sieht wie die AfD. Dir anderen Parteien spielen da aber auch genau rein.
Eine normale Einbeziehung der AfD in die parlamentarischen Abläufe wie Ausschutzvorsitze oder Parlamentsvizepräsidentschaften würde dir AfD aus ihrer Opfer-Rolle heraus holen. Aber so ein Sündenbock ist auch wieder praktisch für die herrschende Politik um von allem anderen abzulenken und die eigenen Wähler mit einem Feindbild für ihre täglichen fünf Minuten Hass zu versorgen.
Es fehlt an Streit- und Debattenkultur in diesem Parlament. Die Demokratiesimulation ist fade und langweilig geworden. Damals stritt man noch weitaus glaubhafter vor dem Publikum. Heute ist das alles längst zur Farce verkommen.
Wer soll noch daran glauben. Auch dem Dümmsten in dieser Republik ist längst klar geworden, Politik wird im Hinterzimmer, aber doch nicht im Parlament betrieben. Und selbst eine Duell-Einlage wie Sadomaso Queen Weidel gegen Gouvernante Klöcker, vermag die fade Show dann auch nicht mehr zu peppen.
Das kommt ja nicht allzu überraschend. Ihre Karriere startete sie als Nervensäge im Verfahren um den Nürburgring. Da hatten die regierenden Rot-Grünen tatsächlich Mist gebaut, indem sie einen Vertrag mit einer Scheinfirma abschlossen. Anlass für Klöckner, das Parlament über ein Jahr mit nicht enden wollenden Reden zu nerven, immer nur über dieses eine Thema. Eine Stunde und 9 Minuten waren keine Seltenheit. Hier:
https://youtu.be/0HqZuMxDEOg
Wobei sie keinerlei Probleme mit der Verwendung von Kraftworten hatte. Das Herabsetzen des Gegners war schon damals absehbar ihre große Stärke. Kreative Vorschläge hingegen nicht. Nun sitzt sie da und macht so weiter.
Das was mir bei der J.Klöckner nicht gefällt ist die Transatlantische Auszeichnung da diese Beziehung Deutschland mehr schadet als gutes bringt.
Alles andere an J. Klöckner kann ich gelten lassen, auch das in der Politik wieder eine saubere ernsthafte Rede- und Zuhörkultur etabliert wird. Dazu gehört aucb das einschränken der um sich greifenden Transbewegung (keine Diktatur der Mehrheit durch pathologische Minderheiten) die in den letzten Jahren viel zu viel für sich vereinnahmte und so manches ersatzlos verbogen hat.
Frau Klöckner sollte sich die Debatten von FJS mit Herbert Wehner anschauen und was war mit dem Turnschuhrevoluzzer?
„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“
der hat es bis zum Partner von „500.000 tote Kinder waren es Wert“ geschafft
Der angebliche Revoluzzer in Turnschuhen hat das alles sehr kalkuliert getan um sein Image auszubauen. Und wie Sie ja richtig schreiben hat er am Ende das richtige unterstützt.
Frau Klöckner – als Fleisch gewordene Frauenquote, sozusagen das Petra-Prinzip an sich – hat natürlich Recht. Wo kämen wir denn hin, wenn man Politikern einer als „demokratisch“ zertifizierten Partei „Lüge“ vorwerfen dürfte! Wo wir doch wissen, dass wir seit Jahrzehnten nur reinsten Wein eingeschenkt bekommen, große Ehrenworte, schwarze Koffer, jüdische Vermächtnisse? Aus ihrer Schwarzgeldpartei nur immer die Wahrheit!
Eben. Das Kind wird bestraft, daß den Kaiser nackt nennt. Obwohl das Kind in der Geschichte ist wirklich unschuldig. Bei AfD Politikern kann man denke ich nicht davon ausgehen. Es sind Politiker.
Nicht allein in der Politik, sondern auch am Arbeitsplatz, im Fußball, in der Familie, unter Freunden … streiten sich Menschen. Manche so gern und oft, dass die eher friedliebende Sorte sie als Streithähne bezeichnet. Die Streithähne revanchieren sich dann z. B. mit „notorischer Ja-Sager“ oder der Frage „Hast du auch eine EIGENE Meinung?“
Jedem Menschen steht es zu, in den verschiedensten Situationen auch auf eine emotionale Art zu reagieren. Je nach eigener Veranlagung werden dann gerne auch „Etiketten“ vergeben. „Besserwisser“, „Blödian“, „Depp“, … . Auch wenn manche Menschen mein(t)en es gebe verbotene Wörter: es gibt sie nicht. Man muss nur lernen, sie entsprechend den sozialen Gepflogenheiten seiner eigenen menschlichen Umwelt, eines Berufsstandes, unter Mitbewerbern… so zu verwenden, dass keiner zur Axt greift. JEDER muss das lernen.
Normalerweise (Wortwahl womöglich falsch! Vielleicht müsste ich jetzt „früher“ sagen, oder ein von einem Psychologen gestütztes Argument vorbringen, bin aber zu faul zum Recherchieren) lernen Menschen etwa zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr andere Menschen zu ertragen.
Sie verabschieden sich mit einem gewissen Trotz von den „Alten“ und suchen sich Zusammenhänge, die ihnen persönlich als angemessen vorkommen. Vorausgesetzt die „Erziehungsberechtigten“ mischen sich in die Konflikte unter Gleichaltrigen NICHT ein, sondern lassen die machen und lernen. Sie KÖNNEN das. Man MUSS Menschen nicht lieben! Es reicht völlig aus, mit ihnen leidlich zurecht zu kommen. Kann auch nicht jeder. Ausbaden muss er´s trotzdem immer auch selber.
Schon allein die Bezeichnung „Hohes Haus“ ist bei der Besetzung mit diesen Knallchargen schon ein Witz.
Das zum Ersten.
Der Vergleich mit Bonn kann und sollte man nicht ziehen. In der Zeit der sog. Bonner Republik war – ich hoffe meine Erinnerung trügt mich nicht – eine gewisse Annemarie Renger als einzige Frau im „Hohen Haus“. Wie die da rein kam, will ich hier nicht diskutieren…… es gibt der Interpretationen viele. Das sagt alles und ist sicherlich auch auf dieser Seite Frauenfeindlich. Seis drum.
Jetzt, in Berlin, ist die Bude voll mit Frauen, Transen, Diversen und was es sonst noch so gibt auf diesem Planeten. Nein, besser, in Deutschland, denn wir sind so liberal, so anständig, da lassen wir jeden der 75 Geschlechter in das „Hohe Haus“. Wenn Merz sagt, das „Hohe Haus“ sei kein Zirkus, dann irrt dieser Zirkusdirektor ganz gewaltig. Wer lachen will, geht als Besucher auch in den Zirkus. Also auch ins „Hohe Haus“.
Und zu diesem Klöckner von Berlin, ach, sorry, hab ich verwechselt mit dem Klöckner von Notre Dame, also zu dieser Glöckner, kurze Frage: iss das eigentlich die Schwester von diesem Harald? Könnte sein, also zu der, dem das, fällt mir nur ein: Einmal Weinkönigin und besoffen, immer Weinkönigin und besoffen. Womit wir wieder beim Zirkus sind.
Oh Gott, haben wir gelacht.
Der freudsche Verleser der mir oben gleich passierte, passt aber besser:
„Hohles Haus“.
Einverstanden.
Ganz sicher nicht.
Auch in einer politischen Streit- und Debattenkultur ist das Pöbeln und das Beschimpfen schlicht unverschämt. Beide wären bei mir regelmäßig achtkantig rausgeflogen.
Ja imbPrinzio schon, aber beide waren dirmr mächtigsten Männer ihrer jeweiligen Parteien. Da hatten die sitztungsleitenden Bundestagspräsidenten Beißhemmung.
Nicht allein in der Politik, sondern auch am Arbeitsplatz, im Fußball, in der Familie, unter Freunden … streiten sich Menschen. Manche so gern und oft, dass die eher friedliebende Sorte sie als Streithähne bezeichnet. Die Streithähne revanchieren sich dann z. B. mit „notorischer Ja-Sager“ oder der Frage „Hast du auch eine EIGENE Meinung?“
Jedem Menschen steht es zu, in den verschiedensten Situationen auch auf eine emotionale Art zu reagieren. Je nach eigener Veranlagung werden dann gerne auch „Etiketten“ vergeben. „Besserwisser“, „Blödian“, „Depp“, … . Auch wenn manche Menschen mein(t)en es gebe verbotene Wörter: es gibt sie nicht. Man muss nur lernen, sie entsprechend den sozialen Gepflogenheiten seiner eigenen menschlichen Umwelt, eines Berufsstandes, unter Mitbewerbern… so zu verwenden, dass keiner zur Axt greift. JEDER muss das lernen.
Normalerweise (Wortwahl womöglich falsch! Vielleicht müsste ich jetzt „früher“ sagen, oder ein von einem Psychologen gestütztes Argument vorbringen, bin aber zu faul zum Recherchieren) lernen Menschen etwa zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr andere Menschen zu ertragen.
Sie verabschieden sich mit einem gewissen Trotz von den „Alten“ und suchen sich menschliche Zusammenhänge, die ihnen persönlich als angemessen vorkommen. Vorausgesetzt die „Erziehungsberechtigten“ mischen sich in die Konflikte unter Gleichaltrigen NICHT ein, sondern lassen die machen und lernen. Sie KÖNNEN das. Man MUSS Menschen nicht lieben! Es reicht völlig aus, mit ihnen leidlich zurecht zu kommen. Kann auch nicht jeder. Ausbaden muss er´s trotzdem immer auch selber. Auch schwierige Menschen übrigens, die ganz andere Konflikte noch relativ unbeschadet überstanden haben, wenn hier schon Namen fallen wie Wehner und andere… .
So lange es Staaten gibt lässt sich das nicht vermeiden!
Um mit Baerböckchen zu sprechen: Vor allem sollte man nicht den Sand in den Kopf stecken und sich die Nase vor der Tür
zuknallen lassen. Das Parlament ist die Volkszertretung, wie es im Wald schallt, so ruft es heraus. Das Ei des Damokles schwebt über unser aller Füsse, allerdings sollten wir nicht das Schwert des Kolumbus in die Augen bekommen. Denn unter den Einäugigen Parlamentariern ist der Blinde der Maharadscha.
Da geh ich mit Ihnen völlig Kondom.
Strauß und Wehner, diese Beiden, ja das waren Erlebnisse – auch und gerade für die Bürger draußen im Lande, die vor der Glotze. Wenn dann noch Schmidt-Schnauze dazwischen funken konnte, einfach toll – anderswo zahlte man für so etwas nicht wenig Geld für. Beleidigungen, die gab es sogar zu Personen, die gar nicht im Saale anwesend waren, der Herr Frahm z.B., vom Kanzler Konrad höchstselbst in die Schmuddelecke gestellt, wahlausgangstechnisch geradezu optimal, das Reizwort ‚Landesverräter‘ brauchte nicht benutzt zu werden, das erledigte dann der Axel S. n HH mit seinen großen Buchstaben. Auch der Ausritt in die Tierwelt bot sich gelegentlich an, wenn es zum Beispiel darum ging – Ausgewogenheit ja auch hier gefordert – dass Wehner den Herrn Wohlrabe als Übelkrähe glaubte ansprechen zu müssen. Nein, das mit Wehners Attacke auf ‚Herrn Lüg‘, weil es gerade so schön passt zur werten Frau Präsidentin von heutzutage, fand nicht im Hohen Hause zu Bonn statt, sondern cora tv-camera vis-à-vis dem Herrn Lueg, seines Zeichens ARD-Chefinterviewer auf dem Parkett, der konterte allerdings mit einem umgehenden „Herr Wöhner“! Momente für die Ewigkeit.
Nicht zu vergessen die gelegentlich auftretenden Wadenbeißer-Chöre aus dem ‚Plenum‘- insbesondere zu Willy’s Zeiten meist aus der Ecke der christlichen Unionisten, da ahnte man noch, was Hass&Hetze bedeuten würde. Und wenn wir schon bei diesem aktuellen, gar justiziablen, strafbewehrten Vorgängen angekommen sind, wer erinnert sich nicht gerne an jene Feierstunde, in der einer der Vorgänger von Frau Klöckner – ein Prof. Dr. auch noch – auf den Bundesratsbänken den Drachentöter nebst Klampfe auftreten ließ und mit dessen Gesangsvortrag eine ganze, eine komplette Fraktion in den Senkel stellen konnte. Sich deswegen vielleicht nachtragend zu gebärden heutzutage? Mitnichten! Rettete doch die gerade abgewählte Fraktion der Vertreter der damals offen ‚beleidigten und erniedrigten‘ Partei in diesem Frühjahr – in einer konzertierten Aktion geradezu – die notwendige Zweidrittelmehrheit für allerlei Drecksarbeiten. Aber das sein eigentlich andere Baustelle, wenn allerdings bedacht wird, über wieviele Jahre – 35 genau – eben diese Kinder aus der Schmuddelecke sich im Zielstrahl des Hasses und der Hetze selbst im Hohen Hause – gelegentlich gar als Mauerschützen verunglimpfen lassen mussten … aber wie gesagt, das lassen wir mal lieber.
Wer hätte das gedacht, es gibt sogar ein Buch dazu, nicht zum Film sondern zu den ganzen gewollten Ausrutschern unserer Volksvertreter in den Anfangs-Jahrzehnten. Die Alpen-Prawda vermeldet dazu „Es wurde gealbert, gestichelt und geschimpft: Im „Parlamentarischen Schimpfbuch“ sammelt der Autor … die denkwürdigsten Ausrutscher aus 60 Jahren Bundestag.“
Die letzten anderthalb Dekaden scheinen nicht mehr ganz so berichtenswert gewesen zu sein, aber einen hättte ich dann doch noch, einen Ausrutscher der nicht vergessen werden sollte, auch wenn der Verlautbarer heutzutage nicht mehr besonders beliebt zu sein scheint. Und der wäre? Joseph (um nicht Joschka sagen zu müssen) Fischer – spätberufener Bellizist dank Mutter Madeleine, der Albright. Dieser Vorgänger von unserem Lenchen aus Partei und Amt glaubte doch einst tatsächlich den Bundestagspräsidenten anno 1984 ad personam ansprechen zu müssen. „Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch, mit Verlaub!“ (Jedes Mal, wenn ich hier in Kommentaren mit ‚Verlaub‘ ankomme, muss ich an diesen Höhepunkt denken).
Wie bereits festgestellt, das Hohe Haus – der Bundestag im Reichstag – dem Deutschen Volke gewidmet, ist heuer gewiß nicht mehr das, was er mal war. Ganz früher – zu Beginn des Wirtschaftswunderlandes im Westen, von Besatzers Gnaden – da ging es hoch her. Da gab es zwar noch keine TV-Übertragungen, aber wenn das Geschreie und Getobe aus dem Radio nicht abschwellen wollte, auch nicht mehr auszuhalten war, bekam sogar ich als kleiner Bub Angst, die würden sich gleich totschlagen, die Schumachers, Erlers, die Ollenhauers, die von der anderen Seite der damaligen Brandmauer – außer dem Kanzelnden – sind mir nicht mehr erinnerlich. Was wohl daran lag, dass sich mein Vater besonders über Erstgenannte angeekelt auslassen zu müssen glaubte.
Wer mutet sich heutzutage denn noch Bundestagsdebatten zu? Eben! Für uns in der zweiten Reihe bei ARD&ZDF bekommt man das Wichtigste ja abends um acht (und – falls nötig, um 20Uhr15 in einer Sondersendung) in Kürze als Würze präsentiert. Schließlich dürften auch die wenigsten der Rentner, die untertags vor der Glotze sitzen müssen, überhaupt auf den das Spektakel übertragenden Kanal zu schalten fähig sein. Und falls sie es doch schaffen sollten, dann schlafen ihnen bestimmt spätestens die Füße ein und knacken dann alsbald ganz weg. Die von Frau Glöckner angestrengten Bemühungen sind also eindeutig für die Katz. Meine, mich erinnern zu können, dass ein Willemsen, Roger mit seinem Buch „Das Hohe Haus: Ein Jahr im Parlament“ mich durchaus bestätigt haben könnte.
Wenn der zweite im Staate, der Kanzler vermeint, das Parlament habe „kein Zirkus und keine Event-Location für Pappschild-Hochhalter zu sein“, stimmt – dann sollte das aber auch für alle gelten, sogar für Norbert, den Lammert, der mit dem Biermann. Und Externe rein bzw. ans Rednerpult zu lassen, wie in jüngerer Zeit bspw. ein Bush Dubbeljuh, ein Benedikt, ja sogar den zwischenzeitlich als Kreml-Oberschurken verdammten, hat sich ja so unbedingt ‚den Nutzen des. Volkes mehrend’ auch wieder nicht herausgestellt. Dass jetzt von Bundestagswahl zu Bundestagswahl der rechte Flügel immer größer besetzt zu werden hat, muss wohl der ‚robusten’ Politik der immer kleiner werdenden „Mitte“, den ewig regierenden zwischenzeitlich Mini-Grokos zugeschrieben werden. Die Schmuddelkinder ehem.(?), mit denen doch gar nicht gespielt werden durfte – da ja hinter der gleichen Brandmauer gefühlt weggesperrt – jetzt als Wohlfühl-, Sondervermögens- und regelrechter Machtbewahrer neben sich gewähren zu lassen, wird wohl das Problem mit den alternativlosen Alternativen auch nicht entsorgen.
Wetten dass … dass eher das Kamel Alice und die ihrigen durch irgendein Nadelöhr in der Brandmauer gelangen, als dass die Rosstäuscher an der ‚Statistikmaschine bezüglich dem Bündnis aus dem ‚Wagen‘ ein ‚Lieber‘ werden lassen. Da wird sich Frau Klöckner auch gar nicht deswegen allzu anstrengen müssen. Und zu guterletzt; wenn es an der NATO-Ostflanke so ausgehen sollte, wie es derzeit so aussieht, wo mit geeigneten Werkzeugen à la TTT – Taurus , Taifun oder Tomahawk Barbarossa als Lazarus wieder aufleben darf um zum dritten Mal gen Osten zu ziehen und den ‚verdienten Endsieg‘ und die völlig zu unrecht verlorenen Länderen des ostpreussischen Landadels dann doch noch einzuholen, dürfte sich vermutlich sowieso eine Lösung ergeben, die weitere Wahlen überflüssig machen wird.
Wehner:
„Herr Kollege, Sie sind kein Wohlrabe sondern eine Übelkrähe“.
Das hatte wenigstens noch Unterhaltungswert.
Die (ehemalige) Weinkönigin:
„Dass mir hier keiner unter den Tisch pinkelt.“
Da sprach die Erfahrung vom heimischen Weinfest.