
Der »zersetzenden Propaganda« muss der Garaus gemacht werden, findet ein taz-Journalist: Hat er »Wehrkraftzersetzung« gesagt? Ein Kommentar.
Heute Morgen haben wir den Lesern unseres Magazins ein Interview mit Privatdozent Stefan Luft präsentiert. Darin ging es um sein aktuelles Buch namens »Mit Russland« – er hat es zusammen mit Jan Opielka und Jürgen Wendler geschrieben. Der Titel ist freilich Programm: Wie soll eine nachhaltige Friedensordnung entstehen, wenn man Russland zum ewigen Feind erklärt? Jene, die die Feindschaft mit Russland weiter forcieren, liefern keine Antworten auf diese Frage – sie haben auch keine, können keine haben. Denn eine Ordnung ohne den Nachbarn aus dem Osten kann nicht von Dauer sein, sie benötigt Russland als tragende Säule. Der Ausschluss Russlands ist gerade für die mitteleuropäischen Länder eine Katastrophe – auch wirtschaftlicher Natur.
taz-Journalist Benno Schirrmeister ist dieser Tage ganz verzückt. Er hat eine Story gefunden. Die geht so: Bei einer Buchvorstellung in Bremen – dort lebt und lehrt Stefan Luft – wollte SPD-Innensenator Ulrich Mäurer ein Grußwort sprechen. Nachdem die taz ganz aufgestachelt davon berichtete (einen Link zur taz dürfen Sie sich denken, wir sind nicht gewillt, jener postlinken Postille Traffic zu schenken), zog er seine Bereitschaft zurück. Luft wird an den Pranger gestellt. Und andere Medien sprangen flugs mit auf den Zug.
Wehrkraftzersetzung? Echt jetzt?
So auch das norddeutsche Nachrichtenformat Buten un binnen. Zu sehen dort Benno Schirrmeister. Er hackt auf seiner Tastatur herum, dann ein Statement. Erst stammelt er, dann lacht er deplatziert, um sogleich irgendwas zu erklären: vom Innensenator und dessen Verantwortung gegenüber »uns oder dem Rechtsstaat«, die vor der »zersetzenden Propaganda« zu bewahren habe. Hier können Sie das sehen, es ist einfach zu köstlich, um nicht verlinkt zu werden: Die anbrechende fünfte Minute offenbart die Zersetzungsrhetorik des Meisterjournalisten.
Zersetzende Propaganda? Ernsthaft? Sie können natürlich nochmal zurückspulen und abermals lauschen: Nein, Schirrmeister hat nicht »Wehrkraftzersetzung« gesagt! Auch wenn das der erste Impuls ist, der einen ereilt. Es klingt nur so ähnlich, ist aber auch in dem, was Schirrmeister damit konnotiert und was jene, die einst von dieser Art Zersetzung sprachen – und auch Unrecht sprachen – gar nicht mal so weit entfernt. Denn es geht um etwas, was diese unseligen Altvorderen als »Defätismus« bezeichneten. Der Duden definiert den Begriff wie folgt: »Durch die Überzeugung, keine Aussicht auf Sieg, auf Erfolg zu haben, und durch eine daraus resultierende starke Neigung zum Aufgeben gekennzeichnete Haltung.«
Dass das einst strafbar war, sogar standrechtliche Konsequenzen hatte, kann man sich denken – Nationen, die Kriege führen, haben grundsätzlich ein Problem mit Menschen, die den Sinn oder Unsinn des Waffenganges thematisieren. Denn jeder Zweifel ist dazu berufen, die Moral zu unterwandern – ja, zu zersetzen. Damals gab es das Wort der »Wehrkraftzersetzung«. Schirrmeister meint hingegen die »Wehrtüchtigkeitszersetzung« – vorerst.
Erbauungspropaganda ist okay?
Schirrmeisters Worte haben in der Tat ein Geschmäckle. Man denke sich nur, statt eines taz-Ermittlers hätte dergleichen irgendein AfD-Luftikus in die Welt gesetzt! Man hat schon für weniger Leute vor Gericht gezerrt – man denke nur an die richterliche Entscheidung, den Spruch »Alles für Deutschland!« als strafrelevant zu erachten. Benutzt hatten den vormals etliche Personen aus verschiedenen politischen Spektren. Eine Rolle hat es erst gespielt, als der Leibhaftige sie in den Mund nahm. Es ist diese Doppelmoral, die uns als Gesellschaft schadet. Warum genau, dazu bald mehr.
Eine Frage stellt sich noch, Herr Schirrmeister. Wenn es eine »zersetzende Propaganda« gibt, also eine, die abbaut, abträgt und atomisiert, so muss es doch auch eine Form davon geben, die errichtet, aufstellt und herstellt, sprich: Eine »erbauende Propaganda«. Diese Unterscheidung ist tatsächlich mehr als interessant. Und auch der Gedanke dahinter, dass diese erlaubt sein sollte – denn schließlich ruft Schirrmeister nicht den Innensenator dazu auf, »uns oder den Rechtsstaat« vor solcherlei Erbauung zu schützen. Schade eigentlich!
Ein Innensenator vertritt die Interessen der Bevölkerung. Er hat ein Mandat erhalten. Und viele Bürger, man munkelt die Hälfte, hätten sehr gerne einen Frieden »mit Russland«, ganz so wie der Buchtitel von Stefan Luft und Kollegen lautet. Muss ein Senator uns vor dem beschützen, was Menschen im Lande denken? Oder nicht besser vor Journalisten, die Stories ausgraben, die keine sind und die außerdem dazu geeignet sind, die Zukunft dieses Landes zu zersetzen?
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Wie viel „Wehrkraftzersetzung“ ist es eigentlich, das Land in einen Zustand zu bringen, in dem es die Bevölkerung überhaupt nicht mehr verteidigen will? Frage für jemanden, der meint, als Bundeskanzler dürfe er das.
Jaaa, nur Lumpenpazifisten nehmen noch das Schmuddelwort ‚Frieden‘ in den schmutzigen Mund und eben diese Lumpen gilt es ruhig zu stellen:
https://rtde.tech/inland/256309-spd-kreistagsabgeordneter-wegen-friedensengagement-von/
Bitte beginnt damit, die grüne Sekte auszulachen! Der langhaarige Wehrdienstverweigerer aus Bayern ruft zum Dritten Weltkrieg auf. Die Insta-Influencerin in New York, die vorher die Aussenministerin gab, erklärte im Amt Russland den Krieg. Der schwiegermutterbetörende Kumpeltyp, der in Nepotismus reinsten Wassers seine Kumpel ins Amt setzte, und keinen blassen Dunst von Wirtschaft hat, will jetzt Vorlesungen halten – über was eigentlich?
Diese Leute verdienen es, schallend ausgelacht zu werden. Und so verdient das auch der Redakteur der NATO-Pressestelle, der von Wehrkraftzersetzung fabuliert. Wenn man Clowns wie sie nicht beginnt auszulachen, nehmen sie noch zu viele weiter ernst.
++++
Das ist doppelt richtig, ich vermute schon lange diese Graumäuse besitzen so was ähnliches wie Humor ÜBERHAUPT nicht. Die finden das alles nicht mal ein bisschen witzig, und noch unwitziger finden die es wen andere Leute trotzdem lachen. Das kann schnell mal in hass umschlagen bei NATO-Members. Ist halt eine Sekte.
Steuerfinanziert: https://www.bbk.bund.de/DE/Themen/Kritische-Infrastrukturen/KRITIS-Gefahrenlagen/Hybride-Bedrohungen/Desinformation/desinformation_node.html
Steht noch da: https://must-know.de/propaganda-im-dritten-reich/
Wir befinden uns immer noch am Anfang der Zensur.
The illusion of freedom will continue as long as it’s profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater.
Frank Zappa
Herr Luft ist aber auch recht empfindlich.
Das Reichsmeinungsministerium sieht hier (berechtigterweise) eine dramatische Gefahr für die zarte (arisierte) Gesellschaft in Deutschland.
Die moralisch Entrüsteten sind zurecht entrüstet
Ab Herbst wird die Taz uns nicht mehr als Printausgabe belästigen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/taz-tageszeitung-100.html
Eine Erlösung.
Dazu das:
„Die taz ist nicht in der Krise. Wir agieren aus einer Position der Stärke heraus“, betonten die Chefredakteurinnen Barbara Junge und Ulrike Winkelmann.
Kein Wunder dass dem politischen Kabarett keine Zukunft beschieden ist.
Die TAZ war vielleicht einmal Links, so in den 80ern, aber das war einmal, in den 90ern dann ein langsames umsteuern, als „seriös“ werden bezeichnet und nun hat sich dieser Verein anscheinend den Stürmer als großes journalistischs Vorbild gewählt. Die benutzen immer mehr und immer öfter Nazisprech und eine NS Gesinnung, links ist da gar nichts mehr, nur noch link.
Die selbstverwaltete taz war ein wichtiges Projekt in der auch damals düsteren deutschen Medienlandschaft, in der bereits die liberalen Blättchen Spiegel und Stern als „links“ galten. Sie folgte dann den Grünen und nahm eine olivgrüne Färbung an.
@yat:
Das Wort ‚seriös‘ in neoliberaler Rhetorik ist das sicherste Warnsignal, dass man die Taschen besser festhalten sollte.
Ich habe mich seit ca 30 Jahren sehr oft gewundert, seit 5 Jahren wundere ich mich dauernd! Ich verstehe es schon irgendwo dass Journalisten und Politiker irgendwas vorgegebenes labern oder schreiben. Man muss eine Wohnung und Essen bezahlen und wenn man noch Kinder hat kann man es nicht so leicht riskieren den Job zu verlieren.
Aber ist denn nicht irgendwo mal eine Grenze ?
Merken die denn gar nicht mehr dass sie täglich Nazi Vokabular ausstoßen?
Und das sind viele der „nie wieder“ Brüller. Die eigenen Großeltern angekackt, wie sie das geschehen lassen konnten und jetzt andauernd diese unsäglichen Ergüsse! Sind halt doch astrein die Kinder und Enkel ihrer Großeltern!
Die Frage „Wie sie das geschehen lassen konnten“ muss wohl im Nachhinein als Vorwurf betrachtet werden, nicht genug gemordet und Krieg geführt zu haben, um den Endsieg davon zu tragen.
Der erste Anlauf erfolgte unter der Ideologie des Nationalismus, der zweite mit der Fahne des Rassismus, mal schauen wie weit man als bunte Nihilisten kommt.
https://www.nonviolent-resistance.info/files/Borchert/Wolfgang%20Borchert%20(1947)%20-%20Dann%20gibt%20es%20nur%20eins.pdf
Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder,
du sollst Haßlieder singen, dann gibt es nur
eins:
Sag NEIN!
Das für diese Protagonisten Schöne: die Großeltern sind unter der Erde und können nur noch im Grab rotieren, belästigen sie aber nicht mit unbequemen Rückfragen.
Wie sagte mal Jemand (sinngemäß) Wie es dazu kommen konnte? Weil die Leute damals so waren, wie ihr heute seid!
SPD-Kreistagsabgeordneter wegen Friedensengagement von politischen Ämtern ausgeschlossen
Auf der Neusser Friedenskonferenz diskutierten Vertreter verschiedener Parteien über Kriegsdienst, Kriegsgefahr und Handlungsoptionen für die Friedensbewegung. Der teilnehmende SPD-Kreistagsabgeordnete Christian Föhr darf aufgrund seines Friedensengagements nicht mehr für die SPD kandidieren.
https://fromrussiawithlove.rtde.world/inland/256309-spd-kreistagsabgeordneter-wegen-friedensengagement-von/
Ich finde ja die Begründung lustig: Ultralinks.
Und das von Leuten, die sich nicht eng genug an die Antifa anschmiegen können, wenn es gegen „räääccchtzzz“ geht.
Aber es fand sich halt keiner auf der Bühne, dem man „räääccchtzzz“ hätte unterstellen können
Interessant ist ja, daß es immer wieder dieselben Medien sind, die als Denunzian….tschuldigung… „aufrechte Informanten“ tätig werden, um ihnen nicht genehme Personen zu canceln. Immer wieder tauchen da die TAZ und der Tagesspiegel prominent auf. Mal werden Veranstalter „informiert“, mal Banken angerufen, oder auch mal eine Hochschule, bei der die Ex-Ehefrau (!!) eines zu cancelnden lehrt….
Und das Schlimme ist: Sie haben keinerlei Unrechtsbewußtsein!
„Lumpenpazifisten“
„Putin-Trolle“
„zersetzende Propaganda“
wird fortgesetzt
Begriffe aus dem Katalog der blutdurstigen Maulhuren im Auftrag unserer Eliten, die den Krieg herbeischreiben wollen.
Es ist so leicht durchschaubar…