Das geleakte Gespräch zwischen vier Luftwaffen-Offizieren, die eine Taurus-Lieferung besprachen, ist für die deutsche Öffentlichkeit nur Desinformation. Wir hangeln uns von Narrativ zu Narrativ.
38 Minuten ist der Audio-Mitschnitt lang, der vor einigen Tagen an die Öffentlichkeit gelang. Man vernimmt darin die Stimmen von vier Luftwaffen-Offizieren, wie sie eine mögliche Taurus-Lieferung und –Inbetriebnahme besprechen. Alle vier wirken in dem Dienstgespräch weder aufgebracht noch kriegsfreudig, sondern eher nüchtern und sachlich: Diese geschäftsmäßige Unaufgeregtheit in Bezug auf die Lieferung eines Marschflugkörpers, der das Zeug dazu hat, den Ukrainekrieg mindestens zu einem kontinentalen Großkrieg werden zu lassen, ist fast noch besorgniserregender als all die aufgeregten Stimmen, die sonst davon sprechen, den Krieg jetzt nach Russland bringen zu müssen.
Dabei schwadronieren die vier von der Bundeswehr über die Zerstörung der Krim-Brücke – und schlimmer noch, sie sprechen etwas aus, was bislang unaussprechlich war in der deutschen Öffentlichkeit: Die Alliierten stehen nämlich bereits in der Ukraine und sind am Krieg beteiligt. Gerüchteweise hat man das bereits vor langer Zeit vernommen, aber öffentlich sprach es keiner aus – derjenige, der es doch aussprach, galt schnell als russlandfreundlich und Agent Putins.
Too much information
Einen Tag nachdem der Mitschnitt öffentlich wurde, meldete sich Verteidigungsminister Boris Pistorius zu Wort. Er erklärte, dass wir Putin nicht auf den Leim gehen dürften. Der Taurus-Mitschnitt sei »Teil des Informationskrieges«, den Russland gegen uns führe. Es gehe um die gezielte Streuung von Desinformation. Auf diese Einschätzung hat sich der Medienbetrieb dann auch verständigt: Er berichtet von der Kampagne zur Desinformation gewissermaßen so, als sei der Mitschnitt eine Art von Fake, KI-Betrug oder dergleichen.
Das behauptet man jedoch nicht dezidiert. So weit geht man dann doch nicht, zumal die Echtheit längst vom Verteidigungsministerium bestätigt wurde. Was die Desinformation betreffen soll, ist dabei nicht ganz klar nachvollziehbar. Der Mitschnitt informiert schließlich mehr, als er desinformieren könnte. Man weiß nun mehr als vorher. Überhaupt klingt Pistorius angefressen, weil die Russen einen Informationskrieg führen – als sei das ein Vergehen innerhalb der Kriegslogik, in der wir uns zunehmend befinden.
Was Putin indes von der Streuung dieses Mitschnittes hat, beleuchtete Kollege Florian Rötzer schon kürzlich. Dieser Mitschnitt bringt den russischen Präsidenten eher in die Bredouille, als dass er ihm nützen würde. Bislang konnte er sich herausreden, wenn man ihm steckte, der Westen würde an der Front seine Kriegshändel treiben. Es waren auch für Putin Gerüchte – jedenfalls konnte er die Meldungen westlicher Kriegshelfer als solche abtun. Das wird nun auch für ihn schwieriger. Zurückhaltung könnte ihn schwächlich wirken lassen – der Mitschnitt treibt ihn also womöglich zu Handlungen, die er bislang unterließ. Zu unser aller Glück.
Insofern wären wir gut bedient mit einer Kampagne zur Desinformation von Seiten Russlands. Der Mitschnitt beinhaltet eindeutig too much information für Putin. Dass der Verteidigungsminister das skandalisiert, wo er weiß, dass der Westen im Krieg mitmischt, also Kriegspartei ist, zeigt dessen eigene Desinformationsqualitäten.
Deutschland, ein Märchenland
Man stelle sich vor, es ist Krieg, alle gehen hin, aber kein spricht darüber. Genau in dieser Situation befinden wir uns im Augenblick. Der Mitschnitt erfährt medial natürlich keine sachliche Einordnung, sondern braucht eine Geschichte, in die man ihn betten kann. Er sei Teil der russischen Desinformation, heißt es nun – erschreckend ist, wie sich so gut wie alle Medien genau auf diese Räuberpistole einlassen. Sie wiederholen, was Deutschland in seinem Hang zur gezielten Realitätsflucht, nun glauben sollte. Dass die Erklärung löchrig bis sinnlos ist, spielt dabei offenbar gar keine Rolle mehr.
Denn Nachfragen gibt es ohnehin kaum – und wenn es doch welche gibt, pathologisiert oder kriminalisiert man eilfertig den Fragesteller und hat dieses lästige Problem, eine Antwort geben zu müssen, recht ergiebig beseitigt.
Der deutsche Debattenraum besteht indes zunehmend nur noch aus Räuberpistolen, die zu glauben die Bevölkerung verpflichtet wird. Die Gesellschaft eilt von Narrativ zu Narrativ, von Münchhausiade zu Seemannsgarn; eine Mär jagt die nächste – die deutsche Wirklichkeit: Sie ist in großen Teilen eine reine Fiktion. Deutschland zu regieren bedeutet offensichtlich, die radikale Deutungshoheit über Ammenmärchen innezuhaben. Regierung im Jahr 2024: Das ist Storytelling. Dabei muss die Erzählung noch nicht mal besonders originell sein.
Interessant sind Sprache und Wortwahl ja ohnehin immer. Speziell hier, in dieser aktuellen Causa, zeigt sich etwas Verräterisches: Denn der Mitschnitt sei einerseits »Teil des Informationskrieges«, ist aber gleichzeitig als »Desinformation« zu taxieren. Was stimmt denn nun? Hier spürt man, wie wahllos mit Floskeln um sich geworfen wird, mit möglichst hochtrabenden Worten, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass eine Sache ganz klar belegt scheint – und zwar von vier Leuten der Bundeswehr, die die Situation in der Ukraine kennen. Die bittere Wahrheit lautet: Der Westen kann nicht in diesen Krieg gezogen werden – er ist schon drin.
Geleaktes ist Desinformation
Spätestens jetzt kann sich der Journalismus nicht herausreden: Dass sich in Osteuropa ein großer Krieg zusammenbraut, der Westen dort schon Einsatzkräfte hat, die den Tatbestand der Kriegsparteilichkeit erfüllen, ist nun offenbar. Dazu wirkt der Mitschnitt zu vertrauenswürdig. Wie gesagt, man hört dort keine überzogenen Dialoge, die auf »Desinformationskrieg« hindeuten würden. Da sprechen Apparatschiks der Bundeswehr, nüchterne Soldatenfunktionäre, die das erfüllen, was man ihnen befiehlt.
Wer diese Aufnahme zu einem Akt der psychologischen Kriegsführung von Russland erklärt, weiß genau was er tut. Denn Zweifel kann es hier nicht geben – wie gesagt, der Mitschnitt ist auch als echt bestätigt worden. Wie kann man eine Desinformationskampagne führen, wenn man ein reales Gespräch der Öffentlichkeit zugänglich macht? Man müsste das erklären. Was man aber freilich nicht tut, es reicht dieser Tage ja, dass man Sujets labelt – der Rest erklärt sich von selbst.
Und wenn auf einem Beweismittel das Etikett »russische Propaganda« steht, weiß man, wie sich zu verhalten ist: Ruhig, zögerlich – wegschauen. Man guckt auf den Boden, wo man den Entscheidern dieser Außenpolitik fest in die Augen blicken müsste. Wir haben ja nichts gewusst! Das rufen sie dann nachher wieder. Unwissenheit ist in diesem Deutschland, in dem wir gut und gerne für den Krieg rüsten, eine Tugend, die man herauskehrt. Natürlich weiß man mehr, aber sich den Anstrich der Unwissenheit zu verpassen: Damit kommt man gesünder durch den Alltag. Ausgerechnet jetzt auffallen, sich das Leben schwermachen – das passt manchem gerade gar nicht und käme ungelegen, wo doch dieser Tage Let’s Dance läuft.
Krieg ist heute Frieden, Unwissenheit verleiht Stärke – und Geleaktes ist Desinformation. In Deutschland scheint etliches verrückt zu sein. Im buchstäblichen Sinne. Aber eben auch im übertragenen …
Bei Telegram gibt es das Audio sowie den gesamten Text schriftlich auf verschiedenen Kanälen. Ich habe mir Beides angetan und bin erschüttert. Wahrscheinlich will die Bureg und ihre Propagandakanäle nicht, dass ein unbedarfter Tagesschau-Seher das liest oder hört. So lullt man Alle mit diesen Floskelnn Information/Desinformation etc. ein, und niemand fragt nach dem Inhalt dieser Gesprächsrunde. In ein paar Tagen wird bereits die nächste Schweineherde durch die Republik getrieben und begräbt dieses Thema unter sich.
Gut geschrieben, ausser das Beipflichten zu Florian Rötzers absurder Spekulation, dass “Putin” durch das Leak “geschwächt” werden könnte. Das ist Stuss, Florian Rötzers Obsession geschuldet, nach allen Seiten offen zu sein. Da kommt nix Gescheites bei raus.
Das war schon Florian Rötzers Schwäche bei Telepolis. Ich habe ihn dort in einem Kommentar einmal als “Neocon light” bezeichnet, weil er es als seine Pflicht ansah, deren Argumente/Propaganda jeweils ausführlich darzustellen, ohne sie allerdings zu teilen. Vielleicht ist das aber auch nur eine traditionelle Berufsauffassung, die heute nicht mehr verstanden wird…
Dieser Leak der BW-Angriffsplanung gegen die russische Infrastruktur ist sicher nicht ohne die Zustimmung Putins veröfffentlicht worden. Auf dem jetzt allseits bekannten und akzeptierten Informationsstand bietet sich Russland jetzt eine Möglichkeit zu einer symmetrischen Antwort. Was ich gestern noch in einem Kommentar an anderer Stelle als Möglichkeit angedeutet habe, hat inzwischen Einzug in die russichen Medien gehalten:
Welche deutsche Brücken sprengen?
Das russische Fernsehen über die Folgen eines Angriffs mit Taurus-Raketen auf die Krimbrücke
https://www.anti-spiegel.ru/2024/das-russische-fernsehen-ueber-die-folgen-eines-angriffs-mit-taurus-raketen-auf-die-krimbruecke/
Zitat:
“Egal wie geschickt die Gesprächspartner sind, in ihren Köpfen tauchen keine Bilder der besten Brücken Deutschlands auf. In diesem eher beengten Land gibt es natürlich keine so langen wie die Krimbrücke, aber dennoch gibt es auch Dinge, die man durch das Zielgerät einer Rakete betrachten kann.
Zum Beispiel die Fehmarn-Sund-Brücke in der Ostsee. Sie ist knapp einen Kilometer lang und Ozeandampfer mit einer Höhe von bis zu 23 Metern können unter ihr hindurchfahren. Wäre das kein Vergeltungsziel für unseren Hyperschallrakete Zirkon?
Aber wenn die Deutschen unsere Krimbrücke auf ihrer gesamten Länge zerstören und nicht nur Löcher in sie schießen wollen, was auch besprochen wurde, dann müssen noch andere Brücken in Deutschland anschauen, um in Metern die gleichen Schäden als Vergeltung zu erhalten. Dann fügen wir noch die Rügenbrücke hinzu. Ihre Gesamtlänge beträgt etwa drei Kilometer. Einer der Teile ist aufklappbar, um großen Schiffen die Durchfahrt durch die Strelasundstraße zu ermöglichen. Aber nach Metern reicht die Rügenbrücke nicht aus. Dann richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Hohenzollern-Eisenbahnbrücke in Köln über den Rhein. Da fahren täglich 1.200 Züge rüber. Das wird ein netter Stau….”.
Auch dieser Artikel ist sicher nicht ohne Zustimmung des Kreml veröffentlicht worden. Die Bundesregierung sollte wissen, worauf sie sich einlässt.
Welch (zufällige?) Koinzidenz: John Helmer setzt sich mit Rötzers Text und seiner Art und Weise der Interpretation des Rezipierten auseinander. Er schließt: “Rötzers Anwendung dieser Hörensagen-Regel auf das was er glaubt, die deutschen Generäle im letzten Monat sagen gehört zu haben, und was er glaubt, oder was er überhört hat, ist das “größere Problem” für Präsident Putin und den russischen Generalstab und ist jetzt offensichtlich.”
Der vollständige Text (in Englisch) ist unter https://johnhelmer.net/the-good-germans-are-blowing-smoke/ abrufbar.
Auch für Menschen mit guten Englischkenntnissen empfiehlt sich zum korrekten Verständnis, die Übersetzung von deepl.com mit hinzuzuziehen. Helmer schreibt in einem elaborierten Stil, der ein hohes Maß an vertieften Sprachkenntnissen erfordert. Oder, anders gesagt: er drückt sich sehr akademisch aus.
Was dabei auch interessant ist: ich habe immer mit Freude die deutschen Übersetzungen von Artikeln John Helmers hier auf overton gelesen – bis dies dann kommentarlos eingestellt wurde. Jetzt kenne ich den Grund – er findet sich ebenfalls im Text.
Danke. Super Link.
John Helmer legt die gleiche Großspurigkeit an den Tag, wie viele andere Amerikaner, die es als Verletzung ihrer intellektuellen Männlichkeit ansehen, bei Themen, wo sie sehr überzeugt sind, aber keine Beweise haben, das Wort “wahrscheinlich” zu verwenden. Er erklärt das in dem Text selbst – so ähnlich.
Wer das Wort “Wahrscheinlich” verwendet ist ein “guter Deutscher”, eine Pussy.
Wenn Russland die gleiche “ich weiß, was abgeht, rede Tacheles und handle dann”-Mentalität an den Tag legen würde, wären wir schon im Dritten Weltkrieg. Russland wird den Krieg, so wie er bisher geführt wird, vermutlich ohne schlimme Schäden gegen die US/Nato-Maulhelden überstehen und seine Interessen weitläufig durchsetzen.
PS: Zur verständlichen Übersetzung reicht locker Google-Translate.
Na ja unser Kriegsminister Boris Pistorius scheint sich am “Alten Fritz” zu orientieren, weniger an unseren faschistischen Nazi-Vorfahren.
Bei aller Lobrede Preußens, im zivilen Bereich – Kant z.b., darf nämlich nicht vergessen werden, dass der deutsch-preußische Militarismus Preußens der Grund für den 1. und den 2. Weltkrieg war, und Deutschland ist ja erst seit 1871 ein “einiges Deutschland” – mit einigen Kriegsverlusten bis heute.
Eine sogenannte “junge Nation” eben, und ich denke gerade das ziehen sich unsere Bundeswehrsoldaten dank “Militärhistorikern” wie Sönke Neitzel wieder rein…..die sogenannten “preußischen Tugenden” im zivilen Leben sind out in der jüngeren Generation 2024, aber eine hat überlebt – der spezielle deutsch-preußische Militarismus – und das trotz eines “Hauptmann von Köpenick”, der das satirisch auf’s Korn genommen hat.
Sorry, aber als alter Mensch denke ich gerade einen solchen Hauptmann von Köpenick brauchen wir heute, der uns diese Wahnsinnigen mal als solche satirisch enttarnt – frei nach dem Motto “Haben sie gedient?” – “Sind sie kriegstüchtig?” würde Herr Kriegsminister Pistorius den neuen Hauptmann von Köpenick dann fragen….
Übrigens ein neuer YouTube Kanal namens “Politbüro” zeigt Dokumentationen aus Russland, und dem Donbass, die die Narrative der Bundesregierung – ganz ohne Satire – als falsche Narrative enttarnen – gut, manche würden sagen russische Kriegspropaganda, und andere propagandistische Dokumentationen über das Leben und leben lassen in Russland, aber ich empfehle den dennoch weiter, da er von einem deutschen Betreiber zu stammen scheint – der Titel ist wohl absichtlich verschleiernd gewählt, und man sollte sich die Dokumentationen dort ansehen, insbesondere über ukrainische Kriegsverbrechen seit 2014, und die Minenräumung im Donbass, https://www.youtube.com/watch?v=s3SNeP_R70E, (sehr interessant, da die ukrainische Artillerie bewußt mit sogenannten Lepestock-Minen zu Tausenden donbass-ukrainische Wohngebiete beschießt…..bei Youtube, mal als Tipp, und ansehen solange der Kanal nicht entfernt wurde, oder sonst wie wegzeniert wurde (der Film Minenräumung….hat seit heute eine “Altersbeschränkung”, das war gestern nicht so) – “Politbüro”, und wie schon gesagt der Kanaltitel täuscht, aber das ist wohl Absicht…..
Den Beitrag “Warum ich im Donbass” bin, https://www.youtube.com/watch?v=XhTV-XD7tGY, über westliche Journalisten, die über ukrainische Kriegsverbrechen, inkl. Massenexekutionen von ZivilistInnen (scheint real zu sein, und ASOW ist dafür verantwortlich), ab 2014 berichten, und deswegen nicht in ihre Heimat zurückkönnen weil die dort als “russische Propagandisten” bzw. “Verräter” angesehen werden, kann man leider nur noch sehen wenn man Möglichkeiten findet die Altersbeschränkung (Zensur?) dort zu umgehen…..*daumenrunter*
Gruß
Bernie
PS: Dank Nancy Faeser wäre der echte Hauptmann von Köpenick wohl 2024 ein Fall für den Verfassungsschutz? Dennoch man wird ja wohl noch hoffen dürfen, dass sich ein mutiger Mitbürger findet dem das egal ist 😉 *Sarkasmus*
Wegen dem Kanal “Politbüro”:
Hab gerade festgestellt, dass ab heute die Zensur – über “Altersbeschränkung….” für zu kritische Dokumentarfilme aus russischer Sicht – greift – Zensur eben, mal sehen wie lange es geht bis der Kanal, der die russische Sicht des Krieges in der Ukraine beschreibt, komplett wegzensiert wurde…*daumenrunter*
Danke für den Tipp zum Politbüro. Ist insgesamt ein interessanter Kanal.
Gerne geschehen, und mal sehen wie lange der noch bestehen bleibt.
Da wird jetzt schon – über Altersbeschränkung – kraftig zensiert – zumindest bei Videos die den Krieg Russland-Ukraine aus russischer Sicht zeigen.
Die Natur- oder “Länder-Menschen-Abenteuer”-Dokus (der Stil erinnert mich daran, was ich von einem ÖRR-Format kenne) sind auch interessant, und dienen wohl zur Bekanntmachung der “russischen Seele”…..die sind übrigens nicht – via “Altersbeschränkung” zensiert…..nur mal am Rande dazu angemerkt.
Gruß
Bernie
Eigentlich sollte einen wundern, dass eine Regierung bzw. ein Mitglied derselben ohne Widerspruch in einem Satz den Vorgang bestätigen und gleichzeitig als Desinformation abtun kann; “das Tuch ist trocken und klitschnass”. Welch Intelligenz!!
Sieht der Artikel ähnlich
https://www.nachdenkseiten.de/?p=111965
Es ist leider schon lange so, dass Fakten, die in russischen Medien berichtet werden von unserer Politik und von unseren Medien gleichlautend als “Desinformation” bezeichnet werden.
Warten wir mal auf Florian Warwegs Fragen in der Bundespressekonferenz zum Thema. Die (Nicht)Antworten der Regierungsvertreter dürften Kultstatus erreichen. Dummerweise ist er dort praktisch der einzige Pressevertreter, der nicht in der herrschenden Propagandablase verankert ist. Eine funktionierende Presse könnte die anstehende Eskalation noch verhindern, die real Existierende ist bemüht, sie noch zu verschärfen.
Es war absehbar, dass Pistorius mit solchen Lügen auftrumpft, nachdem seine Bundeswehr bis auf die Knochen blamiert ist.
Klar kann eine Elite, die in ihrer Doppelmoral längt restlos kompromittiert ist, nur noch zu infantilen Lügen greifen, um den Anschein von Kompetenz und legitimer Macht zu erwecken. Putin nannte den Westen zu Recht “Imperium der Lügen”. Der Westen ist nicht nur moralisch bankrott, sondern auch politisch. Putin und der Rest der Welt dürfte sich über die an Peinlichkeit nicht zu übertreffende Selbsttäuschung der westlichen Eliten prächtigst amüsieren. Grüße an dieser Stelle an Ottono und phz.
Ist die BRD noch zu retten? Ich wüsste nicht, wie. Was nach der Ampel kommt, wird noch verreckter.
Für die russische Elite ist übrigens längst klar, dass die NATO in diesen Krieg involviert ist. Das sagten Putin und Lawrow schon kurze Zeit nach den ersten Waffenlieferungen. Russland befinde sich im Krieg mit dem kollektiven Westen – das ist die offizielle Lesart im Kreml. Ich vermute, dass die Veröffentlichung des Bundeswehr-Kaffeekränzchens einzig bezweckt, den Deutschen klar zu machen, dass der Kreml alle Tricks der Ukraine-Sponsoren durchschaut hat. Es ging um die öffentliche Demaskierung der Lügenbolde in Berlin.
Ich schätze den Herrn De Lapuente ja sonst sehr, aber heute ist er ins Fettnäpfchen gesprungen.
Zwecks political correctness zitiere ich hier mal Wikipedia (einwandfreier, doppelt geprüfter Ampel-Leumund) zur Definition von “Desinformation”:
“Desinformation (Zusammensetzung[1] aus des- lat. dē‑ „ab-, weg-, fort-, herab-“[2] und Information von lat. īnformātio „Auskunft, Benachrichtigung“ bzw. īnformāre „bilden, befähigen, unterrichten“[3]) wird das gezielte Verbreiten von Informationen genannt, dessen Ziel ist, die Gesellschaft, einzelne Gruppen oder Einzelpersonen im Sinne politischer oder wirtschaftlicher Interessen zu täuschen.[4] Selten bezeichnet „Desinformation“ auch die beschriebene (als Täuschungsversuch betrachtete) Falschinformation selbst (beispielsweise „schädliche Desinformationen verbreiten“).[5] Die dazu übermittelte Information ist nicht nur nach objektiven Maßstäben unwahr, sondern wird vom Urheber bewusst zum Zweck der Täuschung in die Welt gesetzt.[6] Die Desinformation kann etwa über Massenmedien verbreitet werden, wobei man auch von Medienmanipulation spricht. Die Desinformation ist entweder direkte Lüge oder besteht indirekt aus subtiler Unterdrückung, Verschweigen oder Ablenken von überprüften Fakten.”
Wenn Pistorius also in Bezug auf das Abhörprotokoll von Desinformation spricht, dann redet er von Täuschung/Lüge bezüglich Fakten, die von seinem eigenen Ministerium als Tatsache bereits anerkannt wurden. Verdrehter geht es nicht mehr und der Autor sollte hier nicht unterstellen, dass der Begriff “Desinformation” etwas anderes als “Lüge” bzw. “Unwahrheit” bedeutet.
Ansonsten weiß ich nichts mehr zu sagen zu der Situation, die sich in diesem Land immer weiter aufbaut…..
Goethe, zitiert nach: Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche, ed. Beutler, Zürich 1949, Bd. 21, S. 811
“Die größte Kunst im Leben und Weltleben besteht darin, das Problem in ein Postulat zu verwandeln, damit kommt man durch.”
Information ist automatisch Desinformation, weil 80 % die Informationen gar nicht verstehen. In diesem Fall denken sie, na klar, die Krimbrücke muss doch zerstört werden. Warum nicht mit Taurus Flugkörpern? Ein anderes Beispiel. Bei einem russischen Angriff auf eine ukrainische Stadt werden drei Personen getötet, eine davon ist ein Kind. Das kann schon wahr sein, ist aber keine interessante Information. Denn man kann sich das ja denken, dass so was im Krieg passiert. Interessant wäre aber, um was für ein Ziel es ging, ob es zerstört wurde, und was für Folgen das hat. Das ist wie bei Packungsbeilagen von Medikamenten. Ich nehme ein Medikament, das zu 50 % mehr Blasenkrebs erzeugt, als bei der Kontrollgruppe. Stimmt haargenau. Ich nehme es aber trotzdem. Denn in der Kontrollgruppe von 14500 Personen bekamen 2 Blasenkrebs, in der Behandlungsgruppe von 14500 Personen (Verumgruppe) aber 3.
Bei welchem Medikament soll so etwas in der Packungsbeilage stehen. Die in ihrer Strukturierung vorgeschriebenen Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen sind anders.
Zwei Aspekte werden wenig diskutiert:
– Die beteiligten Generäle sagen, sie bereiteten ein Gespräch mit Pistorius über den Einsatz von Taurus vor, obwohl Scholz zuletzt ziemlich kategorisch die Bereitstellung abgelehnt hatte. Insubordination seitens Pistorius oder Lüge seitens Scholz?
– Inwiefern genau unterscheidet sich die Situation Deutschlands – laut Scholz – von der der USA, UK oder Frankreichs? Handelt es sich um verfassungsrechtliche Fragen -. welche genau? – oder spielt die sog ‘Feindstaatenklausel’ in der UN-Charta doch noch eine Rolle?
In der USA reden die Politiker beim Ukraine Krieg von einem guten Geschäft. Aber für wen, für die Waffenlobby, die Hochfinanz, für Massenmörder oder gar für sie selbst? In Europa reden sie vom russischen Frosch den der Westen langsam im Wasser kocht. Dabei gibt es diese Mähr nicht. Trotzdem, es wird immer weiter eskaliert ohne zu verstehen, dass Russland eindeutige Richtlinien hat. Wird eine rote Linke überschritten, dann hat dies Folgen. Beispielsweise dass Russische Hyperschallrakete die Deutsche Waffenindustrie vernichtet und dass Russland das 2 Plus 4 Abkommen kündigt wodurch vertraglich Ost- und Westdeutschland wieder getrennt wären.
Hatten diese Büttel einen Auftrag des Ministeriums, der Regierung für eine weitere Kriegsplanung oder handelte sich um eine Verschwörung? Der Typ mit der Glatze hat doch schon vor einem halben Jahr von der Atombombe gefaselt, oder nicht? Die sind eventuell nicht in einer Loge?
Das wäre doch mal eine Frage an unseren Kriegsminister.
renard kam mir etwas zuvor
Von dem brisanten Inhalt einmal abgesehen, zeigt sich hier die neue deutsche Sprachkultur vom Feinsten: “hmm, geil, ähhmm, Scheiße – dargelegt mit slides, die gewhatapped werden”.
Sicher ist es ein Unterschied, ob man das gesprochene Wort hört, manches geht in der Schnelligkeit unter. Oder ob man das Gespräch gedruckt auf Papier vor sich liegen hat und in Ruhe lesen kann.
Wo bleibt das deutsche, humboldtsche Bildungsideal; jeder Deutschlehrer wird sich fragen, was er im Leben versäumt hat, seinen Schülern beizubringen. Oder waren die alle auf der Klippschule?
Der Leak bewirkt und bedeutet im Wesentlichen m.E. etwas völlig anderes, als in praktisch sämtlichen Medien bisher herausgestellt wird:
1. Er belastet hauptsächlich Großbritannien. Zitat Gerhartz: “Also wenn’s zum Beispiel darum geht, die Missionsplanung zu machen, ich weiß wie es die Engländer machen, die machen es ja komplett im Reach-Back. Die haben auch paar Leute vor Ort”. An deren Stelle würde ich mir Sorgen machen.
2. Er zeigt, dass Russland nun nicht mehr bereit ist, bei Kriegshandlungen durch NATO-Länder “ein Auge zuzudrücken”. Bisher waren derartige Informationen Verschlussache. Das haben Bild & Co richtig erkannt, aber Ursache und Wirkung verwechselt: Putin wird nicht durch den Leak unter Druck gesetzt, sondern hat die Freigabe genehmigt, da er es offenbar für nicht mehr geboten erachtet, weiter Zurückhaltung zu üben.
Alles in Allem ist das wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass es bei weiteren Handlungen, wie der Versenkung von Kriegsschiffen oder Angriffen auf die Krim-Brücke zu direkten Schlägen gegen die im Hintergrund agierenden Drahtzieher kommen wird.
So könnte man übrigens auch die britische Aussage verstehen, dass nach dem Leak die “Hilfen angreifbar” seien. Genaue Routen usw. können damit nicht gemeint sein, dazu war das Gespräch zu undetailliert. Wohl eher befürchten die Briten nun möglicherweise direkte Gegenschläge.
Volle Zustimmung!
Desinformation ist ein Totschlag-Argument, damit konnte man sich bequem vor jeder weiteren Stellungnahme drücken, davon versuchte auch Pistorius Gebrauch zu machen.
Aber leider ist ihm nicht klar, dass nach der Bestätigung der Echtheit dieses Gesprächs durch das Verteidigungsministerium, der Einwand mit der Desinformation völlig fehl am Platz ist.
Interessant ist, ob und wie die deutschen Medien jetzt immer noch Politiker wie Pistorius in Schutz nehmen wollen.
und nun kommt die Schuldenbremse wieder ins Spiel, teuflisch das ganze.
” Der Taurus-Mitschnitt sei »Teil des Informationskrieges«, den Russland gegen uns führe. Es gehe um die gezielte Streuung von Desinformation. ”
Ok – vier Bundeswehroffiziere im Sold von Putins Desinformationspolitik. So ist das also.
Was mich wundert ist das offensichtlich nur sehr wenigen die Tragweite des Meetings bewusst ist.
Vier höhere Offiziere, bereden in der Art von kleinen Jungs wie man es anstellen müßte.um nicht erwischt zu werden. Das im saloppen Ton als käme der Auftrag aus dem weißen Haus.
Der Mann im Kreml hat sich das sicher angehört und hört genau wessen Geistes Kind die Vortragenden sind.
Diese gefühlte Information ist wesentlich ausschlaggebender als der anderer eh bekannter Kram.
Erstaunlicherweise kommen die vier Jungs nicht einmal auf den Gedanken wie ein Gegenschlag aussehen könnte.
Frei nach dem Motto, wir sind unter dem amerikanischen Schutzschirm.
Toll auch die Mitteilung im ÖR der deutsche Botschafter zu Gesprächen im russischen AM. Der wurde einbestellt.
Da weiß man der Dessinformiert.
der deutsche botschafter erklärte, dass er nicht einbestellt wurde, sondern einen geplanten termin dort gehabt hätte. sollte er nun gelogen haben, könnte er deshalb vielleicht noch einmal einbestellt werden… nicht dass der wackere mann noch eine persona non grata wird …
“Die Alliierten stehen nämlich bereits in der Ukraine und sind am Krieg beteiligt. Gerüchteweise hat man das bereits vor langer Zeit vernommen, aber öffentlich sprach es keiner aus…”
In Deutschland wohl nicht, in den USA schon. Colonel Douglas Macgregor nannte vor einigen Wochen sogar die Zahl (zwischen 400 und 500) der bereits gefallenen US Soldaten. Aber er wusste nicht, wie viele davon als Söldner und wie viele offiziell als Soldaten da waren.
Vermutlich war das schon von Anfang an so. Zumindest gab es dort, wo die Flüchtlinge anfangs über die Grenze nach Polen kamen, auffällig viele junge amerikanische Männer, die nicht dort waren, um den Flüchtlingen zu helfen.
Vielleicht hat der von AfD-Anhängern unterwanderte militärische Abschirmdienst Putin die Zugangsdaten geliefert oder das war nur eine Finte, um ihn davon abzulenken, dass die NATO gerade ihre letzten Vorräte an Artilleriemunition in die Ukraine verschiebt. Irgendwas tut sich da und sei es nur die Erstürmung Berlins. Als Ruhe vor dem Sturm ist es auch nicht zu begreifen, weil es sich beiderseits um einen unablässig stattfindenden, von macht- und geldgierigen Politikern und Oligarchen hervorgerufenen, hybriden Abnutzungskrieg handelt, für den diese superreichen Minderheiten die alleinige Verantwortung tragen und dem Tag für Tag äußerst viele einfache Menschen direkt oder indirekt zum Opfer fallen, nicht zu reden von der damit verbundenen Ressourcenvernichtung – das alles nur wegen einiger sich balgender, hormonübersteuerter Psychopathen, die den Hals nicht voll bekommen, egal wie viele frisch rekrutierte Soldaten der Feind wegmetzelt.
Wenn das kein Armutszeugnis für die Menschheit ist, menschenverachtend ist es mit Sicherheit. Dabei hatte ich so gehofft, dass die unersättliche, menschliche Gier wenigstens an ihren natürlichen Grenzen innehält aber Fehlanzeige. Wenn unsere Oligarch:innen Kriege für nötig halten, ziehen die die eben auch durch bis zur letzten Soldatin.
Deutsche Lamettaträger sind zu blöd zum Telefonieren.
@Prosecco: “Es war absehbar, dass Pistorius mit solchen Lügen auftrumpft, nachdem seine Bundeswehr bis auf die Knochen blamiert ist.” Lügen tun übrigens ebenso die Strack-Zimmermann und die diversen CDU-Scharfmacher, Paprikafresser, Ketten- und Säbelrassler.
Die “4. Gewalt” ist verschwunden. Abwesend ist jeglicher Journalismus zu der Frage über Krieg und Frieden. Das gilt für sämtliche Medien des Mainstreams. Es gibt nur noch die Verschwörung, “Narrative”, Narren.
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Tatsächlich steht der Westen vor seiner Niederlage in der Ukraine. Das sagen so unterschiedliche Sachkundige wie Anatol Lieven und Harald Kujat (immerhin einst Vorsitzender des Nato-Militärausschusses).Aber der Westen hat jedes Maß verloren und will die Realität nicht wahrhaben, sodass verzweifelte deutsche Rassler den Taurus schon per Urlauber-Telefoneinwahl aus Singapur starten wollen.
Die “transatlantische Schlechtwetterfront”.
Natürlich ist es psychologische Kriegsführung von Russland. Wahrheit hat im Krieg nichts verloren.
Aber wir haben gelernt zu verschweigen. Dagegen ist die Wahrheit machtlos.