Gekaperter Feminismus

Marsch der Feministinnen
Quelle: Pixabay

Wir müssen mal kurz über den Unfall sprechen, der sich Ende 2022 ereignet hat. Welcher Unfall? Na der, der heute Außenministerin ist.

Neulich saßen Richard-David Precht und Markus Lanz mal wieder zusammen. Podcasten. Wie immer ging es über allerlei. Auch um die Außenministerin und ihren China-Besuch. Precht wollte ganz ehrlich sein, sagte dann folgende Sätze: »Was für ein Unfall, dass die Frau Außenministerin geworden ist.« Und: »Die hätte unter normalen Umständen im Auswärtigen Amt nicht mal ein Praktikum gekriegt.«

Da war alles programmiert darauf, dass sich etliche im Lande, die Baerbock weiterhin für das Beste halten, was diesem Land widerfahren ist, stark empören würden. Und so geschah es dann auch. Was warf man dem Philosophen vor? Dass er frauenfeindlich sei, ja geradewegs ein Sexist. Er könne es nicht verschmerzen, dass eine Frau einen guten Job mache. Feministen und Feministinnen wüteten nun gegen Precht.

Darf der Souverän die Bundesregierung nicht mehr kritisieren?

Aber halt, sind das die Stimmen des Feminismus, die hier laut wurden? Oberflächlich betrachtet mag man das meinen, schließlich formiert sich hier der Widerspruch, nachdem ein Mann eine Frau kritisiert hat. Da muss man gegenhalten und die patriarchalen Strukturen darlegen. In so einem Fall braucht die Geschmähte Schutz: Vor einem übergriffigen Mann.

Die Situation ist aber freilich eine andere: Hier hat nicht etwa ein Mann eine Frau kritisiert, sondern ein Bürger einen Teil der Bundesregierung. Der Souverän urteilte also über jemanden, der abgestellt wurde, um für ihn zu sprechen und zu handeln. Das ist die eigentliche Betrachtungsweise. Geschlechter kommen da gar nicht vor. Nur Machtverhältnisse. Und die werden praktischerweise ausgeblendet, wenn man von Sexismus spricht, wo eigentlich von Macht – und schlimmer noch – von missbrauchter Macht die Rede sein sollte.

Überhaupt sollte man mal die Frage stellen, weswegen eine vermeintlich so starke Frau wie Annalena Baerbock einen Anhang nötig hat, der sie mit allen Mitteln der Diffamierung verteidigen muss? Hält sie die Kritik eines Bürgers, der zugegeben in einem Podcast sitzt und nicht ganz unbekannt ist, etwa nicht aus? Braucht sie echt den Feminismus als Schutzschild?

War das die ursprüngliche Idee hinter dem Feminismus, dass sich eine Frau in hohen Ämtern immer noch als ausgebeutete und missverstandene Person in Szene setzen kann? Und das selbst dann, wenn etwaige Kritik von einem Mann kommt, der nicht ansatzweise dieselben Machtoptionen in Händen hält wie sie? Feministische Außenpolitik als Klassensprecheramt (Precht nannte Baerbock auch eine Klassensprecherin)? Und feministische Innenpolitik als Kniff, um Kritik auszuhebeln?

Das Zeitalter des Kaperns

Wir leben seit vielen Jahren in einer Ära der Kaperung. Der amerikanische Autor Joe Bageant berichtete vor Jahren in seinem Buch »Auf Rehwildjagd mit Jesus« davon, wie etwa die Tea-Party-Bewegung die aktionistischen Gute-Laune-Proteste der Linken gekapert haben. Hinzufügen könnte man, dass die Linke ganz generell und vollumfänglich gekapert wurde: Ihre lautesten Vertreter sind denunziatorische, despotische Charaktere, die alles sind, aber sicher keine Linken.

Die Grünen wurden gekapert von Kriegsfreunden und die Unternehmen kaperten das Grüne und waschen sich damit jetzt mit Grünstich rein. Alles scheint alles zu kapern. Und mit dem Feminismus ist es nicht so viel anders. Er wurde von Leuten übernommen, die gar keinen Sinn für feministische Betrachtungsweisen haben, sondern ihn nur als Möglichkeit verstehen, ihn cancelkulturell einzusetzen.

Feminismus ist für diese ziemlich aufgeweckten, ja geradezu woken Herrschaften nicht die Absicht, gleiche Rechte umsetzen zu wollen: Sie betrachten ihn eher als eine Kampftaktik. Sie wenden etwas an, was sie als Feminismus bezeichnen, was aber eigentlich meint: Jede Kritik an Leuten, die sich offensiv als feministisch labeln lassen, so wie eben die Außenministerin, kann mit Hilfe des Antisexismus‘ für obsolet erklärt werden. Und zwar durch den Einsatz eines Pseudofeminismus als Kampfpanzer.

Kritikunfähigkeit in Reinkultur

Man muss nun wirklich kein Experte in Fragen des Feminismus zu sein – und der Autor dieser Zeilen maßt sich das nun wirklich nicht an –, um zu erkennen, wie man hier instrumentalisiert. Denn es geht mal wieder ums Labeln. Ausnahmsweise nicht als Rechten oder Nazi, sondern als Sexisten, weil es hier um eine fehlende Amtsauffassung geht, die zufälligerweise im Körper eines weiblichen Menschen steckt. Da bietet es sich an, mit dem Sexismus hausieren zu gehen. Denn da werden viele im Land ganz ehrfürchtig und wissen automatisch, wie die Rollen verteilt sind.

Das alles zeigt an, wie sehr die Kritikunfähigkeit sich in den politischen Funktionseliten verinnerlicht hat. Sie gehen auf Argumente gar nicht mehr ein, sondern sind nur noch bemüht, den Argumentführer »richtig« einzuordnen, um eine adäquate Abwehrreaktion mittels Etikettierung vorzunehmen. Und dass es die Kritisierten noch nicht mal selbst sind, die diesen Kniff anwenden, um sich schadlos zu halten, lässt in tiefe Abgründe blicken und zeigt etwas über das totalitäre Wesen der Claqueure auf, die sich ohne Not und Verpflichtung zum eilfertigen Diskreditieren von Menschen herablassen, bloß weil die es wagen, ein Wort der Kritik zu sprechen.

Letztlich wurde auch die Kritikkultur gekapert. Überall soll man zwar als Bürger oder Kunde seine Kritik dalassen, wird geradezu darum angefleht zuweilen. Selbst Behörden bitten darum. Aber hat sich je etwas geändert, wurde die Bürokratie überschaubarer, der Wust an Verordnungen übersichtlicher? Natürlich nicht, denn Kritik ist nur ein Placebo: Wie eben die Linke, die Grünen und dieser zeitgenössische Feminismus aus Diffamierungszwecken jeweils lediglich Placebos sind: Also etwas, das zwar nach Wirkung aussieht, aber völlig wirkungsfrei ist – es sei denn, man ist Annalena Baerbock, dann wirkt diese Art des Feminismus freilich besonders gut als Prellbrock.

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38 Kommentare

    1. Ergänzt um die Frage: Wieso empört sich der Empörer gerade so, wie er sich empört?
      Eine Anregung:
      Kohlbergs Theorie zur moralischen Entwicklung

      http://www.youtube.com/watch?v=Ebn9wj0FytM

      Was hätte der ‚bullshitter‘, bei dem ich davon ausgehe, das er weiß, das sie dort ist, weil sie so ist, denn sonst sagen sollen. Vielleicht: xyz verhält sich auf internationalem Parkett oft entgegen diplomatischer Gepflogenheiten.? Meint das Gleiche, aber ohne Denkanstoß.

      MfG

  1. Weiblich, männlich, sächlich – nebensächlich, Genderdebatten dienen hauptsächlich zur Bezwistung um reale Benachteiligungen aus dem Fokus zu nehmen und durch immer kleinere Zersplitterung politische Ansprüche unwirksam werden zu lassen.
    Precht wäre genau so richtig gelegen, hätte er das was er über Baerbock sagte auf die dztge Politikergeneration erweitert; auf die Regierung D und EU. Ob Habeck, Scholz, Von der Leyen usw etc allen gemeinsam die völlige Unfähigkeit eigenständige, europäische Politik zu entwickeln – geschlechtsunabhängig.
    Genau dieses Manko, die Summe der Entscheidungen ohne Plan B, die Heilssuche in punktuellen Findungen ohne deren Wirkung auf größere Systeme auch nur erkennen zu suchen, hat zur Folge, dass das was in den vergangenen Jahrzehnten an Wohlstand erworben wurde, längst verbraucht, nach oben verschichtet und die Enkelgenerationen belastend wirkt.

  2. Unglaublich, dass solch eine reine Karrierefrau wie Blödbock als Menschenrechtlerin wahrgenommen wird. Vermutlich noch mit Preisen überschüttet wird.
    Es ist wie es ist, „Idiocracy“ wird Realität. Die verblödung schreitet in ganz großen Schritten voran. Die herrschenden haben eine „neue“ Gruppe von Bürgern bei sich, die über keinerlei Hintergrundwissen verfügen, und das auch noch laut hinausposauenen. Politiker verkaufen sich als Aktivisten für hippe Trends.

    Eine der ersten dieser verblödeten Bewegungen waren die pseudolinken Hippies mit „Free Tibet“ auf dem Auto. Keine Ahnung was in Tibet vor den Chinesen los war, aber viele romantische Vorstellungen wurden aus Hollywoodfilmen.
    https://thinktankboy.wordpress.com/f-rubriken/tibet-und-der-dalai-lama/

    Da bringt diese Nudel ein paar Statuen zurück und lässt sich hier in den Medien als Person der Gerechtigkeit, der Wiedergutmachung feiern. Und ihre Fans sind so dämlich, nichts zu checken.

    Dumm und Dümmer ist am Drücker, es wird gefährlich. Natürlich werden wir gegen China mitmarschieren. Warum?
    Weil wir denen dort zeigen müssen, wie sie zu leben haben!!! Denken die Leute hier. Was schon schlimm genug ist. Doch wir wissen, dass uns die Amerikaner sagen, was wir zu tun haben.

    1. In den USA sind die Politiker aber auch nicht schlauer. Man sehe sich nur die amtierende Vizepräsidentin an oder den senilen POTUS. Im Hintergrund gibt es offenbar Strippenzieher mit Plänen, aber die über die letzten Jahrzehnte herangezogene Dummheit wird dort auch ankommen. Dann kontrollieren die Dummen die noch dümmeren und kommen sich dabei ganz schlau vor. Schöne Aussichten. 🙁

  3. Tatsächlich unglaublich!
    Dass sogar in „alternativen“ Medien (permanent) Allgemeinplätze bis zum geistigen knockout wiederholt, recycelt und aufbereitet werden, ohne dass sich am Produkt etwas ändert.
    Episch in Offensichtlichem, aber inhaltsleer in Auswirkung und Folgen, dafür fokussierend stets auf dasselbe.
    Fern der Vermittlung parallel exorbitant wichtiger Themen, schwelgend in Nebensächlichkeiten.

    „Mir wird von alledem so dumm, als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum.“ (Faust)

  4. „Wir beweisen uns gerade als Kraft, der man Deutschland anvertrauen kann.“
    ( Habeck die Tage in Bremen über die Grünen )

    Was ist eigentlich aus der „sozialökologischen Transformation“ der Grünen als Plan für Deutschland geworden ?

    Das haben die alle selbst nicht kapiert, was die sich als Verschlagwortung in ihre Wahlkampfbroschüren geschrieben haben.

    Mit Sozial-Ökologie hat das, was die Armleuchter da veranstalten, rein gar nichts zu tun.

    Geht alle weg und kommt nie wieder !

  5. Man sagt so oft, die Leute seien jetzt alle gehirngewaschen. Das stimmt so nicht. Die waren schon immer so. Nur dass heute eine Obrigkeit herrscht, die ihre Schlechtigkeit zur Tugend erhebt, mit unbegrenztem Gratismut und tonnenweiser Heuchelei inklusive. Nun können sie sich selbst endlich so richtig gut finden, um alle noch bei Verstand gebliebenen zu verdammen und fertig zu machen.

  6. Die Kritik am Feminismus kann erweitert werden auf den Semitismus (Antisemitismus) und andere Phänomene gesellschaftlicher Art.
    Waren kurz nach dem 2. WK die Kommunisten bzw. die kommunistische Idee noch weit verbreitet in der deutschen und europäischen Gesellschaft hat es der Hegemon (USA) geschafft ein Feindbild zu installieren, dass Sympatien fuer diese Ideen kriminalisierte. folgerichtig wurde die KPD 1956 in DE verboten!
    In den 70er Jahren gab es in DE und EU sehr viel Verständnis und Sympatie fuer die Palästinenser. Viele Veranstaltungen wurden in DE/EU durchgefuehrt mit den entsprechenden Organisationen, die die Gruppierungen in Nordafrika favorisierten. Sog. Palästinensertuecher sah man allerorten. Dann wurde der Antisemitismus zum beherrschenden Narrativ und heute muss man einem Vertreter, dessen Meinung man nicht teilt nur „Antisemitismus“ entgegenschleudern, schon ist die ideologische Bahn geklärt von diesem „Pack“ mittels Mundtötung!
    Das Prinzip ist immer das Gleiche: Es werden die Diskussionsräume in den öffentlichen Medien besetzt und ‚schwuppdiwupp‘ kann beliebig dran gedreht werden, meistens ohne Recherche, nur durch die Verdrehung der Tatsachen. Klimawandel wurde mittels der menschengemachten CO2 Emission zur Tatsache mutiert. Auch wenn die Fakten verbogen werden muessen, wie etwa die angebliche Nachfolge der Erwärmung der Meere nach der CO2 Kurve, und nicht umgekehrt, wie es in Wahrheit ist.
    Die militärische Sonderoperation der RF wird als Ueberfall auf die Ukraine dargestellt, ohne die Vorgeschichte zu erwähnen.
    Es gäbe sicherlich noch weitere Beispiele!

    1. Das Beispiel Klimawandel würde ich an deiner Stelle lieber streichen (oder hätte ich weg gelassen) – vor allem mit dem Inhalt.

      Und in Bezug zu dem Beispiel (des Beispiels Klimawandel) besteht eine Korrelation zwischen CO2-Anstieg (in der Luft, global) und Anstieg der Meerestemperatur, wobei die Eigenschaften von CO2 als sogenanntes Treibhausgas bekannt sind, so dass man hier einen Grund für den Anstieg der Temperatur der Luft (global) hat, welche dann, durch Wärmeaustausch zwischen Luft und Meeresoberfläche, auch als Wirkung zu einem Anstieg der Meerestemperatur führt, ohne Angabe eines Grundes für einen Anstieg der Meerestemperatur der anschließend auch zu einer Erhöhung des CO2-Anteils in der Luft führt – gibt es dann bei einer Behauptung der Art, dass der Ansteig der Meerestemperatur zu einem Anstieg des CO2-Anteils in der Luft führt, ein Problem. Ob nun die Kurven (CO2-Anteil in der Luft und durchschnittliche Meerestemperatur) so aussehen, als ob „zuerst“ die Meerestemperatur ansteigt und „anschließend“ der CO2-Anteil steigt, ist hier irrelevant, da man bei zwei Kurven, welche beide monoton steigend sind, maximal am Anfang der beiden Kurven vermeintlich ablesen kann, welcher Anstieg nun zuerst da war, es aber mehrere Gründe (z.B. auch Messfehler) geben kann, warum die Kurven bei isolierter Betrachtung so aussehen, als ob die Wirkung vor der Ursache liegt (es kann z.B. auch ein anderer Effekt – anderer Einfluss – eine Kurve am Anfang überlagert haben, welche für den ersten Teil des Anstiegs der einen Kurve verantwortlich war). Nur in kontrollierten Experimentierumgebung sind solche Schlussfolgerungen aufgrund von einem scheinbaren (zeitlichen) Beginn des Anstiegs einer Kurve vor dem (zeitlichen) Beginn des Anstiegs einer anderen Kurve mit anschließender Schlussfolgerung, dass hier der Anstieg der ersten Kurve den Anstieg der zweiten Kurve verursacht, zulässig (obwohl man auch hier zuerst nur von einer Korrelation sprechen sollte und nicht von einer Kausalkette/Kausalität). Weiterhin ist übrigens auch fraglich, ob nun die (gemessene) Kurve der (durchschnittlichen) Meerestemperatur nun vor der (gemessenen) Kurve mit dem CO2-Anteil in der Luft angestiegen ist (und wie genau diese mutmaßlichen Messungen sind, um alleine daraus eine Kausalität in einer der beiden Richtungen mutmaßlich schlussfolgern zu können).

      ps. Auf eine „Diskussion“ warum auch eben aus etwaigen unterschiedlichen Steigungsverlauf man nicht unbedingt folgern kann, dass nun der eine Anstieg den anderen Anstieg bedingt, habe ich verzichtet, da dieses dann doch zu einer noch längeren Abhandlung über Korrelation (und Art der Korrelation) etc. geführt hätte (Stichworte dazu auch linearer Zusammenhang oder nicht-linearer Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Parametern, wobei CO2-Anteil in der Luft als auch Meerestemperatur auch als „Parameter“ angesehen werden können).

      1. Vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort, #NoUseForAName,
        auch wenn die Erörterung das Thema von Roberto De Lapuente verlässt, will ich doch kurz dazu Stellung nehmen:
        Das anklagende Element ist der „menschengemachte“ CO2 Anstieg!
        Nur gab es in der erdgeschichtlichen Vergangenheit mehr als einmal sog. Eiszeiten, die dann von Warmzeiten abgelöst wurden.So wurde die Besiedelung Australiens wahrscheinlich ermöglicht durch eine Kaltzeit, die viel Wasser gefrieren liess und den Menschen ermöglichte Australien zu erreichen. Die letzte Eiszeit, die vor ca. 10000 Jahren endete ermöglichte die Besiedelung Amerikas. Im Mittelalter gab es u.a. ‚dokumentiert‘ von Bruegel d. Ä. das Vereisen der holländischen Fluesse, was selten genug vorkam/kommt. Ursache fuer all die Phänomene können schwerlich bei der menschengemachten Industrie zu suchen sein, sondern sind nach Milankovitch in der Neigung Umlaufbahn der Erde zu finden ebenso in der Neigung der Erdachse und im Taumeln der Erdachse.

        mfG

        1. Richtig, es gab in der Ergeschichte immer wieder Eiszeiten und Warmzeiten. Eine Frage dabei ist allerdings, wie schnell sich jeweils die klimatischen Bedingungen geändert haben. Je schneller sich die klimatischen Bedingungen in einer Region ändern, desto schwerer wird es für das Ökosystem sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Und auch bei zu schnellen Änderungen der klimatischen Bedingungen wird es für den Menschen schwierig sich an die geänderten Bedingungen anzupassen. Auch Massenaussterben hat es in der Erdgeschichte einige Male gegeben, nur die Anzahl der Massenaussterben ist wohl um einiges niedriger als die Anzahl der Wechsel von Eiszeit in Warmzeit (und umgekehrt), was man als Indikator dafür ansehen kann, dass – zumindest global betrachtet (und vermutlich auch in vielen Fällen regional betrachtet) – die Änderungen der klimatischen Veränderungen nun langsam genug waren, so dass sich die Ökosysteme an die veränderten Bedingungen anpassen konnten. Wenn man nun annimmt, dass es jeweils einige Generationen braucht, dass sich das Ökosystem anpasst, so liefert dieses einen Indikator dafür, dass auch bei vielleicht großen Temperaturunterschieden (zwischen Hocheiszeit und Hochwarmzeit) dieses dann doch relativ langsam über eine lange Zeitspanne erfolgte – (viel) langsamer als die momenatenen Änderungen der globalen Durchschnittstemperatur. Überleg dir dabei auch, welche Zeitabstände nun die Eiszeiten (und Warmzeiten) in der Erdgeschichte – nach dem heutigen Stand der Wissenschaft – hatten (und wie lange eine Eiszeit und eine Warmzeit jeweils dauerte) und wie lange die Zeitabstände zwischen den (benachbarten) Peaks einer Eiszeit und einer Warmzeit jeweils lagen, nehmen wir an die Peaks würden nun „nur“ 20000 Jahre auseinander liegen und die Durchschnittliche Temperaturdifferenz zwischen dem kalten Peak und dem warmen Peak wären nun 20 Grad (die Zahlen sind willkürlich gewählt, man kann aber überlegen, dass die Temperaturunterschiede von mir eher überschätzt und die Zeitabstände eher unterschätzt werden). Dann gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie man nun von dem Peak der Temperatur der Kaltzeit (Eiszeit) zu dem Peak der Temperatur der Warmzeit kommen kann. Wenn man von einer linearen Veränderung ausgehen würde, dann würde die Temperatur nur um 1 Grad alle 1000 Jahre ansteigen (wobei die globale Durchschnittstemperatur gemeint ist und keine lokalen/regionalen Temperaturen). Man könnte auch überlegen (was eher hinkommt), dass natürlich sich die Temperatur nicht linear verändert, sondern dass während gewisser Phasen der Erwärmung nun schneller vonstatten geht (und in anderen Phasen nun langsamer). Trotzdem wäre eine Erwärmung der globalen Durchschnittstemperatur von 1 Grad (oder mehr) innerhalb von 100 Jahren (oder weniger) dann doch eher sehr, sehr unwahrscheinlich durch einen normalen Übergang von Eiszeit in Warmzeit zu erklären (und noch unwahrscheinlicher wären mehrere hundert Jahre in Folge mit einem Anstieg von jeweils 1 Grad und mehr anzusehen), so dass hierfür andere Effekte zur Erklärung genutzt werden müssen (wie eben die zusätzlichen Treibhausgase durch die Industrialisierung…).

          Über den CO2-Anteil in der Luft (und z.B. dessen Anstieg) lassen sich direkt nur Aussagen über die globale Durchschnittstemperatur treffen, aber nicht auf konkrete klimatische Verhältnisse in einer Region. Oder anders ausgedrückt. Betrachte eine (positive) Funktion f über einem Intervall – z.B. abgeschlossene Intervall von 0 bis 10. Das Integral der Funktion f über dem Intervall von 0 bis 10 geteilt durch 10 liefert den durchschnittlichen Funktionswert. Nehmen wir an der (durchschnittliche) Funktionswert wäre z.B. 100. Dann liefert z.B. die Funktion, welche an jedem Punkt des Intervalls den Funktionswert 100 hat, den durchschnittlichen Funktionswert, aber auch ganz viele andere (positive) Funktionen, welche nicht konstant sind, haben den gleichen durchschnittlichen Funktionswert. Nun betrachten wir eine Funktion mit einem Durchschnittswert (durchschnittlichen Funktionswert) von 100+x anstelle der vorherigen Funktion mit einem Durchschnittswert (von 100). Nun kann man z.B. aus der vorherigen Funktion eine Funktion mit neuem Durchschnittswert erhalten, welche nun an jedem Punkt im Intervall nun um den Wert x erhöht wird. Man kann aber auch aus der vorherigen Funktion eine Funktion mit neuem Funktionswert erhalten, in dem man in gewissen Teilen der Funktion nun den Funktionswert reduziert und in anderen Bereichen nun den Funktionswert eben stärker erhöht. Dieses kann man auch machen, wenn man zusätzliche voraussetzt, dass die Funktionen stetig sind (damit die Funktionen „integrierbar“ bleiben). Die Erhöhung des CO2-Anteils – in dem Beispiel – führt nun zu einer Erhöhung des durchschnittlichen Funktionswertes, nur wird dadurch noch keine Aussage getroffen, welche Teile des Intervalls nun um welchen Betrag erhöht werden (und welche Teile des Intervalls nun vielleicht sogar reduziert werden). Darauf haben ganz andere Parameter des komplexen (dynamischen) Systems Klima einen Einfluss (z.B. Meeresströmungen, Jetstreams etc. etc.), man kann hoffen, dass man Glück hat (obwohl die Datenlage eher dafür spricht, dass man eher Pech hat) und die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur nicht dazu führen, dass z.B. einige (bewohnte) Gegenden der Welt noch heißer werden (und für den Menschen „unwirtlicher“ werden), sondern vor allem bisher relativ kalte Gegenden menschenfreundlicher werden (oder auch sowieso eher unbewohnte Gebiete, z.B. Wüsten, wie die Sahara heißer werden, aber nicht z.B. die Subsahelzone). Ein Problem ist, dass die Daten eher darauf hindeuten, dass vor allem die Luft (Atmosphäre) über den Weltmeere (welche ca. 70% der Erdoberfläche ausmachen) langsamer erwärmt als die Atmosphäre über Landgebieten.

          Zu Bruegel: Er lebte in einer Zeit vor der Einführung des gregorianischen Kalenders, d.h. zu einer Zeit in der es noch den julianischen Kalender gab, welcher sich daduch kennzeichnete, dass das Kalenderjahr und das Sonnejahr immer weiter auseinander drifteten. Hier muss man also zuerst überlegen, in wieweit die „Dokumentation“ des Nichtvereisens von belgischen Flüssen im Winter nun daran liegen könnte, dass der Winter laut julianischen Kalender nicht dem Winter laut Sonnenjahr entsprach. Ansonsten geben solche Berichte über eine Region im Mittelalter nur Auskunft über die etwaigen klimatischen Gegebenheiten in der jeweiligen Region, Aufzeichnungen über die klimatischen Gegebenheiten für die gesamte Welt gab es zu der Zeit eher weniger (Australien, Neuseeland, viele Teile von Nord-/Südamerika). Weiterhin gibt es keinen Widerspruch zwischen niedrigerer globalen Durchschnittstemperatur im Mittelalter und gleichzeitiger höherer durchschnittlichen Temperatur (zu gewissen Jahreszeiten) in einer Region (siehe „Beispiel“ bzgl. den durchschnittlichen Funktionswerten). Genausowenig wie es z.B. einen Widerspruch zwischen im Mittelmeerraum hohen Temperaturen in der Antike und niedrigerer durchschnittlicher globaler Temperatur (im Vergleich zu heute) gibt. (Schließlich sagt der CO2-Anteil in der Luft nichts über die Temperaturverteilung aus, sondern nur über den globalen durchschnittlichen Wert)

          Nun zu Milankovitch: Ja es gibt die sogenannten Milankovitch-Zyklen und auch einen Einfluss der Umlaufbahn und Neigung der Erdachse auf das Klima. Um nun zu versuchen den globalen (durchschnittlichen) Temperaturanstieg z.B. seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zu versuchen mit Milankovitch zu erklären, müßte man nun u.a. Änderungen in der Umlaufbahn zwischen 1960 und Jetzt haben bzw. Änderungen in der Neigung der Erdachse. Weiterhin müßten diese Änderungen stark genug sein, dass man damit die Änderungen der globalen Durchschnittstemperaturen erklären kann. Ein Problem ist allerdings dabei, dass gewisse Dinge – u.a. auch nach Milankovitch – nun zyklisch ablaufen und die Dauer eines Zyklus (nach Milankovitch) nun eher 41000 Jahre wäre (wobei der neuere Forschungsstand ist, dass die Zyklen wohl eher länger sind). Und wir befinden uns wohl noch nicht am Ende eines Zyklus, so dass natürlich noch weitere Änderungen an der Erdachse bzw. Umlaufbahn zu erwarten sind. Man muss weiter beachten, dass es solche Änderungen auch schon in der Vergangenheit der Erdgeschichte gegeben hat, mit der Argumentationen ziemlich am Anfang dieses Beitrags (bzgl. Schnelligkeit des Wechsels von Kalt- in Warmzeit und umgekehrt) könnte man damit auf die Idee kommen, dass die Schnelligkeit der Änderungen der globalen Durchschnittstemperatur dagegen spricht, sofern man ausschließt, dass im Gegensatz zu der Vergangenheit nun die Änderungen an der Erdachse bzw. Änderungen an der Erdumlaufbahn nun – im Gegensatz zu früher – nun schneller vonstatten gehen. Aber auch wenn man dieses annimmt, gibt es immernoch z.B. das Problem, dass eben der CO2-Anteil in der Luft gestiegen ist und die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur eben sehr gut damit erklärbar ist (und zu den physikalischen Experimenten und Vorhersagen passt) – man müßte also Erklärungen dafür finden, warum nun der höhere CO2-Anteil in der Luft dann doch keinen so großen Einfluss auf die globale Durchschnittstemperatur hat (eine Behauptung alleine, dass dieses nicht stimmt, ist aus Sicht der Wissenschaft eher weniger erlaubt, man braucht hier schon wissenschaftliche Argumente), vor allem wenn man weiter beachtet, dass eben die Venus – abgesehen von der Sonne – der heißeste Ort im Sonnensystem ist und dafür eben die Treibhausgase maßgeblich verantwortlich sind, könnte dieses dann doch sehr schwierig werden. Ein weiteres Problem wäre auch noch, dass Änderungen an der Umlaufbahn, sofern eben nicht die gesamte Umlaufbahn „näher“ an die Sonne „rutscht“ (bzw. weiter von der Sonne weg „rutsch“), nun eher nur zu etwas extremeren Jahreszeiten führen (und eher kleinere Einflüsse auf nachfolgende Jahreszeiten haben), aber nicht dazu, dass eben alle Jahreszeiten (global gesehen) nun z.B. wärmer werden.

          Nun nochmal zum „menschengemachten“ Klimawandel. Auch wenn dieses in deinem Beitrag nicht drinstand (bzw. diese Argumente nicht vorhanden sind/waren). Man kann überlegen, dass es bis zur Industrialisierung über viele Jahrhunderte zwar kleinere Schwankungen im CO2-Anteil in der Luft gab, aber dann im Prinzip zumeist das jährlich von allen CO2-Quellen ausgestossene CO2 dann auch im gleichen Zeitraum wieder „umgewandelt“ wurde (z.B. in O2 etc.). Oder anders ausgedrückt: Stelle dir ein Wasserbecken mit geöffneten Abfluss vor und ein geöffneter Wasserhahn über den eine Menge Wasser ins Wasserbecken gelassen wird (wobei ungefähr die gleiche Menge Wasser durch den Wasserhahn zugeführt wird, wie durch den Abfluss abgelassen wird). Nehmen wir weiter an, es befindet sich eine gewisse Menge Wasser in dem Becken. Jetzt lassen wir durch einen zusätzlichen Wasserhahn eine im Vergleich zum anderen Wasserhahn sehr geringe Menge Wasser zusätzlich ins Wasserbecken, wobei diese zusätzliche Menge Wasser eben dazuführt, dass eben nicht das gesamte Wasser (beider Wasserhähne) über den Abfluss auch abfliessen kann. Dadurch würde sich über die Zeit das Wasserbecken immer weiter füllen. Nun könnte man das Wasserbecken als Luft, Wasser als CO2, den Abfluss als Summe aller CO2-Senken, den größeren Wasserhahn als die Summe aller CO2-Quellen (vor der Industrialisierung) und den zusätzlichen Wasserhahn als zusätzlichen CO2-Ausstoss durch die Industrialisierung ansehen. Nun kann man sich – anhand der Metapher – doch überlegen, dass eben durchaus auch schon vergleichsweise geringe (zusätzliche) Mengen CO2 (im Vergleich zu der gesamt ausgestossenen Menge CO2) für eine Erhöhung des CO2-Anteils in der Luft und damit für eine Erhöhung der Temperatur (welche man mit dem Wasserstand im Wasserbecken – vereinfacht ausgedrückt – vergleichen kann) sorgen kann. Klar bei manchen CO2-Senken kann man überlegen, dass nun durch einen etwas höheren CO2-Anteil der der Umgebungsluft dann – sofern es keinen anderen Flaschenhals gibt (den es z.B. bei der Photosynthese geben kann, da eben an der chemischen Reaktion nicht nur CO2 beteiligt ist) – auch dafür sorgt, dass etwas mehr CO2 in andere Stoffe umgesetzt wird. Nur gilt dieses eben nicht unbedingt für alle CO2-Senken. In Bezug zu „natürlichen“ (zusätzlichen) CO2-Quellen, welche durch erhöhte durchschnitts Temperaturen in der Region entstehen, kann man natürlich – aus einer Perspektive – behaupten, dass diese nicht vom Menschen verursacht werden, nur aus einer anderen Perspektive kann man dieses dagegen schon, sofern eben der Anstieg der Temperaturen in der Region eben durch den erhöhten CO2-Ausstoss des Menschen (z.B. durch die Industrialisierung) verursacht wurde.

          Es gibt natürlich andere Parameter, auf welche der Mensch eher weniger Einfluss momentan hat, welche das Klima (bzw. die klimatischen Verhältnisse in gewissen Regionen) maßgeblich beeinflussen können, nur da man keinen Einfluss hat (bzw. nicht weiß, wie man die Parameter beeinflussen kann), kann man dadurch eben nicht dafür sorgen, dass eben sich die klimatischen Verhältnisse nicht zu schnell ändern – eine Änderung der klimatischen Verhältnisse ist nicht das große Problem, es ist eher die Schnelligkeit mit denen diese seit der Industrialisierung vonstatten gehen, womit man eben das Ökosystem (bzw. Teile des Ökosystems) überlasten kann (und welche auch dafür sorgen, dass die Menschheit mit der Anpassung größere Probleme hat – vor allem wenn man zukünftige Massenmigrationen oder das über den Haufen werfen von Menschenrechten im Folge von Völkerwanderungen und Kampf um Nahrungsmittel/Trinkwasser etc. in der Zukunft vermeiden will, welche daraus entstehen könnten, dass gewisse Gebiete dann doch sehr lebensunfreundlich werden könnten).

          ps. Ob irgendwelche Klimaschutzmaßnahmen, welche getroffen worden sind bzw. noch getroffen werden, zielführend sind in Bezug zu der Beschränkung (Verlangsamung) der Erhöhung der durchschnittlichen globalen Durchschnittstemperatur (bzw. um die Auswirkungen für das Ökosystem bzw. die Menschen – unabhängig ob global, regional oder lokal – abzudämpfen), steht auf einen gänzlich anderen Blatt (und auch ob und welche Maßnahmen aufgrund von zu starken anderen Negativeneffekten vielleicht eher nicht umgesetzt werden sollten).

      2. Das Klima, das Verhältnis der einzelnen Bedingungen, Wirkungen zueinander ist so unglaublich komplex, dass die Zuordnung des (menschengemachten) CO2 als DEN Klimakiller geradezu lächerlich erscheint. Es korrespondieren unglaublich viele Faktoren miteinander. Was jetzt genau und in welchem Umfang für was verantwortlich ist, weiß Niemand. Abgesehen davon ist die thermische Wirkung des CO2 in der Atmosphäre bislang nur angenommen und nicht belegt. Es ist halt so schön einfach. Man kann ordentlich absahnen damit, es lassen sich einfache Lösungen propagieren, man kann sich als besorgt kompetent darstellen, man kann die „normalen“ Menschen zu Schuldigen machen und man hat eine Ideologie, die sich hervorragen an eher einfach gestrikte Menschen, vor allem Jugendliche im Protest gegen die älteren Generationen, verkaufen lässt. Und man kann entsprechend eine Diktatur der irren Narzissten darauf aufbauen.
        Komplexe Ursachen erfordern komplexe und differenzierte Überlegungen und entsprechendes Handeln. Sehen Sie weltweit irgendjemanden in den Kreisen, die sich Verantwortung anmaßen, in der Lage dazu? Ich nicht, nicht im Ansatz, egal auf welcher Seite.
        Wir wissen wenig bis nichts. Es ist an der Zeit, das einzugestehen und gemeinsam Wege zu finden, damit umzugehen, anstatt alle für Dumm zu verkaufen.

        1. „Abgesehen davon ist die thermische Wirkung des CO2 in der Atmosphäre bislang nur angenommen und nicht belegt.“ Ich wüsste nicht wieso CO2 in der Atmosphäre anders wirken sollte als unter Laborbedingungen. Und da wirkt C02 eben als Treibhausgas. Das Experiment wurde uns schon in den 70ern in der Schule vorgeführt. Aquarium mit Thermometer, Lampe , C02-Flasche. Leitet man nun C02 ins Aquarium steigt die Temperatur aus dem einfachen Grund, weil das C02 das langwellige Infrarotlicht reflektiert. Kurzwelliges Licht geht durch C02 durch und wandelt sich beim Auftreffen auf der Erdoberfläche in Langwelliges Licht um, das dann vom C02 zurück reflektiert wird.

          Also die thermische Wirkung von C02 ist schon ziemlich lange belegt. Es kann nur entgegenwirkende Ursachen geben, die aber den Wirkmechanismus nicht prinzipiell außer Kraft setzt.

          1. Da hat man Ihnen in der Schule einen großen Bären aufgebunden.
            UV Licht wird mitnichten in langwelliges Licht umgewandelt. Die langwellige Strahlung wird durch endogene und anthropogene Wärmequellen, sowie selbstverständlich durch die Sonnenstrahlung selbst planetar eingebracht.
            CO2 ist selbst keine Wärmequelle, also thermisch nicht wirksam.

            Den Versuch mit dem Aquarium erläutern Sie bitte genauer.

  7. Es ist bürgerliche Ideologie zu glauben die Politik wär schlecht weil Personal schlecht.
    Der Politik wird ein Zweck unterstellt den die einfach nicht hat.

    Das System vergibt Rollen, Personen bewerben sich.
    Insofern ist Baerbock die beste, sie paßt und wollte. Möchtegern Außenminister Precht beurteilt das anders.

    Verpeilt sind beide.
    Precht glaubt das Volk ist zu blöd um das es doch gehen müßte und Baerbock schwänzt Auftrag den sie habe.
    Richtig ist: Baerbock ist der nützliche Idiot der Transatlantiker. Sie kommt sich gut vor. Sie glaubt an „Werte“.
    Rheinmetall (und deren Aktionäre) freuts.

    1. Eine öffentliche Diskussion über Baerbock & Co ist eh verpöhnt, wenn man nicht als Putler bestraft werden will. Dahingehend ist bei mir und anderen Mitbürgern schon längst die Klappe heruntergefallen, hinter der man irgendwelcher medialer Bevormundung ausgesetzt wäre. Der Terrorist in unserem Wohnzimmer, der Fernseher, darf nur noch kurzzeitig und unter ständiger Bewachung betrieben werden. Sobald Tagesschau & Co im Anmarsch oder Werbung sind, wird ihm der Saft abgedreht. Das ist umwelt- und menschenfreundlich.

  8. @nicht mal ein Praktikum gekriegt
    na ja – das gilt für die überwiegende Mehrheit im bunten Tag – insofern ist sie guter Durchschnitt !
    Auf der anderen Seite brauchen sie es ja nicht, da sie ja Anweisungen aus dem Besatzerumfeld erhalten, was sie zu tun und zu lassen haben. Die WEF Young Leaders werden da wohl besonders eng geführt – damit haben sie auch die Unterstützung der Staatsmedien !
    Da braucht man kein Praktikum !
    Man kann darüber diskutieren, welcher Einzelfall wie seine Anweisungen bekommt – aber die Vertretung fremder Interessen ist wohl nicht mehr bestreitbar !

  9. „… nicht verwinden, dass eine Frau einen guten Job mache.“
    Und das beweist eben, dass die Dummheit, die laute Dummheit, in diesem Lande außerordentlich verbreitet ist. Ob es die zahlenmäßige Mehrheit ist, weiß man nicht, aber sie ist eben – wie üblich – am lautesten. Und viel schlimmer, sie dehnt sich, dank der Bildungsmisere immer weiter aus, ein Teufelskreis.
    Ich wüsste da keine Abhilfe. Wäre ich (erheblich) jünger, würde ich auswandern.

  10. Nehmen wir an, Heiko Maas wäre nach China gereist und hätte dort diesen Schwall an Vorwürfen losgelassen. Dann wäre es um die Sache gegangen und eine breite Mehrheit hätte es abgelehnt, so mit den Chinesen umzugehen. Durchweg Einmischungen in die inneren Angelegenheiten der Volksrepublik, die bei einem Besuch des Außenministers einfach draußen bleiben müssen. Precht argumentiert hier mit dem wirtschaftlichen Schaden, der angerichtet wurde und hat damit natürlich recht. Aber wie wirkt das denn auf den Gastgeber, wenn seine Argumente keine Sekunde lang ernst genommen werden? Xi Jinping wiederholt fortwährend, dass China, USA und EU kooperieren müssen, um die globalen Probleme zu bewältigen. Aber Baerbock schlägt die ausgestreckte Hand zurück und verteilt Unverschämtheiten. Precht hat mächtig auf den Tisch gehauen, aber das war unter diesen Umständen absolut angemessen, auch in dieser Schärfe.

    Der Eindruck, dass Frauen hier gezielt eingesetzt werden, um reaktionäre Politik gegen Kritik zu immunisieren, ist richtig. Was man auch an der Reaktion des Baerbock-Lagers festmachen kann: niemand verteidigt sie in der Sache. Nur Chauvi gegen Feministin. Precht könne starke Frauen nicht ertragen, meint die Islamistin Sawsan Chebli. Öch ja.

    Die Arbeiterbewegung setzte auf eine Kooperation von Männern und Frauen, welche sich unter keinen Umständen spalten lassen dürfen. In dieser Zeit haben die Frauen die Rechte bekommen, die sie heute haben. Der Feminismus ist nun die Aufkündigung dieses Verbands und ich sehe keinerlei Verbesserung für Frauen seither. Jetzt sind Frauen das Vehikel zur Durchsetzung erzreaktionärer Politik. Da sind sie gelandet.

    Mädels, macht das denn Spaß?

    1. Ebenfalls danke Super Analyse
      Und leider leider ja, vielen „Mädels“ macht das Riesenspass. Warum die so verpeilt sind keine Ahnung. Oder sagen wir mal schon eine Ahnung, aber das geht tief in instinktive Verhaltensmuster. Da haben wir wieder das Problem, daß sich Menschen aus nicht nachvollziehbaren Gründen für rational handelnde Wesen halten.

  11. Kakistokratie

    Mal analytisch. Und übern scheinbaren Einzelfall (der noch kein Fall mit hoher Fallhöhe einer einzelnen ist) hinaus verallgemeinert. Was hier mit dem US-Begriff ideocracy oben angedeutet wurde & ständig bejabbert wird, wird auch nicht erst seit Dezember 2022 mit einem aus dem Altgriechischen stammenden Wort bezeichnet https://de.wikipedia.org/wiki/Kakistokratie#:~:text=Kakistokratie%20bezeichnet%20in%20der,Politikwissenschaft%20eine%20Herrschaft%20der%20Schlechtesten.

    Das kritische Wort gibt´s auch im besten Oxbridge. Im Deutschen geht`s um Herrschaft der Schlechtesten speziell in der ganzdeutschen Spitzenpolitik. Schön´ Donnerstach noch …

  12. Oder man könnte sagen, dass eine Verzerrung im Selbstbild inkompetenter Menschen hier im Spiel ist:
    der Dunning-Kruger-Effekt, wenn sich die letzten Flaschen für allererste Sahne halten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt
    Mir geht diese Madam Baerbock schon lange gegen den Strich und als allerletztes möchte ich sagen, dass diese Art von Feminismus, die sie vertritt nach meiner Meinung nur lautstark und pöbelnd ist.
    In Westberlin der 1970er Jahre gab es klügere Damen.

  13. Mittlerweile habe ich den Eindruck, das Metoo, Woke, Feminismus, Gender, Homo-Dinge, FFF, Greta, das letzte Etwas und was es sonst so gibt, Teil einer Kriegsführung ist, die diesmal tatsächlich aus dem Osten kommt, um die westlichen Gesellschaften von innen heraus zu zerstören und für den Rest der Welt als unmögliche Partner zu disqualifizieren. Sie zerstören damit also die westlichen Gesellschaften und ihre Wirtschaft und fördern gleichzeitig ihre eigenen Bündnisse, da niemand etwas mit diesem offensichtlichen Wahnsinn zu tun haben will. Auch die westliche Filmindustrie kann ihre westliche Lebensweise nicht mehr in ihren Produkten ohne Selbstkastration produzieren und propagieren. In den letzten Jahrzehnten wurden Filme genutzt, um eine Sehnsucht nach dem Westen zu erzeugen, nun hat sich das in eine Abschreckung verwandelt, da eigentlich jede Kultur und Religion den Inhalten kritisch bis ablehnend gegenübersteht.

    Nun sollte man annehmen, dass die Vielzahl dieser Irrläufer Bewegungen kaum instrumentalisiert und orchestriert werden könnte. Doch braucht es dazu eigentlich nicht viel. Nur einige Keimzellen, die ihr Gift verbreiten, der Rest läuft dann von alleine, da die ganzen Irren von der Leine gelassen werden, die bislang durch gesellschaftliche Zwänge im Untergrund bleiben mussten. Die ach so tollen und toleranten politischen Parteien und Organisationen nehmen den Ball dann gerne auf. Im Prinzip sind dafür nur einige Bots und vielleicht 100 Intensivtäter notwendig, die dann die Influencer anleiten und leiten. Den Anfang hat die Weltfrauenkonferenz in China gemacht, wo das Gender Prinzip erfunden wurde. Durch entsprechende Finanzierung durch Stiftungen & Co. gab es über Nacht die ersten Lehrstühle an den Unis und schon wurde das Gift in die ersten Köpfe gepflanzt, die es als Teil ihrer Generation Hip machten und da keine Uni altmodisch sein will, gab es bald ganz offizielle Lehrstühle, die den Wahnsinn immer mehr ausgebaut und verfeinert haben. Dann noch hier und da einige gekaufte Medien und schon läuft es. Auffällig ist, dass diese Bewegungen alle irgendwie zusammenhängen, wer Woke ist, ist auch gleich FFF Fan, obwohl das eigentlich gar nichts miteinander zu tun hat. Was zeigt, dass es eine Gemeinsamkeit geben muss. Der Angriff auf die Gesellschaften ist also mit wenig Aufwand und vollständig anonym möglich. Niemand weiß, dass es überhaupt ein Angriff ist, selbst wenn die Zerstörung gelungen ist, wird immer noch niemand wissen, dass es in Wirklichkeit ein kriegerischer Akt war.

  14. Ich verstehe den Artikel nicht.
    Der Autor schreibt von angeblich gekapertem Feminismus obwohl der ganze Sinn und Zweck des Feminismus doch immer war, ist und bleiben wird, unqualifizierten Frauen unberechtigte Vorteile zu verschaffen. Zitat Heidi Kabel: „Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufgerückt ist.“

    Im Namen der halluzinierten Gleichheit von Mann und Frau haben die Frauen sich und Ihre Töchter in jede, noch so unpassende, männliche Domäne hinein gejammert und, wenn das nicht half, geklagt. In die Pfadfinder-Jungen, in reine Jungenmannschaften diverser Sportarten, in Männergesangvereine, in altehrwürdige Herrenclubs, in die Medizin, in die Justiz, in die Universitäten und dabei eine breite und tiefe Spur der Zerstörung hinter sich hergezogen.

    Deswegen ist Annalena Bärbock als bundesdeutsche Außenministresse absolut folgerichtig, ebenso wie die Damen Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer und Christine Lambrecht als Verteidigungsministressen, Ulla Schmidt als Gesundheitsministresse, Sanna Marin als Ministressenpräsidentesse, Liz Truss als Premierministresse und so weiter und so fort.

    Ebenso folgerichtig ist eine Kritik an einer total unfähigen Frau in einer verantwortlichen Position selbstverständlich frauenfeindlich. Kritisiert solcherlei Kritik doch letzten Endes, dass eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufsteigen konnte. Sie kritisiert somit den Sinn und Zweck des Feminismus und Kritik am Feminismus ist nicht nur frauenfeindlich sondern sogar antifeministisch. IM Victoria, übernehmen Sie!

    Kommt diese Kritik noch dazu von einem, der erstens in der Evolution stehengeblieben ist (Irmingard Schewe-Gerigk, MdB, Grüne) und zweitens bislang auch nicht gerade durch allzuviel Kompetenz aufgefallen ist, ist das natürlich besonders strafverschärfend. Wenn schon ein drittklassiger Laberologe sich traut, sowas zu sagen, dann muss man den umgehend standrechtlich hinrichten um die kompetenteren Dreibeiner (also praktisch jeder oberhalb von Junkie unter Brücke) zu disziplinieren.

    1. „Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufgerückt ist.“
      ….dann aber muss sich diese emanzipierte Frau auch Kritik bis zu Verhöhnung gefallen lassen die ein Lübke ertragen musste!!!

  15. Früher sind Politiker nach Fehl- oder Minderleistungen noch zurückgetreten – oder sie wurden es.
    Heute suhlen sie sich in ihren Unfähigkeiten, bestärken sich gegenseitig darin – und diffamieren jede berechtigte Kritik (Chapeau, Herr Precht!). Auch und besonders unter tätiger Mitwirkung der eigentlich Korrektiv sein sollenden sogenannten „vierten Gewalt“, der Medien und der angeblich so „freien“ Presse, die, wie heute zu lesen war, sogar von einem Gericht zu kritischer Publikation regelrecht gezwungen werden muss (siehe https://www.nachdenkseiten.de/?p=97220 ).

  16. Es wird ja immer schlimmer.
    Alles was auch nur einen minimalen Anschein hat progressiv sein zu können, wird mittlerweile als feministisch gebrandet. Es ist egal, ob es eine Bezug zu Frauen hat. Das Gute heißt jetzt feministisch.
    Genauso wie alles, was mehr als zwei Menschen zusammen tun seit Corona solidarisch ist, also, wenn das Tun feministisch ist.

    Dieses Labelling ist zum kotzen, aber die libmods dieser Welt fressen diese Scheiße als ob sie Kaviar sei. Vielleicht verwechseln sie ja was …

  17. Aggressive, männliche Ritter mit nervtötend sexistischem Beschützerinstinkt. Sexistisch sind Leute die hier nur Mann-gegen-Frau sehen. Der Beschützerinstinkt sagt ja: „Ich nehme dich nicht für voll. Du brauchst meinen Schutz. Ich halte zu dir weil du eine verletzliche Frau bist. Inhalt interessiert mich nicht. Gemeinsam sind wir stärker (oder blöder). Ich sehe dich nicht als Außenminister sondern als zerbrechliches Weibchen*innen.“

    Precht redet genauso unverfroren über Frauen wie über Männer. Hatte überhaupt irgendetwas, von dem was er gesagt hat, mit ihrem Geschlecht zu tun?

    1. „Der Beschützerinstinkt sagt ja: „Ich nehme dich nicht für voll. Du brauchst meinen Schutz.“

      Das ist ein Widerspruch in sich. Ein Instinkt kommt von selbst, wenn es tatsaechlich ein Instinkt ist. Der Beschuetzerinstinkt wie ich ihn kenne sagt nur „Wenn du mich brauchst, bin ich fuer dich da. Ohne wenn und aber“. Kein Mann wuerde eine Frau wirklich lieben, die er nicht fuer voll nimmt. Das ist absurd.

      Ein Beschützerinstinkt in einer Ehe ist uebrigens auf beiden Seiten gegeben. In unterschiedlicher Auspraegung. Sag ich mal so, in jahrzehntelanger gluecklicher Ehe verbunden. 😉

  18. „Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufgerückt ist.“

    Na gut, „einmal“, aber mit Nahles, vdL, Baerbock, Andrea Scheuer usw. ist das Soll schon übererfüllt.
    Die Emanzipanzi ist vollendet.
    Heureka…..es ist vollendet…..

    Kommen wir nun zu wichtigen Themen:

    Ausbeutung und Ungleichverteilung

  19. Der Feminismus ist nicht gekapert worden. Der Feminismus kapert alles und ist gleichzeitig der beste Freund des Kapitalismus – auch gegen Frauen. Beispiele gibt es genug.

    Für mich als Frau ist es unfassbar, was wir gleichzeitig geschafft haben. Wir haben die Macht über die Familie, die Kinder, das Geld, sogar über die Männer und Feministinnen behaupten immer noch glaubhaft, dass Frauen immer die Opfer sind. Soweit ich weiß, sind es meist Frauen, die die Scheidung einreichen, und meist Männer, die darum kämpfen müssen, ihre Kinder überhaupt noch zu sehen.

    Es gibt weibliche Opfer von männlicher Gewalt, keine Frage und jede Frau sollte das unbedingt anzeigen, damit Taeter sich niemals sicher fühlen koennen. Es gibt auch männliche Opfer von weiblicher Gewalt. Ebenso Kinder. Wie hoch der Prozentsatz ist, weiß man nicht, weil zu wenig darüber gesprochen und noch weniger darüber berichtet wird. Über den ersten Fall wird häufiger gesprochen als über den zweiten, und wir haben in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Entwicklungsstadien. In manchen Religionen ist es Pflichtprogramm, dass der Mann Frau und Familie versorgt. Im Fall seines Todes muss dann der älteste Sohn diese Aufgabe übernehmen, auch wenn er erst 10 Jahre alt ist.

    Auf brave new europe gab es kürzlich einen ähnlichen Artikel, in dem beklagt wurde, dass weibliche Vorstandsvorsitzende gerne mehr Leute entlassen als männliche Vorstandsvorsitzende und dass Frauen gerne beweisen, dass sie noch härtere Entscheidungen treffen können als Männer. Überschrift: „Wie der Neoliberalismus den Feminismus kolonisiert hat – und was man dagegen tun kann“. Macht macht etwas mit Menschen. In Baerbocks Fall zeigt die Machtposition, dass man gerne alle Wahlversprechen und Prinzipien des Friedens über Bord wirft und noch härtere Waffen, noch mehr Panzer, noch mehr Kriegshetze fordert statt oberste Chefdiplomatin zu sein, was die eigentliche Aufgabe ist. „Krieg ist Frieden“, „Freiheit ist Sklaverei“ und „Unwissenheit ist Stärke“. Orwell hätte wohl nie gedacht, dass dies einmal in die Praxis umgesetzt werden würde. Den ersten Feministinnen ging es tatsächlich um das Wahlrecht, die Wahlfreiheit, die Gleichberechtigung. All das ist lange erreicht. Jetzt entwickeln wir uns m.E. teilweise sogar rückwärts.

    Zur Person Baerbock gibt es ansonsten nichts, was nicht schon gesagt wurde. Sie ist eine fatale Fehlbesetzung und es besteht die Gefahr, dass sie wie alle Fehlbesetzungen nach oben weggelobt wird, wo sie noch mehr Schaden anrichten kann.

  20. Off

    Klabauterbach schon wieder….

    „Wie abhängig ist Sahra Wagenknecht wirklich?“

    „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach echauffierte sich am Freitag bei Twitter über die »Unverschämtheit« der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht, dem ­ukrainischen Präsidenten »­Verhandlungen mit dem ­Aggressor nahezulegen«

    ( Zitat des Tages / jungewelt.de )

  21. In Ergänzung zum obigem Artikel möchte ich darauf hinweisen, dass von einem traditionell linken Standpunkt aus der Anspruch des Feminismus eine moralisch besonders hochstehende Haltung darzustellen nicht gerechtfertigt ist.

    1. Der Feminismus strebt ganz generell Gleichberechtigung von Frauen in der ökonomischen Konkurrenz des Kapitalismus an. Wir haben es also schon im Ausgangpunkt mit einer durch und durch affirmativen Veranstaltung zu tun, die gegen die kapitalistische Konkurrenz also solche gar nichts einzuwenden hat, sondern nur will dass eine besondere Gruppe in ihr besser abschneidet und zwar gegen andere. Denn es gibt ja nicht mehr gute Jobs, weil Frauen sie erhalten. Im Prinzip handelt es sich um ein Programm zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen zugunsten von Frauen und zuungunsten von Männern. Man muss die existierende kapitalistische Konkurrenz schon unglaublich toll finden, wenn einem dazu nichts besseres einfällt, als dass bei den ganzen Scheußlichkeiten dieser Wirtschaftsweise, dem Kriegführen, dem Entlassen von Lohnabhängigen, beim Regieren, beim Kürzen von Lohn usw. Frauen nicht angemessen repräsentiert sind. Diesen affirmativen Charakter haben im übrigen alle Bürgerrechtsbewegungen.

    2. Es geht ja noch nicht mal um die Gleichbehandlung der Geschlechter allgemein. Oder Gleichbehandlung generell gegen Ausgrenzung gesellschaftlicher Gruppen aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Glaube, sexueller Ausrichtung usw. Es geht ausschließlich um die Stellung der Frau in der kapitalistischen Konkurrenz.

    3. Punkt 2 weist schon darauf hin, dass der Feminismus eine sexistische Sortierung der Gesellschaft in zwei Geschlechter vornimmt. Der Hinweis wird dadurch bestätigt, dass die Unterrepräsentation oder Unterbezahlung von Frauen ganz unabhängig von ihrer tatsächlichen materiellen Lage, von ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse moniert wird. Man fragt sich was eine Frau in einem Niedriglohnjob davon haben soll, dass ihr Niedriglohn von einer Frau gedrückt wird, oder dass sie von einer Frau entlassen wird. Frauen in Führungsposition gelten aber ebenso als unanfechtbar moralisch hochstehend als bessere Löhne für Frauen. Es ist sogar umgekehrt. Über die schlechte Bezahlung von Frauen und Männern wollen die Elitefrauen nicht reden. Umgekehrt. Die Moral soll sich darin beweisen, dass bei jeder menschenfeindlichen Scheiße Frauen auch angemessen mitmischen. Und die Frau Baerbock ist dafür das Paradebeispiel. „Waffen retten Leben“ Durch die orwellsche oder dekonstruktivistische Bedeutungsumkehr wird dieser Spruch zum ideologischen Kampfslogan. Das ist dann wohl das Resultat feministischer Außenpolitik. Es wird höchste Zeit den Feminismus als das zu sehen was er ist, nämlich hauptsächlich ein sexistisches Karriereförderungsprogramm für die weibliche Elite.

  22. Der Feminismus ist nicht gekapert worden. Der Feminismus kapert alles und ist gleichzeitig der beste Freund des Kapitalismus – auch gegen Frauen.

    Dem möchte ich nochmal ausdrücklich zustimmen.

    Der Feminismus will weder etwas gegen die kapitalistische Konkurrenz sagen, noch dagegen, dass diese Sieger und Verlierer produziert. Er will auch nichts gegen die staatlich Sortierung der Menschen in der Schule sagen, die Bildungsunterschiede herstellt und anhand der schulischen Abschlüsse die Leute in die Hierarchie der Berufe einsortiert. Wie soll man das nennen: Bildungsauslese, statt Auslese nach Hautfarbe oder Geschlecht, Doctrinismus (doctrina: Lehre, Unterricht), Disziplinismus (disciplina: Unterweisung, Unterricht, Lehre). Ist das etwa besser als ein anderes Kriterium der Sortierung. Der feministische Standpunkt, über die Sortierung zu schweigen aber die Sortierungskriterien für einen Skandal zu halten ist purer Zynismus. Ändert sich an der Sortierung etwas, wenn man die Kriterien ändert. Deswegen gibt es nicht einen Scheißjob weniger. Es macht ihn nur ein anderer.

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