Leistung muss sich wieder lohnen. Bei der Deutschen Bahn lebt man noch nach diesem Credo – es gibt Boni für die Führungsriege. Sie sind verdient. Eine kurze Glosse.
5 Millionen Euro schütten sich die Granden der Bahn aus. Es handelt sich um leistungsbezogene Boni. Zwar seien die Züge nicht pünktlicher gefahren als zuvor – eher im Gegenteil –, aber einige Ziele hat man erfüllt. Der Anteil der Frauen in der Führung ist zum Beispiel gestiegen. Und auch die Mitarbeiterzufriedenheit liege nun höher – nach Corona-Jahren, in denen Schaffner als Maskenabschnittsbevollmächtigte zu tun bekamen, musste die Zufriedenheit fast automatisch steigen, denn schlimmer konnte es für sie kaum mehr kommen. Und wie Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit gestaltet sind, kann man sich zudem denken.
Keine Strack-Zimmermann weit und breit
Bei den Themen Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit haben sich keine Boni ergeben. Niemand ist perfekt. Man sollte nun auch nicht zu viel erwarten. Sind ja auch nur 5 Millionen, die da verteilt werden; Ronald Pofalla erhält gerade mal 85.333 Euro zusätzlich. Was ist das schon? So viel verdienen gerade mal zwei Metallfacharbeiter im Jahr.
Die Tagesschau berichtete umfassend. Kritisch, sachlich und ohne falsche Rücksicht – so wie man es von ihr erwarten darf, aber selten bis gar nicht erhält. Ist die Tagesschau zurück im Business? Hat sie wieder Berufsethos gefunden?
Fast möchte man es meinen, die Tagesschau ist nicht gerade dafür berühmt, kritisch zu beleuchten. Regierungsnah sagen böse, aber ziemlich ehrliche Zungen. Über »enge und intransparente Verbindungen zwischen Bundestag und Rüstungsindustrie«, die Greenpeace in einer Studie beleuchtete, vernimmt man dort jedenfalls nicht. Strack-Zimmermann wird in der Studie als bekannteste Lobbyistin genannt. Die Tagesschau schweigt aber. Wie bei so vielen Themen gestern, heute und wohl auch morgen.
Nebelkerzen-Bonus
Die Deutsche Bahn hat keine Lobby in der Tagesschau. Man braucht sie, damit man simulieren kann, wie kritisch das Format noch ist. Wenn der Bahn-Chef zu den politischen Parteien geht, die in den Fernsehräten ihren Proporz sitzen haben, kann er zwar drauf drängen, dass man doch bitte dieses Bahn-Bashing unterlassen soll, aber die werden mit den Schultern zucken. Denn die Bahn zu kritisieren ist in Deutschland Volkssport.
Und mehr als das. Denn jeder kennt Tagesschau-Gucker. Es gibt sie noch. Wenn man denen mit Medienkritik kommt, sagen sie: Ich weiß gar nicht, was du hast, ich habe gestern die Tagesschau gesehen und da haben sie durchaus was Kritisches gebracht – zur Bahn, ein Staatsunternehmen immerhin. Wenn die wirklich so einseitig sind, wie du sagst, dann täten sie das nie und nimmer …
Die Führungsriege der Deutschen Bahn, wir müssen es mal genauer betrachten, bekommt den Bonus nicht wegen Frauenquote und einer Handvoll mehr Züge auf dem Gleis – unabhängig davon, ob sie sich fortbewegen. Sie erhalten sie, weil die DB als letzte Nebelkerze herhalten muss. Als Blendgranate, die die fehlende kritische Berichterstattung abfedern soll. Die Bahnkritik ist eine Simulation kritischer Medien. Und dafür haben sich die DB-Führer wirklich was verdient. Leistung muss sich einfach lohnen in Deutschland.
(Roberto De Lapuente)
Als Ex-CDU-Generalsekretär weiß Po-Falla das.
Aber es juckt genauso wenig wie die Meinung der Wähler.
Solange der Geldsäckel klingelt, is alles im grünen Bereich.
Ah ja, mal wieder 5 Mio. EUR an vorstandsstatistiendarsteller ausgereicht – wahrscheinlich ist der laden inzwischen so marode, dass ohne diese “zuschläge” sich niemand mehr findet, der dort als schauspieler einen vorstandsposten übernimmt. Aber genaugenommen sind die 5 Mio. nur ein witz verglichen mit Stuttdart’21, wo gerade die 10.000.000.000 EUR-schwelle geknackt wurde. Hier geht richtig die post ab! Gemessen an der kostensteigerung bei S21, belaufen sich die bonizahlungen auf weniger als 0,3 prozent! Aber wen interessierts? Gibt’s etwa proteste gegen die kostenexplosion bei S21?
Die Räumung des Parks mit Wasserwerfern und Polizeiknüppeln hat die Stuttgarter erzogen.
War bei der Abstimmung in Bawü nicht auch eine Obergrenze mit abgestimmt worden? Was eigentlich damit?
Dieses Geld sollte man lieber denen bei der Bahn zukommen lassen die wirklich arbeiten und sich nicht nur auf Kosten anderer den Arsch breitsitzen.
Die paar Euro für die Lokführer sind da nicht mehr drin…da muss der Bürger Verständnis haben…
Und natürlich werden die Boni nicht extra den Betriebsausgaben zugerechnet .Da werden schon auch 1000 Arbeitsplätze bei DB Cargo abgebaut.
Die Bahn fährt nur ,weil sich die Leute an der Basis tagtäglich „den Arsch aufreißen“ um wenigstens einigermaßen den Betrieb am laufen zu halten…wer gibt denen eigentlich Boni oder sagt wenigstens „Danke“?
Niemand. Wer ehrlich arbeitet im besten Deutschland, ist alternativlos der Dumme.
Die DB hat ihren ‘Kriegsauftrag’ voll und ganz erfüllt! Alles wurde geliefert wie bestellt.
Der ottonormal Verbraucher kann die ganze Logistikschiene zur Ukraine nicht ganz nachvollziehen, obwohl jeder Staatsbesuch zur Ukraine verlief angeblich über die Schiene!
Das Aussenamt muss wahrlich neidisch sein auf die Kompetenz der Bahn….
Das ist doch toll, über die Bahn wird wenigstens geredet. (Wenn auch negativ.)
Man stelle sich vor, wir wüssten gar nichts von ihr.
Frauenquote Ist gut.
Die Bahn hat seit kurzem eine neue Funktionärin, ich meine für Nachhaltigkeit. Ihr Name ist Habenschaden.
Ich finde, dass das ein bemerkenswertes Wortspiel für die Bahn ist. Allein schon die Begrüßung.
“Deutsche Bahn, guten Tag, mein Name ist Habenschaden” 😊
Hätte man nicht besser erfinden können.
Ob Bahn oder ÖRR oder Parlament: Überall nutzlose LUTSCHER unter sich!
Kein Wunder, wer in der Politik abgewirtschaftet hat, macht oft als Führungskraft bei ÖRR, Bahn oder einem anderen Staatsbetrieb weiter.
Als Mensch, der sehr viel mit der Bahn fährt, bin ich natürlich geneigt, in das allgemeine Wehklagen einzustimmen. Wen wird es wundern ? Aber nach dem Text des geschätzten Autoren habe ich natürlich ein Problem. Nutze ich die mir großzügig von meiner Regierung gebotene Möglichkeit, meinem Herzen Luft zu verschaffen und beschimpfe die “Bahn ” und die Bahnbonzen? Natürlich immer in den Grenzen, die mir die Strafgesetze, persönlicher Anstand und die Übereinstimmung mit den Zielen unseres Gesetzgebers bei der Bekämpfung des Hasses im Netz setzen. Ich meine, man will ja keinen Ärger, weil man versehentlich weiter ging, als es den Weisen an der Spitze der Republik vorschwebte. Vielleicht ist es besser, erst mal zu schweigen? Nur vielleicht kommt das gar nicht so gut an? Dass man vielleicht denken könnte, man würde über das erlaubte Kritisieren der Bahn-Bonzen-Boni hinaus…. Nein, nein, Ehrenwort.
Bei der Gelegenheit erinnere ich mich eines Interviews zum 80. Geburtstag von Hartmut Mehdorn. Angesprochen auf die Streckenstilllegungen, den Personalabbau, die ausgebliebenen Investitionen usw. verwies er darauf, dass dies politische Entscheidungen des Bundes als Eigentümer waren, keine des Bahnvorstandes. Aber ich glaube, damit, also mit solchen Überlegungen, verlasse ich die Vorgaben unserer fähigsten Journalisten und Politiker, wie sie Roberto dankenswerter Weise beleuchtet hat.
Also das mit der Boni finde ich voll doof. Oder lieber doch nicht?
ich frage mich wieso Boni, wenn man erfolgreich war hat man die gestellte Aufgabe erfüllt und wenn nicht, dann müssen die Herr/Frau-*schaften halt gehen
– Herr/Frau-*schaften –
Wenn man Studenten als Studierende gendert, müsste man das obige nicht als Herrschende gendern?
ich habe es ironisch gemeint
Da schreiben sich die Bahnwitze 🤡 quasi von alleine:
Durchsage Hauptbahnhof: “meine Damen und Herren, die Auszahlung der Boni verzögert sich wegen einer Stellwerkstörung.”
Nach wenigen Minuten erneut Probleme “Leider verzögert sich die Auszahlung der Boni um weitere 10 Minuten auf insgesamt 20 Minuten. Der Grund ist eine dringendere Kontoüberweisung an Streikbrecher.”
Die Mitglieder des Vorstands erhalten zum Trost einen Verzehrgutschein in Höhe von 8 Euro.
(der postillion)
Lachen können jetzt nur noch diejenigen, denen das Lachen auf der Bahn noch nicht vergangen ist.
Selbige: Bitte bei mir melden. Bin an Erfahrungsberichten interessiert.
Vier von fünf Selbstmördern würden sich wieder für die Deutsche Bahn entscheiden.
Thank you for suiciding with Deutsche Bahn.
Thank you for working as a engine driver with Deutsche Bahn, always on the hat before a saucy ‘Personenschaden’.
Klar sein sollte:
Es war geschicktes tun der Deutschen AutomobilIndustrie die Bahn als Mehrteilseigner, über Umwege, unerkannt zu kaufen, oder?
Nichts anderes lãuft da doch ab.
Boni, Peanuts!
Spannend wird doch jetzt in Zeiten der Deindustralisierung, wie Sie sich da rauswinden werden.
Kino, großes!