Das Hauptproblem der heutigen Linken ist, dass sie die Utopie, ihre ureigene Kraft, ablehnt und keinen Zugang mehr zu ihr hat, sagt der Publizist Artur Becker. Vor allem die westliche Linke betrachtet die Utopie oft als eine Art Krebsgeschwür oder Atavismus, wahrscheinlich, weil sie keine Erfahrungen mit dem Realsozialismus gemacht hat. Zum Parteitag der Linken an diesem Wochenende fordert er: Die Linken müssen sich neu aufstellen, müssen kämpfen, damit es in unseren globalisierten Gesellschaften ein Gleichgewicht der verschiedenen Kräfte und Denkweisen gibt. Und dürfen dabei ihre stärkste Waffe nicht vergessen, die sie progressiv einsetzen können: die Utopie.
Da die Linke ihre Anziehungskraft und ihren Zusammenhalt nicht mehr aus ihrem utopischen Denken zieht, sucht sie ihr Heil heute in der Realpolitik und damit im Populismus, der doch eigentlich der Treibstoff der Rechts- und Nationalkonservativen ist. Und so las ich mit großem Erstaunen Chantal Mouffes Plädoyer Für einen linken Populismus, ein in der Tat faszinierendes Buch, in dem aber eine sehr kühne These aufgestellt wird. Mouffe schreibt: »Die sozialdemokratischen Parteien, die in vielen Ländern bei der Implementierung einer neoliberalen Politik eine wichtige Rolle gespielt haben, sind außerstande, die Tragweite des populistischen Moments zu begreifen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. In ihren postpolitischen Dogmen gefangen und unwillig, ihre Fehler zuzugeben, können sie nicht erkennen, dass viele der von rechtspopulistischen Parteien artikulierten Forderungen demokratische Forderungen sind, die einer progressiven Antwort bedürfen.«
Das Prekariat wurde sich selbst überlassen
Didier Eribon, Slavoj Žižek, Francis Fukuyama, Chantal Mouffe, Bernd Stegemann wie auch Sahra Wagenknecht und im Kontext des rechten Populismus Jan-Werner Müller und Volker Weiß beleuchten schon seit vielen Jahren den Wandel der Prioritäten, der bei der Linken stattgefunden hat. Prinzipiell ist der Tenor bei allen gleich: Das Prekariat sei sich selbst überlassen worden und deshalb massiv zu den Rechten und Identitären abgewandert, während sich die Linken auf einen Kreuzzug gegen Rassismus, Sexismus, Xenophobie, Homophobie, Misogynie, Umweltzerstörung und Kapitalzentralisierung gemacht hätten.
Dabei hätten sie sich oft belehrend und moralistisch über das Prekariat und ihre ehemalige Wählerschaft, die Arbeiter, gestellt, da sie auf ein kulturell und gesundheitlich erfülltes Leben besonderen Wert legten – ein stilles Arrangement mit der liberalen Finanzwelt und den Unternehmern sei daher vorprogrammiert. Die Sozialdemokraten hätten es vorgemacht, und die Grünen vervollkommneten diesen Weg der verschiedenen Arrangements mit der Wirtschaft.
Wenn man heute die Linke definieren will, fragt man sich oft zu Recht, ob das nicht ein etwas sinnloses Unterfangen sei. Die theoretischen und historischen Grundideen scheinen unserer heutigen Zeit nicht mehr viel zu sagen zu haben, weshalb sie sich in dieser veränderten Welt neu einrichten zu müssen glaubte – sei es im Populismus, sei es in identitätspolitischen Kämpfen. Seit den Publikationen des genialen wie umstrittenen Neomarxisten Georg Lukács ist nicht nur viel Zeit vergangen – seine Analyse der Verdinglichung des Menschen im Kapitalismus erschien ja 1923 … –, seine Erkenntnisse greifen auch heute nicht mehr, denn Marx und einer seiner talentiertesten Schüler konnten eines nicht vorhersehen: dass wir durch die technologische Entwicklung, durch das Internet, die Digitalisierung und die industrielle Umweltzerstörung eine Vielzahl globaler Probleme schaffen würden, die uns alle gleich machen – unabhängig davon, ob wir reich oder arm, gebildet oder ungebildet sind.
Keine Beschäftigung mit dem Klassenkampf
Diese Gleichheit hat aber – und das wird allzu oft übersehen – nichts damit zu tun, was Gleichheit bei Marx oder Lukács bedeutet. Heute sind wir vermeintlich gleich, was die Bedrohung unseres Lebens angeht: Wir sollen gemeinsam gegen die Klimaerwärmung kämpfen, da wir alle auf den Erhalt der Erde angewiesen sind. Dieses Gemeinsame ist heute meines Erachtens das genaue Gegenteil dessen, was Marx vorschwebte: Dies gemeinsame Schicksal nämlich kettet uns fest an die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft, es rechtfertigt, dass Arme arm, Benachteiligte benachteiligt bleiben. Hier geschieht, was ich eingangs sagte: Die scheinbare Utopie vergisst ihren Grund, die Gerechtigkeit ›auf Erden‹. Diese scheinbare Utopie träumt von einer Welt der gesunden Natur, die den Klassenkampf – um mit Marx zu sprechen – einfach übergeht. Das also ist die fehlende Dialektik, die ich meine, sie ist es, die den Untergang der Linken bedeuten muss.
Ein weiteres grundlegendes Problem ist das Verhältnis der Linken zum Kapitalismus: Jedenfalls beschäftigt sich die heutige Linke weder mit dem Klassenkampf und -bewusstsein noch mit dem Problem der Verdinglichung im Kontext der Ausbeutung der Arbeiter und des Verkaufs der Ware – warum sollte sie das auch tun? Der Kapitalismus hat seine einstigen Sklaven, die billigen Arbeitskräfte, längst als ehrenvolle Konsumenten, als eine wunderbare Kaufkraft entdeckt, die man nicht ignorieren darf.
Mehr noch, wir haben uns heute sogar überall daran gewöhnt, dass der Mensch in unserer Konsumgesellschaft selbst zum Produkt geworden ist, wie es Zygmunt Bauman und andere Soziologen gezeigt haben. Lukács noch schreibt in seinem revolutionären Werk Geschichte und Klassenkampf, mit dem er neben Gramsci den Neomarxismus entscheidend mitgeprägt hatte, über die Verdinglichung und Entzauberung des Menschen im kapitalistischen System und das bereits wenige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: »Der Mensch erscheint weder objektiv noch in seinem Verhalten zum Arbeitsprozeß als dessen eigentlicher Träger, sondern er wird als mechanisierter Teil in ein mechanisches System eingefügt, das er fertig und in völliger Unabhängigkeit von ihm funktionierend vorfindet, dessen Gesetzen er sich willenlos zu fügen hat.« Lukács spricht von »einem mechanischen System«, von dem der mechanisierte Mensch, der verdinglichte, ein bloßer Teil sei.
Ein Drittel der Parteitags Teilnehmer wohnte der Veranstaltung Masken tragend bei. Allein das lässt tief blicken.
Die CDU hat immer die Themen aufs Tapet gebracht, aber wirklich umgesetzt wurden sie dann immer von den Sozen( Agenda 2010, Niedriglohnsektor, HartzIV). Das wurde wenn man so will “arbeitsteilig” erledigt. Da der deutsche Arbeiter somit ultimativ verraten und verkauft war gab es nach Schröder nichtmehr viel in der Hinsicht zu tun. Folgerichtig sind somit weite Teile der Sozialdemokratie und der Linken schlicht überflüssig.
Was soll der Kommentar mit den Masken?
Das lässt tatsächlich tief blicken. Als wäre es ein Indiz für eine spezielle Gesinnung und nicht der simple Wunsch, sich vor Covid zu schützen, weil man vielleicht keinen Bock hat, jämmerlich daran zu verrecken…..
Meine Güte, mit einfachen Worten kann man doch nur konstatieren, und bezogen auf den vorstehenden Beitrag im Besonderen, dass die Linke, aber andere Parteien gleichermaßen, ebenso die “Leitmedien”, ob vermeintlich seriös oder unseriös, komplett versagt/versagen, obwohl sie eigentlich allen Grund und die Möglichkeit hätten, “groß” und wichtig zu sein, da die Probleme dieser Welt und der in ihr Lebenden kaum größer sein könnten. ……….
Statt dessen überall Lug und Trug, Verarsche, Populismus, Primitivität, Propaganda, Meinungsmache, Gleichschaltung, etc.pp. An allen Ecken ud Enden.
Die Linke ist, wie wir alle wissen längst zur Bedeutungslosigkeit verkommen, trotz einiger weniger guten Akteure…….Und ich sehe bei alledem, was ich sehe, auch keinen Weg, dass sich dies mittelfristig ändern könnte. Schade eigentlich.
Als noch viel bitterer empfinde ich es, dass eine Partei wie die Grünen derzeit so viel Zuspruch erfährt, seitdem sie offen einen auf Kriegsgeilheit macht und Begriffe wie Kriegsmüdigkeit u.ä. gesellschaftsfähig macht… Ekelhaft alles.
Was soll das elendig verrecken denn? Wenn Eckart das so sieht und Schlüsse daraus zieht, davon geht die Welt nicht unter. Gleich mit moralischen Keulen herum zu schwingen bringt es dann auch nicht. Vor allem das zwei Drittel wohl “verrecken” wollten?
Máscara de flandres ist ein Merkmal eines Sklavereistaates.
https://t.me/uncut_news/9233
https://de.wikipedia.org/wiki/Máscara_de_flandres
Ist aber natürlich alles freiwillig, inwieweit man sich von der Obrigkeit verängstigen und manipulieren lässt
Drollig die Assoziation. Da schwurbelt der Verschwörungstheoretiker aber ganz gewaltig.
Glaub nicht alles was du denkst.
Und ein Verschwörungsflüsterer brüllt sich wieder einmal seine kümmerliche Seele aus dem Leib.
Die Politiker der “Linken” haben, bis auf einige “Linke”, noch nicht Mal einen blassen Schimmer von der ökonomischen Situation der kapitalistischen unipolaren Gesellschaft, die die USA beibehalten wollen. Dies beweißt, dass sie “den mörderischen Überfall auf die Ukraine” verurteilen.
Selbst die Kommentare sind Musterbeispiel für alles was heutzutage mit Links zu tun hat. Die Welt vom Staat und bösen deutschen Regierungen zu befreien wollen, aber keine Zeit haben sich über die Realität des Zusammenhangs des WEF und seiner Financiers bei Covid zu informieren?
Populismus? Wiederum zeigt uns die Realität der Wahlergebnisse, warum die Bürger ihre Kreuzchen dort machen, wo sie es machen. Man mag es dem Urnenpöbel nachsehen, dass er an seiner Manipuliertheit und Verblödung nicht wirklich selber Schuld ist. Aber letztlich ändert dies nichts an einer Realität in der Die Linke reüssieren muss. Ausser “linientreuen” Fans, mit denen man auf ungefähr 2% der Wählerstimmen hoffen dürfen, gibt es Realisten wie Wagenknecht und einige andere die einen grossen Teil der Intelligenzia anziehen könnten, wenn man ihr “die Macht” gäbe, was die Funktionärstypen niemals zulassen werden. Auf Grund der Vorstandswahlen lehnt es dieser Teil der Intelligenzia aber ab eine solche LInke zu wählen.
Der dritte Teil der Linken Wähler sind diejenigen die Die Linke wählen weil sie von den Phrasen überzeugt sind die man im Wahlkampf von sich gibt, nur… die sind ebenfalls von nur minimaler Anzahl. Bleiben genau die die auch in den letzten Wahlen die jeweiligen Errfgebnisse erzeugt haben. Und daran wird sich NICHTS ändern!
Die Masse interessiert sich für Klein Greta oder me-too und NICHT die Realität. Und jetzt ist auch noch das Klima Thema ist gestorben, und me-too zerfällt gerade unter der dahinter stehenden Realität. Also vereint man sich hinter dem Vorbildern der Baerbocks. Bei Strohdumm und trotzdem erfolgreich, da fühlen sich die mit der gemeinsamen Meinung der kollektiven Mittelmäßigkeit ganz zu Hause!
Nur die Nicht-Existenz einer tatsächlich “sozialdemokratischen” Partei bietet eine Lücke, aber weder die Linientreuen noch die Populisten wollen sowas. Und so ziehen sich die eigentlich Wählbaren, wie Wagenknecht mehr und mehr zurück.
Versteht die banale wahrheit: Das Thema LINKS ist für lange Zeit tot…. Nur Dummköpfe können das nicht sehen. In der Politik entscheidet nur mehr die blanke Macht, nicht Kasperles Abgeordnete.
Hinter welchem bedeutenden Thema stehen NICHT die Amerikaner?
Wie ist es möglich, dass sich ein solcher “Ukraine” Krieg entwickelt, der es den ex-Grünen unter dem Beifall der Massen ermöglicht zu den Waffen zu rufen? Jeder kann sehen, dass dies eigentlich ein Russland Krieg ist, und keiner weiss wie weit die Amis letztlich gehen werden. Und zwar OHNE irgend ein anderes Land zu konsultieren? Wer wird Finanzwelt einstürzen lassen um den Dollar zu retten und China über Taiwan ebenfalls in eine Krieg zerren?
Das Lukács ZItat am Ende des Artikel hat Recht. Wer hat irgendwas anzubieten, das daran etwas ändern könnte?
Wir sind im 21 Jahrhundert angekommen, als gewöhnt euch dran!
Ihre Utopie war niemals realistisch und schließt heute an den Transhumanismus an:
Ein von Naturnotwendigkeiten allseits befreites Subjekt ist eine völlig hirnrissige Projektion, die allein auf Technik und Arbeit setzt und am Ende auf einen künstlichen Menschen verweist.
Der Ausfluss dieser Utopie war die marxistische Werttheorie, die nur das als Wert betrachtete, das mit Arbeit gewonnen wurde. Damit wurden alle Leistungen und Stoffe aus der Natur, deren Wert sich auf der Skala von unbegrenzter kostenlosen Verfügbarkeit bis hin zu einem höchstem Wert aufgrund von Seltenheit, Kostbarkeit, Lebenswichtigkeit ergibt, völlig ausblendet.
Folglich übersah Marx, dass der Kapitalismus eine doppelte Grundlage hat, nämlich einerseits die Natur, die mehr oder weniger billige Stoffe und Leistungen liefert und andererseits die Arbeit, die zur Erschließung und Verarbeitung dieser Stoffe und Leistungen aufgewendet wird
Der Naturbereich als Bereich der grundlegenden Wertschöpfung kommt bei Marx nur vor in der Form des konstanten und varialen Kapitals als Ausgaben für Rohstoffe u.a. und Arbeitskraft, die ja auch eine Naturkraft ist.
In Wirklichkeit aber, ist die Verfügbarkeit von Naturstoffen für die Wertschöpfung viel grundlegender als der Produktionsprozess bzw. die Arbeit, was sich allein schon aus der Tatsache ergibt, dass wenn benötigte Stoffe nicht mehr verfügbar sind, sich auch die Produktion erübrigt.
Also braucht der Kapitalismus ständig neue gut und billig verfügbare Naturgebiete und –stoffe, um überhaupt mit einer Produktion beginnen zu können, wie derzeit vor allem an der Entwaldung des Amazonasgebietes ersichtlich ist, die den Futtermittel-, Holz-, Gold- u.a. handel mit Europa trägt und fest in das Merkosurabkommen eingeplant ist.
Diese Verfügbarkeit spielt auch eine zentrale Rolle beim Wert der Ware Arbeitskraft, der sofort steigt, sobald Lebensmittel u.a. knapp werden.
Also auch hier die Abhängigkeit des Kapitalismus, einschließlich seiner Arbeitskräfte, vom Grad der Verfügbarkeit von Naturstoffen, die der Mensch als Naturwesen braucht, um Leben zu können.
Der von Marx systematisch ausgeklammerte Werte-Bereich der Naturstoffe und –kräfte als Grundlage für die Mehrwertproduktion wird immer dann als Grundlage ersichtlich, wenn Stoffe überhaupt oder durch Verschmutzung knapp werden, wie z.B. bei Wasser, wo dann Einkommen dafür aufgewendet werden muss, um die Reinigung zu finanzieren, was also die Lebenshaltungskosten für die Arbeiter erhöht und damit die variablen Kosten und damit den Gewinn reduziert.
Im Extremfall wäre der Kapitalismus nicht mehr gewinnbringend möglich, wenn alle Stoffe und Kräfte aufgrund mangelnder Verfügbarkeit so teuer geworden sind, dass Produkte nicht mehr mit Gewinn verkauft werden könnten – das ist die Perspektive der 4. Industriellen Revolution und des Transhumanismus, bei der die Menschen weitgehend als Naturfaktoren ausgeschaltet sind. Bleibt die Frage der billigen Verfügbarkeit von Naturgebieten und –stoffen. Dafür wird gerade mit dem Plan gesorgt, 1/3 der Erdoberfläche für die Natur zu reservieren. Das sind dann die zurückgelegten Reserven für die kapitalistische Produktion in ferner Zukunft, auf die dann nur noch kapitalfreundliche Oligarchen oder Funktionäre der UN u.a. Zugriff haben.
Es ist nicht nur der Mangel an Utopie, der die Linken ins Abseits gebracht hat, sondern eine Utopie die durch und durch hirnrissig war (welcher Mensch könnte über die Natur erhaben sein ? Doch nur ein künstlicher!), sondern die einseitige bis falsche Kapitalismusanalyse von Marx, die die Wertgrundlage der Gesellschaften, die Leistungsfähigkeiten der Natursysteme und die daraus resultierenden lebenswichtigen Stoffe und Systeme (Nahrung, Wasser, Luft, fruchtbare Böden, Wälder usf.) nicht als Wertgrundlage seines Wertgesetzes erkannt hat.
Wird alles knapp, weil es bereits verbraucht oder verschmutzt ist, ist keine kapitalistische Produktion, aber auch kein Leben mehr möglich. Das sollten sich die Linken endlich hinter die Ohren schreiben. Die Utopie liegt in der Rettung der Ökosysteme gegen ihre Zerstörung durch die Profiteure und Parteien und Gewerkschaften, denen jeder Akt der Naturzerstörung recht ist, wenn damit nur genügend Arbeitsplätze verbunden sind.
Die Linken sollten endlich erkennen, dass sie auch Menschen sind, Naturwesen und nicht nur Geistwesen, die von einer absoluten Naturkontrolle träumen wie anno dazu mal F.Bacon, Marx und alle, die mit einer Modelleisenbahn o.ä. aufgewachsen sind.
Gut durchdacht… alles korrekt, bis….
Da steht dann noch dies: “Die Utopie liegt in der Rettung der Ökosysteme gegen ihre Zerstörung durch die Profiteure und Parteien und Gewerkschaften, denen jeder Akt der Naturzerstörung recht ist, wenn damit nur genügend Arbeitsplätze verbunden sind. ”
Und welchen Sinn soll so eine Utopie in dieser real existierenden Welt haben? Die 68er Generation hat sich den langsamen und erfolgreichen Gang durch die Institutionen zur Lebensaufgabe gemacht. Das war zwar lobenswert, aber welchen Sinn soll deine Utopie denn haben, wenn am Ende die den 68ern nachfolgende Generation zwar oben ankommt, aber es eben dann Leute sind, die diese Utopie nur mehr als Wahl Werbung benutzt? Die Clowns wie Baerbock, Habeck u.a, die ihre 5-stelligen Monatsgehälter einsacken und Kriege und Kohlekraftwerke plötzlich wieder ganz, ganz toll finden? Und vom Volk fdafür geliebt und wieder gewählt werden?
Die Grünen waren letztmals mit Petra Kelly eine wirklich humanistisch-pazifistisch-ökologische Bewegung. Wie Sie wissen, wurde sie von einem Militär getötet. Danach kamen nur noch die sog. Realos, mit überwiegender Herkunft aus kommunistischen Bünden, die treue Maoanhänger waren. Und wie Sie sicher auch wissen, war Mao nicht nur ein Menschen- sondern auch ein besonders krasser Natur-Verachter, der den Vögeln die Insekten verleidete und die Leute so lange klatschen ließ bis die Vögel tot zu Boden fielen. Und was sind Realos faktisch? Systemverteidiger. Für das System gibt es eine klare Vorstellung nicht nur von Frau Merkel mit ihrer “marktkonformen Demokratie” und den “systemrelevanten Banken”, sondern vor allem von der Wissenschaft: Heute werden die Grünen von Spezialisten für System-Verteidigung beraten und zwar nach der sozialen Systemtheorie von Niklas Luhmann, in der die Menschen selbst und die Natur nicht Bestandteil des Systems sind, sondern lediglich Umwelt. Und im Zentrum der Systemsteuerung steht die Kommunikation, sprich die Medien, die den Zeitgeist mit sinnvollen Reduktionen von Weltkomplexität versorgen. Zentraler Gedanke dieser Theorie ist, dass sich das System nicht durch Kooperation mit anderen Systemen und einen freundlicheren Umgang mit der Natur und den Menschen seiner zahlreichen Probleme entledigt, sondern durch einen rigorosen Wettbewerb seiner Subsysteme (Wissenschaft, Wirtschaft usf. einschließlich Politik) und die Gleichschaltung der Weltwahrnehmung in der Bevölkerung zugunsten einer Organisation zum Ganzen der Gesellschaft hin, also totalitaristisch und zentralistisch. Die Grünen haben seit langem, spätestens seit dem Jugoslawienkrieg nichts mehr mit Humanität und Ökologie am Hut. Sie benützen die Menschenrechte und Interessen von Minderheiten nur dazu, um sich und später, an der Regierung, das System zu stärken, dem sie ihren Aufstieg als relativ unbedarfte, unkritische und in der Reflexion wenig geübte Wohlstandszöglinge verdanken.
Tatsächlich ist der Ökologie-verbundene Mensch einer, der als erstes nicht lebt um zu arbeiten, sondern die Natur mit ihrer hohen eigenen Produktivität so gestaltet, dass genügend Naturstoffe für ihn dabei abfallen und die Natursysteme zugleich in allen ihren lebenswichtigen Fähigkeiten sich immer besser erhalten und entwickeln. Zum zweiten ist es ein Mensch der Demokratie als Gestaltung des Lebens von unten, von den lokalen und regionalen Gemeinschaften und Möglichkeiten her versteht und dadurch den größten Teil der Fernversorgung mit Waren ebensowenig benötigt wie einen Großteil der Infrastruktur und bürokratischen Einrichtungen, die heute mindestens 3/4 des Überschusses beanspruchen, den er mit seiner lebenslangen Maloche erzeugt.
Berichtigung zu den Vögeln und Insekten bei Mao:
Zunächst wurden die Vögel als mutmaßliche Schmarotzer und Gefährder der Ernten durch Klatschen vernichtet. Lastwagenweise wurden während der Kulturrevolution die Spatzen entsorgt. Dann kam die Insektenplage, woraufhin Mao alle chemischen Mittel einsetzen ließ, um die Insekten auszurotten.
Heute, da es in China kaum mehr natürliche Bestäuber gibt, müssen die Bauern ihre Obstbäume selbst bestäuben. Wenn wir noch länger so weitermachen mit Glyphosat, den Neonikotinoiden und demnächst mit insektenvernichtenden genveränderten Insekten oder Nutzpflanzen, wird es auch bei uns bald so weit sein. Man wird sehen, dass auch hier die Grünen umfallen werden um der Gentechnik auch in Europa zum Durchbruch zu verhelfen.
„Stirb langsam“, so heißt ein bekannter Actionfilm mit Bruce Willis.
Die Linkspartei nahm sich hierzu fünfzehn Jahre.
Nun ist sie tot!
Hat sie gekämpft? Hat sie irgend etwas erreicht? Nein! So gesehen waren diese 15 Jahre eine viel zu lange, unnötige Zeit!
Aus deren Mist wird auch nichts gutes nachwachsen!
Das ist mir zu krass.
Zu sehen wie die SPD sich für den HartzIV Schröder und gegen Lafo entschied, das war schon lehrreich, diesen Prozess zu beobachten. Denn man sah wie fähige Leute wie Wagenknecht u.a., eine tatsächliche Linke schaffen wollten. Es ist selten Politikern wie einer Wagenknecht zuhören zu können, bei der auch ein selber denkender Mensch zustimmen kann.
Aber am Wichtigsten war es doch am Zerfall Der Linken zu sehen, dass in der Politik grundsätzlich NICHTS erreicht werden kann.
(Eine Ausnahme bildet manchmal die lokale Politik….)
Was sagen Sie zu meiner folgenden Feststellung: auch Lafo, Wagenknecht & Co. entschieden sich FÜR HartzIV und ebenfalls keinesfalls dagegen. Von Anfang an musste doch jedem in diesem unverschämten Land klar gewesen sein, dass das Kernelement der „Reform“ die Sanktionen war: Tanze nach unserer Pfeife oder wir machen dich fertig! Das war von Anfang an klare Nötigung! Und siehe da: nach endlosen Jahren wurde dies vom Verfassungsgericht auch tatsächlich festgestellt. Handlungsfähige Politik beweisen andere Parteien. Nachzulesen beispielsweise auf der Homepage der CDU: „Die Regierung kontrollieren und genau hinschauen – das ist die Aufgabe der Opposition.“ Hier bleibt es jedoch nicht nur beim Reden, nein hier wird dann auch gehandelt: Verfassungsklagen gegen Mietendeckel (hier zusammen mit der FDP) oder Nachtragshaushalt. Die „Linke“ wollte nie die Regierung kontrollieren. Aus purer Faulheit! Auch Lafo und Wagenknecht muss pure Faulheit bescheinigt werden! Sich in Talkshows den Arsch platt sitzen und rhetorische Luftblasen von sich geben, das reicht nicht!
Wagenknecht ist faul und unfähig! Es reicht mir nicht einer solchen Person zuzuhören, wenn dem Gesagten dann keine Handlungen folgen. Wagenknecht und Lafo? Faule Selbstdarsteller! Faule Populisten / Maulhelden!
Ihrer Aussage, man könne mit Politik grundsätzlich NICHTS erreichen, muss ich hier entschieden verneinen. Mit BLA BLA BLA erreichen Wagenknecht und Lafo nichts. Mit Handlungen (siehe CDU / FDP) hätte diese Partei etwas erreicht. Sie wäre nun auch nicht auf dem Misthaufen der Geschichte. Sie wäre mit XX-Prozent im Bundestag (dort war sie schon mal Oppositionsführerin). Opposition wurde jedoch auch damals konsequent verweigert! Diese Linke schafft sich selbst (!) ab! Für wie blöd hält sie denn den Wähler??
Fool me once – shame on you!
Fool me twice – shame on me!
Der wievielte Parteitag der Linken mit dem Ziel eines “Neuanfangs” und der Schaffung einer “Aufbruchstimmung” war das, die wievielte Rede von Gysi, in der er mehr Solidarität und Zusammenhalt forderte? Ich habe schon lange aufgehört, zu zählen.
Das Scheitern der LINKEN liegt meiner bescheidenen Meinung nach an einem Grundübel der Partei: Sie ist schlicht und ergreifend nicht anders organisiert bzw. strukturiert wie jede andere relevante Partei auch.
Diese Strukturen sind zuallererst auf Machtgewinn und -erhalt der Funktionärskaste ausgelegt. Echte und lebendige Basisdemokratie, gar ein Rotationsprinzip? Fehlanzeige! Wird nicht diskutiert, geht nicht, blablabla…
Wie kann man unter diesen Umständen aber ernsthaft einen anderen Politikstil, eine andere Politik erwarten? Der Gang duch die Instanzen hat bisher noch jeden leidenschaftlichen und klugen Kopf seiner ursprünglichen Ideale beraubt. Entweder passt man sich frühzeitig den Gepflogenheiten des Hauses an oder gibt irgendwann entnervt auf. Ersteres ist leider der Normalfall, Beispiele dafür gibt es zuhauf.
Besonders wichtig für den Erhalt dieses Systems sind aber die vielen kleinen oder manchmal auch größeren braven Parteisoldaten. Sie haben oft noch Ideale, glauben an die Wende zum Besseren und lassen sich noch vor jeden Wahlkampfkarren spannen. Am Ende werden sie zwar wieder enttäuscht, sind aber immer noch diszipliniert genug, keine Konsequenzen zu ziehen.
Diese Machtstrukturen sind es im Übrigen auch, die die sexuellen Übergriffe in der Partei erst möglich machen. Ursache ist dann natürlich nur wieder das böse Patriarchat, Frauen und Diverse an die Macht und alles wird gut… Gute Nacht Linkspartei…