Die Gelegenheit: Wie gerade jetzt der Kreislauf der Gewalt durchbrochen werden könnte

Camp in Gaza
Marius Arnesen from Oslo, Norway, CC BY-SA 3.0 NO, via Wikimedia Commons

Es scheint, als würden durch eine Zertrümmerung des Gazastreifens genau jene Dispositionen erneut erzeugt, die zu den blutigen Gemetzeln in Israel geführt haben. Doch es gäbe einen Ausweg.

Im sozialen Leben gibt es keine Naturgesetze. Gleichwohl können kollektive Verhaltensweisen nahezu als eine Physik des menschlichen Zusammenlebens betrachtet werden. Demütigt eine Gruppe systematisch eine andere, so wissen wir mit an absoluter Sicherheit grenzender Gewissheit: die gedemütigte Gruppe wird, sobald ihr das möglich ist, in gleicher Weise zurückschlagen. Man nennt es den Kreislauf oder die Spirale der Gewalt. In diesem Kreislauf befindet sich Israel im Konflikt mit den Palästinensern seit seiner Gründung 1948. Arabische Staaten wollten das Problem sofort mit Gewalt lösen, israelische Gegengewalt führt damals zur Vertreibung von 700 000 Arabern aus ihrer Heimat.[i]

Israel hat sich seit seiner Gründung in diesem Kreislauf verfangen. Dabei stellt sich kaum die Frage, wer angefangen hat. Ist dieser Gewaltkreislauf erst einmal etabliert, folgt er einer eisernen Regel: Auge um Auge, Zahn um Zahn – Zahn um Zahn, Auge um Auge. Zwar stammt diese Metapher aus dem jüdischen Alten Testament, aber sie entspricht nicht der Tradition des aufgeklärten modernen Judentums. Der Staat Israel entstand nicht aus dieser Tradition.

Mensch, du bist mein Bruder!

Rolf Verleger, ehemaliges Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, schrieb 2010: „Anstatt gemäß der jüdischen Tradition Frieden, Gerechtigkeit und Verständigung anzustreben, treibt Israel von einem Gewaltexzess zum nächsten.“[ii] Zur Zeit ist das schon wieder so. Unfassbare Gewalt wird von Seiten Israels mit unfassbarer Gewalt beantwortet. Dabei beruht der Grundgedanke des „Judenstaates“ auf einer ganz anderen Philosophie. Theodor Herzl, der die Idee des Judenstaates in die Welt brachte, war gerade kein Anhänger des Kreislaufs der Gewalt.[iii] Er propagierte nicht die Verdrängung der arabischen Bewohner Palästinas, sondern forderte vielmehr ihre Gleichberechtigung in einem multikulturellen Gemeinwesen. Herzl: „Es gibt nur einen Weg dafür: Die größtmögliche Toleranz. Unser Motto muss daher sein, jetzt und immerdar: Mensch, Du bist mein Bruder.“[iv] In diesem Sinn sollte der Judenstaat der Welt ein Vorbild sein, ein Staat, in dem Menschen jeglicher Herkunft und aller Religionen friedlich zusammenleben – selbstverständlich ein demokratischer Staat, kein Herrschaftssystem einer ethnischen Elite.

Weil die Gesetzmäßigkeiten der Unmenschlichkeit fast so ehern sind wie die Gesetze der Physik, werden wir nun das Gegenteil dessen erleben, was einst die Ausgangsidee des Zionismus war. Hatte die Traumatisierung derer, die im Freiluftgefängnis von Gaza geschunden werden, letztlich jene terroristische Grausamkeit bewirkt, die wir kürzlich erlebten, so wird der Gegenschlag nun genau den blutigen Boden düngen, aus dem diese Grausamkeit erwuchs. Noch mehr Grausamkeit wird daraus entstehen. Und – diesen Gedanken sollte man zulassen –: Es ist vielleicht eine Frage der Zeit, bis Israel nach diesem Rezept vom Erdboden verschwindet. Denn die internationalen Machtverhältnisse, die Israel stützen, werden nicht auf Ewigkeit so bleiben. Gelten kollektive soziale Regelmäßigkeiten oft fast so verbindlich wie Gesetze der Physik, so gibt es also keinen Ausweg.

Der Ausweg

Aber die sozialen Regelmäßigkeiten sind Gesetzmäßigkeiten mit Einschränkung. Der Unterschied zu den Fallgesetzen: Diese folgen der Schwerkraft, menschliches Handeln in Abwandlung sehr oft ebenfalls, aber – und das ist das Überraschende: keineswegs immer. Was könnte im gegenwärtigen Konflikt grundsätzlich anders laufen? Regel eins im konkreten Fall: Überzeugt Abschied nehmen vom Weg der Gewalt! Nicht tun wie in Stein gemeißelt, was man immer schon tat.  Nicht dem bedingten Reflex folgen, der da lautet: greift dich jemand an, dann greife ihn ebenfalls an. Und nicht blind und taub das Übel hochkochen und verschlimmern, sondern konsequent die Laufrichtung ändern. Israel könnte jetzt völlig anders handeln, als es seiner Gewohnheit entspricht. Es könnte!

Was also tun? „Halt!“ könnte das zur Zeit militärisch überlegene Israel rufen. Wir werden jetzt nicht zum soundsovielten Mal eine Zivilbevölkerung malträtieren. Wir werden nicht erneut jene ohnmächtige Wut auslösen, die uns abermals Terroristen schickt. Und wir fordern auf, jetzt, gerade jetzt, den großen Schritt in die Gegenrichtung zu tun. Präsident Biden, Bundeskanzler Scholz, Herr Sunak! Unterstützen sie uns bitte jetzt! Jetzt, genau jetzt, wollen wir im großen Maßstab wirklich verhandeln. Noch sind wir überlegen, und wir könnten flächendeckend zum Töten übergehen. Aber halt! Gerade das wollen wir jetzt nicht tun! Unser Vorschlag: Schluss mit der Apartheid in Israel und den besetzten Gebieten. Allen Bürgerinnen und Bürgern Israels und seiner Gebiete wollen wir gleiche Rechte einräumen. Schluss mit der „Ethnokratie“ (Shlomo Sand), in der Menschen, die sich Juden nennen, über fast alles bestimmen und der Rest nach unserer Pfeife zu tanzen hat. Eine ganz normale Bürgerdemokratie wollen wir werden. Was wir bieten ist unser Verzicht auf eine Zertrümmerung des Gazastreifens. Doch für solche Verhandlungen brauchen wir euren Beistand, internationale Unterstützung.

Stärke und Großmut

Eine solche Wendung könnte wirken. Etwas zu unterlassen, was geschehen könnte, weil man die Mittel dazu besitzt (den Gegenschlag), ist ein gutes Faustpfand. Großmut im Rahmen einer solchen Machtkonstellation wirkt besser als aus einer Position der Schwäche. Noch ist Israel militärisch gut gerüstet, unterstützend tauchen Kriegsschiffe an seiner Küste auf. Noch sind Zweifel an der Macht Israels unberechtigt. Wird es aber auf ewig so bleiben? Kann der Judenstaat endlos auf Macht und Gewalt gegründet werden? Kann er überhaupt ewig ein „Judenstaat“ sein, auch wenn von so genannten Juden längst angezweifelt wird, dass „Jude“ überhaupt eine gesicherte Identität ist?[v] Die Zweistaatenlösung ist durch die Siedlungspolitik verspielt. Der auf staatsbürgerlicher Gleichheit beruhenden Bürgerstaat kann aber immer noch verwirklicht werden. Weshalb nicht die große Krise in dieser Hinsicht nutzen? Gefährliche Krisen bergen auch große Chancen. Doch diese müssen gesehen und ergriffen werden.

 

[i]Bernhard Wasserstein, Israel und Palästina, Warum kämpfen sie und wie können sie aufhören? 2. Aufl. München 2009,  S. 155.
[ii]Rolf Verleger, Israels Irrweg, Eine jüdische Sicht, 3. Aufl. Köln 2010, S. 117.
[iii]Theodor Herzl, Der Judenstaat, Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage, Leipzig, Wien 1896 und: Ders.: Altneuland, Leipzig 1902, Neuauflage: Berlin 2023.
[iv]Zit. nach Verleger a. a. O. S. 51.
[v]Shlomo Sand, Die Erfindung des jüdischen Volkes, Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand, 4. Aufl. Berlin 2012.

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40 Kommentare

  1. Halten wir mal fest.

    Die NSDAP hat durch Wählen die Macht ergriffen

    Die HAMAS hat durch Wahlen die Macht ergriffen

    Selenskyj hält auch keine Neuwahlen mehr ab

    Die Militärdiktatur in Argentinien wurden durch den letzten Kolonialkrieg der Engländer an kalten Arsch der Welt beseitigt.

    Und die Deutschen unterstützen mit Geld und Waffen immer noch die dunklen Seiten der Macht!

      1. Vor allem wählen die Menschen immer den Frieden.

        Seit 2014 wurde auch in der Ukraine zwei Mal der Präsidentschaftskandidat gewählt der schnellen Frieden versprach. Dabei konnten die Bevölkerungsteile in den belagerten Provinzen gar nicht wählen. An der Macht merkten die neuen Präsidenten schnell, dass sie nur Geld und Unterstützung von den USA und der EU erhalten, wenn sie den Krieg weitertreiben.

        Seit die Ukraine 2014 den Putsch durchführte und den Krieg begann, hat sie jede Souveränität verloren. Sie ist politisch, finanziell und wirtschaftlich von den USA und der EU abhängig. Die Politiker treten zwar mit Wahlprogrammen an, aber sobald die Regierung konstituiert ist, führt sie das Programm der ausländischen Kräfte aus – plus Korruption.

  2. wir täten gut daran, die Worte von Moshe Dayan, einem der Gründerväter Israels, zu berücksichtigen, der 1956 sagte:
    „Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. … Lasst uns nicht Angst haben vor dem Hass, der das Leben von Hunderttausenden Arabern begleitet und verzehrt, die überall um uns herum sitzen und auf den Moment warten, in dem ihre Hände unser Blut erreichen können.“

    da erhoben sich viele Stimmen aus der jüdischen Gemeinde…
    https://www.letemps.ch/opinions/juifs-suisse-sommes-inquiets
    aber anscheinend sind andere Kräfte am wirken…
    https://www.counterpunch.org/2018/05/16/kill-and-kill-and-kill/

    1. Wer hätte gedacht, dass sie nach 75 Jahren immer noch in solchen Lagern sitzen, einen Krieg nach dem anderen beginnen, verlieren und danach immer damit zufrieden wären, was sie vor dem Krieg hätten haben können.
      Die Palästinenser sehen sich gerne als Opfer, anstatt diese Rolle ein für alle mal friedlich abzulegen und neu anzufangen. Wenn sie es nicht schaffen, den Hass gegen die Israelis aufzugeben, dann wenigstens aus Liebe zu ihren Kindern.
      Skandalös verhalten sich auch die ehemaligen Verbündeten der Palästinenser, die sich eher die Zunge abbeißen würden, als diese Menschen aufzunehmen. Diese Staaten hätten Verantwortung dafür, sie haben den Palästinenser mehrfach Hilfe versprochen und sie aufgestachelt die Juden wieder ins Meer zu werfen, konnten aber nie liefern und scheißen jetzt auf ihre ehemaligen „Freunde“.

      Die Palästinenser haben es einfach noch nicht kapiert, dass es keine Freunde gibt. Sie können sich nur selbst helfen. Wenn sie sich nicht selbst helfen, werden sie immer der Spielball anderer Interessen sein.

      1. dann lesen Sie den Absatz von Moshe Dayan gewissenhaft durch…
        Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“…
        klingelts???
        im Artikel im letztem Link…
        Auszug:
        Der Demograf Arnon Sofer von der Universität Haifa ist der Architekt der aktuellen Isolation Gazas. Im Jahr 2004 riet er der Regierung von Ariel Scharon, die israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen abzuziehen, das Gebiet von der Außenwelt abzuriegeln und einfach jeden zu erschießen, der auszubrechen versucht.
        Wenn Sie einen klugen Vorschlag haben wie sich die Palestinenser helfen könnten, nur zu…

        1. Das ist 67 Jahre her, seit dem ist sogar in dem sehr schmalen Jordan viel Wasser runtergeflossen. Immer wieder haben die arabischen Staaten eine gewaltsamen Lösung gesucht. Und immer standen sie danach mit weniger da.
          Wann beginnt der Lernprozess. Nach nochmals 75 Jahren?
          1948 wollte man die Zweistaatenlösung nicht, heute würden sie sich die Finger danach lecken. Dazu kann es nicht kommen, solange die Hamas und andere Organisationen die Existenz Israels in Bausch und Bogen ablehnen.

          Nein, da hat nichts geklingelt durch ihr 67 Jahre altes Zitat. Ich bin Realist und kein Träumer. Glauben Sie die Deutsch-Französische Freundschaft hätte entstehen können, hätte man auf beiden Seiten des Rheins, immer die Gedanken an die Vergangenheit über die Gedanken an die Zukunft gesetzt.

          Ohne einen Schlussstrich geht es nicht. Dazu gehört, seinen Nachbarstaat das Lebensrecht nicht abzuerkennen, wie das einige Staaten und Organisationen seit 75 Jahren tun. Das wird extrem schwer, wenn man seinen Nachbarn mehr haßt, als man seine Kinder liebt.

          Ein Vorschlag wäre, dass das Palästinensische Volk nicht mehr durch Dritte für einen Krieg benutzen zu lassen. Egoismus wäre angesagt. Aber Hamas interessiert sich für das palästinensische Volk nur insoweit, wie man Kämpfer rekrutieren kann und Steuern eintreiben.
          Wer sein Volk als menschliches Schutzschild mißbraucht hat keine Legitimation. Weg mit Hamas, es gibt auch gemäßigte Palästinenser.

          1. Deine Vorwürfe sind wie immer sehr selbstverliebt und sowas von dumm, z.B. dass Palästinenser menschliche Schutzschilde benützen würden als Argument für den Müll, den du hier schreibst. Das würden die Israelis ja NIEMALS tun:

            https://www.btselem.org/human_shields

            https://www.cbsnews.com/news/un-report-accuses-israeli-forces-of-using-palestinian-children-as-human-shields-abusing-children-in-custody/

            https://en.wikipedia.org/wiki/Human_shield

            Schaffst du das irgendwann mal, wenn du solche Vorwürfe machst, nachzuprüfen, ob das ‘deine’ Seite nicht auch macht? Denn so, wenn man einmal die SUFU anwirft, und dann fällt dein Geschreibsel auseinander, was soll das werden? Du machst dich doch nur selbst lächerlich. Du bist damit auch keine Hilfe für die Israelis. Im Gegenteil. Jemanden wie dich wollte ich nicht auf meiner Seite haben.

            Gerade die aktuellen Ereignisse zeigen wie dumm und korrupt Rechte sind, auch hier im Forum.

            1. Schorschi, du bist echt eine Pfeife die nicht viel kapiert oder auf die Kette bringt.
              Es ist völlig egal was die Israelis machen. Die P. sind für sich selbst verantwortlich und müssen schauen, dass sie sich von ihren arabischen Freunden nicht weitere 75 Jahre vor einen Karren spannen lassen, den sie nicht ziehen können.
              Dazu gehört damit anzufangen an die Zukunft zu denken und nicht der Vergangenheit hinterher zu heulen.
              Wenn ich mal wieder jemanden brauche der garantiert nicht weiß um was es geht, weiß ich ja wo der Schorsch zu finden ist.

          2. Schlussstrich, soll der Vertriebene machen? ein faschistoider Gedanke…
            „Heute könnte mein letzter Tag sein. Meine Familie und ich werden nicht den Fehler der Nakba von 1948 machen. … Ich vergebe der Welt, von Ost bis West, nicht, was mit uns passieren wird.“
            Dies waren die Worte, die am Sonntag bei einer Kundgebung in Sydney, Australien, von der Verwandten einer in Gaza gefangenen Frau vorgelesen wurden. (Video von Cathy Vogan für Consortium News .)

            https://consortiumnews.com/2023/10/15/watch-a-last-message-from-gaza/

            https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/israel-2023/520482/75-jahre-nach-der-nakba/

            1. “ein faschistoider Gedanke”
              Gottfried du bist eine noch größere Luftpumpe als der Schorschi.
              Lese dich erstmal ein, was faschistoide Gedanken sind. Du hast keine Ahnung davon. Du bist einfach nur dumm.
              Jede andere Meinung immer pauschal als faschistisch zu bezeichnen ist eine Beleidigung der Opfer des Faschismus.

              Aussöhnung als Faschismus zu bezeichnen ist die Krönung der Dämlichkeit.

    2. Sehr interessantes Dayan-Zitat. Kannte ich nicht.
      Ich bewundere es ja, mit welcher belesenen Gelassenheit Du Dich hier mit den verlorensten der verlorenen Kommentatoren beschäftigst…

  3. Der genannte Ausweg, über Scholz Sunak ist kein Ausweg, da er von aussen angetragen würde.
    Für mich ist der einzige Ausweg zu finden, indem die gespaltenen Gesellschaften wieder zu einer annehmbaren Gesellschaft in einem wir sich entwickeln und das beinhaltet alle Ethnien/Religionen und sonstige Minderheiten.
    Was eine Nation benötigt, ist doch letztlich eine wirkliche Demokratie, wo jeder eine reale Möglichkeit besitzt für seinen Stand einzutreten und ohne ‘Einflüssterer’ von aussen.
    Die digitale ‘Revolution’ bietet für jeden eine Möglichkeit sich zum positiven allgemeinen hin zu entwickeln und nicht wie eh und je den gleichen Schablonen der Manipulationen zu folgen. Sprich, sich selbst zu organisieren und zusammen finden.

  4. Nun ja, der größte Kolonialstaat der Welt existiert immer noch, ist noch fast unangefochten Weltgroßmacht Nr.1, und möchte das auch bleiben. Er konnte das nur werden und bleiben, weil die olonialisierten Gegenkräfte im Inneren (die Indigenen) fast vollständig ausgerottet wurden, und fast keine direkten Nachbarstaaten angrenzten, die das in Frage stellten (Mexiko hatte schon mal kurz…).
    Das ist alles in Israel genau umgekehrt. Deshalb hat Israel als Kolonialmacht keine langfristige Überlebenschance ohne den großen Freund in Übersee (und die Bombe, die er mit dessen Hilfe…).
    Als multiethnische Nation wäre die Chance da. Momentan sieht die Realpolitik nicht so aus, als ob es möglich wäre. Träumerische Konzepte sollte man als Träume bezeichnen. Auch wenn es viele Menschen gibt, die sie träumen (wollen):
    https://youtu.be/XqvKDCP5-xE?feature=shared
    Solange sie nicht die Macht zur Realisierung haben, bleiben es Träume.
    Eine in meinen Augen realistische Version der Hintergründe für die gegenwärtige Revolte hatte ich neulich bei MoonOfAlabama gelesen: wer die Küste des Gazastreifens besitzt und staatlich kontrolliert, hat auch das Hoheitsrecht über die riesigen Erdgas- und Ölvorkommen im Schelf, deren Ausbeutung demnächst beginnen soll. Deshalb müssen die Palästinenser dort vollständig verschwinden und das Territorium vollständig in Israel eingegliedert werden – und die Hamas liefert dafür den Vorwand.
    Was Gerüchte, daß Hamas von Israel kontrolliert wird, erhärten könnte.
    Kolonialismus in Reinform.
    All das Geschrei und die emotionalen Ausbrüche über die Menschenrechtsverletzungen übertönen und verdecken nur den Kern des Problems: Folge der Spur des Geldes, und es wird klar, wer da was und warum spielt.

  5. “In diesem Kreislauf befindet sich Israel im Konflikt mit den Palästinensern seit seiner Gründung 1948. Arabische Staaten wollten das Problem sofort mit Gewalt lösen, israelische _Gegengewalt führt damals zur Vertreibung_ von 700 000 Arabern aus ihrer Heimat.[i]”

    Nein, Herr Waldrich.
    “Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Streitkräfte aus Palästina zurück und David Ben Gurion verlas die israelische Unabhängigkeitserklärung. Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem jungen Staat den Krieg.” So heißt es z.B. bei Wikipedia.

    Die bewaffneten Einheiten der jüdischen Siedler begannen aber schon mit der Vertreibung, BEVOR die Briten abgezogen waren. Das bekannteste der damaligen Massaker an der arabischen Bevölkerung, dessen Kunde sich schnell verbreitete, nämlich das von Deir Yassin, ereignete sich beispielsweise bereits am 9. April 1948, also über einen Monat vor dem vollzogenen Abzug der Briten.
    Die Briten konnten die Vertreibung der Araber aus Jaffa, also der Hafenstadt, über die sie ihre Ausrüstungen verschifften, mit ansehen und haben das auch notiert.

    Außerdem lebten bis vor kurzem noch Zeitzeugen beider Seiten, die die Geschehnisse zu Protokoll gaben.
    siehe –>
    1948: Creation & Catastrophe
    https://www.youtube.com/watch?v=A_Q2t5r5o_k

    Die Fachhistoriker schätzen heute, dass ca. 250.000 Palästinenser vertrieben wurden, bevor der Krieg begann.

  6. Noch so ein Geschichtsfälscher. Was war denn 1948? Israel hatte sich eben gegründet, nachdem die UNO mit Zweidrittelmehrheit das erlaubt hatte. Kaum eine Stunde später hatte Israel die Kriegserklärung von sechs arabischen Staaten auf dem Tisch. Worauf es dann, laut Waldrich mit “Gegengewalt” antwortete. Ja hätten sie sich denn überrollen lassen sollen? Ab da war ein Umgang wie von Theodor Herzl vorgeschlagen, dann nicht mehr möglich. Und ja, es kam zu Vertreibungen von Palästinensern. Das war eine militärische Notwendigkeit, die IDF konnte sich keine Partisanenbewegung im Rücken leisten. Aber warum war das notwendig? In jeder anderen Weltgegend wäre die Sache klar, nämlich dass diese sechs Angreifer einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen haben und somit die Schuldigen am Konflikt sind. Hier nicht, hier ist wieder Israel schuld. Unglaublich, was die palästinensische Jammerkultur bei uns für Blüten treibt.

    Wobei Israel nach dem Sieg äußerst maßvoll auftrat. Die ägyptische Armee war völlig zerschlagen, Ben Gurion hätte mühelos auf Kairo marschieren können. Seine Zurückhaltung wurde nicht belohnt. 19 Jahre später vertrieben die Ägypter die UNO-Truppen auf dem Sinai und griffen an.

    Nein, diesmal ist nicht die Zeit für Friede, Freude, Eierkuchen. Die Auslöschung der Hamas ist genau so eine Notwendigkeit wie die Auslöschung des Naziregimes 1945 und der ISIS im Jahr 2017. Geht doch. Beide machen keinen Mucks mehr. Jetzt muss dafür gesorgt werden, dass die Hamas keinen Mucks mehr macht.

    Auch in unserem Interesse. Das ist ja nicht zu fassen, was die sich in deutschen Innenstädten erlauben.

    1. Warte mal, meinst Du jetzt die Auslöschung der Hamas oder die aller Palästinenser in Gaza? Oder machst Du da einfacherweise keinen Unterschied?
      Vertreibung aller Palästinenser aus Gaza ist koloniale Eroberung und Genozid. Nur mal so zur Einordnung.

      1. Wer lesen kann ist klar im Vorteil, Arthur_C hat sich deutlich ausgedrückt.
        Wer nicht verstehen will, versteht auch nicht bei weiterführenden Erklärungen.

      2. Vertreibung aller Palästinenser? Lächerlich, das ist Propaganda. Es geht um die Hamas, die geschätzt 20.000 bis 30.000 Kämpfer hat, von denen sich jeder überlegen wird, ob er den Kopf für die korrupte Hamasführung hinhält.

        Die Gemeinsamkeit mit Nazis und ISIS ist, dass diese Leute in den Kategorien Sieg und Niederlage denken. Nach einer Niederlage ist dann Feierabend, wie in beiden Fällen zu sehen. Warum soll es hier anders sein?

    2. vielleicht wird die IDF die Hamas jetzt irgendwie “auslöschen”.
      Mit vielen Todesopfern , Leid und zerstörung.
      sie werden dann einen Gaza streifen in noch trostloseren , hoffnungsloseren Zustand hinterlassen.
      Und hier wird dann schon bald eine Hamas 2.0 entstehen , und dann geht das ganze von vorne wieder los.

      Israel war sehr wesentlich am Erstarken der Hamas beteiligt. Man wollte dadurch die Palästinenser gespalten halten.
      Tja. “Die ich rief die Geister…”

      ein paar Artikel dazu
      2002 United Press International Analysis: Hamas history tied to Israel

      2009 Wall Street Journal: How Israel Helped to Spawn Hamas

      2010 International Middle East Media Center Wikileaks cable: Israeli intelligence chief encouraged Hamas takeover of Gaza Strip

      2014 Washington Post: How Israel helped create Hamas

      2018 The Intercept Blowback: How Israel Went From Helping Create Hamas to Bombing It

      2019 The Jerusalem Post: Netanyahu: Money to Hamas part of strategy to keep Palestinians divided

    3. @Artur_C
      Klingt logisch, was Sie da schreiben. Und Träumereien wie im Artikel beschrieben lassen sich natürlich vom warmen Sofa in der Ferne gut beschreiben. Dafür ist jetzt wohl nicht die Zeit.
      Gewalt erzeugt Gegengewalt und die wieder neue Gewalt etc.
      Aus diesem Kreislauf kommt Israel nicht heraus.
      Die zu Ende gedachte Konsequenz wäre, die Quelle der Gewalt ein für allemal auszulöschen. Die Rhetorik der israelischen Politik klingt aktuell danach, aber das sind natürlich nur Worte, denn ein Staat, der sich ganz wesentlich aufgrund des Genozids der Nazis an den europäischen Juden gegründet hat, kann selbst keinen Genozid verüben, um seine Existenz zu sichern. Das wird trotz aller militärischer Gewalt auch nicht passieren, denn die Israelis sind sind eine zivilisierte Gesellschaft.

      Das heißt im Umkehrschluss aber, dass die Saat der nächsten Gewaltausbrüche bereits gelegt ist, wenn dieser Krieg einmal vorüber ist.
      Ob man die Hamas als Organisation auslöscht (wenn das überhaupt möglich ist), spielt auf lange Sicht keine Rolle. Haß, Terror und Gewalt werden sich dann eben neue Organisationsformen suchen.
      Es wird ja niemand glauben, man könne die Palästinenser im Gazastreifen mit Gewalt zu aufrechten und toleranten Demokraten erziehen.
      Ich kann auch nicht beurteilen, welche Motive bei den Palästinensern eine Rolle spielen. Ist es (aus dem Blickwinkel der Palästinenser) “nur” der Freiheitskampf eines unterdrückten Volkes, und wie wichtig ist ein islamistischer Fanatismus, dem uralter, maßloser Judenhass innewohnt?

      Freiheitskämpfer enthaupten keine Menschen vor der Kamera oder schlagen ihnen die Köpfe mit dem Vorschlaghammer ein.
      Derartige unmenschliche Gewaltexzesse kennt man nur vom islamischen Staat oder aus den dunkelsten Stunden der Nazi-Zeit.

      Wir können das von außen ohnehin nicht lösen, aber Deutschland hat sich aufgrund seiner Geschichte nunmal verpflichtet, in unverbrüchlicher Freundschaft und Solidarität an der Seite Israels zu stehen. In den letzen Tagen höre, sehe und lese ich lauter Dinge, die eher für das Gegenteil sprechen, gerade aus den Reihen der linken Parteien und Organisationen in Deutschland. Ganz zu schweigen von den teils gewalttätigen Pro-palästinensischen Demos in Berlin, wo man sich des Eindruckes nicht erwehren kann, Staat und Polizei hätten entweder Angst oder legen nach wie vor falsch verstandene Toleranz an den Tag.
      Wenn das so weitergeht, wird dieser Konflikt bald auch auf deutschen Straßen ausgetragen, und wir sehen nach 78 Jahren wieder Gewalt gegen Juden in Deutschland. Wir haben uns doch geschworen, so etwas in Deutschland niemals wieder zuzulassen.
      Es hat eben doch Folgen, wenn man unkontrolliert Millionen Menschen ins Land lässt, die die jüdisch-christlichen Werte des Abendlandes offensichtlich doch nicht so teilen, wie wir uns das vorgestellt hatten.

      Dasselbe Prinzip gilt für Israel selbst: ein jüdisch-palästinensischer Gesamtstaat in ganz Israel und Palästina kann nur klappen, wenn alle Beteiligten das wollen, nicht aber, wenn die eine die andere Seite ins Meer treiben und auslöschen will.
      Vermutlich muss man sich damit abfinden, dass es keine friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes mehr geben kann.

      1. Ottono sagt: 15. Oktober 2023 um 17:19 Uhr
        “Wer auf Inhalte setzt hat meist die Nase vorne, du also nicht.”

        Wer lesen kann, der findet meine Inhalte. Du also nicht…

  7. “Israel hat sich seit seiner Gründung in diesem Kreislauf verfangen.”

    Natürlich nur Israel. Die andere Seite die sich Wortführer wählt, die nach wie vor die „Befreiung“ Gesamtpalästinas und damit die Auflösung Israels als eigenständigen Staat anstreben, haben an der Spirale keinen Anteil. Aber mit solchen Leuten soll ein Staat wie Israel verhandeln oder diese noch besser in sein eigenes Staatswesen integrieren.

    “Kann der Judenstaat endlos auf Macht und Gewalt gegründet werden? Kann er überhaupt ewig ein „Judenstaat“ sein, auch wenn von so genannten Juden längst angezweifelt wird, dass „Jude“ überhaupt eine gesicherte Identität ist?”

    Der erste Satz ist eine abscheuliche Diffamierung. Gleichzeitig stellt der Autor seine Behauptung als unumstößliche Tatsache hin. Und dann zweifelt der Autor auch noch an der Identität “der Juden”. Ist ja ein neuer semantischer Trick bestimmter akademischer Kreise. Man spricht ja auch gerne mal Deutschen eine Identität ab oder dann wieder kann man seine Identität einfach wechseln. Wer aber ja keine Identität hat, der hat natürlich auch kein Recht auf seiner Identität zu beharren. Deswegen kann er ja auch einfach weg “dieser Judenstaat”.

    So deutlich hat Hans-Peter Waldrich das jetzt natürlich nicht gesagt, aber verstanden habe ich ihn dennoch.

    Nun ja, interessant zu sehen, für wen und wozu die Steuermittel fürs deutsche Bildungswesen verwendet werden und welche Bereicherung bekennende 68er für die Deutungshoheit im deutschen Bildungswesen und innerdeutschen Debatten darstellen.

    Ich habe keine weiteren Fragen.

  8. Mit dem „Nationalstaatengesetz“ hat Israel begonnen, seine Buerger in zwei Klassen einzuteilen, den „juedischen“ Israelis stehen die Tueren zu den staatlichen Einrichtungen weit offen, waehrend sie fuer die „arabischen“ Israelis (es wird nicht unterschieden zwischen arabischen und christlichen Israelis) zum Teil nicht offen stehen!
    Das sagt doch schon alles aus! Papiere muessen ueberall und bei allen Angelegenheiten
    vorgelegt werden. Ein Blick genuegt und die Behoerden wissen, mit wem sie es zu tun haben, dementsprechend wird auch gehandelt, keine Baugenehmigung fuer den arabischen Israeli, wenn auf das Land ein juedischer Israeli sein Auge geworfen hat!
    Keine Zulassung zum Studium, wenn Plaetze knapp sind; juedische Israelis zuerst!
    Beispiele gibt es en masse im Internet.
    Ein “Zweistaatenloesung” ist durch juedische Zersiedelung verunmoeglicht worden und der “Einheitsstaat” mit einer Zwei-Klassen-Gesellschaft kann nicht funktionieren. Die zweite Klasse wird sich irgendwann “gewaltbereit” bemerkbar machen! Israel hat die Wahl.
    Die Fehler wurden schon Anfang des 20. Jahrhunderts gemacht. Korrigieren kann nur Israel, wenn es denn will!

  9. Unser Vorschlag: Schluss mit der Apartheid in Israel und den besetzten Gebieten. Allen Bürgerinnen und Bürgern Israels und seiner Gebiete wollen wir gleiche Rechte einräumen.

    Dann bitte.

    Als aller erstes müsst ihr begreifen, dass die Palästinenser genauso wie Israelis ein Recht auf einen eigenen Staat haben. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte dies auch eigentlich beschlossen. Die Beschlüsse des UN Sicherheitsrats sind geltendes Völkerrecht! Daraus folgt, Israel ist in Gaza und in Westjordanland sowie einem Teil Jerusalems de Jure und de Facto eine Besatzungsmacht. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Es ist so.

    Solange dieser Zustand anhält, wird es bei euch nie Frieden geben. Und selbst wenn ihr jetzt auf eine harte Reaktion verzichten würdet, wäre dies zwar großmütig, aber würde die Gewaltspirale nicht durchbrechen können. Die Araber würden euch das einfach als Schwäche auslegen und sich erst recht dadurch ermutigt sehen noch härter zu kämpfen. Sie müssen verstehen, sie hören nicht auf euch zu bekämpfen eher sie nicht die gleichen Rechte zugesprochen bekommen. Dieses Land ist ihnen genauso heilig wie euch. Ihr müsst es mit ihnen teilen, nur so könnt ihr euch jemals mit ihnen versöhnen.

    Nur die Zwei-Staatenlösung ist eine langfristig tragfähige Friedenslösung für Israel. Seid ihr bereit dies sich selbst einzugestehen? Wenn nicht, dann ist diese ganze Argumentation von Gleichberechtigung einfach nicht glaubwürdig.

    1. „Israel ist in Gaza und in Westjordanland sowie einem Teil Jerusalems de Jure und de Facto eine Besatzungsmacht. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Es ist so.“ 😂

      Ich tausche ein Israel gegen Russland und ein Gaza und Westjordanland gegen Ukraine.
      Alles andere passt soweit.
      Sind wir doch mal einer Meinung.

      Solange dieser Zustand anhält, wird es bei euch nie Frieden geben. Amen

        1. Erst die Besetzung der Krim, dann der Bürgerkrieg in Donezk oder Lugansk, 2022 der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wöchentliche Atomwaffendrohungen und feuchte Träume vom Einmarsch in Berlin und Paris.

          Und jetzt auch noch der Scheibenwischer. Du schreckst wirklich vor nichts zurück.

          Aber du widersprichst mir nicht, dass ist doch schon mal ein Fortschritt.
          Im übrigen wird es wie überall nicht nur “die” Menschen geben. Es gibt genügend Ukrainer in den besetzten Gebieten, die natürlich nicht offen dazu stehen können, aber sicher nicht die neuen Herren unterstützen.

    2. “…Und selbst wenn _IHR_ jetzt auf eine harte Reaktion verzichten würdet…”

      “….nur so könnt _IHR_ euch jemals mit ihnen versöhnen….”

      “….Seid _IHR_ bereit dies sich selbst einzugestehen?….”

      Hacker, mit wem sprichst du da? Hier sind, soweit ich weiß, keine Israelis unterwegs, jedenfalls nicht in nennenswerter Zahl. Das “ihr” ist also völlig fehl am Platz. Genausogut könntest du dich gleich miteinbeziehen und “wir” schreiben. Macht genau so viel Sinn oder besser gesagt: Genau so wenig.

        1. Na ok.
          Die Ansprache ist aber trotzdem seltsam, denn im Text ist es ja nur ein fiktives Israel, das diesen “Vorschlag” äußert.
          Dachte schon du hättest hier deine Wir/Ihr-Rhetorik auf dem Ukraine-Krieg-Thema ins Extrem gezogen 😀

  10. Zu den Fakten!

    Die UN-Resolution vom 29. November 1947 sah genau die Gebiete vor, die den jüdischen und den palästinensischen Staat bilden sollten. An diese Resolution hat sich Israel nie gehalten, sondern mehr Gebiet okkupiert, als ihn zustand. Es ist deshalb sehr großzügig von China und Russland, wenn es Israel in den Grenzen vor den 6-Tage-Krieg sehen möchte.
    Eine Friedenslösung erfordert, daß Israel die besetzten Gebiete räumt und die Siedler, die militante Kibbuzkrieger sind, ins israelische Kernland zurückzieht! Ostjerusalem ist die Hauptstadt des neuen palästinensischen Staates. Außerdem muß Israel den durch die Nakba vertriebenen Palästinensern das Rückkehrrecht in ihre alte Heimat gewähren. Schließlich muß Israel zur atomaren Abrüstung gezwungen werden, dann kann auch der Iran dasselbe tun!

    Es wird solange Krieg im Nahen Osten geben, bis diese völkerechtlich berechtigten Forderungen erfüllt sind. Israelische Bürger, die sich in Israel nicht mehr sicher fühlen, sollten in die Diaspora zurückkehren dürfen. Da Deutschland 6 Millionen Juden vernichtet hat, ist es verpflichtet diesselbe Anzahl israelischer Rücksiedler in Deutschland eine sichere Diaspora zu gewähren.

  11. “Als aller erstes müsst ihr begreifen, dass die Palästinenser genauso wie Israelis ein Recht auf einen eigenen Staat haben. ” schreibt der Russische Hacker.

    Das nenne ich mal eine Steilvorlage.

    Ich würde sagen, so mancher Putinversteher sollte mal begreifen, daß die Ukraine genau wie Rußland ein Recht auf einen eigenen Staat und unversehrte Grenzen hat.

  12. […] Im sozialen Leben gibt es keine Naturgesetze. Gleichwohl können kollektive Verhaltensweisen nahezu als eine Physik des menschlichen Zusammenlebens betrachtet werden. Demütigt eine Gruppe systematisch eine andere, so wissen wir mit an absoluter Sicherheit grenzender Gewissheit: die gedemütigte Gruppe wird, sobald ihr das möglich ist, in gleicher Weise zurückschlagen. Man nennt es den Kreislauf oder die Spirale der Gewalt. In diesem Kreislauf befindet sich Israel im Konflikt mit den Palästinensern seit seiner Gründung 1948. Arabische Staaten wollten das Problem sofort mit Gewalt lösen, israelische Gegengewalt führt damals zur Vertreibung von 700 000 Arabern aus ihrer Heimat.[i] […]

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