Härte und Kälte

Aufgebahrter Gorbatschow in Moskau.
SergioOren, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Bei der Beerdigung von Michail Gorbatschow glänzt die Bundesregierung durch Abwesenheit. Ein hochsymbolischer Akt: Diese Regierung setzt auf Militär, Konfrontation. Diplomatie ade.

Es ist ja nicht so, dass Michail Gorbatschow, dem dieses Land hier zu viel verdankt, unwürdig beerdigt worden ist. Dass der erste und einzige Staatspräsident der untergegangenen Sowjetunion vom Putin-Regime kein Staatsbegräbnis bekommen hat, mag man unmöglich finden. Aber selbst einige seiner politischen Gegner, sogar jener Putin rangen sich ein paar fast positive Sätze für den Verstorbenen ab: »Er hat großen Einfluss auf den Lauf der Weltgeschichte gehabt.«

Weltgeschichte, das stimmt. Und daher, aber nicht nur deswegen, ist es ziemlich schäbig, dass kein Minister aus der derzeitigen Bundesregierung nach Moskau zu seiner Beerdigung gefahren ist.

Schäbiges Verhalten – von vermutlich historischer Tragweite

Etwas unglaubwürdig, fast drollig ist Angela Merkels Begründung für ihr Nicht-Erscheinen: Sie habe Knieprobleme seit ihrem Sommerurlaub. Ich meine, aus ihrem beträchtlichen Ruhe-Etat als Ex-Kanzlerin (die ja an Macht und Ruhm nur wegen Gorbatschow kam) hätte sich schon ein Rollator finanzieren lassen, auch ein elektrischer Rollstuhl, sicherlich hätte man sogar ein Sonderflugzeug ausgestattet mit dem modernsten medizinischen Maschinenpark für sie auftreiben können.

Dass kein amtierender Minister, nicht mal ein ehemaliger Bundespräsident es selbstverständlich fand, ein Akt bürgerlichen Anstands, kein europäischer Regierungschef (mit der Ausnahme von Ungarns Ministerpräsident Victor Orbán) am Begräbnis des Friedensnobelpreisträgers zu erscheinen – es ist ein hochsymbolischer Vorgang. Von vermutlich historischer Tragweite.

Er zeigt, dass die mächtigste Nation in Westeuropa kein Interesse an Diplomatie mehr hat. Er zeigt demonstrativ, dass die Europäische Union überhaupt keine Lust mehr auf Versuche hat, seien sie auch noch so mühsam, mit der russischen Seite (und sei es auf niederer Ebene am Rande des Begräbnisses) wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine irgendwie ins Gespräch zu kommen. Das ist fatal.

Es zeigt aber auch, und das ist bedrückend, dass den Regenten in Berlin und Brüssel die russische Zivilgesellschaft egal ist. Für die dortige Opposition wäre ein Erscheinen wenigstens einer Regierungsführungskraft gerade aus Deutschland eine Ermutigung gewesen.

Arroganz, Dummheit, Überheblichkeit

Aber seit dem 27. Februar, als Kanzler Olaf Scholz, die 100-Milliarden-Euro-Überrüstung apodiktisch verkündigt hat, herrscht im Reichstag das militärische Denken. Stärke statt Vernunft.

Sinnbildlich für diese hochgefährliche Entwicklung steht die junge, kruppstahlharte Außenministerin. Sie redet sehr viel. Sie redet überaus aggressiv. Aber bei all ihren Blut-und-Schweiß-Reden hat sie noch kaum Worte der Empathie für jene gefunden, die unter dem Krieg leiden. Der, je mehr Waffen in dieses malträtierte Land kommen, je mehr EU-Milliarden Euro in dieses sehr korrupte Land unkontrolliert fließen, immer länger dauern wird, das ist absehbar. Und von dieser jungen, nassforsch kindlichen Außenministerin durchaus erwünscht. Sie will Russland »ruinieren«. Das ist nicht mehr die Sprache der Diplomatie. Das ist Arroganz, Dummheit, Überheblichkeit.

Wer Russland ruinieren möchte, der, nochmals, setzt auf einen langen Krieg. Davon geht diese Ministerin des Äußersten ja auch aus. Die Welt müsse sich, O-Ton Baerbock, »darauf einstellen, dass dieser Krieg noch Jahre dauern könnte«. Und so unterstütze man die Ukraine »finanziell und militärisch – und zwar so lange es nötig ist. Punkt.«

Baerbock: »Egal, was meine Wähler denken.«

Dienstwagen vs. Regelsatz

Es ist deprimierend, dieses Regierungspersonal bei seinen Taten, die das Potenzial haben, zu Unglückstaten zu werden, beobachten zu müssen. Nicht nur bei der Frage Krieg und Frieden und Aufrüstung.

Ein paar Beispiele: Da ist ein ehemaliger Weinminister aus Rheinland-Pfalz, der als Berliner Verkehrsminister so gestrig agieren darf, wie seine gestrigen Vorgänger. Klimaschutz ade.

Da ist ein Finanzminister, der seine Klasse der Porsche-Fahrer subventioniert, wo es nur geht; der sich sehr anstrengt, das Dienstwagenprivileg der Topverdienenden zu erhalten. Gerechtigkeit ade.

Was für eine unglaubliche, staatlich geförderte Plünderung der Staatskasse da stattfindet, hat unlängst die Deutsche Umwelthilfe (DUH) aufgelistet. Danach werden Dienstwagen mit bis zu 57 Prozent ihres Kaufpreises subventioniert. Bei einem Audi R8 Spyder, der 269.000 Euro kostet, einem umweltfeindlichen Geschoss auf vier Rädern, schießt der Staat (also der Bürger) nach Berechnungen der DUH 154.150 Euro zu; beim Porsche 911 Turbo S Cabriolet gibt es Staatsknete in Höhe von bis zu 138.000 Euro; beim VW Passat Variant Elegance rund 32.700 Euro.

Ein Vergleich: Bei Hartz IV sind 34,7 Prozent für Essen vorgesehen, bei einem Regelsatz von 449 Euro macht das etwa fünf Euro pro Tag aus. Nein, man muss mal konkret aufzeigen, zu was für fein ziselierte Maßnahmen der Sozialstaat fähig ist: Alleinstehende erhalten 5,19 Euro; Partner in Bedarfsgemeinschaften 4,67 Euro; U-25-Jährige, die bei ihren Eltern leben 4,16 Euro; Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren 4,34 Euro; Kinder zwischen 6 und 13 Jahren 3,59 Euro; Kinder bis 5 Jahren, die brauchen ja wirklich kaum was, haben Mutters Brust, werden mit 3,29 Euro abgespeist.

Wie soll man da in Würde leben? Wie soll man da gesund leben? Aber Hartz-IV-Empfänger kümmern Lindner, die kälteste Stimme des Raubtierkapitalismus, wohl kaum. Er kämpft lieber beherzt für die Überbegüterten, höhnt herzlos in der Debatte um das Nein-Euro-Ticket gegen die »Gratismentalität«. In Zeiten, in denen es für Millionen Mitbürger schrecklich-real um die Frage geht, »Heizen oder Essen«, sagt dieser Minister nun schnarrend: »Niemand wird frieren im kommenden Winter.«

Vernunft, Empathie, Vorbild ade!

Bei allem Zynismus, den dieser Herr so pflegt – wie kann er so etwas bloß sagen? Dieser Satz offenbart, und das ist bedrückend, wie sehr die Regierenden in Berlin von der herrschenden, also der traurigen Wirklichkeit entfernt sind – die sie ja, wie sie sich auszudrücken pflegen, »gestalten«. Im vergangenen Winter, dies zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamts, froren in ihren Wohnungen zwei Millionen Bundesbürger: Sie hatten nicht genügend Geld zum Heizen.

Weiter: Da ist ein Vizekanzler, der als Wirtschafts- und Klimaschutzminister giftig gefördertes, überteuertes Fracking-Gas ins Land holt. Ökologie ade. Der im Gegensatz zu den Betreibern, das Schrott-AKW Neckarwestheim im »Reservebetrieb«, was immer das ist, vermutlich weiß es der Vizekanzler selbst nicht, halten möchte. Vernunft ade.

Der bei Maischbergers Talkshow daherschwadroniert, dass im kommenden Winter »bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören zu produzieren«. Arbeitslosigkeit? Existenzangst? Was die Folgen seines Handelns bewirken, die ihn nicht treffen im Gegensatz zu sehr vielen Bürgern – ihn scheint das nicht zu interessieren. Empathie ade.

Stattdessen kollektive Kindererziehung: Dreht die Heizung runter! Nehmt einen Waschlappen statt eines Bades! Heizt den Herd nicht vor! Strickt Pullover! Geht um 21 Uhr ins Bett!

Da ist ein Gesundheitsminister, der vor lauter Corona-Panik immer irr-verirrter dreinschaut und auch so handelt: Maskenpflicht in Zügen, U-Bahnen, also für den Plebs, keine Maskenpflicht für die Businessmen in den Flugzeugen. Da ist eine Außenministerin, nein, über sie muss man nun wirklich nichts mehr sagen. Und über allen ist ein Kanzler, der im Cum-Ex-Skandal gelogen hat. Vorbild ade.

Es wird sehr ungemütlich in diesem Land.

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30 Kommentare

  1. Was ist an dem Verhalten denn merkwürdig? Es ist nur konsequent.
    Das Märchen von der entscheidenden Rolle Gorbatschows, d a s. Narrativ der Erpresser, verlangt keine weitere Fortsetzung, Gorbatschow wurde offensichtlich von Kohl und Co gezwungen, den Wünschen nachzugeben und konnte keine schriftliche Garantie der Nicht-Ostausdehnung der NATO verlangen. Sein Plan zur Rettung der Sowjetunion wäre sofort baden gegangen. Der Nobelpreis war das Trostpflaster und die Tarnung der aggressiven Ostpolitik.
    Jetzt spuckt man auf sein Grab, logisch.

    1. Gorbatschow hatte überhaupt keinen Plan. Er war völlig inkompetent und seine planlosen Aktivitäten, und schließlich sein Zögern haben die Sowjetunion letztendlich auch zerstört. Er hatte sehr wohl die Macht gehabt den Abzug der sowjetischen Truppen aus der DDR im Rahmen der 2+4 Verhandlungen auszuschließen. Ihm standen die Rote Armee und der KGB zur Verfügung und er hatte mit dem eindeutigen Referendum über den Erhalt der Sowjetunion ein Mandat der Bürger der Sowjetunion hart durchzugreifen und die Putschisten um Jelzin ins Gefängnis zu werfen. Dafür hätte man ihn in der Sowjetunion auf den Händen getragen. Er tat es nicht weil er keinen Plan hatte und zu feige gewesen ist. Gorbatschow war ein naiver Träumer, welcher es zwar gut meinte, aber einfach nicht kompetent und nicht entschlossen genug gewesen ist. Nicht desto trotz, es hat auch etwas Gutes ansich. Diese Lektion hat den Russen die Augen geöffnet und sie nur stärker gemacht. Einen gewissen Respekt verdient er auch in Russland, schon alleine deshalb, weil er Weltgeschichte geschrieben hat, wenn auch nicht so, wie er das gerne gehabt hätte.

  2. Das sind alles Anstrengungen um die BRD zum 51, Bundesstaat der USA zu machen. Eine zum Untergang geweihte Nation zieht europäische Staaten mit hinab und die schlimmste Überraschung dabei ist diese nicht mehr grüne sondern kackbraune Partei mit ihren ahnungslosen “Ministern” und dem Lastenfahrrad als Symbol von Freiheit und Ökologie. Diese Regierung ist ein PUSH-OVER für hartgesottene Yankees.

  3. Arroganz, Dummheit, Überheblichkeit

    Meine Lieben Freunde/innen,

    wisst ihr, eine innere Groesse zu empfinden und negative Schichten zu uebergehen mit innerer positiver Einstellung ist selbst-bewusst und im gefuehl des selbst-Vertrauens.

    Ich liebe Deutschland auch wenn ich nicht mehr dort lebe da ich die ho…rol…Politik nicht mehr Ertragen konnte.

    Ich denke nur mit Zusammenhalt und gegenseitiger Liebe und Staerke ueberwinden diese Zeit mit postiven Ergebniss.

    Mit nuechternen Blick und Sinn zusammen kommen und einen neuen gesunden Weg gehen…..ist der weg zum Frieden und Gleuck mit respekt zu denen die waren und sind und kommen werden.

    1. Sorry, aber mit dieser esoterischen Deutschtümelei kommen wir der gesellschaftlichen Konfrontations- und Kriegslogik, die sich in den letzten ca. 200 Jahren ideologisch entwickelt hat nicht im Ansatz bei; reproduzieren diese nur noch.
      Der Zug der Aufklärung ist lange abgefahren; die nächsten Generationen neoliberal-ideologisch vergiftet und ihrer revolutionären Potenziale und Mittel beraubt…. sofern sie in D überhaupt je wirklich vorhanden waren.

      1. Mir kommt noch ein anderer Gedanke.
        Jahrzehntelang übte sich die Öffentlichkeit, Medien und Politik, in aufgezwungener Reue für die der Welt zugefügten Verbrechen, aber nicht freiwillig ernsthaft und schon gar nicht das ganze Volk. Die stillschweigende Befürwortung der Eroberungs- und Vernichtungsaktionen zog sich auch über die Jahre der “Aufarbeitung” hat jetzt neuen Auftrieb. Die Explosion der heimliche Russophobie,”unser Krieg”, “wir schlagen jetzt die Russen” der unverkennbare Revanchismus sprechen für sich.
        Wieso muss man Deutschland lieben? Deutschland über alles zu wie gehabt und nationalhymnisch manifestiert, als ob es keine Geschichte gab.
        Meine Skepsis bleibt, im Gegenteil.

        1. Bei mir ist mehr als nur Skepsis…

          “Die Explosion der heimliche Russophobie…”

          Man kann sagen, dass sich die deutsche Ideologie, das Blut und Boden Deutschtum, die deutsche Gegenaufklärung schlechthin auf einen christlichen und später biologisch-rassistischen Antisemitismus als Projektionsfläche für kapitalistische Verwerfungen gründet; Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft tief verwurzelt und latent vorhanden ist.
          Unsere ukrainischen Bandera-Nazi-Freunde, mit denen wir “Seit an Seit” den Russen bekämpfen, haben Selbigen längst als Untermenschen ausgemacht; wir selber haben mit den von Nazis so benannten “jüdischen Bolschewisten” eh noch eine Rechnung offen.
          Rhetorisch gefragt: Wie konnte es mit einer konservativen und rechtsoffenen CDU, sozialdemokratischen Steigbügelhaltern der Nazis und Freunden einer verkürtzten, antisemitischen Kapitialismuskritk – den Grünen – nur soweit kommen? Die beiden letzteren bekannterweise mit Angriffskriegserfahrung.

          1. Gut gesagt.
            Wie konnte es soweit kommen, diese Frage beschäftigt mich auch schon seit einigen Jahren. Ich denke du hast schon recht, das liegt tief in der europäischen Kultur begraben. Es war schon immer so, dass Europäer sich Feindbilder kultivierten und sich selbst über alle anderen zu erheben. Das ist nicht nur ein Merkmal der Deutschen Politik, das ist ein gesamteuropäisches Problem. Franzosen und Engländer halten sich auch für die Creme de la Creme unter dem blauen Himmel. USA entstammten auch aus einer europäischen Kolonie. Europa steigt regelmäßig in finstere Zeiten herab schon seit Jahrhunderten. Kolonialismus, Militarismus, Imperialismus, das sind die wahren konstanten europäischen Werte auch wenn man sich heute darum bemüht sie hinter einer liberalen Fassade zu verstecken, und auch nur weil man den Nationalsozialismus nicht verarbeitet hat, und nicht verarbeiten will. Dann bekommt man immer wieder mal auf den Deckel und kommt man anscheinend wieder zur Besinnung, aber das ist immer nur oberflächlich und vorgeschoben nur solange bis man sich wieder stark genug fühlt Alles um sich herum zu unterwerfen. Tief im innerem bleibt ein Europäer ein Rassist, welcher in völkischen Kategorien denkt und sich und seine eigene Nation über Alle Anderen erhebt und meint er sei etwas Besonderes und das Kronjuwel der Schöpfung. Möglicherweise hängt das mit der Geschichte Europas im Mittelalter und der Rolle der katholischen Kirche zusammen.

            1. “Kolonialismus, Militarismus, Imperialismus, das sind die wahren konstanten europäischen Werte”

              Ja, über die Jahrhunderte hinweg schon. Aber es gilt in etwa auch für Russland und ganz besonders Japan, auch andere Länder haben viel nationalistische Energie – auch China, in gewisser Weise auf seine eigene Art, eher defensiv.

              Ich denke Nationalismus hat als Folge der schwächer werdenden religiösen Einflüße im 19. Jahrhundert so richtig Fahrt aufgenommen, quasi als Ersatzreligion.

              Irgendwelchen Revanchismus gegen Russland oder gar Russophobie nehme ich in meinem gesamten Umfeld überhaupt nicht wahr. Kein einziger Mensch, den ich kenne, denkt so, nicht mal die alten Leute, die nach dem Krieg aus den Ostgebieten vertrieben worden sind.
              Ich will nicht abstreiten, dass es sowas in Deutschland gibt, aber meine persönliche Erfahrung gibt das nicht her.

              Wenn sich nun manche in der deutschen Öffentlichkeit auf Putin und die Russen als “Die Bösewichte” eingeschossen haben, so ist das in vielen Fällen und im Wesentlichen doch nichts anderes als die bisherigen Bösewichte Trump, Bolsonaro oder Erdogan, samt ihrer Anhänger. Wegen des Krieges sind die Russen und Putin nun aber in einem speziellen Fokus.

            2. @Russischer Hacker
              “… europäischen Werte auch wenn man sich heute darum bemüht sie hinter einer liberalen Fassade zu verstecken…”

              Das Problem liegt im Paradoxon, unserer unbewusst missverständlichen Vorstellung vom Liberalismus, von der Freiheit, die tatsächlich die Freiheit der Märkte, also die Unfreiheit der Menschen bedeutet.
              Aus der deutschen Gegenaufklärung konnte sich der nationale Liberalismus (die exkludierende bürgerliche Freiheit einiger, statt der kosmopolitischen Freiheit aller) und im weiteren der Nationalsozialismus mit allen seinen Folgen entwickeln.
              Das ließe sich relativ gut nachzeichnen..

          2. Hi Chefkoch01,

            wenn diese Russophobie nur in rechten Parteien verankert wäre, könnte ich es mir noch halbwegs erklären. So ist es aber nicht.

            Mitglieder der Partei der Linken haben genau die gleichen Gedanken.

            Woher kommen diese???

            Und seit Jahrzenten wird über die Verbrechen der USA, drüberweg geschaut, geschwiegen, verharmlost und wird mit gemacht….

            1. Naja, die Grünen schimpfen sich auch gern als eine linke Partei. Die und die Linke sind ungefähr soweit links wie die CDU christlich und die SPD sozial sein soll. Linke Politik gibt es eigentlich nicht in Deutschland oder jedenfalls nicht auf parlamentarischen Ebene.

            2. @oskarwagenrecht
              “Mitglieder der Partei der Linken haben genau die gleichen Gedanken.”

              Vor wenigen Jahren wollte die PDL noch aus der Nato raus… Heute sind sie in Sachen Russland der Nato größter Fan und tragen alles mit.
              Überhaupt sind sie seit fast 3 Jahren mehr oder weniger staatstragend auf Regierungslinie.
              Linksliberale Politik (Marktwirtschaft, Freiheit der Märkte) wie neuerdings die der PDL, impliziert national ausgerichtetes VOLKSwirtschaftliches Handeln konkurrierender Nationen – also auch Wirtschaftskriege – und wenn nötig wohl auch mehr – mitzutragen.
              Mit originär Linker Politik hat das selbstredend nichts mehr zu tun….

              1. Das Dilemma der Linken fing an, als verschiedene Leute die Fleischtöpfe gewittert haben. Schwups wurde ein Teil die Gestandenen von den Newcomern verdrängt. Wer den angepassten “pragmatischen” Kurs nicht mittragen wollte wurde abgestraft. Den Todesstoß für die Linke versetzte ausgerechnet der liebe Gregor als er sich kurz vor der Wahl negativ über Frau Wagenknecht geäußert hat.
                Es ist immer das gleiche Spiel: Die Revolution frisst ihre Kinder (frei n. W. Leonhard) so ist es eben auch bei Vereinen, Parteien usw.
                Zwei Leute sind ausgetreten, der eine mit “Moos auf dem Buckel”” (so nennt man ewige Funktionäre) der andere weil er das Versagen der Führungskräfte nicht länger ertragen kann. Unsere Presse zieht beide zusammen und suggeriert, dass alles die Schuld von Frau Wagenknecht ist.

  4. Tja Herr Luik.
    Auch einem Cleverle wie Ihnen sollte das Verhalten dieser selbsternannten Eliten nicht überraschen.
    Dank ihren Recherchen zum Dauerdebakel der Deutschen Bahn und dem Ausverkauf des Volksvermögens haben Sie doch die Mechanismen des Raubtier- bzw Spätzleskapitalismus kennenlernen dürfen. Die Ernüchterung nach dem unsäglichen Mappus den Kretschmann nebst Gefolgschaft in ähnlicher Art und Weise agieren zu sehen war doch lehrreich.
    Eine logische Konsequenz ist der derzeitige politische, soziale und wirtschaftliche Zustand dieses Landes. Das Agieren der machthabenden Kaste in ihrer unanständigsten, schamlosesten Art und Weise scheint in der breiten Bevölkerung wohlwollend Anerkennung und Konsens zu finden.
    Warum sollten sich geschichtsvergessene narzisstische Egomanen dann die Mühe machen einen der möglicherweise großen politischen Idealisten des 20. Jahrhunderts auf seinem letzten Gang zu begleiten?
    Wobei natürlich die Kehrseite dieses Idealismus in erster Linie zu einer Verelendung der breiten Sowjetbevölkerung führte. Die Ossis bekamen dafür endlich ihre ersehnten Bananen und Freiheit zum Konsum, so denn sie ihn finanzieren konnten.

    Die Wessis bekamen eine Laufzeitverlängerung für Helmut Bimbes Kohl und …????

    1. Hi Veit Tanzt,

      sie verharmlosen sehr stark den schamlosen Raub des Ostvermögens durch westdeutsche und internationales Kapital. Hinzu kam, dass die Übernahme des Ostens den Westen aus einer gefährlichen Rezessionsmöglichkeit damals führte.

      Dieses komplizierte Thema Ost-West-Übernahme sollte nicht so platt populistisch dar gestellt werden.

      1. In der Tat.
        Es hätte mich damals auch gewundert wenn die Oberbirne und seine Kumpane etwas vernünftiges für das Ostvolk zustande bekommen hätten.
        Obwohl, ich hatte es für die FNL gehofft.
        Mir ist und war schon etliches bekannt was damals lief.
        Aber, der Abhandlungen diesbezüglich sind vermutlich genug geschrieben worden.

  5. Auszüge aus dem Link
    https://antilobby.wordpress.com/brd-organisation/rechtsstaat-bundesrepublik/
    Quote
    „Die BRD ist nicht als Staat geschaffen worden, sondern als Verwaltung für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet, tätig auf der Grundlage von Militärgesetzen und Direktiven der Drei Mächte und dies bis auf den heutigen Tag.“ (Autarkes Leben, Bereich für öffentliche Bildung 2009). Seit dem 18.07.1990 besteht dieser Verwaltungsapparat der Besatzung nicht mehr, das Grundgesetz ist außer Kraft und somit alle nachfolgenden Bundesverwaltungseinheiten und deren AGB. Das BRD-GVG, die BRD-StPO, die BRD-ZPO und das BRD OWiG haben keinen Geltungsbereich mehr, die Einführungsgesetze sind gelöscht (siehe u.g. 1. + 2. BMJBBG), daher hat die BRD keine Grenzen mehr, in denen diese Gesetze gelten! Nur noch auf Schiffen, Flugzeugen und in Gebäuden, wenn diese dem BRD Privat-Personal gehören!

    Aussenminister Genscher hat am 03. Oktober 1990 im Auftrag der 5 Alliierten die Bundesrepublik Deutschland („BRD“) und auch die “DDR” ohne Wissen der DDR-Bürger bei der UNO einfach abgemeldet und an Stelle dessen Deutschland „Germany“ angemeldet. Mal ganz davon abgesehen das niemand in der DDR Genscher dafür legitimiert hat und die UNO die Abmeldung folglich auch nicht hätte vornehmen dürfen, wurden auch die Bundesbürger darüber nicht informiert was da gerade mit ihrem Land geschieht.

    Der Status von Deutschland/Germany seit Anmeldung durch Genscher bei der UNO ist gelistet als Nicht-Regierungsorganisation (NGO): „BUND“.

    Gut informierte Kreise wissen sogar, daß das Grundgesetz vom Deutschen Volke niemals ratifiziert wurde (siehe Genehmigungsschreiben der westlichen Besatzungsmächte vom 12.05.1949), damit sind alle Wahlen in der Firma BRD hoheitsrechtlich gesehen nur Scheinwahlen und betriebsrechtlich gesehen eben nur Betriebs-Wahlen auf Basis freiwilliger AGB und somit freiwilliger Gerichtsbarkeit.

    Das beweist ua. Gerd-Helmut Komossa:

    In seinem in Österreich erschienenen Buch »Die deutsche Karte – Das verdeckte Spiel der geheimen Dienste« schreibt Gerd-Helmut Komossa, der ehemalige Amtschef des MAD (BND-Vorläufer):

    »Der Geheime Staatsvertrag vom 21. Mai 1949 wurde vom Bundesnachrichtendienst unter „Strengste Vertraulichkeit“ eingestuft. In ihm wurden die grundlegenden Vorbehalte der Sieger für die Souveränität der Bundesrepublik bis zum Jahre 2099 festgeschrieben…..
    Unquote

    Ergibt dese politische Simulation jetzt einen Sinn! Da sitzen Leute in Grafenwöhr fällen Urteile über ein Land und dann sagen SIE und die Presse : man sei ein demokratischer Staat. Die “Verarschung” geht über alle Ideologien hinweg… , aber halt die königliche Darstellerin erhielt alle Ehren, es lebe das privatisierte Imperium…

  6. Der letzte Deutsche Politiker, welcher Russland unbedingt ruinieren wollte war gezwungen gewesen in seinem Bunker in Berlin sich eine Kugel durch den Kopf gehen zu lassen, um nicht schon einige Tage später in einem Käfig auf dem Roten Platz in Moskau zur Schau gestellt zu werden.

  7. Luik hat die Kriegsministerin vergessen, die kürzlich von Deutschland als einer “Führungsnation” redete und dass “das Deutschland, das diese Verbrechen begangen hat, (…) es seit 80 Jahren nicht mehr [gebe].” Damit der Vorstellung neue Nahrung gebend, die Nazis seien eine Art ausserirdische Spezies gewesen, 1933 eingefallen, 1945 verschwunden.

    Nein, dieses Deutschland ist nicht einfach so verschwunden. Es wurde nach und nach mühsam zurückgedrängt, lebt aber in vielen Hirnnischen noch fort. Und die forsche Lambrecht, die auch vor der Verwendung eines arg kompromittierten Wortstammes nicht zurückschreckt, könnte noch erleben wie aus der Führungsnation wieder ein Führerstaat wird.

  8. Michail Gorbatschow, dem dieses Land hier zu viel verdankt

    Wirklich? Was verdankt ihm dieses Land eigentlich? Na klar, die Widervereinigung. Aber wie lief das ab? Das ist zwar eine tolle Sache, dass das Deutsche Volk nicht mehr geteilt ist, aber im ernst wie lief das denn ab? Gab es denn eine Versöhnung zwischen Wessis und Ossis? Gab es eine Amnestie für die Ossis? Ein Verzeihen? Keineswegs. Sie wurden einfach mit Bananen geblendet und anschließend einverleibt und unterworfen, machen Sie sich da nichts vor. Die DDR galt bis zu ihrem Ende als ein Verbrecherregime, ihre Einverleibung war erzwungen, einseitig und wurde von Repressionen begleitet. Wie viele ehemalige Beamte, Journalisten, Politiker (und selbst ihre Fahrer), Lehrkräfte, Richter, Polizisten, Militärs, Intellektuelle der ehemaligen DDR wurden diskriminiert und benachteiligt? Wie viele wurden mit einem Berufsverbot belegt und ihrer Existenzgrundlage beraubt und ins gesellschaftliche Abseits gestellt? Wie viele waren auch politischer Verfolgung ausgesetzt gewesen? Unter anderem deshalb existiert die Mauer in den Köpfen auch bis heute. Es gab keine Versöhnung. Die einen haben die anderen geblendet und dann verspeist.

  9. Hallo Mitbürger 🙂
    Es hilft kein Jammern und zetern. Lesen wir die gelenkten Kommentare z.B. von dem lieben Konstantin und anderen “Führungspersönlichkeiten”, der schon im Vorfeld alle unzufriedenen Bürger mehr oder weniger als von den Russen aufgehetzte Masse bezeichnet. Damit verhindert er wohl, dass die Bürger eben nicht auf die Straße gehen. Gleichzeitig gibt er unseren Sicherheitskräften eine innere persönliche Legitimation drauf zuhauen. Da keiner meiner Generation große Lust verspürt sich verprügeln zu lassen, wird eine wirksame Demo ausbleiben. Die viel gepriesene Jugend? Gleichgütig, egozentrisch, apolitisch. Freitag für die Zukunft? Kannst vergessen, war Volksbelustigung und man konnte ungestraft mal die Schule schwänzen. Meint ihr das wäre etwas überzeichnet? Abwarten 🙂

  10. Ein kluger Mensch sagte einmal “Die Wiedervereinigung Deutschlands, war wie der Überfall Nazideutschlands auf Polen, nur ohne Waffen und Massenmorden”.

    Dass diese Aussage stimmt, kann ich nur bezeugen, denn ich habe die Wende miterlebt und ich habe das dazugehörige Buch gelesen:
    “Ich versuche jeden zu retten” : das Leben eines deutschen Offiziers in Briefen und Tagebüchern / Wilm Hosenfeld

    Wer den Mann nicht kennt, der Film “Der Pianist” dürfte bekannt sein. Er war derjenige, der den Pianisten “rettete”.
    In seinem Tagebuch beschreibt er, wie die Wehrmacht Polen überfallen hat und wie das Leben dort dann – nicht durch die Wehrmacht sondern durch die Behörden und Verwaltungen !! – weiterging. Wer dieses Buch gelesen hat und die Wende hautnah miterlebt hat, weiß was in Polen und der DDR passierte.

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