
Mehr Obdachlose, steigende Kinderarmut – und in deutschen Innenstädten darbt die Armut: Vielleicht sollte die politische Klasse den Schwerpunkt auf diese Themen legen – denn das wäre wirkliche Demokratieförderung. Oder gar deren Rettung?
Die neuesten Zahlen zur Obdachlosigkeit in Deutschland machen Sorgen: Die Millionengrenze wurde geknackt. Wobei voranzuschieben ist, dass die Zahlen so neu nicht sind – nun liegen sie für 2024 vor, aktuellere findet man im Augenblick nicht. Man muss fürchten, dass das wirkliche Bild – dass uns dann Ende 2026 vorliegen wird – och düsterer aussieht. 2023 gab es 928.000 Wohnungslose im besten Deutschland, das wir je hatten. Ein Jahr später sind mehr als 100.000 dazugekommen: 1.029.000 Wohnungslose. Noch immer sind – Gender Studies wo bist du? – es mehrheitlich Männer, die ohne Dach über dem Kopf darben.
Parallel dazu noch so eine frohe Kunde: Jedes siebte Kind in Deutschland ist von Armut bedroht. Auch diese Zahlen sind – wie schon oben – letztjährig. Aktuell sieht es womöglich noch bitterer aus. Was bei Kinderarmut immer zu kurz kommt: Arme Kinder sind im Regelfall die Kinder armer Eltern. Es ginge also im Grunde weniger darum, die Kinder reicher zu machen, als um die Schaffung von Grundlagen, die den Eltern erlaubte, von ihrer Hände Arbeit auch leben zu können – oder aber, sie nicht so sehr zu belasten, damit von dem, was sie in ihre Tasche wirtschaften, auch noch etwas übrigbleibt und nicht voll bei den Mineralöl- und Energieunternehmen landet.
Dafür kann die AfD jetzt aber nichts, oder?
Das sind die Entwicklungen zur Stunde, die sich statistisch erfassen lassen. Darüber hinaus gibt es auch gefühlte Wirklichkeiten, die nicht auf Zahlen gründen, sondern auf Erfahrungswerte und auf den Realitätscheck vor Ort. Beim Blick in deutsche Innenstädte zeigt sich die ganze Trostlosigkeit des »deutschen Wohlstandes«. Dort tummeln sich Menschen, denen es ganz offenbar an Grundlegendem mangelt – etliche betteln. Und wer sich noch geniert, sammelt in versuchter Anonymität Pfandflaschen. Auffallend viele ältere Menschen versuchen so, etwas zu ihrer Rente zuzusteuern. Viele laufen mit abgenutzten Kleidungsstücken über die Flaniermeilen, man erkennt recht schnell, wer auf Verschleiß fährt. Auf die Innenstädte selbst wirkt das auch ein: Dort herrscht regelmäßiger Leerstand, Geschäfte laden immer häufiger zum finalen Ausverkauf. Früher war viel mehr Laufkundschaft, heute schlurfen zu viele an den Schaufenstern vorbei, die als Kunden nicht mehr in Frage kommen können.
Der Tagesschau sind die aktuellen Zahlen noch einen Beitrag auf ihrer Webpräsenz wert. Jährlich um etwa dieselbe Zeit präsentiert sie die schändlichen Kennzahlen der bundesdeutschen Verarmung. Aber sonst regt sich nichts mehr – sonst ist nur Kampf für »unsere Demokratie« und »gegen den Faschismus«, der von der deutschen Öffentlichkeit angeblich zwischen Union und AfD ausgelebt wird. Letzteres dominiert die Berichterstattung in einem überbordenden Maße. Kein Tag ohne auf Rechtsruck, neuen Faschismus und eine wahlweise nationalistische oder durch Russland unterwanderte AfD zu verweisen.
Ohnehin verwunderlich, dass man dieses New Normal des bundesdeutschen Pauperismus noch nicht als Produkt einer der beiden Schwefelparteien untergejubelt hat: Der AfD und natürlich auch dem BSW – dem angeblichen Zweigestirn des Kremls auf deutschem Boden, wie es unisono in der Presse heißt. Im zeitgenössischen Deutschland dominiert die an sich sehr krude Vorstellung, wonach dieses Land ein hervorragender Platz war und weiterhin wäre, wenn es solcherlei Parteien nicht gäbe. Speziell mit Gründung der AfD sei das Land sukzessive abgerutscht und zu einem Ort geworden, in dem sich kein Glück mehr empfinden ließe. Selbst die Partei der Linken stützt diese allseits beliebte Mär – und straft so ihre eigene Geschichte Lügen. Denn sie wurde einst gegründet, weil die Bundesrepublik schon längst auf Abwegen war, noch bevor einige Professoren im Februar 2013 im hessischen Oberursel jene Partei gründeten. In jenen Monaten berichtete selbst die FAZ von der sich verfestigenden Klassengesellschaft. Und die Hans-Böckler-Stiftung sorgte sich wegen der schnellen Verarmung in deutschen Großstädten. Schon damals investierte man weniger in die Infrastruktur und enteignete die Menschen als Bürger – und als Arbeitnehmer, denn die Agenda-Politik jener Jahre ließ viele zu Duckmäusern werden: Halt den Mund oder willst du etwa so enden wie all die Hartz-IV-Empfänger, die man im Nachmittagsfernsehen mahnend durch die Manege führte?
Deutschlands Unglück vor 2013
Deutschland hatte die Abbreviatur, die heute dauernd herhalten muss, wenn im Lande etwas schiefläuft, noch nie gehört, als es schon längst zu einer Gesellschaft verkommen war, in der Zwei-Klassen-Medizin so normal war wie Zwei-Klassen-Wohnungspolitik oder der Zwei-Klassen-Arbeitsmarkt. Der Gleichheitsanspruch war da schon längst aufgegeben worden – Politik wurde für die Bessergestellten gemacht. »Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die – und nur um sie – muss sich Politik kümmern.« Dieser Satz stammt von Peer Steinbrück. Er schrieb ihn in einem Gastbeitrag in der Zeit – und zwar im November 2003. Zehn Jahre, bevor die Republik ins Unglück und in die Katastrophe gestürzt und Deutschland vermeintlich abgewickelt werden sollte. Was damals als Leistung und damit als löblich galt, machte seine Partei bereits vorher klar: Geringqualifizierte, die fleißig waren, gehörten jedenfalls nicht zu denen, die man lobend erwähnte.
Die Retter der Demokratie, die sich heute Tag für Tag publikumswirksam in Positur bringen, hätten schon weit vor jenem Februar 2013 tätig werden müssen – denn in den Jahren vor der Parteigründung der AfD ging man bereits daran, dieses Land so zu reformieren, dass den sogenannten »kleinen Leuten« das Auskommen immer schwieriger gemacht wurde. Man nahm ihnen regelrecht das Land weg – wer heute sagt, man wolle es sich endlich zurückholen, wird prompt in die übliche Ecke gestellt. Aber wie kann man daran zweifeln: Den unteren Gesellschaftssegmenten nahm man das Land und die Heimat, man enthielt ihnen Lohn und Teilhabe vor – die öffentliche Hand lahmte zunehmend, die Betriebsverwirtschaflichung von staatlichen Betrieben – wenn sie nicht längst privatisiert waren – verschlechterte den Service und betraf vor allem Menschen, die von solchen staatlichen, nicht primär auf Profit getrimmten Angeboten abhängig waren.
Vielleicht hätte die AfD damals, hätte es sie schon gegeben, den Agenda-Kurs der Sozialdemokraten und dann später dessen Fortführung unter der Bundeskanzlerin Angela Merkel auch mitgetragen – man darf sogar ziemlich sicher davon ausgehen, dass sie es getan hätte. Aber virtuelle Geschichtsschreibung lässt sich, in unseren noch an Zeitreisen armen Zeiten, nicht seriös betreiben, womit man bitte bei der bekannten Geschichte bleiben sollte, will man nicht verspottet werden. Das Unglück dieser Republik war längst angelegt, als die AfD sich dann formierte und zu einer Wahlalternative auswachsen wollte. Damals noch als Anti-Euro-Partei – und zugleich als Professorenpartei. Die gelehrten Damen und Herren nahmen seinerzeit irrtümlich an, dass der Euro Deutschland in die Knie zwinge, dabei profitierten ausgerechnet deutsche Unternehmen von der Währungsumstellung. Wie gewohnt gab man diese profitable Ausbeute jedoch nur mehr als zögerlich bis gar nicht an die Arbeitnehmer weiter – der Niedriglohnsektor, den sich das reichste Land Europas auf Kosten der Arbeitskraft meist – aber nicht ausschließlich – niedrigqualifizierter Arbeitnehmer leistete, exportierte nicht nur die Arbeitslosigkeit in europäische Nachbarländer – die Franzosen monierten das, denn dieser »Import« wurde mit sozialem Unfrieden bezahlt –, sondern erzeugte auch ein Heer Unzufriedener im eigenen Lande.
AfD ist keine Ursache – sie ist ein Symptom
In dieser Situation sich verbessernder Auftragslagen sei es nicht angebracht, so hieß es lange und immer wieder, bevor in Oberursel der Schwefel aufdampfte, die steigenden Unternehmenseinnahmen an die Arbeitnehmer weiterzuleiten. Das Hartz-IV-Wirtschaftswunder, von dem die deutschen Entscheider sprachen und das sie so den Bürgern als aufgebauschte Erfolgsgeschichte der vermeintlichen Jahrhundertreform unter die Nase rieben, gründete auf einem Geschäftsmodell, das den Menschen mehr abverlangte – Mobilität und Allerreichbarkeit – und ihnen einen engeren Gürtel empfahl. Zwar sprach man weiter von einer Leistungsträgergesellschaft, aber die Leistung besonders im Niedriglohnsektor, wurde nicht prämiert, sondern gnadenlos ausgebeutet. Die anderen schauten auf diese Entwicklung und verhielten sich still: Vielleicht würde die Transformation des Arbeitsmarktes mit all diesen Verwerfungen ja an ihnen vorüberziehen?
Gleichzeitig schlich sich ein arroganter Paternalismus in die deutsche Politik – man verwaltete die Bürger immer lebensfremder und alltagsuntauglicher. Der Berliner Apparat interessierte sich zunehmend weniger für Sorgen, die in der Bevölkerung vorherrschten – als 2015 Bürger (und übrigens auch Kommunen) den Kurs der deutschen Flüchtlingspolitik kritisierten, verortete man sie sofort bei totalitären Gruppierungen und eben jener Partei, die es da schon gab und die jetzt sichtbar größer wurde. Völlig verantwortungslos rückte man nämlich Kritiker des »Wir-schaffen-das«-Zweckoptimismus‘ in AfD-Nähe. Es waren Medien und Politiker der Union und der SPD, die die ersten nennenswerten Zugewinne jener Partei bewerkstelligten, indem sie unzufriedene Bürger als Angriff auf ihre Politik und die Ordnung interpretierten.
Die Grundlagen für eine Partei wie die AfD waren da jedoch längst geschaffen. Und wer heute diese naive »Demokratierettung« – welche Demokratie? – antritt, blendend choreographiert von The Man, um es im US-Slang auszudrücken, hat längst die Bezüge zur Realpolitik verloren. Es ist die Wirtschaft, Dummkopf! Wer einen Kampf gegen rechts führt – es sei mal dahingestellt, wie dieses Schlagwort zu bewerten ist –, der müsste längst gegen die Folgen einer Politik aufstehen, die die AfD nicht verbrochen haben kann. Sie ist das Produkt eines Kartells von Parteien, die in den letzten Dekaden die Regierung unter sich ausmachten: Union, SPD, FDP und Grüne. Die AfD ist ein Symptom dieser fatalen Politik – und nicht etwa die Ursache. Es mag sein, dass die AfD eine Agenda der Ungleichheit vertritt und ungleiche Politik begünstigen würde, wenn sie es könnte – aber die tatsächliche Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die dieses zeitgenössische Deutschland in ein immer größeres Armenhaus verwandelt, haben andere verbrochen. Die, die heute in Bedrängnis geraten sind, sind die Bedrängungsopfer von Parteien, die sich als Rettung verkaufen wollen und das Gegenteil davon tun.
Ähnliche Beiträge:
- Über einige Elemente des Zerfalls demokratischer Vernunft …
- AfD-Machtkampf und die Brandmauer
- Die AfD im Fokus des Verfassungsschutzes
- Wenn man in Deutschland „normale Verhältnisse herstellt“, sei das „ein revolutionärer Akt“
- Rechtspopulismus am Scheideweg





Einfach mal sacken lassen:
»Wir geben bis zu 30.000 € pro Monat für EIN einziges Kind aus – und keinem ist geholfen.«
Eine junge Sozialarbeiterin Caro, die selbst in der intensivsten Form der stationären Jugendhilfe (sog. Einzelfallhilfe / Systemsprenger-Betreuung) gearbeitet hat, packt aus:
Wie Kinder in Luxuswohnungen rund um die Uhr von bis zu 14 wechselnden Mitarbeitern betreut werden
Warum trotzdem kaum echte Bindung und Fortschritt entsteht
Wie Honorarkräfte und Werkstudenten mit 6-Stunden-Verträgen die Hauptlast tragen
Warum selbst nach 6 Monaten kein Laptop für die gesetzlich vorgeschriebene Dokumentation da war
Wie aus Steuergeldern jährlich bis zu 360.000 € pro Kind ausgegeben werden – oft ohne nachhaltigen Erfolg
Der direkte Zusammenhang mit Migration, fehlender Integration und überforderten Jugendämtern
Und warum am Ende viele dieser Kinder mit 18 einfach „entlassen“ werden – oft direkt in Obdachlosigkeit oder Kriminalität
Ein schonungslos ehrlicher Blick hinter die Kulissen eines Systems, das Milliarden verschlingt, aber die eigentlichen Probleme nicht löst.
https://www.youtube.com/watch?v=jKpCLCuJMYU
„Its the economy stupid“. Im Kapitalismus muss mit Allem Geld verdient werden, mit dem Elend von Kindern in den entwickelten Ländern genau so wie mit Leichen in der Ukraine oder im Sudan.
Ich könnte hier unter fast jedem Beitrag schreiben: „So lange wir Kapitalismus haben wird sich auch nichts ändern“!
Na dann sollten Sie sich für eine feudalistische Revolution einsetzen.
Oh, wait, läuft ja schon!
Mal sehen wann eine AFD/CDU Koalition in Deutschland das auch so handhabt.
Alles nur noch gruselig
Blau-schwarze Verschärfungen in neuer Dimension
https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/3000000296707/in-der-steiermark-droht-bei-arbeitsunwillen-in-der-sozialhilfe-kuenftig-haft
Die Steiermark will Sozialhilfebezieher, die in den Augen der Behörde bei der Arbeitssuche, der Ausbildung oder dem Deutschlernen nicht spuren, künftig doppelt strafen. Erstens drohen, wie schon bisher überall üblich, Leistungskürzungen, allerdings in verschärfter Form. Ab dem zweiten Fehlverhalten werden 50 statt bisher 25 Prozent gestrichen, ab dem dritten 75 statt 60 Prozent, im Extremfall können es auch hundert Prozent sein. Ob der oder die Arbeitsunwillige dann noch die Unterkunft zahlen kann, spielt künftig keine Rolle mehr.
Zweitens sind zusätzliche Verwaltungsstrafen vorgesehen.
Wer zweimal innerhalb von zwölf Monaten die Arbeitskraft nicht in zumutbarer Weise einsetzt oder andere Verpflichtungen verabsäumt, muss mit einer Pönale von 200 bis 4000 Euro rechnen; bei gewissen Meldepflichten reicht bereits ein Fehlverhalten.
Kann jemand nicht zahlen, setzt es Haft – was häufig der Fall sein werde, wie Snobe glaubt.
Da Sozialhilfebeziehende meist kein pfändbares Vermögen hätten und unter dem Existenzminimum lebten, könnten viele eine solche Geldstrafe nicht bezahlen, schreibt der AMS-Chef: „Dadurch droht ihnen eine unverhältnismäßige Ersatzfreiheitsstrafe. Menschen könnten also nur deshalb ins Gefängnis kommen, weil sie arm sind.“
Das war doch absehbar, bei Migration ins Sozialsystem… wollten viele Linke aber nicht kapieren („Schwache nicht gegeneinander ausspielen“). Nicht dass das Sozialsystem unter anderen Bedingungen nicht angegriffen würde, aber die Bevölkerung ist längst ausreichend gespalten und genervt, dass sie das überwiegend gut und notwendig findet. Dieses Vorgehen würde ich mal „Schaffung von Sachzwängen“ nennen.
@Scheinregen
„Das war doch absehbar, bei Migration ins Sozialsystem…“
Lediglich ein Vorwand, um das Sozialsystem als Ganzes zu kappen, zumindest aber stark zu beschneiden!
Anderenfalls hätte man den Anspruch auf das, was sich bei euch in Deutschland Bürgergeld nannte, einfach auf die (eigenen) Bürger (Deutschlands) begrenzt. Und den Migranten (nicht nur den Ukrainern, sondern in ihrer Gesamtheit) einen Job zugemutet.
Vermutlich hätte sich zumindest die Hälfte derer dann nicht in erster Linie auf das Ziel Deutschland fokussiert und die Ersparnis wäre deutlicher ausgefallen, ohne die eigenen Bürger zu schröpfen und zu drangsalieren.
Die können nämlich im Gegensatz zu Migranten nicht mal eben in das Sozialsystem eines Nachbarstaates innerhalb der EU ausweichen, wenn es eng wird.
die Steigerung ist die Verbannung (s. Strafkolonie der Briten 1788)
nur wohin?
Berlin?
@Otto0815
Ja, die Menschenverachtung liegt in der DNA des Konservativismus. Es geht den Konservativen und Rechten nicht um die Beseitigung der Armut, sondern um die physische Reduzierung der Armen. Deswegen ist es m.E. nur noch eine Frage der Zeit, wann von rechter und konservativer Seite entsprechende Euthanasie-Programme in die Diskussion gebracht werden, Euthanasie im nationalsozialistischen und sozialdarwinistischen Verständnis, also eine Diskussion um die „Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“.
Vermutlich wird das so aussehen: Die Wirtschafts- und Systempolitik der Rechten (AfD und FPÖ) werden die Ungleichheit und damit die Armut sprunghaft vergrößern. Nachzulesen ist das in deren Partei- und Wahlprogrammen. In diesem Kontext werden die Sozialleistungen natürlich soweit gekürzt werden, dass sie noch nicht einmal mehr zum Überleben reichen. Gleichzeitig wird dann den Betroffenen von behördlicher Seite die staatlich finanzierte und organisierte Möglichkeit zum Freitod offeriert werden.
Schöne neue wirtschaftsliberale und libertäre Welt!
Schauen wir mal!
Deine Phantasie möchte ich haben.
Linken gehts zwar um die Beseitigung von Armut, bedauerlicherweise stellen sie sich regelmässig so ungeschickt an, dass ein Planwirtschaftszirkus dabei herauskommt, bei dem es allen schlechter geht, so dass am Ende doch wieder „rechts“ gewählt wird (falls die Wahlen nicht abgeschafft oder die Schwefelparteien vorsorgehalber verboten wurden).
Lieber Scheinregen,
Phantasie? Deswegen sagte ich ja: Schauen wir mal!
Aber die heutigen negativen Realitäten und Entwicklungen hat sich vor 10 Jahren auch niemand auch nur ansatzweise vorstellen können.
Ebenso wenig hat man sich vorstellen können, dass systembedingten Sozialleistungsempfängern mit Gefängnis gedroht wird.
Deswegen wiederhole ich mich: Schauen wir mal!
@Georg
Ich kann Ihnen da nur zustimmen denn man muss sich nur die Politiker anhören dann versteht man, es geht denen nicht um die Bekämpfung der Armut und deren Ursachen sondern um die Bekämpfung der Armen.
Wir erleben es tagtäglich
@ RdL
„Wer einen Kampf gegen rechts führt – es sei mal dahingestellt, wie dieses Schlagwort zu bewerten ist –, der müsste längst gegen die Folgen einer Politik aufstehen, die die AfD nicht verbrochen haben kann. Sie ist das Produkt eines Kartells von Parteien, die in den letzten Dekaden die Regierung unter sich ausmachten: Union, SPD, FDP und Grüne. Die AfD ist ein Symptom dieser fatalen Politik – und nicht etwa die Ursache. Es mag sein, dass die AfD eine Agenda der Ungleichheit vertritt und ungleiche Politik begünstigen würde, wenn sie es könnte – aber die tatsächliche Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die dieses zeitgenössische Deutschland in ein immer größeres Armenhaus verwandelt, haben andere verbrochen. Die, die heute in Bedrängnis geraten sind, sind die Bedrängungsopfer von Parteien, die sich als Rettung verkaufen wollen und das Gegenteil davon tun.“
Vielen Dank für diesen Text und die darin gemachten Feststellungen!
Man hätte es nicht besser sagen können.
Die Entwicklung ist nicht das Ende der Fahnenstange, selbst ohne die Merkelsche Zwangsbeglückung 2015, ohne die EU und den Euro hätten wir schon genug Probleme, aber die Kombination bricht uns das Genick.
Weil es gerade so schön passt, Kosubek mal wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=FNJgRh1TbGE
„Kinder sind vollkommen orientierungslos“ – Realschullehrer aus Bayern beschreibt Bildungskrise
Ist ein Realschullehrer aus München (nicht Berlin oder Frankfurt a.M.), Migrationsanteil der Schüler seiner Schule, um die 90%, zwischen 50% und 75% Muslime. Er selbst überlegt, ob er seine Kinder später mal in eine Privatschule schickt.
Einige Lehrer haben wohl mittlerweile Vokabelhefte für deutsch, weil so wenige Sprachkenntnisse vorherrschen. Ich bewundere ja den Typen, dass der bei solchen Zuständen nicht den Mut verliert. Dummheit und Unbildung halte ich für die allergrößte Gefahr, die es für eine funktionierende Gesellschaft gibt…
@Scheinregen
„Dummheit und Unbildung halte ich für die allergrößte Gefahr, die es für eine funktionierende Gesellschaft gibt…“
Unbildung? Oder doch eher Bildungslosigkeit?
Als Gefahr empfinde ich eher Zeitgenossen, welche sich eigene Fehler nicht eingestehen können, obwohl diese offenkundig sind und deshalb lieber à la Baerbock rumeiern und im Zweifel mit Rotz und Trotz reagieren und sich trotz dieser Defizite rechthaberisch mit leeren Worthülsen gebären. Nicht in deinem Fall, aber bei jenen, welche in der Position sind, etwas zu bewirken.
Erst wenn die, die nichts haben auf die Idee kommen das was an Infrastruktur um sie herum ist und trotzdem nicht für sie da ist, zu zerstören, wird ein größerer Teil der Lemminge überhaupt erst deren Existenz wahrnehmen.
Frühestens dann kann es Veränderungen geben, solange die herrschenden Kleptokraten und Despoten sich in Ruhe die Taschen füllen können und als Alibi damit es nicht so Auffällt einen 3 Weltkrieg beginnen, wird alles nur noch schlimmer. Klauen ist nicht die Lösung aber das Zerstören der für die Wohlstandsgesellschaft nötigen Infrastruktur schon. Die kann gar nicht so gut Abgesichert werden, damit sie nicht kaputt geht.
Frei nach dem Motto: Macht kaputt was euch kaputt macht.
Ja, geht mir auch so, nur bekommen wir dann einen autoritären Staat, der wie in Amiland auch auf 12 Jährige schießt.
Es nützt nichts die Infrastruktur zu zerstören, wir müssen die Systemstrukturen, mitsamt der Elite beseitigen.
Interessant ist schon, das hier die Tagesschau als Quelle angegeben wird,
In den „Hinweisen des Tages“ auf den NDS vom 18.11.25 wird bagw als Quelle angegeben, „BAG Wohnungslosenhilfe“.
Die vermelden für 2024- 1.029.000 Wohnungslose, davon leben auf der Straße 56.000 ( 54.000- 2023).
840.000 seien durch die Kommunen untergebracht, der Rest in Ein und Mehrpersonenhaushalten.
Die Gründe seien die anhaltende Zuwanderung und (natürlich) der angespannte Wohnungsmarkt, der steigende Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sei nicht aufzufangen.
Mehrheitlich Männer, schreibt der Autor, 565.000 Männer, 564.000 Frauen und Kinder zeigt die Erhebung der BAGW.
Da hätte der Autor also recht, oder? Denn es sind 1000 Männer mehr als Frauen und Kinder, also die Mehrheit !?!
20% Deutsche, 80% keine deutsche Staatsbürgerschaft, davon 55.000 mit EU-Staatsbürgerschaft, 765.000 Personen mit anderer Staatsbürgerschaft oder Staatenlos, das wäre ein Plus von 14% gegenüber 2023.
Ich zitiere folgenden Absatz:
„Zu den häufigsten Auslösern von Wohnungslosigkeit in Deutschland zählen Miet- und Energieschulden, Konflikte im Wohnumfeld, Trennung oder Scheidung und Ortswechsel. Wohnungslose Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft hatten mehrheitlich in Deutschland noch nie eine Wohnung.“ ( Zitat Ende)
So die Hochrechnungen des BAGW.
In dem Tagesschaubeitrag wird eine rührselige Geschichte von einem Mann mit noch offener Hüfte erzählt, dann kommt auch irgendeine Chefärztin zu Wort, die was von Traumata und psychischen Erkrankungen erzählt, die dann durch Wohnungsnot verschlimmert werden usw. usf.! Tja, die Psychos, was?
Der Autor spannt einen weiten Bogen, Politik für die Bessergestellten und das übliche, was gerade den Lesern hier schon lange bekannt ist, stimmt ja auch.
Zuwenig bezahlbarer Wohnraum stimmt in jedem Falle, wissen wir alle.
Aber die Zahlen des BAGW zeigen mit der Zuwanderung eine Komponente auf, die wenig bis gar nicht thematisiert wird!
Da fragt man sich, warum? Passt da irgendwas nicht in diverse ideologische Konzepte?
Ich frag ja nur……..
Wahrscheinlich gibts da Verwirrung um „wohnungslos“ und „obdachlos“.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1320323/umfrage/untergebrachte-wohnungslose-personen-nach-geschlecht/
Wohnungslos sind viele, „wohnungslos ohne Unterkunft“ aber zu fast 80% Männer. Aber auch bei verdeckter und untergebrachter Wohnungslosigkeit sind deutlich mehr Männer betroffen, auch Stand 2024, keine Ahnung, warum da die Zahlen voneinander abweichen, die „BAG Wohnungslosenhilfe“ scheint ja andere zu haben?
Ja, die Mädels schlüpfen halt einfacher unter eines anderen Decke, als es Männern bei aller Gleichberechtigung möglich ist bzw. von den Mädels zugestanden wird…
Wie jetzt, dafür wurde doch diese Bundesregierung gewählt? (Und die AfD natürlich, allerdings in grossen Teilen von denen, die beim Nach-Unten-Treten nicht merken, dass sie auf sich selber herumtrampeln).
Die Programmatik war doch klar?
Nichts kann der Deutsche besser, als über Zustände zu jammern, für die er selber (mit-)verantwortlich ist, was er allerdings ebenso nachdrücklich abstreitet wie er jammert.
AfD-Wähler treten nach unten? Wäre mir jetzt neu, es sei denn, man zählt die Elenden der ganzen Welt zu „nach unten“ dazu und möchte, dass die alle von unserem Sozialsystem aufgefangen werden. Zahlenblinde Linke sind ja jetzt nicht so selten…
Solange Linke links sind und Rechte rechts ist Ihre Welt in Ordnung.
Das ist…… peinlich 🙈
Wer sagt`s dem Lapuente, dass er mit seinen Bewerbungsschreiben für den Stürmer mindestens 80 Jahre zu spät dran ist?
Scheinbar sehr disparaten Polit-Medialen „Assimilanten“ wie u.a.:
S. Wagenknecht: https://web.de/magazine/politik/inland/wagenknecht-aussage-regierungsbildungen-massiv-erschweren-41605234
R. De Lapuente: https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/deutschland-vor-2013-ein-idyll/
oder auch
Z. Gallant: https://overton-magazin.de/buchempfehlungen/wie-verlor-der-faschismusbegriff-seine-bedeutung/
als zeitgenossischen Kapo’s/Capos?
Mmmh, ob die nun disparat sind, wage ich nicht zu beurteilen.
Die Gesamtsituation allerdings ist desperat. Und, da hat Herr de Lapuente zweifelsfrei recht, die AfD trägt mangels Macht an dieser Situation keinerlei Schuld.
Mal an die eigene Nase fassen und dort popeln, das kommt weder den großen Bonzen noch den kleinen Böhmermännern hierzulande in den Sinn.
Alerta!
Ui, der hat aber gesessen. Böhmermann-Niveau, alle Achtung!
Der kausale Zusammenhang, der als Aufhaenger dieses Artikels fungiert, wirkt auf mich ein wenig konstruiert, denn wer behauptet denn ernsthaft, dass das Aufkommen der AfD ursaechlich ist für den gesellschaftlichen Abwaertstrend?
@Georg (https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/deutschland-vor-2013-ein-idyll/#comment-314861, 19.11.2025 13:24)
„Es geht den Konservativen und Rechten nicht um die Beseitigung der Armut, sondern um die physische Reduzierung der Armen. Deswegen ist es m.E. nur noch eine Frage der Zeit, wann von rechter und konservativer Seite entsprechende Euthanasie-Programme in die Diskussion gebracht werden … wird dann den Betroffenen von behördlicher Seite die staatlich finanzierte und organisierte Möglichkeit zum Freitod offeriert werden.“
___
@Scheinregen (https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/deutschland-vor-2013-ein-idyll/#comment-314886, 19.11.2025 14:15)
„Deine Phantasie möchte ich haben.“
____________________
Ohne weitere Kommentare dazu aus dem Archiv geholt (aus „Wenzels gesammelten Werken“):
„Agenda 2010 Plus“ – der Film zur Reform (15.03.2003; Flyer zur Sondervorstellung am 18.06.2003)
https://archiv.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/allg/soylentgreen.pdf
Man beachte das Datum!
Auf dem Podium der „Diskussion mit geladenen Gästen“ nach der (von mir organisierten) o.g. Sondervorstellung saß übrigens u.a. eine gewisse Katja Kipping …
__________
Dazu noch die Diskussionsseite danach (https://archiv.labournet.de/diskussion/wipo/gesund/alte.html) u.a. mit folgenden Beiträgen (ob die Links zu einzelnen Artikeln noch gültig sind, habe ich jetzt nicht überprüft):
— Nun gehts ans Eingemachte. Die solidarische „Soylent-Green“-Gesellschaft
— Soylent Green – oder Rentnereuthanasie
__________
Wenzel
___
Ich bin mir irgendwie, und ich weiß nicht warum, zu 90% sicher, dass die anzustrebende Förderung des sozialverträglichen Frühablebens von sich selbst als Linke definierende Kräfte in enger Kooperation mit den großen Kirchen dieses Landes in die Debatte eingetragen wird.
Alte aus ihren zu großen Wohnungen zu schmeißen ist auf jeden Fall schon mal anerkannter Teil in der Debatte der „Linken“. Da ist aber noch Luft nach oben.
„Parallel dazu noch so eine frohe Kunde: Jedes siebte Kind in Deutschland ist von Armut bedroht. “
Na da ist es doch sehr gut, dass immer weniger Kinder in diesem Land das Licht der Welt erblicken. Mal wieder ein Beispiel, dass auch alles viel schlimmer sein könnte. Hört jetzt mal bloß auf zu jammern.
Am schönsten war Deutschland am 8.Mai 1945.