
Seit dem Bankrott der Sowjetunion feiert sich der Westen als finaler Sieger im Systemwettbewerb und als glorreicher Gewinner im Kampf des Guten gegen das Böse. Einige Kriege und Krisen später gefällt er sich immer noch in der Pose des Triumphators und Weltdominators. Jetzt stellt sich heraus: Im Widerstand gegen eine multipolare Welt demontiert er sich selbst.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind auf diesem wunderbaren Planeten schreckliche Dinge geschehen, so schrecklich, dass sich die Weltgemeinschaft schwor, gemeinsam dafür zu sorgen, dass sich solche Katastrophen nie mehr wiederholen.
In der zweiten Hälfte entwickelten die verfeindeten Nationen USA und UdSSR die tödlichsten Waffenarsenale, welche die Welt je gesehen hat. Sie waren so zerstörerisch, dass beide Seiten davor zurückschreckten, sie gegen ihren Erzfeind einzusetzen. Der Systemwettbewerb zwischen dem Kapitalismus und Kommunismus gefror im „Gleichgewicht des Schreckens“.
Dann kamen Glasnost, Perestroika und die Wiedervereinigung Deutschlands. Es herrschte für einen kurzen Moment Tauwetter. Der Kalte Krieg war vorbei. Alle atmeten auf.
Die Weltgemeinschaft hatte im 20. Jahrhundert drei Mal Gelegenheit, vernünftige Schlussfolgerungen aus den bis dato größten Krisen der Menschheitsgeschichte zu ziehen: 1918, 1945 und 1990.
In der Tat versuchte sie 1920 mit der Gründung des Völkerbundes und 1945 mit der Gründung der Vereinten Nationen, den Pazifismus zu institutionalisieren. Offensichtlich mit bescheidenem Erfolg. 1990 war die dritte Gelegenheit, aus den Ereignissen der jüngsten Geschichte die richtigen Schlüsse zu ziehen. Tatsächlich wurden in den folgenden Jahren diverse neue Abrüstungsverträge geschlossen (START, CFE, CTBT, SORT, NPT, CWC). Man traute sich gegenseitig immer noch nicht über den Weg, gab sich aber Mühe, die Apokalypse zu verhindern.
Temporäre Anzeichen von Lernfähigkeit
Völkerbund, UNO, Abrüstungsverträge: Es hat den Anschein, dass die Weltgemeinschaft immer wieder zur Vernunft kam und einsah, dass Bomben nicht die Lösung sein können und Konflikte besser durch Verhandlungen gelöst werden. Sie hat auch erkannt, dass eine Welt mit weniger Waffen eine bessere ist als eine mit mehr Waffen. Man möchte ihr zu diesen Erkenntnissen herzlich gratulieren, denn sie scheinen zu belegen, dass Menschen lernfähig sind und über einen intakten Selbsterhaltungstrieb verfügen.
Wie kommt es, dass wir uns heute schon wieder in einer Lage befinden, die sich wie der Dritte Weltkrieg anfühlt?
Party time!
Blenden wir zurück ins Jahr 1990. Natürlich war der Zerfall der UdSSR und des Kommunismus für die USA und die gesamte kapitalistische Wertegemeinschaft erst einmal ein Grund zum Jubeln. 1945 hatte man die Welt vor dem Faschismus gerettet und 45 Jahre später vor dem Kommunismus. Was für eine historische Leistung! Nun war der Weg frei für die Globalisierung des Turbokapitalismus aka Neoliberalismus. Party time!
Party time bedeutete: Steuerentlastung für Reiche, Abbau von Sozialleistungen, Deregulierung, Finanzcasino, billiges Geld, Verschuldung, Auslagerung der industriellen Fertigung in Billiglohnländer, Umweltzerstörung, Freihandelsabkommen, New Economy, Social Media, Kriege im Nahen und Mittleren Osten, rücksichtslose NATO-Expansion.
Money-Making im Westen, Nation-Standing im Osten
Während der Westen den Endsieg des Kapitals über die Arbeit feierte und emsig neue Märkte in sein neoliberales System integrierte, waren Russland und China emsig damit beschäftigt, sich zu einem Global Player aufzurichten. Dabei waren unterschiedliche Motivationen im Spiel: Dem Westen ging es bei seinen Aktivitäten in erster Linie um Profitmaximierung und Refeudalisierung (der Neoliberalismus entfaltet sich am besten ohne Grenzzäune, schließlich sollen Kapital, Waren, Dienstleistungen und Personen möglichst frei zirkulieren). Russland und China ging es um ihr Standing als Nation, ihr Nationalprestige.
Es ist wichtig, die unterschiedliche Qualität der Dynamik zu verstehen. Der Westen ist vom Money-Making beseelt, Russland und China vom Nation-Standing. Während die russische Regierung auf militärische Potenz setzte, um die nationale Stärke zu demonstrieren (was angesichts der schieren Größe des Landes und der Menge seiner Bodenschätze einleuchtend scheint), setzte die chinesische auf die wirtschaftliche Potenz. Beide Nationen haben in kurzer Zeit viel erreicht. Sie wollen als potente Global Player wahrgenommen und respektiert werden. Man kann das verstehen.
Hausgemachte Systemschwäche
Ist die Stärke Russlands und Chinas der Grund, warum wir heute wieder am Abgrund stehen? Nein. Der Grund sind 30 Jahre Party time. Die Exzesse des Neoliberalismus haben den Westen von innen geschwächt. Die Eliten haben alles dem globalen Wettbewerb, der privaten Profitmaximierung und dem BIP-Wachstum untergeordnet. Die Reichen wurden immer reicher, die arbeitende Bevölkerung profitierte kaum vom BIP-Wachstum. Der traditionelle Mittelstand – ein Produkt starker Gewerkschaften und der „sozialen Marktwirtschaft“ – kam im Zuge der Globalisierung immer mehr unter Druck. Einerseits wurde von den Angestellten mehr Leistung gefordert, andererseits verflüchtigte sich die Solidarität der Unternehmen und des Staates. Die Frustration in den Mittel- und Unterschichten bildete den Nährboden für Protestparteien, deren Erfolg den traditionellen Parteien zusetzte und die Zusammenarbeit in den Parlamenten und Regierungen erschwerte. Das Klima in der Politik und in der Gesellschaft wurde immer rauer, gehässiger und hysterischer. Der Neoliberalismus löste im Westen reihenweise Krisen aus, förderte die Spaltung in der Gesellschaft und trug entscheidend zur Destabilisierung der Demokratien bei. Diese Entwicklung ist weder die Schuld der Russen noch der Chinesen. Sie ist die Folge einer kapitalistischen Systemkrise.
Obwohl sich die Zeichen mehrten, dass der Neoliberalismus als Modell für eine prosperierende Weltwirtschaft und den Weltfrieden nicht taugt, war der Westen überzeugt, dass die Globalisierung des Modells alternativlos ist. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den verhassten Russen (Erzfeind!) und den gefürchteten Chinesen (Kommunisten!) diente auch dem Zweck, den westlichen Lebensstil zu globalisieren und die westliche Ideologie per Soft Power durch die Hintertür zu etablieren.
Provokation und Konfrontation statt Selbstkritik
Während die Party time im Westen zur Systemschwäche führte, führten Ehrgeiz und Disziplin im Osten zur Systemstärke. Wie reagierte der Westen darauf? Statt Russland und China den gebührenden Respekt zu zollen und den Neoliberalismus zu domestizieren, suchte er die Konfrontation. Russland provozierte man mit NATO-Kriegsspielen vor der Haustüre, China mit Belehrungen, Drohungen und schikanösen Handelshemmnissen. Das westliche Verhalten zielte schamlos darauf ab, die Russen und Chinesen an ihrer Entwicklung zu hindern. Mit anderen Worten: Um die unipolare Weltordnung zu retten, ging der Westen dazu über, die unaufhaltsame Entstehung einer multipolaren zu sabotieren.
Man muss das an dieser Stelle deutlich sagen: Das Verhalten des Westens gegenüber Russland und China muss als imperialistisch und aggressiv bezeichnet werden. Schlimmer noch: Es hat die Qualität einer Kriegserklärung.
Scheitern auf allen Ebenen
2023 steht fest, dass der Westen mit seiner Bully-Strategie gescheitert ist, und zwar auf allen Ebenen:
- Geopolitisch: Russland und China sind strategisch eng zusammengerückt. Die bipolare Weltordnung ist Fakt. Die BRICS-Volkswirtschaften haben ein enormes Wachstumspotenzial. Damit wird auch die multipolare Weltordnung in naher Zukunft Fakt sein. Der Westen hat sich mit seinen Sanktionsorgien und seiner Kriegsführung gegen Russland im globalen Süden noch unbeliebter gemacht. Obwohl die große Mehrheit der Nationen den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt, kennt sie die Vorgeschichte und die geopolitische Intention des Westens.
- Wirtschaftlich: Der westliche Konfrontationskurs gegen Russland, China und neu auch alle Staaten, die mit Russland und China Handel treiben, zerstört Lieferketten, verteuert die Produktion, behindert den Handel, erzeugt Inflation, mutet der eigenen Bevölkerung schmerzhafte Wohlstandsverluste zu, schadet dem globalen Süden, zwingt immer mehr Menschen zur Flucht und verschärft die globalen Krisen.
- Militärisch: Der Kalte Krieg hat uns gelehrt, dass ein Wettrüsten der Supermächte nur zu einem Gleichgewicht des Schreckens führt. Die Expansion der NATO wird daran nichts ändern. Russland und China haben die Ressourcen, um das Wettrüsten durchzustehen. Die Neuauflage des Kalten Krieges ist nur ein gutes Geschäft für die Rüstungsindustrie – auf Kosten der Bevölkerung. Strategisch ist er nutzlos.
- Moralisch: Frage: Wie oft hat die westliche Wertegemeinschaft ihre christlichen und humanistischen Werte schon verraten? Die Geschichte der abendländischen Zivilisation strotzt vor moralischem Totalversagen. Inquisition, Kreuzzüge, Kolonialismus, Imperialismus, Sklaverei, Rassismus, Faschismus, völkerrechtswidrige Kriege – wie passt das alles zu einer christlichen und humanistischen Wertegemeinschaft? In der Gegenwart vergeht fast kein Tag ohne öffentliche Zurschaustellung der westlichen Doppelmoral. Mit welchem Recht zeigt der Westen mit dem Finger auf andere und fordert rechtstreues Verhalten? Nur der Westen selbst glaubt noch an seine Glaubwürdigkeit, dafür sorgt die konzertierte Propaganda. Die übrige Welt durchschaut die Heuchelei und verachtet die „regelbasierte Ordnung“ nach dem Vorbild der Mafia. Der „ehrenwerte“ Westen ist schlicht nicht in der Position, die Welt in „Gut“ und „Böse“ zu unterteilen. Es steht ihm nicht zu.
- Kulturell: Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus und Toleranz sind großartige kulturelle Errungenschaften. Was diese Errungenschaften in der Praxis taugen, zeigt sich im Stresstest. Nach dem (provozierten) Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine einigte sich der Westen blitzschnell auf „Sanktionen aus der Hölle“, die Beschlagnahmung von russischem Eigentum, die Isolierung von russischen Sportlern und Künstlern, die flächendeckende Zensurierung russischer Medien, eine durchgehend antirussische Berichterstattung in den Massenmedien, die bedingungslose Unterstützung der Politik der ukrainischen Regierung mit Geld und Waffen, die Aktivierung der NATO und die pogromartige Verleumdung von Personen, die Russland nicht sofort öffentlich verdammten oder es wagten, Kritik am Vorgehen des Westens zu äußern. Hasstiraden gegen Russen wurde sofort salonfähig. Auch niederträchtige Terror- und Mordanschläge gegen russische Infrastrukturen (z.B. Nord Stream) und Zivilisten ernteten Applaus.
Selbstverständlich war/ist der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine völker- und menschenrechtswidrig. Aber die kollektive Reaktion des Westens inklusive der erklärten Absicht, Russland zu ruinieren, war/ist es auch. Eine Wertegemeinschaft, die elementare Werte über Bord wirft mit der lächerlichen Begründung, Russland habe die gesamte freie Welt angegriffen, ist ein Etikettenschwindel: Wo Demokratie draufsteht, ist Despotie drin.
Egal, wie der Ukrainekrieg endet – der Westen hat bereits verloren. Er hat es versäumt, die historische Leistung Russlands und Chinas zu würdigen. Er war zu sehr mit der Würdigung seiner eigenen historischen Verdienste und seiner neoliberalen Mission beschäftigt. Mit seinem konfrontativen Kurs gegen Russland und China hat er sich in ein Schlamassel manövriert. Obendrein hat er seine eigenen Werte verraten. Die unipolare Weltordnung ist Geschichte. Dem Westen bleiben nur zwei Optionen. Entweder akzeptiert er demütig und bescheiden seinen neuen Platz in der multipolaren Weltordnung. Oder er beharrt in geistiger Verblendung auf seiner globalen Führungsrolle, geht Vollgas in die Eskalation und packt das gesamte Waffensortiment aus. Diesen Waffengang wird allerdings niemand überleben.
Orientierungshilfe für das Überleben der Menschheit
Was haben wir aus den Jahren 1918, 1945 und 1990 gelernt? Offenbar nichts. Dabei wäre die rettende Lektion gar nicht so schwierig:
- Alle Nationen, Religionen, Kulturen und Traditionen sind gleichwertig. Niemand hat das Recht, das Eigene aufzuwerten und das Andere abzuwerten.
- Jede Nation hat Anspruch auf Souveränität und Prosperität.
- Respekt und Vertrauen sind die zentralen Werte der Zivilisation. Ohne sie gibt es kein Miteinander und keinen Fortschritt.
- Der einzige völkerverbindende Ismus ist der Pragmatismus, der unermüdlich die Win-win-Situation in der Vielfalt sucht.
- Jede Form von Drohung, Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt ist unerwünscht.
- Frieden muss das oberste Ziel jeder Regierung sein.
Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, dass 99 Prozent der Weltbevölkerung dieser Orientierungshilfe zustimmen würden. Sogar im Westen.
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„Der Westen hat verloren“ – ‚tschuldigung, aber das ist so eine der Überschriften, die dank ihrer Oberflächlichkeit leicht daneben schießen und bei mir Ärger auslösen. Natürlich weiß ich, was der Autor meint. Aber:
die Machthaber im Westen, die Oligarchen, die verkrusteten Machtstrukturen, sie alle haben gewonnen! Sie haben sich in den letzten Jahren dumm und dämlich verdient. Die Summen, um die es da geht, sind für Normalmenschen nicht nachvollziehbar. Die Ansprüche an die sogenannten Politiker sind immer geringer geworden, wer korrupt genug ist, macht mit einem gefälschten Lebenslauf und einer Reihe dümmster Sprüche Karriere.
Verloren haben die Völker im Westen, also die Arbeitnehmer, die Rentner, die Kranken und Behinderten.
Diese sind den Machthabern aber ziemlich gleichgültig, jedenfalls solange sie sich noch irgendwie ausnutzen lassen (als Steuerzahler, als Soldaten).
Der Westen hätte verloren, wenn seine Oligarchen anfangen würden zu verlieren und seine Politiker vor Gericht stünden. Aber soweit sind wir noch lange nicht!
Zustimmung! Der Preis für den Aufstieg Chinas war hoch. Gewisse westliche, als links/marxistisch auftretende Eliten halten sich mit Kritik an/Widerstand gegen westliche kapitalistische Eliten zurück, sofern diese zum Aufstieg Chinas beitragen (McKinsey, Blackrock…). Ist ja auch viel bequemer.
Das System in China hat allerdings ein paar Pferdefüße, weshalb es auch nicht so ist, dass jetzt – trotz Zunahme an Wohlstand – alle gerne nach China auswandern würden.
Allenfalls die Kapitalisten, denen China bei Besuchen seine aufopferungswilligen Arbeitskräfte vorführt, so dass „Manager und Industrielle mit leuchtenden Augen von China sprechen“ . (Herfried Münkler: https://internationalepolitik.de/de/lahme-dame-demokratie)
Die Pandemie hat einige problematische Seiten Chinas offenbart: Die Teilnahme Chinas am Pandemie-Planspiel Event 201, der endlose Lockdown mit weiteren drakonischen Maßnahmen, die Durchführung von Gain-of-Function-Forschung von US-Auftraggebern, da diese Forschungen im eigenen Land verboten waren… und das Einschwenken von hiesigen, als tonangebend links auftretenden Kräften auf Forderungen nach Maßnahmen nach chinesischem Vorbild und übelste Diffamierung aller Kritiker, vor allem aus den eigenen linken Reihen („Nazis, Antisemiten, Coronaleugner …“).
Die mit der Pandemie-Aufführung durchgesetzte Entdemokratisierung, Spaltung, Zerstörung der Zivilgesellschaft und Gleichschaltung der Öffentlichkeit war Vorbedingung, um diesen weiteren Krieg mit mittlerweile wohl hunderttausenden Toten ohne großen Widerstand aus der Bevölkerung eskalieren zu können. Wir erinnern uns: Kaum wurden die Corona-Maßnahmen gelockert, begannen die Provokationen gegen Russland.
Der Text von Münkler, siehe oben, zeigt auch sehr gut, wohin die Reise gehen soll…. eine aufmerksame Lektüre des gesamten Textes lohnt sich! Und die Linke macht – Dank China – mit! Das ist der Preis, den wir zahlen, und die Frage ist, ob es nicht anders besser gegangen wäre…
Ja 99% stimmen immer allem idealistischen und moralischen Blabla zu und meinen damit hätten sie etwas geleistet, das ist ein Teil des Problems, man könnte sogar sagen das IST das Problem, Guido. Werde die neuen 6 Gebote sofort an das Christkind weiterleiten… das kann sich dann den Kopf darüber zerbrechen wie Souveränität und kein Recht für etwas zusammengehen.
Zynismus ist auch keine Lösung.
Aber er schärft den Blick und klärt das Hirn.
Kluger Artikel! Leider scheitern die Lösungsansätze zum einen an der Käuflichkeit und Unehrlichkeit der Politiker und zum anderen leider auch an der unfassbaren Dummheit der deutschen Regierung!
Die Bevölkerung nicht vergessen: Auch hier haben die Dummen und die Gierigen gefühlt eine 2/3 Mehrheit.
Nur zur Erinnerung.
Als Hitler sich in seinem Bunker eine Kugel durch den Kopf gehen ließ, dann tat er es nicht deshalb weil die Amerikaner, Britten und Kanadier in der Normandie gelandet waren und den Rhein überschritten hatten, sondern weil zu diesem Zeitpunkt die Rote Armee bereits das zweite Stockwerk des Reichstages stürmte, und somit weniger als 1km vom Führerbunker entfert gewesen ist. Für Hitler gab es kein Entkommen mehr, er konnte die Russen bereits kommen hören und es blieb ihm nur die Wahl zwischen Selbstmord und schon übermorgen in einem Käfig auf dem Roten Platz in Moskau zur Schau gestellt zu werden. Der Zweite Weltkrieg wurde nicht in der Normandie entschieden, sondern an der Wolga, und es war die Rote Armee gewesen, welche das Banner des Sieges über den Reichstag hisste und Hitler in den Selbstmord trieb.
Nur zur Erinnerung,
der zweite Weltkrieg wurde im Westen und im Osten für die Alliierten entschieden.
Es war schon eher ein 3 Frontenkrieg, da die Alliierten auch in Italien die deutschen Truppen vor sich her trieben.
Der Föhrer hatte entschieden in Berlin zu bleiben. Er hätte auch recht einfach nach Süddeutschland türmen können und hätte sich dann vor nichtrussischen Truppen die Kugel durch den Kopf gehen lassen. Scheiß drauf, Hauptsache Tod der Mistkerl.
An den extremen Materiallieferungen der Russen an die westlichen Alliierten lag es nicht, dass Deutschland mit einen Mehrfrontenkrieg konfrontiert wurde. Das war genau anders herum.
Scheiß Geschichtsklitterung von Winnie, schlecht gemacht und leicht zu durchschauen.
„Hauptsache Tod der Mistkerl.“
Lebend wäre er viel mehr wert gewesen. Er hätte uns dann z.B. von seinen Sponsoren erzählen können, von seinen Inspirationen für den Holocaust, von seinen Strukturen.
Hitler war auch nur der sprechende Kopf und diejenigen, die hinter ihm standen haben nicht nur alle überlebt, sondern im Westen Karriere gemacht. Der Faschismus wurde daher auch nie besiegt, sondern er hat sich einfach umbenannt – vom Nationalsozialismus zur repräsentativen Demokratie. Die Strukturen dahinter haben sich aber nie geändert.
Die Kriegswende war Stalingrad (1942/43). Und nicht die Landung der Allierten in der Normandie (1944) oder in Sizilien (Juli 1943). Und es war auch die Rote Armee die ab Februar 1943 Hitlers Truppen an der Ostfront unter größten Opfern band und damit solche Operationen der Westallierten erst möglich machte.
Von „Rattenlinien“ scheinst du noch nichts gehört zu haben. Viele Nazis wurden nach 1945 in Südamerika weiterverwendet. Zum Glück hatte Adolf nicht die Chance dazuzugehören.
Im Mai 1943 kapitulierten die deutschen und italienischen Truppen in Tunesien.
Der Verlust von 40.000 Toten und Verletzten sowie 275.000 Kriegsgefangenen entsprach einem zweiten Stalingrad.
Es gibt nicht DEN einen Wendepunkt in WK2, es war eine Entwicklung an allen Fronten, auch in der Luft und zu See: Kursk, Atlantikschlacht, Luftkrieg über D, Zusammenbruch der Herresgruppe Mitte, Kessel von Falaise, Ruhrkessel usw.
NCC1701D warum soll ich noch nichts von der Rattenlinie gehört haben? Du hättest auch fragen können ob ich noch nichts von den Partisanen hinter der Front oder vom Luftkrieg gehört habe, hat eben alles nur sehr weitläufig mit dem oben angesprochen Thema zu tun.
Sehr schwache Gesprächsführung.
Hätte hätte Fahrradkette… ich traue dem Otto inzwischen allerhand zu, aber keine intimen Kenntnisse von Föhrers Gedankenwelt. Dessen Parkinson war inzwischen so fortgeschritten, daß er wohl nicht mal mehr den Kopf vor der eigenen Pistolenmündung hätte stillhalten können, daher Cyankali. Ganz davon abgesehen, daß ihm auf Reisen womöglich das gleiche Schicksal wie Gaddafi geblüht hätte…
Das „Alliierten“-Gesülze ist ja die aktuellste Anweisung aus seinem Propagandakatalog. Sehr hilfreich, wenn man beim Überlegen dann auf den Trichter kommen soll, daß die ungefähr gleiche Anteile hatten, und dann im weiteren die UDSSR völlig ausblenden kann.
Und auch die „immensen Materiallieferungen der USA“ an die Rote Armee schaut er sich generell nur mit einem Auge an. Vergisst dabei generell, zu erwähnen, daß es keine Geschenke waren – sondern von der UdSSR BEZAHLT wurde: mit Rohstoffen und Getreide – Immerhin größtenteils Lieferungen während der Kriegszeit….
„Materiallieferungen im Werte von zehn Milliarden US-Dollar standen Mangan und Chrom für 7,5 Milliarden gegenüber; die Restsumme wurde überwiegend in Gold ausgeglichen.“ (Zitat WELT). UK erhielt fast das 3fache, bei deutlich kleinerer Armee, wenn ich nicht irre? Die US-Lieferungen von Panzern und Flugzeugen waren in der Größenordnung von 10% der sowjetischen Produktion. Sicher hilfreich – kriegsentscheidend wohl eher nicht. Anders war es mit Jeeps für die Offiziere, die überdimensionierte Pkw-Industrie der USA konnte da ohne Ende liefern.
Soweit ich weiß wurde die UDSSR nicht gezwungen die Lieferung abzunehmen und mit Weizen und Mangan kann man schlecht auf eine Invasionsarmee werfen.
Ich habe nie behauptet, dass es Geschenke waren, was auch überhaupt nicht selbstverständlich ist.
UK hat das 3fache bekommen, ja und, haben es vermutlich auch bezahlt.
Soweit ich weiß, hat man die USA nicht zwingen können, mit Chrom, Mangan (für hochwertigen Stahl) und Weizen (für Industriearbeiter) bezahlt zu werden. Ich gehe daher (mal ganz evidenzbasiert) davon aus, daß sie es gut gebrauchen konnten.
Für Föhrers Heldenmut, den ihm alte Nazis nach fast 80 Jahren immer noch gern andichten möchten, gibt’s übrigens wohl eher keine Evidenz. Auch wenn Hinkefuß Göbbels damals noch so laut darüber „berichtet“ hatte.
Eben, war eine super Sache für beide Seiten.
Warum jammert Noname dann rum?
?
Dunkel ist der Worte Sinn…
Jedenfalls war ich es ganz bestimmt nicht, der gerade wieder mal nen feuchten Traum gehabt hat.
Vom grandiosen Sieg der UKR- ähm der Wehrmacht und von den 27 Mio Kriegsopfern der Russen auch im aktuellen Krieg…
Geh in den Keller heulen.
Ich war das auch nicht, von wem träumst du da?
Du solltest wildfremden Menschen nicht von deine Fantasien erzählen, so etwas sollte intim bleiben.
Sagt die dein Ottono
Gern geschehen.
Beim Föhrer schreibt Ottono: SCHEISS DRAUF
In der Ukraine sieht er keinen Scheiss drauf Föhrer, sondern adressiert ihn auf Russland mit dem Präsidenten. Das muss man erstmal fertigbringen, um so einen Dünnpfiff zu äussern.
Auch heute erhält Ottorno den Titel, sich wiedermal selbst zu übertreffen!
Herzlichen Glückwunsch
Sind Sie ein Bundeswehrsoldat oder was ?
Ich finde es unverschämt wie Sie hier die Leistungen der Roten Armee kleinreden !
Was hätten die Materiallieferungen genützt, wenn es nicht die sowjetischen Menschen gegeben hätte, die das gelieferte Material gegen die Hitler-Wehrmacht zum Einsatz gebracht hätten ?
Ist das Blutopfer von 27 Millionen SowjetbürgerInnen für Sie tatsächlich nicht der Rede wert ?
Sie und die Haubitze sind mir eine Rätsel, und ihre Kommentare ein weiterer Haufen auf dem deutschen Schandeberg !
Was geht in Ihrem Kopf vor, wenn Sie von solchen „Heldentaten“ der Wehrmacht erfahren ?:
„“ Wir saßen zu acht an einem Tisch und erzählten über Russland. Und er erzählte: „Ach, da haben wir eine Spionin geschnappt, die da in der Gegend herumgelaufen ist. Und da haben wir ihr zuerst mit einem Stecken auf die Äppelchen gehauen, dann haben wir ihr den Hintern verhauen mit dem blanken Seitengewehr. Dann haben wir sie gefickt, dann haben wir sie rausgeschmissen, dann haben wir ihr nachgeschossen, da lag sie auf dem Rücken, da haben wir [mi]t Granaten gezielt. Und jedes Mal, wenn wir in die Nähe trafen, sie aufgeschrien. Zum Schluss ist sie dann verreckt und wir haben die Leiche weggeschmissen.“ Und stellen Sie sich vor, es saßen mit mir am Tisch acht deutsche Offiziere, und es gab hallendes Gelächter „“
„Ich finde es unverschämt wie Sie hier die Leistungen der Roten Armee kleinreden!“
Dummschwätzer,
Siehe meinen Kommentar um 15:18 direkt hier drunter.
Und dann kommen Sie mit einem Kriegsverbrechen, dass ich BESTIMMT ganz toll finde. Sie versuchen zumindest den Eindruck zu gewinnen.
Dummschwätzer
Mann sollte auch nicht vergessen, dass Russland zu 99% auf dem europäischen Schauplatz gekämpft hat. Es gab auch noch einen pazifischen und das war vermutlich auch kein Zuckerschlecken.
Das wird, vor allem in diesem Forum, gerne verdrängt, schmälert aber in keiner Weise die Leistungen der roten Armee und der UDSSR.
Die Generalsekretere von damals waren mir auf jeden Fall lieber als der selbstverliebte Zar, der sich heute die Nüsse im Kreml platthockt.
Ist der ‚Westen‘ nicht selbst als Garant das Russland gewinnt?
Ja natürlich, selbst westliche Medien schreiben darüber, das Russland wesentlich besser da steht als die sanktionierer!
Angeblich ist heuer Russland in den ‚top ten’s see erfolgreichsten Staaten. Grübel denk…was ist da los…
Ja, was ist da los….?
Liegt an dem „Angeblich“ das es keinen interessiert.
Falsch, Egoisten argumentieren so, aber nicht Gesellschaften in einem Staat oder anderen Staaten. Denn das betrifft die Menschheit im allgemeinen und nicht was Ottono sich gerade aus der Nase zog!
„Selbstverständlich war/ist der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine völker- und menschenrechtswidrig.“
So, so ‚selbstverständlich‘ (…). War der Kampf der SU gegen den Hitlerfaschismus auch ein menschenrechtswidriger Angriffskrieg? Oder legt der Autor hier andere Massstäbe an?
Die seit 1991 erfolgte stetige Ausweitung der Nato ‚Grenze‘ nach Osten, also in Richtung der russischen Grenze ist gegen die Absprache der damaligen Beteiligten geschehen. Eine Diskrimminierung der Russen im Ostteil der Ukraine und der spätere Beschuss dieser ukrainischen Landesteile war der Auslöser der militärischen Aktion gegen die Ukraine, die dann auch sofort ‚Beistand‘ erhielt durch die EU und USA.
Was man allentfalls behaupten kann m.M.n. ist, dass es sich um einen Befreiungsschlag handeln kann und nicht um einen Angriffskrieg!
„Was haben wir aus den Jahren 1918, 1945 und 1990 gelernt?“
Erstens haben „WIR“ schon gar nichts gelernt, bzw. konnten unsere Erkenntnisse nicht zur Entfaltung bringen.
Seit 1918 (vielleicht schon frueher) versucht der US-Imperialismus (in der Def. von Lenin) den entstehenden Sozialismus zu diskreditieren. Mit wirtschaftlichen Angriffen, ebenso wie später mit dem militärischen Kräftemessen und dem ‚Totruesten‘ der eh. SU hat der US-Imperialismus stets versucht die SU und später Russland zu uebernehmen. Zum Glueck nur wenige Jahre konnten die US-Konzerne in der RF unter Jelzin wueten. Dann war Schluss mit Lustig und Putin konnte gegensteuern.
Wenn in einem Artikel Floskeln wie „Weltgemeinschaft“ oder „Wir“ auftauchen, ahne ich bereits, dass der Rest unter-komplexes Milchmädchen-Gewäsch sein wird.
Und wer die „Pflicht-Phrase“ vom russischen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg verwendet, sollte ein bisschen einordnen, was der Welt-Hegemon und seine „Wertewesten“-Vasallen so alles getrieben haben; ein paar Links:
https://www.commondreams.org/views/2020/01/06/blood-whose-hands
https://www.globalresearch.ca/us-has-killed-more-than-20-million-people-in-37-victim-nations-since-world-war-ii/5492051
https://www.globalresearch.ca/from-1945-until-today-20-to-30-million-people-killed-by-the-usa/5660519
https://academic.oup.com/book/5147?rskey=1T64aY&result=30
Danke für die vertiefenden Links. Das Erfreuliche an unterkomplexem Milchmädchen-Gewäsch ist die horizonterweiternde Reaktion aufmerksamer und kompetenter Kommentatoren. 👍👌
Okay,
„Milchmädchen-Gewäsch“ war wohl etwas zu aggressiv. Wenn ich’s noch ändern könnte, würde ich „unterkomplexes Mainstream-Narrativ“ draus machen.
Viele Grüße….
Ich glaube nicht, dass solche Artikel heute in Mainstream-Medien noch publiziert werden. Das hat aber nichts mit Komplexität/Unterkomplexität zu tun. 😉
Der BK scholz verkündete doch erst kürzlich, Deutschland werde bald sein nächstes „Wirtschaftswunder“ erleben. Damit meint er wohl, das das bisherige erstenmal komplett heruntergefahren wird.
Erst wenn D ruiniert ist, wird der Krieg beendet. Also geht die fröhliche Bereicherung ‚einer Klasse‘ unverschämt offen zum Tagesgeschehen über. Es existieren sogar positive Effekte, die die bereit waren das zu vollziehen, dürfen sich in der erweiterten Millionärskaste heimisch fühlen.
Hab grad in der Welt gelesen, dass die EU jetzt Sanktionen gegern Ländern machen will, die sich nciht an den Sanktionen gegen Russland beteiligen.
Darunter auch China.
Nur zu , drauf los.
Die Politik in Berlin und Brüssel offenbar richtig bemüht hier alles kaputt zu schlagen.
Das wird ja immer lustiger. Mal sehen wer am Ende isoliert dasteht.
Ja man, die scheinen es ja richtig wissen zu wollen. Die Maßnahmen werden immer verzweifelter, man reißt auch noch die Reste jeglicher Rechtsordnungen ein.
Das sollte dem „kleinen Mann /Frau“ zu denken geben. Irgendwann wird man vielleicht nicht nur russischen Oligarchen einfach ihr Eigentum ohne jeden Rechtsgrund wegnehmen, sonder auch z. B. dem deutschen Michel ?
Indirekt kann man daraus aber vermuten, daß die bisherigen Maßnahmen nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben.
Mal nebenbei „Wir“ und „Menschheit“ gibt es nur in der Fantasie.
Ich versuche es mal auf die ganz platte primitive Tour:
Real gibt es die Oben und die Unten. Die Oben machen was sie wollen. Die Unten checken nie was abgeht und lassen sich immer für dumm verkaufen.
Und dann gibt es noch die Daneben. Die den ganzen Zirkus durchschauen, was verbessern wollen und dafür sowohl von denen Oben wie von denen Unten gleichermaßen gehasst werden. Von denen Oben, weil sie ihr Geschäft verderben. Von denen Unten aus Dummheit.
Meine These ist ja immer die Unten rebellieren nie, weil sie die Ungerechtigkeit stört, sonder weil sie stört nicht zu denen Oben zu gehören.
Das ist alles sehr interessant und meine Meinung ist : „Wir haben es verkackt,“ 1990 gab es die Chance ,
unsere Einstellung zu ändern und nicht die Menschen nur in Verbraucher, Benutzer, Kunden … einzuteilen, bei denen man abkassieren kann und die einem egal sind, Stichwort Globalisierung. Wir brachten ihnen nicht Vernunft, Menschenrechte und Friedent, sondern es wurde mal so richtig abkassiert.
Kein Wunder, dass sich „Dritte Welt Staaten“ jetzt zusammentun.
Es ist lächerlich, wie die regelbasierten Staaten(?) jetzt um Öl, Gas oder Handelsbeziehungen geradezu hausieren gehen – Olaf in Kenia, Habeck am Persischen Golf, Blinken in Indien… .
Aus den Kindern von Marx und Coca Cola sind nur noch die von der Brause übrig.
So einen idealistischen Blödsinn, hab ich schon lange nicht mehr gelesen. 1. Die Weltgemeinschaft hat überhaupt nichts erkannt und deswegen Abrüstung und Verhandlungen dem Kriegführen vorgezogen. Abrüstungsverträge sind ein Mittel auf die Aufrüstung des Gegners Einfluss zu nehmen. Die sind höchstens von der Einsicht getragen, dass es zwei Alternativen gibt den Feind in seiner Waffenbeschaffung zu bremsen. Entweder durch Krieg oder durch Abrüstungsverträge, die natürlich nur zustande kommen, wenn die Vertragsparteien sich davon einen Vorteil versprechen.
Ja was denn jetzt? Ist die SU zerfallen oder war es die Leistung des Westens. Dass der Westen für den Zerfall der SU verantwortlich ist, war schon immer eine parteiliche Sichtweise.
Die Logik des Artikels: Wenn der Milliardärsclub und die politische Elite immer nur Partys veranstaltet, dann schwächt sie sich. Klar! Immer nur Feiern, Geld raushaun, Drogen konsumieren statt arbeiten, Geld verdienen – geht nicht auf Dauer gut. Die Analogie soll einen Begründungszusammenhang darstellen. Deshalb schreibt der Autor auch auf, was er unter „Partytime“ subsumiert.
Meine Güte. Alle diese völlig disparaten Schlagworte sollen ein Ausdruck ungebremster Feierlaune sein. Alles soll in Wirklichkeit „Schwäche“ zum Ergebnis haben?
Und bekanntlich führt Profitmaximierung zur Schwäche des Kapitals, während Profitminimierung dann wohl die Stärkung des Kapitals zur Folge hat.
Wieso denn? Weil die Armen darunter leiden, ist es eine Systemkrise.
Wieder wird die Partyanalogie allen ernstes als wirklicher Sachzusammenhang behauptet. Wird hier etwa Teenymoralerziehungspsychologie zum Erklärungsmuster der imperialistischen Konkurrenz der Nationen gemacht. „Die Sau raus lassen“ führt zu Schwäche. „Büffeln und Disziplin“ führt zu Stärke.
„Statt“! – Warum? Weil imperialistische Staaten die geborenen Respektzoller sind? Könnte dieser Glaube an die Güte der westlichen Staatengemeinschaft, vielleicht ein Idealismus sein?
„Ging dazu über“ Wogegen er seinen Konkurrenten wohl früher den roten Teppich ausgerollt hat, wenn gegen diese gegen die USA aufbegehrt haben.
Ja da schau her. Wer hätte das gedacht? Der Westen ist imperialistisch. Während der Osten (Russland und China) immer nur spielen wollen. Oder wie? Könnte es vielleicht sein, dass a l l e kapitalistischen Staatsgewalten eine Konkurrenz gegeneinander austragen? Dass sie sich nicht unterteilen in aggressive und lammfromme? Dass die imperialistische Aggression zu ihrem Begriff gehört, wie Schloss und Riegel, Topf und Deckel, Leben und Tod, Pech und Schwefel…?
Idealismus auf allen Ebenen:
Unter Staaten geht es halt nicht zu wie bei DSDS. Das ist kein Beliebtheitswettbewerb.
Der Westen scheitert also, weil er der Bevölkerung Wohlstandsverluste beschert? Als sei der bürgerliche Staat nicht angetreten einen Klassengegensatz zu betreuen, der bei einer Klasse in nichts anderem besteht als ihr „schmerzhafte Wohlstandverluste“ zuzumuten. Krieg hat es nunmal so an sich Reichtum in gigantischem Ausmaß zu vernichten. Wenn die Erhaltung von Reichtum das Movens von Staaten wäre, gäbe es keine Kriege. Wer scheitert und wer nicht zeigt sich nicht im Ausmaß der Reichtumsvernichtung, sondern am Kriegsergebnis.
Na offenbar fühlt sich der Westen überhaupt nicht mehr abgeschreckt. Und damit gibt es auch kein Gleichgewicht des Schreckens. Das war ein Dilemma aus dem der Westen immer raus wollte und jetzt sieht er die Zeit gekommen.
Wenn das so ist, Herr Biland, sollte man dann nicht endlich damit aufhören Staaten und Nationen zu unterstellen, sie seien die beauftragten Moralverwalter ihrer Gesellschaft. Und da sie keine Moralwächter sind, können sie an einer Aufgabe, die sie nicht haben auch gar nicht Scheitern.
Nein, sind sie nicht! Freiheit ist die Freiheit des Eigentums, ist die Freiheit von Produktionsmitteln. Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit, Pluralismus ist die Gleichheit von Meinungen unabhängig von ihrem Inhalt, Toleranz ist die Festlegung auf die Unmaßgeblichkeit der Meinung. Das sind keine kulturellen Errungenschaften, dass sind die Herrschaftsinstrumente der bürgerlich demokratischen Staaten, die damit ihre Untertanen auf sich als Herrschaft verpflichten. Mit Kultur hat das nur insofern was zu tun, dass es sich um Herrschaftkultur, Herrschaftssitten handelt. Und weil das so ist, braucht es auch nicht zu wundern, wenn bürgerlich Staaten mit ihren Feinden plötzlich gar nicht mehr so sittlich umspringen. „Scheitern“ tun sie nur, wenn man von bürgerlichen Staaten, das Urteil pflegt, dass sie eigentlich die reinsten Engel sind, und der Inbegriff von Güte und Zivilisation.
Wie und den Weihnachtsmann gibt es auch nicht – ich bin entsetzt! Der Westen hat seine Aufgabe als Würdiger historischer Leistungen anderer Staaten verfehlt. Dass das seine Aufgabe sei, glaubt auch nur Herr Biland. „Verraten“ hat der Westen auch keine Werte, es sei denn man ist vorher den ganzen Ideologien, des Westens auf den Leim gegangen.
Tja – „demütig und bescheiden“ ist so gar nicht die Art imperialistischer Staaten, auch von Russland und China nicht. Wie man sieht ist noch nicht mal Deutschland „demütig und bescheiden“. „demütig und bescheiden“ treten Kriegsverlierer auf, wenn sie in der Weltordnung wieder mitmischen wollen und den Sieger, den sie noch nicht herausfordern können, nicht verärgern wollen. Insofern befürchte ich stehen die Zeichen auf Option Nummer zwei.
Wer „wir“? Herr Biland hat daraus offenbar nichts gelernt, denn er hält Staaten immer noch für Wohltäter der Menschheit. 1.
Nein, Nationen sind offensichtlich überhaupt nicht gleich und ihr Zweck besteht in überhaupt nichts anderem als sich aufzuwerten und andere abzuwerten. Das nennt man Staatenkonkurrenz. Dieses Recht nehmen sie sich, weil sie Gewalten sind. Denn Gewalten sind die Instanzen, die Recht setzen. 2.
Und genau dieser Anspruch bringt sie in Gegensatz zueinander. „Prosperität“ – Was für ein platter Euphemismus für kapitalistisches Wachstum. 3.
Wer hat denn hier vor wem Respekt? Und wer vertraut wem? Majestix hat den Göttern vertraut, dass diese nicht den Himmel über ihm einstürzen lassen. 4. Pragmatismus als solcher hat keineswegs einen volksverbindenden Charakter. Es kommt schon darauf an welchen Nutzen, welche Absichten jemand auf Verwirklichung gerichtet verfolgt. 5.
In der wirklichen Welt ist Gewalt ja ganz offensichtlich nicht unerwünscht. Ein solches moralisches Gebot ist bloß eine Form der Realitätsverweigerung. 6.
oder „müsste eigentlich“ Ist es aber nicht. Idealismus wohin man schaut. Fragt sich warum Herr Bilal gegen jede Realität daran festhält, dass Regierungen Ziele haben, die nur er ihnen zuschreibt. Ganz einfach – er will sich nicht in einen Gegensatz zu ihnen stellen. Er will nicht gegen sie kämpfen, er will sie auffordern das Richtige zu tun, das in der Einbildung des Herrn Biland ihre eigentliche Aufgabe sei. Er will von seinem Vorurteil nicht lassen, dass Regierungen eigentlich für die Bevölkerung da zu sein hätten. Wer aber die Erkenntnis von Vorurteilen leiten lässt, kommt notwendig zu falschen Bestimmungen der Sache. Und dieser Artikel ist dafür der beste Beweis.
Tja, dann gehör ich wohl zu dem 1%.
Danke für die ausführliche Würdigung meines Artikels, Krim.
Eventuell ist meine Botschaft nicht richtig angekommen. Ich habe darum ChatGPT gebeten, den Text zusammenzufassen. Hier ist seine Antwort:
„In seinem Artikel argumentiert Guido Biland, dass der Westen seine globale Dominanz verliert, weil er sich einer multipolaren Welt widersetzt, was letztlich zur Selbstzerstörung führt. Während die Welt mehrere Gelegenheiten hatte, aus den Krisen der Vergangenheit zu lernen, hat der Westen seinen Profitinteressen Vorrang vor Frieden und Stabilität eingeräumt, was zu einem Wiederaufflammen der Konflikte geführt hat. Während sich der Westen auf den Neoliberalismus konzentrierte, stellten Russland und China ihr nationales Prestige und ihren globalen Einfluss in den Vordergrund, was zu einer Verschiebung des globalen Machtgleichgewichts führte.“
Ich finde, das die künstliche Intelligenz den „idealistischen Blödsinn“ recht passabel zusammengefasst hat. Ich könnte es nicht besser machen. Vielleicht hilft das dir weiter, Krim.
Vielleicht solltest du deine Artikel in Zukunft gleich von ChatGPT verfassen lassen, dann kommt höchstwahrscheinlich auch weniger „idealistischer Blödsinn“ raus. Oder noch ne Idee. Lass meine Kritik an deinem Artikel von ChatGPT zusammenfassen, vielleicht verstehst du meine Kritik eher, wenn sie von einer KI geistig vorgekaut wurde.
„Ich finde, das die künstliche Intelligenz den „idealistischen Blödsinn“ recht passabel zusammengefasst hat.“ Ich habe mich ja auch nicht gegen die künstliche Intelligenz von ChatGPT ausgesprochen, sondern gegen die Urteile deiner natürlichen Intelligenz. Leider ist auch von einer KI zusammengefasster idealistischer Blödsinn immer noch idealistischer Blödsinn. Wie du richtig sagst, ist das kein Fehler der KI, sondern deiner.
„Oder noch ne Idee. Lass meine Kritik an deinem Artikel von ChatGPT zusammenfassen, vielleicht verstehst du meine Kritik eher, wenn sie von einer KI geistig vorgekaut wurde.“
Ausgezeichnete Idee! ChatGPT fasst die Kritik wie folgt zusammen:
„Der Autor des Textes kritisiert den Idealismus in der politischen Welt und stellt die These auf, dass die Staaten in erster Linie für die Erhaltung ihres eigenen Reichtums und ihrer Macht agieren, und nicht aus moralischen Gründen. (…) Der Autor betont auch, dass der Kapitalismus notwendigerweise von Wettbewerb und Aggression zwischen Staaten geprägt ist und dass der Westen kein moralischer Wächter der Welt sein kann.“
Passt.
Auf die Idee kam schon Niccolò Machiavelli im 15. Jahrhundert. Klar, der Mensch ist ein Raubtier. Nationen sind Raubtiere. Was verhindert, dass sie alle wie blutrünstige Bestien übereinander herfallen? Ich tippe auf blödsinnige Ideale. Und was treibt sie an, wie blutrünstige Bestien übereinander herzufallen? Auch blödsinnige Ideale. Man denke nur an all die grässlichen Religionskriege. Der Mensch ist auch ein Überzeugungstäter, je nach Ideal/Ideologie sogar ein sehr militanter.
So im Großen und Ganzen für ne KI nicht übel. Allerdings würde ich schon bevorzugen, wenn man meine Beiträge im Original liest und nicht zusammengefasst. Der Witz sind die Fehler der einzelnen Urteile, die natürlich bei einer Zusammenfassung ganz rausfallen.
Nein, der Mensch ist kein Raubtier. Homo homini lupus stammt von Thomas Hobbes und der war ein Ideologe des bürgerlichen Staats. Das merkt man schon an der miesen Analogie zum Wolf, denn Wölfe fallen keineswegs übereinander her. Gebändigt wird der Wolf, bzw. der Wolf im Menschen laut Hobbes auch nicht durch Ideale, sondern durch den Staat, was natürlich den aparten Widerspruch enthält, dass ausgerechnet ein Wesen, dessen Natur es sein soll räuberisch zu sein und anarchistisch übereinander herzufallen, einen Staat, der ihm Regeln vorschreibt über sich dulden soll.
Also eine leicht zu durchschauende Ideologie von einem der ersten bürgerlichen Theoretiker in England.
Sie fallen ja nicht wie blutrünstige Bestien übereinander her, weil blutrünstige Bestien gar nicht über einander herfallen. Bestien haben auch keine Religion, weshalb es auch nicht sein kann, dass in Religionskriegen die Menschen wie Bestien übereinander herfallen.
Sie fallen übereinander her, weil sie Nationalisten sind, die ihrer Nation die Daumen drücken und alle ideologischen Begründungen glauben, warum die eigene Nation von göttlich überlegener Moralität beseelt ist und warum die Feinde eigentlich gar keine Menschen sind. Letztendlich sind sie die nützlichen Idioten ihrer Herrschaft.
Ich teile die Meinung des Autors nicht, was die Ursache angeht: Neoliberalismus.
Zunächst ist die Politik des Westens alles Andere, nur nicht neoliberal.
Neoliberal ist wenn dem Kapital und dem freien Handel in einer globalisierten Weltwirtschaft möglichst wenig im Wege steht. Wenn Alle miteinander möglichst frei handeln, von einander profitieren, aber auch von einander abhängig sind. Wirtschaftssanktionen als Waffe ist absolut anti-neoliberal. Auch nach innen ist der europäische Markt weitestgehend durchreguliert, man könnte fast schon von Planwirtschaft sprechen.
Dieses Verhalten:
ist nicht neoliberal!
China und Russland sind in dieser Hinsicht sehr viel neoliberaler als der Westen! Sie waren immer daran interessiert mit Allen zu handeln und davon zu profitieren um sich zu entwickeln. Dem globalisierten Neoliberalismus standen eigentlich keinerlei ideologischen Hürden im Weg. Es war der Westen, der die neoliberale Globalisierung torpedierte. Spätestens mit der Sanktionspolitik, hat der Westen sich vom wahren neoliberalismus verabschiedet.
Die Ursachen für das Scheitern des Westens sind also nicht mit Neoliberalismus zu erklären. Es ist etwas ganz Anderes!
Es ist die Ideologie der eigenen Ausschließlichkeit, Vollkommenheit und der natürlichen Überlegenheit. Oder um es auf die Spitze zu treiben die Idee, man sei etwas Besonderes und dass die „Herrenrasse“ dem „Untermenschen“ von Natur aus überlegen sei, und der daraus abgeleitete Anspruch auf Weltherrschaft.
Diese überheblich arrogante und in ihrer Wurzel zutiefst rassistische Ideologie, und nicht etwa der Neoliberalismus als solcher, haben die Welt an den Rand des nächsten Weltkrieges geführt. Die Ideologie des Westens ist besser beschrieben mit dem Begriff Neokolonialismus und das ist im Grunde das Gegenteil von Neoliberalismus.
Ich stimme Ihnen zu. Ihr Einwand widerspricht meiner Darstellung nicht. Meine Aussage ist, dass der Neoliberalismus zur Destabilisierung der Demokratien und somit zur Schwächung des kapitalistischen Systems führte, während die Systemrivalen Russland und China erstarkten. Als der Westen merkte, dass sich die Machtverhältnisse zu seinen Ungunsten verschieben, griff er zu autoritären bzw, neokolonialistischen Massnahmen wie Sanktionen und Protektionismus. In der Summe schadet sich der Westen damit selber (ich nenne es in der Einleitung „Selbstdemontage“).
Mag sein, bei mir ist es jedenfalls so angekommen, als wollten Sie sagen der Neoliberalismus sei die eigentliche Ursache, und der Grund allen Übels.
Ok, verstehe, ihren Standpunkt, aber warum hat es Russland gestärkt?
Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist die Russische Föderation durch und durch kapitalistisch.
Im Grunde wurde Russland in den 90ger Jahren vom Westen nach seinem eigenem Vorbild neugestaltet. Ökonomisch, politisch und ideologisch, Russland ist ein Produkt des Westens. In vieler Hinsicht war Russland in den letzten Jahrzehnten sogar viel wirtschaftsliberaler als westliche Staaten. Ein Unternehmer in Russland z.b. gibt nicht mehr als 17% (in vielen Fällen maximal 13,5%) seiner Einnahmen an den Staat ab. Russland ist im Vergleich zu westlichen Staaten ein Steuerparadies. Russland integrierte sich sehr aktiv in das Modell einer neoliberal globalisierten Welt. Wenn die Sowjetunion weitestgehend autark gewesen ist, und Alles was es brauchte auch selbst produzierte, versuchte sich die russische Föderation in eine globalisierte Wirtschaft zu integrieren, indem man verstärkt auf den Rohstoffhandel setzte und andere Wirtschaftssektoren (z.b. Luftfahrt, Elektronik, Automobilindustrie etc…) bewusst mehr oder weniger aufgab. Man meinte warum sollen wir eigene Autos bauen, wenn wir den Deutschen Gas verkaufen und bei ihnen Autos kaufen können. Warum sollen wir eigene Verkehrsflugzeuge entwickeln, wenn bereits sehr gute Verkerhsflugzeuge auf dem globalen Markt verfügbar sind. Russland begab sich bewusst in diese Abhängigkeiten. Selbst nachdem der Westen anfing Russland mit Sanktionen zu überziehen, hielt die russische Regierung noch lange daran fest Handelsbeziehungen mit westlichen Ländern möglichst zu erhalten. Es lieferte weiter zuverlässig Rohstoffe und hielt sich an die Verträge um seine Reputation als zuverlässiger Lieferant zu bewahren.
Wenn es dem Westen wirklich um eine neoliberal globalisierte Welt ginge, stünde dem eigentlich gar nichts im Weg. Alle könnten fröhlich miteinander handeln, die reichen Eliten könnten weiter immer reicher werden, im Westen wie im Osten. Das setzt Allerdings voraus, dass man sich gegenseitig als Partner auf Augenhöhe begegnet und die Interessen seiner Handelspartner auch berücksichtigt und nicht einfach seine eigenen durchboxt auf Kosten anderer. Das scheiterte nicht an Russland. Der Westen benimmt sich wie die Axt im Walde und behandelt Alle anderen als wären sie seine Kolonien. Daher sehe ich den Westen schon lange nicht mehr als neoliberal und vielmehr neokolonial.
Ich gebe Ihnen aber schon recht, dass dem Westen der vermeintliche Triumph über die Sowjetunion in den Kopf gestiegen ist. Die Weltherrschaft war ihnen sozusagen in den Schoss gefallen, und sie fanden einerseits Gefallen daran sich auf Kosten anderer Nationen zu bereichern, und andererseits gab es für eine gewisse Zeit keine wirklichen geopolitischen Konkurrenten. Sie bildeten sich darauf ein, dass sie etwas Besonderes seien und legitimierten damit ihren absoluten Führungsanspruch.
Biden: Die USA sollen die Welt wieder führen.
Koste es was es wolle…
Klar stört es sie, dass Russland und China sich entwickeln und ihnen plötzlich Konkurenz machen, und auch noch ausgerechnet mit den gleichen Rezepten. Natürlich empfinden sie deren Aufstieg als eine Bedrohung für ihre eigene Dominanz. Sie wollen nicht fair spielen, sie verstehen sich als „die Außerwelten“ oder überspitzt als sowas wie die „Herrenrasse“ und das ist halt schon alles andere nur nicht mehr neoliberal.
Ok.
Eine Ideologie dient doch nur der Rechtfertigung der eigenen Interessen. Folglich können auch nur die wirklichen die Interessen der Grund für etwas sein, und nicht die Narrative, die diese Interessen nur schönfärben.
Also ist es umgekehrt. Nicht die Interessen/Ansprüche werden aus der Ideologie abgeleitet, sondern die Ideologie aus den imperialistischen Ansprüchen. Dass Staatsgewalten gegeneinander konkurrieren, liegt daran, dass sie Gewalten sind, die sich gegenseitig ausschließen und dass sie sich gegenseitig benutzen wollen. Den Vorteil hat derjenige Staat, der die Spielregeln festlegt und wer das kann ist eine Frage der ökonomischen und militärischen Erpressungsmittel. Das ist der Inhalt von weltweiter Hegemonie oder Vormacht. Alle imperialistischen Staaten – und alle kapitalistischen Staaten sind imperialistische Staaten – wollen das. Auch Russland und China. Bloß nicht alle können das auch. Russland und China sind gerade dabei, für sich zu beanspruchen in einem „Pol“ der Welt Regelsetzer sein zu wollen und dafür legen sie sich mit dem Westen an und der Westen mit ihnen.
Es gibt also überhaupt keinen Grund irgendeinem dieser barbarischen Fleischwölfe die sich Staaten nennen die Daumen zu drücken. Auch nicht Russland das sich ja „nur“, so die Ideologie gegen einen rassistischen Überlegenheitsanspruch des Westens stemmt. Da scheint das russische Narrativ, dass ein russischer Weltordnungspol bloß Gegenwehr gegen westliche Nazis ist, ja einiges in den Köpfen angerichtet zu haben.
Ich sehe das genau umgekehrt. Die Ideologie bestimmt vielmehr die eigenen Interessen. Was USA angeht, sie machen ja gar kein Geheimnis daraus, dass sie sich für eine besondere Nation halten, Stichwort „american exceptionalism“, das ist ihre eigentliche Ideologie. Daraus wiederum leiten sie ihre Interessen ab, wie etwa den Anspruch die Welt zu führen (und auszubeuten) und Jene die dabei nicht mitspielen oder ihnen sogar Konkurrenz machen zu unterdrücken.
Das gilt meiner Meinung nach wirklich nur für westliche Staaten. Russland und China wollen das jedenfalls nicht. Sie sind stets an fairen Partnerschaften und friedlicher Koexistenz interessiert gewesen. Geschweige denn kleinere und ärmere Länder, die in der Regel froh wären sich erstmal zu entwickeln ohne dabei von größeren verspeist zu werden.
Aus westlicher Perspektive mag das logisch sein, aber der Rest der Welt tickt eigentlich nicht so.
Weder Russland noch China erheben einen Anspruch auf Weltherrschaft oder die globale Dominanz und stehen vielmehr für die multipolare Weltordnung in welcher sich einzelne Nationen gleichberechtigt begegnen. Der Kapitalismus allein macht sie nicht zu Kaniballen, das ist nicht die Ursache. Erst die Kombination von Kapitalismus mit ideologisch bedingter Illusion der eigenen Exszellenz führen zu kolonialistischen Ansprüchen. Händler ist nicht automatisch Räuber.
Ich wähle bewusst den Begriff kolonialistisch, denn das ist eigentlich das was du mit „imperialistisch“ meinst. Imperialismus ist nicht gleich Imperialismus, da muss man differenzieren. Der russische Imperialismus etwa hat sich stark unterschieden vom britischen, französischen oder amerikanischen Imperialismus. Das russische Imperium (als es noch existierte) bildete z.b. keine Kolonien. Es strebte nie danach sich überall auf der Welt Kolonien zu etablieren und sie auszubeuten. Das mag auch etwas mit der geographischen Lage zutun haben. Anders als etwa das Inselreich Großbritannien, ist Russland ein kontinentales Imperium gewesen und war nicht darauf angewiesen Afrika, Asien oder Südamerika auszubeuten. Alles was es brauchte fand es in den endlosen Weiten Euroasiens. Es musste nicht fremde Ländereien erobern und andere Nationen unterdrücken und ausbeuten. Die Völker Sibiriens, des Nordens und des fernen Osten Russlands suchten vielmehr Schutz bei dem großem Nachbar vor räuberischen Nomaden. So wuchs das russische Imperium auf natürliche, harmonische Weise. Ähnlich war es auch mit China.
Ich sagte ja auch nicht, Ideologien seien eine Geheimwissenschaft. Wenn sie eine Rechtfertigung sein sollen, dann muss ihr Verfechter sie natürlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit absondern. Eine geheime Rechtfertigung verfehlt ihren Zweck zu rechtfertigen.
Nein, die Amis leiten nicht ihre Interessen aus ihren ideologischen Lügen ab, sondern die verbreiten ideologische Lügen, weil ihre Interessen eine brutale, barbarische Scheiße sind, die niemand mitmachen würde, wenn man sie ungeschminkt aussprechen würde.
Ja klar. Deshalb ist Russland ja auch in der Ukraine einmarschiert. Und natürlich nur, weil sie unbedingt die Russen im Donbass schützen muss. Wieviel russische Soldaten dabei draufgehen spielt keine Rolle. Und nicht weil sie die Ukraine als ihren Einflussbereich ansieht, den sich die Nato einverleiben will. Ich mein. Putin sagt doch ganz offen, dass er eine multipolare Weltordnung will. Was soll denn das anderes heißen, als dass Russland einer der Weltordnungspole sein will – und zwar vorerst. Denn für eine Hegemonie reicht es eben von der Macht her zur Zeit noch nicht.
Doch der Rest der Welt tickt ganz genauso. Verstehst du, das ist keine Frage der Auffassung, oder welche Staatsraison sich eine Nation zulegt. Das folgt einfach aus dem was sie sind. Es sind Nationalgewalten die einer kapitalistischen Gesellschaft vorstehen und als solche stehen sie in einer Nationenkonkurrenz, die sie nicht einfach ignorieren können und die meisten wollen es auch gar nicht.
Du wirst doch nicht wirklich auf diesen ideologischen Müll reinfallen wollen. Natürlich sagen die das. „Wir wollen die Weltherrscher werden und ihr müsst uns Untertan sein.“ macht sich nicht so gut in der Weltöffentlichkeit. Natürlich will Russland und China in der Weltgegend, die sie als ihren Einflussbereich definieren, die Spielregeln definieren. Du musst nur mal die Beiträge von „Bella“ lesen. Die sagt ganz unbescheiden, das China die führende Handelsmacht der Welt sein will, und dass China das ja zusteht, weil es behauptet die älteste Zivilisation der Welt zus sein. Oder dass man die dummen Kinder (weil China ist alt und alle anderen sind jung), wenn sie sich China in den Weg stellen zurechtweisen muss. usw.
Ich sagte nicht, dass Staaten Räuber sind und Händler sind sie auch nicht. Sie sind diejenigen die Regeln des Handels festlegen und dafür sorgen, dass die Regeln so gestrickt sind, dass für sie ein Vorteil rausspringt.
Nein, das mein ich nicht. Der Kolonialismus ist Geschichte. Es geht nicht darum Territorium zu okkupieren, sondern darum die Spielregeln des Handels vorzugeben und damit dafür zu sorgen, dass das einheimische Kapital diese Spielregeln erfolgreich gegen andere ausnutzen kann. z.B. einfach mal Nordstream in die Luft jagen, damit Europa von amerikanischem Frackinggas abhängig wird.
Das amerikanische auch nicht. Trotz vieler Kriege hat sich die Anzahl der Sterne in der Flagge nicht verändert. Es gibt sicher Unterschiede, aber keine Unterschiede, die dazu führen, dass die jeweilige Nation nicht mehr als imperialistische bezeichnet werden kann.
Na offenbar muss es das doch. Putin hat in seiner Rede vor dem Krieg z.B. behauptet die Ukraine sei gar keine richtige Nation. Und dass man den Fehler berichtigen müsse, den Lenin mit der Anerkennung der Ukraine als Nation gemacht hat.
Was ein Glück, dass es dann 1990 auf „natürliche und harmonische Weise“ wieder zusammenbrach. Bis Putin dann auf „natürliche und harmonische Weise“ in die Ukraine einmarschieren ließ. Seitdem sterben dort, wahrscheinlich auch auf „natürliche und harmonische Weise“ die Soldaten auf beiden Seiten. Geht’s noch, mit einer so plumpem Rechtfertigung des russischen Imperiums anzukommen.
„Selbstverständlich war der Angriffskrieg….“
Die Eingangsfloskel Angiffskrieg und Überfall etc müssen, wegen der im Wertewesten hervorragend praktizierten Selbstzensur unserer freien Medien, sein. Es könnte auch Selbstschutz und durch Vorbeugung gegen eine Überwachung und eines anschliesenden Verbots sein.
Im Übrigen erinnert mich die allg. Eingangsfloskel in unseren Medien an jene in den ehem. sozialistischen Staaten. Die lauteten nur bisschen anders wie z.b., allseits bereit , unser sozialistischer Staat, Solidarität mit unserem Brudervolk etc..
Allerdings unbestritten: Wer das am besten beten konnte kam weiter.
Anbiedern ist im Westen auch nichts neues 🙂 Opportunisten aller Länder vereinigt euch^^
Keinesfalls möchte ich den Nutzern dieser Eingangsfloskel generell Opportunismus vorwerfen. Durch die Nutzung der Floskel liest im Wertewesten der ein oder andere eventuell den ganzen Artikel und macht sich eigene Gedanken.
Geopolitisch:
Die Indische Regierung steht wegen Unkorrektheiten unter Druck. Lula gebe ich auch nicht lange. Es wird über kurz oder lang dort Umstürze geben. Bei dem Einen über die Justiz, bei dem Anderen durch das Militär oder sogar durch ein Attentat.
Mir schwant, dass die Hoffnung auf eine Gegenmacht zum Dollar der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Es wird wahrscheinlich nur RF und China in BRICS übrig bleiben.
mit pessimistischen Grüßen 🙁
Die Bürger im Westen haben sicherlich verloren, weil ihre Politiker sie verkauft haben. Die Politiker werden daraus „gestärkt hervorgehen“, wie Frau Merkel das immer zu formulieren pflegte. Sie werden weggelobt, auf höhere Posten gesetzt, nach Brüssel geschickt oder bei einem amerikanischen Thinktank der Neocons für treue Dienste beschäftigt werden.
Im Westen gibt es auch deutliche Gewinner dieser Aktion. Der deutsche Bundeswehrwumms geht fast ausschließlich an die amerikanische Rüstungsindustrie. Deutsche / europäische Firmen wandern in die USA oder nach China ab, Europa ist gespaltener denn je, die Verbindung nach Russland ist gekappt und die europäischen Arbeitnehmer dürfen sich demnächst überlegen, an welchem Hungertuch sie nagen dürfen. Die gleichen Politiker, die sie zuvor verkauft haben, werden ihnen wieder erzählen, dass man sich absolut nichts leisten kann. Gerade melden die Industrievertreter einen Einbruch der Aufträge um mehr als 10%.
Den Westen sollte man nicht als Einheit betrachten. Die USA hat gewonnen, auf der ganzen Linie. Europa wurde verkauft. Billigst verscherbelt von Politikern, die dafür weder ein Mandat hatten noch haben und das wirtschaftliche Selbstmordprogramm in „Werte“ verpackt haben, damit die Bürger das schlucken.
Macron hatte Recht. Ein souveränes, neutrales Europa außerhalb der Nato wäre die Chance gewesen. Aber die Deutschen können einfach nicht über den Tellerrand sehen. Außerdem sind wir devote Transatlantiker.
Chance vertan. Jetzt sehen wir nur noch die Schlusslichter verpasster Züge.
„Gerade melden die Industrievertreter einen Einbruch der Aufträge um mehr als 10%.“ Genau, vor kurzem hat Scholz noch gejubelt, dass die befürchtete Rezession, durch Inflation und hohe Energiepreise ausgeblieben sei.
„Alle Untergangs-Propheten haben sich geirrt“ Jetzt wird von einem Auftragseinbruch von 10,7% berichtet und zwar nicht im Vergleich zum Vorjahr, wie bei der Inflation, sondern im Vergleich zum Vor m o n a t. Ich schätze mal, dass der nächste Monat mit einer ähnlich hohen Prozentzahl langsam Panik aufkommen lässt.
Man braucht auch gar nicht zu rätseln, wo das herkommt. Die Unternehmen haben wegen der Energiekosten die Preise erhöht. Weil auch das Wirtschaftsministerium das mitbekommt, sollen die Strompreise für Industriestrom auf ca. 1/3 der bisherigen Kosten gesenkt werden und bei 5-7cent liegen.
Während der Endverbraucher also gedeckelt 40ct zahlt, zahlt die Industrie 6ct als ein Sechstel.
Und dann wird den Leuten noch erzählt, sie seien für das gelingen der Energiewende verantwortlich. Auf der einen Seite werden über ein dutzend neue Gaskraftwerke genehmigt, aber der Privatmann soll sich egal ob energetisch oder ökologisch sinnvoll in Zukunft eine Wärmepumpe einbauen, die er dann mit Strom für 40ct aufwärts betreiben darf, während die Industrie den Strom staatlich gedeckelt also von der Allgemeinheit bezahlt, für 6ct bezieht.
„Jetzt sehen wir nur noch die Schlusslichter verpasster Züge.“ Weil die lohnabhängige Mehrheit schon immer die Schlusslichter vorbeifahrender Züge sah, solltest du endlich dieses elendige „wir“ lassen. Ich zumindest will mich nicht ideell in dieses Kollektiv eingemeinden.