Bloß`n Versprecher

Annalena Baerbock
Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Krieg gegen Russland: Mit dieser Floskel hat sich Außenministerin Baerbock nur einen Versprecher geleistet, liest man jetzt. Damit soll alles wieder gut sein?

Weswegen ist Christine Lambrecht nochmal so sehr in die Kritik geraten, dass sie letztlich doch ihre Stilettos nehmen musste? Ach ja: Wegen eines misslungenen Silvestervideos! Gut, dieser Abgang war nun kein Verlust – aber der Aufhänger war eine Nichtigkeit. Was muss man sich eigentlich als Ministrierender des Äußeren leisten, um geschasst zu werden?

Braucht es auch da ein verkorkstes Video? Ein möglicherweise folgenschwerer Versprecher, der den Dritten Weltkrieg beschwört, scheint jedenfalls gerade noch erduldet zu werden. Der ist neulich Annalena Baerbock »herausgerutscht«. Einfach so! Da war mal wieder der Mund schneller als ein etwaiges Organ innerhalb der Schädelregion. Kommt vor. Wem ist das noch nicht passiert?

Ein Versprecher?

Eben! Wir kennen das alle. Wobei, wenn ich mich recht entsinne: Das ich im Krieg mit jemanden sei, vielleicht sogar mit Russland – so ein Versprecher ist mir noch nicht unterlaufen. Aber selbst wenn, ich bin ja kein Minister und habe auch gar keine Chance, mich in irgendeinem Gremium oder einer Versammlung zu versprechen. Wenn, dann passiert mir das in trauter Runde, nach einigen Gläschen zu viel vielleicht – gerade dann, wenn man von sich selbst glaubt, jetzt ganz besonders geistig auf Zack zu sein.

Bei einer Ministerin, zumal wenn sie im Europarat sitzt, stellt sich die Sachlage anders dar. Sie trägt eine andere Verantwortung als wir, die wir am Stammtisch nicht ganz bewusst überprüfen, was wir formulieren, was uns über die Lippen geht. Da überhaupt von einem Versprecher zu sprechen: Ist das etwa auch nur ein Versprecher?

Mitnichten! Die deutsche Presselandschaft hat sich offenbar darauf geeinigt, Annalena Baerbock zu entlasten, ihr einen Versprecher zuzugestehen. Dass das eine Kriegserklärung gleichkomme, wiegelte man unisono ab. Das sei nur russischer Propaganda geschuldet. Darf man sich nicht mal in der Eile des Gefechts missverständlich ausdrücken? Kann doch mal vorkommen. Die Russen schlachten den Vorfall nur aus, erklärt man eilfertig. Und wer das hierzulande beanstandet, der stecke mit Putin unter einer Decke. Das übliche Vorgehen; originell ist dieses journalistische Stützkorsett der hiesigen Verhältnisse schon lange nicht mehr.

Die Eskalation der Berichterstattung

Was kommt denn eigentlich als nächstes? Wird man, wenn sich die arme Außenministerin demnächst wieder mal seltsam artikuliert, unumstößlich behaupten, dass sie es gar nicht gewesen sei? Dass die Russen eine Doppelgängerin in den Europarat oder sonst wohin entsandten? Wobei: Wer arbeitet heute noch mit Doppelgängern? Deepfake heißt das Stichwort: Gibt es die Außenministerin am Ende gar nicht, ist sie nur ein Avatar, das uns die russische Propaganda vorsetzt, um uns zu verwirren?

Man sehe mir bitte diesen polemischen Ton nach, aber der Berichterstattung um den Krieg, den wir angeblich nicht führen, traue ich mittlerweile alles zu. Nichts scheint undenkbar, nichts zu blöd, um nicht dennoch behauptet zu werden. Insbesondere dann, wenn sich einer der Lieblinge unserer Bundesregierung verhaltensauffällig zeigt: Dann zaubert man was aus dem Hut, was die Auffälligkeiten entkräften soll – wider aller Vernunft, aller Faktenlage, allen Anstandes.

Nicht nur das Kriegsgeschehen und das »Geplänkel« am Rande des Krieges eskaliert: Auch die Berichterstattung tut es. Noch vor Wochen kritisierte man den Gesundheitsminister, weil er von einem Krieg mit Russland sprach. Jetzt zieht seine Kollegin aus dem Außenministerium nach, nicht per Tweet, sondern hochoffiziell im Europarat: Und es wird entschuldigt und kleingeredet. Der Ukraine-Kurs der Bundesregierung und ihrer ihr angeschlossenen Medienanstalten entgleitet uns. Das mit den angeschlossenen Medienanstalten, wird man mir natürlich als Verschwörungstheorie auslegen – wenn das geschieht, behaupte ich einfach, mir sei ein Versprecher unterlaufen.

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41 Kommentare

  1. Gäbe es hier noch staatliche Seriosität und politische Hygiene wäre ein Rücktritt dieser Lallerin das folgerichtige Ergebnis gewesen.

  2. Lieber Roberto De Lapuente, nicht nur die Medien auch ihre „grünen“ Parteigenossen verteidigen sie – darin waren und sind „die Grünen“ schon immer perfekt in der.Waehlervera..e….Trittin – ein Zeitgenosse des angeblich friedfertigen, und altersweise, gewordenen letzten „Grünen“ Aussenministers und Kriegstreibers Joschka Fischer preschte da letztens in einer TV-Talkrunde vor.

    Baerbock und Habeck sind also nicht allein und wäre es nicht einmal interessant, und eventuell aufschlussreich, ob da alte „Realos“ im Hintergrund Berater spielen?

    Was das “ grüne“ Projekt angeht, die waren auch schon immer darin gut Fakten für sich so hinzubiegen, dass die passen – uralte Tradition bei den „Grünen“ ebenso das die sich – meiner Ansicht nach – darauf verlassen das immer wieder geschichtsvergessene Generationen in .de nachwachsen, die sie unterwandern können – siehe Luisa Neubauer, und „grüne“ in den aktuellen Klimaprotesten.

    Nützliche „grüne“ I…n eben…..

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    1. Zur „geschichtsvergessenen Generation“ merke ich noch an, dass ich nicht die Geschichte von vor über 80 Jahren meine – es reicht schon die Geschichte der „Grünen“ zu kennen – von deren Anfängen als Nicht-Partei bzw. Aktivisten in Brokdorf/Whyl, den ersten Parteijahren – bis heute – um zu sehen wie schnell sich in .de, und ganz besonders bei den „Grünen“ alles zum Schlechten und Unmoralischen gewendet hat, was die einst höchstmoralisch und „auf der Seite der Guten“ vertreten haben……

      Zynische Grüße
      Bernie

    2. Ich bin beim Zappen zufällig in diese jämmerliche Karnevalssendung in Aachen geraten, als gerate die vom Völkerrecht ihre (lustige) Rede hielt. Liebe Güte, das war echt ein Zumutung. Die ist ja wirklich um Potenzen doofer als allgemein gesagt wird.

    1. Eine Stellungnahme dazu findet man bei Nachdenkseiten.de.

      Meiner Meinung nach hat sich der einst kritische Karneval schon seit dem 2ten Krieg USA-Irak verabschiedet.

      Erinnert sich noch jemand daran, dass man – wegen Krieg im Irak, damals bei George Bush senior – Fastnacht bzw. Karneval schon einmal abgesagt hat – und zwar mit der Begründung, dass man kein Karneval wärend eines möglichen 3. Weltkrieges feiern soll? Ja, lang ist’s her….

      Übrigens, auch Strack Immermann (FPD – das „Z“ streiche ich, wie der Kabarettist Helmut Schleich, machte zynische Witze in Aachen…..

      Mensch, waren das noch Zeiten, als in Deutschland noch Helmut Kohl (Ex-Kanzler) – in seinen Anfangsjahren – regiert hat (und das schreibe ich obwohl ich nie ein Fan der CDU war, sondern immer ein „tiefroter“ Genosse…..seit der 1ten rot-grünen Bundesregierung geht die Moral hier nur noch den Bach runter, ebenso wie der Widerstandsgeist eines Karneval, der einst dazu da war die jeweilige „Obrigkeit“ zu verspotten….

      Sarkastische Grüße
      Bernie

      1. Kleine Ergänzung – der deutsche Karneval sollte ich vielleicht noch schreiben hat leider auch in der.Zeit des Nationalsozialismus versagt – er triefte vor Antisemitismus, aber das liegt schon über 80 Jahre zurück. Hab da Mal was Interessantes dazu im Web gelesen, ist schön länger her, aber der Gerechtigkeit wegen sollte man es auch erwähnen
        Zynischer Gruß
        Bernie

      2. Ja stimmt, ich erinnere mich dass der Karneval wegen dem Irak-Krieg ausgefallen ist.
        Den Orden wider dem tierischen Ernst erhielten u.a. :1959 Adenauer, dann FJ Strauss, Stoiber, Merz, Gloria von T+T, Karl-Theodor v. Guttenberg, Christian Lindner, A K K, Söder und Julia Klöckner. Baerbock wurde gewählt “ für ihre Standhaftigkeit, ihren Humor auf dem diplomatischen Parkett und ihren Kampf für Hoffnung und Frieden“.
        Eine Friedensministerin also.
        Manchmal frage ich mich, ob das alles real ist, oder nur eine endlose Satiresendung.
        Ihnen ein Helau eines ex-Düsseldofers

        1. Mit Orwells unvergesslichen Worten des Big Brother gesagt „Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg“ – in diesem Sinne ist Bärbock ganz sicher eine Kriegs- äh….Friedensministerin und ihr Vorbild, und Ur-Opa-Kriegsminister ist Joschka Fischer, Belgrad – und die „Auschwitz-Lüge“ zur Kriegsbegründung lassen grüßen….
          Ihnen auch einen Gruß aus dem südlich-allemannischen Fastnachtsdeutschland….

          Übrigens, bei uns trug die Tochter die Uniform eines in einer gewaltigen Schlacht, von ihrem Vater ermordeten, Franzosen an Fastnacht, vor über 230 Jahren – ist überliefert in der Ortschronik….ergo hat auch unsere Karnevals- bzw. Fasnastzeit wohl immer schon eine dunkle, menschenverachtende Seite gehabt…nicht nur eine die Obrigkeit verspottende…..?

          Nachdenkliche Grüße
          Bernie

  3. In den deutschen Führungsstäben des Russlandkrieges hat sich in der vergangenen Woche eher nichts getan, in merklichem Unterschied zu den amerikanischen. Das berichtet nachvollziehbar der Linksnationalist Wolfgang Sachsenröder für Telepolis, obgleich sein Beitrag den wesentlichen Punkt nicht enthält, die zweideutig unzweideutigen Aussagen von William Burns, die ich kürzlich zitiert hatte.

    „Putin, I think, is betting right now that he can make time work for him,“ Burns said. „The key is going to be on the battlefield in the next six months, it seems to us.“
    „Puncturing Putin’s hubris, making clear that he’s not only not going to be able to advance further in Ukraine, but as every month goes by, he runs a greater and greater risk of losing the territory that he’s illegally seized from Ukraine so far,“ he continued. „So this next period, I think, is going to be absolutely crucial.“
    „We do not assess that Putin is serious about negotiations, for all that you hear sometimes about that,“ Burns said.
    He said Xi was closely watching Putin’s experience in Ukraine and, while likely „unsettled“ by Russia’s lackluster military performance, thus far remained „committed“ to the partnership the two countries declared last year.
    „But the truth is, there are actually some limits to it as well, simply because I think – as far as we can tell today, anyway – Xi Jinping and the Chinese leadership have been very reluctant to provide the kind of lethal weapons to Russia to use in Ukraine that we know the Russians are very much interested in,“ Burns said.
    (CBS)
    https://overton-magazin.de/top-story/land-gegen-frieden-cia-chef-burns-schlug-angeblich-friedensloesung-vor/#comment-22639
    Warum ich diesen Bemerkungen so viel Belang zumesse?
    Einen Teil habe ich in dem zitierten Posting benannt. Hinzu kommt die Rolle des CIA in der amerikanischen Föderationspolitik generell. Wenn es um „Krieg oder Friede“ geht, hat im Falle einer heillosen Spaltung der Föderation der Direktor des CIA die entscheidende Stimme, nicht der Präsident, es sei denn, der Kongress stellt sich gegen den CIA.
    Das schlagenste Beispiel dafür in der jüngeren Geschichte ist die vorübergehende Absage eines „heißen“ Irankrieges, de facto eines nuklearen Überfalls gewesen, den Bush jr. im Winter 2007 oder Frühjahr 2008 (das Datum erinnere ich nicht genau) verkündet hat, indem er sich auf eine CIA-Studie berief, die dem Iran bescheinigte, sein militärisches Nuklearprogramm in den voraus gegangenen 5 Jahren nicht weiter verfolgt zu haben. Ich berufe mich auf diese Episode zum Ersatz einer umfangreichen und unvermeidlich von rechten und linken Nationalisten aller Herkünfte militant angegriffenen Analyse, warum dem CIA die beschriebene Rolle unweigerlich zukommen muss.

    Damit zum zählbaren Inhalt der Aussagen.
    Burns hat der laufenden Phase des Russlandkrieges in der Ukraine eine Frist von 6 Monaten gegeben und sich dergestalt hinter die vielzitierte RAND-Studie „Avoiding a Long War“ gestellt, die gefordert hatte, im Falle, dass die erwünschte, vollständige Niederlage Russlands auf ukrainischem Boden unabsehbar werde (de facto sei sie es) sei eine Waffenruhe unter vorübergehendem ukrainischen Gebietsverzicht zu erwägen.
    Indem Burns sich nicht direkt hinter diese Empfehlung gestellt, einer Entscheidung über diese Frage jedoch eine Frist gesetzt hat, verlangte er, die Kriterien der RAND-Empfehlung sollten in der Schlachtfeldbegutachtung der kommenden 6 Monate die maßgebliche Rolle bekommen.
    Dasselbe nochmal im Volltext: Auf diesem Weg hat Burns von den Führungsebenen in WH, DoS, DoD und dem NATO – Headquarter verlangt, sie sollten im Streit um das künftige taktische und strategische Vorgehen, und in ihrer darin zur Geltung gebrachten Konkurrenz, von ukrainischen Forderungen, ukrainischen Maßstäben abrücken. Das ist eine radikale Abkehr des CIA-Direktos von den Parolen, die US- und NATO-Politiken bisher oberflächlich geeint hat und den praktischen Hintergrund der „Ungeschicklichkeit“ Bébé’s und der Auseinandersetzung darüber darstellt, die Parolen, die Ukraine solle „alles bekommen, was sie braucht, sich zu verteidigen“ und „die Ukraine“ entscheide, ob und wann mit Russland Gespräche über eine Unterbrechung, Aussetzung oder Beendigung der Kampfhandlungen statthaben könnten bzw. sollten.

    NATO

    In den Folgesätzen umriss Burns, welchen übergeordneten Index politischer Bewertung der Vorgänge auf dem Schlachtfeld die CIA in den kommenden Monaten die CIA von den Adressaten einverlangt.
    Das Schlüsselwort dafür ist „Putins Hybris“.

    “ … making clear that he’s not only not going to be able to advance further in Ukraine, but as every month goes by, he runs a greater and greater risk of losing the territory that he’s illegally seized from Ukraine so far“

    Klartext: Der CIA-Direktor hat verlangt, den Russlandkrieg in der Ukraine baldmöglichst einzufrieren

    … und alle Adressaten tun so, als hätten sie nichts gehört!
    Namentlich die NATO-Granden und die EU-Kommission. Und eingeschlossen die „Friedensbewegten“ im Overton – Forum, denen William Burns, so gut der Mann das halt tun kann, alle Wünsche erfüllt hat!

    Die Fortsetzung dieses Postings, die nötigen Erläuterungen zu Burns Wort von „Putin’s Hybris“ unter Verweis auf die Rolle Chinas in diesem Krieg, die damit beginnen müßten, zu erklären, daß und wie der von Putin deklarierte Feldzug für eine neue, eine „multipolare Weltordnung“ (die es seit 1990 gibt, aber von einer Hälfte der politischen Klasse der USA militant verleugnet wird) ein Bestandteil des seit dem zweiten Golfkrieg laufenden Imperiumskrieges ist, erspare ich meiner schwindenden Gesundheit. Die Rolle des Don Quijote mag ich nicht länger haben.

    1. Wie kriegt man „Links“ und „Nationalismus“ zusammen? Krieg ich nicht in meine Birne. Das zu akzeptieren ist typisch für USA-Niveau. Alles was nicht pro-US ist, war kommunistisch. Selbst die Schweiz, wie Europa, galten so kategorisiert. Bannon bezeichnete sich selbst als der aktuell konsequenteste Leninist.
      Auf das Niveau würde ich mich nicht begeben.

      1. Dann laß doch diesen ideologischen Nebenschauplatz einfach fallen, Oberst, mein Begriff von Nationalismus unterscheidet sich wesentlich von dem Deinigen, so what?

    2. @TomGard
      Danke für Ihren kürzlichen Hinweis auf „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“.
      (Werde ich das Thema Zensur/Kriminalisierung hier vor Ort in eine Arbeitsgruppe einbringen.)

      Schade, dass Ihr Blog nicht mehr öffentlich ist, aber Sie werden Ihre Gründe haben.
      Nochmals danke für Ihre Blog-Arbeit und alles Gute für Ihre Gesundheit!

      1. Danke für die guten Wünsche.
        Vielleicht als kleine Gegenleistung ein Zeugnis von Naftali Bennet, das für Überzeugungsarbeit nützlich sein mag:

        MOSCOW, February 5 – RIA Novosti. Former Israeli Prime Minister Naftali Bennet, who acted as an intermediary between Russia and Ukraine at the beginning of the special operation, said that the negotiations were interrupted by Western countries.
        „All my actions were coordinated to the smallest detail with the United States , and with Germany , and with France . They broke off negotiations,“ Bennett said in an interview, a recording of which he published on his YouTube channel.
        According to the former prime minister, the West at some point decided „to smash (Russian President Vladimir) Putin, and not to negotiate.“

        Die Originalquelle dürfte leicht zu finden sein, und wohl auch nicht verschwinden – warum auch, ist ja hebräisch 😉

        1. @TomGard
          In der hiesigen Friedensgruppe brauche ich keine „Überzeugungsarbeit“ zu leisten, die sind super.

          Auf das Bennett-Interview bin ich gestern durch einen kurzen Tass/engl.-Artikel aufmerksam geworden und habe auch irgendwo (weiß ich nicht mehr wo) ausführliche Sequenzen gefunden – wovon die deutschsprachige Presse ja geschlossen mit „Putin hat mir versprochen, Selensky nicht zu töten“ abgelenkt hat.

          Mehr als Baerbocksche Versprecher erschrecken mich die Anweisungen des US-Luftwaffen-Generals Mike Minihan – ist nur ein „Einzelfall“, aber leider hat er Befehlsgewalt im Ernstfall.

          Auf die Schnelle c+p:

          „I hope I am wrong. My gut tells me we will fight in 2025“ (in China/chinesischem Meer um Taiwan)
          Another section instructed airmen with weapons qualifications to „fire a clip into a 7-meter target with the full understanding that unrepentant lethality matters most. Aim for the head.“
          He also advised airmen to update their virtual Record of Emergency Data, essentially their dependents‘ contact information and wills.“

          Früher hatte er öffentlich verkündet:
          „Lethality matters most. When you can kill your enemy, every part of your life is better. Your food tastes better, your marriage is stronger.“
          „We are lethal. Do not apologize for it. The pile of our nation’s enemy dead, the pile that is the biggest is in front of the United States Air Force.“

          (Gesamter Wortlaut des Memo bei airandspaceforces.com)

          1. re: Bennett

            ggf. das gesamte 5-Stunden Gespräch mit UT:

            https://www.youtube.com/watch?v=qK9tLDeWBzs
            eine Bloggerin hat folgende TCs empfohlen:

            2:20:30 Relations with Putin
            2:32:22 Mediating between Ukraine and Russia
            2:40:05 Behind the scenes mediating

            ggf. Bennett auf sputniknews, Text:

            via TOR (auf der Seite mit hyperlinks versehen)

            https://sputniknews.com/20230205/ex-israeli-pm-reveals-big-concessions-putin-zelensky-were-ready-to-make-before-west-killed-talks-1106993054.html

            Ex-Israeli PM Reveals ‚Big Concessions‘ Putin, Zelensky Were Ready to Make Before West Killed Talks

            From late February to mid-March of 2022, Russian and Ukrainian officials met five times to try to reach a ceasefire deal. A draft pact was agreed upon, but Kiev inexplicably broke off talks. Israel’s former prime minister has offered new insights into what may have happened.

            The United States and its German and French allies halted efforts to put an end to the Russia-Ukraine crisis through a negotiated settlement in the spring of 2022, former Prime Minister Naftali Bennett has revealed.
            “The conflict breaks out and I’m instantly between a rock and a hard place,” Bennett recalled in a broad-ranging five-hour interview with Israeli media that aired Saturday. “On the one hand, the Americans clearly expect…that we all rally for Ukraine. On the other hand, I have two opposing interests,” the politician added, pointing to Israeli military operations against alleged ‘Iranian presence’ in Syria and the need to stay on at least neutral if not good terms with Moscow, plus concerns over the security of Jews in both Russia and Ukraine.
            Taking a “third” position of agreeing to mediate, Bennett said the “trust” he had established with Russian President Vladimir Putin after their meeting in Sochi in 2021 “was a rare commodity,” and that Washington didn’t know then and still doesn’t know now how to communicate effectively with Moscow. “I don’t think there was anyone else who had the trust of both sides, maybe [Turkish President Recep Tayyip] Erdogan,” Bennett said.

            ‘Different Narratives’
            “Two very different narratives” quickly emerged around the Ukraine crisis, according to the former Israeli prime minister.
            “[Putin] had one narrative and perception, [Ukrainian President Volodymyr] Zelensky and the West have another. The West sees Putin as an imperialist who wants to take over more places…and that if we don’t stop him in Ukraine he’ll go on to Poland and the Baltics. Putin’s perception, as early as that meeting in Sochi, and even more so [in talks in March 2022], was that when the [Berlin] Wall came down we reached an agreement with NATO that they wouldn’t expand NATO and would not touch the countries enveloping Russia. You know, the Americans, on a side note, have a centuries old doctrine called the Monroe Doctrine, whereby hegemony over the Western Hemisphere, North and South America, belongs to the USA. As early as 200 years ago, they didn’t want France and Britain there. ‘Don’t come here.’ And to a degree that’s Putin’s perception, ‘don’t come here, this is my backyard,’” Bennett said.
            “So I called the Americans, [Secretary of State Antony] Blinken, [President Joe] Biden and [Jake] Sullivan, the national security advisor, and I said ‘I have Putin’s ear, I can be a pipeline.’ …Zelensky called me and asked me to contact Putin. I have the protocol. He was in distress. Keep in mind, he knew that his days were numbered, that he would be killed. It wasn’t hard to kill him. The Russians had demands, one was denazification, meaning replacement of the leader, and I assume the world understood that this means killing him. There was disarmament – emptying Ukraine out of weapons and army,” Bennett continued.
            Recalling his conversation with German Chancellor Olaf Scholz, who expressed concerns over Germany’s energy security, Bennett said he had conveyed to the German leader that Putin was interested in a ceasefire.
            “So I start talks back and forth, Putin-Zelensky, Zelensky-Putin… Drafts are exchanged, not only through us, directly as well. They’re in Belarus in a city called Gomel. There are two negotiation teams – Russian and Ukrainian, that the world looked down on, but I considered it a good thing that they were talking and exchanging,” Bennett said.
            “Everything I did was fully coordinated with Biden, with [French President Emmanuel] Macron, with [then-British Prime Minister] Boris Johnson, with Scholz, and obviously with Zelensky. I had a debate about [whether peace was possible] with the Americans, I think there was a chance. They said there was no chance,” the former prime minister recalled.

            ‘Big Concessions’ From Both Sides
            “When I met with Putin, he made two big concessions that are obvious now,” Bennett said, referring to his March 5, 2022 trip to Moscow for face-to-face talks with the Russian president. “3-4 hours into the meeting, I asked ‘are you going to kill Zelensky?’ He said ‘I won’t kill Zelensky.’ After the meeting, in the car from the Kremlin to the airport, I contacted Zelensky by WhatsApp or Telegram to say, ‘I came out of a meeting, he’s not going to kill you’. ‘Are you sure?’ he asked. ‘100%, he won’t kill you.’ Two hours later Zelensky went to his office and filmed himself there on his phone,” recording his now well-known „I’m not afraid“ selfie video.
            Ukraine’s president also “made a big concession,” according to Bennett. “Zelensky relinquished joining NATO. He said, ‘I’m renouncing that.’ These are huge steps on each side. Huge concessions. The conflict broke out because of the demand to join NATO. And Zelensky said ‘I’m renouncing that.’”
            Outstanding issues were related to territorial questions, including the fate of Donbass, Crimea, the corridor of land between them, plus Kiev’s demands for security guarantees, with the Russian side rejecting the idea of Western countries providing Kiev with security, according to Bennett, because Moscow saw them as “no different than NATO.” Giving the issue “a lot of thought,” Bennett proposed an “Israel model” alternative to Zelensky.
            “I asked ‘America will give you guarantees? It will commit, that, in seven years, if Russia violates something, it will send soldiers, after leaving Afghanistan and all that?’ I said, ‘Volodymyr, it won’t happen, you won’t get guarantees, why are you negotiating?’” Bennett recalled. Israel, he said, “doesn’t have guarantees” about its security. “No one will come to save us. What we do have is a strong, independent army that can protect itself. So let’s forget about these guarantees and discuss the parameters for building military forces – what kind of weapons, planes, how many officers, soldiers are needed. Because Russia doesn’t want Ukraine. So this was a cognitive breakthrough that they both accepted,” Bennett said.
            Characterizing Putin as a “very smart, very sharp,” and “very pragmatic” interlocutor based on their conversations, Bennett said he felt the Russian president “totally understood Zelensky’s political constraints. And Zelensky was very pragmatic too.”
            “I was under the impression that both sides very much wanted a ceasefire,” Bennett reiterated.
            Bennett said he approached his role as mediator by studying Russian and Ukrainian history, consulting with former leaders, as well as Russian experts, “The Donbass and the history, what happened in 2014, in 2009, what happened all those years, because you can’t come in the middle of the story,” he said, alluding to the 2009 Russia-Ukraine gas dispute, and the February 2014 Euromaidan coup in Kiev – which sparked the Donbass crisis in the spring of that year.

            US, Allies Step In to Stop Peace
            After speaking to Putin on March 5, Bennett traveled to Germany. “Because Germany is the player – Germany and France are the major players in Europe. And in order to procure an agreement, everyone has to do something…We sat with [Scholz’s] national security advisor… […] From there I think that together, we updated the Americans and Macron, and Boris Johnson.”
            “Boris Johnson adopted the aggressive line. Macron and Scholz were more pragmatic, and Biden was both. And that’s it. Then I return to Israel and a negotiations marathon of drafts began…It went back and forth and then, I’ll say this in the broad sense, I think there was a legitimate decision by the West to keep striking Putin and not – I mean the more aggressive approach,” Bennett said.
            “I’m just the mediator, but I turn to America in this regard, I don’t do as I please. Anything I did was coordinated down to the last detail with the US, Germany and France,” the politician added. “So basically they blocked it?” his interviewer asked.
            “Basically, yes. They blocked it and I thought they were wrong [at the time]. In retrospect, it’s too soon to know the advantages and disadvantages. The downside of the conflict going on is the casualties in Ukraine and Russia, it’s a very harsh blow to Ukraine, the country. There will have to be a huge restoration of infrastructure, like the Marshall Plan; the negative impact on the export of wheat and food to the Middle East, although that was partially taken care of; the rise in energy costs, which puts heavy pressure on the democracies. If there’s hunger in Africa we’ll see immigration to Europe, which will threaten Europe. On the other hand, and I’m not being cynical, there’s a statement here after very many years, President Biden created an alliance vis-a-vis an aggressor in the general perception, and this reflects on other arenas, such as China, Taiwan, and there are consequences. So it’s too soon to know,” Bennett said.

            Bucha Breaking Point
            Ultimately, the former Israeli leader said he felt about a 50/50 percent chance of a negotiated peace between Russia and Ukraine being possible until the massacre at Bucha – the Kiev suburb where Ukrainian forces carried out a „cleansing“ operation against Russia-sympathizing civilians after Russian troops withdrew in late March, but then blamed Moscow for the killings. “The Bucha massacre, once that happened, I said, it’s over,” Bennett said.
            Commenting on the Bennett’s telling remarks on her Telegram page, Russian Foreign Ministry spokeswoman characterized it as “another confession,” in a possible reference to earlier revelations by former Ukrainian, German, and leaders that the February 2015 Minsk agreements designed to lead to a lasting peace in the Donbass were just a sham designed to buy Kiev time to rearm.
            Bennett’s comments also add weight to reporting from last fall that Russia and Ukraine appeared to be on the brink of a tentative peace agreement in April before Prime Minister Johnson traveled to Kiev to scuttle the talks.

            1. Nicht dass ich nicht Englisch könnte. Aber wer sich hier mit der Übernahme der Währung des Gegners so eindeutig als scheinbarer Universalist zu profilieren versucht, hat den Boden der hiesigen und europäischen Tatsachen eigentlich schon verlassen. Wie lange soll das so weitergehen, eigene Gedanken durch Fremsprache zu ersetzen?

              1. weiß jetzt nicht, an wen genau das gerichtet ist:

                Ob Bennett Universalist ist, bezweifle ich, kann ich aber nicht widerlegen. Sie können ihm ja schreiben und ihn fragen.

                Und ob ich einer bin, keine Ahnung.

                das Interview hab ich als Reintext nur C&P weil viele Leser hier mit TOR oder VPN nicht zurechtkommen und deshalb nicht an den Text kämen.

                Dass das Interview auf Engl ist, liegt nicht an mir, sondern an Bennett, der, glaube ich kein Deutsch spricht, und der das Interview eigentlich auf Hebräisch gegeben hat. Siehe den Video link im Posting. Im Übrigen erreichte mich diese Info von einer Russin. So yeah, its kinna complicated

                Das heißt bzgl. Sprachgrenze: Will man an die Info, muss man sie überwinden. Da ist wie mit Flüchtlingen. Nur weniger riskant.

          2. @Sabine Schulz (irgendwann passierte es und ich schreibe „Scholz“)

            da Sie von Ausweitung schreiben, hier kurz, der geschätzte Bernhard Trautvetter heute auf TP, re: Guterres & UN

            https://www.telepolis.de/features/Globale-Kriegsgefahr-Die-Zeit-draengt-7486964.html?seite=all

            mit dem klaren Blick:
            „(…)
            „Die Lesart der Nato spitzt sich dagegen in der Darstellung zu, dass eben Russland – anders als vorgeblich Nato-Staaten – „immer und immer wieder zu denselben Schandtaten“ ansetze, wie es SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zusammenfasst.

            „Immer und immer wieder“ sollte eigentlich heißen, dass es erlaubt ist, in diesem Zusammenhang auch andere Kriege als den aktuellen der Ukraine zu thematisieren. Die Kriege in Vietnam, im Irak, auf dem Balkan, in Afghanistan, in Libyen und im Jemen werden aber mit diesem Nato-Narrativ aus der politischen und medialen Wahrnehmung gelöscht – sonst ließe sich das Schwarz-Weiß-Bild vom Nordatlantikpakt als blitzsauberer Gegenspieler Russlands nicht aufrechterhalten.
            (…)“.

            * * *

            bzgl. Bennett nochmal – die einzige Zeitung die das Interview nicht vollständig in die Tonne getreten hat und es wenigstens thematisiert, Berliner Zeitung heute, per Gastbeitrag:

            https://www.berliner-zeitung.de/open-source/naftali-bennett-wollte-den-frieden-zwischen-ukraine-und-russland-wer-hat-blockiert-li.314871

            1. In dem Artikel der Berliner Zeitung zu Bennetts Interview ist aber auch einer erhebliche Falschinformation enthalten. Der Autor schreibt:
              „In dem Gespräch im Kreml habe Putin, so Bennett, einige substanzielle Zugeständnisse gemacht, insbesondere habe er auf sein ursprüngliches Kriegsziel einer Demilitarisierung der Ukraine verzichtet.“

              Das ist für diejenigen, die den Verlauf bzw. die Ergebnisse der Verhandlungen von Istanbul verfolgt haben oder sich das Interview Bennetts angesehen haben, ja nun reichlich Unsinn.
              Bennett erklärte, Putin habe auf die Denazifizierung verzichtet, indem er ihm sein Wort gegeben habe, Selenski nicht nach dem Leben zu trachten.
              Das ist eine merkwürdige Interpretation des Ausgegebenen Kriegsziels „Denazifizierung“ durch Bennett, aber sei’s drum.

              Unter „Demilitarisierung“ der Ukraine verstehen die Russen dagegen den Stopp jeglicher Einbindung der Ukraine in NATO-Strukturen, Training und Aufrüstung durch die NATO bzw. eben Verzicht auf den Eintritt in die NATO.
              Darauf hat Moskau nicht verzichtet, sondern Kiew machte in diesem Punkt bei den Verhandlungen Zugeständnisse. Ansonsten wären die Verhandlungen ergebnislos ausgegangen.

              Und genau dies erwähnt Bennett in seinem Interview gleich mehrfach.
              Bei 2:42:59: „The war broke out because of the demand to join NATO“ (durch die Ukraine) „and Zelensky said „I’m renouncing that“.
              Zuvor bei 2:42:50: „Zelensky relinquished joining NATO. He said I’m renouncing that“.
              2:53:58: „I left very optimistic because he renounced joining NATO, which was the reason for the invasion.“
              Derweiteren verglich Bennett Moskaus Bemühen, den postsowjetischen Raum NATO-frei zu halten (was ja im Baltikum nicht gelungen ist; in Kirgisien gab’s zeitweilig ebenfalls einen US-Stützpunkt) mit der us-amerikanischen Monroe-Doktrin.

              Der Unterhändler Bennett erwähnte also mehrfach den Grund für die Invasion, der sich natürlich bei den durch ihn vermittelten Verhandlungen unweigerlich herausstellte, ja herausstellen müsste, aber selbst die Berliner Zeitung, die es gewagt hatte über Bennetts Interview zu berichten, unterschlägt – wohl nicht zufällig – diesen zentralen Punkt, der das im Westen propagierte „Narrativ“ aushebelt.

              1. absolut.

                Überhaupt wirkt die BZ, jedesmal wenn sie so abweicht vom Kurs, als hätte sie Sorge ins Fettnäpfchen zu treten und zum gehänselten Kind degradiert zu werden.

                Jedenfalls kaum ein Text in der Liga „alternativ“, meist unter open-source, argumentiert jemals konsequent gegen die Regierungslinie.

                Bestes Bsp. Varwick und seine halbgare Kritik.

    3. ich hab die Aussage von Burns 3 mal gelesen und weiß immer noch nicht was Burns will. Und ich glaube den Russen gehts genauso.

      Und selbst Burns weiß es nicht, denn trotz allem Exekutivprimat das du anspricht im Fall des deadlock, ist er vorerst ja nur der Bote.

      Dass die CIA traditionell oft „rogue“ ging und damit nicht abgeklärte in house Geopolitik betrieb, ging vielen im Establishment oft auf die Nüsse. Weil die CIA Währung eine andere ist. Und sie sich so ins Gehege kommen.

      Burns zählt eigentlich nicht zu dieser Kategorie der „Wild Bill Donovans“, aber er wirkt etwas kastriert, weil er einen Herren vertritt der sich nicht entscheiden kann. Bzw. nur so tut, denn die Entscheidung, den Kriegs-Prozess zu lancieren den haben sie losgetreten und gucken wie die Casinoeinnahmen steigen oder zumindest die Spielchips sich machen.

      Mal abgesehen davon, dass Burns privat das alles beendet sehen möchte. Jeder Ex-Diplomat der in Moskau stationiert war, hat sich bisher gegen diesen Mist ausgesprochen. Burns wie wir wissen in Form seines veralteten Memos 2008. Natürlich alle als a.D.s deshalb nicht von Belang. Aber es sagt etwas aus über die Stimmung zu diesem Thema in D.C.

      Womit wir bei der entscheidenden Front wären, der etwas plumpen Frage des „cui bono“. Und das liegt im Moment unmittelbar auch in den Staaten, ihren Fabriken, Wählerschaften und deren Senatoren/ Repräsentanten.

      Klassisch militär. gewinnen via Ukraine im Moment können sie nicht, hatten sie vielleicht auch nie vor, CIA-Kriege waren idR covert und damit unter dem Wahrnehmungshorizont.

      Da das aber zugleich ein NATO-Vehikel war ließ die Angelegenheit irgendwann die Sache des Weißen Hauses werden.

      (6000 Granaten vs. 60.000 in einem Artilleriekrieg ist eindeutig und die Opfer-Ratio 6:1 ebenso). Das wiederum werden die Analysten ja wohl gewusst haben. Schließlich ist das gesamte Arsenal des Gegners bestens kartografiert. Und die Schwächen der eigenen Hardware ebenso.

      Weshalb ich aber den implizit drohenden Ton von Burns´ „next 6 months“ immer noch für wichtig halte und eine andere Schlagzahl und Tonart impliziert als Option. Und ich aber nicht einzuordnen weiß.

      Unterm Strich hat dieser Krieg die USA ja kaum was gekostet v.a.nur Profit gebracht.
      Drum hat Sevim Dagdelen immer darüber berichten dürfen, dass sie auf ihren Auslandsreisen, wann immer Amis dabei waren, es um China ging, RU interessiert – erst mal – keinen.

      Den Schaden hat die EU und natürlich auch in manpower und Verengung des polit. Entscheidungsraums, RU. Gewinner sind die Amis, China und was den Amis vielleicht Sorge bereitet hinsichtlich „alignment“, der Rest. Sie können mit ihren Handlungsmodellen nicht bis zum Sanktnimmerleinstag extrapolieren. Also was liegt da hinterm Regenbogen liebe Dorothy?

      „„The key is going to be on the battlefield in the next six months, it seems to us.““ – was soll das bedeuten?
      Dass in 6 Monaten alles beendet ist und Halliburton in der Ukraine das Irakspiel erneut praktiziert?
      Dass RU seinen „act“ together-kriegen möge innerhalb dieser 6 Monate, sonst werde es „ernst“?
      Bzgl heavy weapons hab ich diese „Sommer“-Deadline schon woanders gehört.

      An welchen Adressaten also ist diese öffentlich gemachte Benennung einer Frist gerichtet?

      1. Warum nimmst Du nicht den Satz, den ich eigens hervor gehoben habe?

        „Puncturing Putin’s hubris, making clear that he’s not only not going to be able to advance further in Ukraine, but as every month goes by, he runs a greater and greater risk of losing the territory that he’s illegally seized from Ukraine so far,“ he continued. „So this next period, I think, is going to be absolutely crucial.“

        Um offen zu reden, zweifele ich an Deiner Lesebereitschaft bzw. Lesefähigkeit, da sind doch bitte die Verdienstgelegenheiten für die US-Rüstungsproduzenten und die daran geknüpften Haudrauf-Stimmungen entsprechend gepolter Senatoren enthalten, die Du als möglichen Einwand gegen meine Lesart beiziehst? Ansonsten wüßte ich nicht, wie Burns klarer sagen könnte, daß eine ukrainische Offensive zwecks Rückgewinn der besetzten Territorien, von der Krim ganz zu schweigen, entweder aussichtslos oder ein Vabanquespiel ist, das die NATO besser unterläßt, aber ein Teilrückzug der russischen Streitkräfte auf dem Verhandlungswege vielleicht erreichbar wäre. Nicht umsonst habe ich den Bennett und seine Aussagen zu russischer Pragmatik und Konzessionsbereitschaft beigegeben.

        Und obendrein war Burns zwar nicht in Moskau, aber in Kiev und wußte daher noch besser, als wir es unterdessen wissen, wie dünn die ukrainische Personaldecke wird. Diplomatie ist immer Nötigung, und Burns hat doch selbstredend alle Adressaten im Kopf, wie kannst Du anderes von einer öffentlichen Äußerung erwarten? An Putin ergeht also die Nötigung mit der Intransigenz der NATO und ihrer Bereitschaft, über alle Grenzen bis hin zur ultimaten Grenze zu gehen, was Bewaffnung, Ausstattung, False-Flag-Attacken und Terror im großen Maßstab anbelangt, zusammen mit der Forderung an die „eigenen“ Player, gefälligst nicht das „große Ganze“ aus dem Blick zu nehmen, das nicht „Putler“ heißt.
        Mit „as every month goes“, aktivierte Burns die Kissinger-Methode, nur daß es jetzt keine tausende Tonnen Bomben sind, die am Verhandlungstisch abgerufen werden sollen, sondern andere Mittel, aber das Ziel hat Burns klar bestimmt: Einfrieren.

        1. dank für die Mühe! „though the groom is still having doubts“.

          ( Und ich seh kein Einfrieren nicht. Die Russen werden nen Teufel tun, das Spiel von vorn zu beginnen. Außer es gibt jetzt die geforderten Garantien von vor einem Jahr, und die wird ihnen keiner geben, es sei denn ein Wunder passiert und eine von China angeführte Troika dealt wiederum mit den Amerikanern, die aber ihrerseits die Chinese niemals vom Haken lassen werden, was die Chinesen nicht mitmachen. Wie mans nimmt, Catch 22. Deshalb gibts ne Neuaufführung der Festspiele von Kursk im Sommer und was Chris Hedges „said all along“ – a long and bloody war – bis in der Ukraine passiert, was man angeblich sich für Moskau wünschte, weiße Fahnen nebst regime whatever change. Erinnert irgendwie an die 1 Millionen toten Soldaten des Iran-Irak-Krieges. Mit der Option einer Ausweitung mittels polnischer 500 Panzerarmee aus Südkorea. Glückauf. )

          Aber das alles ist wie du mal sagtest Kaffeesatz. Und ich hat´ heut schon zu viel davon.
          Und außer Hoffnung zu bewahren und uU was zu unternehmen, irgendwas mit Politik, Aktivismus, Spass, Spannung und Schokolade, bleibt ja eh nicht.

  4. Dass eine A.Baerbock ,infantil-narzisstisch und geistig auf dem Niveau einer pubertierenden 14-jährigen Göre,für ihr Amt nicht geeignet ist,ist offensichtlich.
    Dass ca 96% der Menschen in den Medien zu ihren unkritischen Verehrern gehören,ist dan schon bedenklicher.
    Aber beide,A.Baerbock als auch ihre Gesinnungsgenossen in den Medien sind nur ein Spiegelbild eines Milieus,dass inzwischen fast schon autoritär/faschistisch zu nennen ist.Fanatische Ideologen,unreflektiert dem Neoliberale Dogmen anhängend und blind für die reale Welt…

  5. Ein knappes Wort noch zur operativen Ebene und damit dem besoffenen Siegesgeheul der seltsamen „russischen Patrioten“.

    In der russischen Presse rühmt man sich buchstäblich jedes einzelnen Kilometers, den die Wagner-Truppe und wenige zusätzliche operative Einheiten in ausgewählten Bereichen vorzurücken imstande sind. Alle zwei Tage wird die Einkreisung Bachmuts verkündet … und wieder zurück genommen. Gleichzeitig wird kein Wort über eine laufende oder künftige personnelle Verstärkung der Front laut.

    Letzteres hat auch die ukrainische Seite auf bezeichnende Weise eingeräumt.
    Erst vor wenigen Tagen hat Danielov gegenüber der BBC vor einer bevorstehenden „großen Februaroffensive“ „gewarnt“ und „erläutert“ von den derzeit etwa 320k russischen Truppen im Großraum(!!) der Kräfte könnten „160k“ daran teilnehmen. Absurd.
    Vorgestern folgte Reznikov mit der Ankündigung einer Art russischen „Zwischenoffensive“ zum Jahrestag des Feldzuges, obgleich er für operative Vorbereitungen dazu „derzeit“ keine Anzeichen sehe.
    Gestern wurde die Ablösung Reznikovs angekündigt und heute liest man:

    „Der ukrainische Präsident hat angesichts des näher rückenden Jahrestags des russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar vor „symbolhaften Taten“ russischer Besatzer gewarnt. Viele Berichte deuteten bereits jetzt darauf hin, „dass die Besatzer im Februar etwas Symbolisches tun werden, um sich für ihre Niederlagen im vergangenen Jahr zu rächen“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. „Wir beobachten bereits erhöhten Druck in verschiedenen Bereichen an der Frontlinie“, fügte Selenskyj hinzu. Sehr schwierig sei die Lage aktuell in der östlichen Region Donezk, „wo heftige Kämpfe stattfinden“, betonte der Präsident.“

    Kurzum, die ukrainische Führung, die in den vergangenen 10 Wochen amerikanische Aufforderungen, die verlustreichen Kämpfe um Bachmut und andere verzichtbare Positionen einzustellen, ignoriert hat, läßt erkennen, daß die derzeitige ukrainische Front mangls Personal und Ausrüstung gegen den Abnutzungskrieg der russischen Streitkräfte nicht länger haltbar ist, während die russische Seite erkennen läßt, daß sie derzeit nichts anderes vorhat, als für die laufende Phase der Kämpfe angekündigt: Langsam aber sicher den Widerstand gegen die Sicherung der annektierten Gebiete zermürben, und vorrücken, wo die Schwäche des Gegners das erlaubt.

    Gleichzeitig erschien bei RIA das Plädoyer von Dmitry Suslov, Deputy Director of the Center for Comprehensive European and International Studies at the Faculty of World Economy and International Affairs at the National Research University Higher School of Economics:

    „According to him, the ideal victory scenario for Russia would be not only to ensure the security of new Russian regions and move the front line as far as possible from them, but also to inflict such a military defeat on Ukraine, after which it would be forced to comply with the demand for demilitarization, that is, to limit military cooperation with the United States and NATO , as well as fulfill the requirements to ensure the rights of the Russian-speaking population, return the status of the Russian language, „reverse the policy of de-Russification, which is now in full swing in Ukraine“, return the status of the Ukrainian Orthodox Church.
    However, Suslov noted that this ideal option seems to him unlikely in the foreseeable future, because for the West it will mean defeat with all the grave consequences, and in order to prevent such a scenario, the West will have to go „already into a direct hot war against Russia, which, of course, will inevitably become nuclear.“
    (maschinenübersetzt)“

    Suslov hat der Regierungslinie, die „Spezialoperation“ werde unbeirrt fortgesetzt, bis ihre Ziele erreicht seien, einen „Idealismus“ bescheinigt, der unter Umständen einem „Realismus“ weichen könnte oder sollte. Daß dies gesagt und auf RIA weiter getragen worden ist, muß nichts mit Burns Ansagen zu tun haben, aber es liegt nahe, zu vermuten, daß es so ist.

    Vom Standpunkt der integralen sowie übergeordneten Ziele der „Russischen Spezialoperation“ kündigt sich folglich eine Niederlage an, welche die russische Regierung, wenn sie das will, als Zwischenerfolg ausgeben kann, auf dem künftig aufzubauen sei. Unter der Bedingung der avisierten Aufrüstung der Ukraine müßte solch ein „Aufbau“ freilich mit einer Verstärkung der Front einher gehen, die nicht sehr weit hinter einer Generalmobilmachung der Armee zurück bleiben dürfte, etwas, das Putin kürzlich von sich gewiesen hat.

    Von Seiten der generellen Ziele und „Notwendigkeiten“ des Krieges, welche die NATO im vergangenen Juni/Juli vorgegeben hat, und von denen, wie es aussieht, niemand in Europa abzurücken bereit ist, am Wenigsten die NATO – Führung selbst, wäre eine Einfrierung der Kriegshandlungen unter den geschilderten Voraussetzungen eine vollständige Niederlage, die nicht wegzudeuteln ist!
    Daher kann ich nicht erkennen, daß an der generellen Lage irgend etwas verändert ist. Wie Kujat es auf befangen paradoxe Weise in seinem Schweizer Artikel ausgedrückt hat, wird die NATO unentwegt eskalieren wollen, und das auch tun, bis die ersten russischen Nuklearsprengköpfe in Europa explodieren.
    Danach wäre IHR Reich gefestigt, und bis ins Oval Office ausgedehnt. Die Behauptung Stoltenbergs gegenüber Jacques Baud, nach seiner Aussage gefallen irgendwann zwischen 2014 und 2017, NATO sei eine Nuklearmacht, nominell eine Anmaßung sondergleichen, wäre dann endlich wahr gemacht!
    EoD

    1. MI6 heute: Die „russische Frühjahrsoffensive“ sei in vollem Gange, nur habe sie niemand bemerkt, weil abermals schwächlich, verbockt, irrsinnig.
      Selensky: Wir weichen keinen Meter!

      Vorhersagbar, wie ein Uhrwerk.

    2. Die Russen müssen natürlich in besoffenes Siegesgeheul ausbrechen, kennt man ja, die saufen alle wie die Löcher (zur Vorsicht für die Interpretationsgabe von Herrn Gard: Sarkasmus aus!)

  6. Ein letztes Wort auch noch zur „Überwindung des Kapitalismus“ – Debatte (das vermittelt auch eine Antwort an OberstMeyer enthält).

    „Kapitalismus“ ist die militärisch durchgesetzte und abgesicherte Herrschaft DES Privateigentums, im Unterschied zur Herrschaften DER Privateigentümer, wie z.B, einer Ständeherrschaft.
    Das ist nichts, was zu „überwinden“ ist, genauso wenig, wie die (feudalen) Ständeherrschaften „überwunden“ worden sind, sie wurden militärisch zerschlagen, bis auf diejenigen, deren Eliten diese Zerschlagung selbst betrieben haben, weshalb sie nicht so offenkundig als militärische Operation in Erscheinung getreten sind.

    Letzteres hat auch die Wahrnehmung davon verdeckt, daß seinerzeit all diese militärische Operationen unter religiösen resp. quasireligiösen Titeln vonstatten gingen, welche die Herrschaft DES Privateigentums vorweg genommen haben, prominent in der Erinnerung (weniger „on the ground“) „Freiheit , Gleichheit, Brüderlichkeit“, weniger prominent Reformation und Pietismus, und notorisch verkannt in machiavellinischen Titeln absolutistischer Herrschaft, wie sie z.b. in der Hymne „Einigkeit und Recht und Freiheit“ noch erhalten wurden. Quasireligiöse Klammer all dieser Erscheinungsformen das Zeug, das in und mithilfe der Philosopheme Lockes, Kants, Benthams u.v.a. Eingang in die Staatsideologien gefunden hat, Rechtsidealismus, dessen oberste Berufungsinstanz eine Göttin ist, nämlich „die Natur“, sei es eine menschliche oder kosmische Natur.

    Allen diesen religiösien, quasireligiösen und ideologischen Bewegungen war und ist gemein, daß sie Volksmobilisierungen für Klassenauseinandersetzungen innerhalb der besitzenden Stände und ihrer militärischen und bürokratischen Eliten geleistet haben, und es ist für jederman offensichtlich, daß dies auch für „Ökobewegungen“ jeglicher Couleur gilt.

    Die radikalen Ökobewegungen erinnern mich an die Periode des Aufstiegs der Nationalsozialisten in Deutschland, die mit dem Röhm-Putsch samt angeschlossenen und voran gegangenen physischen Eliminierung zig tausender Proponenten und Aktivisten des „linken Flügels“ der Nationalsozialisten geendet hat, die eine zweite, „antikapitalistische“ Revolution nach der Machtergreifung verlangten bzw. betreiben wollten. In der historiographischen Erinnerung ist davon wenig geblieben, außer den paar erhältlichen Mitteilungen über den „Strasser-Flügel“ der zum Teil schon vor 1933 erledigt worden ist. Tatsächlich standen die gesinnungsethischen Auseinandersetzungen in und um diesen Flügel auf breiterem Boden. Robert Musils Werk gibt einigen Einblick darin, der „linke Flügel“ im Dunstkreis des Aufstieges der Nationalsozialisten hatte ein starkes technokratisches Moment.
    Die Reminiszenz hat, nebenbei erzählt, auch ein biographisches Element, weil mein Großonkel zu der Abteilung dieses Flügels zählte, die Verbindung mit russischen Vertretern der „Internationale“ aufgenommen hatte, eine Episode, die Letztere nach wenigen Treffen abbrach. Mein Großonkel wurde gleichwohl 1928 erschossen.

    Egal, der perspektivische Fluchtpunkt der Ökobewegung ist etwas, das mit einigem Fug Ökofaschismus genannt wird, und es ist einer der wenigen Verdienste Jutta Ditfurths, daß ihr diese Seite der Angelegenheit Ende der 80er klar geworden ist und die Gründung von „Öko-LinX“ motiviert hat. Die „Ökologische Linke“ hat damals vor allen Aktivismus eine gründliche Ausbildung der Mitglieder in „Politischer Ökonomie des Kapitalismus“ gestellt, deren Fehler und Grenzen mich hier nicht kümmern, aber Ditfurth selbst hat den quasireligiösen, gesinnungsethischen Ausgangspunkt darüber nie verlassen, wieso auch immer. Abzulesen an ihrer Stellungnahme zu „ER“ 2019
    https://www.fr.de/politik/jutta-ditfurth-extinction-rebellion-eine-weltuntergangssekte-13116627.html
    Eigentlich völliger Quatsch, das zu erzählen. Sei’s drum.

    1. Das sehe ich ganz und garnicht als Quatsch an.
      Gerade die Geschichte der Strassers, den Erfolg und das Ende einer Idee.
      Auch das Wirken und die Ideen von Personen der nahen Vergangenheit wie eine Petra Kelly, eine J.Dittfurt und auch selbst ein Lucke um ein paar zu nennen wären durchaus studierenswert.
      Leider werden diese Charaktere u.a., deren Visionen und Wertegänge in unserem Bildungsystem ausgeklammert.

      1. Quatsch.
        Was tat-sächlich zählt, ist z.B. die Geschichte, daß mein Großvater, über dessen Sympathien zu dieser Zeit ich nichts weiß, sich nach der Ermordung seines Bruders mit einem Weibchen, das er eine Weile ficken mochte, aber nicht liebte, als Lehrer in ein winziges Dorf im Erzgebirge zurück zog, wo er drei Töchter zeugte, die er einer zeitgemäß brutal-sentimentalen „Erziehung“ unterzog und aussetzte. Das präformierte die intellektuelle Physiognomie meiner Mutter, die sich wiederum 1958 gezwungen sah, mich bei ihm und seinem neuen Weib, einer strunzdummen rheinischen Katholikin zu parken, um ihr Studium zu beenden.
        Die Geschichte geht natürlich weiter, einschließlich des Stranges, in dem das Schicksal von Onkel Wolf an sich selbst keine Rolle hatte, sehr wohl aber dessen Voraussetzungen und die eine oder andere kleine Folgeerscheinung, über die ich nur spekulieren kann.
        Das entscheidende Moment an alledem: Es wurde nicht darüber geredet! Von zwei dunklen Bemerkungen meiner Mutter abgesehen, weiß ich von ihr maßgeblich durch teils klare, teils wirre, paranoide Erzählungssplitter der ältesten Schwester meiner früh verstorbenen Mutter, eine tief verschlossene bildende Künstlerin in der DDR, die in späten Jahren psychotische Schübe erlitt. Auf jeweils individuelle Weise ging die Geschichte von Onkel Wolf, ihre Voraussetzungen, Begleiterscheinungen und mittelbaren Folgeerscheinungen, auf in den abstrakten Urteilsgründen, Meinungen, Gesinnungen, Weltanschauungen, Glaubensbekenntnissen, welche die opportunistischen Lebensführungen aller direkt und mittelbar Beteiligten begleitet und unterfüttert haben. Dergestalt erhielt sie eine winzige, gleichwohl, unbestimmbare und unermeßliche Rolle in der Vorgeschichte der Tat-Sache, daß sich 1964 der kleine TomGard in Ostfriesland, im Anschluß an eine weitere einjährige Episode bei seinem Großvater, obendrein frühpubertiert, gleichsam „fremd unter Wölfen“ vorfand.
        „Was seid ihr bloß für Tiere?! Was bin ICH für ein Tier!?“ könnte ich retrospektiv, selbstredend polemisch verdichtet, einen Teil der seelischen Verfassung des 9-jährigen Jungen umschreiben, an der die Geschichte von Onkel Wolf genau den Anteil hatte, im moralischen, weltanschaulichen, gesinnungsethischen Nebel zu stecken, der seine ganze Umgebung, und namentlich die sexuelle Umgebung, eingehüllt hat.
        Die einzige Ausnahme, um der Vollständigkeit halber erzählt, war Thode Beckmann, einer der schlauen Bauern im Dorf, wenngleich ebenfalls religiös verseucht, der dem Jungen eine kleine Weile kleine Einblicke in die Technologie und Ökonomie der Landwirtschaft gegeben hat, bis seine Mutter seine Avancen abschließend zurück wies.

        Geschichten und Biographien färben den Nebel und verdichten ihn zu Phantasmagorien, in Extremfällen zu solchen, wie H. P. Lovecraft sie gestaltet hat, oder zu den besänftigenden Bildern und paranoiden Ängsten meiner Tante, solange ihr seltsamen Tiere nicht wisst und vermögt, euch selbst kennen zu lernen. Die Kritik der politischen Ökonomie muß nicht der Einstiegspunkt dafür sein, wie sie das mehr oder minder für mich gewesen ist, aber sie ist notwendiger Durchgangspunkt ihrer letzten beiden Phasen.

  7. Die beste Bundesrepublik hat was aus diesen Aussagen gemacht?
    Sie sitzen im Sofa und schauen zu!
    Herrlich wie selbst die besten „politischen“ Vor Aussagen einfach demokratisch ignoriert werden. Ist diese Ignorierung Opportunismus oder eine Absage an der Politik?

    Als Anhänger demokratischer ‚Simulationen‘ fände ich eine demokratische Diskussion notwendig! Aber, der Kanzler sagt: wir sollen vertrauen…
    Damit sagt er, das er alleine weiß was zu tun ist. Ende der möglichen Diskussion!
    So ist das, war es und wird immer so bleiben?
    U. v.d.L. sitzt genau dort um ihren ‚Machtapparatus‘ weiterhin auszubauen und alle machen mit. Der ‚Krieg‘ begann vor etlichen Dekaden und führt sein Unwesen weiterhin fort.
    Die zugeschriebene ‚Zivilisation‘ ist am ENDE ihres Prozesses, weil diese im Nihilismus geendet ist.
    Selbst wenn die „Ukraine“ ihre Unschuld verliert und andere sich feiern lassen, sie haben dem Rest der Welt bewiesen, wie arm sie sind.
    Der Punkt meiner Aussage ist : Der Staat und seine Gesellschaft wurden delegitimiert, also die Insassen. Diese Auseinandersetzung wird die zukünftigen „Hoheitsansprúche“ dorthin bringen, wo diese hingehören, am Rand.
    ‚Vertrauen Sie mir’…

  8. „Dass das eine Kriegserklärung gleichkomme, wiegelte man unisono ab. Das sei nur russischer Propaganda geschuldet. Darf man sich nicht mal in der Eile des Gefechts missverständlich ausdrücken? Kann doch mal vorkommen. Die Russen schlachten den Vorfall nur aus, erklärt man eilfertig.“

    Auf deutsch: keiner nimmt Baerbock ernst – und das ist mal eine gute Nachricht. Was hat sie gesagt? Macht sie wieder Karneval? Ach so – gleich beginnt der Atomkrieg! Na ja, so ist sie halt.

    Wer jemanden ernst nimmt, der die Russen und Putin schlecht macht und Madeleine Albright verehrt, hat sie eh nicht alle beisammen.

  9. Es ist ausgesprochen interessant zu lesen, was zu den Ausführungen von Frau Baerbock gesagt wird. Zuvor will ich sagen, wie ich so etwas sehe. Es gibt keine Versprecher, bevor jemand was sagt, geht es doch durch seinen Kopf und die Sprachen gibt dann das ganze Weltbild zu dem zu diskutierten „Umstand„ wieder. Wo ich mir vorstellen kann, dass Gedanken falsch platziert sind, ist in Talentshows, wenn alle auf einen „Draufschlagen“ und einer sich wehren muss, wobei ihm oder Ihr die Zeit für eine Antwort beschnitten wird. Weltmeister in der Art Markus Lanz.
    Das alles war nicht gegeben. Aber auch dagegen sollte ein Diplomat gefeit sein.
    Was allerdings der Schaden sein soll, konnte ich nicht ausmachen, es muss allerdings was sein, wie soll ich sonst „Damit soll alles wieder gut sein?“ verstehen. Was also soll gut sein?
    Der Hinweis auf Frau Christine Lambrecht ist sicher hier anzubringen. Was ich richtig verkommen fand, ist wie mit Bundespräsident Christian Wulff umgegangen wurde.
    Die Hinweise auf die Versprecher teile ich keineswegs, weil sie falsch sind. Frau Baerbock ist nicht besser oder schlechter als jeder andere. Wer weis, eventuell hat sie ja ein Gläschen genossen. Ich kann sagen als ich in jüngeren Jahren in einem Gericht war oder Kirche, weil unbekannt, war ich da zurückhaltend und haben mir „Dreimal Überlegt“ war ich sage.
    Eine Kriegserklärung kann ich durch die Sprüche von Frau Baerbock nicht sehen. Wie eine Kriegserklärung abgegeben wird, wird nicht aufgezeigt. Ich weiß es auch nicht, glaube allerdings nicht, dass jeder HanseLin aus der Regierung machen kann.
    Was kommt als Nächstes? Das übliche, es wird versucht Widersprüche aus den Äußerungen von Regierungsmitgliedern oder eben das nicht äußern zu konstruieren. Wie beschrieben könne dabei auch die Russen hilfreich sein.
    https://www.youtube.com/watch?v=1YueTeSv44M&t=1217s
    Bedenklich das in manchen Kommentaren davon ausgegangen wird das die Außenministerin nur blöde ist und ein Auswechseln der Person alles wieder ins „Lot“bringt. So wird dann davon ausgegangen, dass es eine Fehlstellung bei Personen ist und keine das kapitalistische System betreffend.

  10. »Deepfake heißt das Stichwort: Gibt es die Außenministerin am Ende gar nicht, ist sie nur ein Avatar, das uns die russische Propaganda vorsetzt, um uns zu verwirren?«

    Nicht nur die Außenministrierende, das ganze Bundeskabarett einschließlich Papa Schlumpf besteht nur aus Deepfails. Allerdings wird uns dieses Gruselkabinett nicht von der russischen Propaganda vorgesetzt, sondern von der US-amerikanischen Nomenklatura.

  11. F. Rötzer hat es vorige Tage auf den Punkt gebracht: Baerbock sagte nicht: „Wir unterstützen die Ukraine in ihrem Krieg“- und das wollte sie auch nicht sagen. Sie sagte: „Wir führen einen Krieg gegen Russland“- und das meinte sie auch so.
    Wir befinden uns im Krieg, unsere aktuelle Etappe ist für uns unblutig, anders als für ukrainische und russische Menschen.
    Das ist das Thema, darum geht’s.
    Diese, von interessierter Seite (NATO) herbeigeführte Situation öffentlich zu machen, sollte das Bestreben linker, friedensbewegter Menschen sein, auch ‚wenn die Warnungen wie Asche im Mund sind‘.
    Alles andere sind Nebelkerzen, bestenfalls ist es Geplänkel.

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