Dass sich Politiker ihres eigenen Soziolektes bedienen, ist normal und wenig überraschend. Dass dies Medien tun, daran haben wir uns gewöhnt. Aber dass auch Bürger diesen Sprachgebrauch übernehmen, sagt viel über Deutschland aus.
Deutschland nach den letzten beiden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Katerstimmung in der Woche darauf. Marodierende Journalistenbanden ziehen durch die Lande, speziell durch Ostdeutschland und halten Menschen Mikrofone unter die Nase. Eine junge Frau darunter, sie zeigt sich betroffen. Wie hat es dazu kommen können, fragt sie sich und in die Kamera – wo man doch wisse, dass die AfD »gesichert rechtsextrem« sei. Programmwechsel, nochmal Straßennachfrage. Ein nicht mehr ganz so junger Mann betont ärgerlich, dass diese Partei »gesichert rechtsextrem« sein. Die haben aber die Floskeln der Stunde brav auswendig gelernt: Das schoss mir durch den Kopf.
Der Rückgriff auf das Gesicherte dieser Einschätzung scheint den Passanten Halt zu geben – bis neulich führte man noch einen recht vagen Kampf gegen rechts. Dabei blieb im Diffusen, was dieses Rechts eigentlich sei. Nun aber Sicherheit: Die AfD ist gesichert rechtsextrem. Festgestellt vom Verfassungsschutz – der ist gesichert neutral, gesichert objektiv, gesichert grundgesetzgeerdet, wie alle im Lande wissen. Aber darum geht es mir gar nicht. Es ist an dieser Stelle völlig belanglos, ob die AfD nun rechts ist oder rechtsextrem oder vielleicht was ganz Anderes. Für interessant halte ich viel mehr, wie Bürger sich des Soziolektes bedienen, die die Sprechblasen-Choreographen ihnen vorsetzen.
Bis man auf die AfD zu sprechen kam …
Am Gebrauch dieser vorgestanzten Bürokratenausdrücke, zeigt sich – ich sage es ganz undiplomatisch –, wer sich jemals eigene Gedanken gemacht hat. Ein Phänomen, das einem dieser Tage immer wieder begegnet. Insbesondere, wenn man das Gespräch mit Fremden sucht, vielleicht im einem Zugabteil – mir ging es jedenfalls so vor einiger Zeit. Rückfahrt aus Berlin – vier Leute in einem Abteil. Massive Verspätung, wie so oft. Leichte Aufregung bei den Mitfahrenden. Mehr aber nicht – man hat wohl resigniert. Aus purer Langeweile ergibt sich ein Plausch. Es ging erst um Architektur, um das bodenversiegelte Berlin, teure Mieten, überfüllte Städte. Auch Frankfurt war Thema. Keiner schien richtig glücklich mit diesen Zeiten zu sein. Kritik an der Politik wurde allerdings nicht angebracht.
Dann etwa 50 Kilometer vor dem Ziel: Eine Mitreisende verwies auf den kommenden Sonntag – die Europawahl 2024 stand an. Was das wohl mit den Rechten geben würde, fragte sie in die Runde. Plötzlich alle Feuer und Flamme. Der junge Mann mir gegenüber, der vorher erklärte, dass er für die Böckler-Stiftung tätig sei, sprach von »gesichert rechtsextrem«. Die Dame neben mir nahm das Wort »Verdachtsfall« in den Mund. Der Schlacks, der mir versetzt gegenübersaß, erklärte was zur »Remigration« – ein Wort, das man vormals eigentlich nie irgendwo gehört hatte, jetzt aber inflationären Gebrauch erlebt. Kurz und gut: Da wurde das ganze Repertoire feilgeboten, das das Bundesinnenministerium gebraucht und das vom Medienbetrieb, der wie ein »außer Rand und Band geratener Überpapagei« (Tucholsky) einfach wegwiederholt wird.
Störend war nun nicht, dass diese Leute die AfD nicht gut fanden – darum ging es nicht. Als störend, ja als geradezu deprimierend, empfand ich es eher, wie kritiklos man einfach den Sprech verinnerlicht hatte, mit der diese Gesellschaft sediert, berieselt und eingelullt wird. Immer mehr Menschen scheinen sich dieser Tage auf ein Wording zu verständigen. Und es ist das Wording der Entscheider, der politischen Funktionseliten und ihrer medialen Hofberichterstatter. Sollen die doch so sprechen! Aber warum nehmen ganz normale Bürger dieses Sprechblasen-Pidgin so unhinterfragt an?
Sprachlich auf der sicheren Seite
Natürlich bietet der Rückgriff auf diese Sprachmechanik auch Vorteile. Wer sie nutzt, ist auf jeden Fall unverdächtig. Man kann zwar ganz im Sinne der Vorstellungen und Intentionen der Bundesregierung denken und sprechen: Aber das birgt immer auch die Gefahr, dass man etwas gut meint, aber dumm ausdrückt – und sich so in die Nesseln setzt. Es ist ein bisschen wie mit einer Pulvertüte von Knorr. Zwar ist es viel charmanter und es kann wesentlich wohlschmeckender sein, eine Frikadelle selbst zu würzen, den Fleischteig mit angebratenen Zwiebelwürfeln, frischer Petersilie und im Milch getränkten Weißbrot zu versetzen. Doch was, wenn was schiefgeht? Einmal nur zu viel Salz und schon schmeckt es nicht mehr. Das Tütchen hingegen ist die Gewähr dafür, dass es gelingt und immer gleich schmeckt. Auf einem seichten Level zwar, zudem versetzt mit allerlei chemischen Beigaben – aber man ist auf der sicheren Seite. Lieber den Spatz im Topf, als die Taube im Bräter, weiß der Volksmund schon zu sagen.
Nicht so viel anders ist es mit der Sprache in Zeiten der Blockwartgesellschaft. Wenn jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden kann, wenn jede Formulierung vielleicht um eine Nuance danebenliegen und mir somit Ärger einhandeln könnte, greife ich als ängstlicher Bürger halt zum Pülverchen – sprich: Dann spreche ich eben so, wie ich es aus der Tagesschau, von Nancy Faeser, Thomas Haldenwang und allerlei Nichtregierungsorganisationen, die von Regierungsgeldern (sprich: Steuergeldern!) finanziert werden, kenne. Das ist die Gewähr, dass ich unantastbar bin und mich so artikuliere, dass ich unverdächtig bin.
Standardisierung ist ein weiteres Stichwort: Wir erleben sie an allen Ecken und Enden der Gesellschaft. Großstädte der westlichen Welt gleichen sich frappierend. Wer heute in Turin shoppen möchte, kann auch nach Osnabrück fahren und sich einfach nur einreden, er sei gerade in Norditalien: Die Geschäfte sind jedenfalls dieselben. Die Welt wird vereindeutigt – um den Titel von Thomas Bauers Buch zu bemühen. Auf viele Arten und Weisen. Dabei gibt es immer weniger Exklusives. Aber dafür immer mehr von der Stange. Der Film Mondovino ist 20 Jahre alt. Er erzählt von internationalen Weinproduzenten. Schon damals sah man dort, wie Weine künstlich parkerisiert wurden – also Verfahren unterzogen wurden, die einen bestimmten Geschmack synthetisierten, um dem weltbekannten Weinkritiker Robert Parker zu gefallen und von ihm empfohlen zu werden. Die Vielfalt verschwindet auf vielen Ebenen – und dies während politisch um Vielfalt gerungen wird. In der Lebenswirklichkeit sieht das anders aus. Es gibt Angleichungsprozesse auf vielen Ebenen: In Städten, bei der Wertschöpfung und Mode. Und eben auch in der Sprache.
Initiationsfloskeln
Außerdem steckt der Gebrauch dieses Soziolektes der Deutungshoheit natürlich auch immer ab, in welchem Lager man steht. Wer die magischen Worte gebraucht, unterzieht sich quasi einer Form der Initiation – ist Teil des nicht ganz so geheimen Geheimbundes der Gute und der Rechtschaffenen. Eindrücklich sieht man das auch an der Floskel: »Völkerrechtswidriger Angriffskrieg Russlands«. Es ist nicht schwierig, das Vorgehen Russlands in der Ukraine mittels Völkerrecht auf diese Weise zu deuten und auszulegen. Und ja, dann ist das Vorgehen völkerrechtswidrig. Es ist aber erstaunlich, dass diese Floskel, so unhandlich sie auch sein mag, immer wieder angeführt und vorweggeschoben wird. Fast wie ein Bekenntnis. Wer den Krieg in Osteuropa bei jeder Gelegenheit als »völkerrechtswidrigen Angriffskrieg« deklariert, zeigt die Befähigung zum Sprachgehorsam. Der empfiehlt sich dem Zeitgeist und gestaltet die Zeitenwende verbal mit.
Wer Ukrainekrieg sagt, macht sich im Gegensatz dazu eigentlich schon verdächtig, weil er die Sensibilität dieses Themas nicht im Ausdruck abbildet. Denn wer lax vom Ukrainekrieg spricht, der lässt durchschimmern, dass er auch gewillt sein könnte, die Ereignisse mit einer gewissen Neutralität oder – weiche Satan! – mit abständiger Sachlichkeit betrachten zu wollen. Genau das ist aber das Problem: Dieser Krieg soll moralisch begriffen werden, ja, er ist geradezu zu einer eigenen sittlichen und ethischen Kategorie emporgestiegen. Nur der »völkerrechtswidrige Angriffskrieg« bildet das sprachlich ab. Diese Sentenz zu nutzen öffnet Türen: Wer diese Floskel anbringt, der wird als integriert, als staatsbürgerlich unverdächtig, als unbescholtener Bürger eingeordnet – mit jemanden, der so spricht, kann man Staat machen.
Es ist dabei auch völlig irrelevant, wie doof es klingt, wenn jemand in einem Gespräch über jenen Krieg immer wieder »völkerrechtswidriger Angriffskrieg« und »völkerrechtswidriger Angriffskrieg« und »völkerrechtswidriger Angriffskrieg« repetiert. Um Eloquenz, um das Spiel mit der Sprache: Darum geht es dem standardisierten Sprechblasenimitator aber mal überhaupt nicht. Angepasst sein ist keine Kür – es ist Pflicht. Und wenn es jeden Sinn für ein gepflegtes Gespräch im Keim erstickt, dann ist das nicht nur einfach so – dann findet man das sogar angemessen in diesen Zeiten und bei diesen Sitten. Denn Gespräche, man sieht es immer wieder bei Lanz bis Miosga, sollten auch vorhersehbar sein – deswegen standardisiert man heute ja: Damit man nicht durch Unangepasstes gestört wird und alles seinen geregelten Ablauf besitzt.
Ziemlich cringe
Neulich in der Bahn – Sie sehen schon, ich sitze viel in Schienenfahrzeugen herum – breitete eine junge Frau ihr Leben aus. Nicht mir gegenüber, sondern sie tat es gegenüber allen Fahrgästen. Was heißt: Sie telefonierte. Wäsche musste sie gestern waschen, erzählte sie laut und deutlich und affektiert, wie es sich heute gehört. So weit, so langweilig! Aber die Wäsche, du kannst es dir nicht vorstellen, die war sooo dirty. Nein, sie sagte es anders, gewollt texanisch: Sooow dööörty. Sie habe die Klamotten random in die Waschmaschine gesteckt. Ihr Mutter habe cringe geguckt. Als ob es nicht nice wäre, dass auch mal die Tochter was zum Haushalt beiträgt. Als ich aus der Bahn ausstieg, war es mir ganz confused zumute. Das ist die andere Ebene der Misere: Auch eine Art der Standardisierung.
Anglizismen waren gestern. Meist waren es spezielle Worte für Gegenstände oder Denkweisen. Wenn man keinen passenden Anglizismus hatte, erfand man einfach welche: Handy. Oder Homeoffice. Heute werden selbst Füllwörter aus dem Englischen rekrutiert. Als ob es im Deutschen kein adäquates Wort dafür gäbe. Damit geht auch die Sensibilisierung für die deutsche Sprache verloren – und letztlich ist man irgendwann von den Floskelschmieden abhängig, die Wortstanzen und Formulierungsschablonen für die Stange produzieren, von der wir uns als Gesellschaft bedienen sollen. Der Rückgriff auf die Sprache der Politchargen ist gewissermaßen alternativlos für Menschen, die ihre eigene Sprache radebrechen. Also für die Generation, die sich jetzt heranschleicht, das Erwachsensein zu imitieren.
Die Damen und beiden Herren, die mir auf meiner Rückfahrt von Berlin begegneten, haben aber nicht so gesprochen. Dennoch waren sie anfällig dafür, die Sprache anzunehmen und absondern, die sie in der Simulation des öffentlichen Diskurses, in die dieses Land verfallen ist, aufgeschnappt haben. Wie wird das später werden, wenn man mit jenen Zug fahren muss, die in den Mühlen des Bildungsdefizites geformt und geknetet wurden? Neulich lief der Journalist Aron Morhoff durch Leipzigs Straßen – auch er wollte nach den Landtagswahlen wissen, wie die Sachsen das Wahlergebnis sehen. Er fragte unter anderem auch junge gepiercte und bunthaarige Frauen mit einem Schweißarmband in Regenbogenoptik, woher sie ihre Informationen beziehen. Antwort: Aus der Tagesschau und von Formaten der Tagesschau im Internet. Da wird random eine ziemlich cringe Generation herangezüchtet: Und sie wird dort, wo sie als Staatsbürger fungieren soll, froh sein, wenn ihr die Politik vorgefasste Ausdruckweisen zur Hand gibt. Denn das gewährleistet ihr, dass sie moralisch nicht auf Abwege gerät und sich ganz dööörty macht.
das geht schon eine Weile so,
arbeiten doch Heerscharen von Marketing Eggsperten am Vokabular. Mausfeld hat es in seinen “Lämmern” beschrieben und uns den Auftrag mitgegeben, uns davon zu lösen.Reform=Verschlechterung
Bürokratieabbau= Deregulierung. Kostensenkung= Einsparung.
Lohnnebenkosten=Sozialausgabenreduktion. Den “völkerrechtswidrigenangriffskrieg” verwenden sogar kritische Köpfe wie Wagenknecht, oder
Petrovic
Manfred Klein-Hartlage hat zu diesem Thema ein sehr interessantes Buch geschrieben:
BRD-Sprech: Worte als Waffe der Umerziehung
Wie wir manipuliert und gleichgeschaltet werden sollen – 50 Begriffe, die das Regime in unsere Köpfe hämmert.
In “BRD-Sprech” seziert der Autor die neuen Verdrehungen von staatlichen Denkfabriken und angeschlossenen Medien: Von Verschwörungstheoretiker über Coronaleugner und Friedensschwurbler bis zur kulturellen Aneignung, den ominösen Faktencheckern und dem irren Putin zerlegt er die Propaganda der Goebbels-Nachfolger. Dieses Buch ist eine Schutzimpfung für den klaren Geist.
https://antaios.de/antaios-liefert-jedes-buch/191892/brd-sprech
Der Völkerrechtswidrigeangriffskrieg ist der Gesslerhut, der vor jeder Äusserung zum Thema zu grüssen ist. Wer das nicht tut, wird auf der Stelle exkommuniziert und für vogelfrei erklärt.
Der Gesslerhut ist abet auch nur solange mächtig, wie er gegrüsst wird. Es sollten einfach mal alle Kritiker den Begriff nicht benutzen. Das sind zu viele als das man sie alle ignorieren könnte.
DIE BUTTER VOM BROT NEHMEN LASSEN
und
BUTTER BEI DIE FISCHE
So könnte ich die Situation von Sahra Wagenknecht bei Karen Miosga bezeichnen, was Sahra Wagenknecht nicht zugelassen hat und dem entsprechend argumentierte. Als ich auf YouTube mir das Interview angesehen habe, schaltete ich sofort ärgerlich das Interview ab, wegen der dümmlichen Fragen von Karen Miosga. Einige Minuten später wollte ich dann doch sehen und hören, wie die Sendung abgelaufen ist.
Am Ende der 30 Minuten fragte ich mich, ob Karen Miosga dumm ist oder sich dumm stellt? Ich fragte mich, wie viel Euro Karen Miosga verdient und geschmiert ist, um solche dummen Fragen zu stellen.
Ich sagte mir, dass dieses ganze Interview eine typisch bürgerliche Sichtweise ist, in der es nur um die Form der persönlichen Darstellung geht. Sahra Wagenknecht hat sich dann nicht “die Butter vom Brot nehmen lassen” und “Butter bei die Fische” gemacht.
Sahra Wagenknecht hat deutlich gemacht, dass es bei ihrem Verständnis der Politik um Ökonomie geht, was Karen Miosga einen Scheiß interessierte, weil sie als bürgeliche Journalistin kein Intresse an Ökonomie hat oder haben darf. Sollte sie ein Buch von Sarah Wagenknecht gelesen habe, dann hat sie was gelesen und nur Bahnhof verstanden. Dass sie ein Text von Karl Marx versteht, kann ich mir nicht vorstellen. Und sollte sie Mal was von Karl Marx gelesen haben oder sich angehört haben, könnte sie ihren Job verlieren.
Als ich in den Nachdenkseiten gelesen habe, dass man die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen habe, als sie hörten, dass Karen Miosga Anne Will ablösen wird, habe ich dies nicht verstanden – heute verstehe ich die Nachdenkseiten. Obwohl Anne Will auch nur immer mit ihren Gästen Rum gelabert hat.
Nach diesem Interview ist mir bewusst geworden, warum ich die bürgerlichn Talk-Shows nicht mehr ansehe.
Miosga ging es von Anfang an darum Wagenknecht zu blamieren und schlecht dastehen zu lassen. Beispiel: “Scholz ist ein Vasallenkanzler”, weil er quasi im Nebensatz der Stationierung von Mittelstreckenracken zugestimmt hat. Da wird dann Höcke auf einer Wahlkampfveranstaltung gezeigt, der die CDU als “transatlantische Vasallenpartei” bezeichnet. Und dann macht die Miosga an dem Wort “Vasall” rum. Es ginge um Sprache, inhaltlich könne man das so oder so sehen. Was ist denn das für ein Kleinkinderniveau. “Mami, der Tom hat “Vagina” gesagt.” Die Wagenknecht hat “Vasall” gesagt. Das darf sie doch nicht weil auch Höcke Vasall gesagt hat. Miosga: “Man findet das Wort Vasall nur in rechtsextremer Rhetorik.” Totaler Quatsch. Behauptet sie einfach um Wagenknecht zu überführen und weichzuklopfen.
Dann geht es weiter damit, dass sie die Grünen als “gefährlichste Partei Deutschlands” bezeichnet hat “gemessen am Schaden den sie verursachen”. Sagt Miosga, Das kann man vielleicht inhaltlich begründen, es geht aber um Sprache. “Sie machen mit ihrer Wortwahl demokratische Parteien verächtlich.” – Da muss man erstmal draufkommen. 1. Weil sie die Grünen kritisiert, macht sie insgesamt (alle) demokratischen Parteien verächtlich. 2. Ist inhaltliche Kritik, denn Wagenknecht begründet ja den Vorwurf immer, dasselbe wie “verächtlich machen”. Der Verachtung preisgeben. 3. Jemine Wagenknecht ist Opposition! Andere Parteien schlecht zu reden ist quasi ihre Berufsqualifikation. 4. Und schlecht reden muss sie die Grünen ja gar nicht, weil sie es sind. Die machen sich doch selbst verächtlich.
Im weiteren Verlauf holt sich Miosga Verstärkung 3:1. Wagenknecht wird ständig unterbrochen und stellenweise brabbeln alle durcheinander. Ziel ist es Wagenknecht in die Ecke zu treiben und von ihrer Ablehnung der Raketenstationierung abzubringen und von ihr zu verlangen ihre Forderung nach einem Kurswechsel in der Ukrainepolitik aufzugeben.
Das Einzige, was man wirklich als “gesichert ” annehmen kann, ist, ist das die herrschende Klasse uns vernichten will, egal wie wir das nun auch immer artikulieren.
Und wen beutet sie dann aus, wenn sie uns vernichtet hat? Wer baut u.a. die Straßen, auf denen sie in ihren Luxuskarossen (die sich von selbst zusammenfügen) entlangfahren? Welch wundersame klassenlose Gesellschaft…
Ein Teil der Menschheit wird versklavt.
Der Rest kommt weg.
der us Ami Milliardär W.B. sagte: es gibt Krieg zwischen den Klassen, und es gibt keinen
Zweifel, dass meine Klasse, die der Reichen, den Krieg gewinnen.
“Da wurde das ganze Repertoire feilgeboten, das das Bundesinnenministerium gebraucht und das vom Medienbetrieb, der wie ein »außer Rand und Band geratener Überpapagei« (Tucholsky) einfach wegwiederholt wird.”
Ja, Herrschaftszeiten, wenn schon ein Tucholsky zu dieser Diagnose kommen musste, bedeutet das schließlich nichts Anderes als dass die Hugenberg’sche wenn nicht Harzburger Front – beide bestimmt gesichert rechtsextrem – längst wieder fröhliche Urständ feiert.
Es ist aber nicht nur das Vokabular, der Duktus etc. die offenbar ‘gleichgeschaltet’ wurden und werden, es ist selbst die dazu mitgelieferte Mimik, meist der der Häme und/oder der Überheblichkeit, das blöde Grinsen als Rekurs auf unangenehme Argumente.
Nun gut, wenn dann mal das Kind im Brunnen und der Karren endgültig im Dreck gelandet sein wird, steht die vorgestanzte Aussage ja auch schon fest. “Das haben wir nicht gewusst!”, besser noch “Wenn das der Führer gewußt hätte”, dann wohl eher aber Kiesewetter oder Guttenberg, . Passend dazu natürlich die “Betroffenheit-Fratze”.
Wer z.B. Sonntagabend eine Carmen M. im Fernsäh erleben durfte, wie sie die Wagenknecht in die “gesichert rechtsextreme Ecke” dividieren wollte, sie und ihre zwei Knechte – allein schaffte sie es ja nicht, das überhebliche Grinsen aller drei permanent, und dann die identisch gleichen Grimassen bei einer Harris im Duell vs. Trump ertragen mußte, ahnt was uns die Stunde geschlagen hat. Doch, das hatte was! So was wie “Sie, sie sind ja ein Lump”. Den Namen von diesem Verlautbarer will ich jetzt besser mal nicht nennen, der nämlich war auch gesichert rechtsextrem.
“Richter” Freisler
Wenn es ein “Danach” geben sollte, dann wäre es wichtig, solchen Existenzen wie einstmals Herrn A. aus R. im R. das verlogene und scheinheilige Mundwerk zu stopfen. Solche Leute haben gedeckt, gefördert und wieder hoffähig gemacht. Die waren und sind die brandstiftenden Biedermänner und die eigentlich Gefährlichen – die falschen Ehrlichen wie Reinhard Mey schon sang.
Wenn man’s aus der Pulvertüte macht, kann es wenigstens nicht passieren,
dass der Kaffee wiederausgespuckt werden muß, wie mir gerade geschehen,
weil Ausversehen statt des Zuckers ein Löffel Salz in der Tasse landete.
Jetzt verstehe ich die Begeisterung für Kapselautomaten:
da ist es nicht vorgesehen, nebenbei Kaffee mal so oder so aufzuhübschen zu wollen.
Es gibt eine gewisse Anzahl vorgefertigter Varianten.
Aber stimmt schon: ALLES ist in Schemata eingeteilt.
Schon seit Jahren. Kann man auch bei Unisexkleidung sehen:
T-Shirt und Jeans, und es entfällt die Qual der Wahl.
Man zieht es aus dem Schrank und gleich an und sieht immer gleich aus,
wie alle anderen, die auch immer alle gleich aussehn.
Angeblich empfohlen von den Tech-Kids als Mittel der Wahl,
um Gehirnressourcen aufzusparen für wichtigere Anforderungen.
Zum Frühstück dann: Müslimischungen, Smoothies-
alles schon fix und fertig. Fast Food- fast überall in der Welt: the same.
In genau gleich aussehenden Häusern mit genau gleich kurzen Rasenstücken davor
wohnen. Gleich geboren werden, gleich leben, gleich sterben> und verschwinden.
Wo soll denn da bitte die Idee irgendeiner Art von Individualität herkommen?
Ach ja, Freizeit. Zeichnen im Comicstyle, vorgefertigte Spiele, Waxing, Tattoos,
Insta-Beauty, Insta-Reisen, Insta-Influencer.
Vllt kommt Insta ja auch von Instant: alles schon vorgefertigt, pulverisiert.
Warum sollte ausgerechnet die Sprache davon ausgenommen sein?
Der passende Film dazu: https://youtu.be/vWkepoLUZfs?feature=shared
Danke Dir.
Ist ja krass. Tatsächlich nicht weit von der Wirklichkeit entfernt.
Vor 20 Jahren gab es mal ein Spiel: SIM-CITY,
und ich habe einfach mal unsre Lebensrealität nachbilden wollen, als ganze Familie,
und das war dann nicht durchführbar.
Damals schon war ohne Rauchmelder die Wohnung im Computer z.B. nicht ausstattbar
und nicht zulässig.
Heute ist der Gesetzlich vorgeschrieben, doch kann man nicht mal den Fogger anmachen,
wenn das Haustier einen Floh einschleppte.
Folge: Haustiere gehn nicht.
Auch Räucherstäbchen gehn nicht.
Man muss dann schon ein ‘Rauchmeldergerechtes Leben’ führen!
Ich glaube allerdings nicht, dass sich diese Übernahme politischer Floskeln, Hohlworte und Kampfbegriffe auf die ganze Bevölkerung gleichmäßig verteilt. Da gibt es gewiss in bestimmten sozialen und kulturellen Milieus signifikante Häufungen – und in anderen Milieus das Gegenteil.
Was diese Sprachverhunzung durch Anglizismen angeht, so hat sie wahrscheinlich am meisten mit dem kulturellen Bildungsniveau zu tun. Ich schreibe von “kulturellem” Bildungsniveau, weil es ja auch ein formales Bildungsniveau gibt (z.B. Akademiker), das aber weniger aussagekräftig ist. Abi und abgeschlossenes “Studium” besagen doch heute nicht mehr viel …
“Nicht so viel anders ist es mit der Sprache in Zeiten der Blockwartgesellschaft. Wenn jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden kann, wenn jede Formulierung vielleicht um eine Nuance danebenliegen und mir somit Ärger einhandeln könnte, ….. Dann spreche ich eben so, wie ich es aus der Tagesschau, von Nancy Faeser, Thomas Haldenwang und allerlei Nichtregierungsorganisationen, die von Regierungsgeldern (sprich: Steuergeldern!) finanziert werden, kenne. Das ist die Gewähr, dass ich unantastbar bin und mich so artikuliere, dass ich unverdächtig bin.”
Ich fürchte der Autor irrt hier. Die Leute bleiben nicht nur nach außen hin auf der sicheren Seite, sondern sie glauben tatsächlich an das was sie daherreden. Durfte heuer erleben, daß meine Mitmenschen eher der Tagesschau glauben als den Fakten, die sie selbst erleben und fühlen.
Unterhaltung mit den Nachbarn auf dem Lande, August:
Ich: Na, jetzt ist aber endlich doch noch Sommer geworden !! Schön!
N: Puhh, das war aber mal ein heißer Sommer heuer ! Ganz abnormal! Wir bräuchten doch eine Abkühlung!!!111!!
Ich: (verdutzt) Also wir haben grade mal 28grad , zum zweiten Mal dieses Jahr!!??
N: Na, da hast Du aber im ganz Schattigen gemessen !
Ich: Äääähhhh – wo sonst????? (Danach verblüffter Abgang meinerseits, mußte das Gespräch erst mal sacken lassen…)
Tatsächlich war der Sommer ar…kalt, ich habe bis Mitte Juli Heizung gebraucht und wir hatten – über den ganzen Sommer – genau 5mal 28, bzw. 29 grad. Also entweder sind die Leute vom Klimagedöns derart gehirngewaschen, daß sie ihre eigenen Erfahrungen verdrängen oder schon gar nicht mehr wahrnehmen können, oder 5meter hinter meinem Zaun herrschen tatsächlich andere Wetterverhältnisse, was ich für eher unwahrscheinlich halte…
Ansonsten wieder ein guter Artikel, der den Nagel auf den Kopf trifft.
Hallo Luisa,
genau das kann ich auch bestätigen, selbst die Schwalben sind nach erfolgloser Brut früher in den Süden abgehauen.
Hirngewaschen triffts exakt.
@Luisa: Was für eine gequirlte Scheiße!!
Wer diesen Sommer bis Mitte Juli die Heizung gebraucht hat, bei dem muss wohl mit seiner Behausung etwas sehr im Argen liegen oder er wohnt auf der Zugspitze.
Aber schön, dass sich vor mir wieder zwei Klatschäffchen gefunden haben, denen jegliche Differenzierung abhanden gekommen ist und die brav zu diesem Stuss applaudieren.
Was eine Masturbation.
Sie gemeint.
Großartiger Beitrag!
Oder können Sie auch Inhaltliches bringen, um mich zu widerlegen.
Ihr Post hatte ja nun gar keinen Inhalt. Und wo nix ist, da kann auch der bestmeinende Forent nichts widerlegen. Oder erwarten Sie tatsächlich, daß auf Ihre kleingeistigen Haßpostings eingegangen würde?
Und ja, das mit der Kälte bis in den Juli hinein, das kann auch ich bestätigen.
Ich gönne mir ja den Luxus Tagebuch zu führen.
Also egal, wer hier das Gegenteil behauptet: es war ein Sommer zum Frieren,
ausgenommen vllt die erste Septemberwoche hier im Osten.
Ansonsten recht häufig Gewittergüsse, Kaltfronten
und wohl kaum eine sog. Nacht über 20 Grad.
Soll ja von La ninja herkommen.
Und im Winter erst!
Ausreißer vom heißen Klima werden jetzt schon angekündigt > bibbernde Kälte !
Also, da wo ich wohne, waren es deutlich mehr als 5 Tage über 30 Grad. Daher Augen auf bei der Wahl des Wohnortes.😁 Aber Sie haben Recht: der Sommer hatte Anlaufschwierigkeiten und extreme Hitze bis 40 Grad gab es m.W. in D. nicht.
Stichwort Bildung:
ich frage mich gerade, wie heutzutage ein Uni-Studium abläuft,
ob man das überhaupt schaffen kann, wenn man nicht in Sprechblasen trainiert ist.
Es geht ja schon los, bei den Einschreibeprozeduren. Alles nur online.
Viele Angebote auch. Prüfungsleistungen durch ankreuzen.
Studierende untereinander im minimalen Kontakt.
Totale Konditionierung.
Es darf nur von ‘anderer Person’ gesprochen werden,
denn man weiß ja nicht, wie die andere Person sich selbst definiert.
Also nicht: Frau, Mann, Mädchen, Junge, oder irgendwas dazwischen, oder wie wer aussieht.
Man kann sich überhaupt nichts darunter vorstellen, wenn die Tochter sagt:
‘Bin mit einer Person unterwegs’ und das auch nicht näher erläutert.
Aber ja, da ist so anerzogen worden, in den letzten Jahren.
Kritisches Hinterfragen scheint es noch weniger zu geben,
als zu DDR-Zeiten möglich.
Die Jugend ist ‘auf Linie’,
wenn sie die Abschlüsse haben möchte.
Keiner traut sich aus der Reihe zu tanzen und wagt mal was
außerhalb des Mainstream. Das kommt in den Köpfen gar nicht mehr vor,
und die wollen auch nichts wissen- keine Bücher, denn lt. MarieKondo-
Minimalismusgesetzen darf nichts rumstehen.
Alles, was nicht in ein I-Phone passt ist überflüssiger Plunder.
Verständlich, wenn man nicht sicher sein kann,
ob man im nächsten Monat sich die Butze überhaupt noch leisten kann-
alles muss in maximal 2-4 großen Tüten in kürzester Zeit
umszugsfertig verstaut werden können.
Wenn Deko, dann völlig geistloses Zeug, wo z.B. HOME draufsteht,
welches von Immoausstattern benutzt wird,
um Räume im Internet besser aussehen zu lassen.
Wie ich hörte, ziehen Leute sogar in solche nach Einrichtungshausmanier
hergestellten Räume, alles farblich abgestimmt, beige, grau, weiß.
Kann man nix falsch machen, oder?
Naja, ich weiß nicht. “Bin mit jemand unterwegs” scheint mir genau den selben Gedanken zu kommunizieren wie “Bin mit einer Person unterwegs”. Der Unterschied scheint mir alleine in der ungewohnten gestelzten Formulierung mit “Person” zu liegen, von der wir wissen, dass sie von Aktivisten für ‘gendersensible’ Sprache empfohlen wird. Ich behaupte mal, dass es keinen Grund gäbe, sich groß dran zu stören, wenn das nicht wäre (auch wenn “eine Person” für mich was geheimnisumwittertes hat).
Was den Konformitätsdruck in Uni und Studium angeht, stimme ich zu. Da gibt es viele Faktoren, die alle Uni-Angehörigen zu einem Konformismus zwingen, der über das früher Nötige (um die Uni am Funktionieren zu halten) weit hinausgeht. Und ganz sicher ist in die Universitäten ein weniger toleranter Zeitgeist eingezogen. Ich würde nicht sagen, dass man abweichende Sichtweisen nicht mehr äußern kann, aber es ist anstrengender, weil es nicht mehr wertgeschätzt wird, vielmehr auch von der Mehrheit, den Konformisten, primär als anstrengend empfunden wird.
Ja, stimmt, das ‘jemand’ klingt vertrauter und auch neutral, aber der Begriff ‘Person’ schreit geradezu danach zu fragen: ‘männlich, weiblich, divers?’ Um dann ggf. die Antwort zu bekommen, das sei so genau nicht feststellbar, denn was heute ist, kann morgen schon ganz anders definiert werden, von der Person selbst, und was dann? Besonders krass auch, wenn es um Beziehungen geht- was soll man sich darunter vorstellen? Soll man sich überhaupt was vorstellen? Kann es einem nicht egal sein, zumal man fünfhundert Kilometer voneinander entfernt lebt und sich ohnehin im letzten Jahr zuletzt einmal gesehen hat? Und wehe, man macht ein Fehler beim Gendern. Das ist dann garantiert gleich böswilliges Nichtverstehen neuer Lebensrealitäten! Also: es geht um Macht und Herrschaftsansprüche dieser jungen verbildeten Generation, die Bücher für überflüssig hält, da sie ja dem eigenen Weltbild gefährlich werden könnten. Und was Insta sagt, stimmt. Die sind wie die Pimpfe.
Auch nach Jahren des intellektuellen und sprachlichen Verfalls, ändert das Aufwärmen/Wiederholen des Themas in Dauerschleife nichts am Ist-Zustand!
Aber wenn es schon um die Wahl(en) geht, dann sei hier auf eine alte Weisheit verwiesen:
“Lieber reich und gesund, als arm und krank.” Obwohl: wer arm und krank ist, stirbt bekanntlich früher und entledigt sich aller weltlicher Kümmernisse.
win-win-win
“Wo weniger gewählt wird, soll auch weniger Geld für die Gesundheitsversorgung landen. Nicht, um Demokratiemuffel abzustrafen, sondern aus Gründen der Gerechtigkeit und streng evidenzbasiert.” 👏
https://www.nachdenkseiten.de/?p=121169
Angst vor Ärger ist nicht der Grund für die Übernahme von Sprachregelungen. Es ist doch eher Parteinahme für das System oder anders: Wer die Nachrichten in Rundfunk und Fernsehen nicht als Propagandainstrumente betrachtet, also ein gehörige Distanz dazu entwickelt hat, der übernimmt eben die vorgekaute, vorgedachte Sprache.
Wieso “fast”? Es ist ein Bekenntnis zur Position des Westens. Erstmal ist ein Bekenntnis zum Völkerrecht, das die “Völker” ganz sicher nicht verabschiedet haben, sondern ihre gewählten Vertreter. Zweitens ist es ein eingebildetes Recht, weil es keine Gewalt gibt die es durchsetzt. Also ist es sowas wie eine Moral. Drittens werden Angriff und Verteidigung sowieso nur als moralische Titel benutzt, die den Sachverhalt verunklaren und verdecken. Russland ist nicht an die amerikanische Grenze herangerückt und hat dort Raketen aufgestellt.
Ja so ist es. Man will dazu gehören und benutzt deshalb die bekannten Sprachfloskeln. – Das ist Parteilichkeit für die vorfindliche Gesellschaft. Auf gut marxistisch heißt das notwendig falsches Bewusstsein. Dieses Bewusstsein benötigt eben einen ständigen Abgleich bzw. die Synchronisation mit der öffentlichen Moral wie sie in den Medien verbreitet wird.
ich werde nicht müde zu erläutern, dass die rolle der medien und ‚denkfabriken‘ (politikern fehlt der intellekt) viel zu gering eingeschätzt wird. sie werden immer als ein ‚faktor‘ gesehen. sie sind aber mehr. sie sind entscheidend. nur medien haben reichweite. nur sie erzeugen propaganda, nur sie vernichten fakten oder erheben nebelkerzen zu solchen. wer sonst? der rufer an der speakers corner? der partei wahlstand auf dem gemüsemarkt? die parteiversammlung selbst? jeder „politiker“ würde sinnfrei in seinen ausgerupften möchtegern hipster bart brabbeln, gäbe es die medien nicht! nur medien stellen die verbindung zwischen volk und fürsten her, nur sie übermitteln den fürsten ukas. medien sind nichts weiter als die vorstufe zum schiessenden und knüppelnden militär!
Ja, die Medien sind wichtig, aber sie verbreiten die Propaganda nur. Die Frage war, warum glauben und übernehmen die Menschen die verbreiteten Ideologien der Medien. Warum trifft man auf Sprachregelungen, wenn man mit ihnen redet, die aus dem TV usw. stammen.
Im Wettstreit zwischen Originalität und Konformität gewinnt meistens letztere. Hier im Overton Magazin gewinnt meistens Roberto De Lapuente. Danke für das Lesevergnügen!
Wenn man heuer im New Normal Germany Kritik anbringen will, ist man gezwungen folgende Phrasen vorauszuschicken: Ich bin nicht antiamerikanisch, aber….., ich bin keine Russenfreundin, aber…., ich bin keine Impfgegnerin/Querdenker/Maskengegnerin, aber….., ich bin nicht queerfeindlich, aber…….
Ich hab’s aufgegeben. Sollen alle glücklich und kriegstüchtig werden mit ihren Tagesschau Thesen.
Viele merken sowieso nix mehr nach dem Motto: die Coronaspritzen wurden verabreicht, jetzt hab ich Long Covid.
Na sowas…..
Schöner Artikel, auch wenn ich immer ein bisschen nervös werde, wenn es um Sprache geht, weil mir gerade in diesem Feld zu viele vermeintliche Gewissheiten auf genau dieselbe Weise nachplappernd hinausposaunt werden, wie das hier mit dem “gesichert rechtsextrem” und “völkerrechtswidrig” ist.
Der Fachbegriff dazu ist Framing. Man gibt in der Bezeichnung, die man für eine Sache/Person verwendet, eine Deutung mit, anstatt einfach neutral zu berichten. Diese Deutungen rufen Narrative (der dazugehörige Fachbegriff) auf. Narrative sind zunächst einmal in einer Kultur historisch entstandene Deutungsrahmen. So wird bei uns alles, was als “rechtsextrem” gelabelt wird, im Deutungsrahmen 33-45 und NSDAP verhandelt. Würde man die AfD als “patriotisch” labeln oder einfach “nationalistisch”, könnten alternative Narrative aufgerufen werden, die auch positivere Assoziationen wachrufen als “Nazi” und sicher von AfD-Mitgliedern und -Anhängern bevorzugt werden.
Demokratische Kommunikation zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr verschiedene Narrative zur Verfügung stehen und ausgehandelt werden. Undemokratische Kommunikation zeichnet sich dadurch aus, dass alle alternativen Narrative außer dem einen, das man durchsetzen möchte, bekämpft werden. Gute Journalismus hat sich einstmals darum bemüht, verschiedene Narrative (Perspektiven, Sichtweisen, Parteien) als im Diskurs zunächst einmal gleichberechtigte Alternativen darzustellen.
Im Ukrainekonflikt kam schon 2014 die Vokabel von den “pro-russischen Separatisten” auf, die man für die Leute im Donbass schon zu einer Zeit verwendete, als sie bloß mehr Autonomie innerhalb der Ukraine forderten. Die wurde auch querbeet wiedergekäut. Da ist mir zum ersten Mal so richtig aufgefallen, wie systematisch bspw. in den ÖRR-Medien mit Vokabeln Propaganda betrieben wird.
Und tatsächlich wurden sie so lange von ihren Gegnern als Separatisten behandelt, bis sie sich entschlossen, welche zu werden.
Die Vokabel “gesichert” ist auch deshalb für mich spannend, weil sie den Hintergrund der wissenschaftlichen Autorität als Narrativ aufruft. Denn das heißt es ja: es gibt eindeutige und unbezweifelbare wissenschaftliche Erkenntnisse über die Rechtsextremität der AfD. Nur ist in den Sozialwissenschaften halt nichts so gesichert wie es in den Naturwissenschaften sein kann. Das liegt schon daran, dass es keine neutrale Beobachtung geben kann, weil die Soziologen, die uns das als gesichertes Wissen verkaufen, selbst Mitglieder der Gesellschaft sind, die sie erforschen, und heutzutage in der Regel auch Aktivisten, was den Tunnelblick noch verstärkt.
Wenn es wirklich so wäre, dass die AfD wissenschaftlich gesichert rechtsextrem ist und brandgefährlich, dann könnten diese aktivistischen Soziologen ja auch in die AfD eintreten und von innen heraus daran arbeiten, dass sie nicht mehr oder weniger rechtsextrem ist, oder umgekehrt dort ihren Rechtsextremismus befeuern, um die Richtigkeit ihrer Theorie zu untermauern. Ich will das gar nicht vorschlagen, sondern nur darauf hinweisen, dass soziologische Erkenntnisse immer nur für den Moment gelten können und die Wissenschaftler durch ihr eigenes Wirken den Gegenstand, den sie untersuchen, verändern können.
Übertragen Sie das mal auf die Physik: alleine dadurch, dass ich die Theorie habe, dass Äpfel nicht vom Baum fallen, sondern in den Himmel schweben, könnte ich bewirken, dass dieser Fall auch eintritt. Das klingt ziemlich voraufklärerisch, vorsichtig ausgedrückt.
Die Beliebigkeit in der heutigen Verwendung der Vokabel “rechtsextrem” habe ich da noch gar nicht thematisiert. Die Theorie vom AfD-Rechtsextremismus kann ich ja auch alleine dadurch wahr machen, dass ich die Definition von Rechtsextremismus verändere – und das passiert ja tatsächlich heutzutage.
Ein schönes Gedankenexperiment wäre es aber: wenn ein aktivistischer Soziologe (m w d) zwecks Bekämpfung des AfD-Rechtsextremismus in die AfD einträte, würde er dann in seinem eigenen Urteil automatisch selbst zum Rechtsextremen oder würde er erst einmal sein Urteil revidieren, weil ja jetzt schon mal ein nicht-rechtsextremes Mitglied (mehr) in der Partei ist?
Mein wesentlicher Punkt: Wenn es so einfach ist, den Rechtsextremismus der AfD zu beeinflussen, als wie “gesichert” kann der dann gelten?
Wie gesagt, mit der Vokabel “gesichert” wird das Urteil in den Stand einer quasi-naturwissenschaftlichen Erkenntnis gehoben, die all diese Zweifel gar nicht erst aufkommen lassen soll.
“Die Vokabel “gesichert” ist auch deshalb für mich spannend, weil sie den Hintergrund der wissenschaftlichen Autorität als Narrativ aufruft.” Nein. Mit Wissenschaft oder den Sozialwissenschaften hat das nichts zu tun. Das ist das Urteil des Verfassungsschutzes:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/verfassungsschutz-beobachtung-102.html
Das macht die Sache nicht besser, sondern eher noch absurder. Denn das setzt ja voraus, dass man dem Verfassungsschutz glaubt und ihn für den objektiven Maßstab der Beurteilung von Extremismus ansieht.
Was extrem oder Extremismus ist, ist eine politische Einschätzung und keine wissenschaftliche Frage.
1.Zu berichten, was für Gespräche während einer Bahnfahrt zustande kommen können, ist das Eine. Das, was mich mehr interessieren würde, ist, was hat den Roberto zu dem Gespräch beigetragen? Ist er, als politisch links stehender Zeitgenosse, dazwischen gegrätscht, hat er den Schwachsinn der Diskutanten geradegerückt, oder hat er stillschweigend dabei gesessen?
2. Bei Umfragen in den Fußgängerzonen deutscher Städte sollte Roberto berücksichtigen, dass diese Mikrofonträger erst mit dem Teilnehmer auf Sendung gehen, der eine Regierungs, oder MSM-konforme Antwort ins Mikro absondert. Die müssen häufig lange suchen bis sie den Richtigen interviewen.
Meiner Meinung nach, seit dem die Politik das Parlament meidet und vermehrt ihren kurzen Nihilismus über anti sozialen Medien verkündet, glaubt jeder in diesen Bereichen auf dem selben Niveau zu sein. Leider ist das so!
Der beste Olaf aller Zeiten, hat etwas vollbracht, zuerst Slava Ukraine und heute möchte er, Olaf, das eine Friedenskonferenz mit Russland stattfindet! Das mag ja in der medialen Welt des Netzes gutgehen, aber andere Staaten sind wesentlich besser aufgestellt was das ‘Netz’ angeht und diese Staaten bewegen sich nicht in einem Spagat! Die Demokratie verweigerer erhalten das, was ihre Demokratie ihnen bietet, Ausverkauf.
Wie repräsentativ sind den diese “zufälligen” Straßenbefragungen?
Früher sagte man in der DDR, die Befragung wurde auf der Normannenstraße (Stasi) in Berlin durchgeführt wen alle glücklich und zufrieden waren.
Zumal man immer eigenartige Leute vor die Kamera bekommt.
In Dresden wurden Leute beispielsweise im Fernsehen gezeigt, die wegen des Einsturzes der Carolabrücke fast geheult haben.
Die durchschnittliche Reaktion die ich bei Dresdnern erlebt habe, ist ein erleichtertes na das ist ein Ding noch mal gut gegangen und das Ganze leicht belustigt. Gibt ja nur noch fünf Autobrücken plus Autobahn und Augustusbrücke (Fußgänger plus Straßenbahn) in der Stadt die über die Elbe führen.
Hi Roberto, Du sprichst mir aus der Seele. Bereits im Kleinklein auf Arbeit kann ich genau das wahrnehmen, was Du im Zug erlebt hast. Ich arbeite in einer Firma, wo kaum eine Qualifikation unterhalb eines Technikers vorhanden ist.
Ich erkenne seltenst eigen formulierte Gedanken bei meinen Kollegen. Nachfragen ernten regelmäßig fast schon agressive Beantwortung. Es ist schwer geworden, Diskurs-Partner zu finden.
Mir scheint es, die Menschen haben es aufgegeben, sich eine eigene und selbstständige Meinung zu geben. Hm, hat das was mit Corona zu tun, der damals stattgefundenen Kommunikationskultur, der massiven Anfeindung Andersdenkender? Denn alle haben deutlich mitbekommen bei dieser Agression gegenüber Andersdenkenden, was auch ihnen blühen könnte/würde, wenn sie ähnliches unternehmen. Angst ist das mächtigste Instrument, einen Menschen gefügig zu machen. Und Angst wurde damals massiv verbreitet – und zwar vom Staat. Als Ungeimpfter habe ich einige Schikanen erfahren (ÖPNV-Verbot, Arbeitsverbot durch Vorgesetzten, und all die kleinen anderen Ausschlüsse). Am schwersten war zu erfahren, wie vertraute Kollegen sich abwenden wegen meiner Impfverweigerung. Nicht jeder kann sowas verkraften. Nicht einer dieser Kollegen hat sich bis heute entschuldigt. Viele sehen nicht mal eine Fehlleistung ihrerseits trotz inzwischen erfolgter wissenschaftlicher Faktenlage und ihrer damit bewiesenen falschen Handlungen. Im Gegenteil, sie würden nach eigener Aussage wieder so handeln.
Diese Angst von damals wirkt daher bis heute nach und sollte bei Betrachtungen berücksichtigt werden. Der Mensch funktioniert nunmal so, jedenfalls die meisten.
LG Egalitarismus
Na ja, die “spontanen” Meinungsäußerungen vor den Kameras des “Qualitäts- Funks” würde ich nicht überbewerten.
Da gilt Cash nur gegen gute Performens.
Ist wie bei den Omas gegen Rechts, die bessern auch nur ihre Rente auf und laufen nicht Gefahr am Ende ihres Tagesausflugs Heizdecken nach Hause zu schleppen.
Ich habe gestern die Haushaltsdebatte in Ausschnitten angesehen und muss mir dabei was eingefangen haben.
Gans schlecht geschlafen, dreimal wach geworden und jedesmal unter dem Bett nachgeguckt, ob da nicht der Putin mit einem Messer zwischen den Zähnen liegt.
Auslöser war der Notz von den Grünen. Ich hätte nie gedacht das generalisierte Angsstörungen so leicht zu übertragen sind.
Es mag an meiner natürlichen Dummheit liegen, aber wird in der Werbung nicht immer ein besonderes Merkmal in den Vordergrund gestellt, um das beworbene Produkt als besonders “gut” zu vermarkten?
Dann könnte die Idee mit “gesichert Rechtsextrem” ganz schön in die Hose gehen.
Da ich nicht weiß was es eigentlich bedeutet, komme ich zum Schluß, das muss was gutes sein.
Wenn es so oft betont wird…