… sie müssen häufig Dinge erdulden, die richtig weh tun.
Von Immigranten (natürlich auch: Immigrant*innen), die in diesem Land bleiben wollen und dürfen, verlangen deutsche Behörden, dass sie Deutsch lernen – und dafür haben sie den „Deutsch-Test für Zuwanderer“ (DTZ) entwickelt, bestehend aus einer schriftlichen und mündlichen Prüfung. Bei erfolgreicher Teilnahme am DTZ erhält der Teilnehmer ein Zertifikat, das ihm im Gesamtergebnis Sprachkenntnisse der Kompetenzstufe B1 oder A2 bescheinigt – und er damit „eine Niederlassungserlaubnis in Deutschland“ nachweisen kann.
Es würde den Rahmen dieser Kolumne sprengen, genau auszuführen, wie gut man laut Behörden Deutsch können muss, um in B1 oder A2 einsortiert zu werden. Wer richtig gut sein will, kann auf jeden Fall noch den „Berufssprachkurs B2“ belegen – und muss für das danach ausgehändigte Zertifikat 400 bis 500 Stunden büffeln.
Thomas Müller dolmetscht
Tja, um ein ehrenwertes Mitglied der „deutsche Leitkultur“ (CDU-Vorsitzender Friedrich Merz) zu werden – da muss man sich schon ins Zeug legen.
Wobei, das muss ich jetzt mal sagen, ich meine Zweifel habe, ob viele Damen und Herren in deutschen Behörden und Parteien selbst überhaupt noch in der Lage sind, ordentlich Deutsch zu sprechen oder zu schreiben. Ich weiß, das ist nun ein vermintes Feld, auf das ich mich begebe und – ehrlich: Ich wollte eigentlich nichts mehr zu diesem Thema sagen, also: zu Anglizismen, Amerikanismen, dem Zerfall der Sprache, Ende der Zivilisation und so, auch nichts zu diesem ziemlich dämlichen Satz, nach dem Sprache sich halt verändert, das sei nun mal so, da könne man nix machen.
Klar, kann man so sehen. Nur: Sprache verändert sich nicht einfach so, sie wird auch verändert. Und da kommt nun plötzlich der relativ junge Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann ins Spiel. Aus Sorge um die allgemeine Sprachverhunzung nahm er den relativ alten Spieler Thomas Müller mit zur Europameisterschaft, damit der sich in einem geradezu „philosophischen Kampf“ („SZ“) bewähre, nämlich im Kampf gegen den Jugendslang der Jungspunde in der Nationalmannschaft, konkret: um den Erhalt des bestimmten Artikels. „Ab und zu“, so der genervte Nagelsmann, „ermahne ich, ein der, die das einzubauen“. Ob das klappt? „Der Eine oder andere strengt sich dann schon an.“
Nicht nur die Jungkicker sollten sich anstrengen. Auslöser für diese Zeilen war ein EU-Wahlplakat der Hamburger CDU in Kinderstummelsprache: „Schluss mit Verkehrschaos!“ Was Chaos im Zerebralzentrum.
Hä?
Auslöser für diese Zeilen waren auch Verkehrsschilder, die seit einigen Wochen in Hamburg plötzlich aufgetaucht sind, dort, wo zum Beispiel Radwege auf Fußwege treffen, sich queren, parallel verlaufen, also dort, wo eventuell Gefahr drohen könnte, Zusammenstöße und so. Und was steht auf diesen blau-roten Amtsschildern? „Respekt“. Respekt? Was soll dieser Quatsch? Soll ich mich als Fußgänger respektvoll verbeugen, wenn ein Radfahrer an mir vorbeizischt? Oder voller Respekt ihm Beifall klatschen?
Ich muss nun, es tut mir leid, etwas heftig werden: Wer so einen Unfug auf Verkehrsschildern pinseln lässt, ich weiß nicht für wieviel Geld – der sollte aus eigener Tasche sofort den „Deutsch-Test für Einheimische“ (DTE) absolvieren müssen. „Respekt“, dieses inflationäre Modewort, häufig dort, wo es bloß Blödsinn ist, falsch übernommen aus dem Amerikanischen. Vernünftigerweise müsste es bei diesem Verkehrsschild heißen: „Vorsicht!“, oder: „Oder nehmen Sie Rücksicht!“ Oder, Achtung!, deutsche Leitkultur: „Achtung!“
Auf einem dieser „Respekt“-Schilder war ein Aktivisten-Aufkleber: „Make the rich pay for the green transition!“ Aha. „Make the rich pay …“ Nichts dagegen. Aber: Verliert dieser Spruch durch dieses Englische nicht an Wucht? An faustballender Klarheit? Wäre es nicht besser, liebe Klassenkämpfer*Innen, klipp und klar zu fordern: „Die Reichen müssen blechen für …“ Und noch ein Gedanke: Was für eine Arroganz ist bloß in jenen Kampfruf-Dichtern, die die Massen mobilisieren wollen? Wollen sie nur jene mit ihren Sprüchen erreichen, die ein Grundstudium Anglistik vorweisen können? Ich weiß nicht, warum mir nun einfällt, was die Grünen schon mal alles forderten, kleine Auswahl nur: Gig Working, Community Based Learning, Boring Banking – Good Banking, Diversity Budgeting. Hä?
Öffentliche Leichenschau?
Nun werden ja im ganzen Land die EM-Fußballspiele geguckt, zu Hause, in Gaststätten und, das vor allem, kollektiv-heftigst Fahnen schwenkend auf großen, öffentlichen Plätzen: „public viewing“. Public viewing? Fragen Sie mal Engländer oder Amerikaner, was das ist? Die werden Ihnen sagen: öffentliche Leichenschau. Aufbahrung eines Leichnams. Es lebe das Sommermärchen!
Manchmal tun mir also Engländer oder sogar Amerikaner leid, weil sie sich überdies oft etwas anhören müssen, das nach Verhöhnung ihrer Sprache klingt. Jahrelang hieß im deutschen Radio und Fernsehen ein wichtiges US-amerikanisches Raketenabwehrsystem „Pättriot“. Jetzt, seit ein paar Monaten, haben es fast alle Ansager geschnallt und reden korrekt von „Peitriot“. Tja, auch so wird man kriegsfähig. Aber ob man dadurch das erreicht, was gerade so viele wollen, und was ich gerade immer öfter höre: „Lohnschävitty.“
Fragen Sie mal einen Engländer, was das wohl ist.
Dieses “public viewing” entstammt wohl dem Drang der deutschen Marketing-“Fachleute”, nach der Manie der 80er, alles mit “2000” zu benennen, seit den 90er Jahren alles moderne, hippe mit einem englischen Begriff (oder wenigstens englisch klingenden) zu versehen, der im Deutschen gerade mal so noch verständlich ist. Anglizismen hielten Einzug in die deutsche Sprache.
Legendär das “Handy”, das es als Begriff wohl so ausschließlich im Deutschen gibt. Auch da war der Begriff “handy” im Englischen bereits vergeben. Nämlich im Sine von “praktisch” oder “handlich”. Und ein handyman ist ist kein Mobilfunkhändler oder Vieltelefonierer, sondern ein Heimwerker oder auch Handlanger. Und so erhielt das Mobiltelefon dort den Namen “portable phone” oder “mobile phone” (tragbar/beweglich im Gegensatz zu Festnetz), auch kurz “portable” oder “mobile” oder nach den Funkzellen auch “cellphone” (cellular phone).
Ebenso schlimm ist aber das Bestreben der deutschen Bürokratie, längt Benanntes mit neuen, funktionsumschreibenden oder vermeintlich “korrekteren” Begriffen zu versehen. So wurde aus der Fahrspur der Fahrstreifen und am Schlimmsten, der “Kindergarten”! Den gibts im Deutschen gar nicht mehr! Da hat sich wohl ein Sprachpolizist im Familienministerium gedacht “Garten”? Werden da Kinder angepflanzt? Das muß weg! Und so entstand die “Kindertagesstätte” oder “…einrichtung”. Ein so sperriger Begriff, daß ihn kein Deutscher benutzen will. Und so wurde abgekürzt, und die “Kita” entstand. Vor allem, erklärt mal einem Engländer diesen Begriff! Childrens daily establishment? Where i bring my child to stay, while i am on work! – What he says? Ah! You mean “Kindergarten”!
Die kennen das Wort nämlich! Im deutschen Original! Weil das eine deutsche Erfindung war, haben sie den Begriff einfach übernommen. Schon bald werden wir Deutschen das Wort nicht mehr kennen, fürchte ich. Viele deutsche Wörter sind in Fremdsprachen eingewandert, aber wir Deutschen schaffen sie ab?
Was mich in der Alltagssprache aber inzwischen massiv stört, ist das Etablieren dieser unpersönlichen “man”-Sprache. Statt “Ich habe mich gefreut” werden Sätze wie “da hat man sich gefreut” gebildet, die keinen Sinn ergeben. Das ist eine richtige Seuche geworden!
Wo kommt das eigentlich her?
Die Jüngeren wissen inzwischen nicht mehr, warum es das Handy gibt. Tatsächlich geht das auf Helmut Kohl zurück. Als er eins der ersten Exemplare auf der Funkausstellung in der Hand hielt, fragte der Pfälzer: hän die kää Kabel?
Das Handy ist also ein zu einem Anglizismus mutierter Pfalzifizismus.
Na, sicher doch…..
Hast du auch irgendwann mal was Konstruktives beizutragen?
Muß man denn alles so verbissen sehen? Bei dem Traurigen
was auf uns herabprasselt, ist etwas Spass gut für die Seele.
suuuubbba ! echt subbbaaa !
Aus der Ostzone.
Davon wüßte ich aber, als Ossi….
im Kindergarten (österreichisch) werden Kinder nicht ange -pflanzt, sondern gepflanzt, von den bestens ausgebildeten A – kademikerinnen, die vom Tuten & Blasen sehr viel gelesen ha- haben!
Ob “Manchmal tun mir sogar Amerikaner leid” die richtige Sichtweise ist, bedürfte einer intensiveren Beleuchtung.
Denn erinnert sei an die als Aufforderung verkaufte “Drohung”: Come in and find out! (Komm rein und finde wieder raus.😂😉)
Eigentlich ein perfekter Slogan (mit inkludierter Verunmöglichung) für das Jetzt; natürlich geschuldet der als Weltläufigkeit getarnten Angleichung an einen geliebten Bruder und Freund🤫.
☝️wer anders in der Nase bohrt, ist auch nur ein Popel. Publicviewing hat recht, Soccer ist ein Problem das, die deutschen nicht verarbeiten können, wären die deutschen nur bei Völkerball und Feldschlachten geblieben!
Soccer ist ein schlechtes Beispiel, da der Fußball ja aus England über uns Deutsche kam, und dort schon damals und bis heute “Football” heißt. Also Fußball. “Soccer” ist eine US-Bezeichnung, weil die den Sport da lange nicht kannten und wollten, und stattdessen eine eigene Rugby-Variante (mit fetten Strichen und Zahlen auf dem Feld, damit der dumme Zuschauer beim Hähnchenkauen mitkommt) mit diesem Namen belegten, bei der der Ball fast nie mit dem Fuß bewegt wird, sondern in der Regel übers Feld getragen. Und wobei die Spieler eine Körperschutzausrüstung tragen müssen, die den Rittern der Antike nahekommt, damit man das Spiel auch überlebt….
Amis eben! Das Land der unmöglichen Beschränktheiten…. 😉
Das Beste kommt noch. Wie RT heute berichtet, möchte Frau Faeser (hat den
Namen von der Handfeuerwaffe bei StarTreck übernommen) jetzt gerne Migranten
verbeamten. So sollen die Behörden kulturell bunter werden. Wahrscheinlich
werden dann die migrierten Beamten Dinge für die Miranten bearbeiten. Der
Deutschtest wird dann sicherlich an oberster Stelle der Prioritäten stehen.
Für die Bearbeitung von Angelegenheiten die uns Deutsche betreffen, bereitet
uns die Tagesschau in einfacher Sprache ja schon in letzter Zeit vor. Möglich wäre
aber auch, dass demnächst Grundkenntnisse in Arabisch (mit den entsprechenden
Dialekten) und wenigstens Türkisch und Ukrainisch von uns Deutschen verlangt
werden, um die verbeamteten Migranten nicht wegen ihrer Muttersprachen zu
diskriminieren. Für die Meisten von uns, wäre es vielleicht einfacher Russisch zu
lernen und die einen schönen Fleck in Russlands Weiten zu suchen.
Jetzt hab ich doch wirklich “verbeamten” mit der englischen Silbe beam gelesen! Warum mußtest du Star Trek erwähnen? 😉
samma – habbta sons kaine sorgn?
Ich hätte da noch einige Sorgen. Ich bekomme auch immer
mehr davon wenn ich die Nachrichten lese und höre. Die
momentan Größte ist, wie ich nach dem Sehen des Atomblitz
mich noch schnell schmerzlos ins Jenseits befördern kann.
in Alu – Folie einwickeln und
unter den Küchentisch kriechen
Seit den 1950ern bewährter
Tipp
… ob das in 2024 noch Sinn macht?
Ja stimmt, das unter den Küchentisch kriechen ist wirklich aus der Zeit gefallen da die wenigstens heute noch ihr Essen selber zubereiten und eher zum Meggi rennen und daher überhaupt keinen Küchtisch mehr besitzen.
Ich denke das A und O bei einem Atomkrieg ist nach wie vor das einwickeln in Alu Folie.
***„Die Reichen müssen blechen für …“
Diese Nachricht soll eine Äusserung des Widerstandes sein und soviele Andere wie möglich erreichen und bestenfalls mitreissen, ebenfalls Widerstand gegen das Bestehende zu leisten (so ungefähr)
***„Make the rich pay …“
Stylisher Slogan (; a lá “Just do it.”
Nichtssagendes posieren als Rebell unter ohnehin Gleichgesinnten.
Kann ich Niemandem unterstellen, wirkt aber so auf mich…
Und dabei gibt es so schöne Sprachverhunzungen im Deutschen. Daß die Immigranten innen sind, ist ja klar, wären sie außen, wären es zum Bleistift Remigranten. Oder Immigrationsabsichthaber. Vielleicht auch Immigrationsabsichtinhaber. Nein, Moment, Immigrationsbeabsichtigende, muß das korrekt heißen. Und da beginnt der Spaß richtig, wie nennt man Personen, die ihre Immigrationsabsicht in Zukunft aufzugeben planen? Immigrationsabsichtgehabthabendwerdende – nehmt das, Deutschkurspflichtnachweisenmüssende und verzweifelt! Wer braucht Anglizismen, wenn er eine so geile Sprache hat?
PS: bitte eine kleine Warnung vor dem Artikel, daß darin aus satirischen Gründen gegendert wird. Nicht daß mich das emotional tangieren würde, aber ich muß mein Browser-Plugin abschalten, das diesen Unfug wegfiltert. Sonst steht da nämlich “Immigranten (natürlich auch: Immigranten)” und ich kapier den Witz nicht.
Sprechen Sie deutsch?
Dann gehören Sie zu etwa hundertdreißig Millionen Menschen auf der Welt, die diese Frage mit „Ja“ beantworten können. Rund jeder sechzigste Erdenbürger beherrscht die vielfältige und hochpräzise Sprache der Dichter und Denker. Erfreut sie das? Wer des Deutschen mächtig ist, verfügt wahrhaftig über einen Wort- Schatz. Mit 23 Millionen Wörtern bietet die deutsche Sprache im weltweiten Vergleich ein gigantisches Füllhorn an Ausdrücken. Die lassen sich wiederum in schier unzähligen Kombinationen zusammenfügen, um damit Gedanken messerscharf auszubuchstabieren.
Doch die Wertschätzung dieses Sprachreichtums kommt nicht nur peu à peu abhanden, die deutsche Sprache gerät in Bedrängnis. Wahllos beigefügte Anglizismen – früher mäanderten sich Gallizismen in unseren Wortschatz – verwässern heute das Deutsche. Handelt es sich um Wortschatzerweiterung oder -verengung? Gendersterne lassen den Lesefluss stocken. Wie die Weite, beziehungsweise Enge der Sprache mit der des geistigen Horizonts korrespondieren kann, zeigte uns George Orwell in „1984“. Dort wurde zum Zweck der Machtausweitung das Vokabular reduziert und die verbliebenen Begriffe ihres Sinnes entleert. Wem beispielsweise die Begriffe für Freiheit fehlen, der kann sie nicht denken, sie sich nicht vorstellen. Heißt das, dass ein Angriff auf die Sprache zugleich einem Angriff auf die Freiheit gleich kommen kann?
Der Autor und Pädagoge Gerald Ehegartner formulierte vor diesem Hintergrund eine „Hommage an die Deutsche Sprache“, die er mit spitzer Zunge gegen die technokratischen Zerstückelungsangriffe verteidigt.
Hommage an die Deutsche Sprache
https://www.youtube.com/watch?v=CoLcQoAzkIo
Ich persönlich habe mir mittlerweile sämtliche, Anglizismen, die sich auch in meinem Wortschatz
eingeschlichen haben, wieder abgewöhnt. Auch die neue Sprachregelung bzgl. Abschaffung von
generischem Maskulin lehne ich ab. Der Generische Maskulin ist nicht “Frauenfeindlich” wie Sie uns das
immer wieder weiß machen möchten. Er hat aus guten Gründen seine Daseinsberechtigung.
“…etwas weiß machen möchten…”
Jau, Treffer, versenkt! Soviel zum Thema “Deutsche Sprache”. Ok, Rechtschreibung fällt nicht darunter, weil weismachen klingt gesprochen wie weiß machen… 😁
Nun, unsere woke Cancel Culture Typen sind fleißig dabei 22,99 Mio. dieser Wörter zu entsorgen und dafür 2 Mio. Denglisch Wörter einzuführen. Wenn man es genau nimmt, reichen für die heutige Kommunikation doch eigentlich 2000 Vokabeln völlig aus, wobei Alter und entgeil und derlei Wörter natürlich nicht fehlen dürfen.
Ein Teil dieser sprachlichen Verirrungen lässt sich dadurch erklären, dass in der deutschen Sprache gerne Wörter zusammengesetzt werden. Damit es modisch klingt nimmt man halt englische Bestandteile. Oder es werden auch einfach Teile aus dem Englischen weggelassen und der Rest substantiviert. Das klingt dann irgendwie knackiger. So dürften Denglischsprecher bei Englisch sprechenden aber bestenfalls auf Unverständnis treffen, wenn sie z.b. nach einem Bodybag (Leichensack) für ein Shooting (Schlagabtausch mit Schusswaffen) verlangen, obwohl sie einfach nur Fotoaufnahmen von einer Person machen wollen, die einen Rucksack trägt. Pseudoanglizismus hat halt so seine Tücken.
Wer sich den Klett Verlag anschaut, mit seinen deutschen Anforderungen wird schwindelig sich verstecken. Denn der nationale Anspruch ist nicht deutsch, sondern Kauderwelsch! Deutschland und seine Immigranten sind nur so gut, wie die Anforderungen gestellt sind. Das gilt für jeden Staat innerhalb des Westens.
Das moderne Amerika ist eine annektierte Fläche von zugereisten Fremdlinge und hat nichts mit sprachlicher Kultur oder sonstigen Kulturen gemein. Sie wurden annektiert und die Menschen hatten sich dem Diktat der Besatzer zu unterwerfen.
Alleine die Selbstverständlichkeit über Amerika zu schreiben/sprechen/reden ist eine Psyop unendlichen Ausmaß. Das betrifft die Commonwealth Staaten insbesondere, genau dieses Imperium besteht heute weiterhin und unterdrückt die ethnischen kulturellen Ansprüche.
Schöner Beitrag, gerade die Passagen zu Anglizismen und „Respekt“ waren herrlich (wenn auch inhaltlich traurig).
George Carlin war es glaube ich, der mal meinte, man müsse bloß die Werbung in Radio und Glotze hören, um zu wissen, wie es um eine Gesellschaft bestellt sei. Nun, wenn ich mein Radio anschalte, dann wimmelt es nur so von „Stopovern“, „Challenges“, „Breaks“, „Spirit“, „Staff“ und „Stores“. Der Sprachstil und die Tonalität der Moderatoren – gerade bei Dauerwerbesendungen und Nachrichten – verleiten dann endgültig dazu, den Saft wieder abzudrehen…
Ansonsten:
Sachdienlicher Hinweis: Mit Deutsch-Kenntnissen auf Niveau A2/B1 wird es schwer durchschnittliche Overton-Artikel zu lesen. Für Fachliteratur sollten Sie C1 einplanen.
Als Hartzer kann ich das bestätigen. Beim Jobcenter haben sie Mühe elementare Regeln der Groß- und Kleinschreibung anzuwenden (das Kleinschreiben von „Sie“ und „Ihnen“ lasse ich mal unter normaler Verachtung von Arbeitslosen laufen), von Kommata oder dem Gebrauch von „wie“ und „als“ ganz zu schweigen.
Und noch in weiteren Meldungen:
Die CSU will arbeitslose Ukrainer zurückschicken; da damit wohl kaum Kinder und alte Mütterchen gemeint sind, geht es wohl wieder nur um Männer, die in die Knochenmühle gesteckt werden sollen. Wie man hier weiß bin ich kein sonderlicher Freund des ukrainischen Regimes. Nur würde ich vor ukrainischen Kriegsdienstverweigerern vielleicht erst mal deutsche Kriegsdienstbefürworter und US-Versteher nach Charkow schicken. Also – wie wäre es damit JU und Grüne Jugend in den Flecktarn zu stecken? On the move zur Endsiegchallenge können die dann einen Stopover mit zugehöriger Break in Warschau einlegen, den westlichen Spirit feelen und im Store chillen, bevor sie mit dem Staff dann weiter cruisen. Es werden sich auch bestimmt wie anno 1914 genügend Schlafwaggons – ich meine natürlich: sleepers – auftreiben lassen. Und „sleepers“ ist dabei ein wirklich passender Ausdruck…
Ich gehöre zu denen, die sehr heftig unter der genderastischen Sprachverschweinung und diesem Idiotendeutsch leiden. Selbst wenn es dafür Argumente geben würde – es gibt die nicht, nicht eines – wäre es wegen seiner abgrundtiefen Hässlichkeit abzulehnen. Klar, dass das vom Autoren vorgeführte Denglisch mein Herz auch nicht wirklich erfreut. Wobei das Teil in meiner Hand, auf dem ich schreibe, von mir auch Handy genannt wird. Alle nennen es so außer Muttersprachler. Oder hat sich das schon geändert? Wenigstens ist es jetzt ein Smartphone, was dann geht. Aber man kann anerkennen, dass die Wirkung des Englischen, seine weltweite Dominanz nicht auf einen Kulturimperialismus zu reduzieren ist. Dass durchschnittlich deutsche Politiker dann einfach “dabei sein” wollen, wird nicht verwundern.
Ich bin ja leider ein ziemlicher Fremdsprachidiot aber komme noch immer viel in der Welt rum. Und ich gebe es ungern zu, aber Englisch als lingua franca ist schon ein Segen. Ich könnte jetzt nicht über Hegel in Englisch diskutieren, aber viele Probleme, mit denen man es als Reisender zwischen Ulan Batar und Lissabon zu tun hat, bekommt man gelöst. Die Aufgabe, die allerdings der Autor im Text stellte nicht. Das muss ich zugeben. Blieb mir auch nur ein Häh?
Handy, Stundenkilometer, Lübien