Härter arbeiten!

Klassenzimmer mit Schülern
Quelle: Dieses Bild wurde mittels Grok entwickelt.

Wir müssen wieder härter arbeiten, sagte der Kanzler – und die sich selbst Linke nennenden Leistungs- und Bildungskleingeister spucken Gift und Galle. Haben sie recht?

Doch, doch, man muss auch mal was Positives zu Friedrich Merz sagen. Das gebietet die Ausgewogenheit. Manchmal trifft er ja einen Punkt – zugegeben: Absichtlich vermutlich nicht. Aber der Zufall ist eine Kraft, der man einiges zutrauen kann. Und manchmal hilft Merz ganz offenbar der Zufall, um ein bisschen Glück beim Denken zu haben. So auch neulich, als der Bundeskanzler der Bundesrepublik Schlandi meinte, dass wir wieder härter arbeiten müssten. Nun stellt sich freilich die Frage, was der Mann konkret meinte – andererseits sollte man Politiker nicht nach Konkretem fragen, für solche Sachen haben sie Lobbyisten. Aber grundsätzlich trifft er einen Nagel auf den Kopf.

Es ging ihm vermutlich um das Renteneintrittsalter und verlängerte Wochenarbeitszeiten – aber durchaus auch um das, was man einst mal Arbeitsethos nannte: Den Stolz der Menschen auf das, was sie beruflich tun – was sie können und wissen. Das ist in weiten Teilen der Gesellschaft aufgeweicht – während der Corona-Jahre haben die Bürger auch erfahren, dass es auch laufen kann, wenn nur noch irgendwelche systemrelevanten Leutchen an den Arbeitsplatz trotteln. Die anderen blieben fern und bezogen weiter Bezüge. Dass das nicht ewig so weitergehen konnte, schien klar – aber einige Berufsverbände, nicht zuletzt die Lehrer, hätten das gerne verewigt. Die Linken im Lande – das Häufchen, das sich so nennt, dabei aber gerne autoritär und totalitär auftritt – fanden diese Entwicklung genial. Kein Wunder – denn diese Leute – und jene, die diese Richtungsangabe gerne für ihre lausigen Ideen kapern –erweisen sich zu oft als Leistungsfeinde und Bildungshasser.

Szenen der Bildungs- und Leistungsverweigerung

Man erkennt dies recht schnell, wenn sie über menschliche Geschichte sprechen. Begriffe wie »historische Gerechtigkeit« machen anschaulich, wie dort Bildung verstanden wird: Als moralische Kategorie. Der Postkolonialismus ist ein Ausbund an Tatsachenkonjugationen, man biegt und beugt sich die Geschehnisse so zurecht, dass am Ende eine ganz neue Historie entsteht. Sicher, das so entstandene Geschichtsbild ist weit weg von den längst vergangenen Realitäten, sondern mehr so eine Wunschgeschichte – Mathias Brodkorb hat das sachlich fundiert und wohltuend unaufgeregt dargelegt in seinem Buch. Was ist das anderes als Bildungsfeindlichkeit? Vermittelt werden soll ein möglichst eindimensionales Bild von den geschichtlichen Prozessen, welches eben nicht die volle Komplexität erfassen möchte. Es sich einfach machen – hier erteilt man nicht nur dem Bildungsanspruch eine Abfuhr, sondern auch gleich noch dem Leistungsgedanken. Denn wer Geschichte simplifiziert, wer dem Publikum die Irrungen und Wirrungen der menschlichen Spezies in ihrem Fortschreiten in eben dieser Geschichte nicht nahebringen will, der tischt konsumierbare Geschichtshäppchen auf, deren Verinnerlichung wirklich keine Leistung darstellt.

Ohne die Critical Race Theory (CRT) geht so eine Betrachtung heute nicht mehr. Sie ist vielleicht nicht in aller Munde, aber drängt immer penetranter an die Öffentlichkeit und soll als neuester Stand der Wissenschaft an den Mann gebracht werden – und an die Frau und an diverse andere Geschlechter: Womit wir beim nächsten Bildungsnotstand wären, der sich als Wissenschaft gewandet und die bewährten Bildungsinhalte vom Tisch fegen möchte. Die CRT lässt sich tatsächlich sehr kurz erklären: Der weiße Mensch ist ein Teufel – er ist Rassist, selbst dann, wenn er es nicht ist. Warum? Weil es in seinen Genen liegt – oder in seinen Memes, um mit Richard Dawkins‘ Theorie zu sprechen. Egal, was er auch anstellt: Er diskriminiert alle, die nicht weißer Hautfarbe sind. Was hier als Wissenschaft verkauft wird, ist in Wirklichkeit eine Komplexitätsverweigerungshaltung, die es sich mit der Deutung der Welt recht einfach macht. Dergleichen hat die Nation of Islam in den USA schon in den Sechzigerjahren von sich gegeben – sie erzählte damals, dass die Dunkelhäutigen vom Stamm der Shabazz abstammten. Die Black Muslims betrachteten es als Gottesauftrag, die »ausgebleichte Rasse« zu zivilisieren. Das kommt einem bekannt vor – und hat später Einzug gehalten in die CRT. Geht es also um Wissenschaft? Um etwas, dass der gebildete Mensch wissen muss?

CRT ist die Grundlage für etliche Phänomene, die konträr zum Bildungskanon der Aufklärung und damit auch zum Leistungsgedanken laufen: Nehmen wir nur jene Bildungsinitiative aus dem kalifornischen Oakland, die vor einigen Jahren für Aufsehen sorgte und auch in Deutschland in einschlägigen Kreisen für empfehlenswert gehalten wurde. Ziel jener Bildungsinitiative war es, eine gerechtere Mathematik zu ermöglichen. Was auch immer das sein soll, denn der Umgang mit Zahlen ist an sich wertfrei, auch wenn man mit Werten addiert, multipliziert usw. – so möchte man jedenfalls meinen. Aber Irrtum: Damals erklärte man den kalifornischen Lehrern, dass Mathematik von Weißen dominiert würde und damit eine weiße Herrschaftspraxis sei. Man solle daher Schwarze und Latinos nicht nach einem richtigen Rechenergebnis fragen, denn das fördere die weiße Vorherrschaft. Hört sich das nach Bildungseifer an? Noch dazu ist der Einwand dieser CRT-Aktivisten ein klarer Fall mangelnder Bildung, denn die Mathematik entstand im Nahen Osten, wurde von Leuten kultiviert, die – um es wie die Nation of Islam einst einordnete – vom Stamm der Shabazz abstammten. Und ist es nicht rassistisch, wenn man Schwarzen und Latinos nicht mehr beibringen möchte, wie man mit Zahlen hantiert?

Freitagsdemo: Jetzt auch in richtig?

Sicherlich: Der Bildungssektor ist in vielen westlichen Ländern schon weitaus länger vom ursprünglichen Bildungsgedanken entrückt worden, als es dergleichen Verrücktheiten in den Mainstream schafften. Die CRT, die »neue non-binäre Biologie«, der Antrieb Geschichte umzudeuten und zeitlich rückwirkend Gerechtigkeit walten zu lassen, haben es erst neulich in die Wahrnehmung eines breiten Publikums geschafft – dass sie jedoch Fuß fassen können, ist sicher ursächlich in einer fehlerhaften Bildungspolitik zu suchen, die auf Leistung und Inhalte immer weniger Wert legte. Das Feld war längst bereitet, der Unfug hatte es leicht. Der schulische und akademische Betrieb wollte in den letzten Dekaden besonders progressiv sein, glaubte es lässlich, dass jungen Leuten nur noch das beigebracht wird, was sie später im Berufsleben brauchen könnten – alles andere: Zierde! Das kann weg! Wer brauchte denn schon schöne Künste? Und wem nützt es, wenn er den Namen einiger deutscher Reichskanzler nach dem Ersten Weltkrieg kennt? MINT wurde zum Schlagwort – nicht unberechtigt freilich, denn von nichts kommt nichts. Aber die MINT-Fächer gingen zulasten von Fächern, die wirtschaftlich nicht gemolken werden konnten und die man daher eher für verzichtbar hielt.

Mitverursacher dieser Misere: Konservative, die in dieser Bildungsfrage ganz und gar keine konservative Politik betrieben – ganz im Gegenteil und wie so oft auch auf anderen Feldern. Sie sorgten nicht nur für schulische Betriebe, in denen die Abschlüsse zunehmend erleichtert wurden, um so möglichst viele Schüler und Studenten durchzuschleusen und der Wirtschaft zu überstellen, sondern sie verursachten mit dieser Simplifizierung auch eine Form von Bildungsverdrossenheit, wie sie kaum eine Gesellschaft vorher gekannt haben dürfte. Natürlich fanden Schüler auch schon vorher, dass die Schule doof sei – aber eine derart gravierende Gleichgültigkeit gegenüber dem, was man wissen kann: Das ist auch die Leistung der liberalen Gesellschaft, in der alles erlaubt ist und anything goes das Credo schlechthin darstellt – eben auch der Mut zur Unbildung. Sogenannte Soziale Medien sollen nun in Australien für Kinder unzugänglich gemacht werden. Reicht das noch? Ein kurzer Blick in den morgendlichen Nahverkehr. Dort sitzen Schüler eng beieinander, die kaum zehn Jahre alt sein dürften und die schon um kurz nach Sieben mit ihren Mobiltelefonen zocken; der Schein des Displays leuchtet auf ihren kleinen Gesichtern auf – jede Epilepsiewarnung fiele auf fruchtbaren Boden, doch die Kleinen sind vertieft in ihr Spiel, nehmen nichts mehr wahr. Kann man nach dem Blitzlichtgewitter eigentlich noch Leistung erwarten? Oder Lust auf Bildung?

Da war es doch konsequent, dass man freitags gleich ganz der Schule fernblieb. Um zu demonstrieren – und die Eltern fanden es stark, der Journalismus jubelte mit. Den Kindern simulierte man zu jener Zeit, dass es vollkommen richtig sei, Verpflichtungen zu meiden, wenn man der Ansicht ist, etwas Anderes habe gerade mehr Priorität. Dann kam es auch noch zum Home-Schooling – wegen des Lockdowns – und wieder sah es so aus, als sei Schule und Bildung etwas, dass verhandelbar sei. Nun geht es freitags wieder auf die Straße – der Grund ist nicht unvernünftig: Es geht gegen die Wehrpflicht, die Pflicht bald auf Russen zu schießen – und nicht etwa für eine phantastische, weltabgewandte Klimapolitik, wie auf den Freitagsdemonstrationen von einst. Journalisten jubeln diesmal nicht, sie sind auf Regierungskurs und wollen Boris Pistorius nicht ärgern – nun jubeln die Friedensbeseelten. Man mag das verstehen, aber zur Schulzeit zu demonstrieren: Ist das nicht so oder so etwas, was grundsätzlich als nicht erstrebenswert gehalten werden sollte? Bildung ist kein beliebiges Gut. Es sollte auch kein Recht auf Unbildung geben, denn erst die Bildung etabliert Menschen in der Gesellschaft. Zugegeben: Das klingt nach einer Plattitüde.

Entfernung von der Wirklichkeit

Das klingt wie einer jener Sprüche, den die Politik immer dann absondert, wenn mal wieder ein Bildungsgipfel ansteht. Was schon lange nicht mehr geschah. Aber tritt die Politik zusammen, so geht es vornehmlich um die finanzielle Ausstattung von Schulen – und weiß Gott, manche Schultoilette braucht auch dringend eine kostenintensive Renovierung. Dass aber zeitgleich ein Schulbetrieb am Laufen gehalten wird, der Menschen in die Gesellschaft wirft, die von grundsätzlichen Dingen keine Ahnung mehr haben, die immer schlechten lesen und schreiben können – und überdies das geschichtliche Verständnis von Vierjährigen aufweisen, ist keine Frage zu verteilender Gelder, sondern durchaus auch eine Haltungsfrage. Denn wenn eine Gesellschaft so tut, als sei Dummheit völlig in Ordnung, wenn man nur irgendwie damit über die Runden kommt, produziert nun mal Lebensmodelle, die sich in der Bildungsferne einrichten und diese Nische als ihr Grundrecht verteidigen. Und das trifft nicht nur die unteren Schichten, sondern alle: Bildungsverdrossenheit ist keine Klassenfrage, sondern die allgemeingültige Haltung in allen Schichten.

Die heutigen Linken – Parteien ebenso wie die oben genannten Aktivisten – sorgen sich wenig um den Bildungsmangel an sich. Wenn sie den aufs Tapet bringen, geht es auch bei ihnen um Geld – ihre Haltung hingegen ist oft gelebt bildungsfeindlich. So jubeln sie gerne Leuten zu, die Suppe auf Kunstwerke werfen, was auch so übersetzt werden könnte: Kultur darf zerstört werden – und damit auch: Geschichte ist scheißegal. Muss man alles nicht mehr wissen – ist ja auch lange vorbei. Das ist eine Bildungsverachtung, die sich keine Gesellschaft leisten kann, die im internationalen Wettbewerb überhaupt noch irgendetwas reißen möchte. Wer Bilderstürmern auf die althergebrachten Werke nicht Einhalt gebietet, muss sich wirklich nicht wundern, wenn damit Unbildung zum Lifestyle und Markenkern des Landes wird. Alte Bücher umzuschreiben, weil man gewisse Passagen nicht mehr erträgt: Man kann das freilich tun – dass damit aber irgendjemand auch nur ein Jota klüger wird, sollte bitte keiner meinen. Ganz im Gegenteil. In einigen neueren Serienformaten, sind plötzlich englische Lords dunkelhäutige Männer – in der Serie »Bridgerton«, die im 19. Jahrhundert spielt, ist gar die Queen schwarz. Das mache man, weil man colorblind gecastet habe, ließen sich die Macher zitieren. Wenn am Ende gewisse Zuschauer wirklich annehmen, dass es damals so gewesen sei: Darf man das Verdummung nennen? Gut, Serien sind keine Bildungseinrichtung – sie können aber nur so fatalen Unsinn verbreiten, weil die Bildungsgrundlagen sukzessive wegbrachen.

Die Entwicklung zuletzt ist freilich das vorläufige Finale einer bereits langanhaltenden Entwicklung – und ja, angeschoben wurde das von Leuten, die damals schon irrtümlicherweise meinten, sie seien irgendwie links. So traten auch die Punks auf, zeigten sich bildungsfern und leistungsverweigernd – sie gründeten Musikgruppen, die weder eine Noten lesen noch ein Instrument spielen konnten, aber so taten, als könnten ihre »Stücke« dereinst zur Klassik werden und gegen Händel, Mozart oder die Beatles anstinken. Diese Mentalität hat Einzug gehalten in den Mainstream, die Punks von einst lobten gar die Ex-Bundeskanzlerin und betrauern nun, nicht bei der Bundeswehr gewesen zu sein. Ob sie Schule noch immer Scheiße finden, darf man nur spekulieren – vermutlich ja. Man muss wirklich nicht dem Strebertum das Wort reden, denn das hat was Lästiges – Streber hat keiner lieb. Aber diese zunehmende Gleichgültigkeit gegen alles, was der Mensch wissen kann – abseits von Apps und Games –, dieses Auslagern von Fertigkeiten – an Apps oder KI –, macht uns zu einer Idiocracy. Wir müssen also durchaus härter arbeiten – Merz meinte das sicher anders, aber grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand mehr Engagement und Leistungsbereitschaft für gesellschaftlich sinnvoll erachtet. Dass es freilich ausgerechnet dieser Mann ist, für den Schulen ein gesellschaftlicher Kostenfaktor sind und dessen Bildungsvorstellungen für junge Leute im Schnüren ledernder Marschstiefel gipfeln, ist freilich ein Hohn. Aus den Vereinigten Staaten wissen wir allerdings: Je schlechter der Bildungsgrad, desto eher geht man zur Army …

Roberto De Lapuente

Roberto J. De Lapuente, Jahrgang 1978, ist gelernter Industriemechaniker und betrieb acht Jahre lang den Blog »ad sinistram«. Von 2017 bis 2024 war er Mitherausgeber des Blogs »neulandrebellen«. Er war Kolumnist beim »Neuen Deutschland« und schrieb regelmäßig für »Makroskop«. Seit 2022 ist er Redakteur bei »Overton Magazin«. De Lapuente hat eine erwachsene Tochter und wohnt in Frankfurt am Main.
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24 Kommentare

  1. Und sie sägten ab die Äste, auf denen sie saßen, Und schrieen sich zu ihre Erfahrungen, wie man schneller -und länger sägen konnte, und fuhren; mit Krachen in’s Inferno!

  2. 👍👍👍
    Härter arbeiten, für schlechte Wohnungen, für weniger Lohn, für weniger Rente, für schlechte Gesundheitsversorgung, für schnelles Frühableben; für weniger Bildung und schneller ficken für neues Kanonenfutter!

    Die Reichen müssen noch reicher werden!

    1. Meine Güte, was schreiben Sie für einen Unfug: schlechte Wohnungen, weniger Lohn, weniger Rente, schlechte Gesundheitsversorgung, weniger Bildung, schneller Ficken, genau das ist das Ergebnis jahrzehntelanger grün- sozialistischer Idiotenwirtschaft. Die Reichen sollen schuld sein ? Der übliche marxistisch- leninistische Sondermüll, an dem sich die Linke seit Jahrzehnten aufgeilt. Weniger und schlechtere Bildung ist ein typisches Merkmal linker Versagertruppen, das Beste Beispiel ist Bremen, seit Jahrzehnten von Linken regiert, die letzten Jahre mit Hilfe der Kommunisten, das Ergebnis ist eine völlig verblödete Schüler- und Lehrerschaft, sowie die höchste Armutsquote Deutschland. Finde den Fehler !

      1. @Dr. Klöbner
        Wo haben Sie denn Ihren Doktortitel erworben?
        So einen Schwachsinn wie Sie hier äußern habe ich zuletzt in der Zeit von Adenauer gehört.

        Es gibt in Bremen weder (echte) Linke noch Kommunisten die für die Politik verantwortlich sind/waren und wenn Sie SPD-Orange für links halten dann irren Sie sich gewaltig und lösen bei mir Zweifel an Ihrem vermeintlichen Doktortiel aus.

      2. Wow und wann genau hat sich die CDU in die Grüne Partei umbenannt? Und seit wann war Helmut Kohl ein Grüner? So einen Schaden richtet der Konsum von zuviel Propaganda an, bitte erstmal in der Realität ankommen bevor du solchen Blödsinn ablässt. Und etwas besser aufpassen was vor deinen Augen abläuft, dann muss man sich auch nicht so Entblöden.

      3. @Dr. Klöbner: Bei dem Müll, den Sie hier absondern, ist Ihr Nickname eine absolute Beleidigung für Loriots legendären und liebenswerten Dr. Klöbner aus der Badewanne.

  3. Ist ein großer Totentanz. Die letzte Extase vor dem Absturz in die tiefen der Hölle.
    Doch, wir sind eine großartige Gattung. Wir glauben zu wissen, was im Universum in den letzten 13 Milliarden Jahren passierte, erklären, was in den ersten 60 Sekunden nach dem Urknall passiert sein könnte, sind aber außerstande, die Folgen unserer Handlungen in den nächsten Tagen realistisch zu beurteilen.

    Absurde Theorien sind in der Neuzeit, die auch schon ein paar hundert Jahre alt ist, ständiger Begleiter. Die sind kein Privileg aktuell aufgeweckter Linker. Man muss nur faschistische Rassentheorie anführen. Vielleicht, weil mit der Neuzeit die Möglichkeit der Kirchen eingeschränkt wurde, mit einer einzigen großen absurden Theorie alles zu dominieren. Ich weiß es nicht und stelle jetzt auch keine eigene, vermutlich genau so absurde Theorie auf. Aber auch ohne Theorie konnten wir mit dem Entstehen dessen, was Marx die bürgerliche Gesellschaft “ nannte und was später „Kapitalismus“ genannt wurde, eine Explosion des menschlichen Wissens und der Produktivkräfte beobachten. Es ist nun, da er verfällt, auch der Verfall von Wissen und der materiellen Basis der Gesellschaft zu beobachten und natürlich eine Entfesselung der destruktiven Potentiale, die ihm schon immer zu eigen waren. Zuerst in unserem Teil der Welt , wo er am höchsten entwickelt war. Vielleicht, zu hoffen ist das, werden die Menschen in anderen Teilen des Planeten von uns verschont und sind klug genug, aus unseren Fehlern zu lernen und einen Ausweg finden.

    In diesem Sinne auf ins frohe Fest.

    1. Man muss nur faschistische Rassentheorie anführen

      Rassenkunde war damals Zeitgeist, die Nazis haben sie „nur“ besonders konsequent umgesetzt. An sich kann diese Forschung auch durchaus wichtige und nützliche Erkenntnisse bringen, sie ganz zu unterbinden, halte ich nach wie vor für einen ideologischen Irrweg. Aber der Mensch neigt irgendwie dazu, von einem Extrem ins andere zu verfallen. Bedauerlich…

  4. Es haben sich die Bundestags-Fraktionen einstimmig (!!!) zu Weihnachten und darüber hinaus noch eine saftige finanzielle Erhöhung gegönnt. Frei nach dem Motto, dass sich erbrachte Leistung lohnen muss.
    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/bundestag-mehr-geld-f%C3%BCr-fraktionen-trotz-geschrumpften-parlaments/ar-AA1SGhkK
    Dazu: https://test.rtde.xyz/inland/265358-bundesbank-deutschland-erreicht-rekorddefizit-seit-der-wiedervereinigung/

  5. Wie wäre es wenn die Politiker und politischen Beamten überhaupt erstmal Arbeiten würden? Ansonsten sieht man die nur immer fetter werden weil sie von einem gelage zum nächsten ziehen und dieses als Arbeit bezeichnen. Deshalb geben diese Leute auch jede Minute nach dem Aufwachen als Arbeit aus, sonst wären es jeden Tag nur wenige Minuten.
    Also liebe Kleptokraten und lieber FF, geht doch erstmal selbst Arbeiten und so in 20 Jahren können wir uns dann auch auf Augenhöhe über dieses Thema unterhalten.

  6. Nun wird man Robertos Beitrag politisch eher rechts einordnen. Die Rechten argumentieren so und natürlich findet das Anklang, weil hier ganz einfach an dem gesägt wird, was unsere Zivilisation ausmacht und erfolgreich gemacht hat. Was das wirklich ein linkes Projekt?
    In den USA sind nun Groypers auf den Plan getreten, die behaupten, die USA würden von Israel ferngesteuert, über AIPAC. Ein Unsinn. Man hat dann aber im Gegenzug mal Gelder aus Katar verfolgt. Da gingen Unsummen an amerikanische Universitäten und zwar um den Faktor 100 mehr als AIPAC. Da wäre ein Motiv: Schwächung der USA und gleichzeitig Gewinnung von Hilfstruppen für die Hamas. Hat ja geklappt.
    Und dann sind da noch andere Effekte, die das Ansehen der Wissenschaft kollabieren ließen. Was soll ich mich verkopfen und Physik lernen? Ich schreibe ins Internet, dass es den Klimawandel und das Virus nicht gibt. Dafür kriege ich unzählige Likes.
    Die hat Roberto irgendwie vergessen.

  7. Die Bildungsschlappe scheint sich auch beim Autor niederzuschlagen. Einfach nur den Wikipedia Artikel zur CRT zu öffnen, hätte schon gereicht, ein bisschen weniger ins Schwadronieren zu kommen.

    So wie die CRT im Artikel dargestellt, scheint es ja das schlimmste auf der Welt zu sein, weiße Menschen zu dämonisieren. Es ist natürlich eine Einbahnstraße Rassismus einfach umzukehren und das dann als progressiv zu verkaufen, keine Frage. Aber ob man als weißer Mann nicht vielleicht aus ein bisschen weniger hysterisch werden kann, wenn irgendwelche Einsprüche formuliert werden, die einem nicht ganz passen, sei die andere Frage .

    So wie es im Wikipedia-Artikel steht, ist CRT lediglich ein konzeptionelles Framework, welches sich speziell in der amerikanischen Rechtswissenschaft mit der Kodifizierung von Rassismus in Gesetzen auseinandersetzt. Ob jetzt irgendwelche verwirrten US-Aktivist*innen ausreichen diese Theorie zu diskreditieren sei dahin gestellt. Gerade auch weil es ja durchaus erklärungsbedürftig ist, dass eine solche Theorie aus den Rechtswissenschaften auf die Mathematik angewandt wird. Aber vielleicht auch gar nicht so schlecht auch bei vermeintlich neutralen Wissenschaften mal etwas genauer hinzuschauen. Oder triggert sie das schon zu sehr?

  8. Während Alte , ( vorwiegend Männer ) ohne Zähne das Straßenbild Deutschlands zunehmend prägen, bekommen andere Kassenzuschüsse zb bei Apple Smartwatch ..
    In diesem Land überrascht mich nicht mehr o)
    Arbeit ist nicht gleich Arbeit . Slaven waren auch Arbeiter am Ende ..
    Seit der Wende, monopolisierungen und steigende Preise überall .Die Folgen waren damals schon jeden denkenden Menschen klar. Das alleine an Merz festmachen zu wollen, wird diesem Thema nichteinmal im Ansatz gerecht.
    Merz macht nur sichtbar, wessen Interessen seit fast 40 jahren bedient werden von der Politik , die seit dieser Zeit regelmäßig die Diäten sich selber erhöht haben, was auch mit meinem Verständniss von Demokratie nur noch wenig zu tun hat..

  9. Am Ende meines Berufslebens habe ich in einer Altenpflegeschule unterrichtet, acht Jahre lang.
    Die Kurse waren gemischt, sowohl von den Ethnien her, als auch vom Bildungsgrad, vom Hauptschüler bis zum Abiturienten.
    Ich habe Prüfungen erstellt und abgenommen, mündlich, schriftlich, praktisch. Bei mir wahren Smartphones nicht erlaubt und ich habe unbezahlt Lerngruppen angeboten, um schwächeren Schüler Hilfestellung zu geben, die von diesen aber nicht genutzt wurden, sondern von denen, die gute Schüler waren und sich weiter optimieren wollten! Wohlgemerkt, ich habe in diesem Zeitraum weit über Tausend junge Leute unterrichtet.
    Meine Erfahrungen waren diese:
    -Niemand konnte den Dreisatz um z.B. eine 5%te Desinfektionslösung auf 5 l Wasser zu errechnen
    -Niemand beherrschte eine fehlerfreie Rechtschreibung
    -Niemand war in der Lage die Kernaussagen aus einem Text zu extrahieren
    -Für ungefähr 10% war Pünktlichkeit ein Fremdwort
    Da der Gesetzgeber vorsieht, das die Leute auch die Grundlagen erlernen, wie unsere staatlichen Institutionen verfassungsmäßig funktionieren ( ja, ich weiß schon ), musste ich auch dieses entsprechende Lernfeld unterrichten.
    Meine Erfahrungen waren folgende:
    -Den Unterschied zwischen Bundestag und Bundesrat kannte so gut wie niemand
    -Die Funktionen des Bundeskanzlers und des Bundespräsidenten kannte so gut wie niemand
    -Die Anzahl der Bundesländer kannten nur eine kleine Minderheit
    -Interesse an Politik war bei den wenigsten festzustellen, man hielt das für langweilig bis überflüssig, aber jeder hatte zu allen Themen eine „Meinung“
    -Nur eine Minderheit hat an Wahlen teilgenommen
    In Lernfeldern die sich mit Demenz befassten, wo zumindest rudimentäre Geschichtskenntnisse erforderlich sind, auch Alltagsgeschichte, weil bei dementiell veränderten Menschen das am frühesten Erlernte am längsten im Gedächtnis bleibt, habe ich folgendes festgestellt;
    -Das Interesse war durchgehend hoch
    -Bis auf Ausnahmen konnte niemand sagen, wann der 2. Weltkrieg begann oder endete
    -Alle kannten Hitler und wussten, dass er die Juden umgebracht hat, wieviel, wann, wo konnte niemand benennen. Einzelne muslimische Schüler fanden das gut und richtig
    -Frühere Bundeskanzler und deren Parteizugehörigkeit konnte niemand benennen
    95 % der Schülerschaft haben die Prüfung bestanden, ein Viertel von diesen mit den Noten Gut und Sehr Gut!
    Da das Geschäftsmodell der Schulen darin besteht, Geld zu generieren, waren hohe Durchfallquoten kontraproduktiv, da die Träger ( Heime, Pflegedienste) sonst keine Schüler mehr dort hinschicken würden! Daher wurden an den Vornoten gedreht, wegen der Prüfungszulassung und Schüler mit zu hohen Fehlquoten wurden durch gefälschte Anträge beim Regierungspräsidium die Zulassung trotzdem erwirkt!
    Die meisten Dozenten besprachen bei der Prüfungsvorbereitung sämtliche Fragen einschließlich sämtlicher Antworten!
    Da ich mich in diesem Bereich auskenne, habe ich nur meine Erfahrungen hier gepostet ohne diese zu werten.
    Ich will hinzufügen, das ich die jungen Menschen wirklich mochte und ganz viele sehr geschätzt habe auf Grund ihrer charakterlichen Qualitäten!
    Richtig rein gekniet haben sich v.a. die Minderheit der älteren Schüler, vor allem die alleinerziehenden Mütter, die ihre prekäre Lebenssituation verbessern wollten!
    Meine Frau hat in der Zeit, in der wir geschieden waren ( 17 Jahre keinen Kontakt, nach dem Suizid meiner zweiten Frau haben wir zum 2. Mal geheiratet), den gleichen beruflichen Werdegang wie ich gehabt und die identische Erfahrung gemacht!
    Wie es in anderen Berufsfeldern aussieht, entzieht sich meiner Beurteilung!

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