
Ja, ist denn heute schon Weihnachten? Ist es! Fast hätte man es nicht bemerkt. Wegen der Wirtschaftskrise.
Ist es also doch noch dazu gekommen: Heiligabend. Weihnachten. Gespürt hat man in diesem Jahr wenig davon. Das Weihnachtlichste, was in den letzten Tagen lief, war die Erinnerung an jenen traurigen Weihnachtsmarkt vor einem Jahr – auch sonst kaum ein Ratgeberartikel weit und breit, der unbescholtenen Bürgern Tipps und Tricks für die Feiertage kredenzte, damit die mit ihrem rechten Onkel oder der erzkatholischen Großmama umzugehen wissen, wenn man die Tage zwangsläufig auf sie trifft. In den Jahren vorher bekam man noch mit, dass das Fest vor der Tür steht, weil Kontaktregelungen davon kündeten. Wenn Markus Söder die neuesten Regularien verlas, wonach entweder Oma oder aber Opa zu den Kindern und dazugehörigen Enkeln dürften, je nach Inzidenz und R-Wert, wusste der Kenner: Aha, es ist wieder Weihnachten – wenn es die Ministerpräsidentenkonferenz nicht aus reiner Fürsorge und Vorsicht absagt.
Dieses Jahr: Die Innenstadt leer. Oder sagen wir: Nicht voller als sonst. Einen Weihnachtsmarkt gab es auch. Und dort tranken auch Leute alkoholfreien Glühwein zur veganen Bratwurst: Keine Frage – in Kreisen, in denen man sich auf diese Art und Weise beköstigt, gibt es noch Bimbes, der zu Markte getragen werden will. Das Brechendvolle, das den städtischen Weihnachtsmarkt in den Jahren zuvor noch ausmachte, fand in diesem Jahr einfach nicht statt. Die Händler beklagen sich außerdem deutschlandweit. 68 Prozent sind laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) unzufrieden mit dem Geschäft – und das sind die beschönigten Zahlen, denn Handelsverbände haben immer auch ein Interesse daran, die Lage nicht als komplett aussichtslos darzustellen.
Dieses Jahr ohne Geschenke
Natürlich gehört das Klagen zum Alltagsgeschäft jeder Krämerseele. Aber die Unzufriedenheit des Einzelhandels auf diese Weise abzutun, bedeutete dieser Tage letztlich auch, die wirtschaftsfeindliche und damit arbeitsplatzgefährdende Politik der Bundesregierung zu ignorieren – oder gar in Schutz zu nehmen. Man kann sich ja mal im eigenen Umfeld umsehen, um seinen Blick zu schärfen. Ist da noch Weihnachtsstimmung? Also das, was wir in den letzten Jahrzehnten als Weihnachtsstimmung ausmachten? Also diese Verquickung aus Kitsch, Konsum und Kirchenfeindlichkeit? Lassen wir letzteres mal beiseite: Hatten Sie auch den Eindruck, dass die Fenster ihrer Mitbürger weniger verkitscht ausstaffiert wurden mit blinkenden Lichtern und Rentieren mit roter Alkoholikernase, als in den Jahren zuvor? In meiner Nachbarschaft hat zum Beispiel nur einer Lichter an seinem Fenster: Der Inder um die Ecke; er hat im Eingangsbereich seines Lokales eine schrecklich blinkende Lichterkette angebracht.
Und der Konsum? Wie oft habe ich darum gekämpft, dass man sich zu Weihnachten nichts schenkt! Das erzeuge doch nur Frust und gehe auf die Nerven. Immer stieß mein Wunsch auf taube Ohren. Wenigstens etwas Kleines sollte es nämlich schon sein, was jeder jedem schenkt. Und dann wurden die Kleinigkeiten immer größer und … Sie kennen das sicher auch. In diesem Jahr fruchtete meine Anregung, ich sah in erleichterte Gesichter. Strategisch war es gut, den Leuten mein Vorhaben gleich nach einem Einkauf zu stecken. Denn wer eben im Supermarkt um die zehn Produkte kaufte, die ihm jetzt mehr als 30 Euro kosteten, während sie vor drei, vier Jahren noch für unter 20 Euro zu haben waren, der wird schnell gefügig, wenn es darum geht, Sparweihnachten zu feiern.
Für so einen Abend mit den Liebsten, die man noch so hat, ist so ein spartanischer Heiligabend auch nicht unbedingt schädlich. Viel wichtiger ist es doch, dass man weiß, was man an denen hat, die einem nahe sind, vulgär auch »Familie« genannt. Dumm ist es nur für Menschen, denen man den Familiensinn austrieb, denen die Ideologie der Vereinzelung, die wir heute an jeder Ecke aufschnappen können, die Sinne raubte. Die kommen verbittert zur gemeinsamen Tafel, müssen Familienangehörige aushalten, die sie für eine Teufelsbrut halten und mit denen sie nicht diskutieren wollen, weil sie die AfD wählen oder nie FFP2-Maske trugen – und dann soll auch noch Schmalhans Geschenkebeauftragter werden! Für solcherlei Entkernte muss dieses Fest – christlich zumal! – ja wirklich eine einzige Tortur sein.
Es weihnachtet schwer
Gleichwohl verursacht die Kaufzurückhaltung der Menschen bei etlichen Unternehmen tiefe Einschnitte. Wie sie damit umgehen sollen, bleibt fraglich. Die Bundesregierung, geführt von einem Bundeskanzler, der sich über Jahrzehnte als Wirtschaftskoryphäe stilisieren ließ, gibt sich verhalten bis ignorant. Deutsche Autostädte fürchten zu deutschen Detroits und Flints zu verkommen – wenn sie freilich auf die Produktion von Kriegsgerät umschwenken, gibt es auch Hoffnung für sie. Der Wirtschaftsexperte, der im Kanzleramt sitzt: Sein Wirtschaftsprogramm besteht aus dem absoluten Alternativlosen. Es gibt Aufträge, aber halt nur Mordsaufträge. Die Unternehmen können Geräte fertigen, die für den Endgebrauch zu nutzen sind – die man also gebraucht, um ein Ende zu verursachen: Es geht um das Lebensende der »Endverbraucher«.
Im nationalen Interesse der Deutschen läge es, die Energiekosten erschwinglich zu halten. Dazu benötigt man: Russland. Alles spräche dafür, sich Moskau wieder anzunähern – das Gegenteil ist jedoch der Fall. Immer neue Sanktionen reißen alle Brücken hinter uns ab – Berlin ist ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, den Russen zu strafen. Jede dieser Strafmaßnahmen ist ein Schlag gegen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands. Man muss sich fragen, welche höheren Interessen dahinterstecken, die deutsche Regierungschefs dazu bringen, dem eigenen Land größtmöglichen Schaden zuzufügen? Ein »nationales Interesse« scheint es für die Bundesrepublik nicht zu geben – ja, sprechen Sie das mal beim Weihnachtsessen an, da wird mancher, der noch an das Gute des deutschen Wesens glaubt, sofort mit Vorwürfen aufwarten. Nationale Interessen? Das ist doch Nationalismus! Größenwahn! Hitler!
Aber wie will eine Nation existieren, wenn sie ihre Interessen nicht vertritt? Darüber machen sich jene keine Gedanken – denn der Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose und wenn es eng wird, wie damals, als die Ministerpräsidentenkonferenz Schicksale und Existenzen zerstörte, dann springt natürlich der Staat mit Ersatzleistungen ein, die frei verfügbar sind. Dann ist Bescherung für alle! Wie soll in dieser Melange aus Sachkenntnislosigkeit, Haltungstrieb und wirtschaftlichem Freitod eigentlich Weihnachtsstimmung entstehen? Wenn man dann auch noch auf die beiden christlichen Kirchen in Deutschland blickt, auf die evangelische Kirche ebenso wie auf jene, die die katholischen Bischöfe anstreben, auf die profane Anpassungsliturgie der beiden, das gellende Schweigen in existenziellen Fragen, dann muss man sich Sorgen machen für alle Weihnachtsfeste, die noch kommen werden. Bis zur nächsten Weihnacht sind unsere Jungens dann sicherlich wieder daheim. So war es doch schon mal! So – oder so ähnlich! Und wenn sie zurück sind, feiern wir endlich mal wieder richtig. In diesem Sinne: Ein frohes Fest!
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„Ein »nationales Interesse« scheint es für die Bundesrepublik nicht zu geben – ja, sprechen Sie das mal beim Weihnachtsessen an, da wird mancher, der noch an das Gute des deutschen Wesens glaubt, sofort mit Vorwürfen aufwarten. Nationale Interessen? Das ist doch Nationalismus! Größenwahn! Hitler!“
-> könnte passieren, je nachdem, wer dabei sitzt. Einfach, weil viele Leute nicht verstehen, dass die nationale Souveränität die Voraussetzung für eine wie auch immer geartete Volkssouveränität ist. Ich hoffe, dass die Trumpfraktion, das Rad zurückdrehen kann und die US beheimatete globalistische Oligarchenclique zurückdrängt. Jedesmal, wenn Trump deren deutschen Vasallen eins aufs Haupt klopft, zünde ich ein weiteres Kerzchen an meinem imaginären Weihnachtsbaum an – ist doch was, oder?
Dem Overton-Magazin vielen Dank für diese Diskussions-Plattform und weiterhin viel Elan im Neuen Jahr!
„Ich hoffe, dass die Trumpfraktion, das Rad zurückdrehen kann und die US beheimatete globalistische Oligarchenclique zurückdrängt. Jedesmal, wenn Trump deren deutschen Vasallen eins aufs Haupt klopft, zünde ich ein weiteres Kerzchen an“
Das Rad wird nicht zurück, sondern weiter gedreht. Die „globalistische Oligarchenclique“ lässt mit Trump die demokratische Maske fallen. Sie wollen keine Profit-mindernde Konkurrenz. Sie wollen alles als Alleinherrscher. Und die Europäer sind so dumm und glauben, es gehe immer noch um neo-liberalen Wettbewerb und ihrer universellen Freiheit und Demokratie. So sind sie Gefangene ihrer Ideologie und somit leichte Opfer und können ausgenommen werden.
Alles in Allem ein (westliches) Imperium im Niedergang, das beginnt sich selbst zu zerfleischen, da die Profit-Quellen (von außerhalb) langsam versiegen.
Ich sehe die Oligarchen als zweigeteilt:
1. Finanzoligarchie (Soros, Rockefeller, Gates), diese nenne ich Clique.
Globalistisch, Anti-Nationalstaat, Ziel: Weltherrschaft, Vernichten der letzten noch vorhandenen Machtzentren, in die sie nicht hineinbefehlen können (Russland, China, Iran). In Europa deren starke Vasallenbasis, Putin als Feind, denn er hat mit ihren Freunden aufgeräumt.
2. Nationale Oligarchen (Trumpfraktion)
Nationalstaatlich orientiert, sehen globalistische weltumspannenden Militär- und Ideologie- Investitionen als Irrsinn an, Kriege in Übersee beenden wenn sie nicht im nationalen Interesse sind, sehen in Europa die nationalen Parteien als Verbündete.
An ihrem Handeln erkennt man sie, nicht an ihren Aussagen, denn das ist Propaganda.
„Handeln“ – sehr gutes Kriterium: Bitte erzählen Sie mir, wann und wo die Biden-Administration (=Globalistenclique) sich mit der russischen Seite traf und dann vergleichen Sie bitte mit Trump.
Oder schauen Sie mal da, dies ist übrigens mein erstes Kerzchen:
„Germany’s HateAid sanctioned by the U.S. State Department… HateAid is among the most censorious of the more than 300 organisations liber-net profiled in our recent investigation into Germany’s censorship network“
https://substack.com/@lowenthal
Ich finde es erschreckend, dass man sich wünschen muss, die Demokratiesimulation Donald Trump möge doch endlich mit UnsererDemokratie™️ Schluss machen. Ich würde mich so viel lieber Wladimir Putin retten lassen, nur der hat die Ressourcen nicht.
Trump wir UNS nicht helfen!
Wer sowas annimmt ist verrückt geworden.
Wer solches schreibt, leidet an analytischer Verkümmerung.
Also die Beleuchtung bei uns uffn Dorf war eigentlich wie immer, von spartanisch bis üppig, von geschmackvoll bis zu der grün-rot-blinkenden Epilepsiekette, die ein zugezogener Holländer jedes Jahr aufhängt und sich nur widerwillig dazu bereit erklärt, das Ding wenigstens zur Schlafenszeit auszuschalten.
Was ich aber beim Brötchenholen heute morgen in der nächstgrößeren Stadt – auf dem Land gibt’s schon seit Jahrzehnten keinen Bäcker mehr – gesehen hab, sind Unmengen an unverkaufter Schokolade bei den Discountern, die aktuell mit 20, 30, 40% Rabatt rausgehauen wird, aber dabei immer noch teurer ist, als in den vergangenen Jahren. Offenbar ist bei den meisten jetzt der Punkt gekommen, wo sich nicht nicht mehr kaufen wollen, sondern wo sie nicht mehr können. Und wer schon zum doppelten Preis Schoki für die Kleinen kaufen mußte – enttäuschen will man Kinderaugen schließlich nur ungern – hat eben jetzt kein Geld mehr, um selbst die tollsten Rabatte zu bedienen. Der Verbraucher ist eben die echte schwäbische Hausfrau, die jeden Euro nur einmal ausgeben kann. Man sollte meinen, daß die geballte Wirtschaftskompetenz an der Spitze das irgendwann mal kapiert, aber stattdessen schwafelt da so ein weisshaariger, offensichtlich schwer verwirrter Opa im TV von Hoffnung und natürlich seinem Lieblingsthema, der Ukraine. Genau wie Opi immer von einem Krieg redete, in dem er niemals war (denn die Opis, die wirklich im Krieg waren, wollten darüber normalerweise nicht reden).
Das „nationale Interesse“ wird von den Vorturnern in Berlin definiert.
Aktuell ist man z.B. scheinbar davon überzeugt, die führende Rolle in Eurasien stünde den Teutonen zu.
Das es nicht dem entspricht, was der eine oder andere Untertan erwartet, ist unerheblich, solange die Politik der Obrigkeit von den Untertanen zum überwiegenden Teil goutiert wird.
PS:
Die angebliche „Friedfertigkeit“ des Adenauer-Staates war im übrigen auch nur verkapptes Gejammere, weil man noch im Kopf hatte, wie sich Flächenbomardements anfühlen, wenn man nicht bombardiert sondern selber bombardiert wird.
Schon 1999 war der überwiegende Teil der westdeutschen Demokraten durchaus wieder der Meinung, die Serben hätten Bomben auf den Kopf verdient.
Off-Topic
Gibt es unter den Forenten evtl jemanden, der bereit und in der Lage wäre, eine Art Overton-Ersatz-Forum einzurichten?
Frage für einen Freund.
Würde nix nützen. Das würde genau so zur Güllegrube werden wie Overton.
Den Beitag da oben habe ich auch nur noch diagonal gelesen, Roberto schreibt, was er immer schreibt….
Die Satire von Hubert Heck fand ich sehr gut. Manchmal gibts in der Gülle noch die eine oder andere Perle.
Jammern für die Blase.
Diese Regierung wurde von der Mehrheit der Wähler und mit Hilfe der Nichtwähler, die immer glauben, mit ihrer Enthaltung die Politik abzustrafen, gewählt ‒ im Wissen, dass ein Kanzler Merz dabei herauskommt. (Das mit dem BSW jetzt mal aussen vor). Warum jetzt jammern? Ist man überrascht? Wenn schon jammern, dann über diese Leute, die seit Jahrzehnen immer den gleichen Dreck wählen (oder gar nicht wählen und damit das System stützen). Dummerweise sitzen davon höchstwahrscheinlich heute Abend welche mit am Tisch. Viel Spass also!
„Dumm ist es nur für Menschen, denen man den Familiensinn austrieb, denen die Ideologie der Vereinzelung, die wir heute an jeder Ecke aufschnappen können, die Sinne raubte.“
Bitte, welche Ideologie soll denn das sein? Meint er die Corona-Massnahmen? Oder rieche ich da etwas reaktionären Mief aus erzgebirgischen Räuchermännchen, statt Sandelholz, Zimt und Tanne?
Endlich ist wieder Weihnachten
Herodes wollte den König der Juden nicht achten
und ließ deshalb die Säuglinge schlachten.
Dem Christkind war das einerlei
denn es entkam der Polizei
und macht uns nun den Weg in den Himmel frei
und wir bekommen an Weihnachten allerlei.
Aber dieses Jahr ist leider Krise
und wir machen nur noch Miese!
Wer angesichts all der staatlich verordneten Zumutungen und Drangsale (Armut, Autoritarismus, Krieg…) meint, dem erschreckend gehorsamen Bürger seine wahren nationalen Interessen nahebringen zu müssen, will mit Sicherheit eines nicht: den Widerstand gegen die regierende Gewalt und den dafür notwendigen Ungehorsam der Bürger das Wort reden.
Was für ein elendig untertäniges Geschreibsel da Oben.
Fröhliche Weihnachten allerseits.