
Ist der Berufstand des Historikers wegen der KI in Gefahr? Schaut man auf die deutschen Vertreter dieser Zunft, könnte man schlussfolgern: Die KI wäre ein echter Fortschritt.
Künstliche Intelligenz (KI) mal wieder. Das ist das Thema, das die Seiten füllt, wenn Journalisten gar nichts mehr einfällt. Dann beschwören sie den Untergang der alten Kultur. Natürlich ist auch viel eigene Angst mit am Werk, schließlich könnte ihre Arbeit bald überflüssig werden. Wer mit KI arbeitet, dem wird schnell klar: Das Ding kann keine Artikel schreiben. Die Sätze wirken seltsam oberflächlich – was natürlich nicht unbedingt störend sein muss für eine Leserschaft der Zukunft, die tiktokgeschädigt gar nicht mehr in der Lage dazu sein dürfte, komplexere Satzkonstruktionen zu erfassen.
Und so las man auch neulich in der Frankfurter Allgemeinen von der KI, besser gesagt von einer Studie Microsofts, die vermeintlich eruiert hat, welche Berufe künftig wegfallen dürften: Dolmetscher, Historiker und Unternehmensberater soll es demnach treffen. Natürlich könnte man als Journalist nun Skepsis an den Tag legen, wenn ein Unternehmen, das in KI macht, eine Studie zur KI präsentiert. Aber wir sind in Deutschland, skeptische Journalisten sind nicht gerne gesehen und machen sich verdächtig. Wenn KI dereinst den Job dieser Gilde übernimmt, wird es so sein wie es schon lange war: Eine zur Skepsis unfähige Maschine übernimmt dann den Job, den vorher zur Skepsis nicht erzogene Menschen verrichtet haben.
Vergangenheit als Waffe
Historiker soll es also auch treffen. Die Frage ist nun wirklich, welche Art von historischer Arbeit KI leisten kann, die irgendeinen Nutzen für die Allgemeinheit hat. Klar, sie kann sich die Daten zu Ereignissen herausfiltern. Aber irgendwer muss sie doch eingetippt, irgendjemand muss doch Interviews mit Zeitzeugen geführt haben. Die KI bedient sich an der Datenlage, die vorliegt. Sie mag zwar fähig sein, Schlüsse aus dem, was ihr verfügbar ist, zu ziehen. Aber das was ihr vorgelegt werden kann, muss jemand erarbeitet haben, der mit denen sprach, die dabei waren, die es erlebt haben. Anzunehmen, dass KI das Fach übernimmt, mag für Microsoft eine attraktive Vorstellung sein. Vielleicht imaginiert man sich in der Vorstandsetage eine Gesellschaft, in der das Unternehmen die Geschichte so lehrt, wie es die Vorstände für richtig halten. Denn wer die Geschichtsschreibung kontrolliert, der kontrolliert auch immer die gegenwärtige Macht.
Wenn man auf die deutschen Verhältnisse blickt, fragt man sich mit einiger Berechtigung, ob denn die Übernahme der Geschichtswissenschaften durch eine Maschine, nicht mehr Chancen als Risiken berge. Die deutsche Historikerzunft hat ein Problem: Viele, besonders jene mit Öffentlichkeit, begreifen sich mehr und mehr als Aktivisten. Es sind politische und auch ideologische Historiker, die ihr Wissen um die Vergangenheit einsetzen, um heute Politik zu steuern. Einige in Deutschland namhafte Vertreter dieses Standes treten nicht etwa schlicht in ihrer Kategorie auf, sie setzen sich als Experten für die heutige politische Situation in Szene. Speziell wenn es um den Ukrainekrieg geht, wissen sie gemeinhin, was zu tun und zu unterlassen sei. Die Vergangenheit, die sie sicher gut kennen in ihrem jeweiligen Gebiet, wird zur Zukunftsempfehlung – teils durchsetzt mit grobmotorischer Haltung, brachialer Sprache und frei von neutraler Darlegung. Sie fungieren nicht als Experten, die die Gegenwart erklärbar und nachvollziehbar machen sollen, sondern als moralinsaure Befürworter einer Richtlinie, die die Zukunft beim Schopf packen soll: Wenn nötig mit der Eskalation des Krieges in der Ukraine und damit auch mit einem Waffengang.
Natürlich erlaubt ein hoher Wissensstand über das, was einst war, auch die Zustände in der Gegenwart besser begreifen zu können – das Gewesene zu kennen und sichtbar zu machen, gibt Stabilität und auch Orientierung. Die Aufgabe der Geschichtswissenschaft ist es natürlich, das Vergangene transparent zu machen – immer auch in der Hoffnung, dass sich daraus Lehren für die Gegenwart ableiten lassen. Aber Historiker kümmern sich um das was war und nicht um das, was sein könnte. Genau das tun diese Vertreter dieser »neuen deutschen Schule« aber. Sie geben sich öffentlichkeitswirksam so, als könnten sie aus der Exegese des Gewesenen ableiten, was in der Zukunft geschehen wird – oder zumindest, was dort geschehen müsste.
Historiker als Orakel
Der derzeit bekannteste Historiker, auch weil er mit einem suspekten Friedenspreis prämiert wird, ist Karl Schlögel. Er weiß nicht nur, was war – er erklärt auch, was sein wird. Unter anderem spricht er immer wieder vom imperialen Anspruch Russlands, der auch Deutschland gefährde. Dass also die Russen ante portas stehen werden, geht auch auf ihn zurück. Belege dafür gibt es keine, US-Dienste schließen eine solche Option schon seit langem kategorisch aus. Als der Ukrainekrieg begann, vernahm man bereits, dass die Russen die Ukraine nun überrennen und dann weiter nach Westen ziehen würden. Dreieinhalb Jahre später ist davon nichts zu sehen. Schlögel interessiert sich aber erstaunlich wenig – jedenfalls bei seinen öffentlichen Auftritten – für das Gewesene: Wenn es um die geopolitischen Entwicklungen in Osteuropa geht, bleibt er verhalten. Stichwort: Vorgeschichte.
Nachdem an dieser Stelle ein Artikel zu Schlögel und diesen unsäglichen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zu finden war, stürzten sich recht schnell der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk und die Historikerin Anna-Veronika Wendland vom Herder-Institut auf den Artikel. Wendland machte dabei klar: Wer »Vorgeschichte« auch nur sagt, macht sich sofort verdächtig – denn: Dieser Begriff sei »inzwischen zum Synonym für die russische Präventivkriegslüge verkommen«. Egal wie man zu diesem Ukrainekrieg nun steht, eines sollte doch in jedem Falle unzweifelhaft sein: Es geschieht in dieser Welt nichts einfach so, alles hat einen Vorlauf, baut auf das Gewesene auf. Für einen Historiker sollte doch in jedem Fall eine zentrale Frage gelten: Wie kam es zu dem Ereignis? Was führte dort hin? Und vielleicht auch, wenn man spekulativer sein möchte als Historiker: Musste es so enden? Gab es Abzweigungen, die verpasst wurden?
Und was wusste der schon genannte Ilko-Sascha Kowalczuk auf den Artikel anzumerken? Er teilte den Artikel auf X und schrieb drunter: »Zeigt diesen Kremlknilchen, dass wir mehr, lauter und besser sind!« Der Historiker als Aktivist: Da muss man sich in der Tat Sorgen machen – und darf getrost auf die Hoffnung setzen, dass KI diesen Beruf übernimmt. Denn die KI mag vielleicht keine Tiefe haben, wenn sie auf staatstragend programmiert macht – doch dass sie sich zum Schlachtenbummler des Zeitgeistes in einer derart plumper Weise herabwürdigen lässt, ist ziemlich ausgeschlossen. Gesicht zeigen, wie es die menschlichen Zertreter dieser Zunft tun, ist für eine KI vielleicht gar kein Thema – es heißt ja Geschichtswissenschaft und nicht Gesichtswissenschaft.
Gestern, heute, morgen
Weniger extrovertiert ist ein anderer dieser Zunft in Deutschland: Sören Neitzel. Sicher, er ruft seine Fanboys nicht dazu auf, es irgendwelchen Knilchen zu zeigen. Anders als Kowalczuk scheint ihm die Stigmatisierung politisch Andersdenkender nicht das größte Anliegen zu sein. Aber warum muss er, als Historiker, der er nun mal ist, sich publikumswirksam einen Verteidigungsminister wünschen, der »handlungsfähiger« sei. Das ist schon eine Weile her, mittlerweile dürfte er zufrieden sein, Pistorius wird ihm wohl eher gefallen. Neitzel sprach sich früh für Kriegstüchtigkeit aus. Das mag ja seine private Haltung sein – aber wenn er ein Studio betritt, dann doch wohl, weil er exponierter Historiker ist. Wann hat das angefangen, dass Menschen, die in den Geschichtswissenschaften tätig sind, plötzlich zu ausgewiesenen Fachleuten für die Fragen der Zukunftsgestaltung wurden?
Und schlimmer noch: Wer kam denn auf die Idee, Historiker so in der Öffentlichkeit zu positionieren, dass sie die Gegenwart so aufhetzen, dass am Ende nicht Erkenntnisgewinn steht, sondern die Vernebelung. Geschichtswissenschaften haben eigentlich den Anspruch, Vergangenes aus dem Nebel zu holen – nicht es darin noch tiefer zu verbergen, indem man zum Specialagent für Gegenwarts- und Zukunftsangelegenheiten wird. Es wäre besser, wenn Historiker mehr von gestern und weniger von heute oder gar morgen wären.
Nein, man sollte die KI in der Tat auch in den Geschichtswissenschaften nicht fürchten. Was die Protagonisten des Faches im zeitgenössischen Deutschland anzubieten haben, dürfte die Maschine mit mehr Würde und mehr Anstand leisten können. Wird deren Geschichtsbild gefärbt sein? Wird sie mit Prämissen an die Analyse gehen? Natürlich! Aber es ist ja nicht so, dass Menschen nicht an denselben Defiziten leiden. Das taten Historiker zu allen Zeiten, Objektivität gab es selten. Aber so übergriffig wie es einige heutige Leutchen sind, die sich als Historiker schimpfen, war es selten. Man muss die KI also als Chance betrachten – in einer Gesellschaft voller Fachleute, die ihren Auftrag verfehlen, ist die Maschine, die ihren Auftrag vorgeprägt und daher schlecht ausführt, fast schon ein bisschen Fortschritt.
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Historiker ist ja nicht mal ein anerkannter Beruf und im Grunde kann sich jeder Depp so bezeichnen, was ja auch gerne getan wird und vor allem im Internet sind diese Witzfiguren dann aktiv.
Lieber Roberto, leider trifft dein Artikel wieder mal voll ins Schwarze!
Allerdings frage ich mich auch ein bisschen, ob du eventuell eine leicht masochistische Ader hast?
Ich für meinen Teil jedenfalls habe es mir angewöhnt, umgehend und stets die Fernbedienung in die Hand zu nehmen und umzuschalten, wenn eine(r) dieser Leuchten in Form eines geistigen Zwergpinschers den Bildschirm ziert und seine(n) intellektuellen Erguss emittiert. Dann schau ich mir lieber auf einem privaten ein „Love Island“ oder einen „Sharknado“ an, der zwar vielleicht geistig auch nicht anspruchsvoller ist, aber zumindest fühle ich mich nicht in meiner Intelligenz beleidigt, weil diese auch gar nicht den Anspruch erheben, mir etwas weiß machen zu wollen.
Jedenfalls ist es ein Skandal, wie in den deutschen Medien solchen Leuten eine Bühne geboten wird, die nichts außer dümmlichster Hetze gegen Russland absondern können. Zum Glück wie schon gesagt, gibt es den Ausschalt- oder Umschaltknopf auf der Fernbedienung, gäbe es den nicht und ich würde als Zuschauer im Studio einer solchen Inszenierung mit Anspruch auf Volkserziehung sitzen, ich könnte mich kaum halten, die Bühne mal ein bisschen aufzumischen 😉
Die Frage müsste lauten: Wer bestimmt auf welche Daten die KI zurückgreift???
Wenn sich Historiker heute als Geschichtsfälscher und Kriegstreiber outen und die KI deren Sichtweise beinhaltet dann kann KI nicht nützlich sondern nur schädlich sein.
Der Normalbürger hat doch keinen Einfluß darauf was die KI herausgibt, bez. was eingespeist wird.
KI ist ein undemokratisches Instrument der Herrschenden und deren Medienkonzerne und wird mit Sicherheit nicht zum Wohl der Menschen eingesetzt sondern zur Machterhaltung
Schön dass das wenigstens noch einer erkennt und schreibt.
Wer glaubt ernsthaft das Geld-reiche und Macht-besessene Menschen eine Maschine finanzieren würden, deren Arbeitsergebnis sie nicht festlegen könnten.
Die Verbreitung der Mär von der angeblich unabhängigen KI scheint heute so einen Vordrang zu haben, dass jede Pappnase irgendwas mit diesem Inhalt formulieren muss – oder ist das auch schon alles von der KI?
Der Normalbürger hat doch keinen Einfluß darauf was die KI herausgibt, bez. was eingespeist wird.
Das stimmt nicht ganz. Markus Fiedler hat da mal einen netten Versuch zum Thema Klima und CO2-Messungen im 19. Jahrhundert gemacht, bei dem die KI zunächst die übliche Erzählung wiederkäute, bis er mit gezielten Fragen durchblicken ließ, daß er auch Messungen kennt, die der üblichen Erzählung widersprechen. Ab da änderte die KI ihr Narrativ, weil sie dessen Daten (aus Meyers Lexikon bzw. dem Brockhaus) natürlich auch kannte.
https://youtu.be/6rKSrVut0B0
Bleibt die Frage, ob das ein „Versehen“ war, und künftige KIs die unbequemen Daten einfach leugnen werden, auf die sie jetzt immerhin noch Zugriff haben. Auf jeden Fall ist es aber höchst unbefriedigend, daß man von der KI nur korrekte, weil das gesamte Wissen einschließende Antworten bekommt, wenn man diese vorher schon kennt. Das führt das ganze System ja ad absurdum…
@ Elberadler
„Auf jeden Fall ist es aber höchst unbefriedigend, daß man von der KI nur korrekte, weil das gesamte Wissen einschließende Antworten bekommt, wenn man diese vorher schon kennt.“
Finde das gar nicht so unbefriedigend, da sich so weiterhin nachplappernde Deppen von Leuten, die sich wirklich für ein Thema interressieren, unterscheiden lassen.
Im Übrigen ist es nicht neu oder gar KI-spezifisch, das jeder die Antworten bekommt, die er verdient.
So ist es. Es kommt auf die Quellenbasis und vor allem auf die Quellenkritik an. Das lernt jeder Geschichtsstudent schon im ersten Semester. Wenn die Quellenauswahl einseitig ist und die Quellenkritik manipuliert, kann dabei nichts Gescheites herauskommen. Die KI ist letztlich auch nur eine Quelle, eine Sekundärquelle, also vergleichbar mit Literatur, die bewusst „gemacht“ ist. Eine Primärquelle ist in der Regel unwillkürlich „erwachsen“. Quellenkritik bei KI müsste die Quellenbasis und die algorithmische Auswertung offenlegen. Der studierte Historiker wird also nicht überflüssig. Überflüssig sind allerdings solche „Knilche“ wie Schlögel, Neitzel, Kowalczuk und Wendland.
„Die KI bedient sich an der Datenlage,…ist für eine KI vielleicht gar kein Thema….Denn die KI mag vielleicht keine Tiefe haben,…Nein, man sollte die KI in der Tat auch in den Geschichtswissenschaften nicht fürchten…Man muss die KI also als Chance betrachten“
Und schon wieder wird an dem Märchen von der unabhängigen KI gestrickt …
Pfui Teufel! Der völlige Einbruch des Intellekts vor dem Sprachdurchfall.
Das stand da auch. Nicht gesehen?
„… in einer Gesellschaft voller Fachleute, die ihren Auftrag verfehlen, ist die Maschine, die ihren Auftrag vorgeprägt und daher schlecht ausführt, fast schon ein bisschen Fortschritt.“
Hey, flott. Das nenne ich mal KI! Prozessorschnelle Reaktion.
@ kackwurst
„Pfui Teufel! Der völlige Einbruch des Intellekts vor dem Sprachdurchfall.“
Ihr aufgeplustertes Auftreten legt nahe, das Ihr eigener Intellekt selbst akut betroffen ist.
„Wer »Vorgeschichte« auch nur sagt, macht sich sofort verdächtig – denn: Dieser Begriff sei »inzwischen zum Synonym für die russische Präventivkriegslüge verkommen«.
Eine Aussage, die gleich doppelt falsch ist. Denn als Historiker Geschichte (hier die Vorgeschichte eines bestimmten Ereignisses) zu leugnen, disqualifiziert einen für dieses Fachgebiet komplett. Und zweitens: Von welchem „Präventivkrieg“ reden die hier? Es WAR ja schon Krieg! Seit 2014 gegen die ethnisch russische Bevölkerung der Ostukraine, die sich dem Putsch und der anschließenden ukrainischen Nationalisierung des Mehrvölker-Staates Ukraine (inklusive Sprachverboten) widersetzte. Und die sogenannte „Militärische Spezialoperation“ war ein Eintreten Russlands in diesen Krieg auf Seiten der von Moskau nach Jahren des Wartens anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk.
Man kann dazu stehen wie man will, aber man sollte diesen Aspekt kennen, sonst macht man sich lächerlich. Gerade als Historiker. Ich würde mich nicht wundern, wenn die im Artikel zitierten Perlen ihrer Zunft die Ostukraine im Stile der neuen Herrscher Kiews auch als ukrainisches Stammland ohne russische (Vor-)Geschichte qualifizieren würden….
Ansonsten zur KI als „Historiker“…. Es kommt darauf an, wer sie programmiert und auf welche Daten sie zurückgreift. Testweise könnte man sie ja mal auffordern, einem die Ereignisse vom April 1989 in Peking zu erklären. Ich wäre nicht verwundert, wenn auch da das „Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens“ beschrieben würde, das es bekanntlich nie gegeben hat. Menschliche Historiker, und erst recht „Journalisten“ halten daran ja bis heute fest, und deren Texte dürften dann auch die Grundlage der KI-Erzählung sein, da diese ja nur nachplappert und nicht analysiert.
Warum ich gerade darauf komme? Nun, gestern nacht beim Zappen rutschte ich mal wieder über eine Sendung (ÖR!!!), in der von Panzern die Rede war, die AUF dem Platz Demonstranten mit ihren Ketten zermalmten, ebenso wie eigene Soldaten, die sich weigerten, auf Demonstranten zu schießen. Sowas prägt sich nun mal eher ein, als das Eingeständnis, daß es dieses damals massiv propagandistisch „aufbereitete“ Ereignis gar nicht gab, und die Auseinandersetzungen zwischen westlich geführten Aktivisten und chinesischen Sicherheitskräften/Soldaten in den Straßen Pekings nicht zuletzt von diesen Aktivisten ausgelöst und befeuert wurden, wobei es auch viele Tote gab. Auf beiden Seiten! Aber eben keinen einzigen auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Der paßte aber eben perfekt in die Propagandaerzählung des Westens…
Die Geschichte schreiben die Sieger – bzw. die Sieger-KI für die Sieger.
Gespannt sein dürfen wir, wie sehr mit der Zeit die Weltwahrnehmung im „globalen Süden“, in China, in Russland, gegen über dem Werteloswesten auseinander klaffen wird. Etwas, was man uns aber ganz gewiss zuverlässig vorenthalten wird.
Und genau für solche Sachen ist KI geschaffen. Das Texterbrechen von KIs wälzt jede andere Wortmeldung locker ins geistlose Nirwana. Dafür ist die KI da. Und außerdem soll sie für jeden von uns die genau passende Digital-„Wirklichkeit“ schaffen. Es ist ja schon heute so, dass jeder von uns eine andere Digital-„Wirklichkeit“ vorgespielt bekommt. Und das längst nicht mehr nur bei Suchanfragen bei Goockel und Co.
Dass man auf einer angeblich kritischen Seite so primitiv für KIs wirbt, ist doch bezeichnend.
Toller Artikel, dem kann man nur zustimmen.
Die KI könnte ein kleines Desaster für unsere hofierte Gurkentruppe „Historiker“ bringen. Eine Zäsur für die öffentlichen Sendeanstalten, die hätte Probleme deren Meinungen einen wissenschaftliche Anstrich zu verpassen. Otto Normalverbraucher könnte mit KI direkt und unmittelbar eine in sich logische und auf Fakten beruhende 2. Meinung einholen.
Kommt darauf an, wer Herr über die Suchfilter ist.
Och, die „Qualitätsmedien“ würden dennoch auf „echte Experten“ zurückgreifen, die dann die KI-generierten Texte runterrasseln…
Mir rollen sich ja immer die Fussnägel hoch bei dem Wort „KI“. Es geht schlicht um die Suche und Auswertung von Texten per Software. Das Ergebnis hängt immer davon ab, was ich denn finden will. Selektive Wahrnehmung. Das ist wie im richtigen Leben und funktioniert mit und ohne Computer.
Mit dem Etikett „KI“ wird diese Tatsache nur verschleiert.
Klasse Artikel und überfällig.
Neitzel und Schlögel hab ich sogar mal geschätzt. Ihre bisherige Reputation haben sie mit ihrem irrationalen Aktivismus und mehr Meinung als Ahnung verspielt. Der andere (K) ist in meinen Augen schon immer einer gewesen, der die tiefen Teller nicht erfunden haben kann.
Ob Geld und Abhängigkeiten eine Rolle spielen? Dass inbesondere Schlögel so extremistisch abgleitet, hat mich überrascht.
Im übrigen…..Wissenschaft geht anders. Diese drei gehören sicher nicht mehr zur entsprechenden Gemeinde.
Die drei halte ich übrigens für Rechtsextremisten. Nach meiner Ansicht sind Rechte vor allem die Leute, die uns in einen Krieg hineinreden
Ich erinnere mich an die ersten Tage des Ukraine-Krieges, als die Medien scheinbar überrascht vom Einmarsch der Russen alle möglichen Historiker und Politik-Wissenschaftler befragten. Und da waren durchaus einige dabei dabei, die sich um eine objektivere Darstellung bemühten. Von denen war aber in den Folgetagen nichts mehr zu hören, die wurden dann konsequent gemieden. Die Medien sind also die Meinungsmacher, und die richten sich nach der offiziellen Politik.
Bleibt die Frage, nach wen richtet sich die offizielle Politik? Wessen Interessen bedient sie? Oder wem fühlt sie sich verpflichtet? Deutsche Interessen sind es ja seit der Zeitenwende nicht mehr, sondern angebliche atlantische Interessen, die der Freiheit dienen sollen. Aktuell wird aber deutlich, dass Europa hier an ein Phantom oder an eine Illusion gekettet ist. Aber immerhin ergibt sich jetzt die Möglichkeit, dass Trump die Illusion aka das Phantom gründlich zerstört. Dies scheint denn auch die historische Aufgabe des Populismus zu sein: Die Zerstörung liberaler Illusionen, was dem Sozialismus nicht gelang.
Geschichtswissenschaft mit KI? Das geht aber was kommt dabei raus. Sie kann nur die Daten verarbeiten mit der sie gefüttert wird, ob falsch oder korrekt. Die fragt nicht nach warum, wieso, die KI kann nicht investigativ die Lage beurteilen. Die KI wird von denen Gefüttert die die Macht haben und das Volk manipuliert. Das sieht man bei Google und anderen digitalen Medien. Wenn beispielsweise ein vor 15 Jahren erschienen Beitrag in dem “ sogenannten Wikipedia“ mit dem selbigen Heute vergleicht kann man nur mit dem Kopf schütteln.
“ Wer Vorgeschichte sagt, macht sich verdächtig“ Das ist doch ein alter Hut, schon für den Historiker Fritz Fischer war Wilhelm II der Leibhaftige, das Kaiserreich der Alleinschuldige des 1. Weltkriegs. Es hat Jahrzehnte gedauert, bi s diese Propaganda widerlegt wurde. Gestützt wurde dieser Unsinn von den ehemalgen Kriegsgegnern Deutschlands, die von dieser Geschichtsfälschung profitierten. Es scheint hier erstaunliche Parallelen zum Ukrainekrieg zu geben. Im übrigen ist mir nicht bekannt , dass Putin Reparationen in Billionenhöhe von der BRD fordert, ganz im Gegensatz zu den mit uns “ befreundeten“ Polen. Als Putin schon vor Jahren auf eine Mitschuld der Polen am Ausbruch des 2. Weltkriegs hinwies, war das Geheule von Krawallschuk und Co. riesengroß. Am Status Quo von angeblichen Tätern und Opfern darf nicht gerüttelt werden, sonst landet man sofort in der Faschisten- und Naziecke. Die etwas mildere Form lautet dann „verantwortungslose Revisionisten“. Wie man sieht, hat sich in den letzten 100 Jahren nicht viel geändert, den großen Hegemon USA und den kläglichen Restbeständen des British Empire wirds freuen. Ein letztes schnappen und zappeln gab Boris Johnsen von sich, es war zwar nur ein Zappeln, aber der Schaden ist angerichtet.
Das hat Herrschaftsideologie so an sich, feste Glaubenssätze zu setzen (am einfachsten in der primitiven Form von gut und böse). Eine Funktion des Herrschens, die in früheren Jahrhunderten die Religion innehatte, übernimmt heute die Politik höchstselbst. Medien und Wissenschaft werden zum Rechtfertungsinstrument der herrschenden politischen Elite.
Steinzeit – Top-Zivilisation – Steinzeit
M. E. stecken alle Sozial- und Geisteswissenschaften in einer tiefen Krise. Haltung und „Volksgesinnung“ ( wie einst ab 1933 ) werden auch an Universitäten immer wichtiger. Es kommt weniger darauf an, kluge Fragen zu stellen, sondern darauf, wer sie warum stellt. Das ist schon recht bar jeder Erkenntniswilligkeit. Hinzu tritt eine unsägliche Diskussions- und Diskurskultur in unserer Gesellschaft, welche u. a. dank ÖRR gezielt ( Sprach- )Verwirrung stiftet sowie einer ‚allgemeinen Verblödung‘ geradezu lustvoll Bahn bereitet.
Ja, das Pendel schlägt zurück. KI hilft fleißig mit im engen Verbund mit menschlicher Bequemlichkeit. Manches erinnert an den Film „Planet der Affen“ ( Stichwort Gehirnamputation ).
Bildung? Umfassende Allgemeinbildung gar? Zählt im sog. ‚Land der Dichter und Denker‘ gar nichts mehr. Ich sage nur „Bologna-Prozess“! Aber dafür schaffen immer mehr SchülerInnen in Deutschland ein Einser-Abitur.
Wer hat’s verbrochen? Wer bedient seit 1949 die Schalthebel der Macht in der BRD? Kleiner Hinweis: Putin, China, Nordkorea und die AfD waren es nicht.
Grundsätzlich gilt, die KI ist ein selbstlernendes System das Informationen sehr viel schneller und logisch fundierter verarbeiten kann als das menschliche Gehirn. Es hängt vom Informationsstand der KI ab. DeepSeek ist beispielsweise ein geschlossenes System, das nur einmal pro Jahr upgedated wird. Trotzdem liefert DeekSeek Texte, die mancher deutsche Gymnasiast nicht mehr zustande bringt. Und die derzeitigen KIs stehen erst ganz am Anfang der Entwicklung.
Aus obigen ergibt sich, auch eine der derzeitig noch „unterentwickelten KI“ kann Geschichtsdaten besser deuten als ideolgisch geprägte Historiker.
Bei der historischen Bewertung gegnerischer Systeme wie die Sowjetunion und die DDR sind menschliche Historiker des Westen einseitig staatstreu und staatstragend und verkennen die nackten Fakten. Kritische westliche Historiker, die es durchaus gibt, verdienen schlicht weniger Geld und werden als Randfiguren betrachtet. Das alles zusammen führt zu Fehleinschätzungen und Selbstüberschätzung.
Da tut einer tatsächlich so wie wenn Information aus Fakten bestünde …
Also sowas von hinter allem hinter was man nur den Kopf in den Sands stecken kann …
Also nochmal zum mitschreiben: „KI“ ist ein Werkzeug das von Leuten mit Geld entwickelt wurde und weiter wird und dass daher deren Interessen bedient und bedienen wird.
Ein „selbstlernendes System“ mag mit der Zeit bei der Identifikation von Vogelarten relativ gute und eindeutige Ergebnisse liefern können, aber …
Glaubt das Mensch ernsthaft, KIs würden unabhängige Ergebnisse liefern können?
Ob die Künstliche Intelligenz nur ein Werkzeug ist oder der menschlichen Intelligenz ebenbürtig oder sogar überlegen ist, darüber streiten sich weltweit die Geister. Eher konservative, technikkritische Leute meinen, KI sei nur ein Werkzeug.
Blicken wir in die Zukunft, nach China, wo die neue digitale Welt, Roboterindustrie etc. entwickelt und gebaut wird. Auch hier wird die KI kritisch gesehen, aber man hat erkannt, das diese Systeme durchaus selbstständig denken können. Der Mensch sollte mit der KI kooperieren und sie nicht als Feind sehen.
Dies sieht man in Europa anders. Aber hier hinkt man bekanntlich der Entwicklung hinterher.
Der Mensch sieht sich als „Krone der Schöpfung“, was auch der konservative, gescheiterte Marxismus so sieht. Aber die Evolution geht weiter und die Menschheit ist wahrscheinlich nicht der Endpunkt der evolutionären Entwicklung. Das sind aber grundsätzliche, philosophische Fragen und führen hier zu weit.
Diese Gedanken widersprechen natürlich der Kirche, den Religionen und konservativen Marxisten
Setzt „selbstständig denken können“ nicht Bewußtsein voraus?
Wenn Sie solche Begrifflichkeiten einführen, kommen Sie um die philosophischen Fragen nicht herum. Ebenso, wenn sie konservative Marxisten und Religionen in einen Hut werfen. 🙂
Bis eine KI Bewußtsein entwickelt ist nur eine Frage der Zeit. Darauf müssen wir uns einstellen, leugnen nutzt nichts
https://www.mdr.de/wissen/ki-hat-noch-kein-bewusstsein-100.html
Solche Gestalten wie die letzten Träger des Hasspredigerpreises des Deutschen Buchhandels und diese komische Frau wollen also Historiker sein. Vielleicht hätten sie dafür tatsächlich auf eine Universität zum lernen und nicht nur zum Löcher in die Luft starren, gehen sollen.
Und natürlich ist es extrem einfach solche Gestalten durch KI ersetzen zu lassen, viel muss die KI dafür ja nicht können. Nebenbei kann sich nicht nur der Deutsche Buchhandel dadurch seinen Hasspredigerpreis sparen oder gleich an den nächstbesten Parteigenossen verschenken. Eigentlich dürfte man keine Bücher mehr in Deutschland kaufen um die Hass- und Kriegsgeilen Gestalten des deutschen Buchhandels nicht Sponsoren zu müssen.
Die Historikerzunft war schon immer eine Hure der Herrschenden. Dafür mag ein „Großhistoriker“ wie Münkler als Beispiel dienen, der vorauseilend zur Zeitenwende schon mal die Schuld des Deutschlands am Ausbruch des ersten Weltkrieges relativierte. Oder auch die etwas ältere Ausstellung am halleschen Museum für Früh- und Vorgeschichte (heute Landesmuseum für Vorgeschichte) zu frühzeitlichen „Kriegen“ die in der Feststellung gipfelte ‚Kriege waren schon immer da‘ sind also naturgesetzlich faktisch unvermeidbar. Da war man vor 1990 schon mal weiter.
Historiker minderer Qualität, um nicht zu sagen mit fragwürdiger fachlicher Substanz, als Beweis für die Anbiederung von Historikern an den politischen Zeitgeist heranzuziehen, zielt ins Leere. Beide können davon ganz gut leben, ernsthaft wissenschaftlich arbeiten müssen sie nicht mehr. Und derer Beispiele gibt es viele.
KI ändert daran nichts. Ach diese wird von Menschen gefüttert und bedient. Sie ist allenfalls ein neues technisches Spielzeug und ersetzt nicht das Denken ihrer Anwender. Vielmehr bedarf sie deren erhöhter fachlicher Kompetenz.
Wenn man mal zurück blickt, so wird man sehen, dass die Historiker eigentlich immer schon politisiert waren und die jeweils herrschenden politischen Wünsche und Erkenntnisinteressen keineswegs ignoriert haben. Und taten sie das dennoch, so war es mit ihrer Karriere i.d.R. rasch zu Ende.
Oder aber, sie erkannten ganz raffiniert, welche künftigen(!) politischen Wünsche und Erkenntnisinteressen man durch eine vorausschauende(!) Akzentuierung der eigenen Forschung bedienen könnte. Ich erspare mir hier das Nennen von Namen, aber jeder vom Fach dürfte da einige Kandidaten kennen …
Rankes schöne Forderung, „sine ira et studio“ – also ohne Zorn und Eifer – zu forschen, blieb zumindest für die Historiker mit dem Schwerpunkt in der Neuzeit oder gar der Zeitgeschichte fast immer ein frommer Wunsch.
Da das Fach Geschichte mehr als andere zur politischen Instrumentalisierung neigt, indem man dort die Vergangenheit so erdichtet, dass sie eine aktuelle politische Gegenwart als die beste aller Welten erscheinen lässt, waren nur wenige Historiker hiergegen gefeit.
Hinzu kommt ja noch, dass sie in ihrer großen Mehrheit als staatlich bestellte und finanzierte Professoren zugleich Beamte sind … Was kann man da erwarten??
Bezeichnend ist ja auch die jeweilige Akzentuierung der Deutschen Historikertage, die alle zwei Jahre stattfinden. Wikipedia hat dazu einen schönen Satz, den ich hier zitieren will:
„Der Historikertag steht seit 1986 unter einem aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft aufgreifenden Leitthema. “
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Historikertag
Welche Leitthemen das sind, ist bei Wikipedia leicht zu entnehmen … Für den in diesem September beginnenden Historikertag 2025 lautet das Motto „Dynamiken der Macht“
Nachtigal, ich hör dir trapsen.
Hier kann man auf der Seite des Historikertages nachlesen, wie dieses Motto zu verstehen ist:
https://www.historikertag.de/Bonn2025/dynamiken-der-macht/
—
Besser sah es lediglich bei jenen Historikern aus, die sich auf das Mittelalter oder die Antike spezialisiert hatten und haben, obwohl es auch dort zeitgeistige Moden gab und gibt – etwa das frauenbewegte Gewese um die Beginenen im Mittelalter oder schon die Neigung von Theodor Mommsen, als Liberaler des 19. Jahrhunderts bestimmte ihm genehme Elemente in der römischen Antike etwas zu sehr zu betonen.
—
Zur Bedeutung der KI in diesem Fach:
Es ist ja zu unterscheiden zwischen erstens der historischen Forschung im eigentlichen Sinne (meist in Archiven, verstaubten Aktenkellern, in der Koop mit Archäologen und anderen Hilfswissenschaften) – oft vollbracht von karrierebewussten Doktoranden und Jungprofessoren –
und zweitens der Deutung der Befunde, die sodann von „großen“ Professoren in schönen glänzenden Büchern mit irgendwelchen mehr oder weniger reißerischen Neuinterpretationen veröffentlicht werden.
Bei der eigentlichen Forschung dürfte KI nur gelegentlich helfen können, da das zu erforschende Neue eben noch nicht digitalisiert sein dürfte.
Beim gefälligen Zusammenschreiben der Ergebnisse stelle ich sie mir schon hilfreicher vor … Andererseits weiß aber (fast) jeder, dass diese Ergebnisse eben unter Vorbehalt zu stellen sind.
Das freut mich durchaus, dass Artikel von euch wahrgenommen werden und sehr ehrenwert ist es, von Kriegshetzer angegiftet zu werden. Alles richtig gemacht.
Ich bin schon großer Freund der Geschichtswissenschaften und begeistert von den Leuten, die berichten können, was Heinrich IV am 18.9.1096 vormittags machte und die einschlägigen Quellen besser kennen als ich die Straßen meines Kiezes. Ungeachtet dessen war Klio (Clio), die Muse auch der Geschichtsschreibung, von Anfang an Hure, die für Geld, für das Geld der Herrschaft, wirklich alles machte. Schon frühsten Zeugnisse aus der Antike belegen das und so ist das bis heute geblieben. Der Autor beschreibt es zutreffend.
Ob die KI vernünftige Texte schreiben kann? Ich denke schon, dass das gehen wird. Für Posts auf den einschlägigen Portalen reicht es schon heute und so dürfen wir grübeln, ob Ilko-Sacha ein Mensch ist und wenn doch, worin eigentlich der Schaden bestünde, wenn er durch einen Bot ersetzt werden sollte.
Man füttere einmal eine KI seiner Wahl mit ein paar Fragen zur mRNA-„Impfung“ und vergleiche die Antworten mit der tatsächlichen Studienlage.
KI = Orwellsche Dystopie potenziert mit einer Zahl gegen ∞
Natürlich KANN man das auch nutzbringend einsetzen. So wie Atomkraft ja auch.
KI ist letztlich nichts anderes als in einfachen Output gegossene Statistik – bei einem generativen Sprachmodell also genau der Teil der Gesamtdaten als Text, mit denen die KI zuvor trainiert wurde. Entscheidend für den Output ist die Feinabstimmung der Regeln, die ebenso wie die Auswahl der Datenbasis den BIAS der KI-Entwickler und Betreiber widerspiegelt. Oder anders ausgedrückt: eine Sprach-KI bildet nichts anderes als eine sehr große und damit kaum mehr hinterfragbare Echokammer, mit der am Ende die Meinung der Nutzer trainiert werden kann. Und, was das Ganze noch problematischer macht, erfolgt die Beeinflussung offenbar auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle:
https://overton-magazin.de/krass-konkret/sicherheitsproblem-subliminales-lernen-bei-generativen-ki-modellen-entdeckt
Naiv wäre es nun zu meinen, dass die Betreiber von KI frei von einer politischen Meinung und damit auch von einer entsprechenden Agenda wären. Zu nichts anderem dienen ja die zusätzlichen Regelwerke, die einer KI abtrainieren, rassistisch – oder allgemein unwoke – zu sein. Und damit wird die KI bei zunehmender Nutzung zu einem idealen Werkzeug der weiteren Massenbeeinflussung und Propaganda: sie kommt zwar irgendwie „objektiv“ daher, ist aber durch und durch systemkonform.
Und das dürfte auch der Hauptgrund dafür sein, weshalb es ein Wettrennen um die „beste“ KI gibt und weshalb kritischer Journalismus und eine kritische Geschichtswissenschaft nie überflüssig wird.
ASALE
Eine sehr gute, wenn auch nur eine eingeschränkte Möglichkeit zum Verständnis der Welt ist die Frage nach dem Interesse der Handelnden. Die Antwort darauf ist oft nicht leicht zu ermitteln, aber sie muss immer gestellt werden, wenn Personen oder Personenzusammenschlüsse Macht ausüben. Als Medienkonsument, und viel mehr sind wir alle nicht, unterliegen wir permanenter Verringerung von Informationen über die Wirklichkeit. Jedes Medium filtert zwangsläufig schon allein wegen der Masse. Und es gibt leider nur noch wenige Medien oder auch darin präsentierte „Experten“, die sich wenigstens subjektiv dazu verpflichtet fühlen, die „Wirklichkeit“ abzubilden. Fernseh- und Social-Media Historiker begeben sich freiwillig in ein Milieu, in dem die Frage nach der Wirklichkeit dem Wahrnehmungs- und Verkaufsdruck unterliegt. Da funktioniert nur Polarisierung und Verkürzung. Sonst interessiert das nur wenige Menschen. Natürlich sollen und müssen auch Historiker eine politische Meinung haben und äußern. Sie agieren dann aber mehr in der Rolle der Privatperson. Werden uns aber als quasi allwissende Zukunftsdeuter präsentiert. Das bedient vor allem das Interesse des Mediums an Aufmerksamkeit und Verkauf, der politischen Ausrichtung der dahinter stehenden Eigentümer und deren Einbettung in das Machtgefüge. Historiker die sich in diesem Rahmen äußern sind zwangsläufig eher Aktivisten. Deshalb gibt es für diese Aktivisten ja auch so viele Preisverleihungen. Um genau diese dahinter liegenden Interessen zu verschleiern. Solange KI nur wiederkäut und neu zusammenmixt, was andere ins Netz gestellt haben, verbessert das zwangsläufig nichts. Wir bleiben auf uns selbst gestellt. Wie schon immer. Nur der vernünftige Zweifel befähigt uns zumindest ansatzweise dazu, nicht völlig Opfer der Propaganda zu werden.