Der Witz ist offenbar kein Meister aus Deutschland. Und nach Monty Python scheint es kaum noch möglich, einen Witz zu machen.
Beginnen wir mit der Frage: Gibt es das eigentlich – den einen wirklich guten deutschen Witz? Na sicher doch, höre ich meine Leser sagen – aber wozu braucht man sowas schon? Das Leben ist hart genug in Deutschland, auch ohne Witze. Ich gebe zu, es dauert ein Weilchen, bis man den einen gefunden hat, der wirklich klasse ist. Den einen Witz der Extraklasse. Aber es gibt ihn. Aufgezeichnet wurde er 2003 bei einem Live-Event mit Cordula Stratmann, den ich auf einer piepsigen und quietschenden Silberscheibe besitze, keine Ahnung woher. Die Komödiantin erzählt hier ihren Lieblingswitz, den sie, wie sie sagt, seit 20 Jahren im Programm hat, und kriegt sich dann schon von vornherein vor lauter Lachfreudigkeit kaum mehr ein.
Es ist eigentlich nur ein mittelprächtiger Zahnarztwitz, ganz ohne den Schwiegersohn, der im Nebenberuf die Praxis mit dem Kippstuhl als Gynäkologe benutzt – aber die Cordula hat nach 20 Jahren den Witz derart perfekt im Griff, dass man vor lauter Begeisterung sich förmlich anmachen möchte. Dann fängt im Publikum eine Frau an, im gleichen Takt und Rhythmus mitzuwiehern, und Cordula – “Du auch, ne?” – bindet die Mitlacherin gekonnt in ihre Vorstellung mit ein. Nach vier Minuten ist das Publikum geschafft und bricht in einen Tsunami der Begeisterung aus. Es ist wirklich der schönste deutsche Witz, den ich kenne.
Monty Python
Die Engländer und Amerikaner halten die Deutschen ja generell für humorlos, wobei der britische Humor über weite Strecken sich auf sexuelle Anspielungen beschränkt, ähnlich wie beim Schmuddelsex-Meister Benny Hill oder, mutatis mutandis, beim deutschen Senioren-Pop-Anmacher, von der Lippe. Witze über Titten und Ärsche gab es sicher schon beim Pithecanthropus, aber im 20. Jahrhundert gab es dann in Amerika das Firesign Theater und in England Monty Python. Die Engländer fanden das US-Ensemble nicht witzig, und die Amerikaner haben Monty Python bis heute noch nicht kapiert.
Ich erlebte einmal mit einer Gruppe junger Amerikaner eine solche Show, die 45 Minuten lang keinen einzigen Lacher hervorrief. Dann kam aber endlich doch noch einer. “Hyuck!”, sagte dieser Zuschauer. “That horse looks just like Mister Ed.” Er hatte ein sprechendes Pferd aus einer US-Show wiedererkannt. Oder vermeintlich wiedererkannt. Seitdem touren John Cleese und Eric Idle, heute in ihren Mitt-Achtzigern, durch amerikanische Kulturinstitutionen und Colleges, um amerikanischen Intellektuellen zu erklären, was am britischen Humor der 60er und 70er Jahre so lustig war. Cleese meint, wenn man die Monty Python-Sketche gesehen hat, kann man nachher keiner TV-Nachrichten-Show mehr folgen ohne ständig mitzulachen.
Steinmeier mit Kichernder Intelligenz
Ich sah mir, einem Hinweis aus einem Overton-Leserbrief folgend, unlängst eine abgefilmte Rede des deutschen Bundespräsidenten Steinmeier in den USA an. Die Kamera hielt ca. 28 Minuten mit gedämpftem Mikro auf das Rednerpult hin, bis endlich der Redner dazu kam, seinen Text verlas, und dann wieder fortging, umgeben von einer Traube aus Sicherheitspersonal. Ich gestehe, es gab dabei nicht viel zu lachen. Ich vermute, nicht mal eine medizinisch verschriebene Dosis legalen Marihuanas hätte die Lachfreudigkeit wesentlich gesteigert. Ein, zwei Tage später sah ich eine Rede des designierten Vizes von Kamala Harris, der sein Publikum in Begeisterungsstürme versetzte. Im Vergleich zu Steinmeier war diese Rede natürlich sehr viel lebhafter, aber lustiger war sie auch nicht.
Da erinnerte ich mich an die gute alte Tradition des künstlichen Laugh-Tracks, der nachträglich eingespielten Publikums-Erheiterung – auch “Lach-Spur” genannt.
Die bekannteste Lach-Spur aller Zeiten ist natürlich diejenige, die man allerseits kennt, bei der gar nicht gelacht wird. Man hört einfach nur ein Stimmengewirr eines wartenden Publikums, und dann fällt von der Bühne der musikalische Soundtrack darüber her und die Stimme des Sängers meldet sich, “It was twenty years ago today…”. Alles künstlich, intelligent gemacht, aber von Menschenhand. Heute, mit künstlicher Intelligenz, könnte man zum Beispiel dem Steinmeier-Film in den ersten 28 Minuten ein passendes Gemurmel und Gequietsche unterlegen, das sich dann im Verlauf der Lesung in irgendeiner Form weiterentwickelt. Auf Deutsch heißt “AI” ja “KI”, was mir so vorkommt, als ob es die Anfangsbuchstaben des Wortes “kichern” wäre. “Künstliches Gekicher”, wobei die angeschlossenen Quantencomputer den gesprochenen Text in Nanosekunden auf alle komischen und witzigen Nuancen abklopfen, und das Gekicher entsprechend facettiert abschwächen oder steigern lassen könnte. Beispielsweise, wenn der deutsche Bundespräsident recht selbstgefällig darauf hinweist, dass er sich mit dem amerikanischen Präsidenten Biden in bestem Einvernehmen, von Präsident zu Präsident, befunden habe, hätte die KI-Lach-Spur bei beiden, Biden und Steinmeier, einen künstlichen Lachschwall einspielen können, der in der Realspur so nicht zu hören war. Dazu müsste man, wie John Cleese, vielleicht einen Tropfen eines teuren Weiß- oder Rotweins mit eingespielt haben.
Furzen vor Gericht
Hört man sich heute Kabarettisten von “früher” an, ich denke da einmal an Wolfgang Neuss, der bei seinen Vorstellungen “Geld für den Viet-Kong” sammelte, dann ist es mir schleierhaft, wie irgendjemand im Publikum diesem – sorry – maschinengewehrartigen Redeschwall folgen oder ein einziges Wort verstehen konnte, geschweige denn mental Zeit gehabt haben könnte, darauf zu reagieren. Also, darüber zu LACHEN. Oder nehmen wir Lenny Bruce. In Amerika saßen bei seinen “Konzerten” im Publikum die Staatsorgane und schrieben mit, wie oft er schmutzige Wörter benutzte. Wofür er sich dann vor Gericht verantworten musste. Beim Publikum musste er dann wieder erklären, wie er vor Gericht das Wort “Schwanzlutscher” als ganz gewöhnliche zeitgenössische heterosexuelle Praxis dargestellt habe.
Im Endeffekt lag Lenny Bruce dann natürlich tot – Überdosis – in seiner Wohnung, und die Presseleute hatten ausreichend Zeit, ihre Fotos zu machen, bevor die Polizei dann mal vorbeikam, um nachzusehen, was da los war. Insofern kann man sagen, dass es in Amerika heute keine wirklich witzigen – oder anstößigen – Komiker mehr gibt. Nur eben die TV-Denunzianten, die sich darüber amüsieren, dass Donald Trump vor Gericht ausgiebig gefurzt habe. Das hat so etwas wie ein Echo von Fritz Teufel, der einst Verdauungshilfepillen schluckte, damit er im Gerichtssaal vor dem Richter die Hose runterziehen konnte. So gesehen ist Donald Trump heute der einzige Staatskabarettist in Amerika, witzig aber nicht unbedingt lustig.
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Humor wird in Deutschland nicht ernstgenommen. Und nicht mal diesen Satz kapieren die meisten. Sir Peter Ustinov sagte mal, daß Humor einfach eine komische Art ist, ernstzusein. Daß also Humor ein ernsthafter Debattenbeitrag sein kann, in dem er beispielweise die Absurdität unsinniger bürokratischer Vorschriften aufzeigt, wird hier oft nicht verstanden. Sie können morgens im Büro auf die Dummheit einer Vorschrift mit dem Witz vom Kabarett-Vorabend aufmerksammachen und ernten nur ein verständnisloses: “Wieso? Das war doch nur Spaß.” Bierenst und mit sauertöpfischem Gesicht werden in Deutschland die Nachrichten heruntergeleiert, die eh so gut wie niemanden wirklich interessieren. Daß zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn seit mehr als 55 Jahren -so lange schaue ich mehr oder weniger bewußt Fernsehen- sowieso nur gemordet, geballert und gebombt wird, hat mich so langsam doch sehr ermüdet, also wenn sich irgendwelche Wüstenvölker irgendwo massakrieren hat das ganze sowieso nur eine Relevanz für mich, vergleichbar mit der, wenn sich in einem alten schwarz-weiß-Tarzan-Film irgendwelche Urwaldstämme zerhacken, da kann ich das auch gleich ganz weglassen, oder? War das jetzt ernst oder Spaß? Schönen Sonntag für Alle.
“Wenn fern in der Türkei die Völker aufeinander schlagen… ”
Neu ist es nicht, was du beschreibst. Sehr zutreffend ist es auch und garnicht komisch.
Was zu erwarten war. Hahahaha
“unsinniger bürokratischer Vorschriften”
Kein so gutes Beispiel. Leute wie Nuhr, Ehring und Süß definieren ihren “herrschaftskritischen” Witzekorridor geradezu dadurch, dass sie sich an relativ bedeutungslosen Lokalregularien oder Vorgängen der unteren Naturschutzbehörde oder einer sonstigen Gehwegbehörde abarbeiten und dann, umso mehr es in Richtung Bundesregierung geht (bei Nuhr ausnehmlich der Grünen, bei Ehring ausnehmlich der SPD, bei Süß ausnehmlich harter Themen), stark nachlassen.
Ihren Leisetretermodus legen sie erst ab, wenn es gegen die Nato-kritische Opposition geht oder – noch übler – kleine Demonstrantenwürstchen, die ihre bspw. Außenpolitik-Beschwerde nicht Mikrofon-tauglich ins Mikrofon abgeben.
Fundierte Kritik an der nationalen/internationale Geld- und Militärmacht kommt von da nicht, außer dass Süß vielleicht mal den “Kleinen Mann” sprechen lässt. Der ist dann aber immer mehr oder weniger ahnungslos, wie ihm geschieht und komplett ratlos und schicksalsergeben.
“Der Witz ist offenbar kein Meister…”
Dieser Behauptung muss widersprochen werden, da erkennbar ein Witz den nächsten jagt.
Gut, jene auf deren Kosten der jeweilige geht, können nur bedingt bis nicht lachen, aber für den Rest sind’s definitiv Schenkelklopfer.
Ich finde, hier werden zu sehr Klischees bedient.
Gab es zu Kaisers Zeiten keine Witze?
Gab es in der NS-Zeit keine bitteren Flüsterwitze?
Gab es etwa in der DDR keine brillanten Witze zur Versorguing und dem politischen Personal?
Werden heute wirklich keine Witze mehr gemacht??
Wenn in Deutschland selbst im Kabarett kaum noch gute Witze zu hören sind, dann womöglich deshalb, weil der betreffende Kabarettist sie stattdessen lieber im sicheren privaten Umfeld erzählt.
Vielleicht besteht ein gewisser Unterschied zwischen deutschem und angelsächsischem Witz darin, das letzterer zwar intelligenter, aber in der Regel (politisch) harmloser ist, gern zielt er auf allgemein-menschliche Dinge, während der deutsche Witz – wenn er nicht ins Zotige geht – gerne eine recht aggressive und zynisch-sarkastische Tendenz aufweist, die durchaus ins Politische zielt. Das sind dann Witze, von denen man im Vorfeld schon weiß, dass man sie nicht jedem erzählen darf …
Den angelsächsischen Witz ist man hingegen eher bereit, in der Öffentlichkeit zu präsentieren … Zudem zählt ein nicht unerheblicher Teil des britischen Witzes auch bloß zur absolut harmlosen Selbstironie, wodurch sich nun gewiss niemand anderes gestört fühlen dürfte. Hugh Grant mag dafür ein Beispiel sein.
Honni im Krankenbett. Kommt die Schwester, sieht die leere Teetasse und fragt:
‘Darf ich nach g(G)ießen?’
> NEIIIN!!!
Die Deutschen sind humorlos. Stimmt vielleicht, so wie es auch Stimmen könnt, dass die Engländer nicht kochen können. Aber vielleicht wollen die bloß nicht. Jedenfalls nicht da, wo man es als Normalsterblicher bezahlen kann.
Aber irgendwer im Amiland hat das Einspielen von Gelächter in TV-Sendungen erfunden. Möge der Herr ihm vergeben. Wobei er sich dessen nicht sicher sein sollte. Ich hingegen würde ihm nicht vergeben und die Grausamkeiten, die ich mir ausdenken würde überstiegen alles, was man sich unter christlicher Höhe vorstellt.
Dieses administrative Lachen ist mir vollkommen unerträglich und ich gewöhne mich auch nach Jahrzehnten nicht. Kann aber auch daran liegen, dass in Deutscher und daher vollkommen humorfrei bin.
Das liegt bestimmt nicht daran, dass du humorfrei bist. Ich tippe eher darauf, dass du dir von einer Produktion nicht vorschreiben lassen willst, wann man zu lachen hat. Wir Deutschen sind, was Vorschriften angeht, eben sehr geübt und vielleicht deshalb auch empfindlicher.
Das Problem scheint zu sein, daß die Lage zwar hoffnungslos, aber nicht ernst ist. Wohl auch deswegen halten sich die wirklich guten Kabarettisten weitgehend zurück und die wenigen, die die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben weisen ja schon treffend darauf hin, daß Kabinett von Kabarett nicht mehr zu unterscheiden ist.
“Die” Deutschen sind also “humorlos”. Altbekanntes Klischee. Nun kann man “englischen” Humor schwer “eindeutschen” weil nicht nur der kulturelle Bezug inkongruent ist sondern englische Wortspiele/”puns” eher nicht übersetzbar sind. Man vergleiche mal die noch von Andreas Brandhorst übersetzten Scheibenwelt-Romane mit den folgenden, grottenschlechten Übersetzungen ab “Schöne Scheine” /making money. Jeder Mensch hat Humor, einige lassen ihn halt nicht zu. Was man komisch findet ist immer subjektiv.
Als Geschädigter kann man halt deutlich schwerer über all das Absurde und technisch-physikalisch Schwachsinnige lachen, das die GrünInnen und andere berufsmässig Geistesgestörte minütlich in die Welt erbrechen.
In Anlehnung an die DDR:
Die Bundesregierung und die Realität machten ein Wettrennen. Während die Bundesregierung einen hervorragenden zweiten Platz erzielte wurde die Realität nur Vorletzter.
Jeder kann komisch sein. Er muss sich nur zu ernst nehmen.
Wer deutschen Humor liebt, darf sich den Bundestag nicht entgehen lassen.
Warnung: Ab 15 Minuten Bundestag-Konsum besteht Selbsthumordgefahr. Sich totlachen ist jedoch nicht strafbar.
Diese Gesetrrslücke muss geschlossen werden! Humor darf kein rechtsfreier Raum bleiben!
Wie es losging mit dem Humor in Deutschland, steht in einem Bericht der Marine. General Ludendorff wollte wissen, warum die Besatzungen von britischen Kriegsschiffen immer so diszipliniert handelten, auch in schlimmen Situationenen. Hierzu wurden Spione beauftragt und zu Ludendorffs Verwunderung berichteten diese nicht von eiserner Disziplin, sondern vielmehr von der Kraft des Humors, welchen die Briten ihr eigen nennen. Auch schlimme Situationen würden dort erstmal mit Erheiterung aufgenommen. Man fand später einen Zettel mit Ludendorffs Handschrift: “was ist Humor?”
Der war damals schon erfunden, es gab schon den Simplicissimus. Der war SPD-nah und war deshalb Ludendorff entgangen. Aber der Simplicissimus hatte durchaus würdige Nachfolger: Kurt Tucholsky, Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt und Volker Pispers und – nun ja – Wolfgang Neuss. Politische Satire gab es durchaus und zwar nicht schlecht. Und jetzt? Haben wir Dieter Nuhr. Seien wir froh, dass wir den haben. Weil wenn wir nicht froh sind, haben wir ihn auch.
Soweit die Politischen. Aber Humor ohne Politik? Loriot und Ephraim Kishon gaben sich da größte Mühe, den Humor auch unpolitisch zu etablieren. Es hat irgendwie dann doch nicht geklappt. Der Ludendorff in uns hat am Ende doch die Oberhand behalten.
Also, Ihnen widerspreche ich ja selten, aber nun muss es wirklich sein!
Letzteres, dass wir den dann auch haben, ist zwar richtig, aber darüber froh sein kann ich wirklich nicht. Den halte ich maximal 20 Sekunden lang aus (spätestens dann habe ich die Fernbedienung gefunden) und die reichen auch schon, um mir einen ganzen Abend zu verderben. Diesen Propagandahumoristen und einige seiner „Gäste“ halte ich für gefährlich. Genau deshalb lungern die ja auch dauernd auf der Mattscheibe herum.
Och. Loriot konnte das doch, und zwar auf hohem Niveau. Bei Ephrahim Kishon muss man seien Lebensgeschichte und auch seine spätere Lebenssituation sehen, dann versteht man sicherlich, warum bei ihm das Politische immer ein bisschen durchschimmert.
Allerdings. Die durchaus kluge Frage, was Humor sei, wird in unseren Medien nämlich keineswegs beantwortet. Was hierzulande so öffentlich-rechtlich als „Humor“ verbrochen wird, ist bisweilen wirklich zum weglaufen, und zwar schreiend. Hat hier schon mal jemand diese unfassbar dämliche Sendung gesehen, in der drei wackere Humorschwerstarbeiter namens Sträter, Schubert und König „spontan“ bescheuerte Fragen beantworten? Ein geradezu unglaubliches Negativniveau! Und diese Sendung kommt andauernd, die ist ein Erfolg!
Ich könnte noch andere Beispiele anführen, aber dieses eine hier ist schon wirklich erschütternd. Die Tatsache, dass dieses Schwachfug offenbar vom Publikum goutiert wird, ist deprimierend.
Die Guten (Sie haben die wichtigsten genannt, aber Georg Schramm vergessen) sind inzwischen entweder von uns gegangen oder haben sich zurückgezogen. Ehemals hoffnungsvolle (Uthoff z. B.) haben sich „gezähmt“, was vermutlich eine beruflich-wirtschaftliche Überlebensstrategie ist. Für uns Konsumenten aber enttäuschend.
Vielleicht ist Humor ja wirklich, wenn man trotzdem lacht. 😬
Wenn es um den nicht politisch ausgerichteten Humor in Deutschland geht, darf man zwei Namen nicht vergessen: Heinz Erhardt und Otto Waalkes.
Lassen wir mal die zahlreichen bieder-peinlichen Filmchen, die Heinz Erhardt speziell in den 1970er Jahren gedreht hat, beiseite, denn er war wirklich absolute Extraklasse, wenn es um seine Wortspiele ging. Er konnte mit der deutschen Sprache regelrecht jonglieren.
Otto Waalkes war bis zu seinem Film “Otto-Der neue Film” von 1987 teilweise ebenfalls genial, manche seiner Bühnenprogramme aus den 1970er Jahren sind schon fast legendär, zumal er ein echtes Multitalent ist, das obendrein mehrere Musikinstrumente spielt.
Doch ab Ende der 1980er Jahre ging es mit ihm eigentlich nur noch permanent bergab. Seine Filme wurden immer dämlicher und auf der Bühne kam auch nichts Gescheites mehr, sodass ich ihn seitdem mehr oder weniger ignoriere. Sehr schade, diese negative Entwicklung!
Und was ich ebenfalls bis heute mag, sind die genialen Fernsehparodien und -verarschungen im Stile eines Oliver Kalkofe oder der leider eingestellten TV-Reihen “Switch” und “Switch reloaded”. Aber man kann ja alles nach wie vor auf YouTube sehen.
Bedauerlich nur, dass Kalkofe sich mittlerweile politisch zu einem systemkompatiblen Bückling entwickelt hat, wenngleich einige seiner heutigen Parodien, insbesondere auch auf YouTube-Clips, immer noch sehr gut sind.
Der Artikel ist mir zu seicht. Wenn man schon über Monty Python redet, dann auch über das canceln derselben. Witz vs Woke wäre mal ein Thema für einen Artikel.
Ja, darüber wüsste ich auch gern mehr.
Aber bei MP fand ich das Leben des Brian lustig, bei der Sinn des Lebens verging mir das Lachen aber auch öfter.
Ich kann auch nicht über alles lachen. Ich mag von Hause aus zb keine diskriminierenden Witze. Aber darum gehts dabei nicht, sondern um das offizielle canceln. Sprich jemand entscheidet für den Bürger was er sehen darf. Das ist undemokratisch.
Ach komm, eine Funktion des Witzes ist doch immerhin die, daß man merkt, welche verborgenen Ecken in einem selbst da noch so schlummern. Was haben wir gelacht über Blondinen- und Ostfrisenwitze. Ja natürlich wissen wir, daß das diskrimierend ist und daß die Grünen da am liebsten die Gender-, Sprach- und Haltungspolizei hingeschickt hätten und man selber merkt bei ganz üblen Witzen ja auch, daß man über “sowas” eigentlich nicht lachen sollte, aber das ist es ja eben: Man lacht trotzdem, sofort fährt einem die Hand zum Mund, weil man was merkt an sich selber.
Ja klar, das meinte ich auch nicht.
Eher so bestimmte Witze über Behinderte oder Religion.
Der Satiriker Andreas Thiel sagte mal in einem seiner Programme: “Darf man über einen rassistischen Witz lachen? Nein. Aber man muss.”
Humor ist ein emotionaler Reflex, den Menschen automatisch lernen. Selbst ein Säugling kann bereits recht früh lachen. Auch von Säugetieren weiß man, dass sie einen Sinn für Humor haben. Es gibt nach Roman Szeliga, einem Wiener Arzt und Autor, 8 universelle Arten von Humor, die überall auf der Welt bekannt sind:
-Peinlichkeit
-Schadenfreude
-Wiedererkennung
-Skurrilität
-Überraschung
-Überforderung
-Spiel
-Schönheit
Allerdings unterscheiden sich die Kulturen stark, welche Form von Humor bevorzugt wird. Laut Studien lieben die Briten den skurrilen Humor und die Überraschung. Die Deutschen bevorzug(t)en die Peinlichkeit und Schadenfreude. In Frankreich und der Schweiz mag man den subtileren Witz, und in Asien liebt man Spiele und Schönheit.
Zu behaupten, ein Volk wäre humorlos, ist vollkommener Quatsch, über den man lachen sollte. Und wer Humor verbieten will, gehört definitiv ausgelacht, denn das wäre peinlich und skurril. 😉
Nein. Säuglinge haben keinen „Sinn für Humor“.
Das nennt man Reflexlächeln.
Genau – wahrscheinlich lernt jeder Mensch früh mit der ihm dargebotenen Kultur auch die ‘adäquate Form des erlaubten Humors’.
Man kann aber später im Leben anderer Kulturen Humor kennenlernen und praktizieren. —
Kommt Pinguin an ein Hexenhäuschen und sieht darin wie gerade eine nette Großmutter in den Backofen geschoben wird. Da schreit unser Freund: Halt, aufhören, das könnt ihr doch nicht machen.
Gretel erwidert: Richtig, du Hänsel, warte noch, das Nerfige Viech paßt doch auch noch mit rein.
(vielleicht was für meine nächste Therapiesitzung).
Manchmal eignen sich andere Sprachen tatsächlich besser. –
You cannot state that the Russians are hungry so much that they are going
to eat some cats, because by now already they have eaten all of them.
Es gibt keine Witze. Der letzte angebliche Witz soll 1963 erzählt worden sein und der war damals schon nicht gut.
Man hat wohl versucht in den 90ern Witze über Blondinen zu machen, aber das fanden die Blondinen nicht witzig.
Letztendlich sollte man darüber nachdenken, ob nicht ein Verbot eher angebracht ist.
Der Trostlosigkeit des Alltags kann auch ein Witz nichts entgegensetzen.
Aber wenn es einen guten Witz geben würde…das wäre natürlich eine feine Sache.
Haha, nein? Es gibt vielleicht Leute, die nicht lachen können oder wollen. Vielleicht gehören Sie dazu.
Wie ich bereits mehrfach ausgeführt habe, findet sich eine Weiterbildungseinheit zum Thema “Argumentieren” hier:
https://www.youtube.com/watch?v=7_8rCzVpJoE
Es ist der Cancel Culture zu verdanken, dass der Witz an seiner Wirkung abgenommen hat.
Und sie ist nur ein Symptom einer Zeit, in der wir in einer Realsatire leben, die eigentlich jeden Witz im Keim erstickt. sollte man noch bei Sinnen sein.
für alle Theoretiker hier im Forum ein Anschauungsstück von Monty P.
https://www.youtube.com/watch?v=4Kwh3R0YjuQ
Deutscher Humor ist meistens 5 Minuten vom KZ oder der Auswanderung entfernt.
Beispiel aus dden 30ern Werner Fink: in seinem Kabarett namens Katakombe trat er noch 1936 (!) auf.
im Programm, jeder wusste das Gestapoleute anwesend waren, sprach er einen Mann im Mantel der ständig Notizen machte an: “kommen sie mit, oder soll ich mitkommen?”
von ihm stammt das wunderbare Zitat “Es ist immer ein heiter stimmender Anblick, wenn Prinzipienreiter abgeworfen werden.”
Humor der subversiven Art findet wer denn sucht im Film ” jede Menge Kohle” Der Hauptdarstelle (im Film Atze aber nicht schröder!) Delle Quandt hat den Film nie ganz gesehen, kam zum letzten Drehtag mit einem Geländewagen mit seinen Habsehligkeiten gepackt, nahm seine gage und ward von diesem Tag an nimmer gesehen.
Das nenne ich Humor der 2. Ordnung.
Wer denn den Wolfgang Neuss nicht verstehen mag, oder verstehen kann, aber an einer Erweiterung seines Wahr-nehmungs Raster arbeiten mag der lese “https://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/”
Der letzte Lichtblick ist heute Lisa Eckert. Und das nicht wegen ihrer tollen Bühnenoutfits allein!
Seit Corona Ist mein humoristischer Favorit der Frank Wedekind: ” glücklich, wer behend und heiter über frische Gräber hopft”
Dabei haben die Deutschen doch wirklich den Humor erfunden und ihn sofort der ganzen Welt geschenkt. Doch leider ist er bis heute noch nicht wieder zurück gekommen. – Alfred Dorfer.
Krankenhaus im Sächsischen, Mehrbettzimmer, ein Patient zum anderen:
‘Haben wir hier Briten unter uns?’> ‘Wieso?’>
‘Na die Schwester kam rein und fragte: ‘Mister Seechn?”
Bsp für schönen berufsbezogenen Humor 🙂
Wieso wird eigentlich eines der größten weiblichen deutschen Comedy-Talente, das mittlerweile weltweit bekannt ist, hier ignoriert?
Es ist eine gewisse Annalena Baerbock, obendrein sogar noch Außenminister-Darstellerin!
Die Frau haut einen Schenkelklopfer nach dem anderen sowohl in deutscher als auch englischer Sprache raus und ist meiner Meinung nach absolut einzigartig!
Also, einen selten so dahin geschluderten Text über deutsche Witze sollte man mit Humor nehmen, zumal der Autor irgendwann vor langer Zeit falsch abgebogen ist, denn was erzählen uns britische und US-amerikanische Filmchen und Serien über deutsche Witze? Nix.
Zu allem Überfluss wird auch noch irgendwie DER Donald reingeschmuggelt, was ja nun eher einem Witzunfall allererster Güte darstellt und betretenes Schweigen auslöst.
„Das Lachen unterscheidet Mensch und Tier. Und man erkennt den Menschen stets daran, daß er zur rechten Stunde lachen kann.“ James Krüss, Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
Schon Aristoteles wusste, dass das Lachen den Menschen vom Tier trennt. Stichwort Homo ridens.
Über den Witz an sich ist mir folgendes eingefallen: Witze sind geistige Kitzeleien…
Humor in deutschen Landen ist sehr selten geworden, was einerseits daran liegt, dass man der Selbstzensur – der Schere im Kopf – in Echtzeit zuschauen kann, denn beispielsweise die 3 von der Tankstelle, ähm Gipfeltreffen, legen grundsätzlich nach jeder Frage eine Denkpause ein, aber nicht, weil ihnen nix witziges einfällt, sondern um drohender Cancel Culture aus dem Wege zu gehen. (Welcher Scherzkeks hat eigentlich das Wort Kultur ans canceln angehängt?)
Andererseits haben wir Lachbeauftragte, die nicht mal mehr einen einfachen Witz erzählen können: Dieter Nuhr beispielsweise, der so humorlos ist, dass er sich während seiner Sendung nicht von der Bühne traut aus Angst, man könnte ‚über‘ ihn lachen, statt ‚mit‘ ihm und seine Frotzeleien. Außerdem guckt er immer sehr ernst, damit bewahrt er streng Haltung gegenüber dem eventuell aufkommenden Verdacht, er würde Witze zum besten geben.
„Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!“ Ähm, ja. Es wäre an der Zeit, den guten Vorsatz einfach mal umzusetzen.
Zur Krönung der ganzen verwaisten Humor- und Kabarettszene mischen einige Politiker ( und Politikerinnen) kräftig mit: „Eine Firma geht nicht pleite, nein, sie hört nur auf, zu produzieren.“
Da weint doch jeder ambitionierte Kabarettist abends leise ins Kissen. Das ist selbst für diplomierte Witzbolde nicht mehr zu toppen.
Also meine Katze lacht vor Schadenfreude, wenn mir ein Malheur passiert. Ungelogen.
Schalt ich sie, da sie mit einem Vogel ankam.
Und dann ertrank ein Vogeljunges zu meinem großen Gram im Wasserfass.
Unglaublich, wie die Katze herumlief mit erhobenen Kopf, sie stolzierte regelrecht,
und blitzte mich immer wieder an: ‘Siehst du? Ich war es nicht! Du bist zu doof, deine Wasserfässer richtig abzudecken, aber mich anmeckern, wenn ich mal einen Vogel bringe.’
Ich schwör, das lief wirklich so!
Die deutsche Politik mag für die ‘deutschen’ ja nicht witzig sein, aber außerhalb der Blase lachen doch einige herzhaft über deren Vorstellungen.
Jedoch die Realität im Alltag zeigt, wie jung und alt sich antisozialen Medien ‘zippen’ und es wird mit voller Lautstärke gelacht, das ich mich jedesmal zurückziehen möchte, aber so ein Versteck im öffentlichen Raum, kaum mehr aufzufinden ist.
Was ist schrecklicher, antisoziale Medien oder Politik?
Die ZDF-Serie „Sketch History“ ist deutscher Monty-Python-Humor vom Feinsten.
Ja, sie versuchen es. Es wirkt noch oft ungelenk und sie verstolpern sich auch, aber sie sind auf dem richtigen Weg.
Nein. Die Sketche sind bestenfalls gewollt und nicht gekonnt.
Ich hab mir mal ein paar davon angeschaut. Das ist genau die Art von gängigem deutschem Humor, die ich nicht mag: Gestelzt, verkopft, bemüht, auf einem dümmlichen Pennälerniveau, stets mit erhobenem Zeigefinger, mutlos, unkreativ, bar jeden Esprits und ohne Charme.
Schaut euch mal die Folge “Der Papst im Drogenkloster” an. Da wird einfach nur ohne jeden Sinn das billige Drogenklischee bedient und das soll dann lustig sein? Wie originell…
Zwischen dem Quatsch und Monty Python/Loriot liegen Welten, nein, Universen.
Ja, unsere Leute bekommen das einfach nicht hin. Sie können phantastische Maschinen bauen, Spaltmaße sicherstellen in hunderttausenden von Autos und Berechnungen anstellen, die Raketen steuern. Aber ein geistreiches Kompliment kommt ihnen nicht über die Lippen, einen Disput mit intellektuellem Florett bestehen, das ist ist ihnen Terra Incognita. Mit pikantem Charme ein junges Fräulein zum herzhaften Lachen bringen, überfordert den durchschnittlich geistig tumben Durchschnittsdödel, der sich verständnislos wieder der komplizierten Berechnung zuwendet, weil er den Witz nicht verstanden hat. Für Humor ist Geist notwendig, nicht unbedingt hohe Intelligenz, obwohl es die Sache einfacher macht. Dieter Bohlen wird folgende, zutreffende Aussage zugeschrieben: “Erklär mal einem Deppen, daß er einer ist.” Bei Asterix bei den Goten gibt es ein schönes Bild von ein Zenturio, der weinend in seinem Zelt steht: “Sie sind alle so dumm. Und ich bin ihr Chef.”
Schade, daß ich den Witz von Cordula Stratmann nun nicht erfahren habe. Hat was von “coitus interruptus”, wie der Artikel erst neugierig macht, und einen dann im Regen stehen läßt. Aber die Frau ist schon besonders. Allein wegen ihrer Auftritte hatten sich viele Folgen von “Zimmer frei” mit Götz Alsmann und Christine Westermann gelohnt.
Monty Python ist natürlich der Hammer. Muß man aber auch den Sinn dafür haben, was daran komisch ist, wenn unfreiwillig auserkorene “Messias” Bryan am Fenster steht und der ihn frenetisch anhimmelnden Menge, um sie davon abzubringen, zuruft:
“Ihr seid alle Individuen!”
Und wie ein Mann brüllt die Menge im gleichen Takt:
“Ja! Wir sind alle Individuen”
(und eine einzelne Stimme: “Ich nicht!”)
Bei Humor habe ich auch immer den Spruch im Hinterkopf:
“Um ernst zu sein, genügt Dummheit. Während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist”. Shakespeare hat das gesagt.
Oder noch besser Curt Goetz, neben Loriot einer der großartigsten Humoristen deutscher Sprache:
“Humor ist nicht erlernbar. Vor allem setzt er ein großes Maß an Geduld, Herzensgüte und Menschenliebe voraus.”
“daß ich den Witz von Cordula Stratmann nun nicht erfahren habe”
Das war Teil eines sogenannten (von mir) Meta-Witzes, verwandt mit der rhetorischen Frage.
Erläuterndes Beispiel: Ich habe mal ein Kurzzeit-Praktikum in einem quasi Botendienst gemacht, während dessen ich Blutproben von einer Sammelstelle zum Labor bringen musste. Weil dort eine der Damen ‘auf Anmache ‘ (insbesondere von mir) zu warten schien, sagte ich nach dem Verstauen der Blutproben in einer altehrwürdigen Tasche mit ernster Stimme:
“Wie es die Tradition verlangt, muss ich jetzt leider einen schlechten Vampir-Witz machen”
“Nein, Nein, bitte nicht, ich musste mir schon so viele dämliche Vampir-Witze anhören”
“Na gut, dann lass’ ich’s ausnahmsweise bleiben, aber bitte nicht verraten”
…
In diesem Fall blieb der “schlechte Vampir-Witz” also planmäßig ungenannt bzw. erzählt.
https://www.youtube.com/watch?v=optpxJ3jTo4&list=OLAK5uy_nI81yLdhiD5TDTSXrRtonHrL_JIfR94Tk&index=3
https://www.youtube.com/watch?v=optpxJ3jTo4&list=OLAK5uy_nI81yLdhiD5TDTSXrRtonHrL_JIfR94Tk&index=3
hier der partielle link zum gesamt auftritt
Also ich mőchte dazu beitragen, dass es damals in meiner Jugend doch gute Witze kreiert wurden, z.B. Herr Erhardt: ich wollt ich wär ein Huhn, dann hätt ich nichts zu tun als, leg jeden Tag ein Ei, dann wär ich frei. Finde ich einfach, sauber, und zum herzhaften Wiehern. Entspricht so in etwa auch meinem Lebensmotto, darum finde ich diesen Kalauer wohl auch bemerkenswert besonders elegant witzig und lachenswert. Na ja, ist mein Liebling unter den Witzen sowieso, unbeanstandbar.
Auch dies hat Erhardt schamlos plagiiert:
https://www.youtube.com/watch?v=1Ayethw-ouQ
1936, von Lilian Harvey & Willy Fritsch, gilt als eines der frühesten Beispiele des Proto-Punk
Donnerwetter, haben Sie recht, dieses Schlitzohr, Witze ohne Quellenangabe gut erkenntlich ummodeln, hätte ich dem E. Nicht zugetraut, ist jetzt in meiner Wertschätzung erheblich gesunken, danke für den Hinweis, wusste davon gar nichts. Trotzdem im Original doch schon sehr witzig, finde ich weiterhin. Man lernt wohl nie aus, sagt mir die schlaue Maus, wieder mal alles nur kein Käse im Haus.:))
Heinz Erhardt war auch ein Getriebener. Es gibt eine gute Doku über ihn und sein Leben. Der Mann hatte eine riesige Panik, dass ihn eines Tages niemand mehr lustig finden würde. Er hat auch vor jedem Auftritt ein paar Kurze getrunken, um sein Lampenfieber zu bekämpfen. Der Mann war im Dauerstress. Kapitalismus eben.
Ich mochte ihn, vor allem seine Gedichte. Auch, dass er völlig unpolitisch war. Allerdings war er ein Kind seiner Zeit, und seine Filme sind heute unerträglich miefig.
Aus Humor wurde Ernst, die kleine Realsatire ist mittlerweile volljährig.
Aus Spaß wurde Ernst, nur so ergibt es Sinn! 😉
Die beiden hatten eine Liebelei, aus Spaß wurde Ernst, und Ernst ist heut’ 3 Jahre alt.
(wenn schon, denn schon…)
Nach all den tollen Witzen hier versuch ich’s auch mal zum Thema Bullshit-Jobs:
“Papa, was machst du bei der Arbeit?”
“Ich sitze den ganzen Tag vorm Computer und vergewaltige Excel-Tabellen”
Schon Immer am Rand der Witz-Szene stehend, bemühen sich die Zungenbrecher um lispelnde Blondinen:
AlliterationsAkrobaten aller Außenbezirke, arrangiert Abschiedszeremonien!
Hier gab es wohl noch keinen Parteien-Witz, darum gleich zwei Beispiele:
“Ach Herr Doktor, ich mache mir so große Sorgen um meinen Vater: Ich glaube, er hat angefangen AfD zu wählen.”
[In der Eisdiele] “Ich hätte gern ein SPD-Eis”
“Tut mir leid, aber SPD-Eis können wir nur anbieten, wenn der Hund Durchfall hat¹”
Und zu guter Letzt ein Lehrerwitz, gewidmet Herrn Oberstudienrat G., der erste Mensch bzw. Leichnam, dem ich aufs Grab gepisst habe:
Nur Sein, Tun und Haben sind gute Verben; Alle anderen entsprangen den teuflischen Gehirnen sadistischer Studienräte.
¹Inspiriert durch einen US-amerikanischen Witz, demzufolge Rechtsanwälte aus gefrorener Hundescheiße bestehen
“Gibt es das eigentlich – den einen wirklich guten deutschen Witz?”
Auf jeden Fall gibt es ihn, und zwar auch auf deutsch:
https://www.youtube.com/watch?v=Ed_oVrBmVRo
Also Monty ist zwar wirklich witzig, aber nur in English zu verstehen und lachbar, also den einen wirklich guten deutschen Witz gibt es wohl auch damit nicht…die Suche geht weiter…vielleicht wird jemand ja fündig, irgendwann!?
Schon richtig, hätte schreiben müssen: auf jeden Fall gibt es den wirklich guten Witz, sein Urheber war ein Brite und der Witz funktionierte auch prächtig in deutscher Übersetzung.
Letztendlich aber musste der Witz angeblich aufgrund seiner unmittelbar letalen Wirkung beerdigt werden. Allerdings erst nach seiner (ebenfalls leichenträchtigen) Übersetzung ins Deutsche und seines anschließenden Einsatzes als erfolgreichste britische Wunderwaffe gegen Nazideutschland.
Seine Beerdigung halte ich aber für ein billiges Täuschungsmanöver der BBC im Auftrag der British Army. Ja schieß mich tot, die versenken doch nicht freiwillig ihr effektivstes Gewaltmittel.
Es ist immer schlecht, wenn Leute, die nur denglisch können, internationale Vergleiche vornehmen.
Es fehlt dann fast die ganze Welt. Die Denglisch Cultur ist die Heimat des Neoliberalismus. Die Beschränkung auf das Denglische ist Zeichen des Provinziellen und des Vasallentums.
Zumal dieser Internationale Vergleich des Tom Appleton Äpple mit Birnen vergleicht, sogar noch schlimmer: Königin Viktoria mit Kanzler Schröder oder Onkel Toms Hütte mit Pippi Langstrumpf.
Denn mit was hätte Monthy Python verglichen werden müssen? – Mit Dieter Hildebrandt, Hans-Dieter Hüsch, Matthias Beltz oder Peter Ensikat. Das sind Zeitgenossen. Heute gibt es in England auch kein Monthy Python mehr, sondern nur noch die kapitalistische Merchandising-Welt der J. K. Rowling.
Wo ist die Satire geblieben?
Comedy ist lustig. Satire ist nicht lustig, dafür ist sie wahr.
Da die Wahrheit keiner mehr hören will: Satire ist tot.
Natürlich kann “Satire” lustisch sein.
Das ist alles eine Frage der Konditionierung.
Und dafür muss man nicht unbedingt ein Zyniker sein,
Das hat mit Zynismus erstmal nichts zu tun. Ich meinte was ganz anderes:
Ich verstehe Satire so, dass sie zunächst einen Wahrheitsgehalt erfüllen muss. Die Zielsetzung des Satirikers ist es nicht primär, einen Witz zu machen, sondern die Realität zu erkennen und wieder zu geben. Dass die Realität je nach Perspektive witzig sein kann, nimmt der Satiriker natürlich ebenfalls zur Kenntnis. Satire ist die Kunst, viele Blickwinkel zu bedienen, differenziert zu denken, und sie ist daher in ihrem Anspruch enger gefasst als die Comedy.
Denn der Comedian tritt primär mit dem Anspruch auf, dass die Leute lachen sollen, er hat da auch viel mehr Freiheiten. Comedy MUSS nur eines: lustig sein. Auch der Comedian kann in der Lage sein, die Realität einzubinden, dann gibt es Überschneidungen mit der Satire. Es gibt aber keinen Zwang dazu. Er kann auch völligen Blödsinn machen.
Komödie nicht immer lustig, da was dem einen lustig, dem anderen sein Graus…Satire ist Zynismus, soll sowieso nicht lustig sein, eher ein bitteres Resume des täglichen Lebens. Beißende Kritik sozusagen. Manche Zeitgenossen können beides nicht ertragen, vor allem die Machthaber hassen kritisiert oder verlacht zu werden in jeder Form…ach was schreibe ich da, sollte eigentlich Allgemeinwissen sein?!
Eine kleine Hommage an den großartigen, leider verstorbenen Klaus Baum.
Hier zum Andenken seine Seite: http://www.klaus-baum.info/
Und hier der Witz: http://www.klaus-baum.info/