Wolfgang Conzelmann getötet: Kürzlich stand er noch vor Gericht

Amtsgericht Tiergarten, Berlin
Molgreen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Neulich war er noch wegen Habeck-Karikaturen vor Gericht. Nun wurde er ermordet. Über rätselhafte Ereignisse, die plausibel sein könnten – oder eben nicht!

Gemäß Berliner Zeitung wurde der Arzt Wolfgang Conzelmann in seiner Praxis getötet. Ein Mensch, der den Behörden mehrmals unangenehm aufgefallen ist. Erst vor kurzem stand er vor Gericht wegen Habeck-Karikaturen, bei denen er bestritt, diese angefertigt zu haben. Der Arzt arbeitete mit Suchtkranken und war politisch engagiert. Die Wahrscheinlichkeit liegt sicher hoch, dass ein Streit mit einem Suchtkranken dumm ausgegangen ist. Andererseits spricht dagegen, dass der Arzt laut den Anwohnern (BZ) in seinem Kiez allseits beliebt gewesen zu sein schien.

Weiterhin hört man online übrigens nichts von fefe. Es gibt zwar eine etwas seltsame Petition fefe freizulassen, aber ansonsten ist Funkstille. Frank Rieger habe ich versucht über bekannte Adressen zu erreichen. habe aber keine Antwort erhalten. Bei Code Blau ist er immer noch als Geschäftsführer eingetragen.

Plausibles?

Wahrscheinlich empfinde ich das nur so, aber irgendwie häufen sich rätselhafte Ereignisse. Ein Online-Blogger verschwindet, der von der taz einst mit folgendem Blog-Geburtstagsgruß „gefeiert“ wurde: Zehn Jahre „Fefes Blog“ – Die Hassmaschine der Arschlochnerds. Dass Menschen verschwinden, kennt man offiziell nur von anderen Staaten. Halt, da war doch was, Khalid El Masri, ein verzeihlicher Fehler, wie es später hieß.

Der deutsche Staat hat mitgemacht oder weggesehen, wie man es auch immer formulieren mag.

Im IT-Forensik Wiki (wie auch anderen Quellen) wird der Begriff wie folgt beschrieben

„Plausible deniability (dt. auch «glaubhafte Abstreitbarkeit») bezeichnet die Möglichkeit, die Verantwortung für illegale oder zumindest kontroverse Handlungen oder auch die Kenntnis davon logisch nachvollziehbar (aber nicht zwingend glaubwürdig) abzuweisen. Der Begriff wird vor allem in der Politik (inkl. geheimdienstliche

Aktivitäten) und im Strafrecht verwendet. Essenziell ist dafür die Abwesenheit eindeutiger Beweise wie schriftliche oder vor glaubwürdigen Zeugen getätigte Weisungen, Kenntnisnahmen von Informationen oder Angaben zum tatsächlichen Auftraggeber der Handlungen.“

Gemäß dieser Definition war NSU und Celler Loch ein Desaster für die Geheimdienste. Der Angriff auf die russischen Atombomber fast ein Desaster. Ein Arzt, der von einem Drogensüchtigen getötet wird, mehr als „plausible“. Ein Blogger der einfach verschwindet? Solange er nicht wiederauftaucht, knapp „plausible“. Interessant auch die Ergebnisse, die ich von Suchmaschinen erhalte, wenn ich nach fefe suche. Der Overton-Artikel ist auch dabei, die Kurzzusammenfassung jedoch meist aus den Kommentaren generiert und wenig hilfreich.

Bloß weil man paranoid ist …

Wenn man aber hinzunimmt, dass Menschen ableben und verschwinden, die durchaus eine, vornehm ausgedrückt, angespannte Beziehung zu Staat, Macht und Konzernen hatten, dann wackelt auch ein „plausible“ für den Arzt Wolfgang Conzelmann. Ebenso darf man nicht verdrängen, dass die Machteliten sich immer mehr im rechtsfreien Raum verorten, die Gesetze auch entsprechend hinbiegen, wie die neu eingeführte Majestätsbeleidigung. Skandal, egal, einer geht noch. Rücktritt? Echt?

Nö? Lieber einen angenehmen Folgeposten. Dazu kommen freidrehende Geheimdienste und Staaten in vielen Regionen der Welt. Regime Changes, nach den USA probiert das auch die EU. Vom internationalen Schifffahrtsrecht zur Piraterie und vieles mehr.

Es ist eine Gemengelage, in der Verträge, Recht und Gerechtigkeit nur noch Buchstaben auf Papier sind. Da bekommt „plausible“ einen Dreh. Eben logisch nachvollziehbar, aber nicht mehr unbedingt glaubwürdig. Wenn schon alle Glaubwürdigkeit verspielt wurde. Und einen Süchtigen für so einen Job zu engagieren, dürfte verhältnismäßig leicht sein. fefe, ohne Kompromat, wie er behauptet, wäre da schon ein anderes Kaliber.

In diesem Sinne, achtet einfach auf euer Umfeld. Bloß, weil man paranoid ist, heißt das nicht, dass man nicht verfolgt wird. Und ich halte immer noch andere Szenarien für wahrscheinlich. Manche Zufälle erscheinen mir nur manchmal als ein bisschen sehr viel Zufall.

Michael Lindenau

Michael Lindenau ist zuerst Mensch und vielseitig interessierter Erdenbürger. Auf dieser Grundlage versucht er die Welt zu verstehen.
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23 Kommentare

  1. Ja, es scheint niemanden wirklich zu interessieren, was aus den Leuten wird, egal, ob man sie mag oder nicht.
    Vor ein paar Jahren, und dessen bin ich mir ganz sicher, hätte es bei dem Verschwinden von fefe einen erheblich größeren Aufschrei mit den wildesten Verschwörungstheorien gegeben.

  2. Als 1989 die Unterlagen der Staatssicherheit zugänglich wurden, bekam man sich in den offiziell lizensierten Wahrheitsmedien kaum noch ein, wie grauenvoll das alles gewesen sei und wie vollkommen anders der demokratisch legitimierte Rechtsstaat sei, in dem sowas, wie man es in der DDR habe erleiden müssen, vollkommen ausgeschlossen sei.
    Es waren nicht viele, die damals forderten, man müsse nun die Archive beider Staaten der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Aber klar, sowas sollte man nicht mal denken, noch weniger es aussprechen und machen schon gar nicht.
    Weniger begabte Journalisten, also eine überzeugende Mehrheit, beschrieben die Staatssicherheit als Staat im Staate, mit diabolischer Potenz. Das war immer Unfug. Nicht, dass das schön war – aber die Staatssicherheit war immer ein Instrument in den Händen der Partei, stand also immer unter politischer Kontrolle. Jedenfalls bis kurz vor Schluss.

    Dass bundesdeutsche Dienste unter politischer Kontrolle, gar unter der des Parlamentes stünden, ist eine nette Geschichte. Ganz bestimmt tun sie das und der arme Bauensohn heiratet zum Schluss die wunderschöne Prinzessin. Gewiss doch.
    So, wie die Amis, die die deutschen Dienste aus Hardcorenazis bildeten, diese aus ihrer Kontrolle entließen und sie dem deutschen Staat anvertrauten. Und die Faschobrut wurde umerzogen und geläutert. Alles ist gut und könnte besser nicht sein. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung, zumal nicht anzunehmen ist, dass fefe tatsächlich ein lohnendes Ziel war.

    1. Lustig das in der BRD die Stasi Akten frei zugänglich sind.

      Man aber einen Stundensatz an Euro für die Zugänglichkeit der Nazi Akten zahlen muss.

      Sag viel über den Deutschen Staat aus.

      Und nicht anonym.

      Man muss alles angeben. Name, Wohnadresse etc…

      BRD ist kein Rechtsstaat.

  3. Die Archive beider Staaten der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen- dann hätte man die Gauck- Behörde einsparen können. Die West- und Stasiakten über die DDR Bürger waren ausgewertet und man wusste wer N oder B war.

  4. Hätte, wäre, könnte, vielleicht, unter Umständen, oder auch nicht.

    Plausibel ist auch, dass die Marsmänner oder die Venusfrauen genau so einen „Unbequemen“ als Zuchtkarnickel auf ihren Planeten gebeamt haben und nur eine Attrappe für die Polizei platziert wurde.
    Der Gute lebt jetzt fern aller irdischen Idiotie.

    1. @ Ottono

      Sag, was ist so erstrebenswert daran, ständig unter den Top 10 der Dummbatzen unter den Kommentatoren sein zu wollen? Gibt es für dich keinen anderen interessanten Wettsteit?

  5. ‚von durchgeknallten drogis ermordet‘ waere dem regime sicher am liebsten.
    ‚von durchgeknallten antifanten‘ wuerde da weit abgeschlagen auf dem zweiten platz landen,
    und natuerlich ist unserer geheimpolizei, die ich fuer genauso daemlich
    wie skrupellos halte, auch so einiges zuzutrauen.

    und fefe koennte gut an dem ort sein, wo auch molath war.
    vermutlich aber freiwillig(er) und mit wissen/billigung/unterstuetzung seines umfeldes.

  6. “ fefe, ohne Kompromat, wie er behauptet, wäre da schon ein anderes Kaliber.“

    Fefe hat vor vielen Jahren in seinem Blog über seine erste dienstliche USA- Reise geschrieben. Er wurde bei Ankunft herausgewunken und etliche Stunden lang verhört, mit Durchsuchung,kurzfristige e Laptop Beschlagnahme und allem bekannten Pipapo .

    Seit diesem Tag hat sich Fefes Schreibe verändert, er wurde wesentlich weniger bissig und hat den angesagten politischen Mainstream nie mehr ernsthaft verlassen. Seine Tests in Sachen Medienkompetenz wurden ebenfalls merklich weniger. Weshalb er von Platz 1 meiner Lesezeichen auf einen fast letzten Platz verwiesen wurde. Die einzige Freiheit die er sich noch erlaubte, war ein Mangel an Russophobie und ab und an äußerst dezente Kritik an den USA. Sonst wäre er ja unglaubwürdig geworden.

    Fefe mag Kompromatfrei sein, aber ihm fehlt halt das Zeug zum „Heldentum“. Was ich verstehen kann, und er damals ähnlich ausgedrückt hat. Und genau wegen seines Mangels an Russophobie mache ich mir ernsthaft Gedanken um den Mann….

    1. In den USA ist es verboten Atheist zu sein.

      Man muss sich zu einer Religion bekennen, auch wenn dies der ‚Satanismus‘ ist.

      Atheismus ist verboten.

      Die Regierung hat es auf diese Menschen abgesehen.

      Freiheit herrscht nicht. Genausowenig wie in der BRD.

      Die BRD ist KEIN Rechtsstaat

  7. Ob es dies oder das ist weiss man nicht, bei diesen Fällen kann nicht man nicht objektiv betrachten ob dies oder das. Es fehlt die Beweislage.
    Es gibt aber viele andere Fälle wo ähnliches geschah und es heute erwiesen ist, das Rechtsbeugung in politischen Angelegenheiten kein Ausnahmefall ist. Und Mal hier da jemand das Leben abhanden kam, wegen der falschen Einstellung.
    So erodiert ein Unrechtsstaat sich selbst, wenn es kein Vertrauen in einen Fassadenrechtsstaat mehr gibt.

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