Vorgeschichtsschreibung

Alliierte in Berlin, 1945
Autor/-in unbekanntUnknown author, Public domain, via Wikimedia Commons

Als die Russen 1945 Deutschland überfielen, traf es die Deutschen aus heiterem Himmel. Was hatten sie nur verbrochen? Eine Glosse.

Im Osten Berlins wurde mehr zerstört als im Westen der Stadt. Denn die Russen kamen aus dieser Richtung. Am 21. April 1945 passierten sie die Stadtgrenze. Keiner hat das vorher kommen sehen. Plötzlich waren sie da. Mit ihren Panzern und Divisionen. Es war wie ein Überfall. Die Stadtbevölkerung war wie vor den Kopf gestoßen. Sie hatte damit nicht rechnen können. Die Russen walzten sich vom Osten kommend durch die Straßen und Gassen.

Auf der heutigen Bundesstraße 2 betrat die Rote Armee Berlin. Dann zog es sie weiter in Richtung Marzahn. Marschall Georgi Schukow rückte von Nordosten auf die Stadt vor. Ihm unterstand die Erste Weißrussische Front. Von Südosten aus griff Marschall Iwan Konews Erste Ukrainische Front die Stadt an. Stadtteil für Stadtteil eroberten die russischen Angreifer die Reichshauptstadt.

So ein friedfertiges Volk!

Für die Berliner und die Deutschen kam der Angriff überraschend. Warum nur taten die Russen das den Berlinern an? In etwas mehr als zwei Wochen unterwarfen sie die gesamte Metropole. Am 2. Mai 1945 war Berlin in russischer Hand. Soldaten der Roten Armee hissten die Sowjetfahne auf dem Dach des Reichstages. Das Deutsche Reich fiel in sich zusammen. Es wurde wie aus dem Nichts überfallen. Überrumpelt vom Eroberungsfeldzug der Sowjets und Stalins mörderischen Drang nach Westen.

Die Deutschen wehrten sich so gut es ging. Sogar Kinder und Greise griffen zu den Waffen. Aber die Russen fackelten nicht lange, sie marodierten durch die Stadt – durch das, was davon übrig war. Wer sich ihnen in den Weg stellte, musste sterben. Barbarisch nahmen sie sich das, was sie sich als ihnen zuzustehend glaubten. Gegen die Übermacht aus Osteuropa konnte das kleine Deutschland nichts ausrichten. Berlin war zwangsläufig verloren. Das war neutralen Beobachtern von Anfang an klar – aber leidenschaftlich warfen sich die unterlegenen Berliner den Okkupanten entgegen.

Hilfe aus dem Ausland ereilte Berlin nicht. Im Gegenteil, es sah tatenlos zu, wie die Russen nach Westen expandierten und alles niederwalzten, was sich ihnen in den Weg warf. Wirklich niemand konnte damit rechnen, dass am 21. April 1945 der Angriff erfolgen würde. Die Berliner erlebten bis zu diesem Tage einen schönen Frühling, sie bummelten durch die Straßen und bevölkerten Cafés, lasen Zeitung und verspeisten Schokoladeneis. Ein friedfertiges Volk – einfach so überfallen. Was hatten die Deutschen nur verbrochen?

Vorgeschichte? Was soll das sein?

Wie meinen Sie? Hier wird Geschichtsklitterung betrieben? Verleugnung der Tatsachen? Anzeige ist raus? Nun gut, wahrhaftig zugegeben, Sie haben selbstverständlich völlig recht: dem Autor dieser Zeilen ist vermutlich die gesamte Vorgeschichte entfallen. Wie konnte ihm das bloß passieren? Die Geschichte fing ja gar nicht jenem Apriltag 1945 an. Sie setzte vorher ein. Spätestens am 22. Juni 1941 – damals überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Unternehmen Barbarossa nannte sich der bestialische Kampf um Lebensraum im Osten. Es handelte sich um einen Vernichtungsfeldzug. Verbrechen gegen die Menschlichkeit kamen nicht einfach so vor, waren nicht etwa Kollateralschäden – nein, sie hatten System, sie sollten geradezu sein. Das war die Order aus Berlin, dem Obersalzberg und der Wolfsschanze.

Als die Russen im Frühling 1945 in Berlin angelangten, überfielen sie die Stadt nicht etwa. Sie hatten ihren Befreiungskampf erfolgreich absolviert. Anfangs sah es nicht danach aus – die Wende kam mit Stalingrad. Der Große Vaterländische Krieg war ausgefochten, als die Russen Berlin nahmen. Sie waren nicht mehr unter deutscher Knute. In Berlin kämpften sie gegen die versprengten Reste der deutschen Armee – und gegen Zivilisten, denen man Gewehre in die Hand drückte und die den Widerstand nicht verweigern konnten, wollten sie nicht an Ort und Stelle von den letzten fanatisierten SS-Schergen erschossen oder erhängt werden.

Kurz und gut, dem Autor ist am Anfang dieses Kommentars die Vorgeschichte glatt entfallen. Aber Sie müssen ihm das verzeihen: Das ist die Macht der Gewohnheit. Seit einiger Zeit ist es nämlich Usus in Deutschland, auch in weiten Teilen der westlichen Welt, Vorgeschichten einfach mal zu ignorieren. Am 24. Februar 2022 sind die Russen zum Beispiel völlig überraschend in der Ukraine einmarschiert. Man muss das nun wirklich nicht für lobenswert erachten: Aber überraschend war es nicht – die Motive lagen seit mindestens 2014 auf dem Tisch.

Szenenwechsel: Israel. Am 7. Oktober 2023 überfiel die Hamas israelisches Gebiet und überzog die israelische Zivilbevölkerung mit Terrorismus. Auch hier gilt: Das war absolut kein Akt, der dazu angetan ist, gefeiert zu werden. Aber aus dem Nichts geschah dieser Überfall ganz sicher nicht. Dennoch tat man so in Medien und Politik – und zwar in beiden Fällen. Die Vorgeschichte scheint aus der Mode gekommen. Man schneidet sie ab, wie überschüssiges Papier jenseits der gestrichelten Linie. Dass da mal mehr Papier war: Plötzlich erinnert sich keiner mehr. Hätte man das schon am 21. April 1945 so gehandhabt, die Geschichtsschreibung sähe so verquer aus, wie in den ersten Zeilen dieser Glosse.

Diese Glosse erschien erstmals bei Berlin 24/7.

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121 Kommentare

  1. Wo ist da die Analogie?

    Die Ukraine hat Russland vor Feb. 2022 nicht angegriffen.
    Russland hat das aber schon seit 2014 mit der Ukraine gemacht.

    Ich hab selten so einen beschissenen Vergleich lesen dürfen wie diesen, Herr Lapuente.

    1. Die leidige Vorgeschichte startet schon vor 2014. Ich war sogar 2014 verwundert das die Krim zur Ukraine gehört. War ich doch der Meinung das ist seit 1991 so eine Teilrepublik von der Russischen Föderation.
      So kann es ein gehen, wenn man nicht aufpasst.

    2. Die Ukraine hat Russland vor Feb. 2022 nicht angegriffen.

      Das ist genau das Ignorieren der Vorgeschichte, welche in dem Artikel thematisiert wird.

      Deutschland hat die Ukraine im Jahr 2014 angegriffen, indem es dort einen Regimechange mit organisierte um das Land in ein gegen Russland gerichtetes Aufmarschgebiet für die NATO zu verwandeln. Dabei wurden bei einem blutigen Putsch Nazis an die Macht gebracht was einen ethnisch gelagerten Bürgerkrieg auslöste, in welchem die durch nichts als Straßengewalt legitimierte Putschregierung der Aggressor gegen russischstämmigen Bewohner der Ostukraine gewesen ist. Danach hat Deutschland eine ethnische Säuberung in der Ostukraine unterstützt und hat Russland, welches als Schutzmacht für die Bevölkerung der Ostukraine auftrat im Rahmen der Minsker Verhandlungen über den Tisch gezogen um es hinzuhalten und die Ukraine für den bevorstehenden Krieg mit Russland aufzurüsten. Gleichzeitig versuchte Deutschland Russlands Wirtschaft mit illegalen s.g. Sanktionen zu erdrosseln. Auch eine Form von Kriegsführung. Deutschland ist zusammen mit USA und Großbritannien der Aggressor, und Russland setzt dieser Unverschämtheit nun ein Ende. Und danach werden die Sieger die Geschichte schreiben und über die Verlierer richten.

      1. Ich bete ja das diese Verbrecher sich irgendwann in einem Hochoffiziellen Tribunal wieder finden werden. Eine Frage was spricht eigentlich dagegen wenn Ihr es wie die Israelis mit Eichmann macht? Wenn Lindesy Graham irgendwo einen Vortrag für Black Rock hält, verkleidet ihr euch als Kellner stülpte dem Kerl einen Sack über den Kopf und verfrachtet ihn in eine Privatmaschine Richtung Moskau.

          1. Ja gerne, aber bitte ohne den Kartoffelsack über`m Kopf.

            Schließlich haben wir die 100.000,-€ für die Visagistin bezahlt. Wäre doch schade um das schöne Geld.

            Dieses Rindvieh muss man in Narkose legen.

          2. Noch einige hätte ich als Mitflieger vorzuschlagen:
            die korrupte Uschi
            den Sofakrieger Hofreiter
            den hässlichen Drachen Flack-Zimmermann
            den Großkotz Kiesewetter
            und nicht zu vergessen Transatlantiker-Röttgen

            allen ist gemeinsam, dass sie Kriegshetze betreiben, ein großes Maul haben und nicht im Interesse der Bürger dieses Landes und Europas agieren.
            Wenn noch genug Platz im Frachtraum der AN-72 ist, nehmt noch die Redaktion von FAZ, SZ, Spiegel, Stern, Focus, TAZ und NZZ mit. Die wären wir auch noch ganz gerne los hier…. 😉

        1. Eine Frage was spricht eigentlich dagegen wenn Ihr es wie die Israelis mit Eichmann macht? Wenn Lindesy Graham irgendwo einen Vortrag für Black Rock hält, verkleidet ihr euch als Kellner stülpte dem Kerl einen Sack über den Kopf und verfrachtet ihn in eine Privatmaschine Richtung Moskau.

          Das wäre gut möglich, wenn auch zum jetzigen Zeitpunkt andere Prioritäten wichtiger sind. Graham wurde in Russland auf die Terroristenliste gesetzt. Und Putin hat ja gesagt was Russland mit Terroristen macht. Zitat: “Wir werden sie überall jagen und wenn nötig platt machen wenn sie gerade im Scheißhaus sitzen.”

      2. Wann haben die Ukraine und Russland eigentlich das Land das zwischen ihnen liegt zusammen von beiden Seiten überfallen und zwischen sich aufgeteilt, so wie es Deutschland und die Sowjetunion 1939 getan haben oder beginnt diese Vorgeschichte erst 1941?

    3. Es begann nicht Feb. 2022 und auch nicht 2014, es begann mit der Nato-Osterweiterung, zuerst mit der Einbindung ehemaliger Staaten des Warschauer Pakts in die Nato, und weil das dem Westen noch nicht genug war, mit der Einbindung der Baltischen Staaten, die vor dem Ersten Weltkrieg zu Russland und seit 1939 zur Sowjetunion gehörten.

      Damit war die Gier des Westens aber noch nicht befriedigt, Georgien, Weißrussland und die Ukraine sollten noch von Russland getrennt werden und sich dem Westen anschließen.

      Um das zu bewerkstelligen wurden vom Westen eine Reihe von Farbrevolutionen inszeniert, und als das nicht klappte, wurden vom Westen ukrainische Nazis zu »spontanen Demonstrationen« von westlichen Politikern, u.a. Mccain und Steinmeier, ermuntert, was zum Putsch 2014 führte.

      Zu den Zielen der Putsch-Machthaber gehörte die Übernahme der Kontrolle über den Hafen Sewastopol auf der Krim, was für Russland eine Rote Linie war und worauf Russland es nicht darauf ankommen ließ.

      Um einen langen Beitrag zu vermeiden, gehe ich auf die weiteren Einzelheiten, die zum russischen Einmarsch in die Ukraine führten nicht ein, ich komme aber nicht umhin zu erwähnen, dass an den Grenzen der USA nicht eine einzige feindliche Armee stationiert ist, während dn Russlands Grenzen Nato-Staaten mit traditionellen Feinden Russland stationiert sind und im Fernen Osten unter US-Aufsicht Feinde Chinas stationiert sind.

      1. Es begann, es begann, es begann…

        Wann wurde Russland zwischen 1990 und 2022 auf seinem Staatsgebiet von der Ukraine angegriffen?

        Ihr Kriegsbefürworter kennt die Antwort.

          1. Die Ukrainer (1. Nation) werden von den Russen (2. Nation) massakriert und beraubt, weil ein 3. Nation eine 4. Nation irgendwann einmal angegriffen hat. Vergiss mal nicht die Römer, die haben Karthago zerstört. Das soll euer Kriegsgrund sein?

            Du lutschst dir doch alles aus den Zehen um deinem heiligen Russland auf dem Altar des Nationalismus zu huldigen. Peinlich.

            1. Anspruch verpflichtet Ottono.
              Man kann nicht selbst Wein saufen und Wasser predigen. Oder wie man bei euch auch schön sagt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
              Wir machen doch im Grunde genau das Selbe was ihr in Jugoslawien gemacht habt. Ihr habt auch Jugoslawien angegriffen obwohl Jugoslawien euch nicht angegriffen hat. Euer nicht provozierter Angriff auf Jugoslawien war offiziell humanitär motiviert. Bürgerkrieg beenden, für Ordnung sorgen. Nichts anderes machen wir nun auch, also worüber beschwerst du dich? Oder seid ihr irgendwelche besonders edle Elfen, welchen etwas erlaubt ist was noch lange nicht Jedem erlaubt ist?

              Afghanistan hat euch auch nichts getan. Mali hat euch nichts getan. Libyen hat euch nichts getan. Irak auch nicht.

              Ihr habt doch diese Regeln gemacht und diese Büchse der Pandora geöffnet, worüber beschwerst du dich also?

              Doch im Fall der Ukraine geht es uns sehr wohl etwas an. Immerhin wurde dort russische Bevölkerung der Ostukraine regelrecht durch reguläre Armee abgeschlachtet. Darüber hinaus geht es uns sehr wohl etwas an wenn ihr ein NATO Aufmarschgebiet unter unserem Arsch aufstellt. Es gibt das völkerrechtliche Prinzip der ungeteilten Sicherheit, demnach ein Staat nur soweit frei ist seine Sicherheit zu erhöhen solange es nicht die Sicherheit eines anderen Staates beeinträchtigt. Banderastan in der NATO beeinträchtigt nun mal unsere Sicherheit. Das können wir nicht zulassen, würde USA sich wohl auch nicht bieten lassen – siehe Kuba-Krise.

    4. “Der beschissene Vergleich” erfordert eine tiefere Einsicht und wie Henry Ford behauptet hat: schwere Arbeit.

      Zitat von Henry Ford:
      “Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt.
      Das ist wahrscheinlich auch der Grund,
      warum sich so wenige Leute damit beschäftigen.”

    5. Die Ukraine, genauer, die nazistische Putschregierung in Kiew, hat aber bereits 2014 die im Osten des Landes lebenden Russen angegriffen und aus dem Land zu vertreiben versucht. Hat 15.000 Tote gekostet. Mehr übrigens, als der “russische Angriffskrieg” seit 2022 an zivilen Opfern brachte,

  2. Natürlich hat der zweite Weltkrieg mit dem überraschenden Angriff der Sowjetunion im April 1945 auf Berlin begonnen. Die Millionen Toten davor können getrost übersehen werden wie auch die 14.000 Toten im Donbass durch ukrainischen Beschuss ignoriert werden müssen.
    Auch hier ist nur der Angriff der Russen entscheidend.

  3. “Anfangs sah es nicht danach aus – die Wende kam mit Stalingrad.”

    Ersteres halte ich “nur” für das offizielle Geschichtsnarrativ – Gespräche mit Zeitzeugen geben etwas anderes wieder!
    Demnach war Barbarossa genau so aussichtslos wie die Entfesselung eines 3.WK heute, nachdem der Hegemon und seine willfährigen Vasallen derzeit in EUR/Naher Osten/Asien strebt. Es ist ein strategisch zum Scheitern verurteiltes Unterfangen – morbid, inhuman und absolut zerstörerisch! In einem Wort: suizidal.

    1. Dem muss ich widersprechen. Damals (1941) gingen viele weltweit davon aus das die Sowjetunion im Winter besiegt ist. Besonders wegen Vergleichen mit dem 1. WK (Stellungskrieg im Westen, relativ schneller Kollaps des Zarenreichs im Osten) und der schnellen Kapitulation Frankreichs.

      Das ganze wäre auch durchaus möglich gewesen, ohne die Nazis mit ihrer irren Rassenideologie. Stalin war aus bekannten Gründen nicht besonders beliebt, wäre die Wehrmacht als Befreier aufgetreten statt als faschistoide Vernichtungsmaschine, wer weiss wie die Welt heute aussähe.

      Dasselbe gilt für den heutigen Hegemon. Hätten die Amis statt Guantanamo, Abu Ghraib, DU-Munition, Falluja, IS und Al-Nusra Rosinenbomber und Unterstützung beim Aufbau von Infrastruktur und Demokratie gebracht, der nahe Osten sähe politisch vermutlich völlig anders aus und es wäre der Iran, und trotz all der Kriegsverbrechen nicht Israel, der isoliert wäre.

      Was ich sagen will, ist, dass es nicht die Absicht ist, die sie scheitern lässt. Mit einem guten Plan sind/waren beide Unterfangen alles andere als hoffnungslos. Es ist die selbstverliebte faschistoide (quasi religiöse) Überzeugung der eigenen Überlegenheit, die nichts anderes zulässt als den “Untermenschen” komplett zu unterwerfen oder zu vernichten.

      Aus genau diesem Grund fürchte ich auch, dass die USA den Rest des Planeten mit sich in den Abgrund reissen werden. Wer so krank denkt, kann nicht zulassen, dass die Welt nicht vom ihm/ihr dominiert wird.

      1. Auch damals war die Propaganda gegen Stalin, Kommunismus und die Sowjetunion hochgefahren

        An der Taktik und den Methoden hat sich nichts geändert.

        Orwell war kein Prophet

      2. Danke für ihre Antwort, die ich als fundiert bezeichnen möchte!
        Aber da ist ein klitzekleiner Haken, der erklärt, warum da kein Widerspruch ist…

        “Das ganze wäre auch durchaus möglich gewesen, ohne die Nazis mit ihrer irren Rassenideologie. Stalin war aus bekannten Gründen nicht besonders beliebt, wäre die Wehrmacht als Befreier aufgetreten statt als faschistoide Vernichtungsmaschine…”

        Ja eben -> WÄRE <- die Wehrmacht als Befreier aufgetreten.
        Das ist sie aber nicht und hatte sie auch nicht vor. Und das war den Zeitzeugen (wie zB meinem Großvater, der mit dem vorletzten Verwundetentransport aus Stalingrad rauskam) VOR Kriegsbeginn durchaus bewußt! Wer es nicht vorher wusste, dem wurde es spätestens auf dem Vormarsch klar.
        …wird auch in Aussagen selbst von strammen Nazis so kolpotiert.

        Nur weil es niemand auszusprechen wagte/durfte, heißt das nicht, dass es nicht viele/alle wussten.

      3. Stalin war aus bekannten Gründen nicht besonders beliebt

        Stalin war nicht besonders beliebt? Er wurde von der großen Mehrheit regelrecht vergöttert!
        Klar gab es Repressionen und zum Teil Willkür, doch das wurde jetzt nicht auf Stalin persönlich projiziert, repressiv war das System an sich. Die Meisten jubelten diesen Repressionen zu, den zum Opfer fielen die allgemein verhassten s.g. “Volksverräter”. Das ist so wie wenn man jetzt in Deutschland die Reichsbürger oder meinetwegen die s.g. “Querdenker” verfolgen würde, ja klar würde die größte Mehrheit darüber jubeln.

        Außerdem: Ohne diese Repressionen in den 30ger und 40ger Jahren hätte die Sowjetunion sicherlich nicht lange überlebt und schon gar nicht im 2WK bestehen können. Die Bevölkerung war nach der Revolution zutiefst gespalten gewesen. Die politischen Gegner des Systems waren was Gewalt angeht auch nicht gerade zimperlich.

        1. War das mit der Beliebtheit nicht nach dem grossen Krieg? Ich will mir jetzt nicht anmassen zu wissen wie die Bevölkerung damals dachte, aber wer einen Grossteil seines Offizierskorps säubert (unter anderem), der sitzt alles andere als fest im Sattel (Paranoia und weisser Terror hin oder her).

          1. Auch vorher schon, die Repressionen wurden nicht von Allen, jedoch von einer großen Mehrheit bis Stalins Ableben durchaus befürwortet und mitgetragen worden. Die Säuberungen beim Militär und im Staatsapparat waren auch durchaus rational begründet gewesen und jetzt nicht auf persönliche Paranoia Stalins zurückzuführen. Es gab keine Einigkeit über die Zukunft der Sowjetunion unter den Kommunisten in der jungen Sowjetunion. Es gab im Grunde zwei Hauptströmungen. Die radikalen Anhänger Trotzkies, welche die Zukunft darin sahen die Revolution in die ganze Welt zu tragen, und die eher gemäßigten um Stalin herum, welche die Etablierung des Kommunismus nur auf die Sowjetunion beschränken wollten. Zwischen den beiden Gruppen tobte ein erbitterter Machtkampf. Was Terror angeht nahmen sich keine der Beiden Seiten was, Trotzkisten waren mindestens genauso wenn nicht noch übler gewesen.
            Darüber hinaus, hinter den Repressionen war gar nicht Stalin die treibende Kraft, sondern eher Lawrenti Beria, welcher später selbst in Ungnade fiel und zum Opfer seiner eigenen Politik wurde.

      4. “Hätten die Amis statt Guantanamo, Abu Ghraib, DU-Munition, Falluja, IS und Al-Nusra Rosinenbomber und Unterstützung beim Aufbau von Infrastruktur und Demokratie gebracht…………………..Es ist die selbstverliebte faschistoide (quasi religiöse) Überzeugung der eigenen Überlegenheit, die nichts anderes zulässt als den “Untermenschen” komplett zu unterwerfen oder zu vernichten.

        Aus genau diesem Grund fürchte ich auch, dass die USA den Rest des Planeten mit sich in den Abgrund reissen werden. Wer so krank denkt, kann nicht zulassen, dass die Welt nicht vom ihm/ihr dominiert wird..”

        genauso ist das, aber viel wichtiger ist der wahnsinnige ökonomische Erfolg der US-Eliten, die sich dumm und dämlich verdienen am Exzess der Kriegsindustrie und einer absolut devoten EU unter von der Leyen (man lese sich ein über ihre US-amerikanischen Vorfahren https://en.wikipedia.org/wiki/Ladson_family) und stramm stehenden deutsche Parteienlandschaft, die die Hacken zusammenschlägt, wenn die Amis anweisen und bereit ist bis zum Untergang sich zu unterwerfen unter den Hegemon und sein schon von lange vorher von George Friedman historisch untermauertes Konzept https://lostineu.eu/aus-fremden-federn-was-die-usa-von-ihren-europaeischen-vasallen-erwarten/

  4. Tja, keine Ahnung warum die Russen die friedliebenden Deutschen überfallen haben. Vermutlich liegt die Geschichtsschreibung an den Amis die ja die BRD so ab 1951 richtig renazifiziert hatten. Und jetzt mit Ukraine kommt der alte Heldenmut und die Heldenverehrung so richtig durch. Immer diese Orks, gut das wir Elfen sind…
    Wir können den Orks ja alles antun und den Orks in unseren Reihen erst recht. Denn wir sind Deutschländerwürstchen, ähm Elfen des Lichts. Alles was wir Leuten antun entspingt unserem Edelmut und dem hehren Empfinden für Gerechtigkeit. Was wir tun dürfen andere noch lange nicht. Das wäre ja ungerecht.

  5. Das seit 2014 mit Hilfe der USA herbeigeputschte Ukraine-Regime hat – nach Wegsperren jeder Opposition – seine eigenen überwiegend russischen Landesteile blutig niedergebügelt , soviel zur “Friedlichkeit” dieser Pseudo-Nation! Sie ähnelt dem ehemaligen Vielvölker-Konglomerat Jugoslawien, das prompt im Bürgerkrieg ebenso blutig zerfiel. Natürlich ist das Vorrücken der “friedliebenden” NATO und ihrer Vasallen für Russland eine Bedrohung und ein mehr als verständlicher Anlass zum “völkerrechtswidrigen, brutalen Angriffskrieg …” (Gebetsmühle, geschenkt!). Chapeau, Herr Lapuente!

  6. Gut gemacht, Herr Autor !

    Aber hoffentlich keine “schlafenden Wölfe” geweckt…..Nach den derzeitigen Ereignissen würde es mich nicht wundern wenn sie das Bundesverdienstkreuz für “neue, bahnbrechende Erkenntnisse in der deutschen Geschichtsforschung” erhielten :))

    1. Im Jahr 2021 weigerte sich Herr Durov, mit den russischen Behörden zusammenzuarbeiten. Und genau aus diesem Grund wurde er von Macron damals persönlich empfangen. Man sagte ihm: „Hier, Herr Durov, ein Verfechter der Meinungsfreiheit in Russland.“ So erhielt er 2021 den französischen Pass.

      Das Problem ist jedoch, dass er daran glaubte. Dabei ließen die Franzosen, insbesondere Macron, dieses Netzwerk tatsächlich nutzen, um Unruhen im Land zu schüren und ermöglichten es Personen, die gegen Russland eingestellt sind, es zu verwenden.

      Irgendwann sagte man Durov: „Nun, jetzt musst du uns helfen, du gibst uns Informationen, du gewährst uns Zugang.“ Er ist jung und glaubt an die Meinungsfreiheit im Internet und all das.

      Und jetzt ist er schockiert über die Forderungen der Franzosen, die ihn gestern noch für die Meinungsfreiheit gelobt haben und heute Zensur verlangen. Er hat, vielleicht zu spät, erkannt – und wird Zeit haben, darüber im Gefängnis nachzudenken –, dass die Franzosen die Meinungsfreiheit überhaupt nicht verteidigen.

      Der einzige Grund, warum sie ihn unterstützen, ist ihre antirussische Haltung.

  7. “Im Osten Berlins wurde mehr zerstört als im Westen der Stadt. Denn die Russen kamen aus dieser Richtung.”
    Nichts gegen den Autor und seine Überlegungen. Aber da ist auch ein kleines Missgeschick dabei.
    Die größten Zerstörungen im Osten Berlins waren Folgen der US/GB- Luftangriffe, m W 3 riesige, die das gesamte Zentrum in Schutt legten. Die westlichen Alliierten kannten schon die geplante Aufteilung Berlins.
    Es gibt eine Analyse dazu in der (DDR)- “Miltärgeschichte” so um die “Wendezeit”.

    1. RdL schrieb ja bereits:
      “Kurz und gut, dem Autor ist am Anfang dieses Kommentars die Vorgeschichte glatt entfallen. Aber Sie müssen ihm das verzeihen: Das ist die Macht der Gewohnheit.” (Glosse)😁

      Wäre es nicht eine so gute, gängige und probate Entschuldigung, dann könnte man auch bemängeln, dass er das östliche Dräsdn (Feb. ’45) als weiteres Beispiel vergessen oder irgendwie durcheinander gebracht hätte. 😉

    2. “Die größten Zerstörungen im Osten Berlins waren Folgen der US/GB- Luftangriffe, m W 3 riesige, die das gesamte Zentrum in Schutt legten.”

      Um es mal zu präzisieren: die Masse der Luftangriffe erfolgte erst zum Ende des 2.WKs (oder nach der “Aufteilung der Welt” in Jalta). Es betraf nicht nur das Berliner Zentrum, sondern in viel stärkerem (und verheerenderem) Maße das Umland mit seinen strategischen Industriezentren. Lohnende militärische Zentren blieben hingegen weitgehend verschont (wie zB der Fuchsbau bei FW/Spree als zentrales OKW/Heer) – aber das kann natürlich auch der schlechteren Erfolgswahrscheinlichkeit bei milit.Zielen geschuldet sein.

      Ein Beispiel von Industriezentren ist Oranienburg bei Berlin, wo u.A. die Auerwerke (später NARVA) ihr Rohstofflager hatte. Auer war der globale Patenthalter für Neonbeleuchtung, die bekanntlich auf dem Prinzip von leicht radioaktiven Edelgasen fusst. Die Bombardierung dieses Rohstofflagers am 15.3.1945 sorgt für eine massive radioaktive (Schmier-)Kontamination der Umwelt und macht Oranienburg bis Mitte der 80er Jahre zum global am heftigsten verseuchten (bewohnten!) Landstrich.
      Mit allen Folgen für die Bevölkerung (hinsichtlich Krebs und Lebenserwartung), besonders der ganz jungen und ganz alten Generation.

      Die Russen fallen hingegen damals schon vorwiegend durch (Bomben-)Angriffe mit milit. Zielrichtung auf, das scheint also bei denen eine lange Tradition zu haben. Dieses halte ich für honorierenswert – und anders lautende strategische Kommunikation aus der Worthülsenfabrik für extrem perfide, zumal es aus dem Wissen des Antagonismus vom eigenen Handeln heraus erfolgt!

    3. Es ist sowieso ein nicht zu vernachlässigbarer Fakt, dass unter den Kriegsgegnern Deutschlands die Russen diejenigen waren, die die größten Opfer zu bringen hatten, sowie den größten Verdienst bei der Besiegung der Wehrmacht zuzuschreiben ist.
      Was den westlichen Alliierten vor allem zuzuschreiben ist, ist die Zerstörung deutscher Städte, ziviler Infrastruktur und das Töten deutscher Zivilisten. Nicht einmal annähernd kommt da die Rote Armee der Sowjetunion heran.

  8. Ja, so sind wir. Immer wieder völlig baff. Immer wieder neu haut uns etwas aus den Schuhen, womit wir nie und nimmer gerechnet hätten, allen verfügbaren Informationen und allem Wissen zum Trotz. Da hilft dann nur noch laute Empörung, mit dem Finger auf irgendjemanden zeigen, den eigenen Größenwahn auf andere projizieren und sich an Werten festklammern, die wir selbst überhaupt nur dadurch erkennen können, dass jemand behauptet, sie für uns zu verteidigen. So durchdrungen sind wir von ihnen, dass wir sie ohne dies nicht einmal bemerkt hätten. Und wir begreifen dann staunend, wie wichtig wir offenbar sind, und dass es an der Zeit ist wieder wer zu sein. Altlasten in Form von Schuld beseitigen wir durch Umwandlung in Entschuldigungen, nun auch einmal zu tun, was wir nicht verhindert haben. Das ist unser Beitrag zu Gerechtigkeit, was , unfassbar, von einigen Völkern leider gar nicht so verstanden wird. Unsere tiefste Sehnsucht ist die nach Sicherheit, und dafür sind wir bereit alles zu geben, nicht nur einen Teil unseres Essbestecks, sondern auch sämtliche in der Verfassung festgelegten bürgerlichen Grundrechte. Und eifrig nähen wir so weiter am endlosen Flickenteppich weiterer Geschichten, die zu Vorgeschichten von uns wiederum völlig ahnungslos treffenden Ereignisse werden.

  9. So ähnlich hat vor Monaten ein ukrainischer Politiker ernsthaft den 2. Weltkrieg beschrieben:
    “Zuerst hat Russland die Ukraine überfallen, danach hat Russland dann Deutschland überfallen”.

    1. Ich erinnere mich da ein Interview mit „Jaz“ Also Jazenjuk (Tagesguck halt)
      immerhin brach die Moderation das Interview ab und die „Journalistin“ stammelte noch schnell: Ähm ja danke.
      Nicht schlecht so ein ÖR…🤮

  10. Ich mußte schmunzeln.
    Es wäre allerdings gut möglich das die Geschichte im Rahmen der “Zeitenwende” bald so oder ähnlich umgeschrieben wird.

    Drohnen über Brunsbüttel und über Geilenkirchen könnten somit Vorboten der zukünftig geplanten “Vorwärtsverteidigung” sein.

  11. Stand Januar 2024 hatten eintausend palästinensische Kinder mindestens eine Beinamputation. Viele davon ohne Betäubungsmittel.

    Vor zwei Wochen haben jüdische Siedler in der West Bank zwei 15-jährige palästinensische Schafshirten entführt, auf die beiden eingeschlagen, ihnen die Beine gebrochen, auf die beiden uriniert und ausgesetzt. Das geschah in der Woche vom 16.08.2024.

    Das sind die Werte für die sich die Bundesregierung im Ausland einsetzt.

  12. Danke erst mal für diese Glosse, die den Nagel auf den Kopf trifft!

    “Als die Russen 1945 Deutschland überfielen, traf es die Deutschen aus heiterem Himmel. Was hatten sie nur verbrochen?”
    Die Parallelen zur aktuellen Berichterstattung unserer “Qualitätsmedien” in Bezug auf Putin sind frappierend!

  13. Mal sehen (besser: hoffentlich nicht), ob in einigen Jahrzehnten von der plötzlichen, überraschenden und völlig unprovozierten Explosion einer taktischen Atombombe über einem völlig harmlosen Dörfchen Büchel und seinen ahnungslosen Bewohnern und friedlichen Traktoren sowie Kätzchen und Hundewelpen berichtet wird.
    Derzeit heißt dieses friedliche und harmlose Örtchen ja Kiew, und dort übt der Böhse Russki schon mal mit konventionellen Waffen seine Aggression. Höre ich jedenfalls ständig in den ÖR-Rundfunknachrichten.

    RdL hatte da schon den richtigen Riecher.

  14. Die NS und ihre zionistischen Förderer ermordeten mehr als 23 Millionen Russen in ihren Häusern, am Feld und in Konzentrationslagern. Sie nannten sie slavische Untermenschen.

    Doch im Gegensatz zu den Amerikanern und Engländern bomardierten sie keine deutschen Städte um Millionen harmloser Zivilisten als Hunnen zu ermorden.

    1. 29 Mio als Höchstzahl. 27 Mio sind von Historikern inzwischen als Minimum anerkannt.
      Allerdings überschreiten solche Zahlen das geistige Verständnis. Soviel Tod kann ein menschliches Gehirn nicht erfassen und schon gar nicht gefühlsmässig.

    2. Können Sie nicht mal diese Nazisprache lassen?

      Welche “zionistischen Förderer”? Falls Sie es nicht mitbekommen haben, aber die Deutschen (und ihre Helfer) haben damals auch mehrere Millionen Juden ermordet!

      1. Wenn die Wahrheit für Dich Nazisprache ist und die Zionisten-Trolle gute Menschen, dann bist du Reif für die EU Politik. 😂

        Die Zionisten waren nie an den Juden interessiert. Sie wurden nur mißbraucht um für Rothschild ein Königreich auf Kosten Palästinas zu erschaffen. Jene Zionisten, die jüdischen Glaubens sind, sind keine echten Juden. Sie sind Kaballajuden oder Frankisten, die das alte echte Judentum hassen. Rabbi Sneerson, ihr Oberer meinte vor dem Genocid “es gibt einen faulen Ast im Judentum. Wir müssen ihn absägen”. Gegen Ende des Weltkriegs ließ die USA und Israel ein Schiff mit 400 Juden an Board absaufen, weil sie meinten das Israel ohnehin schon genug Juden hat. Die USA hat sämtliche Dokumente aus dem 2. Weltkrieg beschlagnahmt damit man ihren Eliten nichts nachweisen kann. Englische Historiker meinen sogar, dass der gesamte 2. Weltkrieg ein Plan der Hochfinanz war und der Führer selbst ein Zionist. Klingt zwar plausibel (wegen seines sinnlosen Russlandfeldzuges) , aber kann ich nicht verifizieren.

      2. Lieber Eberadler, Zionisten waren unter der NS Verbündeten und Arier. Wenn ich damals gegen sie geschimpft hätte, hätten sie mich in ein Arbeitslager gesteckt.

  15. Ich bin der Meinung es ist noch viel schlimmer. Es wird nicht nur die Vorgeschichte ignoriert, sonder jeglicher Kontext wird ausgeblendet. Wer sich nicht selbständig in zb alternativen Medien informiert, bzw selbst recherchiert, der kennt genau nur noch eine Perspektive.

    Und das zieht sich durch alles, durch die ganzen Gesellschaften hindurch. Es ist mittlerweile soweit, dass man mit konformen (ich sag indoktrinierten) Menschen über fast nichts mehr sprechen kann. Bereits bei relativ simplen und eigentlich unpolitischen Themen wie zb einem Virus springen die alle auf Kommando in den Schützengraben und beharken alle und jeden der es wagt das Thema von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten.

    Winston Smith lässt grüssen, und der kannte solche Dinge wie smartphone oder die pawlowschen KIs noch gar nicht.

    1. Am 13. April ist Wien durch die Sowjetunion befreit worden, vorher am 9. April 1945 wurde in Kaliningrad (Königsberg) dem Großendeutschen Wahnsinn ein Ende für immer bereitet. Die Russen hatten auch Kant gelesen und auch besser verstanden, als der/die deutsche/n Doofmann oder Dooffrau.

  16. An diese Stelle als Erinnerung eine Empfehlung.
    Fünfteilige Dokumentation, mit Untertiteln in englischer Sprache über die abgeschnittene Wahrheit und die ausführliche Vorgeschichte 2014-2021. Mit vielen Interviews, wahren Geschichten und Bildern aus dieser Zeit.

    All Jene wie unser @Ottono, der meint Russland hätte die Ukraine einfach so “überfallen” sollten sich diese Doku ansehen und sich selbst vielleicht fragen, weshalb habt ihr das zugelassen und unterstützt und ob ihr ernsthaft von Russland erwartet hättet dabei genauso weiter tatenlos zuschauen zu müssen?

    (YouTube) The truth about the war in Ukraine | Part 1 | Full Documentary
    The truth about the war in Ukraine | Part 2 | Full Documentary
    The truth about the war in Ukraine | Part 3 | Full Documentary

    links zu weiteren Teilen folgen im Anschluss

    1. “….und sich selbst vielleicht fragen, weshalb habt ihr das zugelassen und unterstützt …”

      Hier muss ich eine Lanze für die Deutschen brechen, die hatten wirklich keine Ahnung. In den Medien wird uns seit 50 Jahren eingeredet wir wären die guten und alle anderen wären die bösen. Und die meisten glauben dass wirklich. Von dem Brand in Odessa wo ca, 50 Menschen lebendig verbannten oder dem Beschuss auf Donbass wo ca. 14.000 Russen getötet wurden kam in unseren Medien NIX, nicht mal eine Fußzeile.

      Ne ne, es ist eine kleine Gruppe korrupter und krimineller Politiker Medienhuren, Banken die Russland überfallen möchten. Die Bevölkerung hatte von diesen Plänen nicht die leiseste Ahnung. Das weiß ich weil ich die ganze Zeit hier war und die westlichen Medien verfolgt habe.
      Zuerst dachten die Menschen die Proteste auf dem Maidan gehen darum sich entweder der EU oder Russland zuzuwenden, das dort in der Menge eine Vikky “Fuck the EU Nuland” und wahrscheinlich die halbe CIA Belegschaft rumgeschlichen sind und Kekse und in der Amerikanischen Botschaft Dollarnoten an die Protestierenden verteilt hat um die Regierung zu stürzen, auch davon wussten wir nichts. Und vor allen Dingen wussten wir nichts davon das die NATO schon weitreichendere Pläne mit diesen Ukrainern hatte, nämlich sie als Frontstaat gegen Russland hochzurüsten. Auch davon keine Spur in unserer Medienlandschaft. Diese ganze Katastrophe ist eine einzige von den USA koordinierte und orchestrierte Psy-Op gewesen.

      Aber Danke für die Links, dem einen oder anderen wird sie sicher nicht schaden.

      1. Ich weiß natürlich wie das läuft und dass hinterher es keiner gewusst haben will. Doch man will es doch auch nicht wirklich wissen, es ist natürlich viel leichter die Rosa Brille anzubehalten, nicht auf den link zu klicken und Alles was seine Weltanschauung in Frage stellt schlicht als “russische Propaganda” abzutun.

        1. Natürlich schützt Unwissenheit vor Strafe nicht. Ich meine andere haben sich ja auch die Mühe gemacht und haben selber (Z.B. auf Russischen Kanälen) recherchiert und Mann muss sich schon die Frage stellen warum das so wenige getan haben.
          Und vor allem muss noch eine Frage gestellt werden, haben die Deutschen Ihre Vergangenheit komplett verdrängt? Wie kann man guten Gewissens heute wieder Deutsche Panzer nach Kursk schicken?

          Nicht falsch verstehen ich möchte hier niemanden frei sprechen, und ich hoffe das jeder seine gerechte Strafe früher oder später erhalten wird. Aber so eine Propaganda wie die letzten zehn Jahre habe ich noch nie erlebt. Ich konnte mir nicht mal vorstellen das so eine allumfassende Aneinanderreihung von Lügen überhaupt möglich ist ohne das dieses gewaltige Lügengebäude zusammenbricht.

          Sowas ist nur durch eine perfekte Gehirnwäsche möglich und ganz ehrlich, wenn es Telegramm nicht gegeben hätte, hätte ich wohl auch keine andere gute Informationsquelle gehabt.

          Du glaubst gar nicht wie wichtig Telegram für mich in den letzten Jahren geworden ist. Wenn Sie Pawel Durow weichklopfen, dann sollte irgendjemand in Russland schon eine Folge-socialmedia- Service anbieten können, auf dem ebenfalls Informationen ohne Zensur und frei ausgetauscht werden können.

          Oder zumindest so “frei” wie möglich. niemand braucht Menschen, Drogen,- und Waffenhändler auf einer Plattform die auch von Jugendlichen und teilweise auch Kindern genutzt werden.

  17. Deutschland revanchiert sich für die zwei verlorenen WW, aber in einer Weise, die jeder als WIRR bezeichnet, letztendlich, aber diesmal siegen wird.
    Die heutige EU, wird in ihrer möglichen Zukunft weiterhin bestehen, aber dann ohne wenn und aber!
    Es könnte soweit gehen, das Deutschland auch die USA unter ihre Politik stellen wird.
    Die nicht respektierte Merkel, hatte, warum auch immer, schon vor Jahren darüber gesprochen. Das die vereinigten Staaten von ‘Atlantik’ entstehen kann.
    Aus rein ökonomischen Gesichtspunkten, durchaus verständlich, da der Westen am Boden liegt und wenn dann das preisleistungsverhältnis irgendwann stimmt, kommen die internationalen Investoren und bauen ihre vereinigte Staaten so aus, das diese dann eine komplette Kontrolle darüber verfügen.
    Ich wünsche den jungen Generationen, viel Kraft und natürlich geistige Freiheit für ihre persönlichen Entwicklungen.

  18. Sehr guter Artikel.
    Seit 2014 sag ich ab und zu meiner Frau, warte mal noch ein paar Jahre, dann steht in den Geschichtsbüchern hier, dass die Sowjetunion damals Deutschland überfallen hat.

  19. Witz dazu:
    Sowjetsoldaten stürmen den Reichstag und hissen die Sowjetfahne. Alle sind begeistert, nur Iwan macht ein trauriges Gesicht.
    Iwan, warum schaust Du so traurig, wir haben den Krieg gewonnen?
    Aber den Propagandakrieg hat Goebbels gewonnen.
    Witzende

    Ja klar, Vorgeschichte. Für mich war immer klar, dass das, was da ab 2014 in der Ukraine geboten wurde, nichts anderes als Kriegsvorbereitungen der NATO waren. Das habe ich immer wieder ins Telepolis-Forum geschrieben, hier eine Auswahl, beginnend ab 2016:

    https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/USA-spaehten-fuer-Assange-Anklage-Veranstaltungen-in-Deutschland-aus/Wird-nun-auch/posting-37482460/show/
    https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/USA-spaehten-fuer-Assange-Anklage-Veranstaltungen-in-Deutschland-aus/Wird-nun-auch/posting-37482460/show/
    https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Parteitag-der-Linken-Wie-passen-offene-Grenzen-mit-realen-Abschiebungen-zusammen/Ich-verstehe-das-nicht/posting-32507906/show/
    https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Tuerkei-Militaerputsch-offiziell-beendet/Guelen-als-Drahtzieher/posting-28912993/show/

    Jetzt sieht das so aus, als ob ich mich hier als besonders schlaues Kerlchen produzieren will. Abstreiten hülfe nicht (teilweise zurecht). Aber was ich sagen will: man konnte es wissen. Mit etwas Marx und mehr noch Lenin konnte man das erkennen. Um so blamabler für die Linkspartei, dass sie nicht einmal ansatzweise kapiert hat, was los ist. Jürgen Elsässer hat es kapiert. Aber das ist ein anderes Thema.

    Es wird nun gemeldet, dass die Russen bei Pokrowsk durchbrechen und das sei gefährlich, denn ab da gäbe es keine der Befestigungen mehr, die ab 2014 gebaut worden seien. Derart tiefgestaffelte Festungen? Das heißt, dass die NATO mit genau diesem Krieg gerechnet hat. Die haben garantiert nicht die Ukrainer gebaut. Die hatte ja im Jahr 2015 Geld, vor allem von Deutschland bekommen, um die Grenze zu Russland zu befestigen. Sie kamen zwei Kilometer weit, dann war das Geld alle.
    Das ungemein elegante Verfahren der ukrainischen Inflationsvermeidung: wo eben noch Geld war, ist plötzlich keins mehr. Och diese Korruption, meint man dann in Berlin. Nix Korruption, das Asow-Regiment kassiert das aufgrund seines Gewaltmonopols. Wir haben Asow mit unseren Steuergeldern zu einem Milliardenunternehmen gemacht. Sie expandieren auch kräftig, hier zum Beispiel beim Aufbau der Atomwaffen Division in USA. 16 mal findet man Azov, das die Terrororganisation regelrecht aufgebaut hat. Da landen unsere Steuergelder, im weltweiten Nazi-Support:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Atomwaffen_Division

    Eins hat Roberto vergessen. Die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation der Nazis wurde erst von den drei Westalliierten erhoben. Die Sowjetunion, die ein möglichst schnelles Kriegsende wollte, schloss sich dem nicht an.
    Nach der Befreiung von Auschwitz war sie dabei.
    Frage: was war der 7.10. anderes als Auschwitz? Und warum ist diesmal nicht bedingungslose Kapitulation die daraus resultierende Forderung?
    Ja, Vorgeschichte. Mach mal, Roberto. Darauf warte ich schon lange.

  20. Die Geschichte schreiben immer die Sieger.

    Ich habe schon oft mit Zeitzeugen geredet und was man da über die Amerikaner hört ist grauenhaft. Die erschossen zum Gaudium vom Flieger aus Kleinkinder und befreiten kein einziges KZ.

    Aber man hört nur die guten Sachen, weil zum Essen hatten sie ja genug.

    Auch die Russen waren keine Gentlemans. Was aber nicht verwundert, wenn man sie als Untermenschen brandmarkt und 23 Millionen von ihnen ermordet. Aber sie haben die Menschen aus den Konzentrationslagern befreit und vielen damit das Leben gerettet.

    1. Weit davon entfernt, gute Worte über die Amis zu verlieren, möchte ich doch hinweisen, dass sie sehr wohl KZ befreiten. So zum Beispiel das Lager Buchenwald bei Weimar.

      1. Es hat halt jeder seine Quellen: Nach amerikanischen Augenzeugen kamen den Amerikanern Häftlinge entgegen. Das spricht für die Annahme, dass sie vor Ankunft der US-Truppen die Macht innerhalb des Lagers gekippt hatten. Dass der Lagerkommandant sie gegen die US-Truppen auf den Weg geschickt haben könnte, ist wohl eher nicht anzunehmen.
        Gegenüber den veröffentlichten Aufnahmen von Leichen ist die gleiche Skepsis angebracht wie gegenüber allen anderen Fotos oder Filmen von Leichen – auch den fiktiven aus Krimis: Sie unterliegen bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt sehr schnell Verwesungsprozessen und sind nach wenigen Tagen nicht mehr auffindbar. Abhängig von der Qualität des Untergrunds und dessen Besiedelung durch Klein- und Kleinstlebewesen.
        Was mich immer wieder erstaunt: An wieviel “Buchenwald” sich seine Befreier erinnern. Nur nicht an den Schwur der Häftlinge .

      2. Am 11. April 1945 befreien sich die Häftlinge des KZ Buchenwald durch einen jahrelang geplanten bewaffneten Aufstand selbst. Um 14.30 Uhr, auf Befehl des Internationalen Lagerkomitees, gibt der Kommandant des Internationalen Militärkomitees, der französische Luftwaffenoberst Colonel Manhès den Befehl zum Angriff. Die Häftlingsgruppen stürmen die von der SS besetzten Wachtürme und die Lagerumzäunung. Um 15.15 Uhr haben die Gruppen bewaffneter Häftlinge den Widerstand der SS gebrochen. Erst zwei Tage später übernimmt eine Abteilung der 3.US-Armee das Lager. Sie ist überrascht an den Toren bewaffnete Häftlinge zu sehen, das Lager Buchenwald hatte sich selbst befreit.

        Durch den unbeugsamen Widerstand der Antifaschisten sind 21.000 KZ-Häftlinge aller Nationalitäten vor dem sicheren Tod gerettet worden, unter ihnen 3.000 jüdische Menschen und 903 hilflose Kinder (in den Augen der SS und der deutschen Konzerne unnütze Esser). Der US-Armee werden am 13. April 1945 220 gefangene SS-Leute übergeben. Durch die Organisation des Widerstands gelang es dem Internationalen Lagerkomitee 1 Maschinengewehr, ca. 100 Pistolen, 16 Handgranaten, 106 selbst gefertigte Handgranaten, 1.100 Brandflaschen und 50 Hieb- und 100 Stichwaffen zu erbeuten.
        Aus dem Nachruf für Emil Carlebach, dem ehemaligen Vorsitzenden des Illegalen Lagerkomitees von Buchenwald – Emil Carlebach hat diese Angaben anhand von US-Archiven in seinem Buch “Tote auf Urlaub” belegt)
        https://kaz-online.de/artikel/nachruf
        Zudem wurden die Häftlinge auch in der Waffenproduktion eingesetzt – ein solcher Betrieb die “Gustloff-Werke Weimar” befanden sich unterhalb des Lagers. Dadurch gelang es das eine oder andere Stück ins Lager zu schmuggeln. Außerdem verfügten Häftlinge über einen ebenfalls illegalen selbstgebauten Radio-Empfänger so waren sie über den Vormarsch der US-Armee (als Reserve und Hinterhand) bestens informiert waren.

        1. Es stimmt, dass die Buchenwaldhäftlinge sich erhoben. Aber ich möchte zu bedenken geben, dass ohne den Vormarsch der Amis und der Tatsache, dass ein großer Teil der SS deshalb bereits geflohen war, die Aussichten nicht gut gewesen wären.

          Durchaus zum Thema passend: Der Thüringische Ministerpräsident Ramelow, ein rechter Sozialdemokrat, der für die LINKE antritt und der immer mal wieder die DDR mit der für Westimporte übliche moralischen Selbstüberhöhung bemistet, hat das Konzept der Gedenkstätte Buchenwald heftig kritisierte. Einer seiner Punkte war, dass die jüdischen Naziopfer keine eigene Stele, wie sie für die einzelnen Nationen errichtet wurden, erhalten hatten. Klar, dass er sich weder informierte oder gar mit Menschen sprach, die dass verantworteten und verwalteten. War halt Antisemitismus, den der Wessi beim Drecksossi klar erkannte.
          Ich bin aus verschiedenen Anlässen einige Male in der Gedenkstätte gewesen und erinnere mich einer sehr kompeten Führung vor uns, einer Gruppe Berliner Oberschüler, wo das tatsächlich angesprochen wurde. Man habe das nicht gewollt, um nicht dem faschistischen Irrsinn zu folgen, dass französische, deutsche; ungarische Juden keine Franzosen, Deutsche oder Ungarn sind. Ich weiß nicht, ob ich die gleiche Entscheidung getroffen hätte, wenn sie bei mir gelegen hätte. Der eliminatorische Antisemitismus ist schon etwas sehr zentrales im deutschen NS und nicht beliebiger Terror. Aber es ist keineswegs so, dass man die Entscheidung einfach verdammen und die Motivation als ihr Gegenteil interpretieren kann. Aber gut, Ramelow kann und dass die Frage am Wochenende Höcke oder Ramelow heißen könnte, und ich würde mich nicht für Höcke entscheiden, macht nicht wirklich froh.

  21. Die Geschichte schreiben immer die Sieger.

    Ich habe schon oft mit Zeitzeugen geredet und was man da über die Amerikaner hört ist grauenhaft. Die erschossen zum Gaudium vom Flieger aus Kleinkinder und befreiten kein einziges KZ.

    Aber man hört nur die guten Sachen, weil zum Essen hatten sie ja genug.

    Auch die Russen waren keine Gentlemans. Was aber nicht verwundert, wenn man sie als Untermenschen brandmarkt und 23 Millionen von ihnen ermordet. Aber sie haben die Menschen aus den KZ befreit und vielen damit das Leben gerettet.

    1. Die einzige “Zeitzeugin”, mit der du schäbige Antisemitin und Holocaustleugnerin gesprochen haben dürftest, ist Haverbeck, die hoffentlich ein langsames, qualivolles Ende erfahren wird.

    2. Hör auf. Die US-Amerikaner haben beispielsweise Dachau befreit. Oder Außenlager von Buchenwald wie das Jonasthal (Militärische Anlage. Politisches Führungszentrum “Führerhauptquartier”, oder Forschungsanlage Zweck bis heute unbekannt. errichtet von KZ-Häftlingen aus Buchenwald), den Kohnstein (Produktionsort der V2, Außenlager von Buchenwald), den Walpersberg bei Kahla (Unteridischer Produktionsort des ersten Jets und vorgesehener Produktionsort des ersten Stelth-Bombers H-IX) Von Zwangsarbeitern errichtet. Know How wurde in die USA verbracht, Anlagen wurden gesprengt. Das Zeiss-Archiv wurde auch von Jena befreit (d.h. in die Amerikanische Zone gebracht dort eine Gegenfirma aufgezogen). Ebenso wie das Junckers-Archiv in Dessau (das vor ein paar Jahren überraschend bei Boeing wieder gefunden wurde) Der Quedlinburger Domschatz wurde von Quedlinburg “befreit” (heißt in die US-Zone gebracht und erst in den 1990ern wieder zurückgegeben) wie die eingelagerten Kunstschätze und das Reichsbankgold von Merkers. (die Kunstschätzte und das Reichsbankgold wurde aus Kriegsgründen in eine ehemalige Kalimine gebracht. US-Truppen beschlagnahmten die dort eingelagerten Kunstschätze und das Reichsbankgold und verbrachten es in die US-Zone wo sich die Spur verliert) Uswusf. Die Guten haben waren immer nur am befreien vor allem wenn in die eigene Tasche befreit wurde.

  22. “Man muss das nun wirklich nicht für lobenswert erachten: Aber überraschend war es nicht – die Motive lagen seit mindestens 2014 auf dem Tisch.”

    Das ist mir nicht wirklich klar. Der Bürgerkrieg im Donbass wurde von beiden Seiten auch aus strategischen Gründen gewollt:

    Von der ukrainischen Seite, weil die Putsch-Regierung sich nur dann sicher über Wahlen legitimieren konnte, wenn die Wählerhochburgen von Janukowitsch nicht mitwählen. Wo waren diese Hochburgen? Auf der Krim, im Donbass und in Odessa. Die Krim wollte eh zu Russland – das war also auch im Interesse der Kiewer Putschregierung, zumindest was die Menschen betraf. Man ließ es geschehen, und veranstaltete anschließend großes Empörungstheater. Den Donbass hat man mit Krieg überzogen und so seine kulturell russischen Bewohner von den Wahlen ausgeschlossen. Damit konnte man Wahlen abhalten, die ein Westukraine-Kandidat auch gewinnen würde.

    Denn Odessas Bevölkerung alleine konnte man verkraften und außerdem musste es wegen dem Zugang zum Meer gehalten werden. Am 2. Mai 2014 wurden die dortigen Anti-Maidan-Proteste in einem Blutbad beendet.

    Russland hat der Bürgerkrieg auf ukrainischem Boden aber auch insofern in die Karten gespielt, weil ein Staat, auf dessen Territorium ein solcher Konflikt herrscht, laut Statuten kein NATO-Mitglied werden kann. Ideal war für Russland die Art von eingefrorenem Konflikt, für den die Minsk-Vereinbarungen gesorgt hatten.

    Auch 2022 hatte Russland deshalb eigentlich immer noch ein strategisches Interesse daran, den Donbass in der Ukraine zu halten. Also, was waren die Motive? Liegen die wirklich so auf der Hand – seit 2014?

    Die Ukraine drohte zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns mit einer massiven Eskalation, aber ob das wirklich der Plan war oder bloß ein Schachzug, um Russland zum Angriff zu provozieren, werden wir vielleicht nie erfahren.

    Man hätte aber auch dann noch die unterschwellige, indirekte Unterstützung des Donbass einfach intensivieren können, ohne einen richtigen Krieg anzuzetteln. Russland muss noch ein anderes Motiv gehabt haben. Das Ziel war und ist ein Regime Change in der Ukraine, aber das gilt seit 2014, warum also die Strategie-Änderung 2022, die für Russland auch eine riesige Menge Nachteile brachte?

    Übrig bleibt für mich nur, dass man der Bevölkerung des Donbass den Krieg nicht mehr länger zumuten konnte. Er war in Russland wohl auch innenpolitisch nicht mehr zu rechtfertigen, wo das Leid der Donbass-Bevölkerung 8 Jahre lang jeden Abend über den Bildschirm flimmerte.

    Vielleicht, und damit auch verbunden, hatte man auch die Einschätzung, dass die 2022 erneut sehr aufgerüstete Ukraine ohne Russlands offenes Eingreifen den Krieg für sich entschieden hätte – auch, weil die Donbass-Bevölkerung nach 8 Jahren Belagerung zermürbt war. Sie hatten was gut bei Mütterchen Russland nach 8 Jahren Kopf hinhalten.

    Aufgeben war deshalb für den Kreml keine politisch überlebbare Option. Zumal beim Sieg der Ukraine eine Art Genozid zu erwarten gewesen wäre, dem der Kreml dann einfach zugeschaut hätte – die Leute, die die Maidan-Ukraine 8 Jahre bombardiert hat, will sie ja nicht als Wähler haben und so ihre Macht riskieren, oder?

    1. “weil ein Staat, auf dessen Territorium ein solcher Konflikt herrscht, laut Statuten kein NATO-Mitglied werden kann.”

      Da hat der tschechische Präsident eine andere Sicht: “President Pavel: Ukraine might join NATO without controlling all its territory”
      https://english.radio.cz/president-pavel-ukraine-might-join-nato-without-controlling-all-its-territory-8826109

      “Der tschechische Präsident Petr Pavel erklärte, dass der Beitritt der Ukraine zur NATO möglicherweise
      keine vollständige Kontrolle über ihr gesamtes Hoheitsgebiet erfordert. In einem Interview für
      Novinky.cz zog er eine Parallele zur NATO-Mitgliedschaft Westdeutschlands in der Nachkriegszeit
      trotz der sowjetischen Besetzung eines Teils des Landes. (…) ”
      Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

      Und der Westen Deutschlands war also nicht besetzt?

      1. Mal davon abgesehen, dass das von Pavel eine gewagte Minderheitenmeinung ist: Ich habe ja von Konflikt gesprochen. Wenn die Ukraine auf die Gebiete vorläufig verzichtet – so wie die BRD 1949 mit dem Grundgesetz, das eben als aktuell gültig und vorläufig charakterisiert war -, dann ist der militärische Konflikt beendet. Darauf würde die Analogie zu Deutschland m.E. hinauslaufen. Davon ist die Ukraine noch ein ganzes Stück weg.

        Der Sinn der NATO-Regelung ist ja, dass kein Mitgliedsstaat das Bündnis für seine privaten Territorialkonflikte instrumentalisieren soll. Die BRD hatte rhetorisch nie auf die DDR-Gebiete verzichtet, es gab aber einen hundertprozentigen Konsens in der BRD, die Wiedervereinigung nicht mit militärischen Mitteln zu erzwingen. Das ist hier entscheidend.

        Wie gesagt, schon mit Blick auf diese Option muss der Kreml eigentlich ein Interesse daran gehabt haben, dass der Donbass in der Ukraine bleibt, um so einen innergesellschaftlichen Konsens in der Ukraine pro NATO zu verhindern. Und so habe ich auch deren Position bspw. bei den Minsker Verhandlungen verstanden.

        Die gerne vorgebrachte Unterstellung, dass es Putin darum ginge, die russischen Gebiete quasi “heim ins Reich” holen zu wollen, ist ausgemachter Blödsinn, auch wenn es in RU sicher Kräfte außerhalb des Kreml gibt, die so ticken und damit der NATO in die Karten spielen.

  23. “Wo ist da die Analogie?”
    Schließlich gibt es doch nur einen Bösen im Ukrainekrieg, den Feind, den Zerstörer, den grundlosen Angreifer!
    Und bitte nicht vergessen: Die Ukraine verteidigt unsere Werte, unsere Freiheit unsere Lebensweise und unseren Wohlstand.
    ……………………………………………….
    Eine Erwiderung:

    Fakt ist, es gibt keinen Krieg ohne einen Angreifer. Folgerichtig sind alle Kriege nach der UN-Charta verboten und wenn es sie doch gibt, dann sind sie allesamt völkerrechtswidrig – zudem verstoßen sie allesamt gegen die Menschenrechte. Das haben wir aber ziemlich lange Zeit unter den Tisch gekehrt.
    Diese Begrifflichkeiten hörte man erstmals seit sich der ukrainische Bürgerkrieg mit über 14.000 Toten – (je nach Sichtweise wunschgerecht, soweit man die Aussagen von Frau Merkel und Herrn Hollande zu den Minsker Abkommen als wahr einstuft) – ausweitete, indem Russland offizielles Militär in das Separatistengebiet einmarschieren ließ.

    Es war zunächst der Hilferuf der ukrainischen Separatisten, der zu der sogenannte russische “Spezialoperation” führte. Die tatsächlichen Gründe sind wesentlich weitreichender. Tatsächlich sahen die Russen sich zunehmend durch die immer näher heranrückenden westlichen Waffen samt NATO-Bündnis bedroht und das strategische Gleichgewicht durch den möglichen Verlust der russischen atomaren „Zweitschlagfähigkeit“ beeinträchtigt.
    Genau darüber wollten die Russen mit den USA bzw. der NATO gemeinsam verhandeln, was aber auf absolut taube Ohren stieß und als Rückabwicklung der gesamten westlichen Entwicklung der ehemaligen Ostblockstatten medial und politisch verkauft wurde.
    Brisant dabei ist, dass dieses Sicherheitsbedürfnis bereits Gegenstand der deutschen Wiedervereinigung war – und schon damals mündliche Zusagen gemacht wurden, dass sich die NATO nicht weiter nach Osten ausweiten würde.
    Die dummen Russen haben sich also mehrfach über den Tisch ziehen lassen, weil sie glaubten Teil einer neuen gemeinsamen Wohlstands fördernden Entwicklung zu sein und einen festen Platz am europäischen Tisch zu haben.
    Mit dem vergifteten Assoziierungsabkommen das die EU der Ukraine angeboten hat, unter der Voraussetzung dass die Ukraine ihre russisch dominierte wirtschaftliche Zugehörigkeit aufgibt, war völlig klar, dass die russische Träumerei in die Irre führte, zumal der erfolgte Umsturz nicht wie Regen vom Himmel fiel, sondern insbesondere von den USA finanziert und westlich unterstützt wurde.

    Bekannter Merksatz:
    “Das Unglück kommt nicht wie der Regen,
    sondern wird von jenen gemacht,
    die einen Nutzen davon haben.”

    Hinzu kommt ein anderer Aspekt, nämlich die starke Aufrüstung der Ukraine, die die von Russland unblutig annektierte Krim zurück haben wollte und oft genug damit drohte, diese mit Waffengewalt wieder einnehmen zu wollen. Es war also nicht nur der separatistische Donbass bedroht, sondern auch der russische Standort der Schwarzmeerflotte auf dem Krim – und diese Bedrohung steigerte sich derart, dass die Russen letztendlich den ersten Schritt hin zum Krieg wählten – und dass, obwohl sie zunächst kräftemäßig gar nicht für eine große Invasion, sondern eben lediglich für eine militärische Spezialoperation gerüstet waren.

    Die verfassungsmäßig neutrale Ukraine, die mit dem Budapester Memorandum die ihre aus Sowjetzeiten stammenden Atomwaffen abgaben, dieses neutrale Land, in dem Russen und Ukrainer einander wohlgesonnen und in Eintracht miteinander leben konnten, existiert nicht mehr, seit diese friedfertige Haltung aus der Verfassung gestrichen wurde und statt dessen der NATO-Beitritt und die EU-Zugehörigkeit dort Eingang fanden.
    Jetzt gibt es keine Spezialoperation mehr, sondern Krieg und dieser Krieg muss von beiden Seiten um jeden Preis gewonnen werden, weil dem Verlierer ein erheblicher Gesichtsverlust droht. Verloren haben aber bereits beide direkt beteiligten Länder in erheblichem Maße. wobei das Ausmaß noch gar nicht genau feststeht.

    Nebenbei ist auch die halbe Welt betroffen durch Klima vergiftenden Waffeneinsatz, durch Wohlstandsverluste auf Jahrzehnte, die der Sanktionspolitik geschuldet sind – ebenso wie die finanzielle und militärische zig Milliarden hohe Förderung des Westens, die vor allem an der Front verpulvert wird – und auf der anderen Seite fließt das Geld in Strömen in fremde Taschen. Vor allem in amerikanische. In deutsche auch? Nein eher nicht, denn jeder Euro z.B. bei Rheinmetall gehört letztlich den Kapitalgebern aus Übersee.
    Ganz nebenbei geht es auch um Bodenschätze, deren Wert auf mehrere Billionen geschätzt wird und auf Ausbeutung lauern. Da kann man nicht klein beigeben oder sich einen unerwünschten Frieden wünschen.

    Der Dumme ist immer der, der vorzeitig auf dem Friedhof liegt, egal ob das nun Russen oder Ukrainer sind. Glücklich scheint der, der sie dorthin schickt und alles erbt. An jenen Glücklichen scheint es vorerst keinen Mangel zu geben.
    Das Unglück endet auch nicht mit einem egal wie gearteten Frieden, sondern findet eine Fortsetzung.
    Das Gift von Hass und Feindschaft wirkt lange fort. Das sollten vor allem Deutsche wissen, die immer noch der Vergangenheitsschuld ihrer längst weggestorbenen “Vorväter” verpflichtet sind – auch wenn diese Vorväter nur Befehlen gehorchen mussten, um nicht selbst Opfer der Herrschenden zu werden. Hätten sie nicht gehorcht, wären sie die Bösen gewesen und weil sie gehorchten sind sie die Bösen. Es ist so einfach böse zu sein, das die Guten gar nicht mehr merken, wenn sie selbst böses tun.

  24. Für eine Satire leider etwas zu lebensnah. Da gab es ja schon einen ukrainischen Ministerpräsidenten – den Favoriten von Victoria Nuland (“Jaz is the Man”), Arsenij Jazenjuk nämlich, der – unwidersprochen!!! in der Tagesschau von einem “russischen Einmarsch in Deutschland” schwafelte. Und er meinte genau die Ereignisse des Jahres 1944/45!

    Zur besonderen “Qualität” des deutschen Ostfeldzuges “Unternehmen Barbarossa” hier mal eine Ausgabe von Geschichten aus Wikihausen, der sich um die Massaker der Deutschen im heutigen Weißrussland dreht, und deren absichtliche (!!) Löschung aus der Wikipedia:

    https://youtu.be/qDft2725JQ4

    Das auch als Denkanstoß, wie die neuen deutschen Großmannstöne und Verurteilungen des “russischen Angriffskrieges” in der Ukraine in Weißrussland angesichts dieser Geschichte ankommen. Ein Land, das damals je nach Berechnung ein Viertel bis ein Drittel seiner gesamten Bevölkerung verloren hat. Und zwar nicht bei Kampfhandlungen oder als Soldaten, sie wurden systematisch vernichtet. Erschossen, erschlagen, und bei lebendigem Leibe verbrannt. In Frankreich fand ein entsprechendes Massaker (eines!) in Oradur sur Glane statt. Bis heute ein Mahnmal unfaßbarer Verbrechen deutscher Truppen.

    Die dafür verantwortliche SS-Einheit war zuvor von der Ostfront nach Frankreich verlegt worden. Sie hatten ihr “Handwerk” im Ostfeldzug gelernt. Unter anderem in Weißrussland, das hunderte “Oradurs” kennt.

    1. Welche Ungeheuer Kriege hervorbringen, haben sie eindrucksvoll beschrieben. Ich kenne solche Geschichten sowohl von deutschen, als auch von russischen Soldaten und auch von polnischen Zivilisten, die aus der Ukraine vertrieben wurden. Alle diese Zeitzeugen gehörten eben nicht zu den mordenden Monstern und hatten nichts mit ihnen gemein. Ich kenne die Geschichten, wie man nur unter Lebensgefahr den gefangenen Zwangsarbeitern ein Brot zustecken konnte und über ihre Dankbarkeit bei Kriegsende und dem damit verbundenen Revanchismus.
      Genau deshalb bin ich gegen Kriegsgewalt und deren Folgen unter denen vor allem Unschuldige zu leiden haben.

      Nun züchen wir neue Ungeheuer, die ihr Unwesen treiben! Wohl gemerkt auf beiden Seiten, denn der Unmensch bleibt ein Unmensch, egal auf welcher Seite er steht. Wenn das Verbotene im Krieg erlaubt ist und mit heiligem Segen versehen seinen Lauf nimmt, entfalten sich die schrecklichsten Verbrechen zur skrupellosen Gewohnheit. Genau das brauchen wir offenbar wieder.

  25. Und dann rannte meine Schwester zu meinem Vater, fing urplötzlich zu heulen an und schluchzte: “Papa der haut mich”. Und die Vorgeschichte hat dann niemanden mehr interessiert.

    Aber der Russe ist ein Mensch, na ja so richtig menschlich ist er ja nicht, der kann gar nicht anders als deutsche Frauen zu vergewaltigen und deshalb wird Putin auch keinen Halt machen, bis der Russe wieder Berlin eingenommen hat um meine 80 jährige Oma zu vergewaltigen.
    Das war schon damals bei meiner Kriegsdienst-Verweigerung so. Ich ging, nein ich saß vor so einem Ausschuss im Kreiswehrersatzamt und ging so wie der Vorsitzende mir suggerierte, ganz zufällig wie immer mit einer Maschinenpistole bewaffnet im Stadtpark spazieren, als ich sehen musste wie eine Horde dieser grässlichen Russen meine arme alte Großmutter vergewaltigten. “Was sagt jetzt ihr Gewissen?” fragte er mich immer wieder. “Schauen sie zu oder retten sie ihre Großmutter. Sie haben das in ihrer Hand.” “Aber meine Oma ist schon sehr alt und die Russen hätten ganz bestimmt lieber eine hübschere und jüngere genommen und eine Waffe nehme ich nicht in die Hand, auch nicht zum Spazierengehen.” Ich schlug vor, mich unbewaffnet aber um so heldenhafter dazwischen zu werfen und mit den feindlichen Russen ein Gespräch über Dostojewski zu beginnen und weshalb er das Buch der Idiot schrieb, nachdem er blank und pleite die Heimreise aus Deutschland antreten musste. Aber natürlich halft das alles nicht, denn wie jeder wissen müsse, so belehrte mich der Vorsitzende. “Man kann mit Russen nicht reden. Die kennen nur eine Sprache und das ist Gewalt”. Nun, das ging dann ewig so weiter, bis es den Beisitzern genug wurde und sie den Vorsitzenden erklärten: “Das hat er ihnen jetzt aber schon mindesten 1000 mal gesagt, dass er nicht schießen wird. Da brauchen sie auch nicht immer erneut zu fragen.”
    Nun, ich war gerettet und meiner Oma ging es nach wie vor gut, altersentsprechend, wie das so ist mit 80 Lenzen.
    Gerade noch mal Schwein gehabt und wir sind beide dem Russen entkommen. Dachte ich mir.
    Was mich dann doch im Nachhinein ein wenig betrübt, ist das der Russe in all den Jahren nichts dazugelernt hat. Schon wieder kann man nicht mit ihm reden und immer noch hat er nichts anderes im Kopf als … na ja das kennt man ja. Und was will man denn auch eigentlich von so einem Russen anderes erwarten.

    1. Was motiviert den die meisten Russen, die sich jetzt noch für den Krieg anwerben lassen? Ist es der Wunsch zu reden? Wollen die mit den Ukrainern über Dostojewski diskutieren? Sind immerhin noch ca. 30.000 im Monat. Alle literarisch beseelt?

      Inzwischen ist es der schnöde Mammon, der den neu rekrutierten die Motivation gibt auf die ukrainischen Stellungen zu stürmen und denen dort den Schädel einzuschlagen. Das hat nichts mit Russe oder sonst einer Nationalität zu tun. Es ist einfach nur das Geld und das zieht. Zumindest wenn du zu den ärmsten Schichten in Russland gehörst.

      Deine Oma interessiert die nicht und deine Verweigerung auch nicht.

      1. Ein guter Freund von mir, kämpft als Freiwilliger an der Front im Donbass. Ihm mangelt es an nichts. Ein Jurist, eigene Anwaltskanzlei. Verdient mit seinem Beruf eigentlich mindestens das zehnfache dessen was er an Sold bekommt. Er hat seine Kanzlei geschlossen und hat sich freiwillig gemeldet. Es gibt viele wie ihn, die mit ihrem Beruf viel mehr verdienten.

        Naja, etwas Anderes habe ich von dir aber eigentlich auch gar nicht erwartet. Ihr werdet niemals verstehen warum der Russe kämpft. Haben eure Opas schon nicht begreifen können und auch sie haben sich hanebüchenere Erklärungen einfallen lassen was den Russen motiviert. Deshalb haben eure Opas auch in Stalingrad versagt. Die Motivation der Russen falsch eingeschätzt und unterschätzt. Wir haben nun mal eine andere Mentalität, andere Werte und andere Prioritäten. Gerechtigkeit, Freiheit, Pflichtbewusstsein, Ehre. Dir, dessen Land der amerikanische Stiefel tritt und der ihnen den Hintern dafür leckt, zu versuchen es zu erklären wäre jedoch reine Zeitverschwendung.

        1. Ganz so glorreich ist es ja nun nicht gewesen. Es gab z.B. auch über eine Million sogenannte Hiwis, meist Russen, bzw Sowjetbürger verschiedener Ethnie, die in der Wehrmacht als durchaus vertrauenswürdige Helfer galten, und nach Willen der Truppenführer auch hätten bewaffnet werden sollen, Hitler es aber aus ideologisch/rassischen Gründen ablehnte.
          Auch wurde die Wehrmacht, nicht nur in der Westukraine, Anfangs oft als Befreier begrüßt, bis sich heraustellte, das, vor allem die nachfolgenden Einheiten, weit schlimmer als das Stalinregime, war… grundsätzlich waren die Deutschen ja nicht neu und unbekannt im russischen Land. Es war vor allem die rassisch/ideologischen Ausrichtung dieses Feldzugs, udn die grandiose Unterschätzung des wirtschaftlichen und militärischen Potentials der Sowjetunion, und die ebenfalls grandiose Überschätzung des militärischen und wirtschaftlichen Potentials des Deutschen Reichs. Ähnlich wie heute auf EU- Ebene.

  26. Ich gestatte mir, mal wieder eine kurze Geschichte beinzusteuern.
    Nachdem meine Heimatstadt Berlin geteilt wurde, hatten wir eine zeitlang alles zweimal in Berlin. So auch die offizielle Liste der Ehrenbürger.
    Nachdem die Stadt wieder vereint wurde, führte man die Listen der beiden Teile zu einer zusammen und strich alle Personen, natürlich nur aus der Ostliste, die nicht zum Ansehen unserer Stadt passten. Da waren die beiden Soldaten, die die Flagge auf dem Reichstag hissten. Einer von ihnen lebte damals noch. Die mussten weg, klar. Dann die drei Marschälle, die Berlin Einnahmen. Begründung war, die hätten nichts für die Berliner getan, was zu würdigen wäre. Nun ja, ich denke, dass die Entscheidung ok war. Die meisten Berliner werden Nazis gewesen sein und man kann nun wirklich nicht behaupten, dass für die was getan wurde. Noch verständlicher ist die Entscheidung im Falle Konews, der mit seinen Truppen nicht nur Berlin sondern auch Auschwitz befreite. Für Spiegelleser: es waren nicht die Amis, wie sie dort lasen. Nun dürften in Auschwitz auch sehr viele Berliner gewesen sein. Aber als Konew das Lager befreite, lebten nicht mehr viele von ihnen, so dass Konew erkennbar auch für die nicht so viel leistete und somit zurecht gestrichen wurde.

    1. Und da hatte Berlin wohl noch Glück, daß Hitler im Westen nicht noch auf der Ehrenbürgerliste stand…. 😉

      Ja, diese Bilderstürmerei nach der “Wiedervereinigung” nahm zuweilen groteske Züge an, wenn es etwa um die Umbenennung von Straßen ging. Teilweise wurden von SPD-geführten Ortsvorständen sogar “August-Bebel-Straßen” abgeschafft! Bebel war im 19. Jahrhundert einer der Gründer der Sozialdemokraten!

      Und das ist noch lange nicht vorbei. So gab es in Halle (an der Saale) seit 1978 ein hochmodernes Carl-Zeiss-Planetarium, das nach dem ersten Deutschen im All “Sigmund Jähn” benannt worden war. Es wurde bei Hochwassern schwer beschädigt, weswegen man einen Neubau an ungefährlicherer Stelle beschloß. Das 2023 eröffnete neue Planetarium sollte nach dem Wunsch vieler Hallenser ebenfalls den Namen Jähns tragen. Das wurde aber aus politischen Gründen abgelehnt. Jähn sei schließlich Kommunist, Mitglied der SED, Offizier der feindlichen NVA und überhaupt der falsche Held gewesen.

      Jähn starb im Jahr 2019 und hatte sich auch nach der “Wende” sehr um die deutsche Raumfahrt verdient gemacht, indem er seine guten Kontakte in Russland und ins Kosmonautenausbildungszentrum “Sternenstädtchen” bei Moskau nutzte, um als “Türöffner” weitere Deutsche ins All zu bringen. Davon profitierten unter anderem Ulf Merbold, Klaus Dietrich Flade, Thomas Reiter, Reinhold Ewald und Alexander Gerst, die seit 1994 auch an russischen Weltraummissionen teilnahmen. Aber als Namensgeber für ein ostdeutsches Planetarium war der stets bescheidene Siegmund Jähn, von dem auch seine westdeutschen Kollegen nur in den höchsten Tönen sprachen, über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung und 4 Jahre nach seinem Tod wohl doch “nicht würdig genug”….

      1. Ja, am 26.8 war Jahrestag des Fluges von Jähn. Ich hätte es nicht mehr gewusst, wurde aber erinnert.
        Ich habe in den letzten Monaten viel lernen müssen. Zum Beispiel erklärte meine Regierung, dass der Gruß der ukrainischen Faschisten einen Bedeutungswandel erfahren habe und dass Bandera nicht ein vertierter rattiger Massenmörder war sondern “umstritten”. Vor seinem Denkmal in Low habe ich gestanden und der Botschafter der demokratischen Ukraine hat sich bei Thilo Jung nachdrücklich zu Bandera bekannt. Da ist viel, sehr viel “Bedeutungswandel” und das, was in den frühen Neunzigern begann, ist noch lange nicht vollendet. Zum Schluss wird Halle, das den Namen Jähns nicht mehr duldet, dem zweiten großen, oder sagen wir besser berühmten Sohn der Stadt, Reinhardt Heydrich ein Denkmal wie in Lwow errichten.
        Ist halt Bedeutungswandel, kann man nichts machen.

        1. Im Westen Deutschlands fand der “Bedeutungswandel” viel eher statt. Bzw. wurde er nach dem Krieg gar nicht erst vollzogen, und man ehrte weite die gleichen Leute wie zu Adolfs Zeiten.

          So steht in Stuttgart eine Mehrzweckhalle, die nach der “rechten Hand” Heydrichs, Hanns Martin Schleyer benannt worden ist, nachdem die RAF ihn umbrachte.

          Es ist auch kein Zufall, daß Bandera in München begraben ist….

      2. Das Planetarium in Halle war nicht wirklich schwer beschädigt. Es war ein einzigartiges architektonisches DDR-Bauwerk in Schalenbauweise. Das musste weg. Da kam das Hochwasser gerade recht. Selbst Alternativnutzungen waren ein Tabu.

        Die Namensgebung des Neubaus setzte dem die Krone auf. Wie ein hallesches SPD-Mitglied westlicher Herkunft und Betreiber eines halleschen Online-Portals abfällig sagte. Was hat denn der [Jähn] überhaupt geleistet? Der hat sich doch nur hochschiessen lassen. Das ist nichts gedenkenswürdiges dabei.

        1. Ja, das kommt mir bekannt vor. Bis heute dominieren im Osten gebürtige Westdeutsche die Diskussionen, die Politik, und personell nach wie vor die höhere Verwaltung und vor allem die Hochschulen und die Justiz.

  27. Die Wende kam nicht durch Stalingrad, sondern durch die Einmischung der USA, zuerst durch Waffenhilfe so wie es heute die Ukraine erfahren darf. Als dies nicht (aus)reichte erolgte die Landung in Italien von Afrika aus sowie mit der Landung in Frankreich (Normandie). Die Deutsche Heerführung sahen sich noch 44 imstande die Russen zzuurück zu drängen wenn ein Waffenstillstand im Westen mit den Amis erfolgreich gewesen wäre. Entspr. Anfragen seitens der Wehrmacht wurden nicht angenommen. Russland war bereits 42 militärisch besiegt, hütte es nicht die US-Waffenghilfe bekommen, die es schon Anfang 42 gab . Warum wohl gab es die riesigen Geleitzüge der Allierten nach Murmansk, bzw. wurde eine sog. “Rollbahn” von den USA quer durch Alaska aus dem Boden gestampft?. die nach Kanada führte wo sich beide Kontinente beinahe berühren?. Von dort aus hatten zb. Russische Piloten überstellte Amerikanische US-Kampfflugzeug übernahmen. Dies aber versucht man heute zu vertuschen damit man der Wehrmacht ja keine Befähigung zutreil lassen kann. Selbiges trifft für die Panzerschlacht bei Kurk zu. Die Schlappe mit fürchterlichen Verlußten erlitten hier die Russen, nicht umgekehrt wie man vorgibt. Die Wehrmacht bei Kursk stellte die Kampfhandlungen dort ein ( Sept.43) weil natürlich geschwächt, da im Juli 43 die Ami in Italien landeten und Truppen sowire Panzer bei Kursk agbezogen wurden.
    Alles andere ist papplepapp!.

    1. Ja, klar gab es umfangreiche Hilfe der USA für die SU, sie erreichte wertmäßig fast ein Drittel der Hilfe, die die USA dem UK gewährte. Die Hilfslieferungen der USA begannen im November 1941, vermutlich nicht mehr rechtzeitig, um Einfluss auf den Gang der Ereignisse vor Moskau zu haben. Die Gegenoffensive der sowj. Armee begann ja bereits am 5.Dezember ’41.
      Mit dem LLA werden in erster Linie Waffen und Militärausrüstungen in Verbindung gebracht, aber auch Lebensmittel und Rohstoffe, die für die Rüstung wichtig waren.

      Der (angebliche) Zusammenhang zwischen der deutschen Niederlage bei Kursk und der Landung der Alliierten auf Sizilien im Juli ’43 (die entscheidende Landung auf dem Festland erfolgte erst im September) geht auf Generalfeldmarschall Manstein zurück.

    2. Russland war bereits 42 militärisch besiegt, hütte es nicht die US-Waffenghilfe bekommen, die es schon Anfang 42 gab.

      Führen Sie mal irgendeinen seriösen Historiker an, der uns bestätigt, dass in Berlin im Jahre 1942 bereits Siegesfeiern vorbereitet wurden.
      Ich behaupte einfach mal ebenso forsch das Gegenteil: Ohne die Wirtschaft der vom Dritten Reich zuvor eroberten europäischen Staaten, speziell natürlich die französische, österreichische und tschechische Industrie, das schwedische Eisenerz, das rumänische Erdöl usw. hätte die deutsche Kriegsmaschine bereits 1942 auf dem letzten Loch gepfiffen.

      Warum wohl gab es die riesigen Geleitzüge der Allierten nach Murmansk, bzw. wurde eine sog. “Rollbahn” von den USA quer durch Alaska aus dem Boden gestampft?

      Sie glauben tatsächlich, dass die im Jahre 1942 11 Mio. Mann zählende Rote Armee über Geleitzüge und Transportflugzeuge ausgerüstet und versorgt werden konnte?
      Schauen Sie sich einfach Fotos der Schlacht von Stalingrad (Juli 1942 – Februar 1943) an. Davon gibt’s ja genug. Und wenn Sie darauf in nennenswerter Stückzahl Sherman- oder M3-Panzer, Studenbaker-Lkws oder M1-Karabiner sehen sagen Sie bescheid.

      Von den erwähnten Studenbakers wurden übrigens tatsächlich ausgesprochen viele geliefert, die allermeisten der 375.883 LKW. Aber eben erst ab Mitte 1943. Ab dem Zeitpunkt sieht man sie auch häufig auf sowjetischen Fotos.

      Zur zeitlichen Verteilung der Lieferungen: Geliefert wurden insgesamt 17,5 Mio. Tonnen Güter, von Flugzeugbenzin über Stoff, Fleischkonserven, Aluminium, Sprengstoff bis Waffen. Aber bis Ende 1942 beschränkten sich die Lieferungen auf 14% davon, also auf etwa 2,5 Mio. Tonnen.
      https://tinyurl.com/yspnxjxt

      Die offiziellen Summen von “lend lease”: “In all, $31.4 billion went to the United Kingdom, $11.3 billion to the Soviet Union, $3.2 billion to France, $1.6 billion to China, and the remaining $2.6 billion to other Allies.”
      https://en.wikipedia.org/wiki/Lend-Lease

      Die SU hat also 1/3 der an die Briten gelieferten Hilfe erhalten und dreimal soviel wie die Franzosen (die nicht gekämpft haben).

      Dies aber versucht man heute zu vertuschen damit man der Wehrmacht ja keine Befähigung zutreil lassen kann.

      “Befähigung”? Sie meinten doch sicher “Ruhm”, oder? Reicht es Ihnen nicht, darauf anzustoßen, dass die 6. Armee immerhin bis an die Wolga “vorgestoßen” ist – und dort verreckt ist?

      1. Viel Mühe, auch vom Hacker.
        Ich vermute aber, dass ein Mensch, der derartig weit entfernt von historischer Kenntnis argumentiert, eure Texte nicht mal lesen wird. Und verstehen?
        Derweilen arbeiten Pressenutten, akademische Huren und das politische Personal der Republik daran, die Verdummung ihrer Rezipienten unter ein noch tieferes Niveau zu senken. Als vor einiger Zeit im ehemaligen Nachrichtenmagazin Spiegel geschrieben wurde, dass amerikanische Truppen Auschwitz befreiten, war das sicher die Leistung eines außergewöhnlich minderwertigen Schreibers. Aber eben nicht nur intellektueller Müll der untersten Sorte sondern in der Tendenz das, was man bei der Neuerfindung der Geschichte erreichen will. Und es ist Absicht, auch wenn es oft von imbezillen und bildungsfernen Menschen realisiert wird.

    3. Im Rahmen des Lend Lease bekam Sowjetunion von allen Verbündeten zusammengenommen insgesamt 12199 Panzer. Die sowjetische Union baute selbst im Zeitraum von 1941 bis 1945 insgesamt 74576 Panzer. Somit betrug der Anteil der Lieferungen von den Alliierten 12,3 %.

      Selbstfahrende Artilleriegeschütze: 1,9 Tausend. Das machte 7,8 % der Anzahl der Selbstfahrlafetten aus, die die UdSSR im Laufe des Krieges gegen Deutschland einsetzte.

      18,3 Tausend Flugzeuge oder 13 %. Der Großteil der Lieferungen bestand dabei aus Jagdflugzeugen und Schlachtflugzeugen. Bomber hingegen wurden nur 3,5 Tausend geliefert, obwohl die Sowjetunion gerade in diesem Flugzeugtyp den größten Bedarf hatte.

      Einen größeren Anteil stellten die LKWs mit 63%, allerdings lief jeder Deutsche Opel-Laster mit einem amerikanischen Motor von General Motors.

      Am wenigsten bedeutsam war die Lieferung von Handfeuerwaffen. Die Lieferungen von 150.000 Einheiten an Gewehren, Maschinengewehren und Maschinenpistolen machten weniger als ein Prozent der sowjetischen Gesamtproduktion aus – insgesamt nur 0,75 %.

      Historiker werfen den Alliierten oft vor, dass in die UdSSR bei weitem nicht die neueste und fortschrittlichste Technik geliefert wurde. Überwiegend hoffnungslos veraltete Technik.

      Die Amerikaner stellten schließlich eine Rechnung für jedes gelieferte Gerät. Russland beglich die letzte Rate dieser Rechnung erst im Jahr 2006.

      Auch wenn die Lieferungen einen gewissen Einfluss auf den Kriegsverlauf an der Ostfront durchaus hatten, kriegsentscheidend waren sie kaum. Kriegsentscheidend waren Können, Mut, Kampfgeist und Entschlossenheit der Soldaten der Roten Armee.

      Was die Ukraine angeht, sie stellt 0 Panzer, 0 Flugzeuge, 0 Artilleriegeschütze und 0 Handfeuerwaffen her. Sie zehrt zum Teil noch von Restbeständen aus der Sowjetzeit und ist ansonsten nahezu vollständig von westlichen Lieferungen abhängig. Stellte der Westen seine Lieferungen heute ein, wäre der Krieg morgen vorbei und Niemand müsste mehr sterben. Außerdem ist eine Bezahlung für die gelieferte Technik im aktuellen s.g. Lend Lease Programm nicht vorgesehen.

    4. Was die Landung in der Amerikaner in der Normandie angeht.

      Insgesamt landeten in der Normandie 150.000 Soldaten,
      davon nur 54.000 waren Amerikaner.
      davon wurden dabei getötet 1465

      Zum Vergleich dazu, alleine an der Befreiung von Minsk (Operation Bagration) nahmen mehr als 2 Millionen Rotarmisten teil. Die Verluste der Roten Armee betrugen:
      bei Stalingrad: mehr als 600.000. Nur Verluste und nur in Stalingrad. Das ist mehr als die Anzahl der Amerikaner die überhaupt am 2. WK an allen Fronten zusammengenommen in irgendeiner Weise teilgenommen hatten.
      Bei Kursk waren mehr als 250.000 Rotarmisten gefallen.
      Bei Sevastopol mehr als 160.000.

      Und du möchtest ernsthaft behaupten die Amerikaner hätten die Entscheidung in der Normandie herbeigeführt?

      Wohl kaum. Das Rückgrat der Wehrmacht bracht in Stalingrad lange bevor die Amerikaner einen nennenswerten Anteil auf dem europäischen Kriegsschauplatz hatten. Seit der Schlacht um Stalingrad, war die Wehrmacht praktisch nur noch auf dem Rückzug. Eine verzweifelte Gegenoffensive gab es noch einmal bei Kursk, wobei sie krachend scheiterte und die Wehrmacht endgültig eine vernichtende Niederlage erfahren musste.

      Und es stimmt auch nicht, dass irgendwas von der Ostfront abgezogen wurde. Im Gegenteil, die Amerikaner hatten ein leichtes Spiel dort, da NS Deutschland Alles was es hatte bereits an die Ostfront gebracht hatte. Dies erklärt auch warum die Amerikaner mit so geringen Kräften und Verlusten überhaupt etwas erreichen konnten.

      Letztendlich ließ Hitler sich eine Kugel durch den Kopf gehen, nicht etwa weil die Amerikaner in der Normandie gelandet waren und bereits den Rhein überquert hatten, sondern weil die Rote Armee bereits den Reichstag stürmte und die Front weniger als 700 Meter von seinem Bunker verlief. Er konnte die Russen bereits buchstäblich kommen hören und durch sein Selbstmord wollte er vermeiden bereits übermorgen in einem Käfig auf dem Roten Platz in Moskau zur Schau gestellt zu werden.

  28. Der Vorwurf der Vorgeschichtsausblendung an die wertloswestlichen Kriegspropaganda ist in pro-russischen und alterna(t)iven Medien ja weit verbreitet.
    Wenn sich dann aber jemand man die Mühe macht und mit Vorgeschichte gegen Russland argumentiert, dann herrscht dort die Stille, die sonst bei den wertloswestlichen Medien über unbequeme Meinungen herrscht. Auf Manova gab es nur eine einzige Replik von Felix Feistel, die sich aber wohl nur auf die gekürzte Version dort bezog. Schade! Eine Chance auf Glaubwürdigkeit vertan.

    1. Danke für deinen Hinweis! Ist doch gut, dass es in Deutschland Meinungsfreiheit gibt. Nur so kann man solche unterschiedlichen Standpunkte austauschen. Ansonsten gilt immer noch Liebknecht: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

    2. Aus dem verlinkten Pamphlet, gleich im zweiten Absatz:

      “1994 trat die Ukraine dem NATO-Programm „Partnerschaft für den Frieden“ bei, das die Zusammenarbeit zwischen der NATO und potenziellen neuen Mitgliedern stärken soll.”

      Macht Sie das nicht stutzig? Aus gleich zwei Gründen – erstens ein Verstoß gegen das Versprechen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern, zweitens gegen das in der ukrainischen Verfassung bis 2014 (sic!) festgelegte Neutralitätsgebot.

      1. Nein. Warum?

        “Versprechen” ist von Putinversteher gebastelte Mythos – wo sie willkürlich ein paar Sätze aus tausenden von Verhandlungsstunden herausgepickt haben. In § 5.3 des 2+4-Vertrages wird der Geltungsbereich der Beschränkung für NATO-Truppen eindeutig als „die DDR“ definiert (um Missverständnisse darüber zu vermeiden, von welchem „Osten“ Baker und Gorbatschow sprachen).

        Sogar Gorbatschow selbst bestätigte 2015 eindeutig, dass nur über die DDR verhandelt wurde und „das Versprechen der NATO, sich nicht nach Osten auszudehnen“ ein von Journalisten aufgeblasener Mythos ist.

        https://www.youtube.com/watch?v=vzkszMavbiE

        Aber typischerweise sind „Querdenker“ bereit, nach jedem „Indizienbeweis für Indizienbeweise“ zu suchen, achten aber nicht auf direkte Aussagen des „Empfängers von (angeblichen) Versprechen“.

        – Die ukrainische Verfassung hat niemals Neutralität oder Blockfreiheit vorgeschrieben. Auch dies ist eine beliebte Lüge der Putinisten (weshalb sie diesen Paragraphen der Verfassung auch nie zitieren).

        – Was die Verfassung der Ukraine (bis 2019) tatsachlich verbietet, ist die Stationierung ausländischer Militärstützpunkte auf ihrem Territorium (Absatz 17).

        https://web.archive.org/web/20100315172613/http://gska2.rada.gov.ua/site/const_eng/constitution_eng.htm

        Das heißt, es war formal möglich, einem Militärbündnis beizutreten, aber nur ohne „extraterritoriale“ Militärbasen anderer Staaten auf ukrainischem Gebiet.

        Und es waren Russland und prorussische Politiker, die mit russischen Militärstützpunkten in Krim gegen diesen Paragraphen ständig verstoßen haben. “Aber das ist was anderes”, stimmts? 20.000 stationierte russische Truppen und ganze russische Kampfflotte stellen angeblich “keine Neutralitätsverletztung” für Ukraine dar – oder?

        Weil ukrainischen Verfassung erstmal im Jahr 1996 eingesetzt wurde (vorher wurde provisorisch die Verfassung der Ukrainischen SSR verwendet) wurde diese russische Militärpresenz als „vorübergehende Ausnahme“ betrachtet; der Vertrag mit Russland sah den vollständigen Abzug der russischen Truppen von der Krim bis 2017 vor.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-ukrainischer_Flottenvertrag

        Doch 2010 „verlängerte“ Janukowitsch den Aufenthalt der russischen Truppen um 30 Jahre (bis 2042) und verstieß damit erneut eindeutig gegen diese Klausel der Verfassung.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Charkiw-Vertr%C3%A4ge

        „ Vorgeschichte? Welche Vorgeschichte?“ (c) Herr Lapuente. Nein, Ironie ist nicht beabsichtigt – es ist Overton, der Ihnen oft nur einen sehr kleinen Teil der „Hintergrundgeschichte“ erzählt und den Rest auslässt.

        Und ja, Russland selbst hat bis 2014 mit der NATO zusammengearbeitet – oft in größerem Umfang als die Ukraine. Siehe zum Beispiel die „NATO-Transitbasis in Uljanowsk“, die Putin 2012 genehmigt hat.

        http://eurodialogue.org/Russia-allows-transit-of-NATO-supplies-via-Ulyanovsk

        1. Hallo L.Ren

          dazu

          – Die ukrainische Verfassung hat niemals Neutralität oder Blockfreiheit vorgeschrieben. Auch dies ist eine beliebte Lüge der Putinisten (weshalb sie diesen Paragraphen der Verfassung auch nie zitieren).

          Nicht die Verfassung, sondern die Erklärung über die staatliche Souveränität der Ukraine vom 16. Juni 1990.

          Dokument hier:
          https://uk.wikisource.org/wiki/Декларація_про_державний_суверенітет_України

          Darin heißt es

          Українська РСР урочисто проголошує про свій намір стати в майбутньому постійно нейтральною державою, яка не бере участі у військових блоках і дотримується трьох неядерних принципів: не приймати, не виробляти і не набувати ядерної зброї.

          Übersetzung

          Die Ukrainische SSR verkündet feierlich ihre Absicht, in Zukunft ein dauerhaft neutrales Land zu werden, das keinem Militärbündnis angehört und drei nuklearfreien Prinzipien folgt: keine Atomwaffen anzunehmen, zu produzieren oder zu erwerben.

          Unter anderem unter diesen Bedienungen wurde die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine von Russland anerkannt. Da die Ukraine sich nicht an die Neutralitätsklausel gehalten hatte, ist die Anerkennung der staatlichen Souveränität der Ukraine durch Russland folglich ebenfalls nichtig. So war das eben nicht abgesprochen gewesen.

          1. Hallo.

            Wie gesagt, die russische Propaganda kann keine Beweise für eine Verletzung von Vereinbarungen aus der Zeit vor 2014 durch die Ukraine finden (das Streben der Ukraine nach einer NATO-Mitgliedschaft hat keine Verträge mit Russland verletzt, während Russische Aggression/Annektionen seit 2014 – haben mehrere ukrainisch-russische Verträge verletzt).

            Daher greift die russische Propaganda verzweifelt nach jedem albenen Unsinn – zum Beispiel nach der einseitigen „Deklaration der Ukrainischen SSR“ (noch nicht Ukraine!) aus dem Jahr 1990, in der diese ihre „Absichten“ (nicht einmal „Verpflichtungen“) mitteilte; in dieser Situation hat Russland (bzw. die RSFSR, die 1990 ebenfalls eine solche Erklärung abgab) grundsätzlich keine Befugnis, eine solche Erklärung zu „akzeptieren“ oder „nicht zu akzeptieren“ oder zusätzliche Forderungen zu stellen. Die Ukrainische SSR hat damit Moskau zu diesem Zeitpunkt weder um eine Genehmigung gebeten, noch hat sie Moskau Rechenschaft abgelegt.

            Im folgenden Jahr1991, trat die RSFSR endgültig aus der UdSSR aus und wurde zur Russischen Föderation; wenig später tat die Ukraine dasselbe und gab eine neue Deklaration ab, in der die Neutralität nicht mehr erwähnt wurde, ebenso wenig wie in ihrer Verfassung.

            Alle nachfolgenden Verträge über die Unverletzlichkeit der Grenzen (wie das Budapester Memorandum oder der ukrainisch-russische Grenzvertrag von 2002, der bereits von Putin unterzeichnet wurde) wurden zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine geschlossen (die sich rechtlich auf die Erklärungen von 1991 und nicht auf die von 1990 stützten) und enthielten keine Bedingungen für die Neutralität der Ukraine oder Verweise auf die Erklärung von 1990.

            (Auch das Budapester Memorandum bezieht sich nicht auf die Neutralität der Ukraine und erwähnt sie nicht einmal. Einige Putinversteher (wie J. Sachs) erzählen so was in letzte Zeit gern – aber Sie können es selber prüfen und Text von Budapest Memorandum googeln. Nennen Sie sich nicht „kritisch“ – seien Sie kritisch – besonders bezüglich Ihre „Querdenker“-Aussagen.)

            Und ja – was war die Geschichte mit den russischen Truppen auf der Krim? 20.000 russische Truppen auf ukrainischem Gebiet haben “nicht gegen die Neutralität verstoßen”, also hätten vielleicht auch 20.000 amerikanische Truppen nicht dagegen verstoßen?

            Oder Russen in Ukraine müssen immer “speziele Ausnahmen” haben, während alle Begrenzungen müssen nur an einheimischen Ukrainer angewendet sein?

            1. “Und ja – was war die Geschichte mit den russischen Truppen auf der Krim? ”

              ich nehme an du meinst die neuere Geschichte im 20.Jh:

              1954 Chrustschow schlägt die bis dahin autonome Sowjetrepublik Krim der Ukraine zu. Weder die Parlamente der Ukraine noch der Sowjetunion ratifizieren diese Abtretung.

              Das Referendum vom 20. Januar 1991 führt zur Autonomie der Krim.
              93,6 Prozent der Krimbevölkerung stimmen der «Wiederherstellung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) Krim als Subjekt der Sowjetunion und Mitglied des Unionsvertrags» zu. Man befand sich damals noch in der UdSSR, und die Ukraine war noch nicht unabhängig.

              Im Dezember 1991 erklärt die Ukraine ihre Unabhängigkeit.

              1992 Verabschiedung der neuen Verfassung der ASSR
              In den Folgejahren kommt es zu einem Machtkampf zwischen der Krim und Kiew.

              Budapester Memorandum 5. Dezember 1994
              Die Krim ist als de jure unabhängige Entität zu diesem Zeitpunkt nicht vom Budapester Memorandum betroffen.

              1995 führte Kiew einen Putsch gegen die Krim durch, hob ihre Verfassung auf, stürzte den Präsidenten mit Spezialkräften und annektierte de facto die Krim.

              Im Februar 2014, nach dem Maidan-Putsch, schafften die neuen, nicht gewählten Behörden der Ukraine das Kivalov-Kolesnischenko-Gesetz von 2012 ab. Es kommt zum Massenaufstand der Bevölkerung der Krim. Kiew setzte seine 22 000 auf der Krim stationierten Soldaten ein. Doch 20 000 von ihnen weigerten sich, gegen ihre Landsleute vorzugehen, und schlossen sich den Demonstranten an. Sie rissen ihre ukrainischen Abzeichen ab, um Verwechslungen zu vermeiden, und wurden zu dem, was der Westen als «kleine grüne Männchen» bezeichnet.

              Kiew schickt daraufhin Neonazi-Milizen, um die Ordnung wieder herzustellen. Als Reaktion auf diese Eskalation bezieht das auf der Krim stationierte russ. Militär Stellung um seine Stützpunkte und den Flughafen. Diese Maßnahme steht im Einklang mit dem Status of Forces Agreement (SOFA) zwischen der Ukraine und Russland.

              Die Behörden der Krim beschliessen daraufhin, den Status von 1992 mit einem weiteren Referendum (96,7%) wieder herzustellen und beantragen den Anschluss an die russ.Förderation, dem RU stattgibt.

        2. “Und ja, Russland selbst hat bis 2014 mit der NATO zusammengearbeitet – oft in größerem Umfang als die Ukraine.”

          Danke das sie die durchaus umfangreiche Kooperation Russlands mit der NATO hervorheben. Schade dass dieser Pfad verlassen wurde – da es ein Zeugnis der Grundlage einer friedlicheren Epoche Europas ist…und eine klare Orientierung gibt, wo wir hinmüssen wenn wir keinen Krieg wollen. Nur warum blockieren NATO (und EU), reissen alle diplomatischen Brücken ein oder schliessen Verträge (Minsk) ohne Absicht sie einhalten zu wollen??? Kooperation basiert ja immer auf Gegenseitigkeit… 😉

          “Doch 2010 „verlängerte“ Janukowitsch den Aufenthalt der russischen Truppen um 30 Jahre (bis 2042) und verstieß damit erneut eindeutig gegen diese Klausel der Verfassung.”

          auch aus Klausel 17:
          “Die Streitkräfte der Ukraine und andere militärische Formationen dürfen von niemandem mit dem Ziel eingesetzt werden, die Rechte und Freiheiten der Bürger einzuschränken oder die verfassungsmäßige Ordnung zu stürzen, die Staatsgewalt zu unterwandern oder ihre Tätigkeit zu behindern.”

          Es scheint normal zu sein, sich die Klauseln der Verfassung zurechtzubiegen wie es gerade gebraucht wird, jedenfalls vom Präsidenten.
          “Freiheit und Rechte der Bürger” schränkt nach 2014 jeder Präsi ein – und das nicht nur im Donbass.
          Oder man sagt dass die Verfassung nicht jeden Fall in mittel-/langfristiger Perspektive abdecken kann und läßt Änderungen als legitim durchgehen…das gilt dann aber auch für jeden Präsi – oder wie?

          1. Erstens: die Putinisten beschuldigen die Ukraine, das sie “zu nah an der NATO gekommen” – und deshalb habe Russland (angeblich) das Recht gehabt, sie anzugreifen.

            Trotz der Tatsache, dass Russland viel mehr Kontakte und Kooperationen mit der NATO hatte – so betrachtete Russland die NATO definitive nicht als “existenzielle Bedrohung” (ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Familien der Kreml-Elite es vorzogen, in der “Höhle eines schrecklichen Feindes – der NATO-Länder” zu leben, zu studieren, sich medizinisch behandeln zu lassen und ihre Urlaub zu verbringen)

            Russland wollte nicht, dass die Verteidigungsklausel der NATO für die Ukraine erweitert wurde – was Putins Pläne zur “Rückeroberung” der Ukraine erheblich erschweren würde. Russlands Proteste gegen “Ukraine in NATO” beruhten auf offensiven Motiven, nicht auf defensiven.

            Bereits 2003 hätte Putin beinahe einen Krieg mit der Ukraine begonnen, als er versuchte, die kleine (aber strategisch gelegene) Insel Tuzla zu annektieren – um einen Krieg zu verhindern, musste die Ukraine damals die Konzessionen bezüglich eigene territoriale Gewässer machen.

            Nun, ja, und im Jahr 2008 kandidierte die Ukraine “aus irgendeinem Grund plötzlich, um der NATO beizutreten”…

            “Vorgeschichte? Was ist das?”, nicht wahr, Herr Lapuente?

            Zweitens hat Russland sofort gegen die Minsker Vereinbarungen verstoßen, indem es den Angriff auf Debalzewe fortgesetzt hat, anstatt einen Waffenstillstand zu schließen – selbst als die Tinte auf dem Abkommen feucht war.

            Danach verzerrte sie ständig ihren Sinn; weigerte sich, ihre Truppen abzuziehen und Kommunalwahlen nach ukrainischem Recht unter OSZE-Aufsicht abzuhalten; Russland ernannte stattdessen ihre eigenen Gauleiter direkt – die dann absurde Nord-Korea-Style “Wahlen” (wo nur sie selbst teilnehmen dürften) inszeniert haben.

            Zunächst einmal waren in den Minsker Vereinbarungen überhaupt keine “Volksrepubliken” vorgesehen – und Russland weigerte sich, sie auslösen.

            Nachdem Putin im Jahr 2014 ein Dutzend offizielle Verträge mit der Ukraine verletzt hatte (und auch die Autoren von Overton wollen sich an diese Vorgeschichte nicht erinnern und springen gleich zu den “Minsker Vereinbarungen”) – entschied Merkel auch zu Recht, dass Russland sich nicht an dieses Abkommen halten und früher oder später wieder angreifen würde. Daher ihre Worte.

            Drittens, im Jahr 2004 wurde die ukrainische Präsident-Wahlen von dem pro-westlichen Kandidat Juschtschenko gewonnen (mit 51%); Deswegen haben Russland und prorussische Politiker in Ukraine neue „Verfassung“ fordert haben.

            Mit diese wurden die Mächte des Präsident drastisch reduziert und teilweise zum Parlament übergeben (wo noch große pro-Russischen Fraktionen gab).

            Die (pro)Russen haben damals erzählt, dass damit wollen sie die „ukrainische Politik ausgleichen“. Angeblich sollte „von etwas mehr als der Hälfte der Bevölkerung gewählte Präsident“ nicht „für ganze Ukraine etwas entscheiden.

            Damals haben prowestlichen Politiker für Kompromisszwecke diese Änderung zugestimmt und Janukowich hat sogar den Posten des Ministerpräsident bekommen – um den Donbass und Krim in der Regierung zu vertreten.

            Damals machten die prowestlichen Politiker Kompromisse – und Juschtschenko konnte seine Reformen wegen der ständigen Sabotage durch die prorussischen Parteien im Parlament (denen größere Befugnisse verliehen wurden) nicht durchführen. Janukowitsch erhielt den Posten des Ministerpräsidenten, um den Donbass und die Krim in der Regierung zu vertreten.

            Im Jahr 2010 gewann Janukowitsch dann die Präsidentschaftswahl mit 49% (“weniger als die Hälfte!”), aber jetzt wurde seine eigene Macht durch seine eigenen Verfassungsamendments aus 2004 begrenzt. Nun hatten die prowestlichen Parteien (“Unsere Ukraine” und “Julia-Timoschenkos-Block”) eine Mehrheit im Parlament – und Janukowitschs Partei und ihre Verbündeten hatten nicht genug Sitze im Parlament, um eine Koalition ohne westliche Parteien zu bilden.

            Kurz gesagt – Janukowich hat in seine eigene Falle gefallen, und jetzt müsste Macht mit pro-Westliche Parteien teilen (wie sie es in 2004-2005 mit pro-Russische Parteien gemacht).

            Aber anstatt hat Janukowich einfach seine eigene Amendments 2004 als ungültig erklärt und sich eine direkte Präsidentmacht ergriffen! Obwohl er hat dafür keine „Verfassungsmehrheit-Abstimmung“ in ukrainische Parlament dafür bekommen. (jede Änderung zum Verfassung muss nicht mit „einfache Mehrheit – i.e. 50%+1 Stimmen, sondern mit „Verfassungsmehrheit“ – 2/3 Stimmen in Parlament).
            Dann bildete Janukowich eine Regierung aus seinem pro-russischen Leute und inhaftierte die prowestliche Oppositionsführerin Julia Timoschenko, so dass sie nicht bei nächste Wahlen teilnehmen konnte (2010 erhielt sie 46%, 3% weniger als Janukowitsch).

            Aber es ist auch die Vorgeschichte, die Overton-Autoren ständig überspringen, oder?

            Diese Vorgeschichte wird einiges in Jahr 2014 erklären:

            “Wir haben schon eine Kompromiss mit Donbass gemacht und mit Ihm die Macht geteilt; aber dann hat Donbass uns verarscht und ganze Macht an sich allein gerissen. Ach, sie wollen jetzt “Föderalisierung”? Und wenn in ganze Ukraine in 2010-2013 wurden überall systematisch Beamter aus Donezk eingesetzt – war das auch “Föderalisierung”? Wollen sie uns wieder verarschen? Wenn sie haben gegen uns Antimaidan, Berkut und Truppen geschicht – war es auch “Föderalisierung”? Was ist “Föderalisierung” – Donezk drängt ständig in Ukraine, aber Ukraine sollte nichts in Donezk suchen? Erst?”

            Sie erzählen stattdessen gern, dass Janukowich „legitim zum Präsidenten gewählt wurde“ – was ist aber nur Halbwahrheit, oder Drittel-Wahrheit. Über seine folgende illegale Machtergreifung und verfassungswidrige Aktionen wird kein Wort gesprochen – sonst wird gleich im Februar 2014 gesprungen – wo er dann (auch ohne Verfassungsmehrheit – also technisch auch verfassungswidrig) abgesetzt wurde.

            Ja, die Frage (der Artikel auch) – betrachten wir Vorgeschichte oder nicht?

            Wenn „nein“ – dann haben „die Russen in 1945 einfach so die Deutschland überfallen“ sowie auch „pro-westliche Opposition in Kiew einfach so eine Putsch gemacht“. (was immerhin keine Recht zum Russland gegeben, es militärisch einzumischen. Während eigene „politische Krise“ in 1994 haben russische Panzer in Moskau eigene Parlament beschossen – und durfte deswegen Deutschland der Königsberg „heim in Reich“ holen? )

            Wenn wir es als „ja“ in beide Falle antworten – dann haben Russen in 1945 nur die Gegenoffensive gemacht, nach dem die Deutschen die Krieg angefangen; während die pro-Westliche Opposition hat in 2014 genau so „politische Gegenoffensive“ gegen Machtergreifung seitens Janukowich gemacht.

            P.S. Macht von Zelenskij ist immer noch mit Verfassungsänderung 2004 begrenzt, er hat so viel Macht wegen seine Fraktion in ukrainische Parlament, nicht wegen seine Präsidentposten als solche.

        3. “Versprechen” ist von Putinversteher gebastelte Mythos – wo sie willkürlich ein paar Sätze aus tausenden von Verhandlungsstunden herausgepickt haben. In § 5.3 des 2+4-Vertrages wird der Geltungsbereich der Beschränkung für NATO-Truppen eindeutig als „die DDR“ definiert (um Missverständnisse darüber zu vermeiden, von welchem „Osten“ Baker und Gorbatschow sprachen).

          Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie man sich dumm stellen kann.
          Welchen Sinn soll es denn gehabt haben, selbst innerhalb (!) von Deutschland im Jahre 1990 im 2+4-Vertrag – übrigens in Artikel 5, Absatz 3: “Ausländische Streitkräfte und Atomwaffen oder deren Träger werden in diesem Teil Deutschlands weder stationiert noch dorthin verlegt.” – das Vorrücken von (nicht-deutschen) NATO-Truppen nach Osten ausdrücklich zu verbieten, wenn die sowjetische Seite angeblich nichts dagegen hatte, dass die weiter östlich gelegenen Staaten Polen, die Tschechoslowakei oder Rumänien später der NATO beitreten? DAS ist doch kompletter Nonsense.

          Die Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt (! 1990) die Ostausdehnung der NATO nicht vertraglich begrenzt wurde, sondern die Gorbatschow-Truppe sich auf Versprechungen und den Passus im 2+4-Vertrag verließ, lässt sich dem gegenüber relativ einfach erklären: Die Organisation “Warschauer Vertrag” existierte noch – bis zum Juli 1991. Bis zum Februar 1991 gab es sogar noch ihre Militärstrukturen (auf dem Papier).

          Und was “die Putinversteher” anbetrifft, die für den angeblichen “Mythos” verantwortlich sind, so muss sogar Putins Vorgänger Jelzin bereits dazu gezählt haben, denn der protestierte bereits 1997 gegen den Bruch der Vereinbarungen über die NATO-Ostausdehnung, als Polen, Tschechien und Ungarn dem Klub beitraten. Er wurde damals mit der “NATO-Russland-Grundakte” abgespeist.

          Yeltsin and his foreign minister in 1997, Yevgeny Primakov, provided the Americans neither the “grudging endorsement” of NATO expansion that the U.S. hoped for nor even the “acquiescence” that subsequent American memoirs claimed. Rather, as Yeltsin told Clinton personally at Helsinki in March 1997:
          “_Our position has not changed_. It remains a mistake for NATO to move eastward. But I need to take steps to alleviate the negative consequences of this for Russia. I am prepared to enter into an agreement with NATO, not because I want to but because it is a forced step. There is no other solution for today.”
          https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/nato-75-russia-programs/2024-07-09/nato-russia-charter-1997-was-forced-step-said

    3. Wenn sich dann aber jemand man die Mühe macht und mit Vorgeschichte gegen Russland argumentiert, dann herrscht dort die Stille, die sonst bei den wertloswestlichen Medien über unbequeme Meinungen herrscht.

      Irgendein Christian Stolle hat vor ein paar Tagen bei substack ein Konto eröffnet, dort einen ersten Artikel verfasst, der bisher einen Kommentar erzeugt hat. Und nun soll irgendwer sich dafür schuldig fühlen müssen?

    4. Das Problem mit der vertanen Chance auf Glaubwürdigkeit liegt bei Herrn Stolle.
      Seine Argumentation bleibt fest im offiziellen Narrativ und ist bestenfalls nur infantil.

      Stolle hat ein bisschen was von Tagesschau in einfacher Sprache – halt nur mit gaaanz vielen Worten.

  29. Herr la Puente

    Ich weise sie darauf hin, dass sie nicht autorisiert waren diesen Auszug aus Frau Baerbocks neuem Geschichts Schulbuch für die Grundschule, unter IHREM NAMEN hier zu publizieren.

    Wir haben bei Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet!

    i.A. Rechtsabtei,ung des AA in Berlin

  30. Lars Lange bekräftigt sein Urteil, die Kursk-Offensive sei “eine Art Verzweiflungstat” gewesen und begründet das mit Blick auf die Donezk-Front mit:

    Realistisch betrachtet stand die ukrainische Armee vor der Wahl, entweder offensiv zu handeln oder ihren militärischen Rückzug professionell zu gestalten und eine wahrscheinlich unvermeidliche Niederlage hinauszuzögern.

    Sein jüngster Artikel macht den Eindruck, daß er sich schlicht weigert, angesichts der widersprüchlichen Vorgänge, und zahlreicher Fakten, in Betracht zu ziehen, die Kursk-Exkursion sei von der militärischen NATO-Führung befohlen, und weitgehend direkt kommandiert worden, nicht etwa durch die Zensur daran gehindert wurde.
    Ich habe an anderen Stellen die Hypothese verteidigt, die NATO-Kommandeure hätten auf einen Durchbruchsversuch zum Stadtgebiet Kursk, der zu Beginn der Operation erfolgreich hätte sein können, ostentativ verzichtet, um die russische Führung daran zu hindern, zu Angriffen auf NATO-Stellungen oder zivile Einrichtungen außerhalb der Ukraine über zu gehen, und will das nicht wiederholen.
    Jetzt aber heißt es bei Lange und in zahlreichen anderen Medien, der Durchbruch der russischen Armee bei Pokrowsk könne leicht ein “Aufrollen” der gesamten ukrainischen Front in diesem mittleren Abschnitt bis zum Lauf des Dnepr einleiten. Und wenn das stimmen sollte – ich nehme das nicht als gegeben – dann stützte das meine Hypothese sehr beträchtlich.

    Denn es wäre für die ukrainische Armeeführung sehr vorhersehbar gewesen, was die Frage beruft, warum sie nicht längst, anstelle einer “Kursk-Offensive”, einen strategischen Rückzug eingeleitet hat. Stattdessen, schreibt Lange, würden die unweigerlich verloren gehenden Stellungen bis zur Stunde weiter verbissen verteidigt.
    Strategisch wäre der Hauptgewinn des Durchbruchs für die russische Armee eine Begradigung und Verkürzung der Front, verbunden mit verringerter Beeinträchtigung der urbanen Agglomeration Donezk.
    Doch Verkürzung der Front wäre auch ein ukrainischer Gewinn zu Lasten eines für sie an diesem Abschnitt ganz abstrakten Wertes von “Territorium”. Und eine höhere Gefährdung der Großstädte westlich des Dnepr ist bislang ein bloß theoretischer Faktor, weil Dnipro und Sapporoshje bislang nie nachhaltig angegriffen worden sind, im Fall Sappo wäre das auch grotesk, beansprucht die RF die Stadt doch formell für sich.

    Nehme ich noch die weithin bekannten Umgebungsvariablen hinzu, schließe ich vorbehaltlich:

    Die Kursk-Offensive markiert einen verbindlichen Beschluss der NATO-Führung, den Krieg nach dem Wahltag in den USA militärisch UND politisch einfrieren zu wollen, egal, ob ein Mann oder eine Frau im Oval Office sitzt, mit dem Dnepr als Demarkationslinie bis hinauf nach Dnipro.

    1. Ein Faktor der “Umgebungsvariablen”, an den vielleicht niemand spontan denkt, wäre der bevor stehende Wechsel der zivilen Führung der NATO. “Unter” Stoltenberg kann der Krieg nicht eingefroren werden, das würde die NATO beschädigen. Mit Rutte geht das ohne Beschädigung.

  31. @Wührer 27. August 2024 um 20:46 Uhr: Papperlapapp ist solches geschichtsrevisionistische Geschwätz. Die Wende war eigentlich die Schlacht vor Moskau, eigentlich bereits die Smolensker Verteidigungsoperation bei Jelnja, als erstmals seit 1939 grössere Wehrmachtsverbände in offener Feldschlacht zurückgeworfen wurden. Die Schlacht vor Moskau und die Winteroffensive der Roten Armee waren dann die erste strategische Niederlage der Nazis. Alle ernsthaften Militärhistoriker sehen das als Kriegswende an.

    Um die Dimension klarzumachen: Beim Überfall auf die UdSSR hatte die Wehrmacht insgesamt 5496 Panzer und Selbstfahrlafettengeschüütze (Sturmgeschütze), wovon für “Barbarossa” 3998 anfänglich zum Einsatz kamen. Bis Ende Dezember waren davon 3730 verloren, bis Ende Januar 1942 4240, Laut einer Meldung an das OKW vom 30.3.1942 waren an der gesamten Ostfront noch 140 Panzer kampffähig, über 6000 Flugzeuge verloren. (Zahlen aus: Walentin Falin, Zweite Front, München 1997, S. 247, Boog, Förster, Ueberschär et alii, Der Angriff auf die Sowjetunion [Schriftenreihe des MGFA Das deutsche Reich und der 2. Weltkrieg Bd. 4], Frankfurt/M. 1991, S.321, Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hg.)Kriegswende 1941, Koblenz 1984, S. 207ff. Gerd Ueberschär, Wolfram Wette, Unternehmen Barbarossa, Paderborn 1984, S. 145f.) Das Standardwerk des militärgeschichtlichen Forschungsamts (s.o) vermerkt im Vorwort: “Deutschland stand mit dem Scheitern des ‘Unternehmens Barbarossa’ und der Entstehung der ‘Anti-Hitler-Koalition’ an der Wende des Krieges”. Der Rüstungsminister Todt teilte Hitler am 29.11.1941 mit, dass eine Beendigung des Krieges zugunsten Deutschlands nur noch auf politischem Wege möglich seit.

    Sicher hatte die STAVKA noch viel zu lernen und bittere Erfahrungen zu machen. Dass allerdings die “Operation Blau” der Naziwehrmacht überhaupt möglich wurde, lag auch daran, dass auf britischen Druck die Vorbereitungen einer westalliierten Landung (Operation Roundup) zugunsten der ihre kolonialen Interessen befriedigenden Landung in Nordafrika (Operation Torch) aufgegeben wurden. Das OKW konnte so mindestens 40 Divisionen an die Ostfront verlegen, nur einige Lehrdivisionen verblieben in Frankreich und Belgien. Anders wäre “Plan Blau” nie möglich gewesen, der der Roten Armee noch einige bittere Rückschläge brachte, aber in Stalingrad sein unrühmliches Ende fand.

    Über die Kursk-Legenden habe ich bereits an anderer Stelle geschrieben. Die Lügen des notorischen Geschichtsfälschers, Massenmörders und Leichenfledderers Manstein nehmen nur noch eine Handvoll Alt- und Neonazis ernst.

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