
Immer mehr Eltern misstrauen dem Schulbetrieb: Weil er ihre Kinder nicht zu patenten Arbeitnehmern ausbildet.
Die Hamburger Körber-Stiftung hat eine Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben, die folgenden Titel trägt: »Wie Eltern auf Bildung und die berufliche Zukunft ihrer Kinder blicken«. Sie brachte letztlich die Sorge vieler befragter Eltern bezüglich des Bildungswesens zum Vorschein. Ja, man könnte gar von einer Vertrauenskrise sprechen, die damit eruiert wurde. »Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Eltern die neuen Anforderungen in der Berufswelt sehen, Schule aber mehrheitlich nicht zutrauen, ihre Kinder darauf angemessen vorzubereiten«, hieß es von Seiten der Körber-Stiftung.
Nun sorgt man sich abermals um das Bildungswesen. Aber aus welchem Grund eigentlich? Weil Schule die Kinder nicht ausreichend auf den Beruf vorbereitet? Ist es das, was Schule, ja was Bildung bedeutet: Vorbereitung zur Arbeitnehmerschaft? Diese Interpretation ist nicht nur fahrlässig, sie lässt Schritte in eine falsche Richtung zu – wobei wir die längst eingeschlagen haben.
Schulabschlüsse gestern und heute
Seit Jahren erlebt dieses Land eine bildungspolitische Anpassung – und die misst sich nicht an der Vermittlung von mehr Wissen, sondern an den Kennziffern von PISA und denen des Bologna-Prozesses. Internationale Vergleichsparameter in puncto Bildung werden mittels Multiple-Choice-Abfragungen ermittelt: Der beliebtesten Form von Wissensermittlung, die wir mittlerweile haben. Wer so befragt wird, muss nichts mehr wissen, er muss nur wiedererkennen. Und wer statt Lerninhalte Kompetenzen lernen soll, wie im deutschen Schulwesen, muss sich nicht wundern, dass immer weniger gewusst, dafür aber immer mehr gefühlt wird.
Die Schulabschlüsse und damit die Lehrpläne wurden auch transformiert. Man legte die Latte tiefer, jeder sollte einen Abschluss erhalten können. Auch jene, die nicht so viel wissen, sollten bequem durch die Schulzeit kommen können. Matheprofessor Bernhard Krötz, mit dem wir hier schon sprachen, hat auch dieses Thema schon mehrfach aufgegriffen.
Vor einigen Jahren erklangen in den Medien empörte Stimmen, weil der Geschichtsunterricht häufig ausfalle. Das entspricht dem Zeitgeist: Denn wer braucht Geschichte, wenn er sich demnächst einen Ausbildungsberuf suchen muss? Personalchefs achten nicht auf unnützes Wissen. Was zählt ist MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Vielleicht noch ein wenig Deutsch, damit man kommunizieren kann. Aber Geschichte oder Biologie oder ethische Fächer wie Religion? Nützt das wem?
Stupides Auswendiglernen wird heute geächtet, dabei ist ein einstudiertes Gedicht nicht nur hirnphysiologisch sinnvoll, sondern auch Ausdruck einer kulturellen Verpflichtung: Wissen ist nichts, was wirtschaftlich nutzbar gemacht werden muss – es kann wohlgemerkt und es wird auch. Aber nebenher erfüllt Wissen noch ein wenig mehr: Es ist eine Orientierung, bereichert den eigenen Erfahrungsschatz um eine objektivere Komponente und nicht zuletzt ist es Ausdruck menschlicher Würde.
Bildung ist keine Ausbildung
Schon seit vielen Jahren stehen wir in einem Prozess, in dem Schule eine Art Zuarbeiterin der Wirtschaft sein soll – und es bereits ganz massiv ist. Bildung wird sozusagen als erste Ausbildung betrachtet – als Aneignung von Spezialwissen gewissermaßen. Dabei ist Bildung das genau nicht: Sie ist eben nicht spezialisiert, sondern ganz im Gegenteil vollumfänglich und universell. Es ist kein Zufall, dass es mit der Allgemeinbildung seit Jahren bergab geht, während Nischenwissen nach wie vor zu existieren scheint. Das Bildungswesen ist letztlich auf Fachidiotie ausgerichtet.
Wer darauf spekuliert, jungen Menschen nur noch jenes Wissen vermitteln zu wollen, das sie später auch im Beruf einsetzen können, entzieht diesen jungen Leuten die Würde. Denn wissen kann man stets mehr als das, was brauchbar ist. Das Wort vom »unnützen Wissen« kommt häufig auf, wenn jemand irgendwelche Randnotizen aus der Geschichte oder zum Beispiel aus dem Kino kennt: Aber sind diese »unnützen Wisser« nicht gerade die besten Unterhalter?
Eine solche Schule, die nur Nutzwissen vermitteln soll, versündigt sich an ihrem eigenen Bildungsauftrag – sie wird zur Leeranstalt und hilft nicht dabei mit, junge Leute zu verantwortungsvollen Erwachsenen zu formen. Sie entmündigt, weil sie vorenthält und filtert, Zugänge versperrt, die junge Menschen benötigen, um zu reifen. Ja, sie enthält Schülern eine ganze Welt, geradezu mehrere Welten.
Neulich las man bei Spiegel Online die Stellungnahme eines Studienrates namens Bob Blume. Er findet, dass Gendern in Schulen eine Zumutung sei – aber gerade deshalb sei es wichtig, es zuzulassen, denn in Schulen »sollten kontroverse Themen erlernt und ausgehandelt werden«. Es sei an dieser Stelle dahingestellt, um Blume hier richtig liegt oder nicht. Aber Schule, die kontrovers sein will und gleichzeitig mit Bildungsstandards Limbo tanzt: Das klingt nach Ideologie, nicht nach Bildungsbetrieb. Darüber sollten sich die Eltern viel größere Sorgen machen.
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“Ist es das, was Schule, ja was Bildung bedeutet: Vorbereitung zur Arbeitnehmerschaft?”
1. Was denn sonst? – einerseits. 2. Andererseits die Heranbildung mündiger Staatsbürger. “Aber Geschichte oder Biologie oder ethische Fächer wie Religion? Nützt das wem?” Ja das nützt dem Staat.
Der Zweck von Schule ist die Verteilung des lohnabhängigen Menschenmaterials auf die Hierarchie kapitalistischer Berufe mittels Konkurrenz um die Aneignung von Lernstoff. Lernen pro Zeit. Abspulen des Gelernten in kurzer Zeit im Test. Das alles dient der Herstellung von Leistungsunterschieden, die Im Zeugnis dokumentiert werden und die dann weitere Ausbildungschancen eröffnen oder verschließen. Schule ist eine Sortierungsveranstaltung nach an den Schülern hergestellten Bildungsunterschieden, die aber laut pädagogischer Ideologie aus ihrer Intelligenz und sonstigen ihnen innewohnenden Fähigkeiten entspringen soll, also aus ihnen quasi biologisch zukommenden Eigenschaften/Fähigkeiten ihres Gehirns. Freerk Huisken nennt das demokratischer Rassismus. Dessen Bücher übrigens sehr zu empfehlen sind. Man kann es auch demokratischer Biologismus nennen. Auf jeden Fall ist Schule deshalb eine ziemlich brutale Veranstaltung und das auch wenn sie “junge Leute zu verantwortungsvollen Erwachsenen” formt.
“Schule ist eine Sortierungsveranstaltung nach an den Schülern hergestellten Bildungsunterschieden, die aber laut pädagogischer Ideologie aus ihrer Intelligenz und sonstigen ihnen innewohnenden Fähigkeiten entspringen soll, also aus ihnen quasi biologisch zukommenden Eigenschaften/Fähigkeiten ihres Gehirns.”
Selbstverständlich muss es ein “Sortieren” nach Leistungsfähigkeit/Intellekt, allerdings unabhängig von sozialer Herkunft, geben, denn wer wollte sich beispielsweise einem Chirurgen anvertrauen oder in ein Haus ziehen, das von einem Statiker konzipiert wurde, der zwar NICHT der Intelligenteste, aber dennoch Schule und Studium so eben absolvierte?! Bzw. nicht mehr Leistung/Befähigung bewertet, sondern Lehrpläne und Bewertung der Leistung angepasst werden!
Dann treibt es solche Stilblüten, dass sich Schüler erfolgreich gegen die vermeintlich zu schwierigen Prüfungen wehren. Idealerweise wäre das dann auch auf Olympia zu übertragen: erst wenn die Langsamsten das Ziel erreicht haben, darf der Rest mitmachen!
Dass es bei Bildung längst nicht mehr um Allgemein-/Wissen geht, kann man allenthalben trefflich beobachten. Wenn allerdings Eltern pädagogische Defizite erkannt und eine Änderung gewollt HÄTTEN, wären diese ob ihrer Zahl und der seither verstrichen Zeit durchaus in der Lage gewesen, einzugreifen.
UND – so schlecht das Bildungssystem auch sein mag: in Schulen wird Wissen vermittelt; Erziehung, Wissen über den Schulalltag hinaus, Vorbereitung auf das Leben und “Formung zum Wohle des Kindes” zählen zu den Pflichten bei Elternschaft!☝️
“der zwar NICHT der Intelligenteste, aber dennoch Schule und Studium so eben absolvierte?!” Nochmal: Schulnoten werden dazu benutzt Unterschiede an den Kindern h e r z u s t e l l e n. Es geht verdammt nochmal nicht darum den Kindern etwas beizubringen, sondern sie mittels Lernstoff einer Lernkonkurrenz zu unterziehen und sie so zu sortieren. Und was dabei rauskommt, hat nicht die Bohne mit Kompetenz in irgend einem Fach zu tun. Und wie wir alle wissen, waren oft die größten Genies sogenannte Schulversager. Na klar würde ich mir von einem Statiker ein Haus bauen lassen, der sich auskennt und sich in die Materie reingekniet hat. Seine Schulnoten wären mir da völlig egal. Du machst eben den Biologismus mit, dass Schule nur quasi hervorholt (“Befähigung”), was in den Menschen schon angelegt ist. Aber das ist haargenau das selbe, wie die Menschen nach Hautfarbe zu sortieren. Nur ist es in der Schule noch eine Spur verrückter, weil die Fähigkeiten in der Schule erst mit den Noten produziert werden. Befähigung als Potenz gedacht ist eine Tautologie. Die Schulergebnisse lassen auf eine Befähigung schließen, die dann wieder für die Schulnoten verantwortlich sein soll. Immer schön im Kreis rum.
“Bzw. nicht mehr Leistung/Befähigung bewertet, sondern Lehrpläne und Bewertung der Leistung angepasst werden!” Meine Güte, das war ja schon zu meiner Zeit die R e g e l. Denn wie ordnet man Fehler im Diktat einer Schulnote zu. Das ist völlig willkürlich. Die Note 2 kann 5 Fehlern entsprechen oder 10 Fehlern. Ich glaube man nennt das Notenschlüssel. Man kann so beliebig den Schnitt nach oben oder nach unten drücken.
“Idealerweise wäre das dann auch auf Olympia zu übertragen:” Bloß dass Olympia eben der bloße Wettbewerb ist. Bei Olympia wird den Sportlern das Turnen und Speerwerfen ja nicht beigebracht. Und wenn man den Schüler was nicht richtig beibringt, weil ja alles schnell, schnell gehen muss und der Stoff so umfangreich ist – warum sollte es da nicht eine Überforderung geben können?
Wieso ist Lernen eigentlich als Konkurrenz organisiert. Kapiert ein Schüler etwas schneller, wenn er es in Konkurrenz zu anderen macht. Nein natürlich nicht, weil Konkurrenz der geistigen Leistung des Begreifens völlig äußerlich ist.
“in Schulen wird Wissen vermittelt;” – aber halt nur als Material der schulischen Konkurrenz der Schüler gegeneinander. Insofern gebe ich dir recht. Das ist die Vorbereitung auf das was dann so beschönigend “Leben” genannt wird und das in Wirklichkeit der barbarische Fleischwolf kapitalistischer Konkurrenz ist.
“…Lehrpläne und Bewertung der Leistung angepasst werden!“ Meine Güte, das war ja schon zu meiner Zeit die R e g e l.” Ernsthaft? Dann erinnere/n ich mich/andere offenbar ausschließlich an Ausnahmen von der Regel (nur die brownnoser und Streber hatten/haben gelegentlich einen gewissen Vorteil). Und wenn dem so war/ist, dann wundert die Stoßrichtung nicht mehr wirklich.
Gerne können wir auch weiterhin aneinander vorbei reden, aber die Schulpflicht wurde vom “Fritz” nicht erfunden, um seinen Untertanen die Zeit zu vertreiben, denn nur im Paradies war für Leib und Wohl gesorgt bzw. muss man schon Berufssohn/Tochter oder Milliardär aufgrund”ehrlicher Arbeit” sein, um ohne Arbeit/Verdienst leben zu können.
“Na klar würde ich mir von einem Statiker ein Haus bauen lassen, der sich auskennt und sich in die Materie reingekniet hat. Seine Schulnoten wären mir da völlig egal.”
Mutig!
Zumindest in Physik und Mathematik sollten die Noten bestens sein, denn andernfalls würde er sich in der Materie so gar nicht auskennen und eher Häuser wie die zwei von drei Schweinchen bauen können.
Aber egal: treffe gelegentlich auf Assistenzärzte, die zwar frei von sozialer Kompetenz und tendenziell narzisstisch veranlagt sind, dies aber kompensieren durch Unfähigkeit in Diagnostik (Fehlerquoten) und Umgang mit technischer Ausstattung. Knien sich aber bestimmt toootal rein.😂😬💀
“…dass Schule nur quasi hervorholt („Befähigung“), was in den Menschen schon angelegt ist. Aber das ist haargenau das selbe, wie die Menschen nach Hautfarbe zu sortieren.”
Hey – die Themen Intellekt, der zwar ererbt, aber gefördert werden muss und Hautfarbe (Physis) miteinander zu verquicken, hat das Potenzial für eine neue woke Bewegung!
Au weia; wird wirklich immer 🤯😱🤕!
Auch bei euch gab es einen Notenschlüssel. Das ist notwendig so, weil eine Note eine rein äußerliche Zuordnung ist. Was ist das denn Wert, wenn du weißt, wann der siebenjährige Krieg stattgefunden hat? Ist das eine Eins oder eine Drei. Und wenn man zusätzlich noch weiß, wer gegeneinander gekämpft hat, ist das eine 1 oder ein 3. Und wenn man 10 socher Fragen in 45 min beantwortet, 1 oder 3. 20 Fragen in 45 min – 1 oder 3?
Das hängt doch nicht von der Note ab, sondern was an Mathematik… unterrichtet wurde und was hängengeblieben ist. Was ist den entscheidend für den Statiker, dass er eine Eins in Mathe hatte oder dass er sich mit statischen Rechenverfahren auskennt und die erforderlichen Nachweise erbringen kann. Die Schulnoten sind dafür doch völlig schnuppe. Er muss Statik können und nicht gute Schulnoten schreiben können. Statik ist ein sachliches Wissen: Schulerfolg ist ein Konkurrenzergebnis.
Wenn ich deiner Theorie folge, dann müssen deine Assistenzärzte ja auf der Sonderschule gewesen sein. Seltsam nur, dass der Numerus clausus bei Medizin bei 1,0 liegt. Deine Assistenz-idioten waren also einst die Notenkings in der Schule. Meinst du nicht, dass das deiner Theorie, dass ein guter Arzt ein erfolgreicher Schüler gewesen sein muss, ein klein wenig widerspricht.
“und Hautfarbe (Physis) miteinander zu verquicken,” Ich habe gar nichts verquickt. Ich habe dir eine Verständnishilfe gegeben. Zugeschriebene Merkmale als Kriterium gesellschaftlicher Sortierung – darum ging es und das ist tatsächlich ein ziemliche Gemeinheit den Sortierten gegenüber. Und zwar nicht weniger gemein als Schwarze zu Sklaven oder Lohnsklaven zu machen. Abschaffen tut man das aber nicht dadurch, dass man auch Weiße zu Sklaven macht, sondern indem man die gesellschaftlichen Ausbeutungs- und Benutzungsverhältnisse abschafft. Mit “woke” hat das nichts zu tun.
“Was ist den entscheidend für den Statiker, dass er eine Eins in Mathe hatte oder dass er sich mit statischen Rechenverfahren auskennt und die erforderlichen Nachweise erbringen kann.”
WENN die Grundlagen intellektuell zur Gänze begriffen sind, dann sind diese auch bewertbar!
“Wenn ich deiner Theorie folge, dann müssen deine Assistenzärzte ja auf der Sonderschule gewesen sein. Seltsam nur, dass der Numerus clausus bei Medizin bei 1,0 liegt.”
Da schließt sich wieder der Kreis zum Anpassen der Studien-/Lehrpläne an Leistung/Benotung und das so “wenig aussagekräftige System der Bewertung von Vermögen/Leistung”.🤣 Argumentation: Setzen, 6.
“Deine Assistenz-idioten waren also einst die Notenkings in der Schule. ”
Text doch bitte korrekt lesen und kognitiv verarbeiten: schrieb von IST-Zustand! Außerdem sprachlich ein wenig bei COVID-Idioten hängen geblieben?
“Und zwar nicht weniger gemein als Schwarze zu Sklaven oder Lohnsklaven zu machen. ”
Kleine Randnotiz: jene mit weißer Hautfarbe wurden früher Leibeigene genannt! Und weiße Sklaven wurde auch innerhalb des europäischen Kontinents generiert; selbst aus der Region, der Sie ursprünglich entstammen!
Geschichtswissen bringt zwar auch nicht weiter, hilft aber bei einer Argumentation, die ernst zu nehmen sein soll!
Gratuliere zu den in sich schlüssigen Ausführungen und wünsche weiterhin gutes Gelingen.🥳
Bloß wozu dann noch bewerten. Wenn jemand die Sache durchdrungen hat, hat er sie durchdrungen. Was hat da ein äußerlich Noten-Maßstab zu suchen. Kann man etwas Note 1 verstehen oder Note 6 verstehen. Um Verstehen geht es in der Schule doch gar nicht, sondern um Abliefern von Kenntnissen und Fertigkeiten auf Zeit. Das Problem ist der Z w e c k der Bewertung und der besteht in der Konkurrenz der Schüler gegeneinander. Und dafür ist ein der Sache äußerlicher Notenmaßstab perfekt geeignet.
Nochmal: Die Unfähigkeit (um dein Wort zu benutzen) deiner Assistenzärzte kommt nicht von der geringen Aussagekraft der Bewertung, sondern der hat seine Ursache im Zweck der Bewertung und diesem Zweck entspricht der abstrakte äußerliche Maßstab der Schulnote. Wenn man Lernen als Konkurrenz organisiert geht das gar nicht anders. Dann m u s s man an das Lernen einen ihm völlig äußerlich Maßstab anlegen. Man lässt die Schüler im Test in der Bewältigung von Aufgaben auf Zeit gegeneinander antreten. Wissen und Verständnis ist da nur hinderlich. Damit wird man nicht zum Einser-Schüler. Deshalb pfeift man sich zwei Tage vor der Klassenarbeit möglichst den Stoff rein, der dann hoffentlich auch dran kommt und ne Woche später ist alles wieder vergessen. So entstehen deine unfähigen Ärtze. Das liegt an dem Zweck der Schule das Lernen als Konkurrenzveranstaltung abzuwickeln.
Nein, ich wollte es kurz und knackig formulieren. Ich hätte auch „Trottel,“ „Depp“ „Dummkopf“, „Blödmann“, „Blödian“, „Holzkopf“ „Schwachkopf“, „Hornochse“, „Einfaltspinsel“, „Spacko“, „Vollpfosten“ oder „Narr“ schreiben können. Da hab ich keine Priorität. Die Ärzte “unfähig” zu nennen macht es übrigens auch nicht besser.
Bloß war weiß zu sein nicht die rassistische Rechtfertigung für die Sklaverei oder die Leibeigenschaft. Bei Schwarzen war die Hautfarbe aber schon die Legitimation ihrer geringeren Wertigkeit als Mensch. Deshalb habe ich diese Parallele gewählt.
Warum arbeiten Sie sich so an Schulnoten ab? Somit reden Sie an cui bono vorbei.
In der Wirklichkeit, also da, wo das gemacht wird, was wirkt, kommt es allerdings sehr wohl darauf an, das diejenigen, die dort wirken ihr Handwerk verstehen. Und wir sollten uns alle darauf verlassen können. Schließlich kennen wir den Statiker nicht, der unsere neue Mietwohnung berechnet hat. Und es ist Aufgabe der jeweiligen Institution sicher zu stellen, dass man den Absolventen auf die Menschheit loslassen darf.
Ich habe vor Jahrzehnten selbst als Beisitzer an etlichen mündlichen Prüfungen und an den Diskussionen über das Ergebnis teilgenommen. Interessanter weise habe ich keinen Fall in Erinnerung wo die Meinung der Prüfer, und auch meine, wesentlich unterschiedlich war.
Dies scheint sich allerdings in jüngster Zeit geändert zu haben. Ich hatte auf Bitten ihres Vorgesetzten die Nachhilfe einer Ingenieursstudentin übernommen, die bereits durch die Prüfung gefallen war und ihr Diplom als letzte Chance durch eine mündliche Prüfung retten sollte. Die Dame war im speziellen Fach Elektrotechnik dermaßen unkundig, dass ich keinen Pfifferling für ein Bestehen gegeben hätte. Trotzdem hat sie bestanden. Ich kann nur hoffen, dass sie nie in die Nähe einer elektrotechnischen Aufgabe kommt.
Ein gutes Bildungssystem sollte so ausgestaltet sein, dass es Menschen, die sich für das angestrebte Ziel nicht eignen, möglichst früh aussiebt um zu verhindern, dass sie die wertvollen Jahre der Jugend verschwenden und rechtzeitig ein anderes Ziel anpeilen. Und zwar um solche unverantwortlichen Gnadenakte wie oben zu verhindern und es Ihnen ermöglichen, ohne Sorgen um die Stabilität in Ihre Mietwohnung einzuziehen.
Herzlichsten Dank für Ihren Kommentar. Es gibt doch noch Hoffnung 😊!
Allerdings ist fraglich, ob Sie mehr argumentativen Erfolg haben werden.🤔
Mit etwasVernunft müsste es doch eigentlich möglich sein meine Ausführungen zu verstehen. Darin steht, um das jetzt zum wiederholten Male nochmals zu sagen, dass Schulnoten und die zugehörige Lernkonkurrenz eben gerade n i c h t zum Ergebnis haben, dass die “in der Wirklichkeit” Wirkenden ihr Handwerk verstehen, und cui bono hat dafür das Beispiel mit seinen Assiärzten geliefert. Die Pisastudie und andere dokumentieren doch, dass die Schüler eben n i c h t das Basiswissen haben. Und dennoch beharren sie darauf, dass Noten der Weg seien Qualifikation nachzuweisen. – N e i n das sind sie nicht. Noten sind Konkurrenzergebnisse. Die dokumentieren nur wie man im Vergleich zu anderen abgeschnitten hat. Sachliche Kenntnis kann man mit Noten gar nicht nachweisen, weil die der Sache völlig äußerlich sind.
Ich verstehe das nicht. In einem fort bringen Sie Beispiele, die meine Ausführungen bestätigen und dennoch glauben sie an die Note als Dokument der Sachkenntnis. Die Nachhilfeschülerin hat die Prüfung bestanden, obwohl ihre Kenntnisse ungenügend waren. Warum ist das denn so? Weil es auf die Kenntnis des Fachs gar nicht in erster Linie ankommt, sondern darauf in Konkurrenz zu anderen ausreichende Noten zu erzielen. Ich spreche nicht gegen Prüfungen und Test, sondern gegen ihren Zweck den Lernerfolg in Konkurrenz zu ermitteln und nicht den Kenntnisstand.
Aber das zu verstehen ist wohl zu viel verlangt, für Leute die den Biologismus des bürgerlichen Schulsystems verteidigen. Siehe letzter Absatz. Nein ein gutes Bildungssystem sollte nicht aussieben oder ausschließen, sondern dessen Zweck sollte es sein Kenntnisse zu vermitteln und zu kontrollieren, ob diese Kenntnisse angekommen sind. Eine Note tut das nicht. Übrigens gibt es hierzulande Prüfstatiker, die nochmal nachrechnen. Sorgen um die Stabilität der Mietwohnung muss sich also erstens niemand machen und zweitens wird so dokumentiert, dass der Staat, wenn es drauf ankommt, seinem eigenen Notensystem kein großes Vertrauen entgegen bringt.
Cui bono. Sie haben mich verstanden, und glauben trotzdem weiterhin an den Sinn der staatlichen Sortieranstalten. Schade.😢
Zustimmung!
Der Empfehlung – Freerk Huisken – kann ich mich nur anschließen.
Der Verteilungsauftrag der Schulen ist den allerwenigsten bewusst.
Bildung wird dabei derart verstanden, dass Schule mit sämtlichen, einem Lernerfolg diametral entgegenstehenden Methoden und Rahmenbedingungen aufwartet.
Der weiter verwendete missverständliche Begriff “Pädagogik” bedeutet nichts anderes als gesellschaftliche Abrichtung, Dressur.
Gilt auch für Sozialpädagogik etc….
Dazu passt:
Kürzungen bei politischer Bildung
https://www.n-tv.de/politik/Scharfe-Kritik-an-Kuerzungen-bei-politischer-Bildung-article24307419.html
Na dann machen wirs halt wie einer unserer Nachbarn und setzen Soldaten ein. So wird dann der Lehrermangel bestimmt behoben und das Volk akzeptiert mal das vom Bundeshaushalt inzwischen 20% für Verteiligung vorgesehen sind. Es gibt doch immer mehr Verbrecher auf der Welt die mit allen Mitteln bekämpft werden müssen.
https://orf.at/stories/3326447/
Das Schlimme an der ganzen Geschichte ist meiner Auffassung nach, dass diese Art von (Um)erziehung in den letzten 20-30 (?) Jahren aber auch gefruchtet hat!!! Es war nicht nur EIN Mal, dass ich von Kindern befreundeter Eltern, die zwischen 14 und 19 sind, also im Jugendlichen-Alter, dass sie Fächer wie Geschichte, Politik, Sozialwissenschaften, Religion, aber auch Deutsch und Mathe als ziemlich überflüssig empfänden und statt dessen lieber etwas lernen würden, was ihnen im Leben hilft, wie z.Bsp. wie man eine Steuererklärung ausfüllt, abgibt …….. Was tief blicken lässt.
In MEINER Schullaufbahn war es hingegen so, dass man kurz vorm Abitur ein (grünes! Daran erinnere ich mich….) Buch in die Hand gedrückt bekommen hat, in dem alle Ausbildungsberufe und alle Studienfächer kurz beschrieben waren. Das wars. Ob das eine gute Variante ist, wage ich zu bezweifeln.
Aber Bildung im reinen Sinne dahingehend, auf das Leben als Lohnempfänger vorbereitet zu werden, halte ich für eine Katastrophe.
Es ja nicht nur das. Politisch-ideologische Indoktrination ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Wenn ich sehe was meine Kinder im Laufe der Jahre im Sachunterricht und in Ethik vorgesetzt bekommen ist mir immer übler geworden.
Immer mehr Eltern fordern die
Wiedereinführung des Rohrstockes.
” Dann klappts auch mit der Inklusion.”, so eine besorgte Mutter: “Kann ja nicht sein, dass zwei Behinderte ne ganze Klasse von 30 aufmischen und beim Lernen stören!”
Das wesentliche Problem bei der Bildung seit antiautoritären Erziehung ist – das diese Bildung für NICHTS
zu gebrauchen ist.
Mit WISSEN hat diese Bildung schon mal gar nichts zu tun. Diese Bildung besteht darin – eben Unwissen als
Wissen zu verkaufen.
Auch Abi-Abgänger lernen NICHTS was Sie tatsächlich im weiterem Leben gebrauchen könnten.
Knoblauch – hat es bereits angesprochen.
Vielleicht missverstanden: ich empfinde es als furchtbar, wenn 16 jährige lernen wollen, wie eine Steuererklärung auszufüllen ist. Ganz furchtbar.
Ja schon klar. Aber das du etwas furchtbar findest, ist noch keine inhaltlich Kritik, die ich dann halt auch gern hören würde? Was ist denn daran so furchtbar?
Mal abgesehen davon, dass sich die Formulare ändern, dann gibt’s Software und jetzt soll man alles online machen – ist das doch so daneben auch nicht. So ein paar grundlegende Kenntnisse in praktischen Dingen fände ich nicht so verkehrt. Allerdings nicht statt Mathe, Deutsch, Englisch…
Knoblauch, mit 16J unsere Generation ging schon arbeiten, und musste eine Steuerklärung Bspl.
ausfüllen.
Und mir sagten Abi-Abgänger genau das was ich schrieb.
Vielleicht klären Sie mal, was Sie mit (Lohnempfänger oder AG) meinen?? Oder auch selbständiges
Denken – meinen.
Und ich finde es absolut beschissen, wenn 14Jährigen mit Ellen -langen Formeln das Gehirn schädigen,
was Sie künftig nur Berufsbedingt brauchen, im fortgeschrittenem Alter.
Mir geht es um die Grundausbildung in der Schule !!! Auf die die Kinder bei der Berufswahl aufbauen
können.
Selbst für (Kloputzer) benötigt man heutzutage Abi. Das nenne ich WAHNSINN
ACHTUNG keine Absicht irgend ein Beruf abzuwerten!!!!
Um noch mal auf selbständiges Denken zurück zu kommen – Im Bildungsplan nicht vorgesehen.
Ausbildung für Führungspersonal – auch nicht – nur noch Fließbandarbeiter gesucht. Unterwürfig
Kadavergehorsam. GRÜNE – IDEOLOGIE !!!
Damit verdient Soros/Gates und andere so richtig Geld – und der Rest wird bestochen damit Sie ja nur
Dumm bleiben.
Also mit WISSEN was in der Schule vermittelt werden sollte – sehr weit davon entfernt.
Und (Trotteln) die sich Eltern/Lehrer nennen – sind und bleiben weiterhin (wie gelernt) Dumm.
Und da kommt die entscheidende Frage – Wie können Dumme -WISSEN weitergeben???
“Und (Trotteln) die sich Eltern/Lehrer nennen – sind und bleiben weiterhin (wie gelernt) Dumm.
Und da kommt die entscheidende Frage – Wie können Dumme -WISSEN weitergeben???”
Müssen die gar nicht. Da Computer besser rechnen können, braucht ein Mensch doch kein Kopfrechnen mehr. Was natürlich ein solches ‘intelligente’ Wesen nicht ersetzen kann ist ein guter Lehrer. Aber da es vielen nur darum geht ein bestimmten Schein zu bekommen, um berufliich weiter zu kommen und den ganzen Stoff auswendig zu lernen. Um dann nur noch schnell auf ein Stück zu Papier zu bringen. Danach ein entsprechendes Zertifikat beim Chef vorzeigen zu können. Das bestättigt wie toll diese sind und was diese nicht alles können, aber anderseits nach kurzer Zeit wieder vergessen haben. Interessiert es doch gar nicht ob diese Person intelligent ist oder nicht.
Außerdem gibt es heute das Internet, alternativ ChatGPT wo man fragen kann, wie bestimmte Sachen gemacht werden können. Für manche mittelmäßige Progrmmierer ist es doch schon eine mittlere Katastrophe wenn ein Dienst wie Stack Overflow nicht mehr aufrufbar ist. Gleiches wird sich mit Sicherheit in anderen Bereichen, zeigen wenn die entsprechenden Wissensdatenbanken nicht oder zeitlich nicht abrufbar sind.
Mittelfristig wird es viele geben die von Computersystemen angeleitet werden und immer mehr auf Effizenz getrimmt werden. Was sich heute schon darin zeigt, das möglichst alle Prozesse standartisiert sein müssen. Die Fehler zeigen sich immer wieder, wenn trotz allem ein falsches Teil an der Montagelinie auftaucht und der Monteur dieses verbaut. Dieser das gar nicht mal merkt, weil er davon ausgeht oder davon auszugehen hat, das alles paßt. Bis sich am Ende vielleicht beim Kunde zeigt das bspw. 300 Maschinen zurückgehen müssen, da diese falsch montiert wurden. Ein hoch auf das Toyota Produktions System, das doch keine Fehler produziert, wenn man auf die Betriebswirtschaftler hört.
Für das alles wird keine adequate Ausbildung benötigt. Außer für eine Elite die die entsprechende Vorgabe machen.
Hallo Roberto, Dein heutiger Artikel spricht mir aus dem Herzen. Die neo-liberale Normierung der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten hat die Schule als Bildungsstätte im Sinne einer nach Wilhelm von Humboldt umfassenden Bildung einer Persönlichkeit, komplett beseitigt. Alles wurde auf Effizienz und wirtschaftliche Verwertbarkeit reduziert. Viele Schüler selektieren Wahlfächer nicht nach Interesse sondern nach Maximierung der Punktezahl für den Schulabschluss. Die “Rechnung”, die wir als Gesellschaft dafür in Zukunft (und schon jetzt) zu bezahlen haben, wird immens hoch ausfallen (und ich meine keine Euros) . . .
Der Unmut von Herrn De Lapuente ist gut zu verstehen. Jeder, der sich für Bildung interessiert, muss doch heute bestürzt sein über die Verkürzung des Bildungsbegriffs auf bloße Ausbildungs- und Berufsfähigkeit – und auch über die unübersehbare Instrumentalisierung der Schulen für allerlei politische Zwecke sowie die politische Indoktrination durch ein anderes Lager.
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Andererseits ist aber auch die Kritik der Eltern zu begreifen. Wahrscheinlich haben sie mehrheitlich gar nichts gegen eine umfassendere Bildung ihrer Kinder, betrachten aber die Herstellung von Berufsfähigkeit durch den Schulunterricht zurecht als das absolut unverzichtbare MINIMUM. Das Andere (-> Literatur, Kunst, Musik, Geschichte, politische Bildung) ist nettes Beiwerk, Luxuswissen. Man mag das bedauern, doch kann ich es verstehen.
Leider erleben viele Eltern aber beinahe tagtäglich – hier mal mehr, dort vielleicht etwas weniger – dass das deutsche Schulsystem selbst in elementaren Anforderungen (Lesen, Schreiben, Rechnen) versagt, Fehlentwicklungen duldet oder sogar fördert und dadurch die Zukunft ihrer Kinder gefährdet. Es würde hier zu weit führen, all die Irrtümer und skandalösen Missstände einzeln aufzuführen. Das erwähnte Minimum wird nur noch unvollständig geleistet.
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Ich gebe außerdem zu bedenken, dass Schule seit jeher immer schon von Regierungen und einflussreichen Interessengruppen instrumentalisiert und vereinnahmt wurde.
Und heute haben eben diejenigen die Schulen für sich erobert, die in der Gesellschaft ganz allgemein die Macht innehaben …
Die Vorstellung, dass es Schule als gleichsam “kastalische Provinz” losgelöst von den jeweiligen Machtverhältnissen geben könnte, ist ein schöner Traum, an dem schon Humboldt scheiterte.
“Leider erleben viele Eltern aber beinahe tagtäglich – hier mal mehr, dort vielleicht etwas weniger – dass das deutsche Schulsystem selbst in elementaren Anforderungen (Lesen, Schreiben, Rechnen) versagt, Fehlentwicklungen duldet oder sogar fördert und dadurch die Zukunft ihrer Kinder gefährdet. ”
Mag zutreffen, aber jeder der mal Kind war, zumindest bei interessierten Eltern, lernte bereits VOR der Grundschule mehr oder weniger zählen, Buchstaben kennen und schreiben, teils sogar schwimmen und soziale Interaktion OHNE elektronische Vollzeit-Babysitter!
Tja – mit Eintritt in die Grundschule (zählt nicht zu Adoptionen) ist Kind in der Regel 6 Jahre alt, man kann sich also nicht mehr darauf berufen: ist frisch geschlüpft und nun mach’ du was Ordentliches draus.
“Mag zutreffen, aber jeder der mal Kind war, zumindest bei interessierten Eltern, lernte bereits VOR der Grundschule mehr oder weniger zählen, Buchstaben kennen und schreiben, teils sogar schwimmen und soziale Interaktion”
Dann kommen diese Kinder in die Schule, werden von den Lehrkörpern ausgebremst. Das die andere auch mal eine Chance haben. Bis diese selber sich den anderen anpassen und zusehends mitverblöden.
Siehe:
– Aus schlauen Kindern werden Schüler, https://d-nb.info/969616678
Nun ja, sag’ es ungern, aber der Lehrkörper ist nur ausgebremster Vermittler eines Systems, das seit Langem und mit viel Getöse Einzug gehalten hat, ohne dass es zu marginalen Vetos kam, obwohl das desaströse Ergebnis auf der Hand lag.
Aaaaber, und das kann Jeder, der Willens ist zu sehen, erkennen, dass eben häuslich vermehrt nicht mehr das geleistet wird, was notwendig für die ersten, aber ungleich wichtigeren Schritte ins Leben ist.
Müßig, darüber zu schreiben, denn ALLE werden das Gegenteil behaupten und so zieht sich die Schlinge von Generation zu Generation enger. aaaaarggghhhh, hirntot😉
@ cui bono
Vielleicht gilt das, was Sie im Hinblick auf Förderung durch das Elternhaus schreiben, heute wirklich in mehr Familien als früher. Für mich persönlich galt es damals in dem von Ihnen angedeuteten Umfang übrigens nicht. Nun ja, die Zeiten mögen sich geändert haben.
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Das Problem bei Ihrer Sichtweise liegt aber darin, dass es natürlich sehr viele Familien gibt – insbesondere aus der migrantischen Unterschicht – die diese vorschulische Förderung nie und nimmer leisten. Was die Schule diesen Kindern nicht beibringt, das lernen sie wahrscheinlich nie! Oder etwas zugespitzt mit den Worten einer mir bekannten Lehrerin: “Ich weiß genau, was meine Schüler können, denn was ich ihnen nicht beigebracht habe, das können sie nicht.” Auch in der deutschstämmigen Unterschicht werden sie kaum Kinder finden, die von zu Hause jene Förderung erhalten, die Sie für normal halten. Glauben Sie mir. So ist es!
Ein leistungsfähiges und auf Leistung ausgerichtetes(!) Schulsystem ist daher gerade in sozialpolitischer Hinsicht sehr wichtig. Ein Aufstieg durch Bildung ist eben nur möglich, wenn in den Schulen viel vermittelt wird und eben auch viel gefordert wird.
Heute gilt aber an Grund-, Real- und Hauptschulen weder das Eine noch das andere. Stattdessen Noteninflation bei sinkenden Realleistungen.
—
@ phil
Kann Ihnen zustimmen. Das Problem liegt in der heute zunehmend weniger praktizierten äußeren Differenzierung (-> “Sortieren” nach Leistung) und in dem Umstand, dass Binnendifferenzierung im Hinblick auf die Förderung leistungsstärkerer Schüler eben in Wirklichkeit nur selten auch nur halbwegs funktioniert.
Allerdings müssen auch gute Schüler lernen, sich einzuordnen und Anweisungen zu folgen. Mit letzterem tun sich gerade verwöhnte und zu Hause zu viel gelobte Mittelschichtkinder nämlich recht schwer … (“Ach, mein hochbegabtes Kind … “)
Das Problem ist, dass wir nicht mehr wissen, was Bildung bedeutet. Kann man es kaufen oder verkaufen? Nein.
Das Ergebnis ist offenbar.
Wissen wird nicht geachtet, man kann ja alles nachlesen.
Dumm nur, wenn ich den Schlüssel dazu nicht habe und nicht weiß, was und wozu.
Aber – Schule bildet Gesellschaft ab. Deren Zustand können wir an der Schule sehen. Dummheit reproduziert sich. Das ist zum Glück für Politik kein Hindernis …
Bildung ist keine Ausbildung?
Ja, was denn sonst? Wozu braucht es eine Schule, die nicht fit fürs Leben macht, die Kindern und Jugendlichen nicht die Fähigkeiten vermittelt einen Beruf ergreifen und selbstständig für den eigenen Lebensunterhalt sorgen zu können.
Was Schule heute macht ist zu einer gesellschaftlichen Haltung erziehen, nur rechnen, lesen und schreiben ist heute Mangelware. Wozu auch, im Zweifelsfall hilft die Gehirnprothese weiter. Das wundert aber auch nicht, wenn man sich den heutigen Leerkörper anschaut und von denen kenne ich genug. Diesbezüglich haben die 68er ganze Arbeit geleistet.
Hinzu kommt im Bildungswesen der große weiße Elefant im Raum. Wenn es in der Klasse aussieht wie auf dem Basar von Peschawar bekommt man auch das Bildunsgniveau von Peschawar.
“Aber sind diese »unnützen Wisser« nicht gerade die besten Unterhalter?”
Der Ausbilder im Handwerk und der Dozent für Maschinenbau der will keine Leute die ihn unterhalten, sondern Menschen die lernwillig und lernfähig sind und die bereit sind Leistung zu erbringen. Aber das ist ja auch etwas das heute verpönt ist Leistung und Auslese. Deswegen hat man mit dem Abi für alle ja einen Abschluß geschaffen, den man sich auch am Kaugummiautomaten ziehen könnte.
Diese fürs Leben untauglichen Generationen an denen natürlich auch deren Eltern sich versündigt haben sind schlimmer als Trümmerwüsten. Häuser kann man aufbauen, wenn aber keiner mehr weiß, wie man ein Haus baut, ein Auto, ein Flugzeug, dann entwickelt sich eine Gesellschaft zurück, aber das ist vermutlich ja sogar genau so gewollt.
“Häuser kann man aufbauen, wenn aber keiner mehr weiß, wie man ein Haus baut, ein Auto, ein Flugzeug, dann entwickelt sich eine Gesellschaft zurück, aber das ist vermutlich ja sogar genau so gewollt.”
Es reicht doch wenn die entsprechende CAD- / CAN-Software bedient werden kann. Für was muß man überhaupt noch Rechnen, Lesen und Schreiben können. Dazu reichen auch Grundfertigkeiten. Wer sich heute solche Produkte daraus anschaut, sieht doch das sich vieles gleicht. Neuere Autos sind ohne Emblem der entsprechende Marke, auf dem ersten Blick nicht zu unterscheiden.
Seit Bologna gibt es sowieso kaum noch Ingenieure die überhaupt ohne Computer noch etwas machen können. Da durch das verkürzte Studium solche grundlegende Sachen wie Technisches Zeichnen, Modellbau,,, dank Lehrplan nur noch am Rande dran kommt.
Tja, Piel, das Bildungsniveau deiner Eltern scheint ja auch nicht das höchste welche gewesen zu sein, wenn sie sich nun von ihrem cracksüchtigen Sohnemännchen die demente Rosette sauber schlürfen lassen müssen. Stammen die etwa ursprünglich aus Peschawar?
“Häuser kann man aufbauen, wenn aber keiner mehr weiß, wie man ein Haus baut, ein Auto, ein Flugzeug, dann entwickelt sich eine Gesellschaft zurück, aber das ist vermutlich ja sogar genau so gewollt.”
Es reicht doch wenn die entsprechende CAD- / CAN-Software bedient werden kann. Für was muß man überhaupt noch Rechnen, Lesen und Schreiben können. Dazu reichen auch Grundfertigkeiten. Wer sich heute solche Produkte daraus anschaut, sieht doch das sich vieles gleicht. Neuere Autos sind ohne Emblem der entsprechende Marke, auf dem ersten Blick nicht zu unterscheiden.
Seit Bologna gibt es sowieso kaum noch Ingenieure die überhaupt ohne Computer noch etwas machen können. Da durch das verkürzte Studium solche grundlegende Sachen wie Technisches Zeichnen, Modellbau,,, dank Lehrplan nur noch am Rande dran kommt.
Als vor langer Zeit in Deutschland die Schulpflicht eingeführt wurde, hatte dies tatsächlich einzig und allein den Zweck der sich entwickelnden industrialisierung Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen, die mittels Schreiben, Lesen und Rechnen die neuen Maschinen bedienen konnten. Grundkenntnisse für den Plebs um die Bedürfnisse des Kapitals zu bedienen.
Abitur war ausschließlich für die gutsituierte Bürger- u. Adelsgesellschaft. Das zusätzlich vermittelte Wissen diente in erster Linie dazu verläßliche Systemstützen zu generieren. Mit wachsender Industrialisierung mußte man tatsächlich intelligenten Menschen niedriger Herkunft den sozialen Aufstieg mittels Bildung ermöglichen um einen ausreichenden Pool an innovativem Wissen zu kreieren um konkurrenzfähig zu bleiben.
Schule diente seither dazu, einerseits die Konkurrenzfähigkeit der Industrie zu gewährleisten und andererseits dazu eine systemtreue, dankbare Mittelschicht zu züchten.
Ja, für die Kinder der Mittel- u. Unterschicht ist die Vermittlung praktisch anwendbaren Wissens absolut essentiell um überhaupt eine überlebensfähige Zukunft zu haben. Aber sollte dies alles sein? Und damit sind wir bei der großen Frage: Welcher Art sollte denn das “zusätzlich” vermittelte Wissen sein?
Beispiele:
a) Ich kann Kindern vermitteln dass der Holocaust ein entsetzliches Verbrechen war und deshalb nie mehr Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland angegriffen werden dürfen.
b) Ich kann Kindern vermitteln dass der Holocaust ein entsetzliches Verbrechen war, aber nicht einfach so vom Himmel gefallen ist, sondern dass es zunächst der Errichtung totalitärer Strukturen brauchte, um überhaupt die Voraussetzungen zu schaffen die jüdischen Nachbarn eigentlich gutwilliger deutscher Familien öffentlich und am hellichten Tage mit Judensternen ausgestattet ins KZ zu schaffen.
c) Ich kann Kindern vermitteln, daß das Verbrechen des Holocaust nicht an den jüdischen Glauben eines Menschen gebunden sein muß, sondern dass sie als Nachkommen der Täter jeglichen Versuch der Politik zu unterbinden haben, die Entwicklung totalitärer Strukturen, die Entmenschlichung von politischen Gegnern und dem Schüren von Ressentiments gegen Bevölkerungsgruppen – bzw. dem kritiklosen Emporheben von Bevölkerungsgruppen – politisch zu versuchen.
Was also wird an unseren Schulen tatsächlich gelehrt? Welche sinnvolle zusätzliche Wissen wird denn den Kindern vermittelt? Wer die Antwort kennt wird leicht begreifen, daß Eltern auf solcherart “Zusatzwissen” keinen Bock haben.
Und jetzt schauen wir uns bitte mal die Ereignisse und Aussagen in der Politik der letzten Jahre seit 2020 an. Damit meine ich AUSNAHMSLOS ALLE Parteien die zur Zeit realistischerweise zur Wahl stehen incl. des neuen, alternativen “Hoffnungsträgers”
Deutschland quo vadis?
LOL. Du meinst Mittel- und Unterschicht könnten tatsächlich noch etwas anderes wollen als überleben? Ich weiß nicht genau – aber dir fällt schon auf dass es ein ziemlich vernichtendes Urteil über das Schulwesen ist, dass es der Mittel- und Unterschicht zum nackten überleben dient?
Ach so, du willst die armen Kleinen dahingehend indoktrinieren, dass sie sich als Nachkommen der Täter zu benehmen haben. Also haben sie die Schuld genetisch vererbt bekommen und diese biologische Ausstattung verpasst ihnen den Auftrag als Antifaschisten unterwegs zu sein. Tja, ich würde mal sagen, da hast du als Nachkomme der faschistischen Täter leider überhaupt nichts gelernt. Darin dass du jemanden per nationaler Verwandtschaft (Nachkomme) einen politischen Auftrag verpassen willst, unterscheidest du dich von den Faschisten nicht die Bohne.
Du meinst also wir sollten alle so tun als ob nix gewesen wäre? Tja, dann brauchst Du dich weder zu wundern , noch zu beklagen über genau die Zustände die wir gerade jetzt haben. Ich erwähne nur mal beispielhaft die Umkehrung der Unschuldsvermutung und geplante Sippenhaft bzgl. Abschiebung (beides Faeser), “Delegitimierung” der Regierung usw.
Aber wenn Du brav papageienmäßig die Narrative nachplappern willst, die unsere MSM in Verbund mit der Regierung aufstellen dann ist ja alles gut. Mit Geschichtskenntnissen wüßtest Du allerdings, dass genau diese Strukturen erst die Voraussetzungen für den Mord an unseren – nicht nur jüdischen – Mitbürgern geschaffen haben. Wärest Du ein menschlicher Mensch wolltest Du diese Zusammenhänge wissen.
“Wie konnte es damals so weit kommen? Weil sie damals genauso waren wie Ihr heute!” Zitat stammt nicht von mir sondern von einem klugen Menschen….
Es ist nicht die Aufgabe von Schulen Kinder zu “patenten Arbeitnehmern” auszubilden. Es WÄRE Aufgabe der Schulen – im Zusammenspiel mit Eltern – Kinder zu MÜNDIGEN Bürgern heranzubilden!
@Nur mal so
Na, dann such mal MÜNDIGE Eltern
und Lehrer für dein Projekt.
Die deutschen Deppen mit ihren
Erwartungshaltungen kommen nicht im Ansatz auf die Idee, Probleme selbst lösen zu wollen.
Es lief ja lange irgendwie gut, eigene Verantwortung an andere abzuschieben.
Jetzt stehen sie alle mit Pipi in den
Augen vor dem Scherbenhaufen
einer Gesellschaft und lecken ihre Wunden.
*schnief*
Hier geht es nicht um irgendwelche “Projekte” sondern um Grundsätzliches. Und MÜNDIGE Menschen haben es in einem Staat der nur Zombies will, schwer. Da du – als Geheimdienstfo**e – nur in “Projekten denken kannst, wird dir das aber vermutlich entgangen sein…schnief!
In “Why is the West so weak (and Russia so strong)? – The role of human capital and western education” (Warum ist der Westen so schwach (und Russland so stark)? Die Rolle des Humankapitals und der westlichen Bildung) vertieft der Autor Gaius Baltar die Aussagen des obigen Textes und begründet damit den Niedergang des Westens. Ein sehr langer Artikel, der es aber wert ist, studiert zu werden.
https://gaiusbaltar.substack.com/p/why-is-the-west-so-weak-and-russia
https://sonar21-com.translate.goog/why-is-the-west-so-weak-and-russia-so-strong-the-role-of-human-capital-and-western-education/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc
Hier die deutsche Übersetzung, die auch Anstrengungsbereitschaft erfordert. Diese wird im westlichen Schulsystem nicht mehr trainiert und auch deshalb ist der Westen im Niedergang.
.
Aufgrund von Lebensumständen habe ich meinen Jüngsten 12 Jahre lang im Heimunterricht unterrichtet. Ergebnis:
– Er ist besser in Mathematik als ich damals war
– Er ist besser in Musik als ich damals war
– Er ist besser in Physik, Chemie, Zeichnen, … als ich damals war
– Er ist leider nicht besser in Deutsch. Zumindest nicht im geschriebenen Deutsch, seine Aufsätze sind zwar gut, aber viel zu kurz und die Rechtschreibung ist bestenfalls durchschnittlich.
– Allerdings sein Englisch … ein akzeptfreies Englisch. Also akzentfrei heißt hier, dass er keinen deutschen Akzent hat, sondern eher als Ostküstenbewohner / New Yorker wahrgenommen wird, sich aber auch wahlweise als Brite, Aussie oder notfalls German darstellen kann.
Aus Elternsicht waren die 12 Jahren knüppelhart, zusätzlich zum Job kamen jeden Tag 3-4 Stunden Betreuung hinzu. Aus der Sicht der Sohnemannes: Er hat halt jeden Tag 3-4 Stunden Unterricht gemacht und somit endlos Zeit für eigene Projekte. Sein Gitarrenspiel ist traumhaft, bei Autos ist er mein persönlicher Referenzmechaniker und seine Kampfsportskills sind abgefahren.
Er ist nie für irgendwelche beruflichen Richtungen gedrillt worden, aber nach jedem Praktikum kommt er mit einem Job-/Ausbildungsangebot nach Hause.
Bezüglich Multiple Choice: MC ist weit schwieriger als es aussieht. Bei manchen Themen kann man sich auf Auswendiglernen verlassen. Aber wenn man z.B. bei Differenzialrechnung ein von vier verschiedenen, sehr ähnlichen Termen auswählen will, hilft Auswendiglernen nicht mehr weiter. Schlimm bei MC ist vor allem, dass es entweder volle Punktzahl oder keine Punkte gibt. In Deutschland bekommt man Punkte z.B. für den Rechenweg, bei MC zählt nur das richtige Ergebnis.
Zur täglichen Lernzeit: Bei Homeschooling ist Lernzeit tatsächliche Lernzeit, in der Schule geht unendlich viel Zeit für Anwesensheitskontrolle, Arbeitsblätter verteilen und ähnliche Totzeiten verloren. Der Vorteil von Homeschooling ist obendrein das direkte Feedback. Es macht einen Unterschied ob ein Elternteil neben dem Jungen sitzt oder ob man sich in der Schule irgendwie durchmogelt.
Wäre Homeschooling für jedermann möglich? Ich denke schon. Zumindest für die Grundschule. Alle hier im Forum würden auch Mittelstufe hinbekommen, erst Gymnasium wird schwierig. Aber Oberstufen-Mathematik und -Physik kann man lernen. Der entscheidende Punkt, der entscheidende Unterschied ist nicht die Schule, Geld oder das Bildungsprogramm. Der entscheidende Unterschied ist die Bildungsaffinität und Lernbereitschaft der Eltern. Beide Elternteile und fast alle Geschwister meines Jüngsten haben ein Fernstudium absolviert, teilweise sogar zwei.
“Der entscheidende Unterschied ist die Bildungsaffinität und Lernbereitschaft der Eltern.” Richtig. Deshalb gibt es unzulängliche Pflichtschulen für alle Kinder, deren Eltern weder über das eine noch über das andere verfügen. Ich würde gerne in Fragen der Bildung öfter mal ein paar Zeilen darüber lesen, dass nicht die den niederen Schichten unterstellte Dummheit erblich ist, sondern die Armut.
Die Zeit für die beschriebene Zuwendung muss man erst einmal haben. Bei 8-10 Stunden abhängiger Arbeit, Wechselschicht, Wochenenddiensten (alles auch in der Produktion gängig, nicht allein in der Pflege! ) verlangt das nahezu übermenschliche Fähigkeiten.
Und eine durchaus ernst gemeinte Frage am Rande: Welchen Raum haben bei home-schooling die Beziehungen der Kinder zu gleichaltrigen Mitmenschen, denen die Lernbereitschaft fehlt oder deren Eltern die Bildungsaffinität ?
“Alle hier im Forum würden auch Mittelstufe hinbekommen”. Wirklich? Keineswegs alle Eltern sind individuell fähig in dem angesprochen Umfang Eltern zu sein. Das home-schooling hat durchaus einen unsozialen Aspekt. Es verringert die Möglichkeiten der sozialen Erfahrung im Umgang mit Gleichaltrigen und Kindern mit einem anderen familiären Hintergrund. Es gibt Menschen, denen mit Bezug zu letzterem der Besuch einer öffentlichen Schule sehr wichtig ist, die z. B. schon die Sonderstellung durch den Besuch einer Privatschule ablehnen.
Diese Diskussion kann auch nicht ohne jeden Bezug zum materiellen Aufwand geführt werden. Wer soll den tragen? Die Familie? Die Glaubensgemeinschaft? Der Staat? Wer kann ihn tragen? Ist diese Leistungsfähigkeit bei allen Eltern vorhanden?
Wir haben unser Leben auf die Bedürfnisse der Kinder (bzw. nunmehr des Jüngsten) ausgerichtet. Wir fahren das kleinstmögliche Auto, keine Urlaube, einfache Kleidung, einmal im Moment Restaurant-Essen. Und das Restaurant heißt dann Subway oder so. Geld ist nicht das Problem, sondern Prioritäten.
Beziehungen sind ein Herausforderung für unseren Jungen. Er hat Kontakte durch Sport und Musikschule und quasi außerschulisch, aber nicht soviel Kontakte, wie er gern möchte. Auf der anderen Seite hat er einen Freundeskreis der sich auf dem ganzen Globus verteilt. Das meine ich wörtlich. Als der Ukrainekrieg anfing hat er das live mitbekommen, weil einer seiner Kumpels eine Kamera für Videochat am laufen hatte… Mit seinen deutschen Freunden trifft er sich regelmäßig zu Veranstaltungen, etwa Japantag in Düsseldorf.
Die Bereich der soziale Erfahrung sehen wir exakt andersherum wie Du. Er hat primär seine Eltern als Richtschnur, keine anderen Kinder. Und benimmt sich deshalb auch wie ein Erwachsener und fällt dadurch in Unternehmen auf, da er deutlich souveräner als andere Kids agiert.
Schule heißt ja nicht nur Vokabeln und Mathe zu lernen. Schule heißt auch Mobben zu lernen oder Mobbing zu erfahren. Schule heißt auch Schlägereien, Lügen, Betrügen, Kinder beklauen, Rangordnungen mit Schulhofschlägern zu klären, sich vor Lehrern verstecken, Abschreiben ….
Mal was zum Vergleich: Mein Sohn hat Computer und Programmieren mit Minecraft gelernt. Mit anderen Kindern hat er einen Server im Internet aufgebaut. D.h. Verträge bei Providern geschlossen, Geld bei anderen Kindern eingesammelt und Abrechnungen erstellt, mit Docker und Kubernetes den Server aufgesetzt… In seinem Team war ein Japaner, ein Russe, ein Schweizer und noch ein paar andere Leute. Gemacht hat er das mit 10 oder 11.
Wir haben Kontakt zu anderen Homeschoolern (auch wieder rund um den Globus) und Homeschooler sind alle so drauf. Manchmal etwas schräg, aber alle sind hochinteressant.
Die Frage von phil. hätte ich auch. Gibt es in den USA keine Schulpflicht? Wie ist das mit dem Abschluss? Gibt es da eine Prüfung in einer staatlichen Einrichtung oder hat er dann keinen Abschluss?
“Mit seinen deutschen Freunden trifft er sich regelmäßig zu Veranstaltungen, etwa Japantag in Düsseldorf.” Wie kommt er von den USA regelmäßig zum Japantag nach Düsseldorf. Fliegen? Ist das nicht teuer?
“Beide Elternteile und fast alle Geschwister meines Jüngsten haben ein Fernstudium absolviert, teilweise sogar zwei.” – Wie, beide Elternteile? Ich dachte du bist ein Elternteil?
Interessante Zusammenfassung zu Homeschooling in den USA:
– https://uskanzlei.com/pages/homeschooling-12-us-bundesstaaten-in-der-uebersicht
– https://de.wikibrief.org/wiki/Homeschooling_in_the_United_States
Ok. Danke. Hab ich überflogen. Also wird das von den Bundesstaaten sehr unterschiedlich gehandhabt. Es gibt teilweise standardisierte Tests jährlich oder in bestimmten Klassenstufen. Der Lehrplan ist überwiegen nicht vorgeschrieben. Die Zulassung zum College ist Angelegenheit der Colleges, die unterschiedliche Kriterien haben, aber dem Homeschooling mehrheitlich offen gegenüberstehen, da die zuhause unterrichteten Schüler im Schnitt auf der Uni sogar etwas besser abschneiden.
“Wäre Homeschooling für jedermann möglich?”
Nein in Deutschland zumindest nicht. Hier gibt es eine Schulpflicht, nur in seltenen Fällen ist das überhaupt möglich. Anderseits gibt es genug Untersuchungen, das Schüler mit Homeschooling viel mehr können.
https://magazin.sofatutor.com/eltern/homeschooling-deutschland-pro-und-contra/#Ausnahmen
Wolfgang Wirth schreibt “Ich gebe außerdem zu bedenken, dass Schule seit jeher immer schon von Regierungen und einflussreichen Interessengruppen instrumentalisiert und vereinnahmt wurde.
Und heute haben eben diejenigen die Schulen für sich erobert, die in der Gesellschaft ganz allgemein die Macht innehaben … ”
Es war noch nie anders. Es sei verwiesen auf Professor Unrat, die Schmuddelkinder und die Gespräche der Protagonisten in der Ästhetik des Widerstands.
Anlässlich der Einweihung eines Schulhausneubaus im Jahre 1968 fragte ich als stellvertretende Schulsprecherin bei einem der offiziellen Redner – Herrn L. – einem Ministerialrat in Bayern nach. Dieser hatte in seiner Rede gesagt: “Es ist schon immer das Wesen des bayerischen Schulsystems gewesen, das Bekennen über das Erkennen zu stellen und das Gewissen über das Wissen.”
Meine öffentliche Frage an Herrn L., was er denn guten Gewissens bekennen wolle, wenn er nichts erkannt habe und nichts wisse, führte zu einer Nachfrage des Herrn Strauß, ob man beabsichtige, mir trotz dieser bösen Worte die „Reife“ zuzuerkennen. Der Schulleiter informierte mich über dieses Ansinnen und über seine abschlägige Antwort an Herrn Strauß.
Die Fronten sind in vielerlei Hinsicht seitdem stabil geblieben, wenn man von Marginalia wie Parteinamen und politischen Figuren absieht. Ich gestehe: Damals dachte ich allen Ernstes, WIR – meine Freunde aus dem unabhängigen Jugendzentrum, Lehrlinge, Gymnasiasten, Realschüler, Musiker, Maler, Schreiber und ihre Zuhörer, Betrachter und Leser, manchen davon auch Kiffer und Trinker – könnten das ändern. Muss aus heutiger Sicht wohl als einer der zahlreichen emanzipatorischen Fehlversuche abgebucht werden.
Sollen Schulen der Wirtschaft zuarbeiten?
Ganz klar nein. Schulen sollten für eine breite Bildung zuständig sein bei gleichzeitiger Förderung des kritischen Denkens. Insbesondere letzteres sehe ich persönlich in großer Gefahr, nachdem bereits Universitäten das kritische Denken von der Agenda genommen haben und nur noch politisch korrekte Redner zugelassen werden.
Schulen sollten sehr wohl ausbildungsfähig machen. Das scheint, wenn man kleineren Handwerksbetrieben Glauben schenkt, wohl unter die Räder gekommen zu sein. Schulabgängern fehlen oft notwendige Basics, um in einem Ausbildungsberuf bestehen zu können. Da muss dringend nachgearbeitet werden. Vielleicht aber liegt es überwiegend an der konsequenten Unterfinanzierung des Bildungssystems.
Unser Mitforist GP.0 hat auf einen Link verwiesen, der das westliche Bildungssystem als eine der Ursachen für den westlichen Niedergang sieht. Dieser Artikel „Warum der Westen schwach ist“ verdient mehr Beachtung
https://sonar21-com.translate.goog/why-is-the-west-so-weak-and-russia-so-strong-the-role-of-human-capital-and-western-education/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc
Vorsicht, linksliberale Linke kommen nicht auf ihre Kosten, den der Schreiber, ein amerikanischer konservativer Militärblocker, ist Anhänger des Leistungsprinzips und eines gesunden Wettbewerbs. Der schmähliche Untergang des europäischen Realsozialismus war u. a. auf niedrige Arbeitsproduktivität zurückzuführen. In der DDR war das Leistungsprinzip nur schwach entwickelt und selbst der „sozialistische Wettbewerb“ konnte nicht genügend Leistungsanreize zur Steigerung der Arbeitsproduktivität bieten. Man kann aber nur verteilen, was vorher produziert wurde…
@ Bella und @ GP.0
Danke für den sehr interessanten Link zu Gaius Baltar.
Obwohl es vermutlich doch noch einige vernünftige Leute in mittelhohen Positionen gibt, dürfte seine Beschreibung von der Grundtendenz her stimmen und die aktuelle Entwicklung gut charakterisieren.
Gerade in Deutschland wird man ja, wenn man sich so umschaut oder die Fernsehnachrichten sieht, immer wieder auf die von Baltar analysierten Dinge stoßen …
Es ist, wie er schreibt: Das Ideologische ist für jeden offensichtlich, der davor nicht die Augen verschließt.
Inwieweit diese Entwicklung sich auch tatsächlich in der internationalen Konkurrenz (z.B. gegenüber Russland und China) bemerkbar macht, bleibt zu beobachten. Mit Sicherheit haben die Schäden – sei es in Form ungeeigneter Führungskräfte oder eines allgemeinen Verfalls von Bildung und Kultur – bereits jetzt einen erheblichen, ja katastrophalen Umfang angenommen.
Es dürfte leider sehr schwer werden und auch lange dauern, diesen im Grunde schon epochalen Niedergang zu stoppen oder gar zu beheben. wenn es denn überhaupt gelingt. Wer weiß, wie viel Unsinn bis dahin noch angestellt werden wird und wie viel Erhaltenswertes ruiniert werden wird.
—
Es gibt auch das Sprichwort:
“Wenn die Dummen (d.h. die Beschränkten, die Fachidioten) fleißig werden, dann wirds gefährlich.”
Fast alle Kommentare sagen, was die Schule bewerkstelligen soll, reden aber um den heissen Brei. Wie alles wo der Staat sich um “kümmert” macht er es um sich zu festigen. So ist die Schule nichts anderes als Schüler Strom förmig zu machen, nicht von ungefair waren alle Lehrer Beamte. (dazu das Beamtengesetz)Unterwerfung überall. Das Notensystem ersetzt bei Schülern das Beamtengesetz. Den meisten ist doch klar das in der Lehre das meiste gelernt wird.
Bist du im Sroff gut und es passt nicht in den Schulbüchern wird deine Note nicht die beste.
“Den meisten ist doch klar das in der Lehre das meiste gelernt wird.”
Kommt auf die Ausbildung darauf an, wie gut die Ausbilder sind und auf die Motivation der Lehrlinge. Am meisten wird noch immer im Leben gelernt. Darauf wird in der Regel niemand in der Schule vorbereitet. Was früher mit der Verbeamtung gemacht wurde. Wird heute durch Leistungstests und Beurteilungen geregelt. Da die Lehrer ein Interesse habe das sie und die Schüler dort möglichst gut abschneiden, wird der Unterricht entsprechend ausgerichtet.
In der Uni gibts dann das Rennen um Fördertöpfe und Fremdmittel eintreiben. Darauf werden dann die Studienfächer ausgerichtet. Nicht so prominente Fächer werden dann immer mehr begrenzt. Weil das immer noch nicht reicht wurde mit Bologna nachgeholfen. Das gipfelte zuletzt in das Hochschulinnovationsgesetz in Bayern.
https://www.stuve.uni-muenchen.de/unsere_inhalte/bayer-hochschulreform/index.html
Welchen Zweck sollten die Schulen in Deutschland sonst haben?
Schon zu meiner Schulzeit konnten die meisten Lehrer kaum bis Drei zählen, und waren mehr damit beschäftigt, alle Selbstdenker in die letzte Reihe zu komplimentieren. Ein paar wurden nach dem Studium noch Taxifahrer.
Jetzt sind wir eben zwei erlesene Generationen weiter.