Schrei nach Waffen

Soldat mit Maschinengewehr
Quelle: Pixabay

Nichts aus der Geschichte gelernt, aber auch gar nichts. Bei Politikern, Leitartiklern, Lobbyisten herrscht eine unbändige Lust, die Feuerkraft der Armee zu stärken. Die Vernunft ist weggewischt.

Gerade die Nachrichten gehört, im Deutschlandfunk (DLF): Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, fordert Atombomben für Europa. Roderich Kiesewetter, CDU-Kriegspolitiker, will 300 Mrd. Euro als Sondervermögen für die Bundeswehr. Irgendjemand verlangt die Senkung der Sozialabgaben; ein anderer Steuervergünstigungen für deutsche Firmen. Der FDPler Ulrich Lechte äußert Verständnis für die Offensive der israelischen Armee, Israel könne die Hamas nur besiegen, wenn die Bodenoffenisve im gesamten Gazastreifen durchgeführt werde, Verständnis auch für die Einrichtung dort von Zeltstädten: 15 Lager à 25.000 Menschen sind angedacht.

Geht es noch? Ich drücke den Ausknopf. Will nichts mehr hören von all diesem Wahnsinn, der inzwischen tägliche Normalität ist.

Ein paar Tage zuvor, ebenfalls im Deutschlandfunk, das Mittagsmagazin. Ich habe zu spät eingeschaltet, höre eine Stimme, die mehr Waffen, noch mehr Waffen für die Ukraine fordert. Ich wusste nicht, wer da interviewt wurde, die Stimme kannte ich nicht, dachte, was ist das für ein übler Kriegshetzer? Der klingt ja wie die schärfsten Kriegsfalken während des Vietnamkriegs, geiferndeifernd. War ein grüner EU-Abgeordneter, Daniel Freund.

Kriegstreiber*innen, hochsensibel gegendert – das ist wichtig

Fast überall, rund um die Uhr, die gleiche Botschaft, dieser Schrei nach mehr Waffen, noch mehr Waffen. Diese Gier nach Aufrüstung. Es scheint, Vermutung, schon seit längerer Zeit unter den regierenden Politikern und den mitregierenden Oppositionsparteien CDU/CSU eine Sprachregelung zu geben, die an den Vietnamkrieg erinnert. Unisono heißt es nun, es ist zu einem nicht hinterfragbaren Glaubensgrundsatz geworden, wenn wir dem russischen Despoten Putin in der Ukraine (diesem Hort der Freiheit, Hochburg der westlichen Werte) nachgeben, dann fallen andere Staaten, einer nach dem anderen – schließlich: WIR!!! – auch in die Hände dieses gefräßigen Imperialisten.

So hieß es auch im Vietnamkrieg: Erst fällt dieses Vietcong-Land an die Kommunisten, dann Laos, Kambodscha, Thailand. Schon damals war diese sogenannte „Dominotheorie“ grottenfalsch. Sie war eine geniale Erfindung der Kriegstreiber – Grundlage der US-Außenpolitik für viele Jahrzehnte. Der US-Präsident Dwight D. Eisenhower hatte sie im April 1954 verkündet: wie bei einer Kette von Dominosteinen würden alle Länder einer Region dem Kommunismus anheimfallen, sich vom Westen abwenden – wenn man nachgibt. Das dürfe man auf gar keinen Fall zulassen. Deswegen militärische Härte – die dann so viel Leid über so viele Länder (vor allem in Südostasien, Lateinamerika, Afrika) gebracht hat. Fatal, dass nun diese Theorie eine Wiedergeburt erlebt – zunächst mal in der Form massiver Aufrüstung. In der Form von Konfrontationsrhetorik. Dem Verzicht auf Diplomatie. Ein kollektiver Wahn.

Es tobt derzeit ein zunehmend heftigerer Kampf um die Herzen und Köpfe. Es gilt, eine kriegsskeptische Bevölkerung umzuerziehen. Und so wie es aussieht, siegen die masters of war, die Herren und Damen des Krieges, wie fast immer. Aber hochsensibel wird gegendert.

2.113.000.000.000 Dollar

Mal in aller Ruhe, die heute kaum mehr möglich ist:  Russland hat 135 Millionen Einwohner. Die EU 450 Millionen. Die USA haben 330 Millionen Einwohner. Jenseits der Emotionen, des Geraunes, ein kühler Blick auf die Wehretat-Zahlen; ich weiß, es bringt nichts, gleichwohl: 2021 haben die Staaten dieser Welt über zwei Billionen US-Dollar fürs Militär ausgegeben, eine Zahl von beeindruckender Länge: 2.113.000.000.000 Dollar.

Den größten Anteil an diesen Ausgaben (das sind Zahlen des renommierten Stockholmer Forschungsinstituts SIPRI) haben die USA mit über 800 Milliarden US-Dollar, das sind 38 Prozent aller Rüstungsausgaben weltweit.

Anders ausgedrückt: Für ihre Kriegsrüstung gaben die USA 2021 etwa so viel aus wie die folgenden zehn Länder auf der Rüstungsrangliste: China verpulverte 293 Milliarden US-Dollar, Indien 76, 6 Milliarden; Großbritannien 68,4 Milliarden US-Dollar; Russland liegt auf Platz 5 mit 65, 9 Milliarden Dollar; Frankreich 56, 6 Milliarden, Deutschland 56 Milliarden Dollar.

Und da erzählen mir HofreiterScholz HabeckHöglStrack-ZimmermannMerzvonder LeyenBaerbock nonstop: Wir müssen noch mehr Geld in die Rüstung stecken!

Mal polemisch gefragt, nein, voller Verzweiflung gefragt: Geht’s noch?

Und nun die aktuellsten Zahlen in Sachen Kriegsetats – sie sind vom 2. Januar 2024: Auch danach, nach wie vor, geben die USA am meisten Geld für das Militär aus. Im Jahr 2022 lagen die Ausgaben für die US-Armee bei offiziell rund 877 Milliarden US-Dollar – 39 Prozent aller Rüstungsausgaben weltweit. Gemessen an den Anteilen des Bruttoinlandsprodukts investiert jedoch die Ukraine am meisten in das Militär.

Aber das reicht den Regierenden nicht. Es muss nun noch mehr Geld in die eh schon bestehende Überrüstung fließen – und eine sozialdemokratische Politikerin ruft nach Atomwaffen!

Dienende Führungsrolle

Das muss so sein, heißt es nun, auch wegen Donald Trump. Wenn dieser ungehobelte Mensch an die Macht kommt, dann will er ja nicht mehr unbedingt garantieren, dass sein Land alle Nato-Staaten im Konfliktfall unterstützt. Moment mal, er will jene Länder nicht unterstützen, die die maßlosen Vorgaben der Nato-Aufrüstung nicht erfüllen, im Klartext: Trump will mehr Waffen, noch mehr Kriegsgerät. Genau wie der Sozialdemokrat und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Und dass sich die USA unter Trump auf ihren Kontinent zurückzögen, vielleicht sogar die Nato verlassen würden – wie nun die Aufrüstungsbefürworter hierzulande strategisch behaupten. Europa müsse deswegen mächtig aufrüsten – koste es, was es wolle. Behauptungen ohne Bezug zur Realität.

Die USA machen knapp fünf Prozent der Weltbevölkerung aus, dieses Land verbraucht wegen seines unvernünftigen Lebensstils aber rund 40 Prozent der Ressourcen dieser Welt – und damit dies so auf unabsehbare Zeit so bleibt, dazu braucht man Flugzeugträger auf allen Meeren dieser Welt, Hunderte von Militärstützpunkte rund um diese Welt, dafür braucht man treue Vasallen, willfährige Helfer. Wie etwa in Deutschland diese Friedenspartei a.D. – die Grünen. Wie es Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem Besuch in Washington vor ziemlich genau zwei Jahren so treuherzig formuliert hat, diese „Bereitschaft, eine dienende Führungsrolle auszuüben“. Da lacht man im Kapitol noch heute – über diesen eilfertigen Servanten.

Wieder ein Verteidigungskrieg, und er wird gerecht sein – wie immer

Wie gesagt, es tobt gerade ein Kampf um die Herzen und Köpfe. Was mich so pessimistisch macht ist unter anderem auch dies: das ehedem eher etwas linksliberal, eher etwas antimilitaristisch, eher etwas friedensfreundlich tickende Feuilleton, also der kulturelle Überbau, hat sich in den vergangenen Jahren – nicht erst seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine –  gewandelt: Auch dort ist nun das Rufen nach mehr Waffen en vogue, ist selbstverständlich geworden. So war es auch vor dem Ersten Weltkrieg.

“Kriegsfähig”, “kriegstauglich”, “Kriegswirtschaft” – die Worte sind schon da. Vor den Taten kommen immer die Worte. Das Feindbild ist auch schon da, wieder einmal, wie praktisch. Und der nächste Krieg wird wieder ein Verteidigungskrieg, und er wird gerecht sein – wie immer. Und die Kirchen werden auf beiden Seiten die Kanonen segnen, so wie die ukrainische Kirche es heute tut, so wie es die russische Kirche heute tut. Und viele Menschen werden verrecken. Und Anton Hofreiter, der Kriegsdienstverweigerer a. D., wird dann sagen, wenn er es noch kann und nicht unter Trümmern liegt: „Das habe ich nicht gewollt“.

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51 Kommentare

  1. Nun ja, nun ist ja die neue Hype Gefahr (natürlich um noch mehr Gelder für Rüstung freizubekommen) Russlands Weltraum Waffen…

    Mag alles sein, Militärs sind eben eine große Gefahr für Frieden, aber der Wahnsinn hier im Westen ist bezeichnend für “failed state” bzw. für nicht mehr vorhandene Diplomatie und bornierte Verbohrtheit.

    Warum es weiterhin die privaten widerlichen Schwab-Veranstaltung gibt ist für mich ein Zeichen, das tatsächlich eine nukleargeführte Auseinandersetzung droht. Einfach auch deshalb weil unser demente Führungskaste gar keine anderen Optionen berücksichtig!

    1. Es ist ein schwerer Fehler anzunehmen, dass die “Führungskaste” “Dement” sei.
      “Biden” ist es aber mit Sicherheit…;-))
      Die befolgen, wenn auch im vorauseilenden Gehorsam, nur das, was ihnen die US-Schergen eintrichtern.
      Die herrschende Klasse möchte keine atomaren Kriege.
      Es gibt aber nach wie vor immer noch eine nicht unerhebliche Anzahl von Mitgliedern der militärischen Fraktion im Pentagon, die seit Dekaden über den möglichen Erstschlag diskutieren.

      1. Ja, korrekt.. dement ist der falsche Begriff, “Führer befiehl, wir folgen dir” ist für unsere Kaste richtiger auch historisch besser adaptiert!
        Mich beunruhigen auch die nun zu unterzeichnenden “Sicherheitsgarantie” mit der Ukraine, da sie in meinem Augen weder umsetzbar noch haltbar sind…

  2. Es tut gut, diesen Beitrag zu lesen.
    Aus dem ganz einfachen Grund, dass er genau meine eigenen Gedanken, Gefühle, Ängste, Hoffnungslosigkeit widerspiegelt. Und man sich jeden Tag aufs Neue wundert, wie sich all der Wahnsinn weiter hochschraubt….
    Und sich noch mehr wundert, dass diese abartige Mentalität irgendwie common sense zu sein scheint. Common Sense IST.

  3. Gerade die Nachrichten gehört, im Deutschlandfunk (DLF)… nun ja, Ursache und Wirkung.
    Warum tun Sie sich das an, lieber Herr Luik.
    Sollten Sie, die zum Glück erfahrenen Genesung nicht zum Anlass nehmen, sich mit erfreulicheren Themen zu befassen und das Leben genießen, als der allgegenwärtigen Panikmache ihr Gehör zu schenken?
    Die Aussichten sind doch eh schon bescheiden, da sollte jeder Moment an Zeit genutzt werden, um der Schönheit dieser Welt und des Lebens in seiner vorhandenen Natur die Ehre zu erweisen.
    Ich genieße inzwischen wirklich jeden Tag, als wäre es der Letzte.
    Das Klima wird wärmer, der Krieg immer kälter.
    In letzter Konsequenz wird der Krieg heiß werden und das Klima dafür immer kälter.
    Das scheint das Ziel zu sein.
    Paint it black.

  4. Die SPD oder als sie lernten, die Bombe zu lieben. Die heutigen Sozis, Grünen, Restlinken setzen die alte Tradition des untertänigen Massenmordunterstützens fort. Ich werde nicht müde, zu wiederholen und es Leuten in ihre geschichtslosen Köpfe zu hämmern: 1914 machte die SPD mit ihrem Ja zu Wilhelms Kriegskrediten den Eintritt Deutschlands erst möglich. 1919 schlug sie die friedliche deutsche Revolution extrem brutal mit Hilfe rechter Militärkorps nieder und gehörte damit zu den wichtigsten Verursachern von Hitlers Aufstieg. Die Nazis wußten, was sie an den Sozis hatten und setzen nach 33 dem Gustav Noske (“Einer muß der Bluthund sein”) eine Pension aus. Und nun sind sie die willfährigsten NATO- und Transatlantikmithelfer überhaupt. Was erwartet man sich von solcher politischer Tradition? Wer könnte da noch Illusionen haben?
    Die EU als Nuklearmacht, herrlich! Wer wird denn am roten Knopf sitzen? Scholz, Habeck, Barboeck, Strack-Zimmermann oder andere Flintenweiber? Das ist, als würde man einer Horde Schimpansen eine Handgranate zum Spielen geben.

    1. LoL, den Vergleich mit der Horde Schimpansen und der Handgranate, werde ich gerne übernehmen. Die kriegsgeile deutsche Politikerkaste braucht sich allerdings um den “roten Knopf” nicht zu kümmern. Die Alliierten werden es bestimmt zu verhindern wissen, dass diese selbstverliebte Mischpoke an die Schalthebel kommt..

  5. Nicht nur Lobbyisten haben unbändige Lust auf Krieg. Krieg ist so normal wie Sex! Deshalb spricht Freud von Eros bzw. Sexualtrieb und Todestrieb, denn der ist die maximale Steigerung und Verirrung des Aggressionstriebs. Die Frage ist eher, weshalb es Frieden gibt. Man glaubte, wirtschaftliche Verflechtung sei förderlich für den Frieden, weil dann materielle Interessen dem Bedürfnis nach Krieg entgegen stünden. Das stimmt aber nicht. Frieden ist nur die Pause zwischen Kriegen, die man benötigt, um die Wunden zu lecken. Je gravierender die Wunden, desto länger der Frieden. Der 2.Wk hat schon einen tiefen Eindruck hinterlassen, auch bei der Nachkriegsgeneration, die noch Zerstörung und Wiederaufbau in den Fünfzigerjahren mitbekam. Aber diese Menschen haben vergessen oder sind gestorben. Und die Amis, die gut über den 2.Wk hinweg kamen und ihre Macht vergrößern konnten, führten ununterbrochen Kriege. Aber der Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland findet besonders in Europa Beifall, nicht weil man Angst vor den Russen hat, sondern weil die Zeit wieder reif für echten Krieg ist. Die 42 Auslandseinsätze der BRD reichen nicht aus zur Befriedigung der Lust auf Krieg.

  6. Danke. Mir aus dem Herz gesprochen.
    Wenn meine Mutter, die den 1. Weltkrieg als Kind erlebt hat, im 2. Weltkrieg begeistert mitgerannt ist, noch leben würde, sie würde Ihnen auch beipflichten. Sie hatte eindeutig aus der Vergangenheit gelernt und war bis zuletzt jedem Kriegsgeschrei tief abgeneigt.
    Bleiben Sie weiterhin gesund und uns als kritischer Journalist erhalten.

  7. Ich habe mir oft versucht vorzustellen, wie 1914 in Deutschland die Stimmung gewesen ist, warum fast ganz Deutschland mit Begeisterung in den ersten Weltkrieg gezogen ist, alle wollten kämpfen – bis auf ein kleines Minderheit, der bewusst gewesen ist welche Auswirkungen dieser Krieg haben wird. Es muss wohl eine Stimmung gewesen sein, wie diese heute in Deutschland versucht wird anzuheizen. Ich denke, dem größten Teil der Bevölkerung ist nicht bewusst, dass eine neue Art von Faschismus sich in Deutschland breit macht.

    1. so weit ich weiß, ist das nicht so ganz richtig, die Arbeiter, also diejenigen, die wussten, dass sie die Hauptleidtragenden eines jeden Krieges sind, waren wohl mehrheitlich dagegen. Es waren eher die Bürger und Intellektuellen.

  8. Es ist leichter die Menschheit durch Kriege zu dezimieren.
    Mit den Spritzen dauert es einfach zu lang.
    So lange es nicht atomar wird. ist es im Interesse der Elite.
    Die brauchen uns nicht mehr und die 15 Minuten Städte soll es eben auch nicht für alle geben.
    Eine Revolution um die herrschende Klasse endlich loszuwerden, ist den Weicheiern der westlichen Welt nicht genehm, also harren wir der Dinge die da kommen! ;-))

    Und vergesst nicht, die wollen uns töten!

    1. – Mit den Spritzen dauert es einfach zu lang. –
      Problem is eher die vielen Widerspenstigen.
      Und das sind gerade die, die “sie” gerne an vorderster Front gesehen hätten, was sich beim Krieg leichter einrichten lässt.

  9. Es liegt an uns, stillschweigend oder in Foren lamentierend und passiv (!) uns wegzuduckend das zu ertragen, was ich seit langem die “üble Propaganda-Dreckschleuder DLF” nenne. Oder aktiv zu werden und sinngemäß all diesen (Entschuldigung!) “Fressen”, egal ob Medien oder Kriegsschreier:Innen, Innen- oder Außenminister:Innen oder Kinderbuchautoren, bei denen angesichts ihres inhaltslos-dämlichen Geschwafels nur noch das Speien kommt, die verbale (!) Faust in ihre Gesichter zu drücken. Man muss aktiv werden. Redet mit Nachplapperern, die Tagessau & Consorten nur noch ebenso leer und orientierungslos wiederkäuen, um was es geht. Zeigt alternative Medien auf, zum Beispiel die https://www.nachdenkseiten.de/ Man muss von ein paar “Forenversteckten Wenigen” zu einer unüberhör- und unübersehbaren Masse auf der Straße werden.
    Bauernproteste dürfen nicht nur mit Kaffee und Kuchen unterstützt werden. Sie müssen dahingehend unterstützt werden, dass sie begreifen, dass es um mehr geht, als nur um ihre Scholle und etwas Sprit, wovon sie im Falle eines Atomschlages leider nichts mehr haben.

  10. Geht’s noch, fragt der Herr Luik.
    Nein es geht nicht mehr besser mit diesen Menschen. Die Politik bricht ständig ihre eigenen hervorgebrachten Gesetze, sie brechen das GG, sie brechen supranationale Gesetze, sie brechen ihre versprechen zur Währung, sie brechen ihre selbst formulierten Grundrechte, sie lassen Staatsterrorismus zu und üben sogar selbigen aus…
    Wir sagen es ist die ‘Politik’, aber wir das Volk dulden alles.
    Das Volk duldet sogar den Eingriff in ihre Privatsphäre…

    Geht’s noch, fragte Herr Luik, ja es geht weil das Volk aufgegeben hat!

    1. Das Volk hat nicht aufgegeben. Das Volk demonstriert auch noch für sie. Kein Wunder, dass im Moment die Schlagzahl an Ungeheuerlichkeiten in den Nachrichten in die Höhe schießt. Die Zeit ist günstig – wenn nicht jetzt wann dann – endlich können die Politiker äußern, was sie insgeheim schon immer durchsetzen wollten. Das Volk stimmt ja zu. Laut und mit Transparenten auf der Straße.

      1. Ja leider, in meinem kleinen übrig gebliebenen Kreis der deutschen Herkunft ist das Duckmäusertum auch vorangeschritten.
        Ich offerierte Möglichkeiten im Falle des Bedarfs, nu sie sitzen das aus wie gewohnt.
        Die zu ertragenden Konsequenzen dieser Politik, werden dann in Form von Rechnungen gesendet. Diese Kosten die dann jeder zu tragen hat, werden immens sein, im Verhältnis zur Rente oder Einkommen.
        Die krasse Umverteilung die stattfindet, sollte jeden tangieren, aber ich sehe kaum Bewegung sich dessen zu sträuben.

  11. “… Militärs sind eben eine große Gefahr für Frieden,..”

    Das stimmt so allgemein nicht.
    Zumindest Militär aD wie General Vad und General Harald Kujat setzen sich sehr aktiv für eine Friedenslösung in der Ukraine ein.
    Der deutsche Inspekteur der Marine, der sich für ein vernünftiges Verhältnis zu Russland einsetzte, wurde dafür von der Verteidigungsministerin, einer Zivilistin, innerhalb eines Tage geschasst.
    Die medialen Kriegshetzer sind überwiegend Zivilisten, wie Strack-Zimmermann, Röttgen und Kiesewetter (o,k. Ex-Militär).
    Die Kriegshetze kommt mitten aus derZivilgesellschaft, teils sogar von ehemaligen Wehrdienstveweigerern.

    1. Vielen Dank für den Beitrag, dem kann ich nur zustimmen. Der Krieg wäre sicher zügig vorbei wenn die genannten Zivilisten selbst, soweit vorhanden auch Nachwuchs im wehrfähigen Alter persönlich in den Einsatz müssten. Der Kiesewetter ist in diesem Sinn sowas wie ein Messfehler, der müsste eigentlich aufgrund seiner Bundeswehrkarriere wissen was Krieg ist.

      1. Kiesewetter war doch höchstens eine Schreibstuben-Generalstabsoffizierde. Hat den irgendjemand irgendwo irgendwann an irgendeiner Front im Einsatz gesehen?

    1. N hat sich von der westlichen Propaganda instrumentalisieren lassen.
      Warum er nach seinem Propganda-Video über Putins angeblichen Palast, das er im Schwarzwald fabrizierete, wieder nach Russland zurück fuhr, um dort Richterinnen zu beleidigen, ist mir ein Rätsel. Jedenfalls hat er keine Gelegenheit ausgelassen, um das dortige System zu beleidigen und zu provozieren.
      Dennoch sollte ein solcher Tod in Haft niemals passieren.
      Ich fürchte nur, dem prominenten politischen Häftling im Westen, Assange, könnte ähnlichs geschehen.

      1. Genau das habe ich von Anfang an gedacht. Nawalny war nicht der große Widersacher von Putin, er war in Russland mäßig bekannt. Dass er diesen Film mit USA in Deutschland dreht und dann zurück nach Moskau fliegt, um sich verhaften zu lassen, ist nicht verständlich. Zumal seine Familie in England lebt. Im Exil hätte er viel mehr stänkern können. Den Deal würde ich gern kennen.
        Es besteht Verdacht auf Embolie oder Herzinfarkt. Aber bevor keine Obduktion war, sind alles nur Gerüchte.

        1. da war ja auch noch die Story, dass er in einem Telefonat angeblich den Agenten reingelegt hat, der ihn zu vergiften versuchte.
          Die Story kann ich überhaupt nicht glauben

    2. Vielleicht war die Kakerlake (= Kaukasier), die er in seinem Video erschossen hat, doch nicht ganz tot. Ein widerlicher Typ, man muss ihm keine Träne nachweinen.

  12. Etwas alarmistisch. Die Kriegsgeilheit wie vor dem 1. WK sehe ich zu mindestens noch nicht. Die Kriegsrhetorik der herrschenden Eliten erreicht zwar bereits ein hohes nievau, aber die Kriegsbereitschaft an der Basis ist noch lange nicht vorhanden. Ich meine die Totalkriegstimmung hat die Bevölkerungen der westlichen Staaten bisher nicht wirklich erfasst. Es macht ein Unterschied ob man maulheldenhaft bereit ist mit den Händen anderer, indem Fall Ukrainern zu kämpfen, oder selbst zu den Waffen zu greifen. Gesetz den Ernstfalls, wenn also ein Durchschnitts-Bundesbürger den Einberufungsbescheid bekommt, dann glaube ich kaum, dass er dann mit Hurra seine Sachen packt. Schon gar nicht die ganzen Woken Genderer, die laufen doch als Erste davon, wenn es ernst werden würde. Auch gerade die jüngere I-Phone Generation hat ganz andere Sachen im Kopf als den “Totalen Krieg”. Abgesehen von Fragen über Motivation der menschlichen Ressourcen ist ein Land wie Deutschland, und selbst ein Land wie USA rein technisch für einen großen Krieg gegen einen ebenbürtigen Gegner einfach nicht bereit, trotz der enormen Militärausgaben. Der Bundeswehr würde schon nach wenigen Tagen die Munition ausgehen.
    Außerdem, im Unterschied zur Situation vor dem 1. WK ist die Kriegsgeilheit sehr einseitig. Der Westen kann unmöglich selbst als Aggressor auftreten und zuerst angreifen. Das wäre ein Selbstmord. Und Russland hat an einem Krieg mit dem Westen Null Interesse. Da ist Russland völlig entspannt, es wird kaum möglich sein Russland so krass zu provozieren, dass es dem Westen den Gefallen tut als Aggressor aufzutreten Von daher, ich denke so schlimm ist es noch nicht.
    Dann ist da noch die atomare Abschreckung. Ich denke ein Test eines Avangard Hyperschall-Gleitflugkörpers mit 20 Mach im Tiefflug über Berlin mit anschließender Demonstration einer Atomexplosion irgendwo in der Nordsee würde schon ausreichen um die Hitzköpfe im Westen abzukühlen.

    1. seh ich auch so
      ich weiss von Fällen wo 1914 , für untauglich erklärte (das bei generalmobilmachung!) , sich ein Auto besorgten und selbst an die front fuhren.
      das würde die gen z sicher nicht machen

    2. Die Leute wollen Waffen und keinen Waffenstillstand, so lange sie zuhause auf dem warmen Sofa sitzen und nichts vom Himmel kommt. Aber wenn ich so lese, was die üblichen Verdächtigen so auf Telepolis kommentieren. Und unsere Vollpfosten von Kiesewetter, Strack-Zimmermann, vdL, Göring Eckardt, Hofreiter & Co.. Taurus muss her, damit alles noch schlimmer wird. Die neue Wunderwaffe, die angeblich die Ukraine wieder auf die Gewinnerstraße bringt. Dabei fürchtet man, das die Ukraine zusammenbricht. Und sie hätte gerettet werden können, wenn man rechtzeitig geliefert hätte.
      Der Westen will es nicht kapieren. Die Eliten können sich offensichtlich nicht vorstellen, dass schon wieder ein Krieg verloren wird. Und ihr Geld weg ist – hoffentlich! Besser deren Geld, als dass unseres noch weiter da verpulvert wird. Auf dass noch mehr Menschen sterben, Hauptsache der MIK verdient.
      Aber meine Mitmenschen? Total verblendet. Deutschland bestimmt ganz sicher nicht über das Ende des Krieges. Aber wenn Deutschland nicht mehr zahlt, dann endet dieser Krieg in absehbarer Zeit. Und das ist gut so. Über das, was dann kommt, wird man reden müssen.

      1. – Die Eliten können sich offensichtlich nicht vorstellen, dass schon wieder ein Krieg verloren wird. Und ihr Geld weg ist. –
        Die wirklichen Eliten verdienen sich dumm und dämlich, egal ob ein Krieg gewonnen oder verloren ist.

    3. ” Und Russland hat an einem Krieg mit dem Westen Null Interesse. ”

      Realität ist allerdings, dass sich Russland bereits im Krieg mit dem Westen befindet, wenn auch ein aufgezwungener Krieg. Für Russland ein existenzieller Krieg. Aber auch der Westen macht nun seine Existenz vom Ausgang des Krieges abhängig. Das lässt Schlimmes befürchten. Ich bin bisher von einem allmählichen Rückzug aus dem Ukraine-Desaster ausgegangen. Aber nun sieht es so aus als ob die Kriegsgeilheit die Oberhand gewinnt. Hoffnung auf Vernunft erwarte jetzt nur noch aus dem Osten. Möge die Weisheit des Ostens über die Niedertracht des Westens siegen.

    4. @Russischer Hacker
      deutsche Kriegsgeilheit wie vor WK1…
      Das ist eine Verkennung der Umstände und der Zusammensetzung des Wilhelminischen Reiches.
      Mal abgesehen von der Großmannssucht des Kaiserhauses, die haben wir leider heute auch, war die Bevölkerung, außer den Preußen und dem Großkapital, nicht für einen “Waffengang”. Die Angst der Bevölkerung im Südwesten vor den Franzosen, die alle Hundert Jahre mind. einmal eingefallen sind, war vorhanden. Die Medien waren zwar nicht so stark wie heute, aber die Kriegsgeilheit dieser Schmierfinken hat ihr übriges getan.

      1. @ Wölfchen
        Ein trefflicher Beitrag.
        Was im Nachhinein vernommen wird, was das preussisch-großdeutsche Kriegsgeschrei betrifft, fehlen, wie meist, die Stimmen des auserkorenen Kanonenfutters. Sprich die der ländlichen Hintersassen und der Arbeiterschaft. Diese Arbeiterschaft wurde 1914 von ihrem vermeintlichen politischen Arm, der SPD, aus Gefall- und Geltungssucht im ganz großen Stile verraten und verkauft. Der letzte württembergische König, ein Verwandter des doofen Kaiser Wilhelm II, soll mit Tränen in den Augen, im Bratenrock, seine Landeskinder, bestimmt für die Blutmühlen der Westfront, inspiziert haben.

  13. Nawalny tot?
    Hatte Porton Down “highly likely” wohl doch eine Dependance im Polarkreis?!
    Nicht nur Arno Luik sollte in den nächsten Tagen und Wochen die privaten und staatlichen Hirnwaschanstalten meiden…

  14. Danke für diesen Beitrag, Herr Luik! Was für ein Segen, dass es Medien wie Overton gibt, wo man so etwas noch lesen kann.

    Es ist ansonsten wirklich nicht mehr zum Aushalten!

  15. Der Schrei nach Waffen, Aufrüstung und ‘Stärke’ ist – neben vielen anderen, nicht zuletzt schlicht materiellen Motiven – wohl auch eine (Gegen-) Reaktion auf ein – größtenteils noch unbewusst wahrgenommenes – Gefühl der Schwäche. Der ‘vollkommen unprovozierte’ Stellvertreterkrieg gegen Russland durch die Ukraine geht verloren, Israel stellt, wiederum mit Unterstützung des Westens, seine eigene Existenz zur Disposition und nicht einmal die Huthis kann der Westen noch daran hindern, wichtige Handelswege fast nach Belieben zu unterbrechen. Die Führungsnation der ‘freien Welt’ ist weitgehend führungslos, das ‘moralische Standing’, ohnehin schon lange arg angekratzt, fast vollends perdu. Und dieser als nackt erkannten westlichen Gestalt fällt nichts anderes mehr ein, als sich mit Munitionsgurten zu behängen.

    1. Man schaue sich das “Neue Gebilde” der EU mal genauer an. hatten wir nicht schon mal die ungefähre Größe erreicht? 🙂
      Meinen etwa die Zwei, der eitle Macron und der stupide Scholz, dass die Briten und Polen sich so ein Gebilde, wie die geplante EU-Atommacht , gefallen lassen?
      Die Hoffnung, dass Tusk von den Reparationszahlungen Abstand nimmt ist auch gleich “Null”.
      Aber man könnte in diesem Falle ja die Lausitz noch abtreten. Dann hätte die Polen wenigstens bisschen Braunkohle brennen und die Lausitzer Arbeitsplätze.
      Was hat unser aller “liebster (H)Ampelmann” mit dem Komödianten und Diktator heute wieder verzapft?
      Ich denke, dass ich mit dem heutigen Tag meinem Wunsch die Beerdigungskosten zu sparen, etwas näher gekommen bin.

  16. Lieber Arno Luik,

    Ja.

    Es ist zum Fürchten. Dennoch will ich nicht verzweifeln – ich spüre die Absicht und bin verstimmt. Das schlimmste Hetzorgan, die Bild (ich weigere mich, das Machwerk eine Zeitung zu nennen) habe ich nie gekauft oder gar gelesen, seit langem tue ich mir auch die gutbürgerlichen Medienergüsse nicht mehr an, ich bin schließlich kein Masochist. Damit schaffe ich das Böse nicht aus der Welt, aber wenigstens komme ich in meiner Empörung ohne blutdrucksenkende Medikamente aus. Das werte ich als Erfolg.

    Durch alternative Medien – in denen ich mich auch über Ihre Artikel freue – bleibe ich auf dem Laufenden, befinde mich jedoch in angenehmer Gesellschaft. Inzwischen habe ich einen regelrechten Snobismus entwickelt: warum soll ich mir die hassverzerrten Visagen vom Hofreiter Toni oder der Zack-Zimmermann zumuten, wenn ich doch Heine, Tucholsky und Brecht im Regal habe? Nie würde ich ein Wintermärchen gegen den Lanz tauschen, oder die heilige Johanna der Schlachthöfe gegen das Gebrabbel einer Sprechpuppe im Aussenamt.

    Zugegeben, das macht die Lage nicht besser, aber ich will nicht meine Furcht vergrößern bis zur Verzweiflung, sondern meine Wut kultivieren zum Zorn… besser noch: Lust bekommen auf den Streit, lachen über die abgrundtiefe Verbohrtheit der Menschenfeinde, während ihre Visagen sich auf dem Bildschirm in unschuldige Pixel auflösen. Wenn ich danach auf die Nebel über meiner Wiese schaue, lebe ich. Die Luft ist gut – gönnen Sie sich doch einen Atemzug! Der Himmel hängt dann zwar immer noch voller Raketen, aber mit dieser seltsamen Melange aus Heiterkeit und Melancholie komme ich gut in den Schlaf.

  17. Ein gescheiter Artikel, viele gescheite Kommentare. Man fühlt sich richtig wohl hier. Overton, die blühende Insel der Restintellektuellen 😊

  18. Ich danke Overton und Herrn Luik für diesen Artikel. Was ist eigentlich noch übrig von einem Journalismus ala
    Scholl-Latour? Einheitsbrei, Gleichschaltung und Kriegshetze. Als wären alle geil drauf in den Krieg zu ziehen,
    kaum noch Recherche. Wer will das eigentlich, außer einem Kriegsdienstverweigerer von den Grünen und einem
    Flintenweib der FDP? Dazu noch dem Ruf nach Atomwaffen aus dem Lager der SPD ! Geht`s noch? Willi dreht
    sich gerade in rasender Geschwindigkeit im Grab. Unsere feminine Trampoline bringt auch nicht besonders viel
    weibliche Deeskalation in die Debatte, auch wenn sie gerade versucht die Situation der Palästinenser zu mildern.
    Nicht nur sie ,auch die ganzen Grünen: Was ist aus der Friedenspartei geworden? Schreien am lautesten nach
    Waffen!! Als sei Putin schon kurz vor Berlin. Der hat wahrlich genug andere Probleme als jetzt noch die Nato
    anzugreifen. Er hat jetzt schon Probleme in der Ukraine und natürlich kann er diesen Krieg gewinnen, aber gegen
    den gesamten Westen? Auch wenn Trump die Einheit der Nato infrage stellt, das ist alles fake. Auch er wird
    nicht zulassen, falls er gewählt wird und das scheint ziemlich sicher, daß Putin die Oberhand bekommt. Sein
    oberstes Motto ist: America first!!!

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