Sakrosankte Statistik

Mann hat Panik wegen Statistik. Symbolbild für Statistikwahn.
Quelle: Dieses Bild wurde mittels ChatGPT entwickelt.

Über den vielleicht nicht immer ganz glücklichen Umgang des abendländischen Kulturmenschen mit Zahlen.

Ohne Statistik geht es bekanntlich nicht. Ohne Zählen, Messen, Vergleichen, Buchführen und so weiter, ohne das ständige Verbessern aller damit verbundenen Techniken, vom Rechenbrett bis zum QR-Code und so fort, würde die Menschheit niemals die Chance gehabt haben, innerhalb nur weniger tausend Jahre in atemberaubendem Tempo die verschiedensten und vielfältigsten Kulturstufen zu durchlaufen. Freilich nur, um heute näher denn je am Abgrund der Selbstauslöschung zu stehen. Ein gehöriger Fehltritt (wie im Wettbewerb um „Kriegstüchtigkeit“ schon einmal passieren kann), ein ordentliches Missverständnis, ein sauberer Irrtum oder auch eine technische Panne, die sich gewaschen hat – und es wird nichts mehr zu zählen geben. Es wird kein zählendes Subjekt mehr geben, das auch nur rhetorisch fragen könnte:

Weißt du, wie viel Sternlein stehen

an dem blauen Himmelszelt?

Weißt du, wie viel Wolken gehen

weithin über alle Welt?

Und auch „dem Herrn“ (der alle „Sternlein“ und „Wolken“, alle „Mücklein“ und „Fischlein“ – wie es im Evangelischen Gesangbuch weiter heißt – „gezählet“ haben soll, „dass ihm auch nicht eines fehlet, an der ganzen großen Zahl“) würde dann von seiner Schöpfung nicht mehr viel Zählbares übriggeblieben sein: Es würde sich für Mensch wie für Gott für immer ausgezählt haben.

Was sich nicht zählen läßt, das gibt es nicht!

Noch aber zählen wir Menschen fleißig, ja kommen mit der ganzen Zählerei kaum noch hinterher. Wie schon Erich Kästner vor bald hundert Jahren über seine „haufenweise“ unsympathischen „Zeitgenossen“ dichtete (Weltbühne, 25.12.1928):

In ihren Händen wird aus allem Ware.

In ihrer Seele brennt elektrisch Licht.

Sie messen auch das Unberechenbare.

Was sich nicht zählen läßt, das gibt es nicht!

Wobei wir uns bei hohen Zahlen und schlechten Lichtverhältnissen manchmal auch ein wenig vertun. Wie schon in Kurt Tucholskys „Colloquium in utero“ der das „Reichsverbandsblatt Deutscher Leibesfrüchtchen“ studierende Max gegenüber seiner Zwillingsschwester Erna bemerkte:

„Hundertunddreißigtausend stellenlose Akademiker, es kann auch eine Null mehr sein, ich kann das bei der Beleuchtung nicht so genau unterscheiden.“

Worauf sich zwischen den beiden Embryonen ein heftiger Streit darüber entwickelt, ob man überhaupt „rausgehen“ wolle (Weltbühne, 22.03.1932). Historisch denkenden Menschen aber stellt sich an dieser Stelle die Frage: Wann mag das mit der unglücklichen Zählerei wohl angefangen haben?

603.550 Kriegstüchtige?

Sicher ist, dass schon vor dreitausend Jahren viel gezählt und fleißig Statistik geführt wurde – man braucht nur in die Bibel zu schauen! Schon im ersten der fünf Bücher Mose finden sich ellenlang israelitische Stammväter aufgelistet, unter Angabe genauer, in der Regel absurd hoher Zahlen über das von ihnen jeweils erreichte Lebensalter wie auch das genaue Alter, in dem sie den jeweils nachfolgenden Stammhalter zeugten (vgl. Gen 5,1-32; 11,10-26).

Noch eindrucksvoller aber das vierte Buch Mose, das nicht umsonst in der lateinischen Bibel unter dem Titel „Liber Numeri“ geführt wird: Springen doch gleich in den ersten beiden Abschnitten haufenweise fünfstellige Zahlen ins Auge! Sie geben Auskunft über die Anzahl der kriegstauglichen Männer eines jeden der zwölf israelitischen Stämme. Jener Statistik zufolge habe es um die vierzig-, fünfzig- oder sechzigtausend Kriegstüchtige pro Stamm gegeben. An einsamer Spitze steht Juda mit ganzen 74.600 Mann. Abschließend wird eine Gesamtzahl von sage und schreibe 603.550 kriegstauglichen oder kriegstüchtigen Söhnen Israels proklamiert („omnis numerus filiorum Israël qui poterant ad bella procedere“) – eine Zahl, die zwar im zweiten Buch Mose (vgl. Ex 12,37) bestätigt wird, deshalb aber für moderne Ohren nicht weniger unglaubwürdig klingt.

Nur einmal so zum Vergleich: Die deutsche Bundeswehr verfügt heute über 182.357 Berufssoldaten (Stand: 31. August 2025) und hat sich für die Zukunft eine Truppenstärke von rund 460.000 Mann (einschließlich Reservisten) zum Ziel gesetzt. Erstaunlich wenig, nicht wahr? Ob sich damit in einer leider unsicher gewordenen Welt der Frieden auch weiterhin erfolgreich vorwärtsverteidigen lässt? Wären wir mit doppelt soviel Mannen nicht besser gerüstet, nicht „resilienter“?

Noch hundertmal so zahlreich!

Doch zurück zum Buch der Bücher: Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die oben genannte Gesamtzahl der von Mose in der Wüste Sinai versammelten israelitischen Streitkräfte maßlos übertrieben ist. Denn dass jenes im 13. Jahrhundert v. Chr. unter der Herrschaft Ramses II. für die Ägypter Frondienst leistende und nun wieder ostwärts abziehende Nomadenvolk zwei bis drei Millionen Menschen (nämlich unter Hinzurechnung aller Frauen und Kinder) gezählt haben könnte, sprengt jeden vernünftigen wissenschaftlichen Rahmen. In der Tat darf man wohl davon ausgehen, dass die letzten beiden Stellen jener sechsstelligen Gesamtzahl getrost gestrichen werden können, zumal ja auch im zweiten Buch des Propheten Samuel (der rund zweihundert Jahre nach Mose lebte und wirkte) folgende verräterischen Worte des Heerführers Joab an König David zu lesen sind:

„Mein Herr und König! Ich wünsche von Herzen, dass der Herr, dein Gott, das Heer Israels noch hundertmal so zahlreich macht, wie es schon ist.“ (2 Sam 24,3)

Ist damit an den heutigen Historiker nicht die Empfehlung ausgesprochen, bei alttestamentarischen Zahlenangaben am besten immer gleich durch hundert zu dividieren? Womit wir im vorliegenden Fall auf ein Heer nicht von 603.550, sondern von kaum mehr als 6000 Mann kämen.

Zu knapp bemessen?

Wem das für den unter Josua ca. 1230 v. Chr. in die Wege geleiteten Überfall auf das „Gelobte Land“ und die systematische Abschlachtung aller dort lebenden Menschen (vgl. Num 21,2-3; Dtn 2,34-35; 3,6-7; 7,2-4; 7,23; 12,29; 20,16-17; 25,19; Jos 8,24-28; 9,24; 10,1; 10,28-42; 11,10-22; Ri 1,17; 1,25; 21,10-11), manchmal auch noch die systematische Abschlachtung allen dort lebenden Viehs (Dtn 13,16; Jos 6,21; 1 Sam 15,3) etwas zu knapp bemessen erscheint, der kann ja immer noch die Wunder des „selbst auf der Seite der Israeliten kämpfenden“ Herrn in Rechnung stellen. Etwa (ich zitiere nach der von der Evangelischen Haupt-Bibelgesellschaft zu Berlin und Altenburg in der 3. Auflage 1986 herausgegebenen „Bibel in heutigem Deutsch“):

„Als die Amoriter gerade die Steige von Bet-Horon hinabflohen, ließ der Herr riesige Hagelkörner auf sie fallen, durch sie kamen mehr Amoriter ums Leben als durch die Schwerter der Israeliten.“ (Jos 10,11)

Bei solch energischer Unterstützung von oben wird Josua wohl kaum mehr als 6000 Krieger benötigt haben. Oder sollen wir zur Sicherheit doch besser eine Null hinzufügen? Also 60.000, genauer gesagt 60.355 Kriegstüchtige? Womit wir uns ja auch nicht mehr über den halben Kriegstüchtigen hinter dem Komma, das sich beim Herunterdrücken auf eine vierstellige Zahl leider ergibt, den Kopf zu zerbrechen hätten!

Mit Blick auf die Gegenwart freilich ist anzuerkennen, dass es – Stand Februar 2023, neuere Zahlen waren nicht verfügbar – den Israel Defense Forces (IDF) tatsächlich gelungen ist, mit 634.500 Kriegstüchtigen (169.000 Berufssoldaten + 465.000 Reservisten) die Zahlenphantasien ihrer fernen Vorfahren Wirklichkeit werden zu lassen, ja sogar noch um rund 30.000 Mann zu übertreffen!

Wobei die militärische Maßeinheit „Mann“ insofern unpassend geworden ist, als ja zur Verteidigung von Sicherheit, Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Wohlstand, Demokratie usw. im Nahen Osten längst auch die Töchter Israels zum Dienst an der Waffe aufgerufen sind. Nicht umsonst werben die Israel Defense Forces auf ihrer „official website“ mit der frohen Botschaft, in den letzten Jahrzehnten gnadenlos „gender stereotype barriers“ abgebaut und die israelischen Frauen in einen „future full of possibilities“ geführt zu haben. Wenn das einmal kein leuchtendes Vorbild auch für die Bundeswehr ist?

Zwei Nullen zu viel?

Aber lassen wir das moderne Israel, diesen besten aller möglichen Staaten, und wenden wir uns wieder der Heiligen Schrift zu! Alttestamentarische Statistik, so läßt sich zusammenfassen, pflegt regelmäßig stark übertriebene Zahlen herauszuposaunen (neudeutsch: „herauszuhauen“), so als ob man immer noch dabei wäre, unter immer lauterem Kriegsgebrüll wieder und wieder die Mauern von Jericho zu umkreisen (Jos 6,1-21). Längst heiser geschrien hat sich – um ein weiteres höchst erstaunliches Beispiel anzuführen – auch der im 10. Jahrhundert v. Chr. von Salomos Tempelbau berichtende Chronist:

„Er [Salomo] ließ 80.000 Mann zum Frondienst ausheben, die als Steinbrecher in den Bergen Judas arbeiten mußten, und 70.000 Mann, die die Steinblöcke abtransportierten. Weitere 3600 Mann setzte er als Aufseher ein.“ (2 Chr 2,1)

Man könnte meinen, dass hier vom Bau der gigantischen Pyramiden die Rede sei! In dieser Art geht es dann weiter: Der befreundete König Hiram aus dem benachbarten Libanon habe Edelhölzer für den Tempel geliefert, wofür Salomo ihm „zur Verpflegung seiner Leute, die das Holz fällen, 3000 Tonnen Weizen, 3000 Tonnen Gerste, 6000 Hektoliter Olivenöl und 6000 Hektoliter Wein“ zugesagt habe. Ist nicht auch hier durch das Streichen zweier Nullen der Realität näherzukommen?

Zwei Nullen zu wenig?

Übrigens störe man sich nicht allzu sehr daran, dass es sich bei „Tonne“ und „Hektoliter“ natürlich um moderne Mengenangaben handelt, denn auch unter Respektierung althebräischer Hohl- und Flüssigmaße (1 kor = 393,84 kg; 1 bat =  39,38 l) büßt der Text keinesfalls an Übertreibung ein. In der Lutherbibel von 1546 lesen wir:

„Und sihe/ ich wil den Zimmerleuten deinen knechten die das holz hawen/ zwenzig tausent Cor gestossen weizen/ und zwenzig tausent Cor gersten/ und zwenzig tausent Bath weins/ und zwenzig tausent Bath oeles/ geben.“

Demnach wären 7876 Tonnen Weizen bzw. Gerste und 7876 Hektoliter Wein bzw. Olivenöl in den Libanon geliefert worden. Verblüffend, nicht wahr? Und wie sollten wir nicht geneigt sein, auch hier wieder zwei Nullen zu streichen?

Nur einmal so zum Vergleich: Was zur Verpflegung nicht einiger tausend Holzfäller, sondern einer hungernden Millionenbevölkerung in der Zeit vom 19.-25. Juli 2025 auf 349 Lastkraftwagen an Lebensmitteln insgesamt in den Gaza-Streifen geliefert wurde, beläuft sich nach Angaben des UN World Food Programme (WFP) auf geschätzte 4200 Tonnen. Hier würden die meisten von uns – damit es für alle Hungernden reicht! – tatsächlich einmal ganz gerne zwei Nullen hinzufügen. Doch der Unterschied zwischen Fiktion und Realität ist eben leider der: Hier protzt man mit zusätzlichen Nullen, dort fehlen sie!

„Speisung der 5000“ oder „Speisung der 50“?

Was Jesus (der knapp tausend Jahre nach Salomo an der Reihe war) zu all dem wohl gesagt hätte? Würde er sich in seinem Grab (sofern er ein solches hätte, was von theologischer Seite freilich bestritten wird) nicht mehrfach umgedreht, ja qualvoll seufzend hin- und hergeworfen haben? Doch liegt der Verdacht nicht ganz fern, dass auch bei ihm mit den Zahlen etwas nicht stimmt. Ob unser Korrektiv „Teile durch hundert!“ bzw. „Haue einfach zwei Nullen weg!“ auch für das Neue Testament gilt? Jesus also beispielsweise am See Gennesaret in Wirklichkeit nicht 5000, sondern nur 50 Männer (nebst Frauen und Kinder) mit Brot und Fischen bespeiste? Denkbar auch, dass – sofern die Zahl der versammelten Männer sich wirklich auf 5000 belaufen haben sollte – die in Sachen „catering“ nicht unerfahrenen Jünger für einen Mundvorrat nicht von 5 Broten und 2 Fischen, sondern – „Multipliziere mit hundert!“ – 500 Broten und 200 Fischen gesorgt hätten. Womit sich im einen wie im anderen Fall das kirchliche Gerede von einem „Speisungswunder“ erübrigt hätte…

Und heute?

Nun ist – wie der Autor selber gerne zugibt – aus zwei- bis dreitausendjähriger Distanz heraus natürlich leicht zu spotten. Thronte einst „Gott, der Herr, hoch über der Erde, so dass die Menschen für ihn so klein wie Heuschrecken sind“ (Jes 40,22), so haben gewisse Veränderungen innerhalb der Moderne dazu geführt, dass wir nun selbst dort oben thronen und in der Lage sind, geringschätzig etwa auf die heuschreckenartig aus der Wüste Sinai in das „Gelobte Land“ einfallenden Israeliten herabzublicken. Oh Hybris! Als ob wir selbst, die wir uns nach wie vor für „auserwählt“ halten (was wir allerdings nicht mehr so gerne mit dem erfolgreichen Abschlachten von Feinden, sondern lieber dem Erbringen kultureller Leistungen begründen wollen), nicht noch viel größere Meister darin wären, mit Hilfe phantasievoll gestalteten Zahlenmaterials irgendwelche schillernden Seifenblasen zu produzieren!

Covid-19 oder: „Wir messen, was nicht ist!“

Es ist ja schwer zu leugnen, geduldiger Leser, dass „Statistik“ nicht auch über 3000 Jahre nach Mose immer noch voller Übertreibung und Täuschung wäre! Mittlerweile wissen wir, dass nicht einmal auf so hochangesehene, am Himmel der Wissenschaft hell leuchtende Sterne wie das Robert Koch-Institut (RKI) oder das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Verlass ist. Fühlte man sich doch an jener Stelle bemüßigt, auf der Grundlage im ganzen Lande auch für gesunde Menschen obligatorisch gewordener, angeblich über „Viruslast“ Auskunft gebender Massentests Tag für Tag das scheinbare Auf und Ab einer „Pandemie“ in dramatischen Farben abzubilden, wozu man sich sogenannter Inzidenzzahlen, R-Werte und anderer frisch aus dem Hut gezauberter Größen in schlauer Weise zu bedienen wusste.

Doch was in Tabellen, Kurven und in verschiedenen Warnfarben eingefärbten Deutschlandkarten statistisch abgebildet wurde, war in Wirklichkeit gar nicht die Dynamik einer „epidemischen Lage nationaler Tragweite“. Diese wäre – so lautete zumindest bis zum Ausbruch der „Schweinegrippe“ im Jahre 2009 der wissenschaftliche Konsens – allein durch die Zahl der Pandemie-Toten zu bemessen und abzubilden gewesen, wobei diese Zahl selbstverständlich nie als eine absolute herauszuposaunen oder „herauszuhauen“ gewesen wäre, sondern stets als eine in vernünftige Relation zur Gesamtzahl der Toten und zum Sterbealter gesetzte. Nicht zu vergessen natürlich auch die wichtige Unterscheidung in „mit “ oder „durch das Virus“ Gestorbener, die idealerweise eine Rolle hätte spielen müssen und so weiter.

Nein, liebe Franziska Hoppermann, liebe Mechthilde Wittmann, liebe Lina Seitzl, liebe Paula Piechotta, lieber Ates Gürpinar (um der Vorsitzenden der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Enquête-Kommission „Aufarbeitung der Corona-Pandemie und Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ sowie einigen von Mut und Sachverstand – „sapere aude“! – geradezu überquellenden Komissions-Obleuten hier die verdiente Ehre zu geben): Was objektiv in irgendwelchen Tabellen, Kurven und in verschiedenen Warnfarben eingefärbten Deutschlandkarten statistisch abgebildet wurde, war immer nur die Dynamik einer ungeheuren politischen Vereinnahmung, Unterwerfung und Gleichschaltung der Wissenschaft, die Dynamik einer damit verbundenen allgemeinen Volksverdummung und Verblödung, die Dynamik einer zunehmend dogmatisch-religiöse Züge annehmenden kollektiven Wahnvorstellung. Das alles spiegelt sich noch heute in den Tabellen und Graphiken des RKI, man muss sie nur genauer lesen.

Was folgt daraus?

Statistik machte es möglich: Mit Hilfe scheinbar objektiver, scheinbar rational begründeter, jedenfalls aber mit imponierendem wissenschaftlichen Gütesiegel versehener Zahlen wurde im besten Deutschland aller Zeiten eine mit jedem Tag grotesker und lächerlicher werdende Pandemievision totalitär durchgesetzt, während alle vom erklärten Dogma abweichenden Meinungen geradezu mit Bienenfleiß ausgeschlossen, geächtet und auf verschiedene Weise – zur Not auch mit Gewalt – zum Verstummen gebracht wurden.

So wie die Söhne Israels in ihrem Kampf um das „Gelobte Land“ über die von Mose in diversen Büchern vorgelegten Zahlen nicht lachen und spotten durften, so auch die Söhne und Töchter Deutschlands in ihrem gemeinsamen „Kampf gegen das Virus“ über die vom RKI in seinen Epidemiologischen Bulletins wöchentlich vorgelegten Zahlen. Sakrosankte Statistik! Auf deine Kraft baute das Corona-Gebrüll ebenso wie das Gebrüll vor den Mauern Jerichos!

Mag es dazwischen (nämlich zwischen biblischem und postmodernem Gebrüll) auch Zeiten gegeben haben, in denen der abendländische Kulturmensch einen sehr viel glücklicheren Umgang mit Zahlen pflegte, so scheint uns momentan eher unsicher, ob diese Zeiten so bald wiederkommen. Was sich im historischen Rückblick zeigt ist doch dies: Die statistische Methode konnte ihren gesellschaftlichen Nutzen immer nur dann entfalten, wenn sie bewusst als Waffe gegen Religion, Aberglaube und ideologische Verblendung eingesetzt wurde. Während sie in genau dem Maße unnütz zu werden droht, wie sie selbst zur Religion bzw. zum Religionsersatz verkommt.

Joachim Wink

Dr. Joachim Wink ist romanistischer Literaturwissenschaftler und forscht zur frühneuzeitlichen Religions- und Herrschaftskritik. Veröffentlichung mehrerer wissenschaftlicher Bücher.
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38 Kommentare

  1. MSM-Gehirnwäsche-update:

    im MoMa wurde heute die Sterbehilfe diskutiert. der Zielgruppe wird dazu der Doppelselbstmord der Kesslerzwillinge als Vorbild präsentiert.
    was die Sache so lecker macht: die hatten jemanden vom Ekelrat als Gast, der erklärte, wie die moderne Form der ‚freiwilligen‘ Euthanasie im Einzelenen abläuft. – dank ihrer tatkräftigen Mittäterschaft am mRNA-Holocaust nur folgerichtig

    die Goebbels-journaille ist voll mit der PR-Nummer:
    https://duckduckgo.com/?q=moma+ethikrat+kessler+zwillinge

      1. Ich hatte tatsächlich allenfalls vereinzelte „private“ Entgleisungen erwartet, wo die Erbtante nicht schnell genug das zeitliche segnet. Die staatlichen Akteure hielt ich, als ich zuletzt drüber nachdachte, nicht für das vorrangige Problem. So kann man sich irren.

  2. Nun kann der Zählwut der Handel treibenden Menschen in der frühen Bronzezeit eines auf die Habenseite geschrieben werden: Sie haben die Schrift erfunden, um die gezählten Güter aufzulisten. Wohl eher als Gedächtnisstütze, denn als phantasievolle Übertreibung für denn sonntäglichen Gottesdienst.

    In der Ära des Covidtiums illusoris wurde deutlich, dass die durchschnittlich zehnjährige Ausbildung der mathematischen Fähigkeit, Zahlen zu erkennen und ihre Plausibilität einzuordnen, nur unzureichend gelehrt wurde und wird. Liegt wohl an dem vom Autor beschriebenen Glaube an Zahlen und nicht der Berechenbarkeit oder dem Bezug zu Fakten, die ja auch nur noch Möglichkeiten sind.

    Der postfaktische Mensch lebt also weiterhin mit der Zahlenmystik (was bei der Beurteilung der Bedeutung des eigenen Lebensalters weitläufig zutage tritt), derer sich der moderne Mensch allzu gerne unterwirft. Denn der unverrückbare Glaube gibt hier mehr halt, als ein sich veränderndes Wissen. Und fühlt sich auch besser an.

    Das mag man, wie der Autor, landläufig beklagen, unterschlägt dann aber, dass die wenigen Wissenden schon damit umzugehen wissen – zuerst zu ihrem Vorteil, geschenkt, aber letztendlich zum Vorteil aller. Oder auch nicht.

    Weiter hat das Schreiben und Sprechen eine höhere Mehrdeutigkeit als das Zählen (Hauptsache mehr!), dem wollte das Zählen wohl nicht nachstehen und bot sich an, ins Unendliche zu gehen. Gerade bei den zukünftigen Rüstungsausgaben gut zu beobachten. Trotzdem ist die Enttäuschung bei einem gebrochenen Versprechen weiterhin größer, als bei einem phantasievollen Verzählen. Verzeihung, vielleicht ist es auch Erzählen.

    1. die fachärzteschaften hatten 20 auch so ihre liebe not mit der statistischen sammelwut…..die ambulanten mußtens ausbaden….bis 20 die blutigen kh-rausschmisse und folgend noch die covidfolgeschäden von negativ getesteten 😉 😆 ….
      die kardiologenvereinigung gab den kardios hinweise zwecks ekg-auswertung….schöne sinuskurve , aber gesamt im diagramm vertikal verschoben, bestimmte blutwerte usw….
      die sepsisgesellschaft erklärte den niedergelassenen covid als sepsis….
      die neurologenvereinigung verwies auf „marker“ zu den zwangsläufigen nervenschäden, speziell auch auf die des vagusnerv, was wiederum wichtig für die lungenfachleuts, die nen ausschluß eines nervösen dauerhustens mit lungen-mrt betreiben konnten, naja, nich ausschluß, aber zuordnen, was „den husten macht“…..
      physiker jagten blut durch derart „enge“ röhren, daß sie die einzelnden blutbestandteile „photographieren“ konnten und bei allen so ganz eigenartig dauerkranken extreme „mißbildungen“ abbilden konnten und trotzdem keine bio-experten dennoch auf möglicherweis zugrunde liegendes verwiesen…..rote blutkörperchen derart verformt, daß sie weit weniger sauerstoff umherschleppen können….thrombos derart mißgebildet, daß sie verklumpen …..usw….
      all die bis zum sommer….
      im spätherbst noch der glückliche münchner intensivmediziner, der mit ivermectin+vitd+vitc+cortison seinen patienten nicht mehr beim ableben zuschaun mußt…..und den man mit untersagen dieser dienstleistung ende 20 sicher das aufstehen und zur arbeit gehen etwas vermiest hat 🙄 , zumal eins seiner hauptanliegen -arbeitstechnisch- war, daß schon im beginn bei den hausärzten dies verschrieben werden sollt, daß die leuts gar nicht erst im kh auflaufen , weil geschädigter natürlich, als im beginn….
      usw….
      und hey,
      ich kann zwar nicht mehr erklären, was/wie sinus und cosinus usw, aber die verschiebung im ekg kann ich dir zeigen+erklärn 😉 ….juckt alles -hierzugegend (aber offenbar doch „landläufig“)- kein arzt-/facharztschwein 20 nich und folgend noch weniger als nichts 😉 …..
      ….
      wennde als regelgenervter reiselustiger beim regelgenervten arzt aufschlägst , kriegste den test sofort vor ort……wennde krank bist, hört sich der regelgenervte arzt deine symptombeschreibungen an, meckert „jaja, schon gut x von y kriterien erfüllt, nachricht geht raus an zulassungsstelle, das testzentrum ruft Sie dann an“ nebst freitagabendlichem anruf, das testzentrum gäbs nicht mehr, aber man könne sich auch am montag in der praxis testen lassen….nebst montaglichem „nein“ bei „im rachen is nichts mehr, könnten Sie`s der nase entnehmen, da is noch gut party!“ und eben aufs stäbchen kotzen……:lol:
      jaja, daß falsch negativ statistisch wie medizinisch n prob sein könnt, wurd ja derart schnell von allen tischen gefegt, daß es eben noch zu diesen „fachsimpeleien“ bis herbst 20 kam….am end ja auch hinsichtlich eines „an“ und „mit“ 😉 …..

      mein orthopäde brüllte nur „was läuft denn hier für eine scheiße?!“ , nachdem er meine bitte, doch diese bakerzyste rauszuschnibbeln, weil die immer so schweinemäßig wehtut, wenn die tiefe beinvene anschwillt, mit „nein, die is mini“ ausschlug, mich aber an akutrheuma-leuts überwies, die mir den akuttermin für drei monate später anboten 😆 ….naja….
      tg hat übrigens gleich einen ne woche nach anfrage jetzt bekommen und der dentistentermin lief auch sehr gut….

      ….

      1. Hey j.

        Die mir bekannten Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, mit denen ich Feb-Mär. 2020 sprach, waren durchweg konsterniert über die Situation und vor allem den politischen Diskussionen. Einer sagte wörtlich, wütend und entsetzt: Was soll dieser Kack-Humbug?!

        Zwar hatte ich mir sehr früh die Zahlen angesehen, diese mit denen der Vorjahre verglichen, doch war ich schon beruhigt, eine ähnliche Einschätzung zu hören. Die „an“ und „mit“ Corona-Sprachregelung ist mir deshalb auch sehr früh auf die Füße gefallen. Kann mich auch gut an den entsetzlichen daily body count im SPIEGEL oder auf tagesschau-de erinnern.

        Als mir mein damaliger Arbeitgeber eine Bescheinigung in die Hand drückte, die besagte, ich sei Systemrelevant und dürfe deswegen frei reisen, habe ich das erst für einen Scherz gehalten. Auch heute halte ich es noch für einen bitteren Scherz, dass ein Konzern so ein Papier erstellen darf.

        Während des ersten Lock-Downs bin ich einige Male mit dem Zug komplett alleine gefahren, nichtmal Personal war anwesend. Heute finde ich es schade, nicht ein einziges Mal nackt gefahren zu sein, das wäre ein echter (Alb-)Traum gewesen…

        Zwei, drei Jahre vorher hatte ich mich interessehalber mit der MRNA-Technologie beschäftigt, weil es gute, auf individueller, also auf einzelne Menschen konfektionierte Therapiemöglichkeit versprach. Zu dem Zeitpunkt (ca. 2017/2018) waren sich alle Forscher einig, dass das noch ganz ferne Zukunftsmusik sei und sie gerade erst dabei sind, die Noten zu suchen, mit denen man die Tonleiter erstellen könne.

        Folglich ist mir dann die Packung aus dem Gesicht gefallen, als der erste „Superimpfstoff für alle“ vorgestellt wurde. Also habe ich auf die kostenlose Bratwurst verzichtet und bei der kollektiven Gentherapie nicht mitgemacht. Am Ende hatte ich hier über 150 Schnelltest-Bescheinigungen liegen. War nicht einfach, das auf täglicher Basis zu organisieren. Aber in der Schlange vor den Testzentren war es häufig interessant, bin einigen lustigen Menschen begegnet. Freilich auch einigen unlustigen…

        Das soll die gesellschaftliche Katastrophe, die die Corona-Zeit darstellt, natürlich nicht relativieren.

        PS: Das freut mich mit und für tg, hatte heute auch einen relativ glimpflichen Termin.

        1. täglicher schnelltest?
          wie gehtn das?
          ich hatt nur diesen einen pcr, sonst nix, nie …
          naja, ….
          ein fehlerchen: sollte ct heißen bei der lunge, nich mrt…
          ich mußt mein kind retten und schließlich mich….da lieste dir auf web.de unter „unterhaltung“ halt die neuigkeiten aus der wissenschaft durch….hab da nebenher auch erfahren, daß meine „brummschädelei“ seit 08 doch migräne is/war, eineindeutig sogar, naja, wurd mir 19 noch verweigert, ich sollts stattdessen „nur“ trigeminusneuralgie nennen und per überschießhorrortrip auf negativem pcr wurd ich die aber los 🙂 ….zum preis einer schädelei über vier/fünf tage, die ich …..naja, hätte nie gedacht, daß meine „kneifzange“ mal übertroffen werden könnt, aber ja, war beidseitig und trudelte dann erst in eine unzahl an schmerzenden pünktchen übern schädel, folgend in flecken wie beulen ohne schwellung aus, die wie beulen nur beim anfassen wehtaten bzw haare zusammenbinden….naja, seitdem gabs auch keine aderei mehr groß und wenns mich hat, hab ich die „beulen“ und kopffieber ausschließlich…..und vor kurzem hatte ich meinen ersten stinknormalen schnupfen/infekt seit 6 jahren….so richtig schön mit stirnhöhle und pipapo, aber ohne beulen+kopffieber, also stinknormal drauf reagiern können mit vor allem kapuzinerkressefrüchten und….naja, was man da immer so tat, …so richtig stinknormal….da hab ich vor normalschmerz gelacht, echt 😉 …..
          der ortho war der letzte vorm „nie wieder zum arzt!“…..naja, einmal akut zu meinen „alten“ hausärzten wegen sepsis (n mini-sanddornpieks wars nur…..naja-volle pulle, aber rechtzeitig n anti) und ja…..dentist ;-)….wobei ich nach der schlachtemeisterin, die er neu hinzugenommen hatte, auch da nich mehr hinwollt….
          ich paß halt auf und ein nichtnormalverlauf würd dann schon zum arzt führen…..aber noch gehts ohne, solange ich das privatrezept bekomme…..soviel -notgedrungen- gelernt die letzten jahre, da bin ich mir halt mein eigener medizinmann 😉 …..

  3. Eine der dringensten Lehren aus der „Pandemie“ sollte sein:

    „Traue nur der Statistik, die Du selbst interpretieren kannst.“

    In der Enqueté-Kommission des Landes Brandenburg sind dazu zwei Experten aufgetreten.
    Prof. Krüger war bis 2016 Chef des Institutes für Virologie an der Charité Berlin und wurde von der CDU nominiert.
    Prof. Antes hat die evidenzbasierte Medizin wie kein anderer in D gefördert und wurde vom BSW eingelden.
    Beide Vorträge sind auf dem Youtube-Kanal des „Erbsenzählers“ Marcel Barz anzusehen.
    https://www.youtube.com/watch?v=9eLOrRywtUI
    https://www.youtube.com/watch?v=vUHTaxhDUXc

    Es gibt noch viel zu viele Innumeraten (https://de.wikipedia.org/wiki/Zahlenanalphabetismus) in Deutschland.

  4. Buchführung ist wohl der Beginn jeder Schriftkultur.
    Fehler gibt es dabei nicht erst seit der Stimmauszählung von Bundestagswahlen. Die Diskrepanz zwischen den notierten Zahlen und der Wirklichkeit kann deshalb auch als Macht definiert werden. Nicht nur die katholische Kirche, sondern auch der Adel verbrieften sich nicht selten selbst ihre hoch herrschaftlichen Rechte und Pfründe. Moses stieg vom Berg herab und machte sich mit angeblich von Gott geschrieben Tafeln zum Alleinherrscher des herumziehenden Völkchens.
    §1 „DU SOLLST KEINEN NEBEN MIR HABEN.“
    Der Monotheismus ist nichts anderes als eine Herrschaftsstruktur.
    Die Wissenschaft war einst der Versuch, dem keinen Glauben mehr zu schenken und einem jedem zu gestatten penibel nach zu zählen. Doch Klima und Corona haben uns gelehrt, dass das Pendel längst wieder umgeschlagen ist. Wer nachzählt ist ein Ketzer im Angesicht der von den Kanzeln der Massenmedien verkündeten Wahrheit. Er wird geächtet und um die Existenz gebracht.

    1. Buchführung ist wohl der Beginn jeder Schriftkultur.

      Anfangs war ich etwas enttäuscht, dass die ersten schriftlichen Aufzeichnung in Form von Handteller großen Tontafeln nur Lieferscheine waren. Dann aber schnell erleichtert, dass es keine Gebete oder Gebote waren.

      Echnaton war wohl der Erfinder der Sologottheit und setzte sich als einziger Verbinder zum Einzigen ein. Hat sich dann natürlich ordentlich Beef mit den Priestern eingehandelt, was irgendwie auch Absicht war, die waren zu teuer und zu mächtig. Und nach hinten raus so mächtig, dass sie die Solovorstellung nach E.’s tot erstmal wieder kassiert sowie sein Andenken nahezu gekillt haben.

      Wissenschaft in Form von Wissensdrang ist doch eher eine menschliche Eigenschaft (mal mehr mal weniger ausgeprägt und erfolgreich), die für alles verwendet werden kann. Es gibt ja auch sowas wie Religionswissenschaft, also kann Wissenschaft auch wirklich lustig und selbstironisch sein.

      1. Bei dem nachzählen und selbst prüfen dürfen, geht es im Grunde auch um Macht. Gesellschaftliches Handeln benötigt Vereinbarungen darüber was ist und was nicht ist, damit sich Menschen miteinander koordinieren können.

        Die Regierung legt als Wahrheit fest, dass Russland einen Angriffskrieg führt, weil ihr diese Definition erlaubt an die Milliarden heranzukommen die sie an ihre Spezies verteilen möchte. Das klappt natürlich nicht, wenn eine andere Wahrheit sich durchsetzt wie z.B. dass Russland dem angegriffenen Dombass lediglich zu Hilfe gekommen ist und in Wahrheit einen Verteidigungskrieg führt.

        Die Frage ist also wer die Wahrheit kontrolliert.
        S. Freud sagt dazu: „Macht ist im Besitz der Wahrheit zu sein“

        In dem Moment, wenn jeder die Erbsen selbst zusammenzählt und sich seine eigene Meinung bildet, dann gibt es kein Wahrheitsmonopol mehr.
        Es darf dann sogar viele Meinungen, Wahrheiten und Gottheiten geben. Und in der Quantenphysik dürfen Welle und Teilchen gleichzeitig existieren.

        Aber in einer gleichgeschalteten Gesellschaft wie bei Echnaton und später bei Moses und der katholischen Kirche, darf es nur eine Wahrheit geben und sie wird hierarchisch festgelegt.

        //Edit: Tot – Tod ist mir gar nicht aufgefallen. Wenn der Inhalt stimmt übersehe ich so etwas.

        1. @Trux
          Sie haben natürlich recht, seit dem Bau der ersten Städte hat sich Herrschaft und selbstreferenzielle Hierarchie herausgebildet und sie sind uns bis heute geblieben. Danke dafür.
          Doch leider ist es so, dass allein schon ein Großteil des Schulwesens dafür sorgt, dass nicht allen die Fähigkeit und der Spaß an prüfen und verstehen nahegebracht wird. Es könnte zu ungewollter Macht kommen, also dass Menschen einfach mal selbst machen und nicht auf Anweisungen von höher Stehenden, Vorgesetzten, Experten oder Führern warten, während sie den guten König herbei beten.

          Btw. denke ich, Freud meinte seinen Ausspruch nicht positiv.

          PS: Tippfehler sind mir eigentlich auch egal, bei mir und bei anderen, aber der war mir echt peinlich…

  5. „Speisungswunder“

    Herr Joachim Wink,
    machen Sie sich hier etwa lustig oder verstehen Sie einfach nicht was es mit diesem „Wunder“ auf sich hat? Sie begehen den fundamentalen Fehler, wie viele auch, Bibeltexte wortwörtlich zu nehmen. Von einem Doktortitel Träger könnte man jedoch mehr erwarten.
    Es ist ja völlig klar, dass so viele Menschen, ob es 50 oder 5000 sind, spielt keine Rolle, nicht von paar Broten und Fischen ernährt werden können. Also im materiellen Sinne.
    Es handelt sich aber hier um völlig was anderes. Es handelt sich um die „geistige Ernährung“ der vielen versammelten Menschen, um die Verbreitung der Lehren und des Gedankenguts Jesu.
    Und ein Gedanke wird nicht „weniger“, egal wie viele Menschen davon teilhaben.
    Das gilt für alle „Wunder“, die in der Bibel vorkommen. Sie müssen symbolisch betrachtet und vor allem verstanden werden. Ob das der Blinde, oder der Lahme, usw. sind.

    1. Da bin ich ganz anderer Meinung.

      Es ist relativ egal ob es sich um 50 oder 5000 oder 50.000 handelt, aber es geht bei diesem angeblichen Wunder tatsächlich um das Essen und darum ob auch wirklich alle dabei satt werden.
      Ich habe schon große Feste gefeiert mit der Einladung:
      „Essen und Trinken ist reichlich vorhanden, denn jeder bringt eine Kleinigkeit mit“.
      Das Wunder, das gar keines ist, geschieht, wenn alle mit einander teilen. Dann gibt es reichlich für alle. Darin besteht der Zauber der Menschheit.

      Eine Religion von der man nicht satt wird interessiert wirklich niemanden. Gerade im Christentum ist das Abendessen doch sehr zentral. Mahlzeit übrigens.

    2. Sie begehen den fundamentalen Fehler, wie viele auch, Bibeltexte wortwörtlich zu nehmen.

      Ich empfehle Ihnen dringendst, das so nicht vor Evangelikalen zu äußern.
      Es sei denn, Sie sind mit viel physischer Leidensfähigkeit bewaffnet.

      1. Kann sein, ich kenne keinen.
        Nur: Beispielsweise, an die Auferstehung (also die physische) Jesu, der ein Mensch aus Fleisch und Blut war, glaubt nicht mal die Kirche. Auch hier handelt es sich um den Geist Jesu.
        Geschweige denn, das Jesu nicht an Heiligabend geboren ist. Im „Jahr 1“ war Jesu bereits etwa 30 Jahre alt.
        Würde hier den Rahmen sprengen, wenn man ins Detail gehen müsste.
        Kann man alles nachschlagen oder „Profis“ fragen.

        1. Kann sein, ich kenne keinen.

          Meiden sie den Bible-Belt der USA, da gibt es sehr viele und die sind nicht nur mit Knarren, sondern auch mit schlechter Laune bewaffnet. Auch hierzulande werden es gerade sehr schnell mehr, die die Bibel wörtlich nehmen.

          Es sind die (selbstverständlich vollkommen selbstlosen) Missionare und Prediger, die diese – nennen wir sie numerische Extravaganzen – benutzen, um ihre Macht und Herrschaft auf pseudowissenschaftliche Weise zu fundamentalisieren.

          Wenn jemandem eine heilige Schrift (welche auch immer) Trost spendet, Zugehörigkeit gibt, dann soll dieser Mensch das meinerseits auch unbenommen machen. Und ich werde den Teufel tun, zu versuchen, jemanden da heraus zu quatschen. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass sich der seelische Zuspruch nicht aus den Zahlen ergibt, die in so einer Schrift stehen.

          Letztendlich wird ein aufrichtig Glaubender durch einen intelligenten oder ironischen Text nicht ins Schwanken geraten.

          1. 👍👍👍

            „Letztendlich wird ein aufrichtig Glaubender durch einen intelligenten oder ironischen Text nicht ins Schwanken geraten“

            Ich würde allerdings ‚Glaubender‘ mit Gläubiger ersetzen.

  6. „mit jedem Tag grotesker und lächerlicher werdende Pandemievision totalitär durchgesetzt“

    Gehen Sie mal in eine Arztpraxis. Schon wieder Coronaimpfungen wie am Fließband. Und mit Maske wird auch schon wieder herumgelaufen. Bisher noch ohne Zwang …

    Aber die Vogelgrippe, jetzt auch zur Verdeutlichung der dramatischen Situation auch gerne noch zusätzlich Geflügelpest genannt (fehlt eigentlich nur noch Piepmatz-Cholera zum vollen Einstieg in den Endsieg) dräut und droht auch schon dem menschen – und auch die afrikanische Schweinepest galoppiert wie wild durchs Land.

    Mit Viren- und Ansteckungangst haben die die ultimative Waffe gegen Demokratie, Vernunft, Selbstbestimmung und Einforderung von Grund- und Menschenrechten geschaffen. Die Deppen rennen schon wieder wie aufgescheuchte Hühner vor dem Fuchs zum Schlachter – äh Spritzenarzt.

  7. Wie alt die Menschen früher waren, also in biblischen Zeiten, wissen wir nicht. Vielleicht sind sie ja tatsächlich wesentlich älter geworden oder die Zahlen bedeuten etwas anderes. Bei den wehrfähigen Männern in der Bibel dürfte es schlicht um alle Männer über einer bestimmten Altersgrenze (also keine Kinder) handeln. In der BRD gibt es ca. 40 Millionen Männer. Wie lange wurde denn am Tempel Salomons gearbeitet? Die Zahlen dürften sich nicht auf eine Lieferung oder ein Jahr, sondern auf die Gesamtzahl beziehen. Wir glauben heute alle, dass wir die besten Menschen aller Zeiten sind. Das stimmt aber nicht. Auch die biblischen Stämme und Völker haben viel vollbracht, nur eben anders als wir es heute tun. Man hat einmal die Mobilität eines römischen Centurios mit der eines heutigen CEOs verglichen. Der CEO reist zwar weltweit, aber im Vergleich zum Römischen Reich als der Welt ist der Centurio genauso gereist.
    Ob nun böswillig oder ungeschickt, jede Statistik ist Interpretationssache. Schlimm ist es nur, wenn Zahlen vorsetztlich so dargestellt werden, wie man sie gerne hätte, und dann verabsolutiert werden.

    1. Stimmt schon, akkurates Wissen über vergangene Menschen ist schwierig, vor allem zu beweisen.
      Selbst gut Dokumentiertes ist irgendwie nur Hörensagen, also Bücherwissen. Mir ist es jenseits des Anekdotenhaften ziemlich schnuppe, was mit Menschen vor +2k Jahren war. Und wenn es weiterhin Auswirkungen auf meine Gegenwart hat, meistens auch, schließlich kann niemand die Entstehung ändern, nur die Zukunft.

      Wenn jemand die Vergangenheit braucht, um auf andere herab oder zu sich selbst herauf zu blicken, dann ist das… schwach.

      Bei Statistiken ist es wichtig, wozu sie angefertigt werden. Die meisten sind lediglich Verkaufsinstrument und dann oft inhaltlich falsch oder mutwillig falsch skaliert.
      Wenn man mit Profis in einem Raum sitzt, die selbst Statistiken anfertigen und die ganzen Tricks kennen, werden Statistiken sehr schnell sehr einfach, verständlich und sind selten falsch. Da wird auch nicht nach der Datenbasis gefragt, denn die wird vorab unmissverständlich benannt. Alles andere wäre Zeitverschwendung.

      Die Statistiken, die so im Alltag ungefragt vorbeifliegen, sind denn auch meistens Schischi oder visualisierte Zahlenmystik und sollen nicht Wissen schaffen oder Erkenntnis ermöglichen, sondern manipulieren, sprich lügen.

  8. Oh Mann, das war der wohl längste Anlauf ever. Um dann schliesslich in der heute üblich gewordenen Corona-Pandemie-Verharmlosung zu kulminieren. So nach der äusserst stringenten Folgerung ‚Da in der Bibel Stuss steht, waren auch die Angaben zu Corona Stuss‘ o. ä.

    Mehr als ärgerlich… und disqualifizierend für einen Menschen, der sich als Wissenschaftler bezeichnet.

  9. Also meine Wenigkeit fand den „Wink mit dem Zaunpfahl“ sehr gelungen, sowohl die Analysen zu ‚Alttestamentarischem‘ wie auch die zum – ach, ihr wisst schon, was wohl. Wüßte nicht, was davon besser trefflich wie die Faust aufs Auge … All die Mühen, um die ganzen Belegstellen zusammenzuführen allein, Chapeau. Eigentlich alles in allem, zum großen Schenkelklopfen aufrufend. Kein Wunder, dass sich da vornehmlich die dadurch ‚Erniedrigten und Beleidigten‘ aufgerufen fühlten und mit reichlich ihrer unpassenden ‚Roten Heringe‘ aufwarten mußten. Noch einmal: für mich alles in allem eine große Freude, Vergnügen inkl.. Umgehende Aufnahme des Ergusses in meine Liste der Kronjuwelen gesichert!

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