Eine junge Frau zieht ins Frankfurter Umland, weil die Miete in der Stadt unerschwinglich ist – und wird dann arbeitslos, weil die Bahn nicht kommt.
Bis vor einigen Wochen war ich der Ansicht, dass es sinnvoll ist, kein Auto zu haben und mit der Bahn zu fahren. Wegen des Klimas. Das war ganz schön naiv von mir. Bislang hatte ich gut angebunden in Frankfurt am Main gewohnt. Da fiel zwar auch mal die Bahn aus, aber irgendwie kam man immer vom Fleck. Und sei es nur mit einem Elektroroller.
Allerdings lebte ich in Frankfurt nicht preisgünstig, konnte mir dort die Miete kaum leisten. Also zog ich um, dorthin wo sich eine Jungköchin – ich bin 22 Jahre alt – noch halbwegs eine Wohnung leisten kann. Jetzt lebe ich seit einiger Zeit im Frankfurter Umland, etwa 20 Kilometer und knapp 40 Minuten Bahnfahrt von der Metropole entfernt. Habe dort eine 60-Quadratmeter-Wohnung, die ich mir in Frankfurt selbst mit einem Vollgehalt nicht leisten könnte. Dafür musste ich pendeln, was ich in Kauf nehmen wollte. Die Deutsche Bahn würde mich schon in die Stadt bringen – zu meinem Arbeitgeber, den ich auch noch nicht so lange hatte. Ich war also noch in der Probezeit.
Weit und breit kein Zug
Arbeitsbeginn war bei mir um 6:30 Uhr. Für mich bedeutete das, dass ich den ersten Zug um 5 Uhr nehmen musste. Es ist zwar hart, so früh aufzustehen, aber alternativlos. Ich habe ja nicht mal einen Führerschein, meine Lebensrealität machte Autofahren nie nötig. Außerdem wollte ich das ohnehin nicht, denn das Klima dankt es uns. So dachte ich bis neulich.
Auf dem Bahnsteig angekommen, kam der erste Zug des Morgens häufig nicht. Informationen gab es keine. Also musste ich auf den nächsten Zug ausweichen. Und schon kam ich zu spät zur Arbeit. So ging das dauernd, später guckte ich noch im Bett liegend, ob die App den 5-Uhr-Zug anzeigte. Oft fiel er aus, ich blieb liegen und plante gleich den nächsten Zug. Wöchentlich mehrmals musste ich meinen Chef anrufen und meine Verspätung anzeigen. Er zeigte sich verständig. Erfreut war er natürlich dennoch nicht.
So ging das wochenlang, ich war öfter zu spät als pünktlich. Einmal kam der Zug, aber dann sagte man nach kurzer Fahrt durch, dass hier Endstation sei, wegen eines kurzfristigen Krankheitsfalles. Also war ich doch wieder zu spät dran. Meine Verspätungszeiten häuften sich an. In der Probezeit. Klar, wie das enden musste: man entließ mich, Kündigung während der Probezeit.
An einem Tag lief es aber besonders rund für mich. Als der große Warnstreiktag war nämlich. Ich glaubte nicht zur Arbeit zu können, fast alle Verbindungen fielen aus. Aber ich war pünktlich, wenige Züge fuhren, sogar der 5-Uhr-Zug. Können die Lokführer nicht immer streiken? Vielleicht hätte ich dann meinen Arbeitsplatz noch.
Senk ju, Deutsche Bahn!
Den habe ich nicht wegen streikender Bahnmitarbeiter verloren, sondern wegen einer Bahn, die im Dienst ist und nicht kommt. Danke, Deutsche Bahn! Für nichts! Da habe ich mich dummerweise auf die Schiene verlassen, mir gedacht, ich mache was Gutes und bin am Ende doch die Dumme. Bin ja auch selbst schuld, dass ich ins Umland zog, wo ich mir die Miete noch leisten kann. Wenn das die Verkehrswende ist, retten wir das Klima und die Umwelt niemals.
Nun sitze ich in meinem Ort, wo ich nur schwer einen Job bekommen kann. Muss mich also weiter auf Frankfurt fokussieren, weiß aber nicht, wie zuverlässig ich an die Arbeitsstelle gelangen kann. Der Führerschein steht also auf meiner Agenda. Klimarettung ist für mich vorbei, ich muss Geld verdienen, da kann ich keine Rücksichten nehmen. Auf die Bahn kann ich mich nicht mehr verlassen. Es war die Bahn, die mich verlassen hat.
Es ist ein Dilemma, in dem ich mich befinde. Wir sind doch gar nicht ausgestattet, um Umweltschutz zu betreiben. Die Bahn ist das beste Argument für ein Auto. Das konnte ich nicht ahnen, als ich noch in der Großstadt lebte, da glaubte ich in meiner Unwissenheit, das ganze Land könne auf das Auto verzichten. Aber es ist die Bahn, auf die man verzichten kann, wenn man auf dem Land lebt.
Nun bin ich arbeitslos. Vielleicht sollte ich mich bei der Deutschen Bahn in Frankfurt bewerben. Aber womöglich käme ich immer zu spät zur Schicht und die Bahn würde mich kündigen, weil mich ihre eigenen Züge nicht fahrplangemäß in der Stadt absetzen würden. Senk ju vor nasing, Deutsche Bahn!
Es gibt keinen Klimawandel, kein Corona, ja nicht einmal Viren.
Ich dachte, das wäre mittlerweile bekannt!
Und uns gibt es auch nicht. 😉
Troll!
Ich mach nur schon seit fast 4 Jahren nichts anderes.
Ich dachte ich wäre bekannt.
Was ist das eigentlich für ein Portal, frag ich mich grad.
Die Gesellschaft hat jetzt über 40 Jahre lang zugeschaut, sich in Toleranz geübt, “Political Correctness” eingeführt und was hat es gebracht?
Die herrschende Klasse ist mittlerweile so gut aufgestellt, das sie uns ganz offen anträgt uns die Behausungen, die Autos, überhaupt den Individualverkehr, das Bargeld und sogar das Fleisch wegzunehmen und zukünftig uns und auch die Tiere mit mRNA zu spritzen, die Pflanzen bakteriell zu so zu verändern, das sie hin Form unserer Nahrung die Darmflora nachhaltig schädigen um uns alle krank zu halten.
Ganz nebenbei werden wir quasi dazu gezwungen uns alle digital registrieren zu lassen und an einem Genexperiment und teilzunehmen, das schon Millionen Menschen das Leben gekostet hat.
Die sich anschickende neue Weltordnung durch den Pandemievertrag mit der Führung durch den Jesus von der WHO, sorgt gerade dafür, dass unsere Versklavung international verrechtlicht wird.
Auf diese Weise hat die herrschende Klasse somit die Handhabe dass das immer so weitergeht.
Selbst wenn der Pandemievertrag 2024 nicht durchkommt ist die Agenda vom WEF und der UN gesetzt worden und die Reichen werden dann weiterhin in bewährter Salamitaktik unsere letzten Rechte beschneiden.
Die werden uns total überwachen, manipulieren, krank machen, einen weiteren Teil töten, uns alles nehmen und den Rest versklaven.
Volle Zustimmung!
Trotzdem: Es gibt einen Klimawandel (wie schon immer), es gibt Corona und es gibt Viren. Das so platt zu leugnen wäre lächerlich. Absurd und geradezu krankhaft ist nur das Theater, das darum gemacht wird. Und genau so absurd und krankhaft ist die Motivation dieser Theatermacher.
Aber was die gute Aufgestelltheit der herrschenden Klasse angeht so gilt das wohl nur noch für die sog. Golden Billion. Der größte Teil der Welt hat inzwischen die Nase voll von Obama und Biden, Klaus Schwab und dem Baerböckchen. Und darum werden sie auch letztlich ihre Pläne aufgeben müssen.
Hurra, es gibt uns wieder. Danke.
Oder doch oje, wegen den Herrschenden?
Das Klima ändert sich andauernd und es gibt halt keine echte Evidenz die beweißt das wir daran Schuld sind.
Genau so wie der CO2 Gehalt nachweislich nichts mit dem Temperaturanstieg zu tun hat.
Ohne den PCR-Test der auch nachweislich keine Infektion feststellen kann hätten wir keine Pandemie gehabt ob mit oder ohne den angeblichen Virus aus Wuhan.
Ich folge was die Virustheorie anbetrifft Dr.Lanka, einfach weil sie am schlüssigsten von allen ist.
“Die herrschende Klasse….uns alles nehmen und den Rest versklaven.”
Hui…ein völlig falscher Ansatz. Das war/ist weder Thema bei OT, noch scheint es von Belang zu sein.
Daher: auch wenn gut zusammen gefasst, muss es doch eine breite Masse geben, die es “theoretisch” (von praktisch ganz zu schweigen) betreffen würde. Doch so weit ich hier auch schau/te: die gibt es offenbar nicht. Glückwunsch an alle DornröschenInnerInnen!🤯
Die herrschende Klasse….uns alles nehmen und den Rest versklaven.“
wir sind doch schon längst versklavt…
Na ja, geht man von der Meinung eines englischen Profˋs aus, leben wir
in einer Matrix. Ich halte das für nicht unmöglich. Jedesmal wenn ich Karl
Lauterbach sehe, scheinen in meinen Synapsen Störungen aufzutreten.
Oder die KI wird mit dem Anblick einfach nicht fertig. Piiiiieeeeep
Bisher habe ich noch nie persönliche Kommentare an andere Teilnehmer gerichtet, aber hier kann ich es mir nicht verkneifen:
Das ist mit Abstand der dämlichste Kommentar zu einem Artikel, den ich je gelesen habe.
Man sollte Wetter (das ändert sich ständig) von Klima (nur sehr langsam bis zu den Kipppunkten) trennen, siehe dein Kommentar weiter unten.
Und man sollte das Schnupfenvirus (Oberbegriff Corona) vom Pandemiefaschismus trennen. Ob die Variante jetzt aus Wuhan stammt, wo die Amis auch ihre Finger drin hatten, sei dahingestellt. Die Verkürzung des Zulassungsverfahrens für mRNA ist ein Skandal für sich, wie auch das Einsperren alter Menschen.
Und, auch bezogen auf deine Kommentare weiter unten in dem Thread, es ist nicht die herrschende Klasse, die das zu verantworten hat. Es sind genau jene, die sich jetzt von der herrschenden Klasse betrogen fühlen, obwohl die immer nur dieselbe Leier fahren. Es sind die (ehemals) zufriedenen Sklaven, die schlimmsten Feinde der Freiheit, die es überhaupt möglich gemacht haben (durch Tatenlosigkeit), dass die herrschende Klasse erkannt hat, ja wenn das so ist, dann carpe diem, dass sollten wir nicht ungenutzt lassen.
Wenn das Volk an die falschen delegiert und diese nicht kontrolliert (Demokratie bedeutet aktive Kontrolle der Macht, nicht andere machen lassen) über lange Zeit, dann ist das Ergebnis zwangsläufig. Abgesehen davon, dass die uns nicht überwachen brauchen, dass tun wir schon selbst und freiwillig mit all den Umsonst-Schnäppchen, Smartphone überall dabei, Siri & Alexa die ganze Zeit an und so weiter. Und ohne aufzumucken, wenn der Staat neben den Unternehmen auch noch private Daten haben will.
Summa summarum: Wer so doof ist, verdient es nicht anders. So leid mir das tut unter dem Aspekt der Zivilisation und ihrer möglichen Weiterentwicklung.
Bei mir hat ein Firmenumzug und dadurch bedingte lange Bahnfahrt zu Burnout geführt.
Für den Rücken war es auch nicht gut, da man nach sitzender Tätigkeit, im Zug, wegen des Gedränges auch lieber saß.
Reden wir hier wirklich von nur 20km? Das kriegt man wirklich recht entspannt mit dem Rad hin. Und wenn man derart klimabewegt wie die Autorin ist, dann passt es zudem auch recht gut zum eigenen Weltbild.
@Yossarian
Drängelmann geh/fahr Du voran! Wo kein Schnee liegt kannst Du auch laufen 🙂
Ich mache das tatsächlich das ganze Jahr über. Schnee kann zugegeben etwas unangenehm werden, geht aber auch und selbst wenn man es bei Schnee nicht machen möchte, so bleibt trotzdem noch das gesamte restliche Jahr, wodurch man perfekt pünklich zur Arbeit erscheinen kann.
Ich fahre auch jeden Tag Rad, wenn auch nicht mehr zur Arbeit. Habe seit 11 Jahren kein Auto. Aber ich lebe in Berlin.
Ich würde zwar auch immer vorschlagen, es mit dem Radl zu versuchen, und bei rund 10.000 Kilometern im Jahr, denke ich, dass ich weiß wovon ich spreche. Nur sollte man schon fair sein : 40 Kilometer am Tag , und davon vermutlich sehr viele in Frankfurt selbst, muss man erst mal bringen. Nicht, dass das nicht jeder Gesunde leisten könnte und dass es eine richtig gute Idee wäre, es zu machen. Aber die Autorin wird den ganzen Tag stehen und Mindestanforderungen an die Hygiene wird sie in ihrem Job auch erfüllen müssen. Vermutlich ist das mit Händewaschen nicht gemacht. Wenn man das nicht macht, um Rad zu fahren, einfach weil man es will , geht es eigentlich nicht. Nicht mal mit einem Stromrad.
OK, das Hygieneargument ist natürlich je nach Wetterlage valide. Das kann ich nachvollziehen.
Ich würde ein eBike und, vor allem, gute Kleidung vorschlagen – ist aber auch eine Investition, allerdings eine Lohnende.
Ich fahre mit eBike 2x15km, macht 3/4Std je, ganz entspannt, zumindest wenn das Wetter schön und nicht kalt ist – mit dem Auto habe ich je 25Min ….
Aber fürs Klima auf alles verzichten – auf so einen Quark können nur links/grüne Städter kommen (ich kenne die Trottel, bin ja selbst in der Stadt aufgewachsen).
Ich wünsche der Dame aber alles Gute für die nächste Stelle, und vor allem: Befreiung von der links/grünen Doktrin.
Ich halte das Stromrad für solche Anwendungen auch für eine ziemlich gute Idee. Im Sport – und Freizeitbereich bin ich davon nicht so überzeugt.
Wobei ich es auch für gute Idee hielte, dass, wenn jemand mit dem Zug zur Arbeit will, das verdammte Ding einfach laut Fahrplan fährt.
Vor allem kann man mit nem Stromrad auch bei 30 Grad noch so fahren, dass man nicht völlig verschwitzt bei der Arbeit ankommt.
Ich kenne einige, die nur aus diesem Grund im Sommer Stromrad fahren.
Ich selber fahre nur Stromrad, wenn mir der Gegenwind zu gemein ist 😀
@oHenri
Sehe ich auch so
au mensch …kein Wunder dass wir Deutschen so gern “Rad fahren”: nach unten treten und nach oben schleimen!!
10 Tage in Schockstarre weil Queen Elisabeth stirbt aber absolut eiskalt/oberleeererhaft wenn es ‘unten’ Leute trifft!
Weil ich auch stetig nach oben schleime? Wäre mir neu.
Im übrigen war mein Argument mit dem Radfahren mit dem Klimaargument verbunden. Das hat nichts mit nach unten treten zu tun, sondern ist eine naheliegende Schlussfolgerung, denn die Autorin hat mehrfach erwähnt, dass ihr das Klima Thema wichtig ist.
Zudem ist es auch eine Praxislösung für ihr Problem, da sie sicherlich kaum Möglichkeiten hat die Defizite der Bahn in Eigenregie zu beheben.
Hmmm! Ein gebrauchtes E-Bike oder irgendwo ein Schnäppchen + wetterfeste Kleidung (<2000.-€) wäre das optimale! Damit könnte man tatsächlich selbst nach einen sehr anstrengenden Job recht angenehm nach der Arbeit pendeln…
Ich habe das Jahrzehnte ohne "E" gemacht. Jeden Tag 30km (hügelig) gependelt! Ohne "E" kann das wirklich nicht jeder. Aber für manche wäre das eine Alternative!
Vermutlich kennst du das Umland von Frankfurt nicht. Es gibt kaum gute Radwege, und auf der Straße zu fahren, ist bei dem Verkehr quasi Selbstmord. Zumal die Autorin vermutlich den größten Teil des Jahres zumindest morgens noch dazu im Dunklen unterwegs wäre, was die Sicherheit auch nicht erhöht.
Und dein Argument: “Also ich mache das seit 20 Jahren…” kannst du dir echt sparen, wenn du keine Ahnung von der Situation der Autorin hast.
Irgendwie ist das ein Hobby Aussagen immer maximal negativ auszulegen.
Wenn ich schreibe, dass ich das schon seit Jahren mache, dann ist das keine Ignoranz der Situation der Autorin gegenüber, sondern soll lediglich die generelle Machbarkeit unterstreichen.
Meine Mutter hat das bei jeglicher Wetterlage bis ins Rentenalter hinnein auch geschafft. Die Frage ist dabei, ob man das möchte oder nicht und meistens nicht, ob es geht oder eben nicht.
Ich kenne das Umland von Frankfurt sicherlich nicht wirklich, aber ich kenne das Umland um meine Stadt herum. Natürlich sollte man sich nicht einfach auf die nächste Bundesstraße begeben, sondern seine Wege schon etwas sinnvoll planen. Wenn es dann wirklich nicht geht, gut, ist dann ja ein valider Punkt und damit fällt es als Lösung raus.
Übrigens das einzige, was an meinem Posting tatsächlich etwas herablassend gemeint war, ist der Punkt “klimabewegt”. Ich kann mit dieser ganzen Klimakirche null anfangen, aber wenn man es denn für wichtig hält, dann habe ich auch kein Problem damit, wenn jemand daran sein Leben ausrichtet… solange man mich damit nicht behelligt.
ich wette, daß du weder mit dem rad zur arbeit fährst, noch entspannt, noch regelmäßig.
20km mit dem rad bei vollzeit. das sind eine knappe stunde strammes radeln. mit glück kann man sich ein e-bike leisten, dann ist es nicht so stramm.
mein bruder hat das gemacht, ein paar mal, mit e-bike der oberklasse. zur arbeit als fitnesstrainer in einem rehacenter. der hats dann auch lieber sein gelassen und da wars nichtmal spätherbst oder winter.
als alleinstehnder ist sowas schon schwer zeitlich zu stemmen, ausser man surft den halben tag auf der verantwortungsfreien arbeit und ordert den einkauf online. mit familie ist das noch weniger zu machen, ausser man vertritt die neolib meinung “jeder nur für sich” gegenüber minderjährigen. die sollen dann gefälligst selber kochen und so…
Doch tue ich und es ist irgendwie schräg, wenn einem einfach pauschal unterstellt wird, dass man lügt. 20km/h sind nicht strammes Radeln, sondern ein recht normales Tempo (auf der Fläche). Mag man anders sehen, wenn man nur 3 Mal im Jahr auf dem Rad sitzt, aber eben nicht, wenn man das täglich tut.
Ich kenne übrigens sogar jemanden, der das bei 40km macht, also 80km in der Summe. Ist halt die Frage wie man es macht. Er macht das in dem Fall mit einem Rennrad. Das ist für ihn jeweils 1 Stunde An- und Abfahrt. Aber nein, das halte ich tatsächlich auch für nicht wirklich empfehlenswert. Da wird das Rad zu einem Sportgerät und dient nicht mehr allein der Fortbewegung.
2 Stunden Fahrtweg für die An- und Abreise zur Arbeit verhindert, dass du noch ein Restleben hast? Wow, also ich kenne durchaus genug Menschen, die auch mit dem Auto, der Bahn oder dem Bus auf solche Zeiten kommen und dennoch ihr restlichen Leben auf die Reihe bekommen.
Die Autorin ist übrigens 22 Jahre alt. Wenn sie nicht irgendwie körperlich beeinträchtigt ist, dann dürfte man es in dem Alter locker schaffen, wenn man dann noch ein E-Bike nimmt, dann dürfte es wohl sogar recht entspannt werden.
Dein Vorschlag, in Verbindung mit den Ergänzungen anderer weiter unten (e-Bike, ordentliche Kleidung) dürfte für die Autorin tatsächlich von Nutzen sein. Als Nicht-Radfahrer wäre mein Vorschlag für jemanden mit B-Führerschein eine Erweiterung um B196 (Krafträder mit 125 ccm und 11 kW) und ein zuverlässiger Roller der entsprechenden Klasse. Aber das ist ohne vorhandenen Schein und Verkehrserfahrung ein Start am Nullpunkt, daher nicht hilfreich. Sonst wäre das, bis auf ganz widriges Wetter, Mobilität zum kleinsten Preis.
Es gab eine Zeit,da fuhr ich mit der „Deutschen Reichsbahn“ zur Schule,zur Berufsausbildung ,zum Studium und mit der Familie in den Urlaub.Ein Kursbuch kostete nicht viel und es war leicht,die passende Verbindung zusammenzustellen.Auf den Bahnhöfen gab es Personal,das man fragen konnte,wenn es Probleme gab.Die DR wurde von Personen geführt,die das Eisenbahnwesen von der Basis an erlernt hatten und ihr Metier verstanden.
Dann kam die Übernahme der DR durch die „Deutsche Bahn“.Etwa 75% des Personals wurde entlassen,40% der Strecken stillgelegt,Lokomotiven und Waggons für nichts verhökert.Das schlimmste aber war,dass die Fachleute in der Führung durch inkompetente „Manager“ ersetzt wurden.Und wenn heute noch ein Zug der „DB“ sein Ziel einigermaßen pünktlich erreicht,dann nur durch das Können und die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter an der Basis.Und das oft gegen
die Wasserköpfe in den Führungsetagen!
Wie Bahn gehen kann,das erlebe ich noch in Frankreich,Österreich,Schweiz und sogar in Italien.
Über die Qualität das Management kann ich natürlich nichts sagen, auch wenn ich fürchte, dass du nicht daneben liegst. Trotzdem ein Einwand. Vor einiger Zeit wurde der vielgescholtene Mehdorn in der Berliner Zeitung interviewt. Auf die Entwicklung angesprochen, auf die Streckenstilllegungen, den Personalabbau, den stetigen Rückgang der Investitionen, die Privatisierung halt, erklärte er, dass dies keine Entscheidungen des Managements waren, sondern Vorgaben der Politik.
Schätze, das stimmt.
Ein kompetenter Manager hätte der Politik die Folgen ihrer Entscheidung dargelegt und wäre notfalls gegangen.Aber die „Karriere“ des Herrn Mehdorn ist ja nicht gerade von Erfolg begleitet.Einen Baukonzern mit vollen Auftragsbüchern und zusätzlich hunderten Millionen Steuergeld in die Pleite zu führen….nicht zu vergessen den Berliner Flughafen…der Herr Mehdorn hatte seine Posten der Verbindung zur SPD-Spitze zu verdanken,nicht seinen Fähigkeiten.Natürlich ist es ein Versagen der Politik,solche Leute auf verantwortliche Posten zu setzen.
Vor lauter Klimahysterie zerstören die Grünen und Co.den Standort Deutschland wir steuern sehnendes Auges auf das Armenhaus Europas zu ,wann begreift ihr das endlich diese Regierung führt uns eindeutig Schaden zu.Aber um von ihrer Unfähigkeit abzulenken hetzen sie lieber gegen andere Parteien.Klar das die FDP für einen Verbleib in der Koalition gestimmt hat schließlich wollen die ja nicht aufs Geld verzichten.
Ein wirklich schwacher Artikel für die ansonsten gute Qualität bei Overton.
Die junge Frau ist mit Sicherheit nicht in der Probezeit rausgeflogen, nur weil sie ein paar Mal mit der Bahn zu spät gekommen ist. Aber Geschichten von jungen Frauen, die sich in den Medien als unschuldige Opfer von bösen Mächten darstellen boomen und alte weiße Männer fragen im Zweifel eben auch nicht nach, wenn sie sich als Beschützer und Retter einer jungen Frau fühlen können und die “böse Macht” ins eigene politische Narrativ passt.
Die Verspätungen der Bahn haben tatsächlich zugenommen und sind äußerst nervig, liegen wohl am allgemeinen Zerfall der öffentlichen Infrastruktur. Aber wäre die Lage so katastrophal, wie die Autorin es beschreibt, dann hätten wohl schon Millionen anderer Arbeitnehmer ihren Job verloren. Doch die Autorin verzichtet in dem Artikel auf jede Eigenverantwortung: Der Umzug aus einer Stadtwohnung in einen Vorort sei alternativlos und wer überprüft schon die Bahnanbindung an den Arbeitsplatz, wenn er sich einen neuen Wohnort anschaut? Der Arbeitgeber scheint wenig wert auf die Präsenz der Autorin im Betrieb gelegt zu haben, denn in der heutigen Knappheit an Auszubildenden wird kaum ein Arbeitgeber die Beschäftigte in der Probezeit kündigen, nur weil die Bahn ein paar Mal zu spät kam und der Auszubildenden durch die äußeren Umstände keine Verantwortung dafür zuzuschreiben war. Die Autorin blendet die menschliche Eigenschaft “Bindung” aus. Die meisten Arbeitgeber werden sich mit der Auszubildenden hinsetzen und nach Problemlösungen suchen, wenn die Auszubildene an einen weit entfernten Ort mit schlechter ÖPNV-Anbindung gezogen ist. Es ist natürlich einfach für eine junge Frau dann zu sagen:”Meine Kündigung in der Probezeit erfolgte nur auf Grund der unpünktlichen Bahn. Ich trage keinerlei Mitverantwortung!” Und für Leser und Redakteure ist es einfach, dem zuzustimmen: “Seht her, ich beschütze diese arme, unschuldige Frau! #metoo”
“Ein wirklich schwacher Artikel für die ansonsten gute Qualität bei Overton.”
Make my day! 😂
wow!!
in welchem Zuckerbäckerland leben Sie denn? im Habeck’schen/Scholzensen?
genau! die obere Klasse ist nur gut/nur toll/nur aufmerksam und die Fussvolkklasse ist nur doof/nur faul/nur …
(die Bahnmanager haben sich gerade mehrere Millionen als Boni ausgezahlt)
Noch NIE erlebte ich wie jede 2.Bahnverbindung gekappt wurde, oder ich in der Pampa stand: “die Hälfte muss Bahn verlassen, weil Zug Probleme hat und alle Fahr’gäste’ nicht transportieren kann!!
dieses Verkehrsmittel für die Masse ist mit Sozialhilfe systematisch ab 94 abgewirtschaftet worden!! (Bahn kriegt Geld vom Staat ohne Ende!)
und jetzt die Zwangsdigitalisierung bzw die Erzwingung von Umsonstarbeiten!)
Ich sehe ihre innere Not und Verzweiflung, die sich in ihrer Ausdrucksweise zeigen. Ich hoffe, Sie finden einen Weg zu mehr inneren Frieden!
Wenn sie meinen Kommentar aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, dass ich nicht Kritik an der Bahn für falsch halte. Mir gefällt dieser Boulevard-Stil nicht: “Ich bin das Opfer von… Seht her, wie rein und unschuldig ich bin und wie böse die anderen sind. Ich bin doch noch so klein und trage deshalb keine Verantwortung für meine Entscheidungen!”
@ Helmchen
Die Autorin Hummel gehört ja nicht zu den üblichen Journalisten, Kolumnisten, was auch immer, die bei Overton veröffentlichen, sondern sie ist eine junge Frau, die sich auf diese Weise den Frust von der Seele schreiben will.
Den Artikel, eher abgefasst wie ein klassischer Leserbrief, konnte ich vor ein paar Tagen auf einer anderen Webseite lesen. Ob er nun von der Autorin selbst an Overton geschickt wurde oder ob einer der Redakteure darauf aufmerksam wurde und ihn hier veröffentlicht hat, entzieht sich meiner Kenntnis, soll aber auch nicht Grund meines Beitrags sein.
Ich komm’ auf den Punkt, was mich ärgert, ist die Art, wie Sie auf die junge Frau losgehen. In Ihrem ersten Beitrag unterstellen Sie ihr Unredlichkeit:
“Die junge Frau ist mit Sicherheit nicht in der Probezeit rausgeflogen, nur weil sie ein paar Mal mit der Bahn zu spät gekommen ist.”
Ich lebe im Einzugsgebiet einer süddeutschen Großstadt und in meinem Leben gibt es nicht so sehr viele Bekannte und Freunde (selbst gewählt), aber selbst in meinem sehr begrenzten Umkreis weiß ich von drei Menschen, die genau wegen des von Frau Hummel beschriebenem Problem ihre Arbeitsstellen verloren haben.
Aber damit nicht genug. Wenn ich Sie richtig verstehe, zieht Frau Hummel die “Opferkarte”, indem Sie von “ein paar Mal” schreiben, obwohl sie klar darstellt, dass die Zahl der “Zu-spät-kommen” die Zahl der pünktlichen Anwesenheiten überstieg.
In Ihrem zweiten Beitrag gefällt Ihnen “dieser Boulevard-Stil nicht”.
Au weia.
Wo steht, dass Frau Hummel keine Verantwortung übernimmt? Sie schreibt, dass für sie die Geschichte “Bahn-statt-Auto” erstmal erledigt ist.
Und sie hat auch nicht geschrieben, sie wäre “rein und unschuldig und die anderen sind böse”, sondern sie kritisiert die Bahn, die marode und kaputte Infrastruktur und fühlt sich von der Politik verarscht.
Aber einer Sache bin ich ziemlich sicher: wenn es sich bei Frau Hummel um eine junge Frau handelt, die sich in einer “Orientierungsphase” befindet, dann wird sie sich bei der nächsten Gelegenheit mindestens zweimal überlegen, ob sie ihr Anliegen noch mal einem Forum wie diesem schildert.
Dafür kommen Sie – wie auch die meisten anderen Kommentare – entschieden zu oberlehrerhaft und besserwisserisch rüber.
Um mal ein wenig Realitätsbezug in die Diskussion zu bringen:
Berufspendler auf DB-Hauptstrecke Hamburg – Berlin – München.
25 bis 40 % aller Verbindungen verspäten sich oder fallen sogar ganz aus (genau abzählbar an der Zahl der Verspätungsentschädigungen, Variation der Rate ist jahreszeitabhängig).
Da die Taktzeit 1h beträgt, wäre also mehr als einmal wöchentlich mit verspätetem Arbeitsantritt zu rechnen – oder man schafft es, eine oder gar zwei Stunden früher loszufahren.
Wie gesagt, DB-Hauptstrecke – wenn nicht DIE Hauptstrecke überhaupt…
Wer jetzt Schicht arbeitet (keine flexible Arbeitszeitregelung möglich – kennt der Forent Helmchen so etwas überhaupt?) und noch dazu mit dem allerersten Zug fahren MUSS, hat die ganz schlechten Karten. Kündigung in der Probezeit ist garantiert.
Alles, was ich der Autorin des Artikels vorwerfen könnte, ist ziemlich viel Naivität. Halte ich aber auch für einigermaßen altersgerecht…
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Na klar. Jetzt ist die junge Dame schuld, weil sie sich auf die Fahrplanangaben der Bahn verlassen hat.
Und wenn die in einem Hotel arbeitet, fragen die Gäste, welche morgens Frühstücken wollen auch nicht, ob die Bahn heute Pünktlich war oder nicht
Da würde ich als Chef auch irgendwann sagen: Sorry, geht nicht mehr
Die Lage ist tatsächlich katastrophal. In den letzten 15 Jahren habe ich keine längere Fahrt ohne einen Zugausfall und / oder massive Verspätung von 30 Min+ erlebt
Wie wär’s mit einem alternativen
Mix? Also Rad und Bahn, oder Auto- kann auch Taxi sein- und Bahn?
Hier ist der nächste Bahnhof 10km entfernt, die Grossstädte 50,70 und 100km. Dort auf Parkplatzsuche gehen zu müssen tut man sich eher weniger gern an. Man hat also die Abfahrtzeiten der wichtigsten Verbindungen im Kopf, und bei Unsicherheit fährt man näher an die jeweilige Stadt heran, um auch die Vorortzüge im Fall des Falles nutzen zu können. Klappt meistens.
Man kann da tatsächlich viel machen und mein Sohn praktiziert tatsächlich so einen Mix aus Rad und Bahn, muss allerdings auch nicht jeden Tag hin und wenn doch, dann nicht zu den Zeiten, an denen die Züge sehr voll sind.
Aber kann man wirklich im Frankfurter Berufsverkehr ein Rad im Regio transportieren, ohne von den Mitreisenden erschlagen zu werden? Vorausgesetzt, der Zug kommt.
Die Autorin war in der nun gekündigten Position Köchin. Das Taxi daher bitte als unerschwinglich weglassen.
Sehr gut nachvollziehbar und glaubwürdig! Meine Lehre habe ich in Frankfurt am Main vor 42 Jahren gemacht, und da wars schon extrem schwer für einen Lehrling im Normalverdiener-Beruf, eine Dachkammer oder ein passendes WG-Zimmer zu finden. Aber die Bahn fuhr.
Als ich klein war und wenn die Bahn mal fünf Minuten zu spät kam, war das Tagesgespräch, – Heute verbraucht die privatisierte Bahn mehr Steuergelder als früher die “Beamtenbahn”, aber ist technisch und organisatorisch komplett verwahrlost. Ich fahre schon mein ganzes Leben mit ihr und erlebe den Verfall.
Die Steuergelder landen dort, wo die Bundesverkehrsminister üblicherweise herkommen: FDP, CSU usw. Das Unternehmen DB ist von Privaten ausgeweidet, fast nix mehr übrig. Selbst wenn Bahn-Angestellte gutwillig sind, so fehlen die technischen Anlagen, die Fachkompetenz und der Teamgeist.
Als Nächstes wird gerade das Gesundheitswesen zur Ausweidung vorbereitet. Ein Milliardengeschäft für die Kumpels des “Gesundheitsökonomen” Lauterbach. Guckt nach Britland, die haben das alles schon vor 30 Jahren durch. Wann wehren wir uns endlich?!
” Heute verbraucht die privatisierte Bahn mehr Steuergelder als früher die „Beamtenbahn“, aber ist technisch und organisatorisch komplett verwahrlost.”
Diesen Zustand kann ich bestätigen. Ich frage mich bloß, wie das sein kann, sollte Die Bahn doch genau durch diese Privatisierung hübsch gemacht werden für die Deutsche Börse. Statt dessen ist sie ein verwahrloster Laden und wird jetzt noch mit dem 49€ Ticket malträtiert.
Um Himmels Willen, folgt man dem Narrativ, folgt man einer Einbahnstraße, sie führt in das nichts. Gerade das ‘RMV Verkehrssystem’ war mal PR technisch der Park and Ride Versprechen oder Versprecher?
Damals hatte die hessische Landesregierung die ‘Jobtickets’propagiert, nicht um den Nahverkehr zu entlasten, sondern damit die Unternehmung entlastet wurden. Damals in D und in dieser Region, fuhr ich mit dem Auto zur Arbeit, aber danach nur Fahrrad oder beim miesen Wetter mit dem Jobticket anderen Ortes. Die eigentliche Lüge bestand im Marketing, man änderte Bahn in supertrendige Wörter wie S-Bahn, mit super weitreichenden Verbindungen und das liegt über 20Jahre zurück.
Wie sehr der Liberalismus die Privatisierung propagierte, so wenig erhielt der Mensch.
Ich könnte jetzt zynisch die Corona Situation hervorheben, denn es war ja eine ‘private’ bzw. liberale Durchsetzung, indem man die Exekutive einnahm.
Auf gut deutsch, der Bürger lässt sich gerne für das verkaufen was er ist, DUMM.
Das ist ja unglaublich
Mal kommt der Zug, mal kommt er nicht. Mal fährt er durch, öfters aber nicht? Im Nahverkehr?
Was ist da los?
Und der Vorstand genehmigt sich Millionenboni.
Was waren das für selige Zeiten, als noch ein Heinz Dürr die Bahn führte.
Wir hatten zwar auch was zu meckern, aber auf was für einem Level?
Schon wieder 3 Minuten Verspätung! What? 5 Minuten? Geht ja garnicht
Nach seinem Rauswurf ging es Bergab. Wir wissen alle, wer dafür zuständig war
Heute fahre ich nur Bahn, wenn ich absolut keine Termine habe & nur im Notfall.
In den letzten ~15? Jahren habe ich keine etwas längere Bahnreise ohne wenigstens einen Zugausfall gehabt. Von Verspätungen wollen wir erst nicht anfangen
“cum tempore”
Pünktlichkeit war mal eine deutsche Tugend aber wer den ÖPNV nutzen muß, kann sich nicht mit den Akademischen Gepflogenheiten rausreden.
Da zählen einfach messbare Fakten, der ÖPNV ist so eine Realität die mehr aus wollen besteht als aus können.
Teuer
Unpünktlich
Verdreckt
Unsicher
Langsam
Überfüllt
und keinen 24/7/365 Service.
Dafür gibt’s viel Propaganda und Sinnlose App’s mit null Nutzen.
Ich dachte, Du lebst längst nicht mehr in der BRD.
Mich widern all die arroganten Kommentare à la “20 km kann man doch mit dem Fahrrad bewältigen” etc. nur noch an. Das ist für mich schlichtweg eine Form des Sozialdarwinismus!
Abgesehen davon, dass selbst 20 km für einen untrainierten bzw. körperlich gehandicapten Menschen mit dem Fahrrad nicht so einfach oder gar nicht zu bewältigen sind und zusätzlich mal abgesehen von Topographie, Straßenverhältnissen, Wettersituationen usw., da hilft auch nicht immer ein sauteures E-Bike, haben viele Menschen einfach keinen Bock auf erzwungenen Früh- und Spätsport (ich zähle mich dazu), sondern möchten einfach entspannt und ausgeruht am Arbeitsplatz ankommen. Für körperlich ohnehin hart arbeitende Menschen auf dem Bau etc. sind solche “Tips” ja nur der blanke Hohn.
Und deshalb brauchen wir das, was wir nicht mehr haben: Ein leistungsfähiges, zeitgemäßes ÖPNV-System inklusiver einer Deutschen Bahn, die nicht mehr wie aktuell eine einziger sanierungsbedürftiger Müllhaufen ist!
Dann wären 20 km in ca. 10-12 Minuten entspannt und umweltfreundlich für alle Pendler zu erreichen.
Volle Zustimmung!
Wir können ja mal ein wenig rechnen: 20 KM in einer Stunde bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 KM/h
(Braucht ja hier hoffentlich niemand rechnen … ist ja unmittelbar zu sehen)
Bedeutet 2h zusätzlich zur Arbeitszeit von 8h
Nun möchte ich aber den sehen, der mit dem Rad diese Geschwindigkeit wirklich einhält!
Bei der Tour de France schaffen top durchtrainierte Leute 42 kmh mit optimalem Material und bei optimalen Verkehrsbedingungen
Google Maps rechnet mit 16 kmh
Das würde für die 2×20 km 2,5h Fahrzeit bedeuten
Persönlich würde ich sagen: das lässt sich nur erreichen unter Missachtung aller Verkehrsregeln (Zumal, wenn es um den Städtischen Bereich geht). Realistischerweise sind das mit dem Rad 2x 1,5h (13-14 kmh – möge ein jeder mal prüfen)
Und dann kommt man noch verschwitzt auf der Arbeit an … Und kann sich selbst evtl daher “nicht mehr riechen” – beste Bedingungen für einen erfolgreichen Arbeitstag
Alles bei einigermaßen gutem Wetter!
Wer bei derartigen Entfernungen den Umstieg aufs Rad fordert hat irgendwas noch nicht verstanden
(zB, dass der 12h/Tag vor ca 100 Jahren abgeschafft wurde)
Evtl auch, dass nicht jeder Mensch die Zeit hat/hatte sich selbst zu trainieren usw pp …
Es gibt für den normalen Menschen so viele Verpflichtungen, dass ein solches Training nicht ganz vorne stehen kann. Dafür ist idR schlicht keine Zeit.
Je nach Gelände sind schon 15km/h unrealistisch. Das Frankfurter Umland ist dicht besiedelt, mit vielen Ampelkreuzungen und etlichen niveaugleichen Bahnübergängen. In der Innenstadt sind 10km/h bereits ein sehr guter Schnitt. Ich habe ein paar Jahre in Ffm gearbeitet und bin vom Hotel nahe Bahnhof zur Arbeit in Niederrad mit dem Fahrrad gefahren. Keine Riesenentfernung, 5km ca. 15-20 Minuten Fahrzeit, einschliesslich Tasche verstauen, Fahrrad sichern etc., und das auf praktisch ampelfreier Route, und angesichts der kurzen Strecke natürlich schnell gefahren. Später, mit Arbeitsplatz nahe Alte Oper, halbe Entfernung, genauso lange, man kann nicht mit 25-30km/h durchs Bahnhofsviertel brettern oder rote Ampeln an vierspurigen Kreuzungen ignorieren.
Das Wetter sollte man auch nicht missachten. Gegen Wind fährt sich nicht gut, Regen ist auch unerfreulich. Insgesamt einfach blödes Geschwätz.
Find ich ehrlich ziemlich plump das so abzutun. Ich verstehe absolut, dass man das evtl. nicht möchte, ist für mich auch ok, aber so negativ wie du es darstellst ist es in der Praxis einfach nicht. Auch in dichtem Siedlungsgebiet kann man Strecken finden, die man recht zügig befahren kann. Ich mache das ja selbst ständig. Natürlich muss man sich da reinfuchsen, aber das ist eher eine Frage des Wollens und kein genereller Aussschlussgrund.
Und mit “blödes Geschwätz”… kannst du dir echt schenken, das hat was von: Ich hab die Wahrheit, alle anderen labern Bullshit. Danke, toller Diskussionsbeitrag… nicht.
Ich frage mich was an den Kommentaren so widerlich sein soll? Es ging um einen Lösungsansatz. Ein anderer wäre den Führerschein zu machen und es mit einem Auto zu erledigen. Die Autorin selbst hat nebenbei erwähnt, dass ihr eine “klimagerechte” Lösung wichtig ist.
Fakt ist nun mal, dass die Bahn Schrott ist und ganz sicher in den nächsten Jahren auch nicht mehr besser werden wird. Hat irgendeiner hier aus dem Fahrradkommentarbereich den ÖPNV irgendwie schön geredet? Vielleicht einfach mal mit etwas weniger Schaum vorm Mund die Kommentare lesen und nicht einfach Dinge reininterpretieren, die so gar nicht gemeint sind.
“…, haben viele Menschen einfach keinen Bock auf erzwungenen Früh- und Spätsport…”
Hab ich in meiner Familie auch, Frau pendelt täglich per Pedelec aus dem Frankfurter Umland nach Frankfurt (35, nicht 40 km, dauert ca. 1h 40 min pro Tag), Sohn (Mitte 20) hat darauf einfach keinen Bock. Aber beide müssen nicht um 5 los, daher gibt es eine funktionierende Bahnverbindung, also jeder wie er mag.
Was allerdings dagegen spricht das Pedelec zu empfehlen (reicht ja auch das nur an den Tagen mit ausfallendem ersten Zug zu nehmen), wenn es mit der Bahn eben nicht zuverlässig klappt, erschließt sich mir nicht. Das heißt ja nicht, dass man sich nicht über die Unzuverlässigkeit der Bahn beschweren sollte. Aber dass das kurzfristig das individuelle Problem nicht lösen kann und daher jeder Betroffene selber eine Lösung finden muss, scheint mir offensichtlich zu sein.
Ohne Pedelec hat meine Frau übrigens noch nicht mal die 15 Minuten zu ihrem früheren Arbeitsplatz geschafft, das macht schon einen riesigen Unterschied, grad wenn die Strecke nicht eben ist!
Als Schweizer versuche ich grad meine Kinnlade einzusammeln, während ich mir ausmale was hier los wäre, wenn ein Zug wegen einem “kurzfristigen Krankheitsfall” ausfallen würde (sofern sich das nicht um einen Notfall handelt).
Und damit meine ich nicht die Kunden/Fahrgäste (wir sprechen hier von uns Schweizern..), sondern den “shitstorm” der über der SBB zusammenbrechen würde, weil es wegen einer solchen Lappalie (inkompetentes Personalmanagement) bereits um 6 Uhr Morgens zu einem mittleren Verkehrschaos kommt.
Ich sitz auch schon mal beim pendeln wegen Defekt fest, das nervt (besonders im Sommer), aber man weiss in spätestens 10/20min wird man abgeschleppt und es geht weiter. Das ist tatsächlich mal alternativlos, denn es führt zu einem Rückstau von Zügen mit mindestens regionalen Auswirkungen (in einer Stunde 4 Regionalzüge und afaik 8 Interregios, plus den einen oder anderen Güterzug oder internationale Züge zb nach München).
Wir sprechen hier von einer Schweizer “Grossstadt” (Winterthur) mit etwas über 100k Einwohnern (plus Agglomeration). Imho sagt es alles über den Zustand der DB aus, wenn in einer richtigen Grossstadt wie Frankfurt (über 750k Einwohner) es für den Betreiber offenbar kein Problem ist, dass da ein Zug einfach so liegen bleibt. Entweder fährt da sonst nichts oder der Rest ist denen ebenso egal? Ich mein, WTF?
Was nicht nur ich hier nicht verstehe, ist, wie ihr Deutschen eine derart inkompetente und komplett von sich selbst besoffene Chefetage immer noch tolerieren könnt: Wenn die Bahner (GDL) das nächste Mal streiken macht mal zusammen mit denen etwas Stunk. Vielleicht spürt dann eure von praktisch allen ausser vom “Volk” ferngesteuerte Regierung was.
“Was nicht nur ich hier nicht verstehe, ist, wie ihr Deutschen eine derart inkompetente und komplett von sich selbst besoffene Chefetage immer noch tolerieren könnt: Wenn die Bahner (GDL) das nächste Mal streiken macht mal zusammen mit denen etwas Stunk. Vielleicht spürt dann eure von praktisch allen ausser vom „Volk“ ferngesteuerte Regierung was.”
Ich kann dir sagen was dann passiert und zwar: Ein großes Ringelreigen an Distanziererei, warum man mit x nicht kann und y ein böser Nazi ist und überhaupt man solle sich doch bitte vom eigenen heiligen Protest fernhalten. Man will mit Schwurblern und Rechten nichts zu tun haben.
Hat exemplarisch gerade mal wieder der Bauernverband vorgeführt. In diesem Land funktioniert teilen und herrschen einfach zu perfekt, da kann man nichts mehr machen.
“Was nicht nur ich hier nicht verstehe, ist, wie ihr Deutschen eine derart inkompetente und komplett von sich selbst besoffene Chefetage immer noch tolerieren könnt”
Ein Schweizer hat mich schon vor ca. 15 Jahren nach dem größten Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz gefragt. Seine eigene Antwort: “Die Schweiz ist eine Demokratie.”
Das dürfte auch in diesem Fall die Erklärung sein, wir haben einfach nur alle 4 Jahre die Möglichkeit der Regierung so auf die Füße zu treten, dass sie es auch merkt. Und dann haben wir zwar reichlich Parteien zur Auswahl, aber bisher hab ich noch keine gefunden, die auch in Regierungsverantwortung die Interessen der Bevölkerung vertritt!
Alles “richtig” gemacht und doch verloren. Das ist eben das Ergebnis von neoliberaler Politik in den letzten drei Jahrzehnten.
Umverteilung von unten nach oben und ein Zerfall der öffentlichen Infrastruktur waren die Folge. Die katastrophalen Entscheidungen dieser Regierung geben jetzt noch den Rest. Umweltschutz und Kapitalismus passen ohnehin nicht zusammen.
Für mich sind das eher katastrophale Entscheidungen der Bürger, denn die haben diesen Wahnsinn über Jahrzehnte in großer Mehrheit mitgetragen.
Jetzt kommt halt die Rechnung für alle erkennbar, bis auf die vielleicht 5%, die aus dem Spiel mit einem Gewinn rausgehen.