Irgendwas mit Medien …

Journalisten bei der New York Times
Quelle: Pixabay

Zu viel Haltung im Journalismus? Darüber wurde neulich im MDR diskutiert. Mit den üblichen Verdächtigen, die Haltung annahmen.

„Na endlich“, dachte ich mir, als ich kürzlich folgende Ankündigung las:

MDR Exakt – Die Story: Haltung im Journalismus: Wo bleibt die Ausgewogenheit?

Sollte die journalistische Zunft doch langsam zur Vernunft kommen?

Ein Nachdenken über die eigene Haltung zum Haltungsjournalismus scheint da schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung zu sein.

Elefantenrunde

Trotz Aufgebot der ersten Garde mit Anja Reschke, Georg Restle u.a. hat man es dennoch wieder geschafft, sämtliche bei diesem Thema im Raum stehenden Elefanten elegant zu umschiffen – z.B. den Elefanten namens Baab, der seinen Lehrstuhl für Journalistik deswegen verloren hat, weil er aus der (Rest-)Ukraine und aus dem Donbass berichtet hat – also nicht nur, sondern auch, und auch keine Donbass-Großkopferten, sondern eher das normale Leben und Sterben der normalen Menschen.

Das alleine ist schon sanktionswürdig in einer Matrix, in der das empfundene (Mit-)Leid zu 100 Prozent der ukrainischen Bevölkerung gehört und zu 0 Prozent den Menschen im Donbass.

Die Cancel Culture als direkte Folge des Haltungsjournalismus und ihre immer noch weiter eskalierende Rolle dabei wurde ebenso wenig thematisiert wie die Verletzung etlicher journalistischer Standards im Falle Baab – bestraft für das, was er jahrelang selber lehren durfte und bis dato (Stichwort: „Zeitenwende“) selbstverständlich war: ausgewogener Journalismus!

Na ja, mehr oder weniger jedenfalls.

Ja wo laufen sie denn?

Ulrike Guérot wurde ebenso wenig auch nur vom kleinsten Studioscheinwerferstrahl berührt wie alle anderen Betroffenen – also all jene, die beim deutschen Haltungsjournalismus schon unter die Räder gekommen sind – vorne bäumt sich der bühnenerfahrene alte Elefantenbulle Roger Waters auf und versucht vergebens, etwas vom gewohnten Bühnenlicht zu ergattern, und in der Ferne reitet Julian Assange alleine, nur begleitet von seinem Elefanten und der vermissten Ausgewogenheit, langsam ins Nirwana.

Wenn das Alles ist, was bei einer Nabelschau der Creme de la Creme des deutschen Journalismus herauskommt, dann kann ich Heinrich Heine nur allzu gut nachempfinden: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“

Sind wir wirklich schon so transatlantisch eingenordet, dass das neue Wahrheitsministerium unsere kompletten ÖRR und kommerziellen Medien nicht nur einseitig, sondern mit „100 zu 0 Einseitigkeit“, also folglich mit 100 Prozent Propaganda auf Linie gebracht hat? Und glauben die ernsthaft, dass sie diese eklatante Schieflage mitsamt sofortiger Sanktion jeglicher Abweichung dauerhaft so aufrechterhalten können, ohne dass immer mehr Menschen sowohl innerhalb dieses riesigen Medienapparates als auch „der/die/das ganz normale Bürger*in“ auf der Straße die immer deutlicher hervortretenden Risse in der Matrix erkennen und anfangen danach Ausschau zu halten, wie nackt der Kaiser denn nun wirklich ist?

Und weil der Mensch ein Mensch ist…

Das allzu eifrige Ad-Acta-Legen der staatsterroristischen NS2-Sprengung, das kaum wahrnehmbare Erwähnen der Lieferung von Langzeit-Massenvernichtungswaffen aus King Charlys Königreich für die fruchtbaren ukrainischen Böden, der Kornkammer Europas mittels Uranmunition, die schon in Jugoslawien und im Irak Böden und Grundwasser verseucht und Krebsraten und Missbildungen Neugeborener in erschreckende Höhen unermesslichen Leids getrieben hat.

Wie viele (Nicht-)Stories braucht es noch, bis dieses gigantische Lügengebilde, bzw. der allgemeine Glaube daran, zusammenbricht? Oder glaubt ihr, ihr könnt das Spiel noch so lange weiterspielen, bis man im Sinne der staatstragend verordneten Solidarität mit der Ukraine einen Menschen aus dem Donbass auch nicht mehr Mensch nennen darf, sondern im Sinne von Melnyk und seinen rechtsdrehenden Konsorten als Untermensch oder Ungeziefer anzusehen und anzusprechen hat?

Wie viel Einseitigkeit und Nicht-Ausgewogenheit will man uns noch präsentieren und abfordern?

Dem ukrainischen Feindbild Russland haben wir gefälligst Folge zu leisten und das ohne Not selbst erklärte US-Feindbild China ist eh Staatsräson bei unserer Außenministrantin und ihrem grünen Gefolge – koste es was es wolle und egal was meine Wähler denken! Die deutsche Michel*in braucht eben ihre Sternchen im Fleißheft, genauso wie der Amts-Michel bei der Verletzung des Presserechts durch Entzug der Sendelizenzen und Sperrung der IP-Adressen und Bankkonten von RT und Sputnik.

Presserecht

Sogar in den USA kann man RT und Sputnik empfangen und in Russland gibt es keinerlei derartige Einschränkungen für deutsche TV-Sender und Webseiten, wie kürzlich nochmal aktuell von Roger Köppel bestätigt wurde, einem Schweizer Journalisten von der Weltwoche, mit dessen (ultra-)liberalen Ansichten ich als Alt-Linker oft völlig über quer liege, der aber mit Reportagen von seiner Moskau-Reise und seinen Kommentaren zu Russland und der geopolitischen Lage zeigt, wie echter, ausgewogener Journalismus aussehen sollte. Hier, etwa von Minute 8 bis 23.

Da merkt man, dass die Schweizer traditionell neutral sind, ebenso wie Österreich, obwohl beide schon herbe Einbußen ihrer Neutralität hinnehmen mussten im Zuge des Ukrainekrieges. Aber sie haben wenigstens noch eine, die sie verteidigen können, während wir überhaupt erst mal eine haben müssten, um sie verteidigen zu können. Ist ja nicht so, als hätte man sie nicht haben können, nur war sie eben nicht gewollt schon bei Adenauer & Co und beim Hopplahop-2+4-Vertrag wurde der Gedanke an eine mögliche Neutralität ebenso „vergessen“ wie Art. 146 GG, in dessen Verlauf man auch (zumindest einzelne Schritte hin zur) Neutralität hätte erreichen können.

…und immer wieder: NEUTRALITÄT!

Was ist Neutralität anderes als die Ausgewogenheit, die Anja Reschke und Georg Restle in ihrer Sendung suchen wollten – oder vielmehr sollten? Wenn wir einen solchen Journalismus hätten, der auch mal fragt: „Liebe Bundesregierung, Kriegsverbrecher sind Kriegsverbrecher, egal ob sie eine russische oder eine US- oder sonst eine Uniform tragen, also wenn wir mit den einen Handel treiben und uns immer mehr in Abhängigkeit begeben, warum setzt ihr dann nicht endlich euch mit den anderen ins Benehmen und NS2 wieder in Gang für billiges Gas, damit unsere Wirtschaft nicht endgültig abschmiert?“ (oder zumindest die Reste, die noch nicht an US-Heuschrecken wie BlackRock oder Carrier Global verscherbelt sind – und das Capital macht seinem Namen alle Ehre: Aktien fürs Leben: Viessmann-Käufer Carrier Global und Rüstungsaktien – Capital.de – kannste Dir nicht ausdenken – wie zynisch kann man sein?!)

„Hört auf mit den todbringenden Waffen- und Munitionsexporten und lernt endlich sprechen statt schießen!“

Oder habt ihr Angst, dass dann Melnyk mit Schnappatmung und Puls auf 240 in die nächste Notaufnahme eingewiesen werden muss und Frau Strack-Zimmerflak, die steuergeldsaugende Frau Dracula mit den vielen Rüstungslobbyposten und dem bisschen Abgeordnetenmandat nebenher, dann nicht mehr schnell genug ihre und ihrer Herren Schäfchen ins Trockene bringen kann?

„Weg mit den US-Atombomben im rheinland-pfälzischen Büchel in der Vulkan(!)Eifel und der Kriegs- und Drohnenmord-Zentrale in Ramstein! Wir waren noch nie so nah am nuklearen Armageddon eines 3. Weltkriegs wie heute – und es wird Zeit, dass wir endlich nochmal alle zusammen stehen und diesem unseligen Treiben ein Ende bereiten!“

…man wird ja wohl nochmal träumen dürfen!

In diesem Sinne…

SUPPORT YOUR LOCAL PEACE MOVEMENT

Übijens – wie Harald Lesch zu sagen pflegt – wird in meiner Heimatstadt am 14. Mai zur Karlspreisverleihung an Kriegsheld Selenskyj eine fulminante Rede des Theologen Eugen Drewermann uraufgeführt und am 18. Mai wird ihm dafür der 1. Aachener Preis für Menschlichkeit verliehen vom Bündnis „Diplomatie statt Waffen und Sanktionen“, maßgeblich beflügelt durch das Würselener Ehepaar Klein, deren diamantene Hochzeit wir von wenigen Tagen gefeiert haben und die schon seit Jahrzehnten in der Friedensbewegung aktiv sind.

Wir alle laden Sie alle herzlich ein zu unseren behördlich angemeldeten Kundgebungen – wobei am 14., falls seine Warlordschaft himself anwesend ist, kann man für nichts garantieren, aber ein lauschiges Fleckchen findet sich in Aachen immer für alle, die mit ehrlichem Frieden im Herzen für Freund und Feind ein deutliches Zeichen für Frieden und Neutralität setzen und gemeinsam protestieren und feiern wollen – und je mehr Gäste, umso schöner bekanntlich die Party!

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37 Kommentare

  1. Zur Simulation des öffentlich-rechlichen Journalismus gehört eben auch die ab und zu betriebene Inszenierung kritischer Selbstreflexion. Dass man Reschke und Restle zur ersten Garde des ÖRR-Journalismus zählen muss, sagt alles über das Niveau der Propagandamedien aus. Ich frage mich: kennen diese Journalisten die vom Autor aufgezählten Sachverhalte und verschweigen sie oder nehmen sie diese einfach nicht zur Kenntnis – was ja bedeuten würde, das man sich über die verfluchten freien Medien informieren müsste. Wobei ich annehme, dass dies manch einer in ARD und ZDF tut, um nicht ganz auf die Manipulation der eigenen Anstalten hereinzufallen –
    schließlich gab es ja in andren Epochen unserer Geschichte BBC und RIAS.
    Mal sehen: wenn die Realität nicht mehr geleugnet werden kann, mit welchen rhetorischen Tricks und Ausflüchten die Reschkes und Restles ihren gegenwärtigen lukrativen Konformismus „bewältigen“ werden.

    1. „betriebene Inszenierung kritischer Selbstreflexion“
      Ist das ein Schreibfehler ? Müsste es nicht betriebene Simulation heißen ?

  2. „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“

    ( Hans Joachim Friedrichs )

      1. Ohne Einordnen bitte. Analysieren, darstellen ohne Wertung, Szenarien.

        Einordnen und bewerten mache ich selber.
        Ich brauche kein betreutes Denken.

    1. Ich mag dieses Zitat, das ständig wiederholt wird, überhaupt nicht. Niemand ist „neutral“ oder „objektiv“. Man kann versuchen, so objektiv wie möglich zu sein und sich nicht in eine Ecke drängen zu lassen, wenn es nicht sein muss.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Joachim_Friedrichs

      bei der Wiki steht das Zitat umfänglicher:

      „Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“

      – Hanns Joachim Friedrichs: Interview mit dem Spiegel 13/1995

      Das mit der BBC wird gerne weggelassen, denn die ist heute in genauso einem schlechten Zustand. Hier geht es auch voll um Haltung und nicht um Objektivität. Er spielte jeden Abenden den alten, weißen Mann, der alles unter Kontrolle hat und alles weiß, damit der Rest der Familie beruhigt einschlafen kann und nichts an dem Regierungssystem in Unordnung bringt. Natürlich gerät das durcheinander, wenn man auf Diversität macht und andere Weisen dramatisiert und das System aufbohrt. Dann gibt es automatisch mehr Widersprüche.

      In seiner Vita steht, dass er Auslandskorrespondent war, aber ich weiß nicht wo. War da London gemeint? Ansonsten sehe ich nur Moderatorenjobs. Ich würde das nicht wirklich als Journalismus bezeichnen. Der hat die meiste Zeit seines Lebens in teuren TV-Studios verbracht als Besserverdiener und schöner Sprecher.

      Ich glaube der Bruch heute geht viel weiter. Erstens ist es das weggebrochene Geschäftsmodell und der aggressivere Wettbewerb, den auch die ÖR mit machen. Die meisten berühmten Journalisten waren auch damals nie „mug raker“ oder „investigative Enthüllungsjournalisten“. Das Result ist mehr Monopolisierung von Macht.

      Man könnte auch eine Stichprobe machen, z.B. alte Sendungen raussuchen, was der Mann z.B. zu so heiklen Themen wie Israel oder Apartheid sagte, wo „deutsche Staatsräson“ galt. Was hat er da wohl als hochdotierter Sprecher gesagt? Meine Vermutung ist, er hat die Narrative (Lügen) der Regierung nachgeplappert. Deshalb mögen ihn auch alle und die, die ihn nicht mögen, die haben eh kein großes Mikrophon um das irgendwo zu verkünden.

      Es gibt auch einen nach ihm benannten Preis und da war das who-is-who des ÖR mit ausgezeichnet, darunter auch einige der schlimmsten Kriegshetzer der neueren Zeit.

      Die alten Nachrichten-Sendungen klappen auch für ein Publikum wie hier nicht mehr, weil wir viel bessere Recherche-Möglichkeiten haben. Damals fielen uns die Lügen nicht so deutlich auf. Wir sind aber nur eine kleine Minderheit, die sich überhaupt diese Mühe macht.

      Ich bin jedenfalls völlig weg von den alten (und den Neuen) ÖR sowieso. Natürlich gab es unglaublich viele gute Reportage-Sendungen, die irgendwo in Archiven vergammeln. Teure Nachrichten-Sendungen, wo die Realität in abertausende kleine Stückchen zerfetzt wird und dann wieder nach dem Willen des großen Kapitals und herrschender Eliten zusammengefügt, gehören schon seit langem nicht zu meiner Mediendiät.

      Diese Art des Journalismus ist ein wesentlicher Bestandteil die Massen zu kontrollieren oder wie Pispers das mal sagte

      „Wenn Sie die Zeitung ihr ganzes Leben gelesen haben und dafür noch Geld bezahlt haben, dann kann das doch nicht falsch sein. Das habe ich jetzt begriffen.“

      Es gibt wohl auch bei dem Spruch von Friedrichs ein Missverständnis: Es ist nicht falsch sich mit einer guten Sache gemein zu machen. Die Frage ist aber wie man das macht! Da scheiden sich doch die Geister.

      Unfaire Spieler gab es schon immer. Je nach Zwängen der Zeit treten sie stärker in Erscheinung. Früher war nicht alles besser, aber sicher war Vieles anders. Das zu vergleichen, ist nicht verkehrt. Ich bin da immer vorsichtiger, weil ich mich mit so Zeitströmungen zu wenig beschäftige. Dafür habe ich keine Zeit, bin ich zu wenig geisteswissenschaftlich gerüstet.

      1. Die vielen Portale, die schreiben was sie möchten, belehren und plärren, haben alle verschwindend wenige Leser.

        Warum ist das so ?
        Überragende Qualität kann doch nicht unbekannt bleiben, im Netz der Netze.

        Welche Quellen bewertet ein Leser als „seriös“ und warum ?

        1. ‚Der Leser‘ müsste Medienkompetenz haben.

          Die meisten Leser haben das nicht. Die lesen nach wie vor große Massenmedien, wohl mehr sehen und hören, weil das bequemer ist. Als „seriös“ werden nach wie vor bekannte Markennamen bewertet.

          Sobald Leser von diesem Muster abwandern, also ‚Alternative‘ lesen, kann man bei Vielen beobachten, dass es dafür ein Auslöser gab, wo die Lügen der Massenmedien ihren eigenen Interessen und Erfahrungen widersprachen, aber Viele haben dann immer noch keine Medienkompetenz.

          Ich würde das mit dem Abfallen vom religiösen Glauben vergleichen. Viele, die in den 2 Staatskirchen aufwuchsen oder in anderen Religionsgemeinschaften, dann eine klassische Ausbildung haben und/oder mit dieser materialistischen Gesellschaft konfrontiert werden, fangen erst an die Kirche zu kritisieren, Jesus hätte das anders gemacht, dann werden sie agnostisch. Aber das ist so wischiwaschi. Die fallen dann vielleicht doch wieder auf einen guten Bauernfänger rein, z.B. evangelikale Sekten. Viele nehmen sich auch da nicht die Zeit sich damit auseinander zusetzen und vielleicht noch einen Schritt weiter zu gehen und atheistisch zu werden.

          Wobei es mir gar nicht so sehr um die Begriffe oder den Glaube oder nicht Glaube geht, sondern um den Prozess.

          Klar, so Portale wie „Volksverpetzer“, auch die schreiben mal was Richtiges, aber mit der Zeit diskreditieren die sich selber.

          Der letzte Satz über Quellenkunde, das ist auch ein wichtiges Thema.
          Die große Mehrheit der Deutschen sind von deutschen (und englischen) Massenmedien geprägt, und damit auch ihr Weltbild.

          Ich denke mir dazu immer, dass es natürlich stark auf den Input (ins Gehirn) ankommt, also die Mediendiät. Wenn man immer das Gleiche reinmacht, was halt die Masse reinmachen, ist es doch zu erwarten, dass dann dabei wieder das Gleiche in Masse rauskommt als Output. Es ist nicht wie bei einer Maschine, aber ich glaube Viele unterschätzen diesen Effekt. Wenn sich Menschen Passworte ausdenken sollen, dann sollte das eigentlich Jedem auffallen. Man nimmt unwillkürlich irgendwas, was einen in der letzten Zeit beschäftigt hat.

          1. Der Leser liest, was sich lesen lässt.
            Die „Medienkompetenz“ ist Sache des Schreibers, Rundfunkjournalisten ( Radio/Fernsehen )

            Keine Leser, kein Geld.

            Es wundert schon sehr, wie einige hier auf die Gunst der Leser …eißen, obwohl sie gern was im Klingelbeutel hätten.
            Ein ernsthafter Künstler, Musiker käm nicht auf die Idee.

        2. „Wiederfinden“ ist heutzutage nicht mehr neutral sondern liegt in den Händen der Suchmaschinenriesen. Die Filtern bestimmte Sachen heraus, oder sorgen dafür das die Seiten demonitarisiert (d.h. Google/Youtube sorgt dafür das keine Werbung für die Seite gebucht werden kann, es gibt gewisse Richtlinien dafür)

          Aber auch die Politik macht den Suchmaschinenriesen Vorgaben (z.B. während Corona) Faktenchecker-NGOs (CORRECTIV) oder mit Geheimdienst-Hintergrund (NEWSGUARD) mischen da auch mit. Man muß natürlich auch sehen das die Großmedien das Internet als Markt auch erschließen (angesichts sinkender Auflagen) und die kleinen Medien als Konkurrenz betrachten. Am Ende wird es im Internet genauso zugehen wie in der richtigen Welt d.h. wenige Große Medienkonzerne bestimmen auch die Inhalte des Internets (zumindest für die „Breite Masse“)

          Das liegt aber nicht am Internet – sondern an der Struktur des Wirtschaftssystems Kapitalismus und war von Anfang an absehbar.

          1. genau. Keiner hat über die Twitter-Files in Deutschland berichtet. Natürlich stellt sich auch keiner im Vasallenstaat Deutschland die Frage, ob das gut ist, dass amerikanische Konzerne mitbestimmen, was für uns gut ist oder die obskuren Methoden ohne jegliche Transparenz, die da benützt werden.

      2. „Es ist nicht falsch sich mit einer guten Sache gemein zu machen. „

        – Was ist denn eine „gute Sache“? Antwort: Eine Sache die vom Urteilenden als gut beurteilt wird. Hat er sich dann nicht schon mit der Sache gemein gemacht? Dann hat er doch schon ein Verhältnis zu ihr eingenommen.

        Der Fehler besteht doch eher darin, dass man das eigene Urteil über eine Sache vom eigenen Interesse bzw. von der persönlichen Weltanschauung leiten lässt. So erzeugt man Ideologie. Man muss sich schon ein wenig bemühen in der Betrachtung der Dinge die eigenen Ansichten außen vor zu lassen. Sonst reproduziert man nur die eigene Anschauung an den Gegenständen, die man betrachtet. Statt die Bestimmungen den Gegenständen zu entnehmen, trägt man die Bestimmungen an sie heran. Der bis zum Erbrechen wiederholte Spruch Objektivität und Distanz ginge gar nicht, ist letzten Endes nur das Bekenntnis zur Ideologieproduktion.

        Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nicht falsch eine Sache in ein Verhältnis zu den eigenen Interessen zu setzen. Das muss jeder als bedürftiges Wesen. Es ist bloß verkehrt das eigene Interesse zur Leitschnur der Erkenntnis zu machen. Deshalb zuerst interesselos bestimmen, was eine Sache ist und dann beurteilen ob sie dem Interesse entspricht oder nicht. Interessegeleitete Bestimmungen tun am Ende auch dem Interesse einen Bärendienst, weil sie falsch sind und einen bestimmungsgemäßen Gebrauch oder Umgang mit dem Gegenstand nicht zulassen.

  3. Für mich ist die Sache ganz einfach.

    Niemand ist auf diesen Journalismus, der ja nicht mal wirklich Journalismus ist, angewiesen. Die Zukunft liegt im Netz. Es gibt wirklich sehr gute Journalisten, national und international, mit eigenen Portalen und für alle Fachrichtungen, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft uvm. Wenn man selbst auf Ausgewogenheit achtet, in dem Sinne, dass man sich auch die anhört, die nicht unbedingt auf der eigenen Meinungsschiene unterwegs sind, kann man sich tatsächlich eine Meinung bilden, ganz ohne öffentlich-rechtliches Fernsehen.

    Restle und Co. sind ja keine Journalisten. Es sind Laienprediger in eigener Sache, Missionare und „Rechtsprecher“ der eigenen Weltanschauung. Sascha Lobo fällt auch in diese Kategorie. Betreutes Denken wohin das Auge reicht. Monitor war mal ein gutes Magazin. Das ist ewig her. Niemand braucht das mehr. Alternativen sind vorhanden. Ab damit in den Mülleimer der Geschichte.

    Sehr schön war die Reaktion auf das Buch von Precht und Welzer. Was für ein Aufschrei der getroffenen Hunde. Göttlich. Nun hat Welzer auch noch nachgelegt und Zahlen und Beweise geliefert.

    Das wahre Leben beginnt mit dem Ausschaltknopf. Kündigt die Abos der Abschreibmedien. Seht und hört den Leuten zu, die tatsächlich etwas zu sagen haben, die sauber recherchieren und die richtigen Fragen stellen.

  4. Als DDR-sozialisierter nehme ich die Nachrichten der ganzen Medienklique in DE seit der Zeitenwende nicht mehr ernst, im Fernseher gibt es keine Tagesschau & Co mehr, im Radio laufen Sender, die keine oder nur Regionalnachrichten bringen. Wir kennen die Gehirnwäsche zur Genüge, und nicht zuletzt war diese ein Auslöser für die Wende. Es ist traurig, dass wir unseren Lebensabend, nach jahrzehntelangem Kampf für Humanität und Freiheit, nun damit verbringen, Wahrheiten in alternativen Medien zu finden und uns um unsere finanzielle Absicherung Sorgen machen zu müssen. Ich möchte gerne unseren Enkeln eine gute Zukunft hinterlassen, aber mir sind die Hände gebunden, zu viele Deutsche haben Scheuklappen vor den Augen. Da muss halt die Generation Grün sehen wie sie klarkommt, mit Bildungsarmut, ohne Familie, dafür mit Sex im Kindergarten, Windrädern statt Wald, Glas statt Wiese, Obdachlosen-Zeltstädten, ohne Sicherheiten und einem sich trotzdem ändernden Klima.

    1. „nur Regionalnachrichten“
      Erstaunlich, wie neoliberal/kriegshetzend man auch die färben und verzerren kann, obwohl es nicht ganz so ’spritzig‘ zugeht wie bei den großen Quallidädsmedien. Für das bisschen Geld bei den lokalen Radiosendern kann sich eben keiner echten Koks leisten, sondern muss auf billige Ersatzstoffe ausweichen.

    1. Der gute Journalust ist der,
      der im Kriegsgebiet auf eine Mine tritt.

      “ Er starb für seine Haltung, nicht
      für seine Doofheit.“,

      steht auf seinem Grabstein.

    1. Besser „Ludwig Erhardt im roten Kostüm“ als Strack-Zimmermann mit der Bullenpeitsche . Im Ernst träumen¹ viele dem „Rheinischen Kapitalismus“ hinterher und den gab es wirklich², im Gegensatz zu (höchstens kurzfristigen) linken/anarchistischen Utopien, von denen einige bekanntlich fürchterlich abstürzten.

      ¹Das ist nicht nur Nostalgie. Zum „Rheinischen Kapitalismus“ gehörte z.B. der „Grüne Zweig“ auf den man (mit Glück und Selbstverleugnung) auch ohne viel Schulbildung kommen konnte: Kleines Häuschen, Zweitwagen, Kinder studieren… Selbst Arbeitslose in der BRD hatten es (mit gewissen Einschränkungen) besser als Arbeitende in der DDR und das war Programm
      ²Durch die Brille der Massenmedien und mit einem Schuss Selbstbetrug, aber da musste man damals nicht so hoch dosieren wie heute – Zahnlose Pfandflaschensammler, die sich zur ‚Gefühlten‘ Mittelschicht zählen

  5. Der Trugschluss der Epoche Aufklärung: Wissen oder Bildung würden zur Vernunft führen – Myside Bias.
    Zitat: ‚Es gibt keine empirischen Beweise dafür, dass mehr Wissen oder Intelligenz oder Reflexivität … Werte / -Nutzen-Diskrepanzen auflösen könnte.‘
    Quelle: a-g-i-l.de/ein-virus-hat-unsere-eliten-im-griff-der-myside-bias/

  6. Aus welchem Weltbild, welchem Vorurteil über die Welt, kommt der Glaube kommerzielle Medien hätten Wahrheit zu verkünden und die Wahrheit hätte willenändernde transformative Kraft?
    Der Glaube, es gäb zwischen Jurnis und Publikum einen Sozialvertrag, eine sittliche Gemeinschaft wo die einen auf die anderen verpflichtet wären mit dem Mittel der Wahrheit. Und wenn die Wähler nur wüßten tät der Scheiß ned passieren. Also, der Glaube ans Gute im Journalismus, er hätte ne Aufgabe, gestellt von wem?, und würd die schwänzen. Sonst wär unser System perfekt.

    Auch die Nazis haben eine Kritik und heulen rum daß die Wirklichkeit ihre Ideen blamiert.
    Deutsche Staatslüge hats dahin gebracht daß keiner mehr einen Begriff von Nazi hat, ihre Ideen.
    Verhandelt wird nur das verletzte Gefühl.
    Nazi ist heut nimmer Tatsachenbeschreibung, Diagnose sondern Schimpfwort im Rangordnungskampf
    mit dem sich feindliche Glaubensrichtungen wechselsitig bewerfen.
    Das Publikum hält die eigenen Illusionen für wahr wie die Ptolemäer ihre Epizyklen.

    1. @blu_frisbee
      Tja, wenn ich´s recht erinnere formulierte Wolfgang Koeppen in seinem TREIBHAUS -Roman 1955 zur damaligen dt. Befindlichkeit: Er sah, daß sich Menschen an Hoffnungen klammerten obwohl sie wußten, daß es Illusionen sind. Die „linke“ Großmedienikone SaWa kriegt ´n dispens: die zu beschränkt, um zu wissen: ihre aktuelle Losung WOHLSTAND FÜR ALLE ist nicht mal „konservativer Bourgeoissozialismus“ (Marx/Engels). Sondern reaktionär(er als reaktionär) …

      1. Die von Marx untersuchten ökonomischen Gegenstände Wert, Preis etc können nicht geplant werden.
        Der ganze Ostblockmarxismus glaubte doch. Kurt Gödels Theorem bieb unbekannt.
        Wenn in „unsere zeit“ Manfred Sohn schreibt daß Kapitalismus „gerecht“ zu haben wär ist die DKP objektiv reaktionär. SaWa geht weiter, sie mag Ludwig Erhardt und bedient Nazi-Narrative.

        Dahinter steckt https://de.wikipedia.org/wiki/Erste-Person-Perspektive und
        https://de.wikipedia.org/wiki/Gerechte-Welt-Glaube
        Religöse Phrasen, Idealismus.

        Der wirkliche Kummer ist: Selbst das Argument daß Obiges alles a Scheiß ist wird seltenst ventiliert.
        Statt Unvernunft wird sich beschwert wehe Gefühle. Warum das so ist wie es ist fragt kaum einer.
        Aufgabe der Kommunisten ist die Frage zu stellen (vgl „99 zu eins“ neulich).

        https://taz.de/Querdenker-planen-Demo-in-Hannover/!5930491/ neulich „Nazi-Spezialist“ Andreas Speit:
        Statt Analyse & Argumente (was ist die Idee dahinter) nur name calling und guilt by association.
        Ma könnt lachenn wenns ned so traurig wär.

        Putin macht (vermeidbaren) Krieg den der Westen wollte. Die Arktisforschung geht kaputt.
        Politiker (Juristen & BWLer) glauben über Physik demokratisch abstimmen zu können.
        Statt Ursachen wird Schuld gesucht, dann ist Krieg absolut und indiskutabel.
        Ma täuscht sich über die Gewalt mit der die Natur zurückhauen wird.
        Da hilft keine Demokratie. Nur Einsicht.

    2. @blu_frisbee: ARD und ZDF sind keine kommerziellen Medien (z.B. wie n-tv, RTL, Sat1, Tele5, n-tv, Welt )sondern Anstalten öffentlichen Rechts. Die besondere Rechtsform (ziemlich in der Nähe eines Staatssenders, deshalb auch Einschränkungen z.B. bei Werbezeiten dafür aber „Beitrag“ und Spritzen-Gehälter und Rentendiäten jenseits von Gut und Böse) bringen auch besondere Aufgaben mit sich (die gescheiterte Idee z.B. den Bürger objektiv und neutral zu informieren)

      1. Theoretisch ja, dh in bürgerlicher Ideologie. Die Praxis blamiert die Idee.
        Dann war die Idee falsch.
        Idealisten glauben die Praxis wär a Verbrechen.

        Sie glauben meiner Analyse der Praxis mit Verweis auf die Theorie widersprechen zu können.

  7. Was ist eigentlich der strittige Punkt?
    Journalismus funktioniert wie PR/Werbung. Mit der richtigen (langfristigen) Strategie lässt sich alles bewerben und verkaufen – täglich wurde und wird der Beweis angetreten.
    Problem ist doch wohl eher der Empfänger als der Sender; Millionen sind der Beweis.
    Problematisch ist hingegen nur, für ein Produkt zahlen zu müssen, das man weder bestellt hat, noch konsumiert!
    Keine Nachfrage, kein Absatz – so einfach können Lösungen sein (wenn Kopf nicht nur zum Tragen von Haaren genutzt wird…) !

  8. Wir Menschen gehen durch eine Irre Zeit, all unser angehäuftes Wissens’fleckchen‘ steht Kopf. Die Politik, das demokratische System etc. steht Kopf.
    Wenn aber alles im Kopfstand ist, bleibt die Frage, warum stehen die Menschen Kopf?
    Ist das nur wegen einem transatlantischen Flügel und dessen angeblichen Vasallen?
    Die ‚goldene Milliarde‘ steht uffm Kopf und ist nicht in der Lage sich 180 grad zu wenden, um wieder mit den Füßen die Erde aufrichtig zu sehen?
    Wenn Intelligenz so aus sieht, sind diese Menschen alles andere als golden!

      1. Die Fußpilze streben zum Licht.
        Tolle Analyse zum Zustand, dann geniesst die Zeit und verlagert die Probleme weiterhin hinter Ideologien, als Selbstbefriedigung um später wieder meckern zu können. Da zieh ich weiter tschüss…

  9. „ersten Garde mit Anja Reschke, Georg Restle“
    Ihr naht Euch wieder, lügende Gestalten.
    „Erste Garde“ hat echt einen Satire-Preis verdient; Der ganze Artikel ist gut und nicht¹ satire-befreit.

    Ich selber werde Anfang nächster Woche (Bremen-Wahl) nach einer ’schieflaufenden Kleinigkeit‘ im ÖRR schauen und ggf. an die große Glocke hängen, soweit es mir möglich ist (Beschwerde, Gastartikel, Flugblatt ?): Die detaillierten Wahlergebnisse der sogenannte Sonstigen werden im Internet² dermaßen versteckt, als wären sie grob anstößig, so wie die Spesenabrechnung des Intendanten bei seinem letzten Besuch im ‚Chez Chantalle³‘.

    ¹Gemäß der UNESCO ist heute der Tag der doppelten Negation – Darauf einen doppelten Njet-Berger
    ²Im Videotext konnte ich letztes Mal in NRW gar nichts finden; Weiß nicht, ob es im jeweiligen Dritten Programm irgendwann nach Mitternacht kurz vorgelesen wird oder die (eher) Lokalzeitungen diese Informationslücke füllen
    ³Hat angeblich noch nie einen Cent (Pfennig) GEZ bzw. Propagandasteuer gezahlt

  10. ist doch eigentlich egal… JournalistInnen copy und pasten doch nur noch Agenturmeldungen und die neueste Regierungserklärung … sind also keine…
    das regelt sich bald von selber: KI wird übernehmen und kann das schneller
    die müssen dann eben umsatteln in Pflegeberufe oder ähnliches – da ist horrender Bedarf…
    … hoffentlich kommt das bald … wär ne Erleichterung

    1. In der Tat, die vielen copy-paste-Meldungen können schön automatisiert werden. Da habe ich durchaus wenig Mitleid mit den Schreibern.

  11. Die KI baut dir eine komplett neue Realität aus Film, Ton, Text.
    Dann lebst du auf dem Holodeck. Möchtest du das ?

    Außerdem schult da niemand um. Das sind überwiegend Muddies, die zum Gehalt des Gatten als Lehrer, Ingenieur, Richter, Amtsleiter was hinzuverdienen. Überwiegend verwirklichen sie sich selbst.

    Solche Leute sind nie weg. Die sind immer nur woanders.

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