Wer sein Kind liebt, der schiebt – es ab. Das scheint im Moment jedenfalls die traurige Wahrheit für unsere Zukunft zu sein. Einige persönliche Zeilen.
Was bin ich für ein Vater, der sein Kind wegschicken will? Nun gut, mein Kind ist bald 23 Jahre alt, lebt bereits frei von elterlichen Einflussnahmen – kann aber dann und wann einen warmen väterlichen Ratschlag gebrauchen. So bilde ich es mir jedenfalls ein. Und mein Ratschlag zur Stunde lautet: Geh weg!
Nämlich aus Deutschland. Das wollte meine Tochter vor anderthalb Jahren schon tun. Lissabon war da ein Ziel. Aus beruflichen Gründen. Damals glaubte sie, dass Deutschland eine Sackgasse für sie sein könnte. Wir kamen gerade aus einer schwierigen Zeit, das RKI und die Politik legten das Leben lahm – nach den RKI-Files, die das Magazin multipolar ans Tageslichte förderte, muss man es so und nicht anders formulieren –, für einen jungen Menschen war die Länge der Maßnahmen noch schwerer erträglich, als für jemand mit mehr Lebenszeit auf der Uhr. Letztlich blieb sie doch, Pläne sind dazu da, sie über den Haufen zu werfen. Heute denke ich mir oft: Ach, wäre sie doch gegangen!
Sie passen dich in eine Uniform ein
Nun habe ich es ihr allerdings ans Herz gelegt. Verlasse dieses Land, sagte ich ihr. Spar dir was zusammen. Wohin sie gehen soll: Ich weiß es nicht sicher. Aber dieses Deutschland, entschuldigen Sie: Es ist der Arsch der Welt. Und zudem gefährlich nahe an einem Krieg dran. Will ich meine Tochter für die Abenteuerlust einiger Kriegstreiber geben? Sicher nicht! Kümmere dich um deine eigenen Sachen, Kind. Nicht um Kämpfe, die die ausfechten sollten, die sie wollen. Sobald sie zugreifen wollen, solltest du längst über alle Berge sein.
Diesen Gedanken teilte ich mit ihr. Sie starrte mich mit großen Augen an. Ob ich denn denke, dass es so komme, fragte sie. Ich zuckte zunächst mit den Achseln. Was weiß man schon sicher? Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Und wenn es losgeht, dann gibt es keinen Rechtsstaat mehr. Der tut sich ja heute schon so schwer – aber im Krieg gelten ganz andere Regeln. Dann ist der Ausnahmezustand – mal wieder – Programm. Da fragt dich keiner, mein liebes Kind, ob es dir genehm ist, dir gerade passt. Sie passen dich ein, in eine Uniform, in einen Stahlhelm. Dass es nun Mädchen und Jungs gleichermaßen treffen wird, macht mich nicht unbedingt fröhlicher.
Vielleicht geht es ja nochmal gut. Man muss doch hoffen können, dass es einen Ausweg gibt – wenigstens, dass ein Aufschub realistisch ist. Dennoch wäre der Weggang meines Kindes sicherlich kein falscher Schritt. Dieses Land ist eine einzige Ruine, rien ne va plus, Personal fehlt an allen Enden – Investitionen werden kaum getätigt. Selbst die Fahrpläne des Nahverkehrs tragen dem Rechnung und verknappen die Taktungen. Das gesellschaftliche Klima hier ist die Hölle; reden wie einem der Schnabel gewachsen ist – eine Redensart aus einem Land weit vor dieser Zeit. Ständig ist man in Habachtstellung. Dieses Land gehört den Abschnittsbevollmächtigten und Blockwarten – und die kommunizieren im Sprechdurchfall und halten Goethe für ein Pokémon.
Die Kriegsgesellschaft wird noch manches Verbrechen hervorbringen
Das kann man doch für sein Kind nicht wirklich wollen! Deutschland ist ein Krankmacher, ein Stressor, ein Land voller Lebensrisiken und Fallen. Möchte man, dass sein Nachwuchs unter solchen Voraussetzungen heranwächst, später Familie gründet?
Verstehen Sie mich richtig, mir bricht es das Herz, wenn ich mir vorstelle, mein Kind ist weit weg von mir. Das ist zunächst ja mal ganz normal. Aber wenn Kinder in ruhigen Zeiten das bekannte Fahrwasser verlassen, arrangiert man sich damit. Man malt sich aus, wie ein Besuch in Lissabon oder sonst wo aussehen könnte. Aber wenn die Häscher hinter dem Kind her sind, wird der Besuch meines Kindes dann nicht gar als Straftat geahndet? Die Kriegsgesellschaft wird noch manches Verbrechen hervorbringen, von dem wir heute nur alpträumen können. Man denke an jene Pandemie zurück: Wer hätte gedacht, dass Abendessen an einem Tisch mit Oma und Opa gleichzeitig eine Tat sein könnte, die die Behörden auf den Plan ruft?
Und wer weiß, vielleicht kann ich gar nicht meinem Kind nachreisen, es besuchen, weil ich selbst im Flecktarn gekleidet bin. Ich werde schließlich erst 46 – vielleicht habe ich noch Zeit für eine Grillparty, bevor ich losmuss. Das, was ich hier tue, werden sie vermutlich wohl nicht als systemrelevant betrachten wollen. Vielleicht darf ich ja dann zusammen mit Sascha Lobo und irgendeiner taz-Journalistin dienen. Ich weiß, das war ein Witz. Natürlich wird man jenen Herrschaften Systemrelevanz attestieren.
Was ich mache, wenn es ernst würde, fragte mich meine Tochter auch prompt, als ich ihr die Lage erklärte. Ich bleibe, antwortete ich. Wir sahen uns traurig an. So fühlt sich das also an, wenn man sein Kind bewahren will und sich parallel dazu aufgibt. In Filmen habe ich es so häufig gesehen. Neulich erst im Film »Greenland«, der alte Vater schickt Tochter, Schwiegersohn und Enkel los – nach Grönland, um sich vor dem Einschlag eines Meteoriten in Sicherheit zu bringen. Großvater bleibt zum Sterben da. Das ultimative Goodbye.
Dieses Land ist eine Schande
In der Realität gab es das natürlich auch schon – und immer wieder. Kinder, die die Eltern nicht mitnehmen konnten – und Eltern, die gar nicht wegwollten und es vorzogen, dem was da kommen möge, ins Gesicht zu sehen. Als junger Mensch versteht man das nicht – wenn man älter wird, dann schon eher. Vieles treibt einen an, um sich nicht vertreiben zu lassen. Sturheit sicher, die Würde, die man sich selbst zuspricht – und freilich auch die Hoffnung, dass es doch noch wird. Natürlich auch Angst: Will man ein Leben als Flüchtling führen? In einem Land, in dem man nur stört, dessen Sprache mal nicht richtig kann?
So gingen wir an diesem Nachmittag auseinander. Glauben Sie mir, das will kein Elternteil. Aber was rede ich, vielleicht haben Sie dasselbe auch schon mit Ihrem Spross besprochen. Spüren Sie das jetzt auch, diese Wut in sich? Auf jene, die uns solche Gespräche aufnötigen? Auf die, die Russland angreifen wollen und damit Deutschland angreifbar machen? Denen werde ich dies nie vergeben – versprochen!
Wir werden uns viel zu verzeihen haben, sagte der erste Gesundheitsminister, der den Wahnsinn über uns brachte. Vielleicht hätte es dazu noch eine Chance gegeben. Die Zivilisationsbrüche während des Virus‘ waren hart, aber man hätte sie vielleicht mit guten Absichten kitten können. Was man nie wiedergutmachen kann: Einen Vater sein Kind zum Wegschicken zu animieren – weil er um dessen Sicherheit, um dessen Zukunft fürchtet. Wenn der Akt des Fortschickens mehr Liebe birgt, als seinen Nachwuchs bei sich wissen zu wollen, muss es sich um ein schändliches Land, um eine gruselige Gesellschaft handeln.
Nein, diesen Kriegstreibern und Deindustrialisierern verzeihe ich nie, was sie hier anrichten. All diese Kleingeister, die sich nur einen Platz in der Geschichte zu sichern vermögen, indem sie Hass und Gewalt postulieren, erkläre ich meine Feindschaft auf Lebenszeit. Eltern sollten ihre Kinder nie wegschicken müssen – müssen sie es doch tun, ist es eine Schande, für die sich alle schämen müssen.
Nie wieder seine Kinder geben!
Was soll ich Ihnen sagen? Meine Tochter hatte natürlich nicht auf dem Schirm, dass es da eine Gefahr geben könnte. Klar, vom Ukrainekrieg hat sie gehört. Was aber hat das mit ihr zu tun? In diesen Momenten spüre ich, dass ich gerne wieder jung wäre. Nicht wegen den Beweglichkeit, auch nicht, weil man Nächte durchzechen kann, ohne danach drei Tage auf Reserve zu laufen: Nein, wegen dieser gesunden Naivität, die einem das Leben so leichtmacht.
Jemand maßregelte mich hernach, weil ich meiner Tochter Angst machte. Vermutlich stimmt das. Aber was ist die Option? Soll ich ihr ein gutes Gefühl lassen und sie erwacht dann in einer Welt, in der es keine guten Gefühle mehr gibt? Ist das gute Gefühl meine Vaterpflicht? Oder die Mahnung, die Schlimmeres vereiteln kann? Der Einwand, ich hätte ihr Angst gemacht, der klingt fast so, als sei ich ein Spielverderber. Aber ein Spiel ist das alles längst nicht mehr. Man könnte es ja fast annehmen, dass es ein solches ist, weil die verantwortlichen Aufwiegler so tun, als könnte man spielerisch in den Krieg ziehen.
Wie es nun weitergeht, weiß ich nicht. Es ist ja auch so eine potenzielle Diskussion. Wohin geht ein junger Mensch, der von seiner Hände Arbeit lebt und nicht die Segnungen eines reichen Elternhauses genießt? Wissen Sie, wer schnell weg sein wird? Die Kinder der Kriegstreiber. Wenn sie denn Kinder haben – viele von denen sind erstaunlicherweise ohne Nachwuchs geblieben. Vielleicht ist das ein Teil der Erklärung. Andererseits gibt es Kinderlose, die sich für den Frieden einsetzen. Und es gibt solche, die den Krieg greifbar machen wollen, die mehrere Kinder haben – Frau von der Leyen etwa.
Deren Nachwuchs wird sich schnell in Sicherheit begeben können. Die Kinder von uns normalen Leuten, sie geben ihre Zukunft – und vielleicht ihr Leben. Nie wieder, sagte man mal. Dieser Slogan wurde zuletzt häufig auf den Krieg ausgelegt: Nie wieder Krieg!, rief man dann in Sonntagsreden. Aber das war damit nur am Rande gemeint. Eigentlich hieß es: Nie wieder Entbehrung! Nie wieder Töten! Nie wieder seine Kinder geben! Nie wieder die Zukunft verspielen! Wir sind famos gescheitert …
Ich sage mal, ich bin froh, dass ich inzwischen alt geworden bin, und es nicht mehr lange erleben muss.
Dann werde auch ich mal weg sein.
Aber so eine richtige Lösung scheint mir das nicht zu sein, oder?
Übrigens, früher waren Kinder irgendwann erwachsen und konnten selber denken.
Es scheint so, dass Sie den ausgezeichneten Artikel leider gründlich missverstanden haben, was für Sie sicherlich ein grosser Verlust bedeuten muss: es geht hier nicht um die richtige Erzeiehungsmethode, auch nicht um “richtige” Lösungen, mitnichten, es geht um etwas anderes, etwas unaussprechliches, unvorstellbares, etwas was mir – wie dem Artikelschreiber sicherlich auch – einen Kloß im Hals verursacht, und trockene Tränen der Verzweiflung, und schmerzhafte Ohnmacht, und unendliche Traurigkeit und unendliche Wut über seine Mitmenschen, die sich in irgendeinem Amt als Unmenschen entpuppen, und Angst und Schrecken vor Politikern, die das Volk, das sie -gegen fürstliche Entlohnung- repräsentieren, weil sie von eben diesen Repräsentanten vor grauenhaften Situationen gestellt werden, die solche Gefühle verursachen, und von denen sie bewahren sollen und müssen. Darum geht es hier, darum und um Gefühllosigkeit, Insensibilität, Unverstand, kurzum, um das Grauen in Deutschland.
Vielleicht lesen Sie den Artikel noch einmal, es wäre für Sie ein großer Gewinn, wie es für mich übrigens auch ist (wofür ich dem Author sehr dankbar bin).
Früher wurden die Kinder ja auch noch anständig und zum selber Denken erzogen.Heute trägt man ihnen den Arsch nach.
das steht in dem ausgezeichnetem Artikel nirgends drinn- oder haben ich es übersehen?…
es war ein Wunschdenken vom Vater… ich hatte den gleichen Wunsch an mein Kind aber der wurde nie ausgesprochen…
Die Hoffnung, dass es nochmal wird?
Ist es nicht eher die Resignation (und vielleicht auch die Furcht vor dem Versagen), die den Zweifeln daran nährt, dass in einem Neustart in der Fremde das Glück wieder zu finden wäre?
So geht es mir zumindest.
Vielen Dank für diese Worte, die klingen, als würde meine Seele mit deiner Stimme zu mir sprechen.
Wir sollten alle auf Reise gehen und den Neustart wagen oder die Kraft für den Wiederaufbau tanken…
Allerdings wird man uns vermutlich genauso wenig Asyl anderswo anbieten, weil wir die Kriegsangst in uns tragen, wie wir es den bspw. aus Russland geflüchteten gewähren.
Und das ist auch vollkommen korrekt, denn wir sind eben auch die Kriegstreiber.
Ob gewollt oder ungewollt, wen kümmert das wohl anderswo?
Paint it black. – Well done. 😉
Die Bremer Stadtmusikanten haben recht, etwas Besseres als den Tod findest du überall!
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Blaue_Zone_(Demographie) wer diese sucht der Findet.
“TOEDWY Meaning: Every day you will need to work harder than the last”
Wenn man sehr jung ist, ist man “unsterblich”, selbstüberschätzend, risikofreudig (bestenfalls unschuldig) und vieles mehr, weil noch Lebenserfahrung fehlt.
Aber Naivität als entschuldigenden Bewusstseinszustand anzuführen, ist in diesem Zusammenhang nur zulässig, wenn es verabsäumt wurde/wird, das Wahrnehmen des realen Lebens als Vorbereitung auf dasselbe zu kultivieren, den Geist für Realitäten und Denken zu öffnen.
Da es, scheinbar, jedoch genau daran oft mangelt, sind das unreflektierte Be/Folgen einer Richtung XY sowie die daraus folgenden Konsequenzen weder verwunderlich noch zu reklamieren, denn das “Leben” ist kein Fluss, sondern muss stets aufs Neue gestaltet bzw. bewahrt werden; von Generation zu Generation.
Ansonsten folgt: “Man erntet, was man (nicht) sät!”
Lieber Herr De Lapuente,
vielen Dank für diese berührenden Zeilen. Auch ich habe zwei Kinder im Alter von 24 und 27 Jahren und habe schon seit längerem dieselben Gedanken wie die, die Sie in Ihrem gesamten Text zum Ausdruck bringen.
Herzlichst,
Ihr
Peter Schindler
Ja, dieses Gespräch kenne ich, und auch den Balanceakt zwischen Motivation und Bangemachen. Da meine Kinder noch ein paar Jahre jünger sind, sprechen wir noch davon, gemeinsam auszuwandern. Aber da ich ein paar Jahre älter bin, und zudem erstmals im Leben auf einer unbefristeten Stelle (Lottogewinn für einen Naturwissenschaftler), sind meine Beharrungskräfte noch größer.
Hoffentlich nicht zu groß.
Wenn wir immer wieder nur das Negative betonen, werden wir auch Negatives ernten. Es ist sicher sehr wichtig, klar wahrzunehmen, was läuft und durchgedrückt werden soll.
Doch wir dürfen dem allem auch Positives entgegensetzen. Das Verbindende einladen, das Vertrauen in uns selbst stärken, Netzwerke fördern und Verständigung. Wie sagt Daniele Ganser immer “Wir sind eine Menschheitsfamilie”…ob wir es wollen oder nicht.
Ist auswandern wirklich die Lösung? Die deutsche Kultur ist nicht nur negativ, hat große Dichter, Denker, Musiker und Technologien hervorgebracht.
Ich versuche immer wieder, konstruktive, sinnstiftende und heilsame Netzwerke mitzugestalten, die andere Visionen auch hier in Deutschland gestalten wollen.
Geteilte Familien gibt es schon genug.
Auch wenn meine 21-jährige Tochter in vielem noch naiv anders tickt…sie ist auf ihrem ganz eigenen Bewusstseinsweg. Wie habe ich mit 21 politisch gesellschaftlich die Dinge durchschauen können?
Ich möchte im Vertrauen und in der Liebe bleiben nah an meiner Tochter und sie nicht wegschicken.
Wir alle lernen am meisten durch Erfahrungen und nicht durch Ausweichbewegungen, auch wenn es oft der schmerzhaftere Weg ist, aus dem man im besten Fall weiser hervorgeht.
Laden wir immer wieder Frieden, Verständigung und Menschlichkeit ein und lassen jeden die Dinge zu seiner Zeit selbst erkennen.
Andrea aus Rostock
Bei allem Respekt:
Was bitteschön sollen denn gesunde Geister durch freiwilliges Verharren unter Irren lernen?
`„Wir sind eine Menschheitsfamilie“…ob wir es wollen oder nicht.´
Ja, grauenhafte Vorstellung. Hat mich bei Ganser seit je her irritiert.
Roberto, mein Bruder im Geiste
Ich kann dich verstehen, auch ich habe Kinder und Enkel und die längste Zeit meines Lebens schon hinter mir. Auch ich habe wenig Lust dieses Land zu verlassen, trotz all seiner Mängel. Nicht aus irgendwelchen moralischen oder ideellen Gründen, es ist mir vielmehr zu aufwendig, zu anstrengend. In meinem Alter hat man keine Lust mehr, woanders neu anzufangen. So gehts mir. Dennoch habe ich auch selbst schon darüber nachgedacht habe, wie ich auf all das reagieren soll, was hier vor sich geht.
Mit meinem Sohn habe ich schon darüber gesprochen, sich nach Alternativen umzusehen, wenn sich die Lage hier verschlechtert, wenn das Leben hier gefährlicher wird für junge Leute wie ihn. Ich will nicht, dass er den Kopf hinhalten muss für den Irrsinn derer, die einfach nicht mit anderen Völkern in Frieden leben wollen oder können.
Aber wir müssen auch bedenken: Selbst jene, die den Kriegskurs gegen Russland betreiben, wollen nicht sterben oder dabei zusehen, wie es ihre Kinder und Enkel trifft. Ich weiß, das ist keine Garantie für vernünftiges Handeln, aber eine Grundlage. Unvernünftig ist jedoch auch, in Kopflosigkeit und Panik zu verfallen. In dieser Hinsicht finde ich Deinen Text zu apokalyptisch. Keiner von uns weiß, was die Zukunft bringt. Wir können allerhöchstens Entwicklungen erkennen, die derzeit vor sich gehen, von denen wir aber nicht wissen, wohin sie führen. An den heutigen Krieg hatte vor drei Jahren auch noch niemand gedacht außer natürlich all jenen, die im Nachhinein immer schon alles vorher gewusst haben wollen.
Ich will die Lage nicht beschönigen. Ich habe in meinem bisherigen Leben keine vergleichbare Bedrohung erlebt, abgesehen vllt von der Kubakrise 1962. Aber da verstand ich noch nicht, was vor sich ging. Aber ich erlebte an den Erwachsenen die Angst vor einem neuen Krieg, denn den letzten hatten die meisten von ihnen noch hautnah erlebt. Sie wussten, was Krieg bedeutet. Das ist bei den Kiesewetters, Hofreiters und von der Leyens nicht mehr der Fall. Aber selbst damals waren die Menschen ähnlich verzweifelt, wie viele andere es heute sind, und das, obwohl sie den Krieg erlebt hatten und sich keinen neuen mehr wünschten.
Aber, sie waren hilflos, so wie wir es heute sind. Sie waren vereinzelt und wussten nicht, was sie als Vereinzelte, als UNORGANISIERTE, tun konnten. DAs ist bei uns heute genau so und das ist auch nach meiner Meinung die Ursache solcher Stimmungen wie Deiner. Wir sind hilflos, weil wir vereinzelt sind, nicht organisiert. Wir finden uns nicht zusammen, um unsere Möglichkeiten zu diskutieren und wir überlegen nicht gemeinsam, wie wir die Ergebnisse dieser Diskussion in gemeinsames Handeln umsetzen können. Leider ist es so, dass viele der wenigen Gruppen, die heute gegen den Krieg und für den Frieden eintreten, lieber Krieg und Tod in Kauf nehmen als mit den “Falschen” für das Leben zu kämpfen. Es ist den meisten von ihnen wichtiger, die eigene Identität als politische Gruppe oder was auch immer zu erhalten, zu wahren und zu schützen, sich abzuschotten gegen andere Menschen und deren Denken, als zu sagen: Lieber kämpfen mit denen gegen den Krieg, auch wenn sie in anderen Punkten anderer Meinung sind als ich, als mit ihnen zusammen in der Grube liegen, weil ich nicht mit ihnen für das Leben kämpfen wollte. Solange wir diese Haltung nicht überwinden, müssen wir um unser Leben fürchten.
ich bin 81. und habe mich in die Ecke gestellt und das Mantra besprochen… positiv denken…positiv denken…positiv denken… aber es gelingt mir nicht, es kommen immer wieder die Lügen und das ganze Kriegsgeschrei von unseren Politikern wie Baerbock, Kiesewetter, Strack Zimmermann, Hofreiter, von der Layen, Bütikofer… das ausgerechnet der Diplomatische Posten mit einer “Marktschreierin” besetzt wurde ist mir unerklärlich… wir müssen Russland ruinieren… OK YoungGlobalLeader- Schulung beim Schwab… da hat keiner was zu sagen, nicht mal der Kanzler (siehe NS2)… und warum finden gleichgesinnte Friedenbefürworter nicht zusammen? weil eine Existenzangst mit böser Diffamierung durch die Presse installiert wurde- Baab, Guerot, Krone-Schmalz… und viele andere.
Das wurde ganz präzise von langer Hand vorbereitet und es gibt den letzten Stoss “Correctiv”- super nicht war? man geht gegen Rechts auf die Demo aber die Faschisten in der Ukraine werden von Steuergeldern alimentiert…. und der Finanzminister will schon in allen Resorts kürzen ausser “Kriegsgelder” ….es ist zum kotzen
für so ein Land mit solcher verlogener Politkaste soll man Kinder opfern?
“Aber wir müssen auch bedenken: Selbst jene, die den Kriegskurs gegen Russland betreiben, wollen nicht sterben oder dabei zusehen, wie es ihre Kinder und Enkel trifft.”
Verbrecher gehen grundsätzlich davon aus, dass sie davonkommen.
Bin jetzt 65 und habe keine Kinder. Ich hatte immer gedacht, dass es schade
ist, keine Kinder geschafft zu haben. Was hätte ich ihnen heute geraten?
In meinem Bekanntrenkreis macht sich kaum jemand gedanken um das was
gerade passiert. Die die Kinder haben sind auch geimpft und haben alle Maßnahmen
stoisch mitgemacht. Ich muß mir nur um meine beiden Haustiere, Katze und Vogel
gedanken machen. Auswandern ist kein Thema mehr. Genießen wir jeden Tag den
man uns noch läßt.
Wenn es Grund zur Panik gab, dann 2022, als man dem Westen noch abkaufen konnte, dass die Ukraine eine Chance hat gegen Russland zu gewinnen. Mittlerweile bin ich wieder tiefenentspannt.
Das Grundproblem ist, dass wir von Personen regiert werden, die nicht rational Handeln. Entsprechend unberechenbar ist die Zukunft.
Lieber Roberto
Es ist mutig, so einen Text zu schreiben und zu veröffentlichen. Du schreibst hier über sehr persönliche Dinge.
Ich kann deine Verzweiflung über die Entwicklungen in Deutschland und Europa sehr gut mitfühlen. Wer in diesen Zeiten nicht verzweifelt, hat mehr Glück als Verstand.
Es gehört zur Verantwortung von Eltern, ihren Kindern auch Ratschläge zu geben, die für beide Seiten bedeuten, die Komfortzone verlassen zu müssen. Du wärst kein guter Vater, wenn du diese Ratschläge nicht geben würdest. Was deine Kinder daraus machen, ist ihre Sache.
Die Aussichten sind in der Tat nicht berauschend. Der Pessimismus greift um sich. Wir denken auch ernsthaft darüber nach, eine neue Heimat auf einem anderen Kontinent zu suchen. Wer seine Überlebenschancen im bevorstehenden Krieg erhöhen will, sollte bald die Komfortzone verlassen.
Costa Rica soll schön sein.
Ein großer Trost in diesen Zeiten sind Persönlichkeiten wie du. Ich wünsche dir von Herzen ein gutes und langes Leben, wo auch immer. Danke für deine couragierten, intelligenten und menschlichen Gedanken. Wir lassen uns nicht unterkriegen!
Dieser Artikel spricht mir als Vater aus dem Herzen. Und gerade jetzt bin ich froh, dass ich Kinder aber keine Enkel habe.
Die “traurige Wahrheit für unsere Zukunft” schreit irgendwie nach ungehorsamen Kindern, dieser väterlichen Prophezeiung Hohn zu sprechen.
Große Teile unserer Gesellschaft glauben ganz selbstverständlich, ein Krieg würde sie nicht betreffen. Für Naivität braucht es keine Jugend.
lieber Robert, deine Motive so zu schreiben sind edel, aber deine Aussagen gefährlich. Vor allem für deine Tochter.
Durch das Coronaverbrechen sollten wir als Lerneffekt vor Augen haben, das es kein Aussen, kein Draussen aus Deutschland, oder jeden anderen Ort als Lebensmittelpunkt mehr gibt.
Deine Tochter wird, dort wo sie hingeht die “Fremde” sein. vielleicht noch nicht in Portugal, aber was, wenn sie weiterziehen muss?
das du selbst hier bleiben willst ist nur dann eine gute Entscheidung, wenn du zu maximalen zivilen Ungehorsam bereit bist. treffe schon mal die Vorbereitungen.
was wäre, wenn die Deutschen, die gegen jede Art von Krieg, Kriegsbeteiligung sind gleichzeitig einen Ausreiseantrag stellen?
du antwortest mir sicher, das man am 1. April 2024 in Deutschland keinen Antrag stellen muss, um das Land verlassen können.
aber die Antragsflut adressiert an den Bundeskanzler, oder unsere Außenministerin, in Kopie an den Abgeordneten deines Wahlkreises könnte schon Eindruck machen.
wenn 20 Millionen Haushalte ihren Vermietern androhen, das die Wohnungen leerstehen werden, und sie die Restmieten im Ausland vollstrecken müssen, wen sie ihrem Arbeitgeber mitteilen, das er sich auf die Suche nach kriegswilligen neuen Mitarbeitern machen muss, was glaubst du könnte geschehen?
traurige Gedanken eines Vaters, der sich für sein Kind opfert sind für mich Kitsch. geh kämpfen.
Lieber Roberto. Ich selber habe zwar keine eigenen Kinder, aber die Kinder meiner Partnerin liegen mir sehr am Herzen. Sie sind bereits flügge, wohnen eher weiter weg, aber noch in Deutschland. Aber ich habe auch Angst, dass sie in eine Welt gehen, die von Intoleranz, Totalitarismus dessen übergriffigen Ideologie und deren Ideologen bestimmt ist. Auch dass die wahren Herrscher dieser Welt ständig trotz brutalster Verbrechen ohne Strafe wegkommen, ist mir zuwider, wie die angepassten Mainstreammedien mit ihrem unerträglichen Gesülze von dem “besten Deutschland aller Zeiten.”
Ich habe den Trost, dass dieses ganze Pack mit seiner Intoleranz, Ideologie udn Übergriffigkeit mir auf dem letzten Weg nichts mehr anhaben kann. Insoweit genieße ich jetzt noch die verbleibenden Jahre und sch… auf dieses Pack.
Auswandern ja, aber wohin?
In ganz Europa wird es keinen friedlichen und sicheren Platz geben sofern es richtig los geht.
Bliebe nur noch Afrika oder Mittel- und Südamerika.
Die Jüngeren könnten dort noch arbeiten, den Älteren würden die Kriegschergen die Rente nicht weiter zahlen, wovon sollen die Älteren dann Leben?
Besser sich hier für den frieden einsetzen. Morgen gäbe es in vielen die Möglichkeit dazu.
Mal sehen ob es mehr Leute werden als in den letzten Jahren.
Guter Ratschlag, Distanz zwischen sich und D-Land zu bringen. Nur wohin? EU und NATO sind letztendlich alle gefährdet, Selbst die Schweiz, die auch demokratischer tut als sie ist. Afrika ist insgesamt in der Krise, Indien ist für Frauen ein allzu hartes Pflaster. China ist Geschmackssache, die soziale Kontrolle war auch ohne die neuen Medien schon immer, kulturbedingt, hoch. Inseln sind blöd wegen dem Anstieg des Meeres. Russland ist im Kriegszustand, USA bricht die Wirtschaft zusammen, in den südamerikanischen Ländern schwingt man hin und her, getrieben von westlicher Einflussnahme inkl. Putschversuchen, in Arktis und Antarktis ändern sich die Bedingungen wegen Klima so massiv, dass hier auch keine Stabilität zu erwarten ist.
Der Fluch der neuen globalen Welt, no way to run, no way to escape.
Schätze der bessere aber noch ungemütlichere Ratschlag wäre aufzustehen und die militärisch-politische Kaste in die Wüste zu schicken. Das Problem zu lösen, statt dem Fluchtreflex erlegen zu sein.
Schätze es wäre auch eine gute Erfahrungen für die jungen Generationen. Dass man Rechte erkämpfen muss, dass das Leben eine Kampf ist, dass Wohlstand nicht vom Himmel fällt. In vielen Ländern weiss man das, bei uns im wohlhabenderen Europa meint man, dass man ein Recht darauf hat, ohne dafür was tun zu müssen.
100%. Das Beste ,was ich seit langem gelesen habe. Jedes Wort stimmt. Danke dafür
Morgen fahren wir zur Latschdemo für den Frieden. Ist ja wohl das Mindeste was man tun kann
Ja, “nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg”.
Nur sind leider die die derzeitigen Kriegslüstlinge Demokraten und auch Linke.
Es ist vorbei. Der Germane(*) hat fertig.
Die Friedensbewegung hat ein Identitätsproblem.
*zu den Germanen gehören auch die Nachfahren der Angelsachsen und Normannen, die Kernvölker der soziopathischen westlichen Kultur.
Inseln scheiden aus wegen des Meeresspiegels?
Wer hat Ihnen das denn erzählt?
“Inseln scheiden aus wegen des Meeresspiegels?
Kommt auf die Inseln an.
Aber da wir am Ende einer Eiszeit sind, es also letztlich wärmer wird, steigt ja auch der Meeresspiegel:
https://tkp.at/2024/03/29/hoehere-meeresspiegel-bestaetigen-wesentlich-hoehere-temperaturen-vor-7000-jahren-als-heute/
Also kann der in weiteren paar 1000 Jahren oder so durchaus wieder ein paar Meter steigen – drum aufgepasst, welche Insel …..
23/24
von Henning Venske
Quelle: https://www.venske.de/daswars-warsdas-chronik/
Auf alle Fälle sind wir genötigt unser Jahrhundert zu vergessen wenn wir nach unsrer Überzeugung arbeiten wollen. Denn so eine Salbaderei in Prinzipien, wie sie im Allgemeinen jetzt gelten, ist wohl noch nicht auf der Welt gewesen. (Goethe in einem Brief an uns via Schiller)
Täglich, also auch an der Jahreswende 23/24, stellt sich die Frage:
Wovon träumen unsere vermögenden Landsleute, was wollen die Piesepampel der Ampel, was wünschen sich die christlichen Lallbacken der Opposition?
Ganz einfach: Tarifverträge und Steuerfahnder möchten sie am liebsten abschaffen, Kapital- und Einkommenssteuern, Erbschafts- und Kapitaltransaktionssteuer wollen sie ächten.
Sie arbeiten daran, dass Asylanträge nur noch in der österreichischen Botschaft von Nordkorea gestellt werden dürfen, und dass das Wachstumschancengesetz ad infinitum wächst. Steuergeschenke für Unternehmen und Subventionen für Weltkonzerne sind ihnen eine Herzensangelegenheit.
Ihr unumstößliches Credo lautet: Niemals sollen die Armen auf Kosten der Reichen profitieren.
Das Klima ist ihnen wumpe, sie sind mit dem Wetter zufrieden, sie wollen nur in verkehrsberuhigten Zonen leben: ohne Fahrräder, Busspuren und Fußgängerüberwege.
„Alle Staatsgewalt geht vom Kapital aus“ – das weiß man, sagt es aber nicht.
Wenn das Volk wirklich die Macht hätte, wie gelegentlich behauptet wird, würde es sich wohl kaum Gesetze ausdenken, die sich nur unwesentlich von den Auswirkungen eines Raubüberfalls unterscheiden.
Und ein armer Mensch würde nicht auf die Idee kommen, ein Gesetz zu erlassen, das lautet „Du sollst nicht stehlen.“
So ein Gesetz erlassen nur Menschen, die reicher sind als andere, das heißt: Sie lassen es erlassen, und zwar von Leuten, die sich in Parteien organisieren, um ihre privaten Glücksbestrebungen als Gemeinwohl durchzusetzen.
Der Satiriker Jonathan Swift hat vor 300 Jahren aufgeschrieben, was er unter einer Partei versteht: „Eine Horde unselbstständiger, teils korrumpierter, teils einfach opportunistischer Leute, die von einem einzigen demagogischen „Privatgehirn“ angestiftet, angeführt, inspiriert und kommandiert wird…“
Das ist nicht schmeichelhaft. Aber immerhin – ein Gehirn…
Allerdings war das vor 300 Jahren. Wer unbedingt glauben will, alle Gewalt ginge vom Volk aus, soll das ruhig tun. Auch dieser Glaube erleichtert das Leben.
Tatsächlich hat das Volk nicht den geringsten Einfluss auf die Regierung, weder in der großen Politik noch in solchen Alltagsfragen wie Fahrpreiserhöhungen, Mülltonnen-Leerung oder Grunderwerbssteuer.
Die Kluft zwischen Regierenden und Regierten, Obrigkeit und Untertan, ist in der demokratischen Bundesrepublik kaum geringer als im Deutschen Kaiserreich, das sich offen als Obrigkeitsstaat verstand.
Das stört aber nicht, weil sich – nach den letzten Umfragen – über dreißig Prozent der deutschen Untertanen ohnehin einen tatkräftigen Diktator wünschen. Am liebsten einen, mit dem man über alles diskutieren kann…
Der durchschnittliche Volksvertreter ist ein Mensch mit jahrzehntelanger Lebenserfahrung und großem Verantwortungsbewusstsein.
Er ist beruflich nicht vorbelastet, doch er kennt die Nöte der Wirtschaft, der Kirchen, der Sozialverbände und der Gewerkschaften, er weiß um die Bedürfnisse seines heimatlichen Gesangs- und Kegelvereins, er hat aber auch ein offenes Ohr für die Wünsche seiner Kinder und anderer Haustiere.
Kurzum: Der deutsche Volksvertreter kommt aus dem Nichts, verschwindet im Nichts – und in der Zwischenzeit leistet er Großes.
Das Arbeitsgebiet eines Volksvertreters ist umfangreich und anspruchsvoll:
Er muss Vorhaben verschleiern, Entscheidungen verschieben, Fragen ausweichen, Tatsachen verfälschen, Zusammenhänge frisieren, Irrtümer verheimlichen, Alkohol testen, Spenden kassieren, Schmiergelder zählen – das alles verlangt Tatkraft und Verantwortungsgefühl.
Und man kann so einen Volksvertreter nur bewundern, dem nicht mal der Schweiß ausbricht, wenn er die Wahrheit sagt.
Und die Wahrheit sagen Volksvertreter jedes Mal, wenn sie sich gegenseitig Inkompetenz vorwerfen…
Natürlich kann man angesichts dieses Berufsbildes zu der Ansicht gelangen, Volksvertreter sollen gefälligst nicht von des Volkes Steuern, sondern von den Institutionen bezahlt werden, denen sie dienen.
Wenn die Autoindustrie unbedingt einen Grüßaugust braucht, kann sie ja meinetwegen einen Verkehrsminister beschäftigen, aber sie soll ihn mir nicht an jeder Zapfsäule auf die Benzinrechnung setzen…
Doch leider ist es in unserem System nicht möglich, für die Volksvertreter ein leistungsabhängiges Einkommen festzusetzen, denn das würde bedeuten:
Nur, wenn sie eins der Probleme im Land gelöst haben, gibt’s Geld. Sonst nicht.
Aber dafür lässt sich keine Mehrheit finden.
Parteien sollten sich ausschließlich aus den privaten Einkommen ihrer Mitglieder und Anhänger finanzieren.
Es ist doch nicht einzusehen, dass sich die Parteien aus Steuergeldern finanzieren, die sie sich selbst bewilligt haben, und ein Unding ist auch, dass Arbeitnehmer Lohn- und Mehrwertsteuern bezahlen, um Parteien zu finanzieren, denen sie gar nicht angehören, und dass eine Konzern-Belegschaft Gewinne erarbeitet, die der Vorstand dann als Parteispende verwendet, das ist doch geisteskrank.
Trotz allem kann man aber sagen:
Der Satz „Die Politik hat versagt“ ist falsch. Das Gegenteil ist richtig:
Die Politik hat exakt das geleistet, was zur Sicherung ihrer Positionen und deren Ausbau notwendig ist. Deutschland ist ein Paradies für professionelle Volksvertreter. Marx und Engels sagten allerdings voraus, das werde sich ändern:
„An die Stelle der Regierung über Personen tritt die Verwaltung von Sachen und die Leitung von Produktionsprozessen. Der Staat wird nicht »abgeschafft«, er stirbt ab.“
Schön wär’s: Der Staat fährt in die Grube, die Verwaltung verwaltet… Kriegen wir das 2024 hin? Da müsste einiges verschoben werden:
Durch die Abschaffung der Parteienfinanzierung treiben wir die Parteien in den Ruin – das wäre dann das Ende der Berufspolitiker.
Wir verschrotten sämtliche Dienstwagen, wir schicken keine Bundeswehr-Brigade ins Baltikum oder sonstwohin, wir rüsten nicht jeden Kriegsherren mit Waffen aus, und wenn irgendwelche bellizistischen Schreckschrauben unbedingt die deutsche Marine im Roten Meer haben wollen, sollen sie das gefälligst selbst bezahlen.
Wir legen den Vorsitzenden der freien und der christlichen Demokraten nahe, ein halbjähriges Praktikum als Streetworker bei der Obdachlosenhilfe oder bei der Kindernothilfe zu machen – da lernen sie dann mal eine Bevölkerungsgruppe kennen, die sie bislang noch nicht mal vom Hörensagen kannten.
Die Energie zu verstaatlichen, die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, Wohnungen zu kommunalisieren, Polikliniken einzurichten, Lehrer auszubilden: für eine sauber strukturierte Verwaltung kein Problem. Da rückt dann auch die gute alte Planwirtschaft wieder ins Spektrum der Machbarkeiten…
Aber im Trend liegt das alles nicht. Im Gegenteil: Die autoritären Regime sind weltweit auf dem Vormarsch, überall rennen die Wählenden den Autoritären hinterher – freiwillig:
In Ungarn und Italien, den Rechtsparteien in Frankreich, Dänemark oder Schweden, in Argentinien und den Niederlanden, Neonazis der AfD in Deutschland. Und in den USA wird möglicherweise wieder Donald Trump ans Ruder kommen…
Da stellt sich nun die Frage:
Kann man eine Revolution bewerkstelligen und ein antiautoritäres, freiheitliches, demokratisches, rechtsstaatliches, international solidarisches Gemeinwesen errichten mit einer Bevölkerung, die den Fremdenhass, den Rassismus, den Antisemitismus oder auch den Totschlag von Migranten und Asylsuchenden kultiviert und Fressneid, Selbstsucht, und alle Formen der Wadenbeißerei pflegt?
.
Wiewohl ich einzelnen Sätzen Ihres Kommentars durchaus zustimmen kann – der Grundtenor aus Sozialismus (und blinden Hass gegen alles, was **bürgerlich* ist, und blinder Gefolgschaft zur oberst-dämlichen Klima-Lügnerei) lässt einen Grausen und schaudern.
“In Ungarn und Italien, den Rechtsparteien in Frankreich, Dänemark oder Schweden, in Argentinien und den Niederlanden, Neonazis der AfD in Deutschland. Und in den USA wird möglicherweise wieder Donald Trump ans Ruder kommen…”
Mein Gott, haben Sie es nicht kleiner??
Und apropos klein: Sie haben die Schweiz vergessen, da hat die SVP (welche ich übrigens seit 35 Jahren wähle – als ich aufwachte von den linken Träumereien und merkte: ich muss was tun, es sei denn, ich will einen gefrässigen übergriffigen Staat) einen Wähleranteil von um die 30%. Und stellen Sie sich vor: die SVP ist ja noch rechter als die AfD! Alles nazi oder was ??
Gut wohnen Sie nicht in der Schweiz, Sie würden das wohl nicht überleben.
Für die Deutschen kann ich mir nichts Besseres vorstellen als 30% oder mehr für die AfD – dann würden endlich die linken Schaumschläger und Studien-Abbruch-Kiffer aus der Regierung und dem Parlament verdrängt, und Wissen, Vernunft und Intelligenz könnte wieder Einzug halten.
Das wissen wir doch alle längst – Sozialismus mag in der Theorie gut sein, aber da auch dort einige gleicher sind wie andere, endet er meist noch schlimmer als alles Andere, was jemals so an Gesellschaftsformen versucht wurde.
Ihre Argumente bewegen sich denn auch primär um dieses goldene Kalb in der Mitte: alle Menschen sind gleich, alle Menschen sind gut, alle Menschen sollen einfach alles bekommen, was Sie brauchen, Antiautoritär ist gut, Solidarität mit den Ureinwohnern von Bora Bora oder irgendwo sonst am Arsch der Welt ebenso – meine Güte, was ein Quark, was eine Vorlage für die Auflösung einer jeden Selbstverantwortung, hier wie dort.
Braucht man nicht, kann weg.
Meine 5 Rappen dazu.
Glück ein Schweizer zu sein mit den wunderbar solidarischem Banken (weisswaschsystem)
“… dann würden endlich die linken Schaumschläger und Studien-Abbruch-Kiffer aus der Regierung und dem Parlament verdrängt, …”
Wie wahr!
“… und Wissen, Vernunft und Intelligenz könnte wieder Einzug halten”
Quatsch. Dann haben andere Betrüger und Egomanen das Sagen.
“Quatsch. Dann haben andere Betrüger und Egomanen das Sagen.”
Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
“Quatsch. Dann haben andere Betrüger und Egomanen das Sagen.” ist eine komplett defätistische Sicht, welche einem jegliche Handlungsoption raubt.
Es bleibt dann nur noch das ängstliche Verharren im Loch.
Sie haben etwas gegen einen übergriffigen Staat und wählen die SVP, die schon seit jeher für für die Wehrpflicht steht, für mehr Geld für das Militär und die Polizei? Wer soll denn das glauben? Sagen Sie mir mal: Was ist die SVP der Ukraine und was macht die im Moment mit den Ukrainern für die “Landesverteidigung”?
Lieber Zero Fox,
der übergriffige Staat ist das Resultat des links/grünen Durchmarsches durch die Institutionen – und eines der Kernthemen der SVP ist die Reduktion der Staatsquote, und damit der Übergriffigkeit des Staates.
Nun ist die SVP ja tatsächlich auch nicht meine Traum-Partei – aber da es diese Traum-Partei nicht gibt, nehme ich das, was dem Traum in etwa, mehr oder weniger, manchmal aber nicht immer – am nächsten kommt.
Was ich damit sagen will: es nutzt nichts, zu warten, bis die 100%-gute Partei da ist zum wählen (mal ganz abgesehen davon, dass wenn eine Partei meine 100%-Partei ist: für wieviele andere ist sie es dann auch ?)
Die Zauberworte sind “Kompromiss” und “Pragmatismus” – und das für die meisten der hier auf dieser Plattform herum-irrlichternden Protagonisten ein Fremdwort: die einen sind sowieso in irgendwelche links/kommunistisch versifften Träume abgedriftet, und die anderen würden nur was Anderes wählen (so sie überhaupt wählen), wenn sie – eben- auf die 100%-zutreffende Partei stossen – mit anderen Worten: sie werden nie wählen. Und mit solchen unflexiblen, dogmatischen Leuten ist nun mal kein Staat zu machen. Sieht man ja exemplarisch in Deutschland.
Mehr Geld für Militär: ja klar, bin ich auch dafür – und da die Schweiz – ganz anders wie Deutschland – keine Allmachtsfantasien hat, die Armee also nur für Verteidigung da ist: wo ist das Problem dabei?
Mehr Polizei? Nur über meine Leiche.
Aber wie ich oben anführte: ich bin nur zu 50% mit der SVP einverstanden, aber da ich mit den anderen Parteien maximal zu 25% einverstanden bin, wähle ich SVP.
Und wenn die SVP dann Mist baut und ich nur noch 20% einverstanden bin, wähle ich eine Andere.
Capito?
Den Rest Ihres Kommentars zur Ukraine verstehe ich nicht, ich würde ja nicht mal dieses abgefuckte Deutschland mit der abgefuckten CDU / CSU / SPD mit der Ukraine gleichsetzen, warum also die Schweiz und die SVP?
Ein schöner und tiefgründiger Artikel, vielen Dank.
Als theoretisch längst Pensionierter mit zwei Kindern in den 40ern sehe ich das allerdings anders.
Zum einen meine ich: wären die Kinder mit dem “Auswander-Gen” versehen, wären sie schon gegangen oder gerade dabei, den Start vorzubereiten, sei es hinsichtlich Ausbildung (was wird wo gebraucht?) , sei es hinsichtlch Startkapital (sparen).
Wer ins Ausland geht ohne dieses “Auswander-Gen”, wird sein Glück dort kaum finden.
Bei meinen Kindern ist eines im Ausland )Brüssel) und mässig glücklich, das Andere wird immer hier bleiben und ist sicherlich glücklicher (ohne über die Definition von Glück reden zu müssen).
Beim “irgendwohin gehen” stellt sich jedenfalls sofort die Frage: wohin?
Die Corona-Krise hat uns leider deutlich gezeigt, dass es in den meisten Gegenden (Europa, Naher Osten (Arabien), ferner Osten(Asien), Australien, NeuseelandNord-Amerika, Süd-Amerika) gleich schlimm oder sogar schlimmer war, was Rechtsbruch und Drangsale durch die Regierung betraf – und dort, wo geimpft werden musste, kann man angesichts der laufenden Erkenntnisse zur Covid-Impfung durchaus von Todes- oder Verstümmelungs-Absicht der Regierungen sprechen – und nirgendwo auf der Welt war es besser als – in Afrika.
Und Covid hat uns gezeigt, wie dünn die Decke des Rechtmässigen war und ist, und hervor kam schlimmste Totalität. Und das überall auf der Welt, ausser, eben, in Afrika – weil das dort aufgrund der Armut nicht möglich war.
Aber wer will schon nach Afrika – auf einem Kontinent, wo man als Weisser auffällt wie ein bunter Hund, wo es durchaus auch Rassismus gegen Weisse gibt, und wo das Sterben und Töten durchaus leichter von der Hand geht als hierzulande?
Nun, angesichts all dessen ist meine Meinung, dass diejenigem, welche das “Auswander-Gen” haben, sollen gehen, mein Glückwunsch für das neue Leben bekommen sie alle.
Die Anderen aber sollen bleiben, und anstatt dass die Eltern den Kindern eine Anleitung zum Auswandern geben, sollten sie lieber eine Anleitung zum Widerstand geben – eine Anleitung zum Widerstand und eine Anleitung zum kritischen Hinterfragen des Mainstream-Denkens, der Mainstream-Medien, ja überhaupt zum denken.
Und Anleitung zum Mut, Mut im Freundeskreis, Mut im Bekanntenkreis, zum Mut, seine Meinung kundzutun, und zum Mut, eine Meinung zu haben anstatt eine Haltung. Und Gelegenheiten dazu gäbe es deren viele:
– Klima-Wahnsinn, CO2 & Co
– Corona-Aufarbeitung (Einfordern von Schuld und Sühne)
– Russland-Krieg und Propaganda
– WHO, NGO und all die anderen Parasiten
– Grüne, linke, rechte Politik
– Flüchtlingspolitik
Und das alles kann man machen, ohne gleich wie Don Quichote im Kampf gegen Windmühlen unterzugehen: es braucht keinen “selbsmörderischen” Mut, man muss nicht gleich eine RAF gründen, man muss nicht gleich kriminell werden dabei, es genügt, überall mit wachem Verstand seine Meinung zu äussern.
Nun will ich keineswegs unterstellen, der Autor täte das nicht, aber in der Breite der Bevölkerung fehlt das, davon ist leider wenig zu sehen und zu finden in Deutschland, gerade bei jungen Menschen, dabei sind es doch sie, welche das, was heute zerstört wird, austragen müssen.
Und nochmals:
Der aktuelle Krieg scheint momentan nur lokal zu sein, theoretisch kann man flüchten, aber das, was angesichts der WHO-Absichten am Horizont dräut, wird weltweit eintreffen – so wie Corona – und da ist Flucht sinnlos: aufstehen und sich wehren ist besser.
Ernstgemeinte Frage: Welchen Sinn hat (Anleitung zum) Widerstand, wenn die Propaganda so gut wirkt daß 80 Prozent ohne jeglichen Zweifel bei allem mitmachen?
Das weiss ich auch nicht – ehrlich gesagt.
Aber die Aussichtslosigkeit der Flucht vor dem, was kommt, sollte uns ermuntern, dort aufzustehen, wo wir gerade stehen: im hier und jetzt.
Fragen nach Sinn und Erfolgt sind denn auch meines Erachtens die falschen Fragen, es sind – in einem anderen Kontext – dieselbe falsche Verhaltensweise der deutschen Wähler beim wählen, welche ihre Stimme nicht dort abgeben. was ihrer Meinung entspricht, sondern dort, wo alle anderen sind, also Wirkung hat. Wenn man so denkt, hat man sowieso schon verloren – ist für immer verurteilt, ein Schaf unter Schafen zu sein.
Und darum: egal, ob 80% bei dem Wahnsinn mitmachen: aufstehen!
Ich finde ja immer, dass es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, wenn Leute, die gerne auch mal die Leute, die nach Europa aus Afrika oder dem mittleren Osten zu uns flüchten, sei es aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen, meistens beidem, als eigentlich unberechtigt ansehen, dann aber selbst über Emigration nachdenken oder sie vollziehen und selbstverständlich annehmen, dass sie dort erwünscht sind und dass ihre Beweggründe offenbar viel stichhaltiger seien als die der meist dunkler gefärbten Menschen. Das konnte ich schon in Coronadissidenten-Kreisen beobachten. Leute, die bei jeder ungewöhnlichen Krankheit vermuteten, die sei von Flüchtlingen eingeschleppt, planten munter die Emigration in arme und/oder frühere Kolonialländer.
Wenn sie mal über ihr Geschriebenes Nachdenken würden, bevor sie es abschicken, würden sie allen, auch sich selber einen Gefallen tun.
Kein normaler Mensch wird es einem Konglesen oder Kambodschaner verüblen, wenn er lieber in DE arm, als in seiner Heimat Mittelstand ist.
Meine Kritik richtet sich gegen die eigene Regierung, die eine unkontrollierte Zuwanderung ermöglicht hat, die jetzt problematische Konsequenzen zeitigt!
Das sollten sogar sie kapieren können, oder? Damit sie ees infacher vershehen, gehen sie einfach mal nach… sagen wir Indien ,und schaun was passiert, wenn man sie dort ohne gültiges Visum aufliest…
Guter Beitrag, den ich noch sinngemäß zum letzten Satz ergänzen möchte: Emigration im Kontext des Artikels ist ganz sicher legale Einwanderung. Ich wollte zunächst “legale Aus- und Einwanderung” schreiben, aber das kann man ja nicht wissen wie lange das so ist. Fürs Einwandern gelten dann die Regeln des neuen Heimatlandes, in aller Regel wird das bedeuten “identifiziert, friedlich, nicht kriminell, reich genug oder zum Lebensunterhalt durch Arbeit qualifiziert, willens und in der Lage”.
Das wären dann für den Vorposter sicher genug Elemente für eine Checkliste zum vergleichen.
Das doch alles sone Shice für unsere Knirpsinnen/Knirpse, ich bin so zornig, fett.
Zack Tränentümpel auf Tisch gefeuert.
Danke für Artikel
Ein berührender und intimer Text des Chefredakteurs, wie bereits sein Beitrag zu Wochenbeginn bei den Neulandrebellen. Wie bereits @ Prosecco schrieb kann man sehr gut mitfühlen. Und: Ich finde solche Entscheidungen und Gespräche wünscht man doch nicht mal seinem ärgsten Feind.
Robertos Artikel reißt dabei eine von drei Frage an, die ich mir in Bezug auf das Kinderbekommen auch vor Jahren bereits gestellt habe – nämlich: Kinder wohin? Ja, in was für eine Gesellschaft entließe man denn so ein Kind? Oder besser gefragt: An wen möchte man es eigentlich verlieren? An den Staat – eingedenk des von Roberto genannten Stichworts Wehrpflicht, auf dass es im Zinksarg zurückkomme (wenn überhaupt)? An den Markt – Stichworte: Konsum, Smartphone et cetera? An Zwänge – seien es Wasch- und Kontrollzwänge in Folge des Pandemieregimes oder die Sachzwänge des Systems? An Ideologien und Totalitarismen?
Wenn man als Systemkritiker Kinder bekommt, gibt es für die eigentlich nur zwei Entwicklungsmöglichkeiten: Sie werden wie einer selbst, also systemkritisch. Dann sind sie in einer zunehmend regressiven wie repressiven Gesellschaft auf die Dauer Vogelfreie. Möchte man ihnen dieses Schicksal zumuten? Oder, Option 2: Man verliert sie an die Gegenseite. Sieht sie zu markt- wie staatskonformen Konsum- und Ideologieopfern heranwachsen, zu Smombies und Regierungsverstehern, die, um im Hamsterrad von Ausbildung und Karriere zu bestehen, ihr Innerstes und Ureigenstes aufgeben, um Teil der Herde bleiben zu können. Doch: Möchte man als Vater oder Mutter solche Kinder?
Meine zweite Frage lautete übrigens: Kinder mit wem? Um ein Kind zu zeugen, braucht man – Stand heute – noch einen gegengeschlechtlichen Partner (zukünftig reichen vielleicht ein paar Körperzellen, die man im Inkubator oder der Teslawatch konvertieren und ausbrüten lässt). Den zu finden ist jedoch schwierig. Wen möchten Sie denn als „Partner*in“ wählen, wenn Sie die „junge Generation“ anschauen und ich Sie fragen darf? Eine Sarah Lee-Heinrich oder einen Timon Dzienus vielleicht? Eine Luisa Neubauer oder einen Kevin Kühnert? Eine Wiebke Winter oder einen geleckten BWL-Justus von den Julis? Ein Gendersternchen von der linkenden Partei, ein Promisternchen von “Let’s Dance”, ein Pornosternchen von “Pornup” oder wie das heißt? Oder lieber einen Influencer bzw. ein IT-Girl, die angeblichen Traumberufe so vieler Jüngerer? Oder doch lieben einen feschen Sportsoldaten bzw. eine heiße Sportpolizistin in Ausführung blond mit Doppel-D? Also einen Staatsbüttel in spe, der / die brav das Deutschlandlied grölt und später auf Sie schießt oder Sie in die grüne Minna steckt, wenn Sie gegen Lockdown 4.0, Hartz V oder den Großkrieg mit China demonstrieren? Oder einfach irgendwen aus dem Volk, einen Hinz oder eine Kunz, die Ihnen an der Supermarktkasse begegnet – also jemanden, der wahlweise „Paradise Hotel“ guckt, „Extra3“ oder „Tagesschau“? Mit Smartwatch dem GAFA-Konglomerat beim Datensammeln hilft, mit Ihnen am Frühstückstisch per Smartphone kommuniziert? Brav Maske aufsetzt, sechs mal geimpft ist, der Umwelt zuliebe mit dem SUV zum Feinkostladen fährt, für Radwege und Rente mit 75 kämpft sowie eine Flugverbotszone über der Ukraine fordert (die über Gaza wäre ja antisemitisch)? Und wie gut kennt man denjenigen je wirklich – gerade in persönlichen und politischen Dingen? Bestellen Sie sich doch lieber einen Callboy oder ein Escort. Bestellen Sie sich Geliebte auf Zeit, wenn Sie Zärtlichkeiten brauchen – die sind kostengünstiger, erfahrener und hinterlassen weniger Narben. Ich sage: Besser jemanden, der (täuschend echt) einen Orgasmus vorspielt als eine ganze Beziehung oder politische Haltung. Oder finden Sie am Ende tatsächlich irgendwo einen jungen Systemkritiker oder eine junge Systemkritikerin? Und antwortet der / die dann nicht wohl, wenn Sie sagten: „Schatz, wie hältst Du’s mit den Kindern?“ und somit die Gretchenfrage stellten: „Kinder in diese Gesellschaft? Bist du meschugge?“
Und dann war da noch die dritte Frage, eigentlich die entscheidende: Kinder wofür? Damit Sie im Alter nicht allein sind und einen zum Arschabwischen haben? Damit Sie jemanden als Erben haben, einen der das Feuer und den Familiennamen weiterträgt? Damit die Revolution weitergeht oder zumindest der Gedanke daran und sie sich vielleicht in ein, zwei, dreiundzwanzig Generationen doch noch entfaltet? Oder sehen Sie Kinder als Liebessymbol, als Zeichen Ihrer Verbindung mit Ihrem Göttergatten / -gattin? Reicht da nicht ein Ring oder ein Hochbeet mit Lieblingsblumen? Oder etwas Selbstgemaltes für die Wand, wenn Sie nicht dem Konsumismus frönen? Oder wollen Sie Kinder, weil man sie eben hat – also aus Status- und Prestigegründen? So wie die anderen Großen Ks dieser Gesellschaft – Karriere, Kohle, Köter, Klitsche, Karre, Klamotten, Kurzweil, Kunst und sonstigen Konsum? Vergessen Sie da nicht, dass Kinder kein Statussymbol sind, sondern ein Lebewesen, ein Mensch? Kaufen Sie sich lieber einen SUV, den können Sie wegparken oder ausschalten, wenn Sie ihn gerade nicht brauchen (gut, geht mit Kindern auch – vor’s Smartphone geparkt und ruhiggestellt. Womit wir wieder beim Anfang wären). Oder kaufen Sie sich eine Katze, die muss auch nicht zwei Mal täglich zum Entkoten rausgeführt werden wie Statussymbol Fiffi…
Letztlich bin ich beim Lesen solcher Texte ziemlich froh keine Kinder zu haben und bereue meine Entscheidung ein sogenannter Alleinstehender zu sein auch keine Sekunde. Zumal alleinstehend („single“) ja nicht heißt allein zu sein oder gar einsam . Man braucht freilich ein paar richtige, verlässliche Leute – ob Freunde, Kollegen oder Familie. Das ist die eigentliche Krux – diese zu bekommen bzw. zu erhalten wird in unserem tollen, stolzen Vierten Reich nämlich von Jahr zu Jahr schwieriger. Zumal wenn diese sich gezwungen sehen zu emigrieren. Aber es ist nicht gesagt, dass es anderswo besser ist. Im Gegenteil. Wahlweise gehen die Entwicklungen dort den hiesigen voraus – oder hinken ihnen bloß zwei, fünf, zehn Jahre hinterher. Und das Wetter ist anderswo noch schlimmer (heiß, feucht, Sonne – bäh).
Darum möchte ich – wie einige Mitforisten – Roberto auch in puncto „Kinderabschiebung“ widersprechen. Leider hilft Abschieben nicht viel; das allgemeine wie jenes im Speziellen (außer man hat eine Raumkapsel zur Hand, die die Kinder zu einem besseren Planeten brächte). Portugal ist NATO- und EU-Gebiet. Costa Rica, wie @ Prosecco vorschlug, liegt im US-Hinterhof. Iran, China und Russland erfordern Sprachkenntnisse, sind sehr spezielle Gesellschaften und obendrein Ziel des Westimperialismus. Afrika ist klimatisch schrecklich, ebenso Süd(ost)asien. Der Pazifik ist West-kontrolliert, Lateinamerika wie gesagt Hinterhof, klimatisch problematisch oder instabil. Wo will man hin, wo soll man hin? In die Mongolei?
Und vielen ist der Weg der Emigration ohnehin verbaut – > 20 % der Bevölkerung haben doch nichts oder Schulden. Wie sollen sie fliehen können und wohin? Das war ja bereits ein Problem im Dritten Reich. Anderen fehlen die Sprachkenntnisse oder die Fähigkeit sich in fremde Sprachen und Regionen rasch genug einzuarbeiten und zu -leben (das ist kein Pappenstil, auch wenn das häufig suggeriert wird).
Ich habe Kenntnisse mehrerer Sprachen, aber als Hartzer schlicht nicht das Geld irgendwohin auszuwandern, selbst wenn ich es wollte. Und nein – das sind keine Ausreden, vielmehr ist es umgekehrt: das Auswandern ist die Ausrede. Ich orientiere mich da an Jean Ziegler. Der erzählte mal von einer Begegnung mit Che Guevara vor etlichen Jahrzehnten und so wenig man vielleicht Guevara leiden kann, dieser Rat von ihm war in meinen Augen stimmig und zutreffend:
So ist es. Wir leben in der Höhle des Monsters, mitunter sind wir gar mehr oder weniger bewusster dessen Teil und Werkezug. Und es nützt nichts zu glauben, man könne der Bestie irgendwohin entkommen. Allenfalls dauert es etwas länger, wenn man in die Ferne schweift, aber am Ende werden die Häscher einen finden und als Tribut an Minotaurus einsammeln. Die Auswirkungen eines (regionalen) Nuklearkriegs erfassten ohnehin jeden Winkel des Planeten.
Daher müssen wir hier vor unserer Haustür die Stimme erheben und aufstehen, wie es auch @ oHenri zutreffend formulierte. Empört euch! wie Hessel zu sagen pflegte. Aber richtig, sage ich. Steht auf gegen das System und seine Proponenten. Lasst sie und ihre Paladine jeden Tag spüren, wie sehr wie sie verachten. Wir haben nicht viel, wir sind unterlegen, ich weiß. Aber, wie Schiller den Tell sagen ließ: Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben. Unserer sind unsere Stimme und unsere Feder (bzw. Tastatur). Lassen wir sie erklingen!
Macht euch trotz allem ein schönes Wochenende, Leute! Wie @ Träumer anmerken ließ: „Genießen wir jeden Tag den man uns noch läßt.“ Morgen gibt’s vielleicht noch ein paar Zeilen von mir zu den aktuellen Kontaktregeln. Denn auch an Ostern gilt: Better safe than sorry.
Sehr schöne Replik.
Was wir trotz allem nie vergessen dürfen: Der Mensch ist lieber ein charakterloses Herdentier als ein charaktervoller Solitär.
Abgesehen davon schwimmt es sich bequemer mit dem Strom als dagegen.
Sich dem menschlichen Herdentrieb und kollektiven Konformismus zu widersetzen, ist nicht jedermanns Sache. Es ist die aufrichtigste und erhabenste, aber auch die schwierigste Form des menschlichen Daseins.
@ Prosecco
Kommt m.E. ziemlich auf den Menschen an, bzw. darauf wo, wann und von wem er sozialisiert worden ist. Gerade Menschen, die erzogen wurden (ob antiautoritär oder mittels schwarzer Pädagogik spielt keine Rolle), haben ihr ureigenstes Sein früh aufgeben müssen. Sie sind dann freilich weniger charakter- als schlicht seelenlos. Und die entstehende innere Leere müssen sie mit einem (oder vielen) der gestern genannten „großen Ks“ füllen.
Stabil. Gerade den Nebensatz kenne ich von eigener Warte. Wer nicht mitschwimmt, riskiert viel. Mitunter alles.
Die Moden wandeln sich, das Prinzip bleibt dasselbe. Ob „Impfung“, „Verzicht“ fürs „Klima“, oder Ukraine- / Regenbogenflaggen. Machst du nicht mit beim Trend, bist du raus aus der Gesellschaft. Und schließt du dich doch an, dann bist du bestenfalls ein Renegat. Also auch nur auf Zeit toleriert oder mit dem Stigma des zu späten Wechsels behaftet (gute Gläubige bzw. Schafe folgen dem Hirten sofort).
Ein wichtiges Thema, das ich schon 2x hatte. Denn ich habe Söhne Anfang 20, beim Thema Impfung also genau in der Risikogruppe für Myokarditis. Ein unangenehmes Gefühl, wenn man seine Kinder ausgerechnet vor dem eigenen Staat nicht mehr schützen kann und so habe ich damals beiden angeboten in die Schweiz zu ziehen, wo ich früher einige Jahre gelebt hatte. Aber sie wollten nicht. Einer war bereit für das Recht seine Ausbildung weiterführen zu dürfen das Risiko einer Myokarditis einzugehen, der Andere forderte mich auf mehr zu tun, damit sich die Verhältnisse hierzulande ändern. Irgendwie rührend ein solch kindliches Vertrauen noch in dem Alter.
Wegen des Krieges war es dann bei uns bereits umgekehrt, der zweitgenannte Sohn sprach mich auf das Thema an. Konkret kritisierte er unsere unzureichende Vorbereitung auf eine eventuell kurzfristig notwendig werdende Flucht aus Deutschland. Das Erschreckende: Er ist nicht der Einzige, der mich auf das Thema angesprochen hat.
Von dem Ärzteehepaar, das sich schon während Corona sicherheitshalber ein Haus im Ausland gekauft hat, dem Unternehmer, der gepackte Koffer und einen Geschäftspartner in Südamerika hat, der ihn jederzeit aufnehmen würde, bis zur noch jungen Bedienung beim Metzger um die Ecke, die offenbar einige Kunden mit ähnlicher Einstellung hat und mich daher fragte, ob das auch in meinem Bekanntenkreis ein Thema sei, kam das Thema drei weitere Male auf. Eigentlich sogar fünf weitere Male, aber in den anderen beiden Fällen war weder Jugend noch ausreichend Geld vorhanden, so dass es primär um andere Auswege als einen Neuanfang in der Fremde ging.
Schön, dass das nun auch hier ein Thema wird, auch wenn ich mir wirklich wünschen würde, dass die Verhältnisse so wären, dass sich niemand über so was Gedanken machen müsste – vor allem nicht meine Kinder!
Ich habe wie immer den Artikel gelesen, und erst dann den Autor nachgesehen. Überraschung… Roberto!
Ein Autor der mir seit vielen Jahren ob seines “positiven = inkonsequenten Denkens” unangenehm auffällt. Ich habe auch seine frühere Webseite nur kurz ertragen, zumal er noch dazu dem Drang andere Meinungen zu zensieren allzu schnell nachgibt.
Immerhin… jetzt wo die Realität zeigt, dass mein Skeptizismus sich bewahrheit, und seine Hoffnungen sich zerschlagen haben… jetzt schreibt er diesen hervorragenden und ehrlichen Artikel. Respekt! Denn es ist der Mangel an Lernfähigkeit, der am heutigen DE am erschreckendsten ist.
Aber… 46 und schon am Ende? Was hindert dich daran woanders neu anzufangen? Ich lebe zur Zeit am anderen Ende der Welt, wo keinesfalls alles perfekt ist, aber das von dir zu recht kritisierte grün-woke deutsche Verhalten, aber auf so etwas kommt hier keiner.
Ich habe den Verdacht es ist deine Karriere die dich zum Bleiben “zwingt”, das wäre traurig….
Viele dank für den Einblick eines Vaters im Bezug zu seiner Tochter!
Hierzu werde ich keinen Kommentar abgeben, da es für mich eine private Angelegenheit ist.
Aber dieses Deutschland ist nicht erst seit 2020 in einem wirren Zustand. Mein Großvater Sohn eines bayerischen Beamten in guter Position kam 1886 zu Welt, auch eine Zeit voller Umbrüche. Der Großvater und seine zwei Brüder nahmen ihren Dienst an im königlich bayerischen Regiment an. Dann kam der erste Weltkrieg und nahm den jüngsten sein Leben. Danach der Umbruch vom ersten hin zum WKII und die zwei übrig gebliebenen dienten ihrem Land…
Mein Großvater kam erkrankt aus der Gefangenschaft zurück 1949 und verstarb kurz darauf.
Meine Mutter und Vater waren 1932/30 geboren und erlebten ihre Jugend mit Bomben und die netten GIs die jeder Frau den Hof ‘kehrte’.
Mein Vater absolvierte sein Studium in Heidelberg und knüpfte seine Karriereleiter über die schlagende Verbindung. Stieg auf wie Phönix aus der Asche und wurde politisch, als es zu brisant wurde, fallen gelassen und hatte seine Familie im Stich gelassen.
Ich belasse es hiermit, aber dieses Deutschland ist der Verrat an jedem Bürger der dieser verlogenen Ideologie aufgesessen ist. Ideologie ist nicht politisch sondern filigrane Psychologische Manipulation.
Ich kann jeden Gedanken im Artikel voll und ganz nachvollziehen und unterstützen.
Wir haben Deutschland vor 15 Jahren verlassen und werden nicht zurückkehren. Ich habe noch Interesse an der deutschen Politik, weil meine Familie (Eltern, Geschwister etc.) dort leben und ich natürlich möchte, dass es ihnen gut geht.
Wir sind aber mittlerweile auch so lange weg, dass wir Politik und Medien in Deutschland nicht mehr verstehen. Die Bürger kommen ja so selten zu Wort und von daher wundert die “Flucht” so mancher Wähler in die AfD nicht.