Gruppenbild mit Aussortierten

Harald Schmidt bei der Romy 2011
Manfred Werner (Tsui), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Was ist nur aus Harald Schmidt geworden, fragt sich ProSieben-Moderator Klaas Heu… Umlau… – wie heißt der noch?

Harald Schmidt war zu Gast bei einem Fest der schweizerischen Weltwoche. Dort wurde er ertappt. Denn es gibt ein Foto, da ist er neben Matthias Matussek und Hans-Georg Maaßen zu sehen. Der Aufschrei war groß, warum ausgerechnet schmidteinander mit diesen zwei Erzkonservativlern, ja geradezu rechten Gestalten? Wie konnte er nur? »Harald Schmidt und die Neue Rechte«, titelte daraufhin – na wer wohl? – t-online.

Der ehemalige TV-Moderator sieht auf dem Schnappschuss noch nicht mal sonderlich glücklich aus. Er lächelt etwas, aber nicht sonderlich herzlich. Was hätte er tun sollen? Vor dem Fotographen flüchten, sich umdrehen und nur seinen Rücken zeigen? Ach so! Gar nicht erst mit ihnen reden, in ihrer Nähe stehen, sie meiden, canceln, ausblenden? Auf Festen, wo solche Personen zugegen sind, gar nicht erst erscheinen? So wie man es halt mit Aussortierten macht?

Klaas sortiert aus

Klaas Heufer-Umlauf, einschlägig bei denen bekannt, die noch (immer) Trash-TV gucken, hat nun Kritik geübt. Sein einstiges Idol sei auf Abwegen. Er sagte: »… dass der da freiwillig zu Hause losfährt, dahingeht, genau wissend, wer da alles ist und sich auf einen herrlichen Abend mit guten Gesprächen mit Hans-Georg Maaßen und anderen Aussortierten freut«.

Seine Vorbilder kann man sich aussuchen, seine (ehemaligen) Anhänger nicht, wie Schmidt derzeit feststellen muss. Wie kann man Harald Schmidt zum Vorbild haben, dann aber Fernsehen machen wie jener Klaas mit jenem Joko? Wer ist das überhaupt? Muss man eigentlich jeden Zwergenaufstand wichtig nehmen? Hat das irgendeine Relevanz? Klaas gefällt das nicht? Gut, das ist sein Recht. Aber ist das eine Nachricht wert?

Überhaupt, wenn er »seine Kritik« äußert, wie er es tut. Woher weiß er, dass Harald Schmidt sich auf Gespräche mit den Herren freute? Wusste Schmidt denn überhaupt, dass sie da sein werden? Und selbst wenn: Muss man seine Einladungen nach der Gästeliste ausrichten? Ist es das, was einen sachlichen und nüchternen Umgang ausmacht? Sich in einen moralischen Eskapismus zu begeben, Abstände einzuhalten und bloß nicht mit Leuten reden, die aussortiert sind?

Schon alleine diese Einschätzung seitens Klaas Dingens, der von Aussortierten spricht – nicht-integrative Floskeln: Geht so die neue Demokratie, ist das der Duktus der brandneuen »Linken«? Kann ja sein, dass er Matussek nicht mag, Maaßen für jemanden hält, der falsche Ansichten verbreitet. Aber sind sie deshalb auszusortieren? Haben die nicht Anspruch auf eine Weltsicht, wie er auch eine hat? Man mag ja die Ansichten anderer nicht mögen, sie für grundlegend falsch halten, aber sie sozial zu ächten: Das ist die Praxis von Radikalen, die sich als Mediatoren tarnen.

Schon wieder Matussek

Selten genug kommt es vor, dass wir hier Jan Fleischhauer zitieren. Aber schon vor einigen Jahren befasste er sich mit der Kontaktschuld – im März 2019 nämlich, ein Jahr vor Coronas Geburt; danach wurde das Thema noch radikaler zelebriert als vorher – wir ahnten das seinerzeit noch nicht. Fleischhauer war damals zum Geburtstag von Matussek eingeladen – der Name kommt häufig vor, wenn es um Festivitäten geht. Scheint so eine Art Kontaktschuldspartylöwe zu sein. Danach ergaben sich Fragen, vor allem Jan Böhmermann hätte den Spiegel – den damaligen Auftraggeber Fleischhauers – penetriert.

Fragen ergäben sich tatsächlich, hat Fleischhauer dann in seiner Kolumne geschrieben, nur eben andere als die, die Böhmermann und die Moralmeute stellten. Nämlich: »Macht man sich mit der Meinung der Umstehenden gemein, wenn man auf den Gastgeber einen Toast ausbringt, wäre eine. Oder: Fraternisiert man bereits mit Rechten, wenn man am Büfett steht, statt Reißaus zu nehmen?«

Fleischhauer wurde seinerzeit im Grunde nahegelegt, er sollte seine Freundschaft zum Partylöwen Matussek überdenken. Dazu sagte er: »Aber die Entscheidung, ob man deswegen einem Freund die Freundschaft aufkündigt, ist eine private Angelegenheit, und nichts, worüber die Öffentlichkeit Aufklärung einzufordern das Recht hat. Beziehungsweise: Sie kann die Distanzierung verlangen, aber dann bewegt man sich nicht mehr in einer freiheitlichen Gesellschaft, die aus gutem Grund auf die Trennung von privatem und öffentlichem Raum Wert legt, sondern in einer, in der Fernsehspaßmacher, Journalisten oder andere Repräsentanten der besorgten Öffentlichkeit als Joseph-McCarthy-Wiedergänger den Ton angeben.«

Es ist mit Fleischhauer im Grunde wie mit einer Party mit unliebsamen Gästen: Man muss nicht der Ansicht desjenigen sein, der hier in den Vorsätzen so treffend zitiert wurde – in vielen Punkten mag man vollkommen unterschiedlichen Meinung sein. Aber deswegen kann man ihn dennoch zitieren und ihm für seine nicht mehr so ganz junge Kolumne gratulieren, ja man kann sich trotzdem mit ihm sehen lassen.

Undeutsche Umtriebe

Es ist gut, dass Fleischhauer McCarthy erwähnt hat. Denn das Klima, das sein »Komitee für unamerikanische Umtriebe« entfaltete, kann durchaus mit dem Klima der Stunde in der Bundesrepublik verglichen werden. Es geht ja gewissermaßen um »undeutsche Umtriebe«, wenn man den Vorgaben des Mainstreams nicht folgt. Solche Subjekte möchte man austilgen – oder aussortieren, um es mit den Worten Klaas‘ zu formulieren.

Mit Rückblick auf McCarthy fragt man sich ja schon häufig, wie ausgerechnet die Kulturbranche so mitziehen konnte. Schauspieler und TV-Protagonisten mischten kräftig mit, denunzierten Kollegen – man denke nur an den Regisseur Elia Kazan, der es so bunt trieb, dass er noch 1999 bei der Prämierung seines Lebenswerkes mit einem Oscar ausgebuht wurde. Von jenen vermutlich, die heute bei der Stigmatisierung von Kollegen doch wieder in vorderster Reihe stehen.

Denunziation erleben wir heute in allen Ecken und Winkeln – besonders beliebt scheint es zu sein, die Granden der Unterhaltung von einst von Homunkuli von heute diffamieren zu lassen. Das Geltungsbedürfnis dieser Moralisten kennt wenig Grenzen. Man braucht keine Lebensleistung anzuhäufen, um so auf sich aufmerksam zu machen. Ein Klaas zehrt so sehr vom Werk eines Harald Schmidts, dass letzteres noch für die Folgegeneration reicht – das sind Vorzüge des Moralismus: Man braucht nicht viel, nur einen Finger, einen Vorwurf und jemanden, der darüber berichtet.

»Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der die Frage, ob man an der Geburtstagsparty eines Freundes teilnimmt, zur Mutprobe wird. Ich glaube, und sei es zu meinem eigenen Trost, dass die meisten Menschen in Deutschland darüber so denken wie ich«, beendete Fleischhauer damals seine Kolumne. Ergänzen kann man nur noch, dass das nicht nur für Feiern von Freunden gilt. Kontaktschuld ist grundsätzlich kein demokratisches Konzept, sondern eher so mit der Sippenhaft verwandt – einer Konzeption aus etwas anderen Tagen in diesen Landen.

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31 Kommentare

  1. Nur mal so nebenbei bemerkt:

    Beim Umgang mit widerlichen, teilweise mit Nazi-Vokabular hantierenden Hetzern gegen Bürger, die sich nach reiflicher Überlegung gegen eine mRNA-“Impfung” entschieden haben, hat Klaas Heufer-Umlauf mutmaßlich keinerlei Problem.

    Und ebenso ist zu vermuten, dass Klaas Heufer-Umlauf keinerlei Problem beim Umgang mit Kriegstreibern und Kriegsverlängeren hat, die von einem “unprovozierten” russischen Angriffskrieg schwadronieren, jeden tatsächlich unprovozierten sowie lügenbasierten und eigensüchtigen US-Angriffskrieg in von den USA weit entfernten Weltregionen jedoch politisch und journalistisch promoten.

    1. ERGÄNZUNG: Auf Twitter erscheint Klaas Heufer-Umlauf auch heute noch mit Gesichtsmaske. Er scheint also zur eingefleischten Sekte der “Zeugen Coronas” zu zählen.

    2. Mir scheinen die schwersten Impfschäden bei Leuten aufgetreten zu sein, die gar nicht geimpft sind.

      Na ja, es gibt ja auch hunderttausende, die panische Angst vor Spinnen haben (nennt sich Arachnophobie).

      Leute, macht’s gut – das Publikum hier wird mir zu gruselig. Ist wohl das Schicksal jeder Website mit Kommentarfunktion.

      1. Ist das Ihr “sachlicher” Diskussions-Beitrag? Das ist das gleiche unwissenschaftliche und faktenresistente Süppchen, das uns die eigentlichen “Covidioten” in den vergangenen Jahren serviert haben!

  2. Moment mal, Elia Kazan mußte Täter werden um nicht Opfer zu sein. Das ist nun einmal der Mechanismus bei Hexenverfolgungen. Man wäscht sich selber rein, in dem man andere denunziert. Konnte man auch bei #Me Too beobachten, das ist wie beim “Schwarzen Peter”, den will keiner in der Hand halten.

    Umgekehrt hatte diese Hatz gegen unamerikanische Umtriebe ja einen wahren Kern, der eindeutig nicht die Verfolgung rechtfertigt, aber speziell die Einwanderung von Künstlern in den 30er Jahren, die ja durchaus abweichende politische Einstellungen hatten, hat die inhaltliche Ausrichtungen von Hollywood sehr wohl beeinflußt. Das war zwar nicht von Moskau gesteuert, aber es flohen nun einmal eben auch Sozialisten aus Europa und die brachten ihre Themen und Sichtweisen mit. die eben auch nicht ohne Einfluß blieben. Hollywood sprach ja damals schon mit hörbarem deutschem Akzent.

    Das ist keine Rechtfertigung für gar nichts. Man kann aber auch nicht behaupten, daß es keinerlei Gegenwehr gegen McCarthy und Co. gegeben hätte. Nein zu sagen war gefährlich, aber nicht unmöglich. Wie zu allen Zeiten, wenn man Menschen verfolgt und die Opportunen sich beugen, die Renitenten aber eben nicht. Bezeichnenderweise konnte Dalton Trumbo dank Zinnemann und Cooper ja das Drehbuch zu “High Noon” verfassen, den man ja auch als Allegorie jener Zeit verstehen kann, eine von vielen.

    Die Nase über die Vergangenheit rümpfen braucht man eh nicht. Ausgrenzung von Mißliebigen ist eher Regelfall als Ausnahme. Keine Herde mag schwarze Schafe und wer mehr blökt als nur “Mäh” ist immer unwillkommen, egal zu welcher Zeit und an welchem Ort. So sind die Menschen, das ist auch Teil ihrer Natur.

    1. Sicher hat es Gegenwehr gegen McCarthy und Co. gegeben, aber die kamen mit Sicherheit nicht von Leuten Deines Schlages, der Du Dich ja selbst als Antikommunist bezeichnest, also zu diesem Schmutzgesindel um McCarthy gehörig.

      1. @ Max:

        Stimmt. Trumbo hatte die Idee zu “Roman Holiday”. Carl Forman befand sich aber ebenfalls wegen seiner KP Mitgliedschaft auf der Blacklist, ging später nach Großbritannien, Zinnemann und Cooper hileten dennoch an ihm fest. Irgendwie bin ich in der Erinnerung durcheinander geraten und hab nochmal im Filmlexikon nachgeschaut.
        Danke für den Hinweis.

  3. Es stellt sich stets die Frage: über “Aussetzer” berichten – ja/nein?
    Bei einem Klaus, Ballermann und vielen Konsorten sollte die Antwort NEIN lauten!

    Es wertet clowneske Selbstdarsteller in ihrem verschobenen Selbstbild lediglich auf, die Lieder werden nur umso lauter gebrüllt, wenn das Brot ob der “Leistung” üppig zur Verfügung gestellt wird – und dies ist das Beste, das diesen intellektuellen und ethischen “Ausnahmetalenten” passieren kann.
    Aber wer wollte dies noch freiwillig unterstützen?

  4. Alternative Definition von Kontaktschuld: Wenn jemand nicht meine Meinung vertritt SCHULDE ich es meiner Überzeugung KONTAKT mit diesem aufzunehmen, um ihn argumentativ zu überzeugen.

    Wenn jemand seine Position nicht mit Argumenten verteidigen möchte, weiß er vielleicht das seine Argumente nicht gut sind. Oder ist das zu 1990er?

  5. Übrigens, das “Aussortieren” hatten wir schon mal in diesem Land: Damals wurden politisch Andersdenkende und “lebensunwertes Leben” sehr effektiv aus der Gesellschaft “aussortiert”… da wollen einige wohl wieder hin.

  6. Vom tagesschau-Sprecher zum “rassistischen islamfeindlichen Rechtspopulisten” scheint es ja neuerdings ein ganz kurzer Weg zu sein
    https://www.derwesten.de/panorama/promi-tv/tagesschau-ard-sprecher-constantin-schreiber-attackiert-id300635364.html
    Der Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber hat sein Buch „Glück im Unglück – Wie ich trotz schlechter Nachrichten optimistisch bleibe“ im Hörsaal der Friedrich-Schiller-Universität Jena vorgestellt und bekam es mit einer Gruppe Störer zu tun, die ihn als “Rassisten”, “Rechtspopulisten” und “Islamfeind” bezeichneten. Eine Diskussion lehnte die Gruppe ab, stattdessen bekam der Sprecher und Autor eine Torte ins Gesicht.

    Sicher man kann über die ARD, die tagesschau, über Constantin Schreiber oder über dessen Buch geteilter Meinung sein, da ich ihn aber nicht kenne und auch das Buch nicht gelesen habe schreibe ich gar nichts dazu. Eine solche Buchvorstellung zu sprengen kann es ja wohl auch nicht sein. Andererseits wenn B-Promis sich an “Urgesteinen” wie Harald Schmidt öffentlich abarbeiten – dann wirkt das natürlich nach unten nach. Auf jeden Fall keine gute Entwicklung …

  7. – i g n o r i e r e n –

    Sobald ein Mensch ein gewisses Maß an Rückgrat und menschlicher Reife erlangt hat, sollte man erwarten können, dass er das Gebell von Wadenbeißern und das Lamentieren des Pöbels ignorieren kann.

    Ich denke mal, dass Harald Schmidt das kann.

    Der Fehler liegt darin, diese Zersetzungsversuche überhaupt auch bloß zu beachten – das betrifft zwar in erster Linie das Publikum, aber in zweiter Linie auch den Angegriffenen selbst.

    Mehr Worte lohnen hier nicht.

    1. Guten Tag Herr Wirth,

      bezüglich der virtuellen Welt würde ich zustimmen, eigentlich ist die virtuelle Welt aber auch überflüssig. In der realen Welt halte ich nicht viel davon dem Pöbel das Feld zu überlassen. Nach meiner Erfahrung geben die Klügeren so lange nach bis die Dummen gewonnen haben oder die Niederträchtigen. Ich bin da eher für Wehret den Anfängen so lange man den Schneeball mit nur einer Hand auffangen kann.

      Viele Grüße

      1. Hallo Majestyk,

        volle Zustimmung. Es ging mir auch weniger um Pöbeleien usw. als vielmehr um diese Kontaktschuldsache im Zusammenhang mit Maaßen, Schmidt und Matuschek.

        Sog. “Kontaktschuld” entwickelt ja nur dann Wirkung, wenn sie nicht ignoriert wird.

        ebenfalls viele Grüße

        P.S.
        Haben Sie eigentlich unsere lustigen Charakterisierungen durch @ Bella vor ein paar Tagen gelesen?
        Würde ich übrigens keineswegs so sehen, dass Sie hier den “Proletarier” geben.
        Für Leute wie @ Bella ist wahrscheinlich auch schon ein Handwerksmeister oder gar ein Ingenieur “proletarisch”, weil er einer konkret-physischen Wertschöpfung nachgeht, statt nur Gedanken zu produzieren.

        Bemerkenswert fand ich auch, dass sie einerseits schrieb, unsere Texte seien zu lang, sodass sie diese höchstens überfliege, aber andererseits doch sehr wach wahrgenommen hatte, dass ich irgendwann mal Ernst Jünger erwähnt hatte.

        Gruß

        1. Hallo Herr Wirth,

          Kontaktschuld ist auch nichts anderes als eine neue Version von “Kauft nicht bei Juden”. Wer so argumentiert ist schon ziemlich stramm Richtung totalitärem Denken unterwegs. Gilt seit Corona ja auch für Demonstrationen. Wenn dort die falschen Leute teilnehmen, dann gilt die Demonstration als nicht unstatthaft. Ich höre auch Musik oder sehe Filme von Leuten die mir politisch so gar nicht zusagen. Und ich rede auch mit Außenseitern, sei es nun aus politischen oder anderen Gründen.
          ______
          Nein habe ich nicht gelesen. Bella gehört zu den Schreibern, die ich mir nicht mehr antue und niicht unnötig aufwerte, dann müßte ich schon über sie stolpern. Mich stört noch nicht mal der Inhalt. Der ist zwar auch daneben, aber Bella finde ich unerträglich redundant, wie eine Schallplatte die hängt. Da sind noch so ein paar im Forum unterwegs, die scheinbar eine Mission verfolgen. Sollen Sie machen, ist wie mit unerwünschter Werbung, die landet bei mit auch ungeöffnet im Altpapier und die beantworte ich auch nicht.

          Mich stört dias Etikett Proletarier nicht. Meine Herkunft ist einfach, ich bin aber stolz auf meine Eltern. Obwohl die zu ganz anderen Bedingungen arbeiten mußten als heute üblich, haben Sie mir als Kind nie vermittelt arm zu sein. Ich wüßte auch nicht, warum meine Herkunft oder meine Arbeit eine Schande sein soll und eigentlich müßten Leute wie Bella mich dann ja sogar respektieren, denn angeblich geht es Linken doch um die Arbeiter und deren soziale Teilnahme. So ein Mist aber auch, wenn der Arbeiter sich dann ganz andere Wahrnehmungen erlaubt. Da sieht man dann wieder wie ernst Sozialisten ihre eigene Ideologie nehmen, wenn sie diese selber in der Realität leben müssen.

          Sie Herr Wirth auf Ihre Art, ich auf die meine sind hier schon Abweichler und die werden immer beobachtet und gelesen. Mir ist mal aufgefallen, daß der aquadraht doch immer wieder mal auf mich Bezug nimmt, obwohl er geschrieben hat, ich sei ein Troll und man dürfe mich nicht füttern. Wenn es keine Abweichler in Foren geben würden, was hätte die Mehrheit dann anderes zu tun als sich selbst auf die Schultern zu klopfen?

          Was die Länge der Texte angeht, wenn wir zwei uns im Gespräch befinden, was geht dann andere die Länge unserer Texte an? Da sehe ich aber ganz andere Leute vorne und vor allem kommt es ja auf den Inhalt an. Wir zwei gehören zudem zu den Leuten die hier präzise schreiben und nicht in verschurbelter inhaltsleerer Sprache, wie Karl Popper es nennen würde. Jedenfalls ich lese Sie gerne und habe aus Ihren Beiträgen auch schon einiges mitgenommen. Natürlich haben wir auch andere Ansichten, was ich als normal empfinde.

          Gruß

          1. Hallo Majestyk,
            wünsche Ihnen einen guten Vormittag gehabt zu haben.
            Heute habe ich mal etwas mehr Zeit.

            Zur sog. „Kontaktschuld“:
            Ich sehe das auch so. Wer auf diese Weise politisch Andersdenkende ausgrenzen will, bewegt sich auf totalitären Pfaden. Die Frage ist, ob so jemand das erkennt.

            Es ist übrigens kaum zu widerlegen, dass diese Methode in erster Linie durch Angehörige des linken Spektrums praktiziert wurde und wird. Für die alten monarchistischen Eliten (vor 1918) war sie unnötig, da sowieso klar war, wer die Macht im Staat hat. Und aus Sicht der Nationalsozialisten wäre Ausgrenzung eine zu eher zu harmlose und langsame Methode gewesen, die nicht radikal genug zu raschen Ergebnissen geführt hätte.

            „Ich wüßte auch nicht, warum meine Herkunft oder meine Arbeit eine Schande sein soll und eigentlich müßten Leute wie Bella mich dann ja sogar respektieren, denn angeblich geht es Linken doch um die Arbeiter und deren soziale Teilnahme.“

            Absolut richtig!!! Seien Sie stolz auf sich und Ihre Eltern! Meine Eltern waren übrigens auch keine Intellektuellen oder reiche Erben, die vom Vermögen lebten.

            Da spiegelt sich das alte Problem der Linken, dass ihre Führungskader (mit Ausnahme der DDR) eben selbst mit eigener Hände Arbeit nicht viel im Sinn hatten, sich andererseits aber anmaßten, für andere („Werktätige“, „Proletarier“, „Arbeiter und Bauern“) entscheiden zu können, ja zu müssen.

            „Was die Länge der Texte angeht, wenn wir zwei uns im Gespräch befinden, was geht dann andere die Länge unserer Texte an?“

            110%ige Zustimmung! Ein Antwortkommentar betrifft ja in erster Linie den direkten Empfänger und nicht sonstige Mitleser (obwohl die das natürlich dürfen).

            Zur Meinungsbandbreite:

            Ein Ganzes besteht immer aus mehreren Teilen.

            Das betrifft das Ganze der Wahrheit ebenso wie das Ganze einer Gesellschaft oder eines Waldes.
            Wer Cancel Culture betreibt oder andere Auffassungen nicht zur Kenntnis nehmen will – und naiverweise glaubt, dass sie dann auch aus der Welt wären, wenn er sie unterdrückt – der will immer einer Teil der nun mal vorhandenen vorhandenen Wirklichkeit ausgrenzen. Im Grunde kindliches Denken! Bei erwachsenen totalitäres Denken.
            Hinzu kommt, dass das aber auch nicht funktioniert! (Das zu begreifen, setzt allerdings eine gewisse Lebenserfahrung voraus.)

            Die Chinesen sind in dieser Hinsicht klüger als wir, denn mit ihrem Yin & Yang – Konzept haben sie verstanden, dass jede Ganzheit aus zwei unterschiedlichen Gegenpolen gebildet wird.
            (Übrigens aus zwei – und nicht aus drei oder 72, was im Hinblick auf die „queere“-Fraktion anzumerken ist.)

            Eben diese Weisheit fehlt vielen im Westen und so neigen sie zur Verabsolutierung von Standpunkten und sind dann baff erstaunt, wenn auf die Überbetonung eines Aspekts anschließend – scheinbar unbegreiflich – der Gegenpol desto stärker in Erscheinung tritt.

            Bis bald wieder
            viele Grüße

  8. Falls ich mich richtig erinnern kann, wurde damals in meinem Kindergarten noch richtig gespielt. Aber was ich seit mehreren Jahren über Deutschland lese, erinnert mich sehr an Boulevard, nichts aber rein gar nichts beschäftigt sich mit den real vorhandenen Probleme der Nation. Anstattdessen werden tiraden manifestiert, durchlebt die an verkorksten Hollywood Produktionen erinnern.
    Hat das Land nicht elementarere Probleme zu lösen?
    Hat dieser ‘Scheissschornalusmus’ nichts mehr anderes im petto, ausser Leute für Kontakte zu defamieren übrig?
    Was in den letzten ’10’ Jahren geschehen ist,ist an Erbärmlichkeit kaum zu überbieten.
    Arg ist, das sich das durch etliche Instanzen innerhalb einer Gesellschaft vorzufinden ist.

  9. Hm wahrscheinlich wusste Herr Schmidt einfach nicht, dass es sich um Aussortierte Personen handelte, da sie ja nicht mit einer Armbinde oder ähnlichen Sachen gekennzeichnet waren.

  10. Öhm, wo ist er denn, der Aufschrei? Dieser t-online Artikel ist es mit Sicherheit nicht. Der berichtet ganz einfach über das Vorgefallene , ohne die geringste Wertung. Ich finde keinen einzigen Kommentar, der Schmidt verurteilt. Dass er dort war, sagt eigentlich nur, dass er weiß, wo es gutes Essen gibt. Dafür ist gesorgt, wenn der Chef bei der SVP ist. Das ist die Milliardärspartei.

    Unser Roberto sieht natürlich sofort eine Hatz gegen Rechte und das hat seinen Grund. Nehmen wir diesen Matussek: wie Katholiken eigentlich immer, sieht er von allen Seiten hungrige Löwen auf sich zurennen. Und auf arme diskriminierte Rechte, das wird einfach übertragen. Die Behauptung, verfolgt zu werden zum Beweis der Richtigkeit der eigenen Ansichten. Da ist aber ein Logikfehlerchen drin, das müsste der Christenheit nach über 2000 Jahren mal jemand sagen. Man kann verfolgt werden und trotzdem falsch liegen.

    Matussek kann man durchaus als den Dirigenten des rechten Opferorchesters sehen. Was wäre von denen übrig, wenn das wegfiele? Wenig. Und sie wissen genau, dass keine Löwen kommen, sondern dass sie in diesem Staat immer mit Samthandschuhen angefasst werden. Daher das Gejammer aus geringstem Anlass. Roberto natürlich vorneweg.

    Der Herr auf der anderen Seite ist Hans-Georg Maaßen. Dass man nicht so nichtsahnend in die Kamera grinst, wenn der neben einem steht, das hätte ja durchaus jemand sagen können. Auch das unterblieb.

  11. Ich würde dir raten den Artikel nochmal zu lesen. “Ohne die geringste Wertung” ist nicht haltbar. Aber für einen T-Online Artikel zumindest sehr subtil…

  12. Aussortieren. Und was macht man mit denen? Sind die nicht eigentlich Ausschuß, der weg muss. So in den Müll?
    Klaas Dingsda treibt die Menschenfeindlichkeit.

    1. Schlimm genug das Unterhalter wie Harald Schmidt, Elmar Hörig,,, nicht mehr modern sind, haben sich wohl zuwenig an die aktuelle Lage angepasst, Jetzt ist die Zeit von angepassten Moderatoren wie Joachim Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. Da die Bildung immer mehr unmoderner wird, hat damit anscheinend niemand Probleme. Ein Glück das ich die Glotze bei mir abgeschaft habe, so passiert es mir nicht mehr das ich ausversehen bei denen vorbei zappe.

  13. Irgendwann werden die Aussortierten die neue Mehrheit stellen.
    Und dann werden sie die Anderen, nun ja, einsortieren.
    Und das gucke ich mir dann an…

  14. Nazis … ach ja, ich darf sie so ja nicht mehr nennen, da das zu Missverständnissen führt, dann sind es eben Satanisten, so sehen die Shows zumindest aus.
    Jedenfalls haben die schon immer selektiert.

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