Ganz schön Panne

platter Fahrradreifen
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Immer wieder gibt es Pannen bei Regierungsflugzeugen. Aktuell jetzt beim Außenministerinnenbomber. Diese Pannenserie ist Deutschland in Reinkultur. Ein Kommentar.

Da die Landeklappen von Annalena Baerbocks Regierungsflieger nicht funktionierten, steuerte die Maschine zurück zum Startort Abu Dhabi. 80 Tonnen Kerosin wurden dabei fast klimaneutral in die Atmosphäre geblasen, weil das Flugzeug für eine Landung sonst zu schwer gewesen wäre. Die Weiterreise in die Pazifik-Region muss nun warten – ein Probeflug missriet auch, abermals 80 Tonnen Kerosin für die frische Luft waren die Folge. Wir können uns vorstellen, wie traurig es für die Menschen im und am Pazifik, in Australien, Neuseeland und Fidschi sein muss, dass Deutschlands liebster Exportschlager zunächst nicht ankommt.

Die Tagesschau berichtete natürlich darüber. Sie sprach vom unterdrückten Ärger der Chefdiplomatin. Und von einem wortkargen Piloten in Erklärungsnöten. Zudem listete sie allerlei Pannen auf, die deutsche Regierungsflugzeuge schon hatten. Es sind etliche, seit Jahren ist deutsches Regierungsmaterial pannensicher, was heißt: Die Panne kommt sicher.

Der Pannenflieger ist Deutschland

Diese »Pannensicherheit«, man muss es mal anerkennend sagen, ist vielleicht die einzige Bürger- und Alltagsnähe, die sich Deutschlands politische Kaste noch gönnt. In allen Bereichen haben sie sich entfernt, der Respektskanzler wusste ja vor Zeiten nicht mal sicher, was so ein Liter Benzin kostet – und die Wärmepumpenpläne des Wirtschaftsministers zeugen auch nicht gerade von Ahnung, was die realen Lebensverhältnisse der Menschen betrifft. Das ist Usus geworden, die Politik weiß, dass es ein Volk gibt – wer das ist, wie es lebt, was es verdient, kann sie aber nicht beantworten.

Aber eine letzte Bastion der Bürgernähe ist geblieben: Der Pannenflieger. Er ist das Objekt, das ein Bild vom zeitgenössischen Deutschland vermittelt. Jenem Deutschland, in dem zu spät gekommene Züge ein Grund zur Freude sind, denn es hätte auch schlimmer kommen, das heißt: nicht kommen können. Der Pannenflieger steht sinnbildlich für marode Straßen, fehlende Gleise, zu wenig Personal in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Pflegeheimen. Für Stadtteile, die niedergehen und unbetretbar werden.

Wenn sich ein deutscher Politiker in so ein Flugzeug setzt, erlebt er das, was Bürgerinnen und Bürger in diesem Land, das beste aller Zeiten angeblich, jeden Tag mehrfach und in Dauerschleife erleben müssen: Ausfälle, Verschleiß, Abnutzung – und warten, warten und nochmals warten, Unsicherheit und das Verwerfen der eigentlichen Pläne.

Die da oben

Wir sollten überhaupt kein Interesse daran zeigen, dass Deutschlands Vertreter besser und sicherer durch die Welt tingeln. Nein, es ist richtig, dass sie von Panne zu Panne eilen. Das erdet sie vielleicht. Und es zeigt der Welt, wie Deutschland wirklich ist: Ein Schatten seiner selbst, ein im Verfall befindlicher, aber noch immer als Wirtschaftsmacht gefeierter Koloss, der nicht kann, weil er nicht will – der Sondervermögen für Kriegsgerät schafft, aber nicht für die Fronten des Alltags, an denen sich die Menschen aufreiben.

Der Pannenbomber ist gewissermaßen der Mercedesstern des heutigen Deutschland, die Kühlerfigur des Zeitgeistes. So ist Deutschland, liebe Welt! Es ist überfordert, schlampig, im dauernden Notfallmodus, gestresst und der Resignation übergeben. Wo beschwert sich denn heute noch jemand über die Bahn? Kommt sie spät, kommt sie nicht, winken Fahrgäste – die dann unter Umständen nicht mal welche sind – ermüdet ab und sagen »Die Bahn halt, kennt man ja …«

Dass diese Flieger im Pannendauerdienst die letzte Bürgernähe sind, die sich jene gönnen, die über unseren Köpfen schweben, wo doch ihr Platz zu unseren Füßen wäre, ist an sich traurig. Denn es zeigt auch: Die Traumwelt der Hochwohlgewählten ist noch immer viel zu groß. Manche Minister und Abgeordnete fliegen ja gar selten, zumal in Regierungskisten; sie kommen also gar nicht in den Genuss bürgernaher Realitätszuführung. Wer die Pannenserie jetzt abschaffen will, hilft bei der Etablierung der lückenlosen Traumwelt für jene, die es ablehnen, wenn wir sagen »die da oben« – kein Wunder, sie sind ja auch selten da oben, sondern immer öfter unten, an Flughäfen und atmen durch, weil sie einem Absturz gerade noch entgangen sind.

(Roberto De Lapuente)

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46 Kommentare

    1. Und dann? Dann wird sie von jemanden ersetzt, der genauso schlimm ist. Nur da besteht die Gefahr, dass ein möglicher Nachfolger intelligenter ist. Und damit noch gefährlicher.
      Im Augenblick läuft doch alles super, wenn es so weitergeht wird Deutschland nie wieder eine Gefahr für die Welt sein und die Deutschen werden wieder lernen müssen, dass der wichtigste Kampf in ihrem Leben der Klassenkampf bleibt. Wer das nicht lernt, kommt unter die Räder.

  1. Ich nehme alles, was ich jemals negatives über künstliche Intelligenz
    gesagt habe, zurück. Wenn die schon älteren Schaltkreise des Airbus
    es schaffen, unsere Chaoten Aussenministerein von weiteren ünsäglichen
    Aussagen im Ausland abzuhalten, kann man hoffen, das eine KI auch einmal
    das Drama im Regierungsgebäude beendet.

  2. Schöne Glosse, Herr De Lapuente. Wenn mir beim Lesen nicht das Lachen im Halse stecken bleiben würde, weil auch ich tagtäglich die Bilder eigener Erlebnisse in einem verschlissenen und erschöpften Land registriere, hätte ich vielleicht Mitleid mit diesem fehlgeschlagenen Export unserer obersten Außendienstlerin. 16 Jahre eine ruhige Hand und dann ein Wumms nach dem Anderen. Wer hätte gedacht, dass es dann alsbald kracht?

  3. Tja, wenn Prüfungen, Wartungen und Gutachten nur unsorgfältig durchgeführt werden (wie unter Umständen bei den Regierungsfliegern passiert ist und damit etwaige notwendige Reparaturen hinausgezögert wurden), dann wird so etwas wie bei der misslungenen Australienreise der Außenministerin halt irgendwann passieren¹.

    Natürlich kann eine Unsorgfältigkeit in einigen Fällen auch dadurch erklärt werden², dass es Arbeitsverdichtung (zur Erhöhung der Produktivität) gibt, und wenn eben ein fixes Pensum oder fixe Zeitvorgaben für gewisse Prüfungen, Wartungen (oder Gutachten) gibt, es häufig eben nur die Wahl gibt, ob man nun eher oberflächlich (und damit schnell) oder gründlich (aber damit zu langsam bzgl. der Vorgaben) die Prüfung oder Wartung durchführt (bzw. das Gutachten anfertigt).

    Klar auch ein zu spätes instandhalten, reparieren oder ersetzen von Infrastruktur, Fahrzeugen oder anderen Gegenständen führt zu Problemen.

    Aber man muss halt auch verstehen², dass es natürlich aus Sicht des kurzfristigen Profits (oder “Profitgier”) das Vorgehen durchaus profitabler ist, wenn man mit Wartungen, Reparaturen, Ersatz oder Instandhaltung solange wie möglich wartet (und hofft, dass nichts passieren wird bzw. wenn was passiert, dann in Summe der Schäden durch das sehr späte reparieren etc. nun niedriger ist als die Kosten die man durch das lange Warten eingespart hat) bzw. nur rudimentäre (oder unsorgfältige) Prüfungen durchführt (bzw. unsorgfältige Gutachten anfertigt, da dieses natürlich kostengünstiger (bzw. eher billiger) ist.

    ps. Die Aussenministerin sollte sich nicht über die abgebrochene Australienreise aufregen, sie sollte eher überlegen, dass bei Durchführung der Reise mit dem Flieger es ansonsten doch durchaus zu einer Notlandung (oder kontrollierten Absturz) der Maschine Mitten im Ozean hätte kommen können, was dann dazu hätte führen können, dass Sie nicht mehr ihre feministische Aussenpolitik hätte durchführen können (womit Sie schon so manche Staaten in der Vergangenheit beglückt hatte).

    ¹) Da hätte die deutsche Frauennationalmannschaft gar nicht in der Vorrunde ausscheiden müssen, um einen Besuch der feministischen Außenministerin bei der “Mannschaftin” in Australien aus dem Weg zu gehen.

    ²) Womit verstehen hier nicht mit gutheißen gleichzusetzen ist.

    1. Eine “Notlandung” mitten im Ozean ist eigentlich immer eine “Notwasserung”… (ausser, das Flugzeug ist für Landungen auf dem Wasser ausgelegt) 😉
      Als solche würde sie aber zweifellos die Chance auf einen Personalwechsel an der Spitze des AA erhöhen, da risikoreicher als eine tatsächlich Notlandung.

  4. Ich will mich jetzt nicht über meinen Pannensonntag mit der Deutschen Bahn beschweren – 4 Stunden für 60 km – wenigstens mussten keine 160 Tonnen Kerosin abgelassen werden. Das ist doch Positiv.

      1. Da hatten wir ja Glück, denn wir standen in einem Bahnhof, und der Lockführer ließ bis zur Weiterfahrt alle Passagiere draußen auf dem Bahnsteig herumspringen.

        1. Vor kurzem waren wir auf einem Firmenausflug in Köln und wollten um 19 Uhr 45 nach Hause fahren. 19 Uhr 30 waren wir auf dem Bahnsteig und 20 Uhr 30 ging es los. Auf dem anderen Gleis lagen ein Zug für Brüssel und einer für Aachen. Die lagen schon da, als wir kamen und als wir losfuhren, lagen sie immer noch unbeweglich und warteten.
          Aber alle 10-15 Minuten kam ein Pulk von Fahrgästen in Panik angerannt und enterte die beiden Züge. Es war sehr erheiternd und geradezu filmreif welche Anstrengungen die Fahrgäste unternahmen, um schnellstmöglich die immobilen Züge zu erreichen.

  5. @ PfefferundSalz:

    1. Deutschland war nie eine Gefahr für die Welt, die geht zum einen nicht so schnell kaputt und gefährdet war höchstens die politische Stabilität in Europa, wobei noch zu klären wäre, was nun wirklich der Auslöser war. Deutschland ist in Polen einmarschiert und später in die Sowjetunion, daraus alleine wäre noch kein Weltkrieg entstanden. Und wir wollen mal nicht vergessen, daß die Sowjetunion gerade mal 14 Tage später ebenfalls in Polen eingefallen ist, was die westlichen Alliierten nicht davon abgehalten hat sich wegen Polen mit den Sowjets zu verbinden und deren Einmarsch schlichtweg zu ignorieren, was bis heute nachwirkt.

    2. Waren es absolut instabile innere Zustände, die auch durch fremde Einflußnahme herbei geführt wurden, die Deutschland in den Totalitarismus abdriften ließen und überhaupt erst eine Situation schufen in der man Hitler in die Nähe der Macht ließ. Der hat sich die ja nicht genommen, sie wurde ihm auf dem Präsentierteller dargeboten. Und die Lethargie mit der die Menschen das hingenommen haben kann man nur verstehen, wenn man die Vorgeschichte, die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Angst vor einem kommunistischen Umsturz berücksichtigt. Schließlich war die SA nicht die einzige Schägertruppe auf den Straßen, da gab es noch Rotfront, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold oder Stahlhelm. Demgegenüber hat heute die Antifa eine Monopolstellung.

    3. Steuern wir schon längst wieder auf totalitäre Verhältnisse zu. Nur weil Deutschland vermeintlich militärisch nicht so stark ist bedeutet das noch lange nicht, daß die Situation nicht gefährlich ist. Ideologen ist alles zuzutrauen, einen Probelauf gab es ja schließlich schon in den letzten Jahren, derzeit führt man wieder Krieg bis zum Exzeß und auszuschließen ist diesbezüglich gar nichts. Hinzu kommt, Deutschland reißt Europa gerade wirtschaftlich mit in den Abgrund, die invasive Masseneinwanderung wird Europa nachhaltig mehr verändern als durch Kriege möglich gewesen wäre. Welche Umwälzungen und Konflikte dies birgt ist nicht mal ansatzweise abzusehen.

    4. Kann man sich als sozial denkender Mensch wohl kaum an zunehmender Armut erfreuen, nur weil das aus einer verqueren Denkweise heraus als politisch nützlich erscheint. Wer die Heimat liebt wünscht sich, daß es den Menschen in der Heimat gut geht. Was ich hier lese ist nichts anderes als “von außen einhegen, von innen ausdünnen und das Geld an alle anderen verteilen, Hauptsache die Deutschen haben es nicht” nur in anderen Worten.

    5. Der wichtigste “Kampf” im Leben ist es sich im Leben zu behaupten, den eigenen Platz im Leben zu finden, sich zu entwickeln und für die eigene Familie dazusein. Wer das beherzigt braucht keinen Klassenkampf, der denkt aber auch nicht in solchen marxistischen Kategorien. Vor allem erkennt jeder nicht ideologisch denkende Mensch, daß die derzeitigen politischen Herren eben genaus aus dieser Mottenkiste stammen, nur eben mehr Mao als Stalin, aber der profitierte ja auch vom Leih- und Pachtgesetz.

    1. “Deutschland war nie eine Gefahr für die Welt, die geht zum einen nicht so schnell kaputt und gefährdet war höchstens die politische Stabilität in Europa, wobei noch zu klären wäre, was nun wirklich der Auslöser war.”
      In der Tat sind wirtschaftlich starke Staaten immer eine Gefahr für die Welt, und Deutschland gehört dazu. Man hat dies z.B. bei der Rolle, die Deutschland bei den Jugoslawienkriegen gespielt hat, gut gesehen, aber auch der Ukrainekrieg wäre ohne Deutsche Mithilfe nie so geschehen. Politische Stabilität hat Deutschland auch nie gebracht, wir erinnern uns nur einmal an die Niedriglohnpolitik von Schröder welche Frankreich unter Deruck gesetzt hat und die Rolle, die Merkel 2008 bei der Krise in Griechenland gespielt hat. Das war eine enorme Destabilisierung der EU. Von VdL, die auf Deutschlands Betreiben die EU in Richtung Diktatur gelenkt hat, will ich gar nicht schreiben.

      “Waren es absolut instabile innere Zustände, die auch durch fremde Einflußnahme herbei geführt wurden, die Deutschland in den Totalitarismus abdriften ließen und überhaupt erst eine Situation schufen in der man Hitler in die Nähe der Macht ließ. ”
      Stimmt zwar, aber die Vorgeschichte war halt auch, dass Deutschland sich ein paar Jahre zuvor als Großmacht in Europa auf einen Krieg eingelassen hat, den es verloren hat. Ohne den Krieg wäre es nicht zur Machtergreifung gekommen.

      “Steuern wir schon längst wieder auf totalitäre Verhältnisse zu. Nur weil Deutschland vermeintlich militärisch nicht so stark ist bedeutet das noch lange nicht, daß die Situation nicht gefährlich ist. Ideologen ist alles zuzutrauen, einen Probelauf gab es ja schließlich schon in den letzten Jahren, derzeit führt man wieder Krieg bis zum Exzeß und auszuschließen ist diesbezüglich gar nichts. Hinzu kommt, Deutschland reißt Europa gerade wirtschaftlich mit in den Abgrund, die invasive Masseneinwanderung wird Europa nachhaltig mehr verändern als durch Kriege möglich gewesen wäre. Welche Umwälzungen und Konflikte dies birgt ist nicht mal ansatzweise abzusehen.”
      Wir haben längst diese Verhältnisse, nur betreffen sie bisher noch nicht alle Bürger.
      Und ja, es wird Umwälzungen geben, aber was soll die Alternative sein? Weitermachen wie bisher und in der Stagnation leben? Veränderungen bieten auch immer eine Chance. Russland ist aus der Perestrojka auch gestärkt herausgekommen. War scheiße für die Russen, aber das sind Umwälzungen immer.

      “Kann man sich als sozial denkender Mensch wohl kaum an zunehmender Armut erfreuen, nur weil das aus einer verqueren Denkweise heraus als politisch nützlich erscheint. ”
      Will doch jeder so haben. Der Wille des Volkes wird alle 4 Jahre genau aufgezeigt. Die Mehrheit will, dass das genau so weitergeht. Und mal ganz ehrlich, warum sollte mich das stören, wenn die deutschen Weicheier ein bisschen weniger zu fressen haben. Solange kaum einer das Maul aufmacht, solange scheint ja alles OK zu sein. Auch du scheinst ja den Oberherren USA toll zu finden, warum stört dich dann also das Programm?

      “Der wichtigste „Kampf“ im Leben ist es sich im Leben zu behaupten, den eigenen Platz im Leben zu finden, sich zu entwickeln und für die eigene Familie dazusein. Wer das beherzigt braucht keinen Klassenkampf, der denkt aber auch nicht in solchen marxistischen Kategorien. ”
      Familie? Die kann sich heute kaum mehr einer leisten. In meiner Firma gibt es von 15 Leuten gerade einmal einen, der verheiratet ist und einen, der ein uneheliches Kind hat. Der erfolgreiche Klassenkampf ermöglicht es erst die materiellen Ressourcen zu besitzen, eine Familie zu gründen (jedenfalls wenn man nicht ein Youtube Star ist).
      Konservative wie du scheinen nie zu verstehen, dass man für Dinge, die man macht, eine Motivation braucht. Warum glaubst du, will heute kaum einer mehr eine verantwortliche Position, 40 Stunden arbeiten oder gar einen Führerschein machen? Die Antwort ist klar – wofür braucht man das? Ohne eine Perspektive, die über das eigene Leben hinausgeht, braucht man keine großen Pläne machen, da ist YOLO (you live only once) die klügere Alternative.
      “die derzeitigen politischen Herren eben genaus aus dieser Mottenkiste stammen, nur eben mehr Mao als Stalin, aber der profitierte ja auch vom Leih- und Pachtgesetz.”
      Eigentlich ist die aktuelle Mottenkiste, die aufgemacht wurde, die der römischen Aristokratie. In der spätrömischen Gesellschaft verarmte nämlich die Bevölkerung so stark, dass keiner mehr die Motivation hatte den Staat zu verteidigen, weswegen immer mehr Söldner angeheuert wurden. Aber dafür gab es Leute, die so reich waren, dass sie sich vor den heutigen Oligarchen nicht verstecken müssen.

      1. @ PfefferundSalz:

        “In der Tat sind wirtschaftlich starke Staaten immer eine Gefahr für die Welt,”

        Pauschalaussage. Hätte ich gerne mal am Beispiel Japan, Schweden oder Südkorea erklärt und wüßte dann auch gerne ob das auch für Rußland oder China gilt.

        “was soll die Alternative sein?”

        Gegensteuern, sowohl jeder für sich persönlich durch umdenken und dann in dem man national andere Schwerpunkte setzt, Bildung und Familie zum Beispiel.

        “Veränderungen bieten auch immer eine Chance.”

        Dann sagen Sie das mal den Klimaklebern. Ist mir aber auch zu pauschal und hat was von Casinomentalität. Sagt sich auch leichter, wenn man selber nicht betroffen ist.

        “Russland ist aus der Perestrojka auch gestärkt herausgekommen.”

        Zunächst wohl kaum und dann wurde auch ziemlich viel revidiert. Der Aufschwung Rußlands erklärt sich ja vor aus allem aus staatlicher Untersützung, dessen Rohstoffreichtum und eben genau die Lücke die der schwächer werdende Westen gelassen hat. Inwiefern dieser Aufschwung als Juniorpartner und militärischer Bodyguard Chinas langfristig sein wird bleibt abzuwarten.

        “Die Mehrheit will, dass das genau so weitergeht.”

        Die Mehrheit will das ganz klar nicht. Wäre die AfD nicht als Schwarze Peter abgestempelt, in fast keiner Wahl hätte das linke Lager in den letzten Jahren gewinnen können. Die vermeintlich bürgerlichen Parteien errreichen meist die Mehrheit, nur sind FDP und CDU/CSU eben inzwischen Mogelpackungen und koalieren lieber mit rot oder grün. Deutschland könnte heute auch von CDU/CSU, FDP, AfD regiert werden, hätte die FDP keinen Wählerverrat begangen und dann sähe so manches schon wieder anders aus. Möglich ist das alles aber nur durch manipulierte, gekaufte und völlig gleichgeschaltete Medien.

        Bei den relevanten Themen hat doch in der Vergangenheit nie die Mehrheit entschieden, die Minderheit war nur lauter und wurde medial verstärkt, siehe Kernkraftgegner, Willkommensbürger, Klimajünger oder Pandemiehysteriker.

        Die Mehrheit würde vermutlich gerne wieder Ende der 80er, Anfang der 90er leben nur halt mit Smartphone.

        “Auch du scheinst ja den Oberherren USA toll zu finden”

        Habe ich wo genau gesagt? Sind Unterstellungen jetzt Argumente?

        Gesagt habe ich, mehrfach sogar, eigentlich schon Jahre, daß Deutschland nur bedingt souverän ist und dieser Umstand eigentlich mit der Wiedervereinigung hätte revidiert werden müssen, sich aber der Irrsinn der Zeit nicht durch den Hegemon an sich, sondern durch dessen innerern Zustand erklärt.

        Würden wir hier ernsthaft debattieren, dann wäre dies ein Satz dem man zwar nicht zustimmen muß, mit dem man sich aber mal auseinander setzen kann.

        Und für meine positive Sicht auf amerikanische Ideen wie deren Verfassung und Bill of Rights bin ich nicht bereit mich zu rechtfertigen. Es ist traurig, wie jene Ideen negiert und mit Füßen getreten werden.

        “Ohne eine Perspektive, die über das eigene Leben hinausgeht, braucht man keine großen Pläne machen”

        Das ist Null-Bock oder No Future. Was die Zukunft bringt verrät nicht einmal der Blick in die Galskugel, aber generell gilt, wer was kann, kann auch sein Leben gestalten. So ein bißchen ist halt schon ein jeder seines Glückes Schmied. Und das man sich Familie mal so gar nicht leisten kann stimmt ja so auch nicht. Wer ja vor allem keine Kidner mehr bekommt sind ja jene, die es sich sehr wohl erlauben könnten, aus egoistischen Motiven keine mehr bekommen. Der Feminismus ist hieran auch beteiligt.

        Im Grunde ist das Nihilismus in Reinkultur und Resultat eines inneren Defizits, sowohl der Menschen die so leben als auch der Gesellschaft die aus eben diesen Menschen besteht. Und auch das kam ja nicht über Nacht, sondern wurde gemacht. Kann der Kapitalismus oder Geld allein auch nicht für verantwortlich sein, die Japaner leben ja auch nicht komplett so, nicht mal alle Amerikaner, was jeder weiß, der sich mal ins Landesinnere wagt. Die Ungarn scheinen auch nicht so leben zu wollen und wie mir scheint auch nicht die wirtschaftlich aufblühenden Russen, die ja nicht frei sind von Oligarchen.
        Und selbst bei mir am Rand der Eifel, bzw. derzeit in Thüringen lebt noch lange nicht die Mehrheit so, scheint vor allem ein urbanes Phänomen zu sein und auch eher in einem bestimmten politischen Milieu.

        Rom scheiterte an Dekadenz, erst die Dekadenz, dann der Machtverlust, dann die Verarmung, so ist die kausale Reihenfolge. Wer aufhört nach etwas zu streben, wird irgendwann auch aufhören etwas zu sein. Die Parallelen sind natürlich da, die 68er Erziehung die Kindern vermittelt, daß der Lehrer eh ein Idiot ist und man dem auch nicht zu gehorchen hat, wenn dann noch der kleine Ben Louis zur Pussy erzogen wird braucht man sich nicht wundern, wenn der vom Hassan eins auf die Nase bekommt und Hassen ungefragt das Röckchen von Lara Sophie lüftet.

        Weder Wohlstand, noch Lebensqualität gibt es dauerhaft auf Kredit, dafür muß man etwas tun.

        Veränderung gibt es immer, was gerade abläuft ist aber keine normale gesellschaftliche Entwicklung, das ist gezielte Sabotage und diesbezüglich fallen mir keine historischen Parallelen ein, am ehesten noch die Illias mit dem Fall Trojas, aber das ist keine belegte Geschichte, sondern eine Erzählung.

  6. So etwas wie einen Airbus besitze ich zwar nicht aber damit Pannen deutscher Produkte im meinem Haushalt nicht mehr vorkommen habe ich bereits vor vielen Jahren einen Großteil durch zuverlässige japanische/südkoreanische Geräte ersetzt und die funktionieren bisher tadellos. Das Automobil aus deutscher Produktion musste auch vor 7 Jahren dran glauben und seitdem läuft der Japaner ohne Mangel.
    Deutschland hat in vielen Bereichen einfach nur fertig.
    Es gibt Länder (Japan, Schweiz) in denen viele Sachen noch sehr gut funktionieren und deren Produkte auch wirklich eine 1A Qualität besitzen und langlebig (zuverlässig) sind. Deutschland und seine Produkte entfernen sich davon immer weiter.

    1. Ich habe gerade an den Taurus Marschflugkörper gedacht. Hätte ich in
      der Ukraine etwas zu sagen, würde ich dankend auf das Teil verzichten.
      Man stelle sich vor, ein Mitarbeiter des Herstellers war ein Fan von 2001.
      Odyssee im Weltraum und hat eines der fliegenden Bomben Hall genannt.
      Und Missile Hall kommt. intelligent wie er sein könnte, ins Grübeln. Denkt
      so vor sich hin: Fuckin shitt, ich könnte 500 km schaffen und die regeln mich
      auf 200km ab. Und überhaupt, ich bin ein Bunkerbrecher und will nicht
      in Schulen detonieren. Also just nach dem Abwurf als er so vor sich hin
      missilt, dreht er um und steuert 498 km auf den Bunker von Selenski.
      Wenn der dann in diesem Märchen nicht gestorben ist, fresse ich mein Tablet!

      1. So wie der Leopard nicht wirklich die Wende im Krieg gebracht hat stellt sich die Frage was Taurus bringen soll, welche Antwort Russland liefert und welche Sprosse der Eskalationsstufe nach „MinoTaurus“ bestiegen wird. Diese festgefahrene Situation (Krieg) sollte schleunigst, erst recht durch Diplomatie, gelöst werden aber eine Sprechpuppe wie Bärbock werden die Russen nicht akzeptieren sondern da muss ein ganz anderes diplomatisches Kaliber kommen.

          1. Mist aber auch. Da es unser von der Regierung Klar formuliertes Ziel ist, Russland zu ruinieren, hätten wir Methoden anwenden sollen, die wir gut und erfolgreich beherrschen. Warum schlossen wir keine Verträge mit den Russen, dass wir ihre Infrastruktur reformieren und ausbauen werden? Das hätten sie nicht überstanden. Davon hätten sie sich nie wieder erholt .

            1. Diesbezüglich habe ich auch nie verstanden warum ein Zusammengehen russischer Rohstoffe und deutscher Technologie laut Brzezinski unbedingt vermieden werden muss. Besser hätte man Russland wirtschaftlich nicht ruinieren können zumindest mit der heutigen Technologie aus „Made in Germany“. Die Zusammenarbeit von Russland & China die man nun erreicht hat ist eine ganz andere Dimension.

      2. Der Schiffscomputer hieß HAL! Es sollte mittlerweile bekannt sein, dass dieser Name sich auf eine Company bezieht, deren Name sich durch Verschiebung von HAL im Alfabet um je einen Buchstaben ergibt.

  7. Eigentlich hätte früher ja alles viel schlimmer sein müssen: andauernd wurde an der Marktwirtschaft herum kritisiert und diese als Kapitalismus diskreditiert. Da gab es gar Aussteiger, die nicht mehr mitmachen wollten. Oder jene Spezies, die die Bildzeitung zur Weißglut brachte: den Gammler. Der wollte sein Dasein arbeitsfrei verbringen. Aber: es klappte alles und es flutschte.

    Eine Band namens “einstürzende Neubauten” war sehr beliebt. Solche Einstürze hätte man als wohltuende Anarchie empfunden. Aber es half nichts, der Kapitalismus funktionierte wie am Schnürchen.

    Und jetzt das! Wo all diese Kritik zum Schweigen gebracht wurde, fliegt alles auseinander. Aber vielleicht eben deswegen: eben weil sich der Unmut nicht mehr äußern kann, wird er woanders abgefackelt. Indem schlecht gearbeitet wird. Das würde das Paradoxon erklären.

    Beim Schreiben ist mir ein neuer Bandname eingefallen: “abstürzende Taurusse”. Wär das was?

    1. An Arthur_C (Clark?)

      „Wo all diese Kritik zum Schweigen gebracht wurde, fliegt alles auseinander. Aber vielleicht eben deswegen: eben weil sich der Unmut nicht mehr äußern kann…“

      Gut geschlussfolgert! Diese verinnerlichte Haltung gab es früher, vor 30 Jahren, auch schon. Sie nannte sich `Dienst nach Vorschrift´. Das klingt für die Jüngeren zunächst unverständlich, aber, ein solcher Dienst kostete Zeit, schmälerte die Leistung und brachte das Unternehmen/die Dienststelle um einen möglichen Erfolg.

    2. Die Grundlage der ‘Sozialen Marktwirtschaft’ ist Kapitalismus, viell eher die sog ‘rheinische’ als die angelsächsische Variante. Kapitalismus definiert sich nicht durch Fehlen des Attributs ‘sozial’ oder verschwindet einfach durch Umbenennung. Es geht dabei stets um die Produktionsverhältnisse, also wem die Produktionsmittel gehören.

    3. Wobei die “Neubauten” – wenn auch in einem begrenzten Umfang – internationale Bedeutung erlangten. Nicht so gigantisch wie Rammstein aber dafür waren sie besser. Und Rammstein ist böse.

      Es gab dereinst auch die ” Abstürzenden Brieftauben “, bekannt durch ihren Mega-Welt-Hit “Paderborn”. Past aber eigentlich gut. Wir sortieren uns passend ein: Moskau, Washington, Peking, Paderborn

    4. “Eine Band namens „einstürzende Neubauten“ war sehr beliebt.”

      Gute Idee… mal wieder “Haus der Lüge” hören… ist ja auch “Feurio!” drauf… was passt besser als Soundtrack in diese Zeit?

      Und der PROLOG natürlich:

      “Meint ihr nicht:
      Wir könnten es signieren
      Vielleicht sogar auch resignieren
      Und dieses Land
      Gleich Eintagsfliegen
      Nur noch auf und ab und ab und auf bespielen
      Um später dann zurückzukehren
      Ganz aufgedunsen
      Längst vergessen
      Nur noch kleine Kreise ziehen
      Wir könnten, aber —”

  8. Ich habe deswegen keine Schadenfreude. Vielmehr ist nach dem Sinn dieser ständigen langen Auslandsreisen zu fragen, deren Intention sich auf dem gleichen Niveau befindet wie Baerbocks Auftritte im allgemeinen. Von ökologischen Argumenten ganz zu schweigen. Aber was das betrifft, werden wir sowieso von der verlogensten Partei regiert. Die Dame müsste lernen, dass man auch als Außenminister von seinem Schreibtisch aus arbeiten kann (was für sie offenbar völliges Neuland ist). Und wenn sie mal Raubkunst zurückgibt, muss sie deswegen noch lange nicht mitfliegen, die Wichtigtuerin. Stattdessen dieser teuere und umweltfeindliche Tourismus.
    Übrigens sind so ziemlich alle Museen der Welt voll von Raubkunst. Das meiste dürfte im Louvre aufzufinden sein und in der Eremitage, wo es langsam vergammelt.

    1. Ja aber sie wollte doch zur WM und das Mittwochspiel heute sehen. Als Aussenministerin hat man nicht immer die Gelegenheit dazu. Da kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Und 160 to Kerosin sind eh egal. Klimawandel machen wir sowieso mit unserem teueren und besonders dreckigen Fracking-LNG-Gas.

    2. Am fragwürdigsten war ja die Auslandsreise nach Brasilien, wo sie weder vom Präsident noch vom Aussenminister empfangen wurde – und als einziges offizielles Bild gabs eines mit der Vizeaussenministerin vor der Tür ihres Hauses beim Handshake, ohne PK oder sowas.

      Willkommen war sie dort offensichtlich nicht… so empfängt man sonst höchstens Gäste, die dafür bekannt sind, im Stehendpinkeln bewusst daneben zu zielen.

  9. Nach der letzten Pannenserie wurde zwei neue Airbus A350-941 angeschafft, ein Flieger soll noch in Dienst gestellt werden. Jetzt heißt es schon wieder wir haben Probleme, wieviel neue Airbus sollen noch neu beschafft werden? Jetzt sollen auf einmal die zwei Airbus A340 ausgemustert werden, Airbus wird sich über den nächsten Milliarden Auftrag freuen. Diese ganze Inzinierung ist doch so durchschaubar. Die Bundeswehr bekommt Jahr für Jahr mehrere Milliarden zusätzlich und schafft anscheinend gar nichts mehr, wie leichtgläubig sind da manche?
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article188074897/Regierungsflieger-Nach-Pannen-bekommt-Bundeswehr-drei-neue-Flugzeug.html

    Das Kerosion aus Sicherheitsgründe abgelassen wird ist standard, in der zivilen Luftfahrt interessiert sich niemand dafür. Gleiches wenn bei vor einer Landung auf einem Flugzeugträger Bomben ins Meer abgeworfen werden.

  10. Ich unterstelle, das war Absicht.
    Airbus hat neue Wettbewerber auf dem Markt und das Multinationale Unternehmen gehört saniert, weil zu teuer.
    Wieder werden durch ‘politische Missgeschicke’ tausende ihre Einkünfte verlieren.

    1. Wieso soll die Luftfahrtindustrie darunter leiden, wenn zwei Flugzeuge (Airbus A340-313) ausgemustert werden. Diese wurden von der Bundesregierung gebraucht gekauft. Das von Baerbock genau eines von den beiden benutzt wurde und auf einmal Startprobleme auftretten, ist schon ein wenig komisch. Bei den anderen Mustern gibt es anscheinend kein Problem. Also ist die Vermutung naheliegend das diese sowieso ausgesondert werden sollten. Dem Steuerzahler wird das wieder auf diese Art verkauft. So ist Airbus der nächste Auftrag sicher, somit sind Arbeitsplätze gesichert, anstatt das welche abgebaut werden müßten.

      Aber das sollte langsam klar sein, da diese Methode in der Bundeswehr System hat. Wie sich z. B. bei dem angeblich fehlerhaften G36 gezeigt hat und vielen anderen Waffensystemen. Der gleiche Hersteller bekommt trotz allem den Zuschlag für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr. Wieder ein Auftrag der den Kostenrahmen nicht einhalten wird, aber das ist bei der Bundeswehr inzwischen normal.

      1. Das G36 war in den ersten Serien definitiv nicht einsatztauglich. Was nach nicht mal zwei Magazinen=60 Schuss im Einzelfeuer seinen Haltepunkt auf 50 Meter so stark verliert, das man nicht mal mehr die Klappfallscheibe trifft ist Kernschrott. Die nachfolgenden Varianten haben das durch Austausch des Polymers korrigiert. Zwar nicht so peinlich wie die britische Enfield die fast 10 Jahre Nachbesserung benötigte aber peinlich genug. Das Verkaufsargument für das Playmobilgewehr ist aber anders gelagert. Einführung des billigeren Kalibers 5.56. Änderung der Einsatzdoktrin, also Massenramsch G36 ohne Reservewaffe statt zweites, eingeschossenes G3 in Reserve. Dafür nimmt man gern die Reduzierung der effektiven Kampfentfernung und drastische Reduzierung der Durchschlagskraft in Kauf und tauscht die mechanische Zuverlässigkeit eines beidseitig verriegelnden Rückstossladers gegen einen Hitzestauanfälligen einseitig verriegelnden Gasdrucklader.
        Ich habe sowohl G3 als auch G36 geschossen und vom G36 würde ich bestenfalls die Magazine übernehmen.

        1. “Was nach nicht mal zwei Magazinen=60 Schuss im Einzelfeuer seinen Haltepunkt auf 50 Meter so stark verliert, das man nicht mal mehr die Klappfallscheibe trifft ist Kernschrott.”

          In der Standard Ausstattung gibt es kein so großes Magazin, höchstens 30 Schuss sind üblich. Von 60 Schuss habe ich noch nie gehört, wenn dann gibt es ein Trommelmagazin mit 100 Patronen, aber das wird dann auf einer Lafette montiert. Wer mit dem Gewehr im Einzelfeuer nicht auf 50 Meter trifft, hat das Ziel der Grundausbildung nicht erreicht. Hab mal die A2-222/0-0-4750 verlinkt, auf Seite 101f steht zur G36-S-5 (Grundvoraussetzung zur Bestehung der Grundausbildung), erfolgreiches Bekämpfen eines Zieles auf 150 m, 100 m, 70 m. Wer auf 50 Meter nicht trifft, hat die AGA nicht bestanden. Warst Du überhaupt dort oder betreibst Du nur Basching?
          https://www.reservistenverband.de/wp-content/uploads/2018/05/Zentralrichtlinie-Schie%C3%9Fen-mit-Handwaffen.pdf

          “Änderung der Einsatzdoktrin, also Massenramsch G36 ohne Reservewaffe statt zweites, eingeschossenes G3 in Reserve.”

          Du weißt aber schon das im G36 Kaliber 7,62 x 51 mm Munition eingesetzt wird und im G3 Kaliber 5,56 x 45 mm Munition. Das hieße in Deinem Beispiel zwei Munitionstypen mitnehmen. Mit Kümme und Korn zu schießen ist schwieriger als mit einem Rotpunkt. Mit dem G3 kann in der Nacht nicht geschossen werden, wenn nur das Standard Gewehr genutzt wird. Ich erinnere mich noch daran das für das Nachtschießen vorgeschlagen mit Kreide das Korn zu markieren. Dann konnte man in der Dämmerung noch ein beleuchtetes Ziel bekämpfen. Anders mit der Standard Ausstattung beim G36.

          “Das Verkaufsargument für das Playmobilgewehr ist aber anders gelagert. Einführung des billigeren Kalibers 5.56.”

          Nur zur Ergänzung, warum das Kalibe eingeführt wurde. Nato Kaliber im 7,62 x 52 mm hat ein Problem, das wenn das Projektil nicht auf Widerstand triffft, es zu einem Durchschuß kommt. Wogegen es bei einem 5,56 x 45 mm dazu kommt, das Projektil im Körper sich überschlägt und massive Verletzungen hinterläßt. Was dazu führt das der Soldat schwer verwundet wird und aus dem Vietnam Krieg weiß man, das ein Verwundeter Soldat zwei weitere bindet, die nicht mehr effektiv kämpfen können. Nachteil ist zwar das gegen Schutzwesten, das Kaliber weniger wirkt, aber zur damaliger Einführung war das noch nicht so wichtig. Es hat mehr gezählt das mehr Schuß mitgenommen werden kann und somit der Feind länger nieder gehalten werden kann.

          “Dafür nimmt man gern die Reduzierung der effektiven Kampfentfernung und drastische Reduzierung der Durchschlagskraft in Kauf und tauscht die mechanische Zuverlässigkeit eines beidseitig verriegelnden Rückstossladers gegen einen Hitzestauanfälligen einseitig verriegelnden Gasdrucklader.”

          Quatsch hat sich beim letzten Gerichtsurteil gezeigt:
          https://augengeradeaus.net/2016/09/gerichtsentscheidung-zum-g36-geliefert-wie-bestellt-zusammenfassung/

          “Ich habe sowohl G3 als auch G36 geschossen und vom G36 würde ich bestenfalls die Magazine übernehmen.”

          Höchstens mit einem Nachbau in einem Schützenverein oder beim Spielen mit der Playstation.

  11. Mir ist bei diesem ganzen Disaster das bekannte Ammergauer Volkslied in den Sinn gekommen, dass auch als Kinderlied Verwendung finden kann (zum Mitsingen) und auch als Kanon funktioniert. Der Ammergauer Alpen-Tourismusverein benutzt das auch als Werbung.
    Man könnte den Text natürlich etwas aktualisieren mit einer Zeile der Art “…ob sie aber über Dubai kommt oder Abu Dhabi kommt oder aber gar nicht kommt, ist nicht gewiss.” 😉

  12. Ein sehr schöner Artikel 🙂

    “Da die Landeklappen von Annalena Baerbocks Regierungsflieger nicht funktionierten,…” Ein symbolträchtiger Satz, denn das trifft ja auch für die Politik des Bundesaußentrampels zu. Völlig abgehoben, ohne Bremse, ohne Erdkontakt und ohne Landungsklappen. Völlig losgelöst…

    Vielleicht hätte sie Bahn fahren sollen? Aber die funktioniert ja auch nicht.

    Deutsche Steuer:innenzahler:innen wissen das.

  13. Nicht die “Traumwelt der Hochwohlgewählten ist noch immer viel zu groß”. Vielmehr die, jener idealistischen Untertanen – hier Roberto De Lapuente – , die niemals realisieren, dass dieser demokratische Staat ein Herrschaftsverhältnis mit verfassungsmäßig eondeutigen “Oben und Unten” ist. Nur eben genau umgekehrt zu dem was sich Herr De Lapuente herbei phantasiert: Es ist der “Platz” der Regierten – des Volks – zu den “Fußen” des Staates und seines Herrschaftspersonals und nicht umgekehrt! Nicht das Volk ist der Souverän, sondern die Staatsgewalt. Das Volk entscheidet sich in der Wahl über das Herrschaftsersonal, aber über nichts Inhatliches. Das ist keine Souveränität.
    Wann und wo war das in einem demokratischen Staat je anders?

      1. Ich meine damit, dass es ein Idealismus (d.h. vom Sollen auszugehen und nicht wie es real ist) ist, zu sagen, das politische Personal hätte dem Volk zu gehorchen (wie Du schreibst: “wo doch ihr Platz zu unseren Füßen wäre”). Wo hast Du das her? Das entstammt vielmeht Deiner “Traumwelt”, weder dem Verfassungstext, noch der -Wirklichkeit. Demokratische Herrschaft hat wie jede Herrschaft (deren Gegner ich bin) ein Subjekt(Obrigkeit) und ein Objekt(Untertan): Der Staat und sein politisches Personal sind das Subjekt, die Bürger das Objekt. Deshalb sollte man als Bürger auch kein Parteigänger dieser Ordnung sein…

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