Die Meinung der Anderen

Streit auf Pariser Straße, 1914.
Agence Rol, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Die folgenden Zeilen ergehen in eigener Sache. Wobei bei genauer Betrachtung stimmt das eigentlich nicht: Es geht um mehr als dieses Magazin hier.

Es kommt zuweilen vor, dass es an dieser Stelle Beiträge gibt, die wenn man sie nebeneinand erstellt, nicht harmonieren würden. Vor Weihnachten gab es hier zum Beispiel einen Text des Autors Jürgen Hübschen. Er sprach die vernachlässigte Landesverteidigung an. Sie sei schließlich im Grundgesetz Artikel 87a (1) geregelt – auf dieser Grundlage vernachlässigt die Bundesregierung (die aktuelle ebenso wie längst verflossene) einen Verfassungsauftrag.

Man muss das nicht so sehen – aber man kann. Und andere Autoren sehen das an dieser Stelle ja auch durchaus anders, fordern die weitere Abrüstung und halten das Sondervermögen für einen Raub am Steuerzahler. Warum die Redaktion dieses Magazins nicht dazwischen geht, um eine klare Linie zu verfolgen? Tut sie doch! Die klare Linie ist doch gut erkennbar: Das Overton Magazin lässt Meinung zu. Und zwar verschiedenster Art. Auch solche, die die Redaktion nicht teilt. Gerade auch solche.

Demokratische Tugend: Aushalten können

Natürlich ist klar, dass gewisse Ansichten auch Kritik erzeugen. Manchmal sogar ziemlich lauten Widerspruch hervorrufen. Das ist kein hinzunehmendes Nebenprodukt, sondern reine Absicht: Dieses Magazin möchte, dass debattiert und kritisiert wird. Das sind nämlich Prozedere, die unabkömmlich für ein Land sind, das sich immer noch gerne als Demokratie bezeichnet. Viele zweifeln ja, ob es eine solche noch ist: Und auch darüber muss man streiten. Dringend sogar.

Alle Autoren, die bei uns publizieren, wissen sehr wohl, dass es Widerrede geben kann. Vermutlich werden alle mehr oder weniger damit umgehen können. Demokratie schmerzt zuweilen, sie muss sogar wehtun: Man muss in ihr lernen, dass man aushalten können muss. All diejenigen, die Debatten insofern abkürzen wollen, indem sie dieses Aushalten einfach via Ausblenden oder Cancel Culture umschiffen, haben ein viel größeres Problem: Sie haben nämlich dieses schmerzhafte Wesen der Demokratie nicht begriffen. Cancel Culture ist demnach – so sehe ich das – nicht etwa wehrhafte Demokratie, sondern Ausdruck einer Sehnsucht, die sich vom demokratischen Grundprinzip wegbewegen möchte.

Was jedoch den Kosmos des Notwendigen in der Debattenkultur übersteigt, das sind persönliche Attacken. Zuweilen gibt es sie auch hier, die sozialen Netzwerke haben einen prägenden Einfluss auf die Art und Weise, wie Debatten zuweilen geführt werden. Besonders einfach gelingt das auch hier an dieser Stelle, da wir anders, als klassische Printmedien das tun, Leserbriefe nicht vorsortieren und nur unter Klarnamen und Nennung der Anschrift oder wenigstens des Wohnortes zulassen.

Inhaltliche Kritik ist nötig, persönliche Angriffe sind es nicht

Zuweilen erleben wir also auch auf Seiten wie diesen hier »Kritiken«, wie wir sie aus der woken Blase kennen. Hierzu sei die österreichische Philosophin Sara Rukaj zitiert. In ihrem Buch »Die Antiquiertheit der Frau« befasst sie sich mit den Irrwegen, die sich speziell im modernen (aber auch »traditionellen«) Feminismus etabliert haben.

Dort liest man, dass daran erinnert werden müsse, »dass Kritik als intellektuelle Äußerungsform gerade dadurch charakterisiert ist, dass sie sich zwar an eine bestimmte Person richtet, diese aber nur insofern interessiert, als sie Repräsentant einer bestimmten Weltanschauung ist. Der Mensch dahinter ist ihr einerlei. Kritik setzt ein widersprüchliches Wesen voraus, das zwischen sich selbst als privater und in der Öffentlichkeit agierender Person unterscheiden kann und somit ein distanziertes und durch Kritik aufklärbares Verhältnis zu seiner Umwelt unterhält. Und diese Fähigkeit zur Selbstdistanz ist wiederum nichts anderes als die Minimalbestimmung eines freien und aufgeklärten Umgangs.«

Zwischen Person und Inhalt nicht unterscheiden zu können – oder besser gesagt, nicht zu wollen – sind Symptome einer Ära, die das Ende der Debattenkultur ausgerufen zu haben scheint. Dazu nochmal Rukaj: »Dass einem gar nicht erst zugehört wird, weil man irgendeinem feindlichen Lager – man ist wie immer diffus rechts, antifeministisch, polemisch, beliebiges Attribut – zugerechnet wird, mit diesem Sozialverhalten musste auch vor der Ausrufung der so genannten Cancel Culture jeder rechnen, der sich einer öffentlichen Diskussion stellte.«

Keine klare Leitlinie? Doch!

Das trifft durchaus zu, die zeitgenössische Löschkultur hat freilich nicht erfunden, unliebsame Meinungen per persönlicher Diskreditierung auszuschalten. Man hat nur das, was in ideologischen Giftschränken ohnehin vorrätig war, aufgegriffen – und durchaus ausgebaut, perfektioniert und radikalisiert. Diese »Diskussions- und Kritikkultur« färbt gesamtgesellschaftlich ab, selbst jene, die diese »Social Justice Warriors« kritisieren – wie man woke Kämpfer in den USA nennt –, verfallen nicht selten auf die Personalisierung herein.

Gerade deshalb ist es dem Overton Magazin ein Anliegen, das Aushalten wieder als einen Wert zu begreifen, den wir pflegen müssen, wenn wir nicht wollen, dass sich dieses Land und seine Gesellschaft endgültig von demokratischen Reststrukturen verabschieden soll. Der Moralismus ist kein Diskussionsansatz, jedenfalls nicht so, wie er praktiziert wird. Denn natürlich spielt auch Moral zuweilen eine Rolle, nur bedeutet Moral nicht, jemanden per se zum Schweigen bringen zu müssen, weil man ihn selbst als unmoralisch erachtet.

Magazine haben nicht selten eine klare Leitlinie, fördern einen bestimmten Blickwinkel auf die Dinge. Sie nennen sich dann etwa liberal, konservativ, nationalistisch oder was auch immer. Das Overton Magazin hat auch eine Leitlinie; Zitat dessen, wer wir sind und was wir wollen, ist ganz unten auf dieser Seite zu finden: Es »versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus. Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet.« Hierzu gehört unseres Erachtens eines dringend: Zwischen Botschaft und Botschafter zu unterscheiden. Wenn das nicht gelingt, gelingt uns keine Debatte mehr.

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50 Kommentare

  1. neben dem richtigen Hinweis darauf, dass das krass-konkrete Overton-Magazin Diskurs und Debatten nicht nur zulässt, sondern ausdrücklich dazu ermuntert, gibt es ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieser Plattform: Es wird hier jedem Kommentator unbeschränkt viel Raum zur Veröffentlichung seiner Meinung eingeräumt. Angesichts der Tatsache, dass der Betrieb einer solchen Plattform im Internet Geld kostet, ist das neben der ideellen / konzeptionellen Absicht auch ein finanzieller Faktor, den sich der ihn Tragende erst mal leisten können muss und der daher Dank und große Anerkennung verdient!

    Dass vor allem Florian Rötzer durch seine nahezu täglichen Artikel, die Anreize zum Diskutieren und Debattieren darstellen, ein Arbeitspensum erfüllt, von dem jeder professionelle Schreiber weiß, dass es unter Beibehaltung perfektionistischer Qualitätsansprüche (z.B. an die „Schlussredaktion“) nicht leistbar ist, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein – oder anders ausgedrückt – erfordert die Selbstverständlichkeit des Mitdenkens beim Leser, der sich aus jeder Textstelle mit Schreibfehler immer noch erschließen kann, was der Autor sagen wollte. Insofern empfand ich die wiederholte, harsche Kritik so manches Dauer-Kommentatoren an solchen Erscheinungen als gedankenlos bzw. grenzend an Unverschämtheit aufgrund der dahinter steckenden Anspruchshaltung.

    Mit der freundlichen Bitte, zur Hebung des Diskursstils auch in dieser Hinsicht beizutragen grüße ich Schreiber, passive Leser und sproadische wie Dauerbeitragende zum Diskurs herzlich und wünsche ihnen und uns allen, dass die drohenden Vorzeichen der letzten Monate (in vielerlei Hinsicht) nicht zu den neuen „Nachrichten“ für 2023 materialisieren.

    Annette Brückner

  2. Das alles lernt man hier bereits recht schnell, wenn man einfach nur ein paar Wochen mitließt. Danke für die Plattform!
    Es fühlt sich hier ein wenig wie das neue Telepolis an. Dort ist Debatte wohl leider nur noch in einem recht engen Rahmen erwünscht. Auch sachliche Beiträge werden schnell weggelöscht. Ich habe in der tiefen dunklen Corona Zeit dann irgendwann selbst einen Schlussstrich gemacht und meinen Account gelöscht.
    Bleibt wie ihr seid! Ihr seid auf einem guten Weg.

    1. Ja, ist auch meine Erfahrung. Bei Telepolis wird rigoros gelöscht. Bei einem Artikel, der die guten Neuerungen für 2023 anpries, gab es viele kritische Kommentare zur Moderation des Forums. Geschätzt 50% der Forumsbeiträge wurden gelöscht.
      Man könnte das gut daran erkennen, dass z.B. der Hauptartikel 40 Kommentare anzeigte. Wenn man jedoch die Kommentare nachzählte, waren es nur noch 21. Meine 3 würden auch alle gelöscht.
      Macht keinen Sinn mehr dort. Dabei war Telepolis mal eine echte Perle.

      1. Ich habe definitiv nie gepöbelt, weil mir das schlichweg keinen Spass macht, sondern immer versucht auf einer sachlichen Ebene zu bleiben. Das interessiert dort aber nicht mehr. Wenn der Inhalt unerwünscht ist, dann wird man gelöscht. Mit Herrn Rötzers Abgang scheinen zudem alle Dämme gebrochen zu sein, aber vielleicht mag das auch Zufall sein oder von mir nur eingebildet.
        Gelöscht habe ich dann allerdings neben meinem Account auch mein c’t Abo. Das Geld verteile ich jetzt auf andere Portale als Spende.

  3. Ich sehe es ähnlich, ich weiß auch das, wenn ich einen Artikel gut finde, er meinen Standpunkt wiedergibt und eine Kritik mehr oder weniger unterbleibt.
    Was ich nicht verstehe ist „Demokratische Tugend: Aushalten können“ Wenn es nicht möglich ist zu einer Ansicht Kritik zu führen, wird es höchstwahrscheinlich die Ansicht nicht geben.
    Es kommt mir ein wenig leichtfertig vorzusagen: „Das sind nämlich Prozedere, die unabkömmlich für ein Land, das sich immer noch gerne als Demokratie bezeichnet.“ Welche Länder bezeichnen sich denn alles als Demokratien? Wer legt das fest? Bürgerliches ist nicht meine Welt.
    Ich gehe mal von Deutschland aus, um das es hier gehen soll. Ich würde zu dem Aushalten der Demokratie gerne noch hinzufügen, dass das Minderheitenvotum nicht im Orkus landen darf. Auch die Minderheiten können weiterkämpfen, um Mehrheit zu werden. Wann hat die Mehrheit in der Geschichte schon was zustande gebracht? Wer ist nicht alles am Rad der Geschichte gelandet, obwohl er richtig lag.
    Auf die Frage: „Wollt Ihre den Totalen Krieg“ hat die Mehrheit da „ja„ gesagt?
    Ich hoffe sehr das ich niemanden Persönlich diffamiere wegen seiner Meinung, ich befürchte, es kann passieren. Ich würde nicht gerne deshalb gesperrt werden. Dennoch wäre es nicht schlecht, wenn mich jemand drauf hinweisen würde.

    1. Hallo Peter,
      ich denke, du hast einen Teil des Artikels in den falschen Hals bekommen. Z.B. beim „Aushalten können“. De Lapuente fordert eben gerade die Ansicht zu kritisieren statt denjenigen, der sie äußert, persönlich anzugehen. Also den Sprecher auszuhalten, nicht notwendig dessen Ansicht. Z.B. „Ich finde deine Außerung undemokratisch, weil …“ statt „Du bist ein Feind der Demokratie“.
      Auch das mit dem „Land, das sich immer noch gerne als Demokratie bezeichnet“ habe ich anders als du verstanden. Deutschland bezeichnet sich als Demokratie obwohl es mir unmöglich ist zu erkennen, wie genau in Deutschland das Volk herrschen könnte.
      Das beginnt mit Politik gegen eine 90%-Mehrheit des Volkes (pars pro toto: der Afghanistan-Einsatz) und endet bei einem Wahlrecht, dessen wesentlichen Unterschied zu dem der DDR mir noch niemand überzeugend erklären konnte.

      »Auf die Frage: „Wollt Ihre den Totalen Krieg“ hat die Mehrheit da „ja„ gesagt?«
      Nein, die Mehrheit hat nicht „ja“ geantwortet. Goebbels war klug genug, die Mehrheit gar nicht erst zu fragen. Gefragt hat er viertausend handverlesene Parteigenossen, denen vorher zwei Tage lang eingebläut wurde, dass der totale Krieg der kürzest mögliche Krieg war. Das „ja“ dieser viertausend ist also in etwa so signifikant wie eine Umfrage zu Tempo 100 unter Mitgliedern der Letzten Generation oder das Interview zum neuen Radweg mit einem Grünenabgeordneten, bei dem man „vergisst“, ihn als Grünenpolitiker vorzustellen.
      Alles Vorgehensweisen, die derart unseriös sind, dass „unsere“ „Qualitätsmedien“ sie niemals tun würden, und wenn sie doch mal durchrutschen zur sofortigen fristlosen Kündigung des Verantwortlichen mit Verlust aller Versorgungsansprüche führen.
      Oder so ähnlich…

      1. Hi Not Element Of,
        ich meine deutlich gemacht zu haben, dass ich das Aushalten als selbstverständlich sehe. Aus dem Zitat, aus dem du dich beziehst, sage ich doch genau das. Es kann immer Kritik geben, weil die Zeiten ändern sich und damit auch die Menschen. Wenn keine Kritik mehr möglich ist so gibt es den Widerspruch nicht mehr.
        Ich würde nie sagen „finde deine Äußerung undemokratisch, weil …“ somit „Du bist ein Feind der Demokratie“. Auch nicht. Der Begriff Demokratie ist nicht definiert ist. Für mich ist es nichts Unwürdiges, Feind von Demokratie zu sein, auch wenn es definiert wäre. Das warum ist mir wichtig.
        In Deutschland herrscht eine parlamentarische Demokratie, wenn da die Stimme abgegeben ist, dann ist sie weg. GG§ §38 Abs.1
        Mag so sein wie du Göbbels beschreibst. Allerdings ist Hitler demokratisch gewählt worden.
        Was mich an „unseren“ Qualitätsmedien stört ist das sie Leute, wie Snowden hängen lassen und verhindern das sich Presse entwickeln kann.
        Der Staat hilft mit, indem er Steuerfreiheit nach Jahren versagt und Journalisten die Zulässigkeit im, Ausland entzieht.

        1. Peter,
          Hitler ist genauso „gewählt“ worden wie Herr Scholz: von einer Koalition der Willigen. Es ist mittlerweile sehr schwer geworden die „richtigen“ Worte für ähnliche Vorgänge zu finden. Und überall gibt es Superschlaue, die bei jedem Wort genau wissen, was es laut N.N. zu meinen hat und jeden der es „falsch“ verwendet zum Idioten stempeln. Das ist keine gute Grundlage für eine Diskussion unter Gleichen.
          Ich vermute auch, dass man um z. B. Sarkasmus, Ironie, Zynismus… zu unterscheiden zumindest den Unterton real hören muss. Dass kann man in Medien nicht, die „getippt“ diskutieren. Hier können das – das ist mein Eindruck – einige wenige, die jemandes „Tppe“ schon seit langer Zeit kennen und u. U. sogar nicht allein einem Alias zuordnen können, sondern evt. sogar verschiedenen.

          1. Hi Christa,
            ich erfasse nicht, was du sagen willst. Was der Begriff „Superschlaue“ soll, verstehe ich gar nicht. Es ist zwar folgend was erklärt, beinhaltet das Superschlaue?
            Ich denke das du recht hast, dass es keine gute Grundlage für eine Diskussion unter Gleichen. Warum benutzt du dann den Begriff? Dass es eine Diskussion unter „Gleichen“ ist/war, weis Mensch doch erst am Ende der Diskussion. Wobei es mir egal ist, mich interessiert, was er oder sie zum Sagen hat.

            1. Peter: Ich habe nicht den Eindruck, dass es hier mehr um gleichberechtigte Debatte geht, als in anderen Medien, die Kommentare und Dikussionen zulassen. Der Anteil derer. die meinen, gegen ihre eigene Weisheit sei kein Kraut gewachsen ist hier nicht geringer als woanders. Das meine ich. Es mag den Anspruch geben, er wird aber nicht öfter eingelöst als andernorts. In meiner Muttersprache heißt das: es menschelt wie überall. In dem Punkt Diskussion unter Gleichen reden wir aneinander vorbei. Respekt vor dem Gegenüber als einem gleich Berechtigten halte ich nicht für eine Folge der Debatte, sondern für ihre Voraussetzung.

              1. Jetzt hab ichs.
                Ich kann dir zustimmen, sehe aber auch die Widersprüche. Zu einem geht jemand von der Moral aus, der andere von ökonomischen Notwendigkeiten, die sind so weit auseinander, dass die sich zuwinken können.
                Leider wird hier ab und an sehr harsch gegen vermeintliche falsche Sichtweisen anderer reagiert.
                Dann kommt noch hinzu das ja nichts vom gesagtem umgesetzt werden muss.
                Der größte Widerspruch ist meiner Meinung nach, dass vom Verursacher (Staat oder Regierung) Beseitigung von Missständen verlangt wird.
                Aber sonst……

  4. Zur Ergänzung zu der Klarstellung, dankeschön für den Artikel, möchte ich auf einen anderen Artikel von RT, de hinweisen :
    „Infantilisierung der Politik“ – Eindrücke eines AfD-Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus
    Diese Eindrücke sind nicht nur in der Politik, sondern weiter verbreitet als das einer wahrhaben möchte.
    Mir sind persönlich im letzten Jahr drei unterschiedliche Fälle gut bekannt, wie unterschiedliche „jung start ups‘ mit Menschen umgehen und zwar genauso wie RT berichtete!
    Für mich persönlich ist diese Seite wichtig, um auch meine eigene Gedanken zu reflektieren.
    Liebe Grüße an alle

  5. Demokratische Tugend: Aushalten können, eine unangenehme Situation tragen oder ertragen können.
    Durchhalten: eine Last ertragen können: oder einer belastung Standhalten ¿?

    Wirklich Jetzt ?
    Die Freiheitliche Demokratische Grundordnung schützt die Menschenwürde/Rechte, da steht nichts‘ von Aushalten, Duchhalten oder Standhalten drin.

    Ps. Frage an die Redaktion, wo ist mein erster Post/Beitrag zum Gilgamesch Epos nach drei Stunden hin verschwunden ???

    1. Ich hatte sowas auch mal, aber vermute es ist ein Seitenfehler. Ich hatte dabei einen Kommentar, an dem ich geschrieben habe, viele Stunden lang offen. Den habe ich dann irgendwann abgeschlossen und er wurde auch korrekt unter dem Artikel angezeigt. Nach einem Reload der Seite ist er jedoch verschwunden und vom Timing her hätte das schon eine verdammt flinke Moderation gewesen sein müssen, daher vermute ich eher einen Fehler.

      1. Hallo Yossarian,
        mein Kommentar stand für drei Stunden als erster und alleine unter dem Gilgamesch Epos Artikel.

        Da liegt bestimmt kein technisches Problem vor, eher etwas Anderes was der Zensur zu Opfer gefallen ist.

        Gruß Prepperoni

        1. Zensur ist ein hartes Wort und klingt auf diesen Seiten schon wie ein zerstörerischer Angriff.
          Habe auch irgendein Kommentar evtl, von dir gelesen, ging meiner Meinung nach an der Sache vorbei, weil nur ein Vergleich mit Gegebenheiten stattfand, welche, ebenfalls meiner Meinung nach, nicht vergleichwürdig waren.
          Der Mesch Beitrag war wohl mehr eine kulturhystorische Abhandlung. Durchaus könnte man da einen Vergleich mit dem AT ziehen und die „Alleinstellung“ des AT in Frage stellen.

          Keines Falls möchte ich dich angreifen, sollte der von mir gelesenen Zweizeiler nicht von dir sein, bitte ich um Entschuldigung.

  6. Zu „Aushalten können“:
    Ich finde, aus dem Artikel geht klar hervor, dass damit nicht Kritiklosigkeit gemeint ist, sondern die Fähigkeit, eine dem eigenen Standpunkt widersprechende Sichtweise zu- und stehenlassen zu können.

    Demgegenüber hat es sich im Overton-Kommentarforum eingebürgert, konträre Sichtweisen zu „canceln“, z. B. mit „Verpiss dich“, „Nato-Troll“, Nato-Zäpfchen“ und natürlich „Nazi“ oder heute: „Das ist unzweifelhaft ein Bot“ (über GR_A, der als Ukrainer mit der deutschen Satzstellung noch nicht vertraut ist).

    Einerseits ist es einfach traurig, wenn Leute, deren Sichtweisen im westlichen Mainstream diffamiert werden, sich eine Blase schaffen, um darin spiegelbildlich dasselbe zu tun.
    So wird nicht nur offener Einspruch, sondern auch selbstkritische Reflexion durch das moralistische „Wir sind die Guten – jeder Widerspruch ist böse“ unterdrückt, eben genauso wie im westlichen Mainstream.

    Ich denke, in dieser furchtbaren Zeit ist es schwierig, sachlich zu bleiben anstatt vorschnell emotional zu reagieren.
    Das habe ich bei mir selbst so erlebt und darüber nachgedacht, warum ich worauf über-reagiert habe.

    Andererseits ist Emotionalität sehr wichtig, schon um den Mut aufzubringen, in unterlegener und manchmal aussichtslos erscheinender Lage Tatkraft zu entwickeln.
    Deshalb haben revolutionäre Bewegungen schon immer an die Gefühle der Menschen appelliert, gerade an ihre Wut über die bestehenden Machtverhältnisse, aber auch an ihren Idealismus, alles zu geben, um sie zu verändern.

    Jedenfalls nehme ich mir vor, mir in Zukunft immer bewusst machen, dass auch die jeweilige „Gegenseite“ bei all ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Überlegenheit, bei all ihrer Hybris bis hin zu arrogantem Autoritarismus emotional sehr verletzbar sein kann – wir sind alle nur Menschen.

    Eigene Fehler zu erkennen verhilft zu Optimismus anstelle von Resignation.
    Sich selbst kann man ändern, andere Menschen zu ändern ist weitaus schwieriger.

    1. Im konkreten Fall GR_A wäre sogar ich für eine Sperrung dankbar. Von dort kommt nichts als die stupide Wiederholung ukrainischer Propaganda und Lügen. Er/Sie/Es mag kein Bot im Sinne eines Programmes sein, aber oberhalb eines Botmans ist er/sie/es tatsächlich nicht anzusiedeln. Ich habe mir eigentlich angewöhnt, Kommentare zunächst einmal anzulesen und erst später auf das Handle des Kommentators zu sehen (meine Methode mit meinen Vorurteilen umzugehen), trotzdem schaffe ich bei GR_A regelmäßig nur den ersten Satz.

        1. Er schildert die russische Realität und er macht das, soweit ich es anhand meiner beruflichen Kontakte nach Russland und meiner persönlichen Kontakte in die Gegend von Odessa beurteilen kann, im wesentlichen zutreffend.
          Das ist etwas ganz anderes das herumreiten auf reichlich phantasievollen Ansprüchen irgendwelcher längst toter ukrainischer Nationalisten bzw. von Staaten die, wenn sie nicht gleich komplett imaginiert sind (wie die sog. grüne Ukraine), mit einer Existenzdauer von ca. zwei Wochen gesegnet waren.

          Ich habe den Artikel noch mal gelesen und habe auch beim zweiten Mal keinen Grund gefunden warum ich mir offensichtliche Lügen und offensichtliche Propaganda antun sollte oder warum das verbreiten von offensichtlichen Lügen und offensichtlicher Propaganda geschützt sein sollte.

          Abschließend würde ich gerne noch fragen, was du hier eigentlich machst? Fühlst du sich nicht ein bisschen einsam hier? Soweit ich das beurteilen kann bist nämlich hier der einzige, der 1989 das Abitur nicht bestanden hätte. PZH2000 ist wenigstens (vermutlich unfreiwillig aber immerhin) komisch, du bist einfach nur öde.

          1. „Soweit ich das beurteilen kann bist nämlich hier der einzige, der 1989 das Abitur nicht bestanden hätte.“
            Sorry, ich komme jetzt mit deiner Grammatik nicht so klar.
            Dann ist es wohl auch kein Wunder, dass wir uns nicht verstehen. Versuchs doch mal mit der Zeichensprache.
            PS: Hätte mich auch gewundert, wenn schon das zweite Lesen bei dir etwas zum positven ändern würde. Bleib dran.

            1. »Sorry, ich komme jetzt mit deiner Grammatik nicht so klar.«
              Das Gegenteil hätte mich auch überrascht.
              Möchtest du dir nicht doch eine Wirkungsstätte suchen, wo die Grammatik deinen Fähigkeiten angepasst ist?
              Pardon: Warum du nicht schreiben auf Seite wo du verstehen?

      1. GR_A und Russischer Hacker sind eben jeder für sich selbst. Die Beiden stammen aus der gleichen Postkommunistischen Gesellschaft der ehemaligen Sowjetunion.

        Daß bitte nicht zensieren sondern deren Meinungen so wie Sie sind akzeptieren!

        Oder wie sollte Frieden überhaupt möglich sein?

        1. Die „Meinungen“ von GR_A habe ich bereits überreichlich von meinem Schwiegervater gehört. Anfangs wurde mir dieser Stierkot ungefragt reingedrückt, später trotz ausdrücklichem Verbot und final musste ich ein Hausverbot physisch durchsetzen. Und das war nur der verbale Teil.
          Die tatsächliche Bedeutung dieser „Meinungen“ wurde mir erst 2017 und 2019 klar als meine Söhne Einberufungsbescheide der UAF erhielten. Zwar ist meine Gattin ethnische Ukrainerin, sie hat aber nach dem Zusammenbruch der UdSSR die russische Staatsbürgerschaft angekommen und ich bin Bio-Deutscher bis zurück zu Herzog Widukind, Meine Söhne waren nie ukrainische Staatsbürger, sie waren nie in der Ukraine, weil wir (zurecht) befürchteten, sie nicht wieder hinauszubekommen, aber der Herr Großpapa war eine hohes Tier im Rechten Sektor und meine Söhne (O-Ton) „gutes Material“.
          Kurz: Ich muss die „Meinungen“ von GR_A tolerieren (von lat. tolerare = ertragen), aber ich muss sie ganz sicher nicht akzeptieren.
          Frieden mit mir ist ganz einfach zu haben: Mich und die meinen mit dieser Art unverschämter Propaganda, Lügen und Ansprüchen verschonen. Alternativ kann man gerne ausprobieren, ob ich noch so fit bin wie 2017 als ich meinen Schwiegervater und seine zwei Body Guards aus unserem Haus gep…gewiesen habe.

      2. Angesichts Deiner unten erzählten Geschichte verstehe ich zwar, dass Du Gr.a nicht lesen willst. Ich überlese sein debiles Geschwätz auch und empfehle Dir dasselbe. Aber wenn man anfängt, wegen idiotischen Geplappers oder gar eines „falschen Standpunkts“ rauszuwerfen, fragt sich, wo das ein Ende haben soll.

        Ich muss nicht an jedem Klo riechen, um rauszufinden, wie Scheisse stinkt. Ähnlich muss ich nicht gra lesen, und haubitze gewöhn ich mir auch bald ab. Aber niemand ist überflüssig, er kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.

  7. Es ist gut, dass es das overton-magazin mit seinen Menschen gibt. Ein Dank auch für die Offenhaltung des Forums und an die meisten Forenteilnehmer, die sich bemühen, sachlich und höflich zu argumentieren. Natürlich darf man sarkastisch und ironisch werden, doch sollte man persönliche Diffamierungen vermeiden. Hinter jeder Meinung steckt ein Mensch und ich hoffe, dass es keine gekauften sind.

  8. Natürlich ist es gut, alle Meinungen darzustellen. Aber die Landschaft der Meinungen ist sehr eingeengt. Ich fände es schon sinnvoller, Meinungen, die woanders Platz finden, dort zu lassen. Und den wenigen freien Platz den übrigen anzubieten.

  9. Eine zutreffende Beobachtung: „Das trifft durchaus zu, die zeitgenössische Löschkultur hat freilich nicht erfunden, unliebsame Meinungen per persönlicher Diskreditierung auszuschalten. Man hat nur das, was in ideologischen Giftschränken ohnehin vorrätig war, aufgegriffen – und durchaus ausgebaut, perfektioniert und radikalisiert.“

    Das (politische) Spielchen in Sachen Ukraine konnte man bereits 2014 beobachten. Da führte der Widerspruch der Leser zur Schließung des Forums der SZ. Mit der „Trump-Situation“ ging es in Sachen Zensur in den sozialen Medien so richtig los (man beachte aktuell die „Twitter-Files“). Es wurde nicht nur die Zensur (scheinbar) privatisiert, sondern gleichzeitig Regierungsbehörden via „backdoor“ ermöglicht, unliebsame Meinungen zu unterdrücken oder gleich komplett zu löschen. Das Ausmaß ist erheblich: In der Sache „Hunter Biden Laptop“ ist eine Regierungsbehörde (FBI) mit einer erfundenen Behauptung („russische Desinformation“) an die sozialen Medien herangetreten (man weiß von Twitter, Google und Facebook), um so gezielt die Wahl zu beeinflussen. Was als „Verschwörungstheorie“ über den „deep state“ galt, klingt nicht mehr ganz so verschwörungstheoretisch.

    „Diese »Diskussions- und Kritikkultur« färbt gesamtgesellschaftlich ab, selbst jene, die diese »Social Justice Warriors« kritisieren – wie man woke Kämpfer in den USA nennt –, verfallen nicht selten auf die Personalisierung herein.“

    Das Problem ist aus meiner Sicht, alles wofür »Social Justice Warriors« damals standen, hatte bereits nichts mehr mit „Kampf für soziale Gerechtigkeit“ zu tun.
    Das waren keine „Unterdrückten“, die „endlich eine Stimme haben“, sondern Frauen und Männer aus dem und in dem medialen und politischen Establishment, die als Meinungsverstärker ihrer bestens vernetzten ideologischen Filterblase fungierten.

    Man beachte auch das Wirken der zahllosen „Stiftungen“, der „think tanks“ und „NGOs“, die diese „Diskurse“ etablierten und finanzierten. Hier wurden knallhart und von oben eine Agenda durchgesetzt, die sich als „Graswurzelbewegung“ ausgab, aber nur mediale Meinungsmache betrieb.

    In ihrer eigenen Ideologie – wie praktisch – galten die SJW u.a. per Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe und Herkunft als „Unterdrückte“, die mit Hass und Häme gegen „Unterdrücker“ vorgingen.
    Dass sich eine „Personalisierung“ ergab, erfolgte zwangsläufig aus dieser Ideologie, denn entweder man hat diese (mehrheitlich biologischen) Eigenschaften oder eben nicht. Ebenso zwangsläufig wird es wichtiger, wer etwas sagt, als was gesagt wird.
    Was ebenso zwangsläufig unter den Tisch fiel, waren alle sozioökonomischen Merkmale einer Person oder Gruppe, gar Klasse, die nicht in dieses Schema passten.

    Im Gegensatz zum windelweich oder gar nicht definierten Straftatbestand „Hasssprache“, der immer nur für die Gegner dieser Ideologie galt, war Hass und Häme aus dieser Richtung legitim, geradezu gerechtfertigt und angebracht (s. „#killallmen“).
    Das hat zur Radikalisierung beigetragen.

    Man hatte in dieser Ideologie nebenbei den Modus der verfolgenden Unschuld durchgesetzt, in dem aggressiv, geradezu sadistisch, attackiert wurde und Reaktionen (!) auf diese Attacken als Selbstbestätigung dienten.
    Wer hätte auch ahnen können, dass die Bezeichnung als „basket of deplorables“ mit den Etikettierungen: „racist, sexist, homophobic, xenophobic, Islamophobic“ keine Einladung für Wähler darstellt, jemanden zu wählen, der sie so sieht???
    Wer die Bedienungsanleitung der Empörungsmaschine studiert hat, sollte sich über die Reaktion auf eine solche Polarisierung nicht wundern und ich glaube, das war beabsichtigt.
    Aber eine Fehlkalkulation.

    Wenn eine politische Bewegung erst einmal in diese Form der „Diskussions- und Kritikkultur“ einer solchen Ideologie einsteigt, dann kann sie nur verlieren.
    Wenn per Ideologie – nicht wirklich zufällig – eine Mehrheit (s. Heterosexualität, s. „alter weißer Mann“) der Bevölkerung per se unter den Generalverdacht der Repression gestellt wird, dann ist die Entfremdung von dieser Mehrheit nur eine Frage der Zeit.

  10. „Was jedoch den Kosmos des Notwendigen in der Debattenkultur übersteigt, das sind persönliche Attacken.“

    Und genau daran erkennt man die schlechte Absicht. Es war schon immer ein Herrschafts-Instrument, Wut zu unterdrücken, klare Aussagen zu Personen oder Ereignissen nicht zuzulassen, Energien abzublocken, Energien nämlich, die über Worte hinaus zu Taten und Aktionen führen könnten.

    „Nettiquette“-Verfasser, Tugendwächter, „Hate-Speech“-Verfolger, Moderatoren und Aufpasser, das sind die modernen Pfaffen die dem gemeinen Volk das Fluchen, die Äußerung von Wut und von berechtigten deutlichen Worten abhalten sollen. Es geht um Kanalisierung, nein, eher Unterdrückung von Emotionen und letztlich um das Verhindern von Selbstermächtigung und Solidarität.

    Wessen Moral ist denn die, die hier vertreten wird? Die Moral der Unterdrückten, der Ausgebeuteten, der zurecht Empörten? Nein, das ist die spießbügerliche Moral derer, die wollen, das alles so bleibt wie es ist. Mit einem Fähnchen Scheindemokratie darüber gelegt. Man könne doch sagen, was man will. Aber bitte nur mit den genehmen Worten und ohne deutlich und konkret zu werden. Und ja ohne seine unterdrückte Wut dabei zum Ausdruck zu bringen.

    Overtone ist so, wie es sich hier darstellt nichts weiter als ein Herrschaftsinstrument zur Katharsis und Energieableitung – zur Erhaltung der herrschenden Unrechtsstrukturen. Ja, man dürfe doch Kritik äußern – aber bitte so, dass es niemandem wehtut und so, dass es ja nichts bewegt oder bewirkt.

    Armseliges Sofarevoluzzer-Herrschaftsbütteltum.

  11. „Gerade deshalb ist es dem Overton Magazin ein Anliegen, das Aushalten wieder als einen Wert zu begreifen, den wir pflegen müssen, wenn wir nicht wollen, dass sich dieses Land und seine Gesellschaft endgültig von demokratischen Reststrukturen verabschieden soll.“

    Kriegs – und Militarismusapologie sowie Denken in Feindbildern der Demokratie wegen „aushalten“?
    Jene ideologisch gelebte Demokratie, die Deutschland wieder einmal zu einer maßgeblich den Weltfrieden bedrohenden und regelmäßig Völkerrecht brechenden Nation macht?
    Was für ein völlig verkorkstes „werte“geleitetes Demokratieverständnis muss man haben, wenn man solche Standpunkte (dem Frieden etwas Entgegensetztes) überhaupt diskutiert – sie somit legitimiert – statt sie pauschal als faschistoid zu entlarven….

  12. Laut gebrüllt, Albrecht Storz. Angriffsatem wäre besser gewesen …
    Du willst Zornabfuhr, Katharsis, im Wutbürgerreservat, wie jahrelang in Telepolis? Nein? Dann mußt wohl sagen, was Du willst!

    Die Elfenbeintürme sind abgerissen, der Bürger- und Klassenkrieg von oben erklärt, nicht erst, seit die RF den Übergang zum Schießkrieg angenommen hat. Wenn Krieg ist, scheidet sich jedes Forum in Kombattanten und Nichtkombattanten. Diejenigen, die, hinter den Reihen der Waffenträger und ihrer Kommandeure gestikulieren, deuten und fuchteln, einschließlich der Wehrmachtspfaffen, wie Sabine Schulz, die Unwillige besänftigen, und diejenigen, die bestenfalls mit einem dicken Fell gerüstet sind.

    Gelitten und gestorben wird auf beiden Seiten, wenngleich in ungleichem Zahlenverhältnis.
    Gerade melden britische Gesundheitsverbände wöchentlich 300 bis 500 Tote allein in den disfunktionalen Ambulanzen. Kürzlich war von 100 – 180k zuschüssigen Kältetoten die Rede, die für ganz Europa erwartet werden. Man kann diese Zahlen zweifelhaft stellen, aber sie markieren eine Dimension. Unterdimensioniert, denn von den Hungertoten und langsam an Fehlernährung und anderem Elend Verreckenden ist nie die Rede. Eine zweistellige Millionenzahl kommt seit „Covid“ in Westeuropa zusammen, seit „Krise“ von der Art angesagt ist, in der selbstredend „Survival of the Fittest“ gilt – mit Ausnahme von Kindern. Und Immigranten mit dem genehmen Pass. Die Büttel der Staatsmacht, bestallte wie unbestallte, entsorgen ebenso systematisch wie unschuldig ein gerüttelt Maß derer, aus deren Leibern kein Geld, oder nicht mehr genügend, zu schneiden ist, und drangsalieren die übrigen, bis auf die – sage mal – wohlbehaltenere Hälfte, die was wegstecken kann. Jedenfalls abseits des unter alledem stets fordernder und erschöpfender werdenden Dienstbefehls, der wöchentlich tausende, die nicht mehr können, unter die Reihen der zur Entsorgung anstehenden wirft.

    Ob ein Nichtkombattant einem Kombattanten die Birne wegbläst, wenn er in den Besitz einer Wumme gelangt, und die Gelegenheit bekommt, ist unter solchen Umständen gleich – gültig, eine Geschmacksfrage. Entscheidet halt jeder für sich selbst, ob er abdrückt, oder nicht abdrückt – und zu welchem Behufe eine Killerei nützlich oder schädlich sei. Seine Kalkulationsgrundlage, die zernagt und zerlegt nicht er, das tut der Kombattant – auf allen Ebenen, seit langem schon und nicht zuletzt in Foren, wie diesem. Zu verhandeln gibt es nichts, die demokratische VB ist staatspolizeilich abgerissen, Duldung ist vollumfänglich zum Vorrecht und Instrument Herrschender und Kombattanten ausgestaltet. Sie allein verhandeln – untereinander! Um Nichtkombattanten, die vielleicht noch nützlich sein können – oder eben nicht, nicht länger.

    Darüber redest Du, Albrecht Storz. Dann sprich es halt auch aus.

  13. Der Pfaffe Gard mal wieder. Pff

    @Storz und Chefkoch: Ok, es gibt kein Richtiges im Falschen, jedenfalls kein ganz Richtiges.

    Wäre es Euch lieber, es gäbe dieses Forum nicht?

  14. Ich halte es so, jede Meinung ist eine Meinung, das schon mal klasse, erlebe auch Anstänkereien, so what, dann schreibe ich zurück, danke für Deine/Ihre Meinung, finde es wunderbar das Du/Sie eine haben.
    Ruhe is. lol

  15. Zu TomGard: „(…) einschließlich der Wehrmachtspfaffen, wie Sabine Schulz, die Unwillige besänftigen (…)“
    Mit Verlaub, darf ich fragen, womit ich mir jetzt auch noch die Bezeichnung „Wehrmachtspfaffe“ verdient habe?
    Das würde ich wirklich gern wissen.

    Denn zufällig schreibe ich gerade zu entsprechendem Thema an einem Gastbeitrag, zu dem mich die örtliche Friedenstruppe aufgrund meines Handlungsvorschlags aufgefordert hat.
    Dazu habe ich auch im Blog von TomGard nach Denkanstößen, die zu meiner Sichtweise gegenläufig sind, geschaut, weil ich es wichtig finde, meine Einstellungen kritisch zu hinterfragen.
    Deshalb möchte mich an dieser Stelle nochmals für seine Blog-Arbeit bedanken.
    Danke, TomGard!

    Dass Sie mich leider als „Wehrmachtspfaffe“ titulieren müssen, nehme ich nicht persönlich, sondern wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich dazu herablassen könnten, dies zu begründen.
    Ihr obiger Text enthält keine Begründung dafür.

    Wahrscheinlich werde ich keine Antwort erhalten.
    Was dann (mal wieder) bleibt, ist, als „Nazi“ (diesmal als “Wehrmachtspfaffe“) bezeichnet zu werden, nur wegen Kritik am Diskurs im Forum.

    Leute, merkt ihr wirklich nicht, was ihr hier tut?
    Merkt ihr nicht, wie ihr euch in eurer Blase isoliert, um euch faktenresistent nur noch gegenseitig zu bestätigen und alles, was euch dabei nicht passt, als „Nazi“ auszugrenzen?

    Wenn ich ein transatlantischer Bot/Troll wäre, könnte ich eure Selbstsabotage nicht besser gestalten, als ihr das selbst tut.
    Gratulation!

    1. Ich schrieb „Wehrmachtspfaffe“ und habe dies motiviert. Wenn ich „Nazi“ sagen wollte, würde ich „Nazi“ sagen, was ich praktisch nie tue, weil kaum ein Mensch weiß, was ein Nazi ist. Und wenn es um dich geht, schaue ich nicht hinab, sondern, ich wiederhole, himmelwärts.
      Naja, eins noch, weil wahrscheinlich nicht nur du die Sprache verlierst, viele Mitleser ebenso:
      Wenn ich „besänftigen“ sage, meine ich „besänftigen“ – nicht „abwiegeln“.

  16. Es war eine Dummheit, mich unter diesem „Thema“ zu äußern, zu der ich mich hinreißen ließ, weil Albrecht Storz mir als die einzige Gestalt erschien, die noch bei Sinnen ist, wenngleich anscheinend „psychisch“ angegriffen, so jedenfalls deute ich seine Fixierung auf das Reich der so genannten „Emotionen“.

    Zur Wiedergutmachung des Fehlers rede ich jetzt von der Sache, um die es den meisten Teilnehmern wesentlich gehen muß, dem russischen Ukrainekrieg, weil die deutsche Regierung, der NATO folgend, der Bevölkerung dessen obersten Belang verbindlich gemacht, und die bürgerliche Existenzen eines beträchtlichen Teiles davon an ihrem Kriegswillen zerbröselt.

    Zurück zum Februar / März letzten Jahres. Das absurde Unterfangen der russischen Führung, mit einer Armeeabteilung von wenigen 10 Tausend Mann und minimaler Luftunterstützung auf Kiev zu marschieren, wird von den meisten Beobachtern, auch von mir, als ein Ergebnis von Ignoranz, Wunschdenken und grotesken Fehlkalkulationen angesehen, einer Mischung, mit der es schätzungsweise den meisten aufrichtigen und halbwegs informierten Beobachtern so gehen wird, daß sie ihnen derart abseitig erscheint, daß sie nur negativ und abstrakt zu diesem Urteil kommen, ohne sich im Entferntesten vorstellen zu können, wie das wohl zugegangen sein mag.

    So. Nun drehen wir die Sach doch mal experimentell herum und stellen sie uns als taktisches Manöver vor. Was ergibt das Gedankenexperiment?
    Ich will die Spekulation hier nicht ausdehnen, schreibe nur meinen Schluß hin: Es wäre ein ebenso hundsgemeines wie geniales Manöver gewesen, das irrsinnige Konzept, zugleich einen NATO-Krieg „als“ Ukrainekrieg und einen Ukrainekrieg „als“ NATO-Krieg zu führen, gangbar, „viable“ zu machen.
    Was hätte geschehen müssen, wenn die ukrainische Regierung und die ukrainischen Streitkräfte (abzüglich der Figuren, die sich vor den Russen besser unter NATO-Rockzipfel in Polen begeben hätten) den russischen Truppen die Stadttore geöffnet, sie zum Palaver zum Palast geladen und gefragt hätten: Und nun?
    Als Erstes hätten sie mal sagen müssen: Also, liebe häßlichen Brüder, als Erstes brauchen wir mal Ersatz für monatlich vier bis sechs Mrd. Euronen EU- und IWF-Subsidien, sonst „läuft“ so gut wie nichts in diesem Kackland. Und dann müßt ihr sämtliche Polizeiaufgaben von Odessa bis Lwiw übernehmen, denn von uns werdet ihr das kaum erwarten, und wie das mit Kollaborateuren aussieht, damit werdet ihr ja hinreichend Erfahrungen haben, nech?

    Und so weiter und so zu. Auch das will ich nicht ausdehnen. Kann mir einer verraten, wie die Kreml-Führung bei einem solchen Verlauf NICHT über ihren Irrfug hätte stolpern können? Wäre dem mit einer Metzelei analog zu derjenigen, die sie jetzt in der Ukraine veranstalten, mit dem Unterschied, daß ein Besatzungsregime es veranstaltet, abzuhelfen gewesen?

    Wenn es der NATO ernsthaft darum gegangen wäre, die Russische Föderation in ihrer derzeitigen Formation und Verfassung zu zerstören, hätte sie nur dieser Selbstzerstörung ihren Lauf lassen können und müssen.

    Und nun faselt meinetwegen weiter in euren Wolkenkuckucksheimen.

  17. Um die Sachen nicht zu vermengen stelle ich eine Folgerung aus meinem Gedankenexperiment extra.

    Ich bin tatsächlich außerstande, Astralgleitern, wie Sabine Schulz, Christa Meist und manchen anderen, auch Leuten, bei denen die Astralgleiterei eine geringfügigere Rolle in ihrem geistigen Inventar hat, zu erklären, was für mich bei ihnen „nicht stimmt“, abseits von der Geschichte mit der systemischen Heuchelei, deren Denunziation zu nichts führt, und das liegt an der Lage, die ich mit meinen Postings zu skizzieren versucht habe. Die „Diskussionskultur“, die hier promotet wird, die Haltungsnoten und Benimmregeln, die ewig vom Neben- zum Hauptgegenstand werden, sind eine Methode, mit der Kombattanten der öffentlichen Meinung Parteilichkeit zum Zwangskult gestalten. Man ist entweder für sie, oder gegen sie, nichts dazwischen, das garantiert der Druck der vorgehaltenen Waffen und der in jede gesellschaftliche Ecke ausgebreiteten Folgebefehle.
    Die Kombattanten unterbinden, daß sie in dieser Kultur völlig absurde, lächerliche, allenfalls klägliche Figuren darstellen, indem sie ihren Widerparts auf diesem Felde mittelbar vorschreiben, dieselben grotesken Rollen einzunehmen, die Parteilichkeit für die Macht der Waffen nunmal gebiert.
    Ihr seid völlig verratzt, so lange ihr dies Schema nicht wenigstens innerlich zerbrecht.

  18. Zuweilen erleben wir also auch auf Seiten wie diesen hier »Kritiken«, wie wir sie aus der woken Blase kennen.

    Der Satz manövriert das Overton-Magazin nach meinem Empfinden auf einen bedenklichen Kurs, durch diese meiner Meinung nach unnötigen Abgrenzung zu einer dadurch ja bestätigten künstlich kommunizierten Blase – anschlussfähig bei einer Zielgruppe, der ein „Kreuzzug gegen die Wokeness“ nachgesagt wird.
    Schwingt nicht allein in dieser Zuschreibung unverhohlen ein moralistischer Diskussionsansatz mit?
    Die Meinung der Anderen als „woke“ abzutun? Was verstehen Sie darunter, was sollen „wir (…) aus der woken Blase kennen„?

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