Deutschland, ein Wintermärchen

Handy
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Letzte Woche große Panik und Alarmstimmung: Denn es wurde Winter – und der brachte mit sich: Wetter.

Mittwochmorgens kurz vor Sieben in Deutschland, plötzlich flackerte etwas neben mir, piepste dazu penetrant. Rotes, stark blinkendes Warnlicht auf meinem Mobiltelefon – ohne Rücksicht auf Lichtüberreizung für Epileptiker. Nun gut, ich bin ja keiner. Noch nicht gänzlich wach griff ich mir mein Handy, was für ein Spiel wurde hier gespielt? Eisregen-Alarm also. Bitte fahren Sie nicht mit dem Auto.

Die Schulen hatten in der Region schon am Vortag beschlossen, nicht zu öffnen – Distanzunterricht war angesagt. Das klappte schon während Corona phänomenal. Die Lehrerschaft konnte also das Auto stehenlassen. Und die anderen, die zur Arbeit mussten? Busse und Bahnen fielen ja auch aus. Tun sie immer, an jenem Morgen aber mehr als sonst. Prophylaktisch hat man mancherorts den öffentlichen Nahverkehr ausgedünnt und bestimmte Strecken eingestellt. Zu dem Zeitpunkt war es aber noch gar nicht glatt, der Eisregen sollte er gegen Mittag alles unter sich bedecken.

Rechte, Russen, Regen

Eisige Temperaturen um den Gefrierpunkt: Wo war das am Tag zuvor gleich noch zu lesen? In der Rundschau? Oder Welt? Der Winterhammer käme über uns, ließ man uns zudem wissen. Mitte Januar kann schon mal Winter sein. Manchmal sogar Schnee und Eis. Man hatte aber mal wieder den Eindruck, als sei das eine ziemlich neue Entwicklung, Premiere in der Menschheitsgeschichte. Seit unzähligen Generationen, ja man ist geneigt zu sagen: seitdem es uns als Spezies gibt, schlittern wir winters durch die Lande. Dann ist Vorsicht geboten, hin und wieder setzt man sich dennoch auf den Steiß. Freude macht das nicht, wenn man sich den Arsch prellt – zugegeben. Aber Panik scheint mir hier keine angemessene Reaktion zu sein.

Rückfragen an Kollegen und Freunde: Hattet auch ihr Warnalarm? Die Mehrzahl hatte ihn. Zumindest in Hessen, in Mitteldeutschland. Eine Freundin allerdings nicht, sie hat kein Smartphone, erklärte sie. Der Widerstand der Zukunft, er wird analog organisiert sein müssen. Das hat der mobiltelefonische Alarm mal wieder schlagartig klargemacht. Analog war weniger Schreck und Schauder, gab es mehr Gelassenheit und Leck-mich-am-Arsch-Attitüde. Man sah in der analogen Zeit den Wetterbericht, Eis soll es also geben, aha: Morgen wissen wir mehr, Wetterprognosen sind ja ohnehin oft ungenau. Schon Stunden vorher die Contenance verlieren, alles abzublasen: Ohne pausenlose Standleitung ins Netz dachte man selten so weit.

Später an jenem Mittwoch fuhr ich im Nahverkehr, teilweise wurde er noch aufrechterhalten. Die Tram: erstaunlich leer. Wie Lockdown ohne Maske. Die Bevölkerung wurde ganz offenbar gut abgerichtet. Das mediale Trommelfeuer fruchtete. Die Katastrophiker und Kollapsologen haben gesiegt, sie haben ihre Destruktivität zur Staatsräson befördert. Und wer nicht in Panik verfällt, macht sich verdächtig. Gute Staatsbürger haben Angst. Vor den Rechten, den Russen und dem eisigen Regen. Nur wer sich fürchtet, nimmt diesen Staat und seine Bundesregierung noch erst. Alle anderen: Umstürzler.

Stay Home oder Stay im Keller?

Die Katastrophe blieb aus, es war zwar phasenweise etwas glatt. Aber Spiegelglätte gab es keine. Den ersten schwante in jenem Moment ausbleibenden Untergangs wohl, dass das Klopapierhorten und das Konservendosenaufkaufen vielleicht eine Spur überzogen war. Einen Tag später, der Alarm ging nicht glücklicherweise nicht los, obwohl draußen hoch Schnee lag – und es weiterhin ohne Pause schneite. Nicht unüblich im Januar zwar, aber warum wich die Panik so plötzlich? Straßen waren nur teilweise geräumt, Gehwege gar nicht. Es herrschte keine Lebensgefahr, aber in der Logik des Vortages war die Not doch noch gar nicht gebannt. Der Winter nistete sich ein und die Wetterwarner schwiegen.

Vielleicht muss man das gar nicht mit dieser Art von Logik betrachten, sondern mit einer anderen hehren Stringenz. Dem Mobiltelefon, auf dem Warnmeldungen von offiziellen Stellen an die Bürger geleitet werden können, gehört wohl die Zukunft des überwachenden und überfürsorglichen Staates. Die Absichten dahinter mögen irgendwo im Kern gut gewesen sein, denn die Bevölkerung vor einer – sagen wir mal – Zombieapokalypse zu warnen kann wichtig und lebensrettend sein – und ist allemal besser, als dem hirntoten aber noch beweglichen Nachbarn unwissend in die Arme zu laufen und als dessen Mittagessen zu enden. Aber eine Warnung in Januar vor Eis und ein bisschen Schnee? Was bitte kommt demnächst? Wir ahnen es: Hitzewarnungen. Trinken Sie ausreichend. Und bitte: Bleiben Sie im Schatten. Grüße und bleiben Sie gesund, Ihr Gesundheitsminister.

Natürlich rufen die ersten, hier würde Verschwörungstheorie verwurstet, aber das wird man doch nochmal sagen dürfen: Vielleicht bimmelt bald schon morgens das Mobiltelefon in rotem Lichte, flackernd wie eine Disco im Kokainrausch – und wir lesen: Bewahren Sie die Ruhe, bleiben Sie daheim: Ein neuer Erreger gefährdet uns alle. Bleiben Sie gesund, Ihr Gesundheitsdiktator. Oder aber, und vielleicht kommen wir der Sache damit näher: Bleiben Sie im Keller, Teile der Wahrheit könnten Sie verunsichern, stillgestanden, Ihr Verteidigungsminister.

Noch ist der Alarm abstellbar

Cell Broadcast heißt das System, das Anfang 2023 aktiv wurde und auf allen Smartphones zugreift, ganz ohne eine App installieren zu müssen. Als ich den Alarm mittwochmorgens stumm stellte – ich schüttelte das Ding und drückte wirr darauf herum –, landete ich auf einem Untermenü, das mir erlaubte, den Alarmmodus komplett abzustellen. Ob das dauerhaft funktioniert, ja funktionieren soll, dürfte fraglich sein. Denn mein Telefon ist ja nicht meine private Angelegenheit, es soll in der Vorstellung der Überwachungsutopisten der verlängerte Arm der Macht sein. Gibt man dem Nutzer also nur scheinbare Selbstverwaltung an die Hand, damit er sich noch autonom wähnt? Das ist die Kunst dieses modernen Totalitarismus: Er soll sich nicht rigide anfühlen, soll ein gutes Gefühl vermitteln. Wir lächeln hier alle, alles soll glücklich und zufrieden wirken. Aber der Staat und seine Eliten greifen zu, ketten die Menschen neu an.

Dass das System ausgerechnet in Zeiten kam, in der wir mit Russland im Krieg sind – sagte die Außenministerin in einem seltenen Moment der Wahrhaftigkeit –, dürfte ja nun wirklich kein Zufall sein. Blaupause war die Pandemie, insbesondere die Diskussion zur Warn-App, die man seinerzeit gerne als Pflicht-App verordnet wissen wollte. Solcherlei Debatten sind für den anhaltenden Ausnahmezustand, in dem wir uns seit Jahren befinden, endgültig vom Tisch. Cell Broadcast wird man sich nicht entziehen können. Oder doch? Hacker hier, die Näheres wissen? Man kann es abstellen, werden Experten sagen – wie eben erklärt. So eine Reminiszenz an den Datenschutz muss es wohl noch geben. Die Abstelloption widerspricht jedoch der eigentlichen Absicht.

Man muss also den Winterhammer, der medial verbreitet und telefonisch vermittelt wurde, als eine Generalübung betrachten. Einen Tag später bei ähnlich widrigen Wetterverhältnissen war die Panik nicht mehr Agenda. Sie verpuffte, weil sie nicht mehr angefüttert wurde. Geklappt scheint es zu haben, Schulen machten zu, der Nahverkehr übte sich in vorauseilender Vorsicht und die Menschen blieben daheim. Ob Cell Broadcast je verwendet werden wird, um von einer Bundesregierung zu warnen, die völlig die Maßstäbe verloren hat, bleibt nur zu hoffen. Vielleicht nimmt sich ja mal einer, der die Kompetenz und Erlaubnis hat, Meldungen dort einzuspeisen, ein Herz und traut sich das?

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42 Kommentare

  1. Die Katastrophe blieb aus, es war zwar phasenweise etwas glatt. Aber Spiegelglätte gab es keine.

    Das ist aber schön, dass es für Herrn De Lapuente keine Spiegelglätte gab. Für andere gab es sie, und es gab in manchen Teilen des Landes Krankenhäuser, in denen die Unfallabteilungen nicht mehr recht wussten, wie sie den „Kundenandrang“ gebrochener Gliedmaßen noch gescheit bewältigen sollten. Von all den Unfällen mit nur Sach- also Vermögensschäden ganz abgesehen.

    Aber freuen wir uns alle mit Herrn De Lapuente, dass er nicht betroffen war. Immerhin hat ihm das einen Artikel mit einer Länge von 1.128 Wörtern und 7.536 Zeichen inkl. Leerzeichen verschafft. Und Corona konnte er auch wieder unterbringen. Ich glaube inzwischen, hier darf man gar keine Artikel mehr veröffentlichen, in denen nicht posthum über die längst vergangenen Corona-Maßnahmen wahlweise gelästert oder gejammert (oder beides) wird. Die Vergangenheit ist eben sehr gegenwärtig bei Nostalgikern.

    Liebe, wenn auch etwas besorgte Grüße von einem Smartphone-Nichtbesitzer.

    1. Genau wenn es glatt ist kann man ausrutschen.
      Mit und ohne Handy.
      Jedoch steigt wahrscheinlich die Wahrscheinlichkeit auszurutschen, wenn man das Handy bei Glätte verwendet.

      Vielleicht nochmal den gesamten Text lesen und versuchen zu verstehen was das eigentliche Thema des Artikels ist.

    2. “Die Vergangenheit ist eben sehr gegenwärtig bei Nostalgikern.”

      Hui, Sie sind aber straight! Oder eher konform? Immer dem aktuellen Stöckchen nachjagen und so hoch springen, wie gerade gewünscht?
      Dann wünsche ich Ihnen, dass auch künftig alles zu Ihrer Zufriedenheit läuft, denn jedweder Verweis auf persönliches “Ungemach”(Unrecht)- gleich in welchem Bereich – wäre als die bei vielen Deutschen beliebte und gelebte Doppelmoral zu werten!
      Einen massiven Ein/Übergriff, der richtungsweisend war, als überflüssige Nostalgie zu bezeichnen, ist, höflich formuliert, gewagt.🤔

      1. Insbesondere dann,
        wenn die Waffe (sinnbildlich gesprochen) nur gesenkt ist… aber immer noch geladen und entsichert.

        Die ganzen Gesetzesänderungen sind noch in Kraft, und die Verantwortlichen sitzen nach wie vor an den Schalthebeln.

        Die Sache ist noch lange nicht vorbei.

        1. Darauf wollte ich hinaus. Danke
          Aber was man (noch) nicht sehen kann oder plakativ existiert, interessiert offenbar nicht.
          Nun ja, lässt sich nicht mehr ändern, denn die Zukunft ist bereits in Form gepresst.
          Wurscht..äh…sorry, damit ist nicht die Presswurst gemeint, die iiiiihhh, aus Fleisch besteht.😉

    3. Na so gar nix, zum Ust-Luga Brand in der Oblast Leningrad? Jetzt kommt kein LNG mehr aus Texas, die ganze Transatlantische Geschäfts Idee zerstört!

      Schnief 😢

    4. Wenn man inhaltlich nichts kritisieren oder ergänzen kann und sich deshalb an den Nachnamen von Mitmenschen abarbeiten muss… lässt schon tief blicken.

      1. Ich will ja nicht kritisieren. Ich will nur sagen: wenn ich mich jemals in dieser lebensverneinenden Erbärmlichkeit wiederfinden würde, ich würde mir sofort einen Strick flechten.

        phz

        1. Das wäre eine nachvollziehbare Idee bei einer jämmerlichen, eierschnorrenden impotenten Dorftrottelexistenz.

          So tief würden die meisten nicht sinken wollen, auch wenn der Strick keine Lösung ist.

  2. Angesichts der errechneten Erderwärmung ist es schon katastrophal wenn es kälter wird als am PC simuliert. Möglich auch das eine Division durch 0 einen Kollaps im System ausgelöst hat.
    Im Sommer kommen dann wieder ab 20°C Hitzewarnung und man erinnert sich dann wie schön es im Winter war, bei 18°C im Wohnzimmer.
    Bei den Unwetter Warnungen die ich bekomme, beziehen diese sich auf Gebiete wo ich nicht bin. Auch schön zu wissen.
    Aber gestern hat es mich im dunklen auf den A.. gesetzt, ganze ohne Vorwarnung war da noch Eis auf dem Weg.

    1. und da wäre doch eine App ganz hilfreich, die einem bei diesem existenziellem Selsbsterfahrungstrip hilft und einem mitteilt, wo man sich gerade befindet, nämlich am Arsch! 😉😁

  3. Kann es nicht beweisen, aber bin mir ziemlich sicher, dass es akute Warnhinweise (mit der Anweisung, das Haus nicht zu verlassen) bereits VOR dem Smartphone gab. Allerdings noch nicht für die Allgemeinheit.
    Wie wäre es sonst anders zu erklären, dass im Winter, der wie Weihnachten spontan vor der Tür steht, so gut wie NIE Räumfahrzeuge VOR dem Berufsverkehr oder idealerweise in Rudeln NACH Einsetzen von Tauwetter anzutreffen sind. Die wussten doch schon früher was!

    Da (nicht nur) das Smartphone* in absoluter Freiwilligkeit die einzige Lebenskrücke, das Rückgrat und Hirn geworden sind, nimmt es nicht Wunder, wenn sich “Leader” dieser Möglichkeiten bedienen und ungeahnte Erfolge erzielen.Würde annehmen, dass wir uns im Übergang von “SpielLevel” I auf II befinden. Wie spannend!🤢

    * NOCH mit OFF-Funktion. Warum eigentlich?😱

  4. Ja, es gab Schnee und Eisglätte. Ziemlich genau so, wie von den Wetterberichten mehrere Tage vorhergesagt, und auch im Vergleich zu anderen Blitzeis-Ereignissen vergleichsweise ausgeprägt. Man hat sich daher darauf einstellen können und vermeidbare Wege vermeiden. Wie man das halt im Winter grundsätzlich machen kann, sofern man die Möglichkeiten dazu hat. Also kein Grund für diese Panik.

    Dass Panik geschürt wurde, sieht man aber in meinen Augen am Timing: manche Nutzer erhielten die Warnung am frühen Mittwochmorgen, andere wurden aber schon am frühen Dienstagnachmittag per App vor akutem Blitzeis gewarnt, und nicht erst für den Mittwoch. Darunter auch der Bekannte, mit dem ich gerade musizierte, und mich. In Langen, Südhessen, bei schönstem Sonnenschein und Plusgraden eine offenbar grundlose Warnung vor akutem Extremwetter zu erhalten, fühlt sich schon ein wenig seltsam an. Man gewinnt durchaus den Eindruck, dass die Verantwortlichen nicht alle Tassen im Schrank haben könnten. Oder eben auch den, dass das eine bewusste Aktion hätte gewesen sein können – nur dann ergibt die eigenartige zeitliche Streuung der Warnungen nämlich einen Sinn.

    1. wahrscheinlich bin ich zu alt für derlei Schnickschnack, aber nicht alt genug, um mich noch vage daran zu erinnern, dass es gegen Blitzeis früher nicht unüblich war, sich alte Socken über die Schuhe zu ziehen und im Sturz überfällige morsche Latten aus Zäunen zu entfernen! Wo sind sie nur hin, die guten alten Zeiten, in denen es noch erlaubt war zu leben!

      1. Leben ohne Konsum, (medialen / staatlichen / sonstigen) Terror und fürsorgliche Belagerung durch irgendwelche selbsternannten Institutionen geht ja mal gar nicht. Einfach nur leben – was sind das denn für krude Sperenzchen?!

  5. Also die Winter können nicht so schlimm sein. Bei uns werden die Nebenstraßen
    seit Jahren nicht mehr vom Winterdienst geräumt. Dafür haben wir eine Gemeindesatzung
    die uns das Räumen der Straßen bis zur Straßenmitte aufbrummt. Da die Straßen aber ja
    dafür nicht gesperrt werden und nicht jeder ein Räumfahrzeug mit gelben Rundumlicht
    besitzt, ist das Herumturnen mit einem Scheeschieber auf der Straße lebensgefährlich.
    Die Sammtgemeinde konnte mir nicht sagen, wie ich dann versichert bin. Diesen Winter
    scheinen auch die Räumfahrzeuge für die Hauptstraßen nicht mehr angesprungen zu sein.
    Gesehen habe ich keins und die Straßen verwandelten sich kurzfristig in Eisbahnen.
    Ja auf rot/grün im Landrat ist seit Jahren Verlass!

  6. Also wenn ich hier die Klimawandelverharmloser lese, krieg ich auch Arschkrätze. Diese Snowflakes haben in ihrem Leben offenbar noch keine Winter in D erlebt.

    In den frühen sechzigern des letzten Jahrhunderts war letztmals der Rhein in NRW zugefroren, in Köln, Düsseldorf, Neuss und weiter. Da konnte man ohne Brücke rüber. Das war im Jahrhundert mehrfach vorgekommen, seither nicht einmal. Ist nur ein Beispiel. Noch in den siebzigern waren Flüsse wie die Lahn wochenlang zugefroren. Auf der Binnenalster konnte man regelmässig Schlittschuh laufen.

    Und nun? Ist mal ein Grad minus, heult die Gemeinde: “Von wegen Erwärmung, einseinself!!!” Und die privatisierte Bahn und die öffentlichen Verkehrsmittel passen sich dem an und vermelden Verspätungen und Ausfälle.

    1. Wow…

      da ist aber einer voll auf Linie!
      Krätze bei ‘Verharmlosern’.

      Geht mir immer bei Klimaparanoikern so.

      Das ist wie bei der Coronoia.
      Niemand bestreitet, daß das Klima sich ändert. Aber jeder echte Freiheitsfreund stört sich an den paranoiden und übergriffigen Reaktionen darauf.

      Wenn Sie wirklich glauben sollten, wir hätten ein Problem, dann fragen Sie sich bitte a) wer Ihnen das erzählt und b) warum er das wohl tun mag. Denn eines sollte auch Ihnen klar sein: Selbst wenn Deutschland morgen im Erdboden versinkt, wird die Atmosphäre davon nichts bemerken.

      Und solange anderswo in 6 Monaten (oder bei einem Vulkanausbruch in 3 Tagen) mehr Treibghausgase emittiert werden, als wir in 4o Jahren einsparen können… nun, solange sollten wir sehr sehr vorsichtig sein, wenn unsere Freiheiten (Stichwort: 15-Minuten-Stadt) der heiligen Greta geopfert werden sollen.

    2. Naja, so um 2010 herum gab es mehrere Jahre, in denen die Seen und teilweise Bäche, sowie der Main teilweise auch zugefroren waren. Ist halt normales Wetter und normales Klima.
      Richtig zugefrorene Flüsse gab es nur während abnormal kalter Klimaphasen, zum Beispiel während der “kleinen Eiszeit”, die ca. 1850 endete. In den 1960er Jahren bis kurz vor Ende der 70er herrschten ebenfalls oft strenge Winter, man erinnere sich an den 78-79er Katastrophenwinter.
      Ende der 80er und die 90er waren wiederum überdurchschnittlich warm, entprechende ozeanische Zyklen waren die Ursache.
      Es gibt nicht einmal einen Ansatz eines Grundes für “Klimapanik” und erst recht ist die so gern von den Apokalyptikern verwendete Bezeichnung “Erderhitzung” oder “höchste Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen” nichts als reine Propaganda, auf die man nicht hereinfällt, wenn man entsprechende Informationen über das aktuelle sowie das historische Klimageschehen hat.

      1. Der Rhein und ander Wasserwege sind seit den 1960ern weotet ausgebaggert und begradigt worden. Das erschwert das Zufrieren, wenn es dann doch mal länger Frost gibt. Der Schneider der Bremer Eiswette wird auch vermutlich nie mehr trocken über die Weser kommen. Selbst wenn es frostig kalt wird. Die Fließgeschwindigkeit der begradigten und vertieften Weser ist einfach zu hoch.

  7. In Zeiten als der Staat über seine Bundesländer sich einen ‘Winterräumdienst’ geleistet hatte, kamen auch trotz widerliche Wetterumstände die Leute zu Arbeit, Schule oder sonstwohin. Schauts doch nachts in den klaren Himmel (falls vorhanden) und erfreut euch an diesen erweiterten Sternenhimmel. Manche dieser neuen Sternen wirken bei längere Betrachtung pulsierend.
    Als Bonbon gab es eine Meldung, ein Komet wäre im Havelland heruntergegangen und das ganz ohne Hinweise, aber wichtig ist immer der glaube an den präsentierten Hämmer die täglich die Republik auf neues herausfordern.
    Das letzte Sommerloch ist das gefühlt längste in meinem Leben…

    1. Há? Also ich wohne in Niedersachsen und hier wird Salz schon bei 3-4°C gestreut, wenn die Vorhersage möglicherweise kälter wird in drn nächsten Stunden. Schneeräumen scheint aber weniger Fahrzeuge zu geben als früher. Weil wenn mal Schnee liegt dauert es bis die Neben- und Wohnstraßen geräumt sind. Aber da habe ich keine Zahlen zum Gerätebestand. Von daher keine Ahnung was ob wieviel eingespart wurde.

  8. Sobald es hier etwas heißer oder kälter wird bricht die Panik aus. Als mein Kollege von der Schule seines Sohnes die Nachricht bekam, dass die Schule ausfällt, musste ich echt lachen. Ein Bekannter von mir ist Lehrer im Nord-Ural. Dort dürfen die Kinder erst ab minus dreißig Grad zu Hause bleiben.

    1. Dort sind die Leute an das Wetter gewöhnt und die Heizung funktioniert in der Schule vermutlich auch. Andere Länder andere Sitten.

  9. Damals, als die Winterdienste noch funktionierten und noch Salz gestreut wurde hatte keiner Angst vor dem Winter. Jetzt wo grüne Klimasektierer regieren ist alles anders…

  10. Treffender und wichtiger Beitrag von RdL, ein paar Beobachtungen sind besonders unterstreichungs- und zustimmungswürdig (Fettungen von mir):

    Denn mein Telefon ist ja nicht meine private Angelegenheit, es soll in der Vorstellung der Überwachungsutopisten der verlängerte Arm der Macht sein.

    Wir lächeln hier alle, alles soll glücklich und zufrieden wirken. Aber der Staat und seine Eliten greifen zu, ketten die Menschen neu an.

    Einen Tag später bei ähnlich widrigen Wetterverhältnissen war die Panik nicht mehr Agenda. Sie verpuffte, weil sie nicht mehr angefüttert wurde.

    Allgemein arbeitet RdL sehr schön die Signaturen des gegenwärtigen Überwachungs- und Beherrschungsmodells heraus, welche auch in Werken von Zuboff („Überwachungskapitalismus“), Bauman & Lyon („Daten, Drohnen, Disziplin“) oder Harcourt („Gegenrevolution“) erörtert wurden.

    Ansonsten noch ein paar Groschen:

    Neben dem Alarmismus der Spektakelgesellschaft und der Betreuung durch den mafiösen Großen Bruders, der fleißig auf „uns“ Acht gibt, der „uns“ rät, was „wir“ zu essen, lieben, singen und sonst wie zu tätigen haben, der empfiehlt wohin „wir“ zu reisen und wann besser nicht vor das Haus zu gehen oder auf einer Parkbank zu sitzen haben, ist das (Winter-)Wetter natürlich auch ein schönes Beispiel für die algophobische Moderne.

    Ich wies hier schon öfter darauf hin, dass es in den westlichen Ländern im Allgemeinen und in Deutschland im Speziellen ein verbreitetes Unvermögen gibt mit Härtungen, Schmerzen und allem irgendwie Anderem und Reibendem adult und vernünftig umzugehen. Das Wetter ist davon keine Ausnahme. Statt Smalltalk- ist es heute so längst zum erbitterten Streitthema geworden. Für die algophobische Entwicklung gibt es freilich viele Ursachen, staatlich gewollte Unmündigkeit und der regressive Schatten der Aufklärung sind zwei von vielen. Das Phänomen ist auch nicht neu. Schon der pöse alte Nietzsche hat in seinem Zarathustra Passagen hinterlassen, die gut zum heutigen Zeitgeist im Allgemeinen und den Dauerbrennern Thema Wetter / Klima bzw. Krankheit / Pandemie passen:

    Wir haben das Glück erfunden« – sagen die letzten Menschen und blinzeln. Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.

    Krankwerden und Misstrauenhaben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Tor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!

    Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.

    Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber
    man sorgt, dass die Unterhaltung nicht angreife.

    Ob Hitze, Unwetter oder Frost aus Nordost – der Einbruch anderen Wetters löst bei den heutigen letzten Menschen Panik und sprichwörtliches Schneeflockengestöber aus. Anerzogene Unmündigkeit der Vereinzelten trifft gemäß den kapitalistischen Maximen in den Verschleiß gefahrene Infrastruktur – und perfekt ist der Panik-Spektakelcocktail. Die Medien und den großen Bruder freut’s. Man kann die Manege unterhalten und den Zuschauern mehr tolle, blinkende, Daten über sie sammelnde Gadgets und Gesetze verhökern – alles zu Ihrer Sicherheit natürlich…

    Ohnehin haben es die Leidmedien in den letzten Jahrzehnten geschafft sämtliches anderes, das heißt potentiell unbehagliches, Wetter als störend und vermeidungswürdig zu markieren:

    Regentage? Uh, so grau und nass! Wie schrecklich!
    Nebel? Uh, so dicht und düster! Wie schrecklich!
    Hitze? Uh, so warm und stickig! Wie schrecklich!
    Schnee, Frost? Uh, so kalt und glatt! Wie schrecklich!

    Medial und gesellschaftlich akzeptiert ist nur noch ganz wenig – oder genauer gesagt: ein gewisses Wetter: „25° C, Sonnenschein und leichte Brise“. Und so nimmt es nicht wunder, dass das auch bereits vom gemeinen letzten Deutschling als Wunschwetter für Mitte März (sic!) bestellt wird. Vergessen ist längst, dass das klassischerweise Spätsommertemperaturen sind. Wer die im März haben will, soll bitteschön an die Algarve oder nach Andalusien remigrieren. Oder sich zu den Robben unter die Wärmelampe legen und die Wampe anstrahlen lassen. Oder mit seinem Einhorn einen sonstigen Safespace aufsuchen. Aber der Deutschling drängte eben schon immer nach seinem „Platz an der Sonne“ und alles andere als „Kaiserwetter“ ist schlecht und schlicht nicht satisfaktionsfähig…

    Die letzten „klassischen“ Winter waren übrigens Ende der 2000er und Anfang der 2010er zu beobachten. Mitforisten verwiesen zurecht auf die Winter der 1980er oder die längst vergessenen der 1960er und 1970er. Wie frei würden die Medien denn heute drehen, wenn der Bodensee zufröre oder wie weiland zum Jahreswechsel 1978/79 sich eine „Schneekatastrophe“ (Zitat Wikipedia) einstellte? Schon heute läuft ja mehrtätiger strenger Frost mit Schnee und Eis (früher „Winter“ genannt) unter dem Schlagwort „Russenpeitsche“ – man erinnere an den Februar 2021 (Quelle: die ZEITUNG). Die „Schneekatastrophe“ wäre dann wohl eher die „Schneeapokalypse“ und aus der „Russenpeitsche“ würde „Putins Kälteterror“.

    Abschließend: Hat jemand Lösungsvorschläge?

    „System abschaffen, Medien einhegen, sowie Aufklärung stiften und den Menschen so aus ihrer Unmündigkeit helfen.“

    Realistischere Lösungsvorschläge?

    „Sozialstaat wiederaufbauen, Infrastruktur in Schuss setzen, sodass Hochwasser, Hitzewellen und Wintereinbrüche nicht zur „Apokalypse“ geraten. Und auf alte Menschen Acht geben, dass sie im Pflegeheim nicht in ihrem Zimmer erfrieren oder im Sommer ersticken.“

    Nochmals: Realistischere Lösungsvorschläge?

    „Äh… schlicht eine andere Sau durch’s Dorf treiben? Oder jemand anderen an den Galgen liefern?“

    Hervorragende Idee! Jetzt kommt nämlich der Horrorbahnstreik! Wurde er von Putin initiiert?! Und steht Terrorgewerkschafter Weselsky auf der Gehaltsliste des Kremls?!11! Dazu gleich mal ein Brennpunkt…

    1. “Daß Karotten-Prinzip”
      wir werden mit immer anderen Ersatz Themen an der Nase herumgeführt! Und solange es kein Protest oder Großes Geschrei gibt wird weiter gemacht, bis wir nicht’s mehr besitzen und Glücklich sind.

      Ich bin fest davon überzeugt daß es zum Klimawandel kommt und zwar durch den Nuklearen Winter.

      1. Schlicht Spektakelgesellschaft. Man bespaßt und lenkt die Manege ab, damit sie sich mit den wirklichen Herausforderungen und Problemen nicht beschäftigt.

        Und so lassen sich in aller Ruhe die Leichen im Keller entsorgen, die schwarzen Kassen füllen oder sonstige krumme Dinger drehen…

        Im Sommer ist wieder “EM” (mit Deutschland in der “Todesgruppe A”); man darf gespannt sein, was dann alles “versenkt” und “durchgezogen” wird…

  11. Nu ja, ist das nun ein Politikum? Soweit ich mich erinnern kann, wurde das im Zusammenhang mit der Ahrtal-Katastrophe beschlossen. Da nun hätte das an die 100 Leben gerettet, kann man ja nicht abstreiten. Weil nun dir Autofahrer keine Erfahrung mit Kälte mehr haben, unterschätzen sie das Blitzeis, was nun wirklich fies ist. Ich habe die Warnung beachtet und bin vorsichtig gefahren. Soll ich jetzt böse sein, wenn das eventuell meine Fortexistenz gesichert hat?
    Wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, kam die Mitteilung zu durchaus christlicher Zeit, in der der Werktätige schon zum ersten Mal müde wird. Unsern Roberto hingegen hat das aus dem Tiefschlaf gerissen. So haben wir uns das ja auch immer vorgestellt.
    Es wird dann vielleicht doch noch ein Politikum. Wenn die AfD die Wahlen gewinnt, wird auf diesem Wege mitgeteilt, dass das Bürgergeld ersatzlos gestrichen wurde. Die regierende Giftschlange in Italien nötigt den ÖD in Deutschland zum vorauseilenden Gehorsam. So herum wird ein Schuh draus.

    1. Nu ja, ist das nun ein Politikum? Soweit ich mich erinnern kann, wurde das im Zusammenhang mit der Ahrtal-Katastrophe beschlossen.

      Ne, das läuft schon länger. Diese besondere Form der fürsorglichen Belagerung durch „Vadder Staat“ fiel mir persönlich zu EHEC-Zeiten (ältere Zuhörer erinnern sich) richtig auf. Darf man Gurken noch essen? Oder lieber keinen Brokkoli? Oder keine Tomaten? Es waren dann die Sprossen (angeblich). KATWARN wurde damals auch vorgestellt, lief aber eher unter dem Radar.

      Das Problem ist ergo nicht die App als solche, sondern ihre Funktion als Instrument eines immer übergriffiger auftretenden Nanny-Staates. Das hat RdL m.E. schön herausgearbeitet.

      Richtig an Fahrt nahm das Thema ab 2020 auf – im Gefolge des Pandemie-Regimes und des „Scheiterns“ des Nina-Warntages.

      Weil nun dir Autofahrer keine Erfahrung mit Kälte mehr haben

      Warum haben denn „die“ Autofahrer bitteschön keine Erfahrung mehr mit Kälte? Das wäre – so es in dieser Pauschalität zuträfe – bloß eine weitere Signatur gewollter Unmündigkeit. Dem Phänomen „Winter“ sollte man hierzulande schon einmal begegnet sein. Und bei mir zumindest wurden in der Fahrschule solche Situationen noch durchgegangen und man lernte etwas über „Winterreifen“ und wie man sie lagert. Vielleicht waren meine Fahrlehrer aber auch bloß überengagiert oder überkompetent, heutzutage nimmt der Anteil der durchfallenden Fahrprüflinge ja ohnehin zu…

      Wenn die AfD die Wahlen gewinnt

      Die AfD bekommt dann die Macht übertragen, wenn es einer Mehrheit der herrschenden Klasse so gefällt. Das Bürgergeld zu streichen schaffen Grüne und Merz aber auch gut alleine. Zur Not mit der FDP in einer „Sachsen-Koalition“ (Schwarz-grün-gelb, weiland „Jamaika“ genannt, aber das ist eine Beleidigung für die Karibikinsel).

      Allgemein sollte man sich nicht am Symptom AfD, sondern seiner systemischen Ursache sowie seinen bourgeoisen, kleinbürgerlichen wie kaviarlinken Trägergruppen abarbeiten.

      1. Nu ja, ich habe das eben subjektiv gesehen: mit Blitzeis hatte ich da nicht gerechnet. Du musst immer abwägen: gibt es einen Nutzen und ist der größer als das Nannytum? Ich will hier niemand verurteilen.
        Tja, die Ampel hat eben das Bürgergeld heuer um 12 Prozent angehoben, während Meloni es abschaffte. Passt Dir natürlich nicht, dass das erwähnt wird. Ist aber für einige existentiell.

        1. Du musst immer abwägen: gibt es einen Nutzen und ist der größer als das Nannytum? Ich will hier niemand verurteilen.

          Ich auch nicht. Ich habe bloß eine starke libertäre Ader und somit ein Misstrauen gegen Staat, Markt, Kirche und sonstige Institutionen und ihre allzu oft beobachtbare wohlmeinende Übergriffigkeit. Menschen sollten dazu befähigt werden eigenmächtig ihre Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden. Doch genau das geschieht immer weniger.

          Es ist für mich aber kein Wunder, dass das Nannytum in den letzten Jahren zugenommen hat. Überall vorgebliche „Sensibilität“, „Achtsamkeit“ bei Sprache und Kultur, oder „Kümmern“ – während sonst soziale Kälte herrscht, das kapitalistische Regimes frei schalten und walten kann und der Imperialismus weltweit Leichenberge schafft. Das vorgebliche Kümmern ist Druidentee. Nicht als Ablenkung und Gängelung.

          Tja, die Ampel hat eben das Bürgergeld heuer um 12 Prozent angehoben, während Meloni es abschaffte. Passt Dir natürlich nicht, dass das erwähnt wird. Ist aber für einige existentiell.

          Oh, meiner Brieftasche passt das durchaus gut, denn ich bin Hartzer und kenne das Existentielle sehr gut. Genauso wie die Toastbrotzeit.

          Nur ist die sogenannte „Erhöhung“ nicht einmal ein Inflationsausgleich und weiterhin meilenweit von einer wirklichen Lebenssicherung entfernt. Das Hartz-Regime ist aber nicht von der AfD sondern den Kartellparteien (nach Katz & Mair, nicht nach Höcke) eingeführt worden, auch wenn die AfD sicherlich deren Politik mitträgt. Ist schließlich eine ganz normale, d. h. kapitalistische und rechts-autoritäre, freiheitsfeindliche Partei. Nur wird sie eben zum Streichen momentan nicht gebraucht. Das schafft Schwarz-Grün mit Leuten wie Spahn und Bayaz ganz alleine. Vielleicht holt man Höcke / Weidel wenn richtig Not am Mann sein sollte.

          Mit der NATO-Barbie und Banderistenkuschlerin im Palazzo Chigi und ihrer Politik habe ich im Übrigen nichts am Hut. Die mag die Herzen in Washington höherschlagen lassen – so eine willfährige Dienerin haben sie seit 75 Jahren ersehnt – ich habe für sie nur Verachtung übrig.

        2. “Ausgeglichen wird gerade einmal knapp der aktuelle Kaufkraftverlust. Von einer Leistungsverbesserung kann keine Rede sein.”

          Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands

          Und natürlich nicht zu vergessen: “Arbeitslose Totalverweigerer sollen keinen Cent Bürgergeld mehr erhalten!” (Der Westen). Da ist die Erhöhung sicher schnell wieder eingespart…

  12. Eine alte 75jährige sagt es mal so: viel gelacht über den Artikel, gut geschrieben. Und ich blicke über mehr Jahre ohne als mit WarnApp zurück. Wetterberichte gab es schon immer. Und wenn Winter ist und man los muss, zu Fuß oder Bahn oder Auto ist ein Wettercheck immer sinnvoll. Wir mussten bis zur Bushaltestelle des Schulbus laufen und wenn er nach 15 Minuten nicht erschien, durfte man wieder heime. Es ist schon auffällig, dass viele fast normale Dinge zu Katastrophen hochstilisiert werden. Wichtige Warnungen können auch ohne App (die eh nicht jeder hat) am Ort des Geschehens lautstark in kurzer Zeit verbreitet werden: Sirene, Feuerwehr, Katastrophenschutz. Und vor allem, Wichtiges und Unwichtiges erkennen und trennen.

  13. Im Dezember kam ein “ÖRR-Wetterfrosch” mit der Behauptung um die Ecke, der Schnee sei zu warm. Die Zeitschrift “Focus” warnt vor “winterlicher Hitzewelle”. Es gibt keinerlei Absurdität, vor der Staatsfunk und Konzernmedien zurückschrecken würden, um auf versuchter Panikwelle weiterzureiten.

    Das drehen die auch gerne andersrum: “Schockfrosting der Bürger droht”, “Eisleiche aus dem letzten Hochsommer gefunden”, was auch immer.

    Zumindest die älteren der hiesigen Foristen (> 21) werden sich erinnern, dass es im Winter kalt werden kann, Eis und Schnee geben kann, manchmal auch windig und stürmisch wird und im Sommer deutlich wärmer wird als -5 Grad.

    Auch schick: Kommunen erlassen ein Streuverbot im Winter und – hoppala – rutschen Leute auf Glatteis aus, das ist wohl der menschenverursachte Klimawandel.

    Dass diese tolle Gesellschaft hier keinerlei Tassen mehr im Schrank hat, liegt auf der Hand. Sie verfügt nicht mal mehr über Schränke.

  14. Ist schon komisch, bei uns werden die Straßen wie blöd mit Salz gestreut (schafft es oft bis in die Gärten mit entsprechenden Schäden) und auf dem Fussweg ist es selbst bei Blitzeis mit empfindlichen Strafen verboten auch nur geringste Mengen davon auszubringen. Das bei einem Stadtrat der (noch) stark grün geprägt ist.
    Was den Klimawandel betrifft, in ca fünf Jahren werden wir besser wissen, ob es sich mehr um ein normales zyklisches Phänomen handelt oder um einen kontinuierlichen Anstieg. Dann muss nur noch geklärt werden, mit was das nun wirklich korreliert und was da nun der kausale Zusammenhang ist.
    Eventuell kann man sich jetzt schon Gedanken machen, wie man der Sache begegnet. Nur, warum werden nur Lösungen diskutiert, die extrem teuer sind? Es gibt mit Sicherheit auch andere Lösungsansätze.
    Aktuell wäre ja sogar das direkte heizen mit Kohle besser (fast vollständige Umsetzung in Wärme, keine massiven Verluste bei der Stromerzeugung und Übertragung) als damit Strom zu erzeugen (Solar und Wind bringen ja aktuell nicht genug also keine CO2 Einsparung), der dann zum Betrieb einer Luftwärmepumpe benutzt wird, die zu dem Zeitpunkt (also bei niedrigen Temperaturen, die Vereisung des Verdampfers kann beispielsweise schon ab fünf Grad Plus stattfinden, was aus technischer Sicht vollkommen normal ist und muss dann abgetaut werden) eine Elektroheizung (mit Sicherheit ab 8 bis 9 Grad Minus) ist. Selbst unter optimalen Bedingungen gleicht man da aktuell beim Betrieb, gerade mal den Verlust zum Energiegehalt des fossilen Primärenergieträgers aus.
    Ich finde da aktuell Klimageräte (sind im Endeffekt auch Wärmepumpen) besser die auch heizen können. Kosten im Vergleich erheblich weniger und man kann die alte Heizung einfach drinnen lassen und bei Bedarf anwerfen. Alleine das man keine Veränderung an der vorhandenen Heizung vornehmen muss spart Unsummen.

  15. Tja, es ist Winter und es fällt tatsächlich mal Schnee – und schon geht gar nichts mehr in diesem Land!
    Die Schulen bleiben geschlossen, Busse und Bahne fahren nicht mehr, Ämter und öffentliche Dienste wie Straßenreinigung und Müllabfuhr sind nicht im Einsatz – das ganze öffentliche Leben liegt halbwegs brach.
    So zumindest hier in NRW.

    Aber einen sehr positiven Aspekt kann man dem doch abgewinnen: Die ganzen derzeit so lauten Plärrer für “Kriegertüchtigung” wurden drastisch blamiert.
    Mögen sie lauthals träumen von einem Krieg gegen Russland und dass Deutschland wieder wehrhaft und kriegsbereit sein muss: Wenn mal 5 cm Schneedecke liegenbleibt, ist das Land und das öffentliche Leben bereits lahmgelegt.
    Wenn der pöse RasPutin uns wirklich angreifen wollte, müsste er nur warten, bis es in Deutschland einen Tag geschneit hat, dann ist dieses Land sowas von außer Gefecht gesetzt, dass die Rote Armee binnen Stunden an der Nordsee steht (das ist ja, was sich in den Köpfen von Pistorius und Co. so abspielt) – ohne Hinderung, denn bei Schnee bleiben hierzulande ja alle lieber zuhause.
    Ich denke mal, dass man sich in Russland ziemlich totlacht, wie so ein kleines bisschen Winter das gesamte Deutschland bereits lahmlegt.

    Das lässt mich hoffen, dass diese ganzen Bellizisten noch viele Jahrzehnte weiter träumen müssen, bevor sie das Land als “kriegstüchtig” ansehen und in den nächsten Krieg führen können.
    Bis dahin kommen hoffentlich doch vernünftige und kluge Köpfe wieder in die politische Verantwortung.

  16. Die Darstellung der Cell Broadcast Technik ist sachlich falsch. Es handelt sich um ein standardisiertes Verfahren das keineswegs auf das Endgerät zugreift, das Endgerät empfängt diese Rundnachricht (Broadcast). Die Darstellung und die Konfigurierbarkeit sind je nach Endgerät und Hersteller unterschiedlich.

    Für den zivilen Katastrophenschutz sind solche Systeme unerlässlich. Der Datenschutz in 4 oder 5G Netzen ist ein komplett anderes Thema, da Cellboradcast seit 1999 spezifiziert ist und nicht zwangsläufig ein Smartfon oder eine App benötigt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Cell_Broadcast bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/EU-Alert

    Enjoy!

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