Der Abtreibungsstreit als Spitze des Eisbergs

Frauen mit Kinder
Quelle: Dieses Bild wurde mittels Grok entwickelt.

Die Debatte um den §218 ist mehr als ein Streit um Abtreibung – sie berührt grundlegende Fragen von Freiheit, Verantwortung, Mutterschaft und der Stellung von Frauen in unserer Gesellschaft. Warum die Abschaffung des Paragrafen Frauen eher schaden als helfen könnte.

„Freiheit, Freiheit über alles“, könnte man das Motto der Frauenbewegung formulieren. Also natürlich nicht die Freiheit, Kinder zu bekommen und sich auch um diese zu kümmern, nein, bloß nicht, denn das wäre das völlig falsche frei. Das richtige frei ist, nur an den eigenen Geldbeutel und die eigene Karriere zu denken. Kompromisslos und ohne einen Gedanken an den Rest der Menschheit oder die eigenen Gefühle. Das macht zwar vermutlich nicht glücklich, aber immerhin nicht arm. Dazu passt die Forderung, Abtreibung rechtlich einem Gang zum Friseur gleichzustellen. Was Frauen so viel mehr schaden würde, als ihnen zu nutzen.

Wie ist das denn, darf eine Frau wirklich ganz allein entscheiden, was sie mit ihrem Bauchinhalt so anstellt? Wäre es zum Beispiel moralisch okay, wenn Frauen gezielt Mädchen abtreiben, weil sie lieber Söhne haben? In der zehnten Woche zum Arzt gehen, um sich sagen zu lassen, was es denn wird: ein Junge oder eine Abtreibung? Oder regt sich da doch ein Störgefühl? Und falls ja: warum? Wenn Embryonen nur Zellklumpen sind ohne jegliche Rechte, warum soll eine Frau nicht frei entscheiden dürfen, ob sie die nächsten achtzehn Jahre eine Tochter oder einen Sohn großziehen möchte? Her body, her choice?

Erstmal fällt die Beratungspflicht

Oder eine andere Möglichkeit: Embryonen sind begehrte Forschungsobjekte. Darf eine Frau schwanger werden, um ihren abgetriebenen Fötus dann zu verkaufen? Vermutlich dürfte selbst die hartgesottenste Radikalfeministin hier Bedenken erheben. Natürlich darf man nicht gezielt Mädchen abtreiben. Und natürlich darf man keine Embryonen verkaufen. Und wenn wir mal eine Sekunde ehrlich sind, dann liegt der Grund darin, dass diese kleinen Wesen leben. Dass sie einen Herzschlag haben und es sehr viel gewichtigere Gründe braucht, sie abzutreiben als ein schneller Euro oder eine Vorliebe für ein bestimmtes Geschlecht. Doch diese Ehrlichkeit ist derzeit verpönt: wer erwähnt, dass Föten die Stimme ihrer Mutter erkennen, ist entweder eine Vertreterin des Patriachats oder doch zumindest rechtsradikal. Ach so, oder katholisch. Wurde ich neulich ernsthaft gefragt: sag mal, bist du eigentlich katholisch? Nein, bin ich nicht. Aus diesem Verein bin ich ausgetreten, kaum dass ich erwachsen war.

Und um das gleich zu Beginn klarzustellen: Ich bin auch keine Pro-Life-Vertreterin. Ich denke nicht, dass man Frauen dazu zwingen sollte, eine ungewollte Schwangerschaft auszutragen, Gott bewahre! Aber ich halte Abtreibung für einen schweren und folgenreichen Schritt. Manchmal bietet einem das Leben nicht die Möglichkeit, sich richtig zu entscheiden. Manchmal bleibt nur die Wahl für das kleinere Übel. Dafür muss man aber nicht so tun, als wäre Abtreibung nur eine unwichtige Nichtigkeit, kaum der Rede wert. Das ist unehrlich und lässt Frauen in einer schwierigen Situation im Stich. Und, um hier einmal so richtig provokant zu werden: ich glaube, die Abschaffung des §218 wäre in letzter Konsequenz massiv zum Schaden von Frauen.

Was würde sich denn ändern, wenn der §218 gestrichen würde? Abtreibung wäre dann legal. Man dürfte dafür werben, sie wäre einfach eine Dienstleistung. Heute sind Abtreibungen grundsätzlich strafbar, Frauen werden aber straffrei gestellt, wenn sie während der ersten zwölf Wochen abtreiben. Das klingt wie ein ziemlich komisches Konstrukt, strafbar, aber straffrei gestellt, und man fragt sich schon: wozu die Verrenkung und kann man das nicht gleich durch eine saubere Fristenlösung ersetzen? Aber dieser Umweg hat wichtige Auswirkungen.

Erstmal würde mit der Abschaffung des §218 die Beratungspflicht fallen. Bislang muss man dort hingehen, die Entscheidung liegt aber ganz allein bei den Frauen. Es weiß wohl jeder, der bis drei zählen kann, dass an dem Tag, an dem die Fristenregelung eingeführt wird, auch gleich die Mittel für die Beratungen gestrichen werden. Frau müsste zusehen, wie sie mit ihrer Entscheidung allein klarkommt. Davon abgesehen, sieht es für mich nicht so falsch aus, dass Frauen, die ungewollt schwanger werden trotz Aufklärung in der Schule und der Möglichkeit der Empfängnisverhütung sowie der Pille danach, mal mit einer emphatischen Zuhörerin über ihre Situation reden. Da gibt es vielleicht doch oft einiges zu besprechen?

Der Uterus: Ein Geschäftsraum

Es ist auch kein Zufall, dass die FDP die Frage der Straffreiheit von Abtreibungen an die Erlaubnis zur Leihmutterschaft koppelt. Wenn wir erstmal juristisch niedergelegt haben, dass ein Embryo nichts Besonderes ist, nur ein paar Zellen ohne jede eigene Rechte, kann die Frau ja auch beginnen, ihren Uterus zu vermieten. Und den Embryo zur Handelsware machen. Warum eigentlich nicht, wo das doch alles gar nichts bedeutet? Vielleicht wäre es an dieser Stelle nicht schlecht, nochmal zurückzudenken an die alte Forderung, Prostitution nicht mehr als sittenwidrig zu klassifizieren, um die Huren zu entkriminalisieren. Hand aufs Herz, was ist durch die Streichung der Sittenwidrigkeit passiert? Deutschland ist zum Bordell Europas verkommen. Frauen haben jetzt die ach so große Freiheit, ihre Vagina und andere Körperöffnungen vermieten zu dürfen. Oder sie können das Zuhälter „für sie“ machen lassen. Es hat ihren Körper ganz legal zur Handelsware degradiert. Und zu einem noch größeren Elend bei den Prostituierten geführt, da würde wohl kaum einer widersprechen. Streichen wir den §218 um „endlich abtreibende Frauen zu entkriminalisieren“, dürfen sie zusätzlich zu ihrer Vagina auch noch ihre Gebärmutter vertickern. Echt jetzt?

Noch wichtiger aber ist die Streichung der Strafbarkeit für künftige Unterhaltsansprüche. Eine Straftat nicht zu begehen, kann niemals negative juristische Auswirkungen auf eine Person haben. Entscheidet sich eine Frau also gegen eine Abtreibung und für ihr Kind, können ihr bei Strafbarkeit keine Unterhaltsansprüche aberkannt werden. Auch wenn der Kindsvater das Baby und die Verpflichtung nicht möchte und auf einen Schwangerschaftsabbruch drängt. Weil der §218 anerkennt, dass es eben nicht nur so ein kleiner Zellklumpen ist. Das ist auch der Grund, warum Männerrechte-Vertreter sehr für eine Straffreiheit von Abtreibungen sind. Wenn Schwangerschaftsabbruch rechtlich mit einer Zahnreinigung gleichgestellt wird, dann ist die Frau zwar noch immer allein für die Entscheidung verantwortlich, denn ihr Bauch gehört ja ihr, aber eben durchaus auch für die Folgen. Denn sie hätte schließlich auch abtreiben können. Wenn sie meint, hier einen auf Mutter machen zu wollen: ja, ihr Problem. Der Mann wäre dann fein raus und sie hätte die finanziellen Folgen allein zu bewältigen. Sex ohne jegliches Restrisiko für ihn, einfach traumhaft. Und ihr erklärt man halt, da wäre ja wohl nichts dabei.

Und das passt sehr gut hinein in das Bild der ach so befreiten Frau, wie es die moderne Welt fordert: Sie hat sicherzustellen, dass Sex unverbindlich, unkompliziert und folgenfrei ablaufen kann. Jederzeit. Empfängnisverhütung, möglichst eine Variante, die die Monatsblutung unterbindet, weil igittigitt. Schamhaare ab, denn sie könnten stören; Sex beim ersten Date, klar, wenn er das so will. Ansprüche und Wunsch nach Beziehung – natürlich nicht. Bereit sein, alles mit sich machen zu lassen und so tun, als hätte man mit Würgen oder so kein Problem, denn sonst wäre man ja verklemmt und vielleicht ein enttäuschendes Date, aber logo. Sollte es bei dieser sterilen, kurzen und unverbindlichen Begegnung doch zu ungewünschten Nebenwirkungen kommen: einfach abtreiben, Alte, macht doch nichts. Das ist ja wohl das Mindeste, was er von ihr erwarten kann.

Girl-Boss und so

Am besten mit einer Abtreibungspille, die ist nicht nur spottbillig, die kann sie auch freitags einschmeißen, dann übers Wochenende die Überreste ihres Kindes auskrampfen und -bluten, um dann am Montag wieder frisch frisiert (oben und unten bitte, weil hey!) am Arbeitsplatz zu erscheinen. Und immer lächeln! So verliert man keinen Arbeitstag und ein Beratungsgespräch braucht man ja eh nicht, sagt Frau Brosius-Gersdorf. Und dann noch ein paar Überstunden, weil Girl-Boss und abends ab auf Tinder. Zack-zack, das ist Befreiung, kapier das doch. Hat sie dann doch das Gefühl, gerade einem beginnenden Leben das Ende bereitet zu haben, fühlt sich hohl und jämmerlich, dann kommt frau von allen Seiten unter Beschuss und ja – am stärksten von der Seite, die sich angeblich für ihre Rechte einsetzt: der Frauenbewegung. Man solle sich bloß kein schlechtes Gewissen einreden lassen, kann man in der Emma lesen. Und wehe, frau hat doch eines! Dann bescheidet einem Alice Schwarzer: „Frauen wollen im 21. Jahrhundert Wunschkinder oder keine. Das ist der einzige Weg. Für Mütter wie Kinder.“ Der einzige Weg also. Wenn nicht Wunschkind, dann weg damit. Das sei die einzige Lösung – nicht nur für Mütter, Schwarzer versteigt sich sogar zur Behauptung, das sei der einzige Weg für Kinder, deren Herzschlag da ein Ende bereitet wird. Aber ach so, da reden wir ja nicht darüber. Also liebe Frauen, weiter an der Karriere basteln und ja nicht traurig sein. Gefühle sind irgendwie eh so ein weibliches Fehlverhalten, das stört bloß bei dem Griff nach der Macht.

Also warum sollten wir jetzt genau für die Abschaffung des Paragrafen 218 eintreten? Damit die Beratungen gestrichen werden? Damit die Möglichkeiten, Notlagen von Frauen auszunutzen und Profit aus ihrer Gebärmutter zu schlagen, gestärkt werden? Damit Männer keinen Unterhalt mehr zahlen müssen? Ich würde so gerne mal einen vernünftigen Grund hören, was denn besser würde durch die Streichung. Weil die Gründe, die man in der Emma lesen kann, die können doch nicht wirklich ihr Ernst sein? Da bekommt man tatsächlich zu lesen, bayerische Frauen müssten nach Berlin fahren, weil man in Bayern nicht abtreiben könne (siehe obige Quelle). Da wüsste ich doch gerne mal einen Fall, der nicht über dreißig Jahre zurückliegt. Bayern hat als Bundesland die zweitmeisten Abtreibungen in Deutschland. Und Frauen müssten angeblich bei der Beratung bittebitte sagen. So ein Käse. Frauen haben das Recht, in den ersten zwölf Wochen straffrei abzutreiben. Sie müssen zu einer Beratung gehen (und diese gesetzliche Verpflichtung sichert auch die Finanzierung ab), die Entscheidung liegt aber ganz allein bei der Frau. Ich sehe beim besten Willen nicht, was Frauen von der Abschaffung des Paragrafen 218 haben sollen. Transhumanisten, klar. Männerrechtsvertreter, logisch. Abtreibungsanbieter, ok. Aber schwangere Frauen?

Und es sieht so aus, als wäre die Abtreibungsfrage hier nur die Spitze des Eisberges. Sie ist ein Teil der Fruchtbarkeit von Frauen, ohne Zweifel der weniger schöne. Der wunderbare Teil ist es, dass Frauen schwanger werden können. Dann entsteht nicht nur ein Baby, sondern auch eine Mutter. Und ich habe nicht den Eindruck, dass die Welt heute viel übrig hat für Frauen, die gerne Mütter sein wollen. Jedenfalls nicht, wenn sie es wagen sollten, sich auch noch um ihr Kind kümmern zu wollen. Frauen, die zu Hause bleiben, werden heute mit ähnlich viel Abfälligkeit behandelt, wie das für den Durchschnitts-Chauvi in den Fünfzigerjahren selbstverständlich war. Dummes Heimchen am Herd. Kinder werden hier nicht als eine Erfüllung gesehen, sondern als Hemmschuh. Und wenn man das Glück einer Person über ihre Rentenansprüche definiert, stimmt das ja auch – obwohl, war da nicht was? Ohne Kinder gibt es niemanden, der die Rente zahlen kann? Hm.

Am freiesten ist man allein

Sollte die Frau also wirklich so blöde sein, irgendwann ihre Fortpflanzungsorgane benutzen zu wollen, dann ist es heute erstmal wichtig, den Karriereknick zu vermeiden, nicht dass man hinter den Männern zurückfällt. Bloß ja keine Halbtagsfalle. Also das Baby in die Kita, fünfzig Stunden mindestens, weil sie ja mindestens vierzig Stunden arbeitet, eigentlich noch mehr wegen Karriere, dann noch die Mittagspause und die Fahrtzeit. Also Fünfzig-Stunden-Woche für das Kleinkind klappt eigentlich nur, wenn Mama und Papa zusammenhelfen, ist die Mutter alleinerziehend, darf es gerne noch was mehr sein. Sollte das Kind krank werden, gibt es Paracetamol, das senkt das Fieber und ab in die Kita, weil frau muss ja zuverlässig sein. Wenn abends gar nichts mehr geht, gibt es für das Kleine noch ein iPad, da sind die Kinder noch ein paar Stunden still vorm Bettgehen. Weil Haushalt und Steuererklärung und Einkaufen …

Und das alles soll weibliches Empowerment sein? Und das ist das Bild einer befreiten Frau? Echt jetzt? Allzeit bereit? Fortpflanzung als Knopf zum ein- und ausschalten, so ganz mechanisch? Und nur ja nicht um die eigenen Kinder kümmern? Gruselig. Für die Kinder sowieso. Aber doch auch für die Mütter.

Die Philosophin Kathleen Stock vermutet, dass hinter der aggressiven Behauptung vieler Frauen, dass Embryonen nur Zellklumpen und ganz unwichtig seien, viel schlechtes Gewissen verborgen ist. Von Frauen, die diesen Schritt gemacht haben und jetzt krampfhaft sich selbst und andere davon überzeugen wollen, dass das so schon okay war. Ich bin mir da nicht so sicher.

Mein Eindruck ist eher, dass sich der in den Siebzigerjahren völlig verständliche Schrei der Frauen nach mehr Freiheit irgendwie verselbständigt hat. Jetzt wird mehr und immer noch mehr davon gefordert und alles in Bausch und Bogen verteufelt, was diese Freiheit einschränken könnte. Nur ja keine Care-Arbeit, die macht einen unfrei. Und das stimmt ja auch. Wenn das Baby nachts Hunger hat, dann ist es mit der individuellen Freiheit der Mutter nicht mehr weit her. Da beginnt der Busen einfach zu tropfen und wer kein nasses Bett möchte, legt das Baby mal lieber schnell an. Und klar bringt Teilzeit nach Kindern einen Karriere-Knick, und der bringt wiederum Abhängigkeit vom Kindsvater. Wer ganz frei sein möchte, sollte verhüten, sich nicht binden, im Notfall einfach abtreiben und immer versuchen, das Hamsterrad als Karriereleiter zu interpretieren. Am freiesten ist man ganz allein. Das ist alles sachlich richtig. Und doch kommt es mir so vor, als wären wir hier mit Volldampf am Wesentlichen vorbeigerauscht.

Um Kinder geht es gar nicht

Frausein muss doch wohl mehr bedeuten, als die schlabbrigen Körperteile im Vergleich zu Männern weiter oben zu haben. Weiblichen Geschlechts zu sein bedeutet üblicherweise, Eierstöcke und eine Gebärmutter zu haben. Und die sind grundsätzlich dazu da, Kinder zu bekommen. Die Brüste hängen da rum, um Babys stillen zu können. Kinder zu bekommen ist ein Wunder. Es ist eine großartige Fähigkeit, die bei vielen Frauen mit unglaublichen Glücksgefühlen verbunden ist. (Allein schon, wenn ich mir hier beim verbalen Rumeiern zuhöre: üblicherweise, grundsätzlich, viele! Um nur ja keiner Frau auf die Füße zu treten, die keine Kinder haben möchte. Wer nicht will, soll ordentlich verhüten und es bleiben lassen, keine Frage. Aber Babys machen halt glücklich. Auch wenn sie viel Arbeit machen und die Freiheit in einem Maße einschränken, das wirklich ganz unglaublich ist.) Das große Glück von eigenen Kindern ist ein noch schlimmeres Tabu als der Herzschlag von Föten. Fruchtbarkeit tritt nicht als etwas Positives auf, sondern als Fallstrick auf dem Weg zur totalen Freiheit.

Und bei all dem Freiheit, Freiheit über alles! bleibt da nicht vielleicht sehr, sehr viel auf der Strecke? Die Kinder zum Beispiel. Deutsche Kitas sind eine Schande – das wäre definitiv einen eigenen Artikel wert. Und auch das eine Tabu: Während wir alle irgendwie schon wissen, dass Pflegeheime keine schönen Orte sind, sprechen wir nie von der Situation der Kitas. Die sich übrigens auch je nach Wohnviertel sehr unterscheiden – Bildungsbürger bekommen Plätze in besseren Kitas. Viele haben vermutlich noch nie eine von innen gesehen: Tütensuppenfraß für 2,25 Euro pro Tag (und ja: da sind die Kosten für die Nahrungsmittelfabriken, das Personal, den Transport und das spätere Erhitzen des Tiefkühlfraßes mit drinnen), „Fachkräfte“, die weder vom Fach sind noch ordentlich Deutsch können, iPads in allen Gruppen, um die Kinder still zu bekommen, offene Gruppen, wo selbst kleinste Kinder keine verlässliche Bezugsperson mehr haben. Und davon wollen wir echt noch mehr? Mich wundert es überhaupt nicht, dass Gen Z und Generation Alpha solche Schneeflöckchen sind, mit so vielen Angststörungen und Dachschäden, die nichts mehr aushalten. Sie haben als kleine Kinder wenig emotionale Stabilität kennengelernt, wie sollen sie jetzt den Stürmen des Lebens trotzen? Niemand setzt sich explizit für schlechte Kitas ein, aber die Forderung nach mehr Qualität habe ich schon lange nicht mehr gehört. Mehr Quantität, klar. Längere Öffnungszeiten, flexiblere Öffnungszeiten, billigere Kitaplätze. Aber kindgerechte Betreuung? Wohl kaum. Denn um die Kinder geht es ja gar nicht. Die sind nur der Sand im Karrieregetriebe ihrer Mütter.

Es ist so ein Jammer, dass Fruchtbarkeit und Mutterschaft in unserer Gesellschaft so ein schlechtes Standing haben. Denn das schließt sehr, sehr viele Frauen aus. Die sich Kinder wünschen und eine Familie (ups, noch so ein Tabu!). Und sich die Zeit nehmen wollen, ihre Kinder in Liebe großzuziehen und nicht maximal abzudrücken. Frauen haben in den letzten beiden Jahrzehnten nicht gewonnen, sie haben viel verloren. Sie machen noch immer den Großteil der Hausarbeit und reißen zusätzlich einen Job. Ihnen wurden die Unterhaltsansprüche bei einer Scheidung gekürzt und zusätzlich zu den geringeren Pflichten haben die Kindsväter mehr Rechte erhalten, Männer dürfen sich jetzt Frauen nennen und deren Räume erobern, die Digitalisierung mit der Porno- und Tinderindustrie war eine Katastrophe für Frauen, die Sicherheit im öffentlichen Raum ist am Boden. Jetzt wird das Ehegatten-Splitting abgeschafft, damit Familien noch mehr Steuern zahlen, falls sie es wagen, nicht beide ganztags zu arbeiten. Witwenrenten werden deutlich kleiner ausfallen. Ach ja, und sollte eine Frau sich echt Zeit genommen haben, ihre Kinder großzuziehen, wird jetzt diskutiert, dass sie für die Rente halt länger arbeiten soll. Charmante Idee, findet Bärbel Bas.

Da wäre es doch schön, wenn wir wenigstens nicht auch noch in die Gebärmutter für Angebot und Nachfrage freigeben würden. Der §218 ist ein guter Kompromiss, denn er schützt Frauen und lässt ihnen trotzdem die freie Wahl. Und das ist gut so. Alice Schwarzer hat auf der Frauenkonferenz Heroica gesagt, die jungen Frauen hätten gar kein Interesse mehr daran, den Paragrafen 218 abzuschaffen. Aber das ist doch wunderbar! Denn dann können wir uns vielleicht mal den Themen zuwenden, die wirklich brennen. Und nicht den Vertretern von Männerrechten und Fruchtbarkeits-Vermarktern weiter warmen Wind unter die Flügel pusten mit der Behauptung, das, was sich da in der Gebärmutter abspiele, sei eh nur ein unwichtiger Klacks.

Anne Burger

Anne Burger ist Hochschullehrerin für Mathematik und Logik. Sie lebt mit Mann und Kindern in Süddeutschland.
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124 Kommentare

  1. Hier wird wieder versucht, alle Forderungen der Frauenbewegungen aus der 68er Zeit, auf völlig verschwurbelte Art und Weise ad acta zu legen.
    Da die Überbevölkerung das drittgrößte Problem der Menschheit darstellt, sollte die Abtreibung von bürokratischen Hindernissen völlig freigestellt werden.
    Außerdem, in Kriegszeiten Kinder zu kriegen ist auch nicht wirklich der Bringer.
    Das zeugt wieder mal von einer unglaublichen Naivität der Menschen, angesichts der Bedrohung, der wir gerade ausgesetzt sind.

    1. Au Mann, an Deutschland wird die Welt genesen, indem Deutschland nicht nur allein das Klima rettet, sondern auch noch alleine die Überbevölkerung beseitigt. schon Mal darüber nachgedacht, dass selbst wenn alle 83 Mio Bürger und Bürgerinnen Deutschlands morgen weg sind, die Bevölkerung gerade Mal um 1% sinkt?

      1. Es geht mir ja nicht um Deutschland, sondern um die ganze Welt.
        Wir brauchen eine stringente Geburtenregelung um dem Bevölkerungswachstum in den Griff zu bekommen.
        Natürlich geht eine Geburtenregelung nur, wenn auch alle Menschen wirklich versorgt sind und da sind wir auch schon wieder beim Hauptproblem Kapitalismus.
        Die herrschende Klasse löst das gerade ganz radikal auf ihre Weise, wie ihr sicher mitbekommen habt.

        1. Für deutschland ist ein noch größerer Geburtenrückgang aber gravierend.
          Wir haben jetzt schon zu wenig Nachwuchs. Sicher sind die Bedingungen
          Kinder zu bekommen und diese auch noch zu versorgen und ihnen eine gute
          Ausbildung zu ermöglichen nicht besonders prickelnd. Aber wenn wir Deutschen
          noch etwas Würde behalten können, sollten wir versuchen Deutschland noch
          mit unserem eigenen Nachwuchs zu bevölkern. Geburtenkontrolle wäre auf
          dem Afrikanischen Kontinent angesagt. Die Natur gibt dort aber immer noch
          vor, viel Nachwuchs zu zeugen weil dort eine hohe Kindersterblichkeit vorhanden
          war. Trotz der schlechten Situaton in vielen Ländern dort, überleben aber schon
          viel mehr Kinder, die auch immer mehr für Nachwuchs sorgen. Ganz natürlich!

          1. Hatari!
            Also ich hätte gerne eine zweite Staatsbürgerschaft zum Beispiel die von Südafrika, Botswana, Tanganjika oder Namibia.

            Nuclear Winter is coming

            1. Bei der Überbevölkerung fällst du auf globalistischen Propaganda herein.
              Ich übrigens früher auch, darum habe ich mich 1976 sterilisieren lassen, weil ich den Blödsinn des Club of Rome geglaubt hatte.
              Das Bevölkerungswachstum ist stark zurückgegangen.
              Die Überbevölkerung gehört genauso zur Rahmenerzählung des Globalismus wie der menschengemachte Klimawandel, der CO₂-Schwindel und das Aus für Gas und Öl.
              Recht hast du, wenn du sagst, sie beabsichtigen, uns alle loszuwerden.
              Das Problem sind nicht zu viele Menschen, sondern der weltweite Landraub der Globalisten.

              1. Sehe ich ganz anders weil ich schon auf der ganzen Welt rumgekommen bin.
                Die Meere sind überfischt, die Böden übersäuert, das Grundwasser verschmutzt und die Ressourcen gehen zur neige.
                Auf die Dauer und auf einem gehobenen Niveau geht das nicht mit über 8 Milliarden Menschen.
                Ich war schon in Kalkutta und auch in Mexico-Stadt.
                Solche Großstädte dürfte es gar nicht geben.
                Der Klimawandel ist natürlich ausgemachter Blödsinn.
                Aber mit der Natur im Einklang leben eben nicht und dafür sind wir einfach viel zu viele.

        2. Ja, „sie wollen uns alle (bzw. die meisten von uns) umbringen“. Und Sie, Motonomer, befürworten das, indem Sie schon mal alle Ungeborenen dafür frei geben lassen wollen.

          1. Jedes Kind ist eines zu viel.
            Außerdem machen Kinder nur Ärger.
            Und andauernd dieser Krach und dieses herumgehampele…einfach furchtbar.
            Viele der richtig fitten Damen, die ich kannte, sind gleich nach dem ersten Kind völlig spießig geworden, alles war dann plötzlich zu gefährlich, total angepasst wurden die, haben sich dann von ihren vermeintlich tollen Mann fertig machen lassen und waren mit noch nicht einmal 50 völlig am Ende.
            Ich hab die Bälger nie gemocht, keine Ahnung wie man sich mit sowas das ganze Leben so versauen kann.
            Ich kenne in der westlichen Hemisphäre, ganze 2 Familien wo ich mit Fug und Recht sagen könnte, das die mit ihren Kindern wirklich glücklich sind.
            Beide mal eher solvent als arm… weil ohne die dazugehörige Knete, geht sowieso nichts.
            Der ganze Rest musste sich immer zurücknehmen, genau wegen der Brut….
            Und aus denn allermeisten Kids meines Jahrgangs sind fast nur Arschlöscher also die Gegenseite oder resignierte bedauernswerte Weicheier entstanden.
            Und was heutzutage unter 40 ist so rumläuft…. da bin ich echt froh, das dieser Kelch an mir vorbeigegangen ist und in dies kapitalistischen Welt, wo aber auch alles dem kapitalistischen Verwertungsprozess unterworfen ist, Schulpflicht, Impfpflicht usw…ich bin nie geimpft worden, dank meiner Mutter und ich war niemals im Leben richtig krank, das geht alles gar nicht und am Ende muss ich denen dann auch noch erzählen, warum alles so Scheiße ist..neee ohne mich!

    2. Das Bevölkerungswachstum hat mittlerweile gestoppt. Nur noch in einigen afrikanischen und nordafrikanischen Ländern gibt es Geburtenraten über der Erhaltungsquote, in allen anderen geht sie massiv zurück.
      – Das freut die transhumanistischen Globalisten, bitte mal Infos zu „Georgia Guide Stones“ und „Deagle Liste“ u. a. suchen und die langfristigen Pläne von UN, IWF und dergleichen Institutionen.

    3. Es braucht keine Geburtenregelung.

      Wohlstand regelt das von alleine, aber den gibt es ja nur für wenige.

      –> Hausgemachtes Problem im Kapitalismus.

  2. Die unmittelbare Folge einer von der Autorin zu Recht kritisierten Freigabe der Gebärmutter für Angebot und Nachfrage zeigt in der Ukraine bereits ihre Folgen: Siehe; https://ukrainesurrogacy.com/de/; Wer nicht gezielt nach solchen Angeboten sucht, findet sie auch nicht. Lieferung der Produkte gerne auch ins Ausland. Die wenigsten Frauen in D können oder wollen sich nicht vorstellen in welchem Ausmaß diese °Dienstleistung“ bereits üblich geworden ist.
    Vielleicht meinen ja manche, das sei ein Ausdruck weiblicher Solidarität. Solidarität unter Gleichen kostet aber nix! Sie folgt nämlich der Devise „einzeln und frei und schwesterlich wie ein Wald“ . Das brüderlich von Nazim Hikmet habe ich durch schwesterlich ersetzt, weil ich nicht ausschließen will, dass kleinste Menschengruppen unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit unter sich eine solche Problemlösung als optimal empfinden könnten. Aber nur unter der Voraussetzung, dass keine gegenseitigen Verrechnungskunststücke privatrechtlicher Art entwickelt, erfasst und privatrechtlich festgehalten werden.

    1. „Schwesterlich“ alles klar…noch Fragen Kienzle….?
      Und zum Thema.
      Die Ukrainer haben schon immer alles verkauft was sie haben, weil ihre Regierung derart korrupt ist.

  3. KI‑Bilder sind eine „Hyperrealität“: Sie simulieren etwas, das nie existierte, aber von Menschen als real wahrgenommen wird. Wenn solche Simulakren die visuelle Landschaft dominieren, werden sie das Bewusstsein für das „Echte“ verwischen – das ist ein Angriff auf die Fähigkeit, zwischen Fakt und Fiktion zu unterscheiden und reiht sich nahtlos in andere Techniken kognitiver Kriegsführung ein, die wir seit Corona (da waren es z.B. einander völlig widersprechende Realitäten) verstärkt erleben. Dass Overton sich hier unreflektiert beteiligt, zeigt, dass man offensichtlich doch viel weniger begreift, als dass es zahlreiche Artikel vermuten lassen.

    1. Unbedingt 👍
      Ich bin auch völlig dagegen, dass die KI überall einzieht.
      Das ist in etwa so, wie wenn man für ein Recht auf ein analoges Leben streitet, aber gleichzeitig alles bei Amazon bestellt.

  4. “ Männerrechte“ ..

    Bei mir klappte es gleich beim ersten mal, war 18 Jahre alt und in solchen Momenten haben Hormone die Steuerung übernommen, für Rationales war da keinerlei Spielraum mehr. Hat die Natur mir so mitgegeben, und früher zumindest tat man solche Dinge, wenn man Zuneigung zu einem Menschen spürte. Ob reich oder weniger reich, ob Markenkosmetik oder Markenklammotten, Auto , Haus , Boot, hatte alles keinerlei Bedeutung. Einzig und allein, eine Persönllichkeit die einen faszinierte, war auf einmal zum Mittelpunkt des eigenen Lebens geworden o))
    „Männerrechte“ … was die Politik daraus macht ist niemals mein Maßstab, was die Autorin daraus macht auch nicht..
    Ach ja, ich wollte das Kind, die Mutter der Freundin aber war für Abtreibung, und Sie hat es dann wegmachen lassen. o(
    Aber das Problem hat sich eh bald erledigt wenn ich mir die Geburtenrate aktuell so ansehe und vergleiche .
    Eine Frau solte entscheiden können was Ihr leben angeht, Männer aber auch.
    Sie hat das Kind wegmachen lassen ohne mich einzubeziehen in diese Entscheidung, war Ihr gutes Recht , finde ich ok.
    Ich habe die Beziehung beendet, weil ich micht übergangen fühlte, fand Sie nicht ok…
    Alles andere dient dem Wohlergehen des Staatsäckels, und nur Kriterien dieser Art hat für die Politik Relevanz ..

    1. Nur mal eine Frage nebenbei: Wie alt war ihre damalige Freundin? Schon 18
      oder jünger? In meinem Bekanntenkreis sind die Frauen/Mädchen, die unter 18
      oder 18 waren alle nicht glücklich geworden, als sie Nachwuchs bekommen haben.
      Die schlimmsten Dramen gab es durch die Großmütter, die sich dann in die Erziehung
      des Enkels einmischten. Nur eine Schulkollegin die schon mit anfang 18 geheiratet
      hatte und da wahrscheinlich schon Schwanger war, hat tatsächlich eine wirklich
      glückliche Ehe geführt, die auch noch heute nach 48 Jahren hält. Und es kamen
      auch noch schnell 2 weitere Kinder dazu. Also es gibt sie, sie Ausnahmen!

      1. Die Ehe ist eben ein nicht funktionsfähiges Lebensmodell.
        Mir wurde schon noch in ganz jungen Jahren bewußt, das ich so nicht Leben möchte, wenn ich mir meine Eltern und die Eltern meiner Freunde alle so anschaute.

        1. Es kommt immer auf einen selber und und den Partner….
          Mein Kinderzimmer lag neben Schlafstube Eltern und ich musste zeitig schon lernen, was da so losgehen kann wenn eine Frau NEIN sagt..
          Ich hatte auch nichts übrig für die Ehe, und doch sehnte ich mich nach einer festen Beziehung. Alles andere lag mir weniger..
          Man kann eine Ehe leben, auch ohne verheiratet zu sein *;*

        2. Traurig für Sie, Motonomer, aber man sollte nicht unbedingt von sich auf andere schließen: Neben meiner eigenen, bald 38-jährigen, kenne ich viele weitere immer noch glückliche Ehen sog. Buhmer.

      2. ja ok..

        Wir waren beide Heimkinder. Ich war schon raus 2 Jahre Spezi nur für Jungs, Sie aber normales Heim und war da noch . 2 hübsche, die ineinander verliebt waren, und für beide das alles Neuland o))
        Sie war 16 und ich 17 , und Eltern hätten Uns niemals eine Chance gegeben , eben weil Wir anders waren..
        Die Folgen des Kinderheims, Ich hatte keinerlei kognitive Erfahrung im Umgang mit dem anderen Geschlecht, und wollte nichts falsch machen, Nach 6 Monaten fragte Sie meinen Kumpel ob Ich schwul bin, weil ich halt da keinerlei Engagement zeigte in diesem Bereich, und das war das erste Zeichen für mich das Sie mehr wollte . o))
        Heute schmunzel ich zwar über diese Zeit, jedoch Ich lernte damals wichtiges, zb das man eigene Interessen nicht immer über die Interessen andere stellen sollte, zwar mehr aus Scham damals, aber doch ich lernte es o)))))
        Und Sozialismus, warum bitte sollte ich da Angst haben, Kinder nicht groß zu bekommen als richtige kleine Persönlichkeiten ? Sozialismus hatte sicherlich vieles falsch gemacht, aber das NICHT o)))

    2. Traurige Geschichte, kd. Es tut mir sehr leid für Sie, daß sie das Kind nicht (mit-)aufziehen konnten. Nach dem, was Sie schreiben, wären Sie vermutlich ein guter Vater geworden.

      1. Traurig, Nein

        Solange der Mensch in einer Sache im Mittepunkt steht, es ist immer eher ein Grund hoffen zu können auf bessere Zeiten o))
        Es war eine schöne Zeit, und solche Dinge brachten mich in jungen Jahren schon dazu, Gesellschaftliche Fragen unter kritischen Aspekten auch sehen zu könne.. !

        1. Freuit mich, daß Sie gelernt haben, das so sehen zu können. Man nennt es, glaub ich, Lebensweisheit und die ist kostbarer als alles Geld der Welt 🙂

  5. Ja, doch, jede Frau entscheidet völlig eigenständig ob sie eine Schwangerschaft austragen möchte. Es ist ihr Körper und ihr Leben. Wer es anders haben möchte, müsste einen Paradigmenwechsel herbeiführen. Dann müßten die Gängelei, die Erpressung, die Benachteiligungen, die Beschimpfungen und die strukturelle Gewalt gegen Mütter eingedämmt werden.

    1. ++
      Mutter wird man nicht durch die Geburt eines Kindes, sondern indem man das Kind liebevoll auf seinen Lebensweg begleitet. Frauen die ein Kind nicht wollen, sind dazu oft gar nicht fähig, oder aber ihnen fehlen aufrund zunehmender Armut einfach die Mittel dafür ..

        1. Dem kann ich auch nur zustimmen!! Das Vater sein ist aber nach Zeugung und
          der Geburt des Kindes auch nicht zu Ende. Für viele hat sich das Vatersein leider
          mit dem Tschüßsagen danach schon erledigt.

      1. Das ist ja schön lyrisch formuliert, aber Fakt ist, dass eine Frau durch die Geburt eines Kindes zur Mutter wird. Auch wenn die weitere Lebenszeit des Kindes grauenvoll verläuft, wird die Mutter zwar zur Raben- bleibt aber trotzdem Mutter. 😉

    2. Sehe ich auch so. Unsere reiche Gesellschaft könnte jeder Frau ein Angebot machen, dass sie nicht ablehnen kann. Tut sie aber nicht.
      Stattdessen sagt sie: Ätsch, Bätsch, reingefallen du dumme Schlampe und jetzt sieh mal zu wie du klar kommst mit dem Balg. Wir haben damit nichts zu tun – und der Vater sowieso nicht.

  6. Das ist doch mal ein Beitrag, der hintergründiges näher beleuchtet. Irgendwie spielt alles ineinander. Früher war es so, daß Kinder und Enkel für ihre Eltern und Großeltern die Altersversorgung in einer Großfamilie bestritten. Mit der Industrialisierung zerriss die Großfamilie und zu Bismarcks Zeiten wurde eine staatliche Rente eingeführt. Wer darin einzahlte finanzierte damit den Lebensunterhalt der Eltern und Großeltern. So ist es auch noch heute. Wer aber sorgt für diejenigen, die keine Kinder groß gezogen haben? Die Solidargemeinschaft kommt dafür auf. Wenn aber daraus ein Prinzip gemacht wird, daß der Staat Kindererziehung gar nicht honoriert und im Gegenteil sogar benachteiligt muß sich nicht wundern, daß die Rentenversicherung den Bach runter geht. Eigentlich dürften kinderlose Menschen, die mit ihren Rentenbeiträgen ja nur eine Schuld gegenüber ihren Eltern und Großeltern abtragen keine eigenen Rentenansprüche erwerben sondern nur einen Anspruch auf Grundsicherung erhalten! Wenn also jährlich eine Stadt von rund 100.000 Menschen das Lebensrecht vorenthalten wird, muß man sich nicht wundern, daß die Rentenversicherung nicht mehr ihre Aufgaben aus eigener Kraft erfüllen kann. Wie heißt es so schön: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein!

    1. Die Hauptgründe für die Probleme der Rentenversicherung sind Lohnstagnation und -rückgang trotz Produktivitätssteigerung mit entsprechenden Folgen für die Einnahmen der Rentenkasse, und die versicherungsfremden Leistungen, die unsere Politiker so gerne aus dem Rentenropf bezahlen. Sie selbst haben ja ihren Ruhestand im Trockenen und sind nicht Mitglieder der Solidargemeinschaft über die sie aber bestimmen.

    2. Siegfried Götze

      Früher war es so, daß Kinder und Enkel für ihre Eltern und Großeltern die Altersversorgung in einer Großfamilie bestritten.

      Das war ‚früher‘ eine von mehreren Möglichkeiten, sich für das Alter abzusichern, vorausgesetzt, man verfügte über entsprechende finanzielle Grundlagen wurde auch gespart, in Immobilien investiert, durch Beteiligung in speziellen Altersversicherungen (Frankreich – Paris) oder bis ins hohe Alter bis zum Umfallen geschuftet. Viele Bauern verbanden die Übergabe des Erbes mit der vertraglichen Fixierung auf die Altersversorgung (trauten ihren eigenen Kindern nicht).
      Ich habe leider keine Link-Quelle zu dieser recht speziellen Frage gefunden und kann als Quellen nur grob unter anderen die französischen schriftlichen Dokumentationen der Naturalisten in ihren Werken wie beispielsweise Victor Hugo „Die Elenden / Les Misérables“ und Emil Zola („Die Erde“, „Ein feines Haus“, „Das Geld“ und „Paradies der Damen“) anführen.

      1. Bei den Bauern bekam immer der Älteste den Hof. Die Mädchen kamen „in Stellung“ und
        die nächstgeborenen Jungs mußten sehen wie sie klar kamen. Und so lange der Trecker
        nicht bezahlt war, bekam der kleinste auch kein neues Dreirad. Auch der Hahn mußte
        zu Fuß gehen und wurde von der Henne geschubst……..

    3. Alles Unsinn!
      Das nicht begleichen der Versicherungsfremden Leistungen von Staats wegen, aber hauptsächlich das Problem, das es zu viele Altersversorgungen gibt, Juristen, Beamte, Architekten um nur einige zu nennen, die nicht in die Rentenkasse einzahlen!
      Wo das geschieht, in Österreich und der Schweiz z.B., kann allen eine auskömmliche Rente bezahlt werden!
      Das Umlageverfahren ist das einzig wirklich funktionierende, egal was die Demographie angeht.
      Außerdem werden hier genug Kinder geboren, nur für viele die falschen!

  7. Frei sein heißt, selbst entscheiden zu dürfen. Natürlich kann eine Entscheidung auch falsch sein, es kann sich aber ebenso eine aufgezwungene Vorschrift als falsch herausstellen.

    Ich lehne jede Bevormundung ab, ganz egal ob es um Bücher, Zeitungen, Fernsehen, ab, insbesondere lehne ich Vorschriften ab, die vorgeben, sie wären nur zu meinem Besten geschaffen.

    Ich bestehe auch auf mein Recht Fehlentscheidungen treffen zu dürfen.

  8. Anne Burger hat viele Gedanken und Folgen, den ein Wegfall des §218 hätte, herausgearbeitet. An ganz viel davon habe ich noch gar nicht gedacht. Auch wenn manches vielleicht stark überspitzt, gelegentlich sogar verzerrt dargestellt worden ist, trotzdem Vielen Dank! Ich habe auch den Film über Alice Schwarzer gesehen und die verzweifelte Frau, die bei ihr damals stark blutend und von einer „Engelmacherin“ kommend in ihrer Pariser Wohnung zur Tür herein gekommen ist. Es gibt keine einfache Lösung, und da muss man bei seinem Urteil immer besonders vorsichtig sein. Man muss alles im Blick haben: Das Kind, die Mutter – und auch den Vater. Die Autorin sagt am Schluss, dass der §218, so wie er heute ist, ein guter Kompromiss ist. Das finde ich auch, vielleicht ist es sogar eine der ganz wenigen Sternstunden der Demokratie. Warum in aller Welt müssen wir dieses Fass jetzt wieder aufmachen? Liegt es, wie die Autorin vermutet, daran, dass sich der Staat die Kosten für Beratung sparen möchte? Das wäre wirklich erbärmlich.

    Aber Frau Burger, den Rundumschlag gegen die Kitas ganz am Ende, den hätten Sie sich wirklich schenken können. Er war völlig überflüssig, ein übler Tiefschlag gegen engagierte Erzieherinnen und Erzieher und gegen die Köchinnen und Köche fürs Kita-Essen und hat nichts zum Kern ihrer Argumentation beigetragen. Als typischer BRD-Babyboomer war ich in den sechzigern in einem Kindergarten, da sind 40 Kinder auf eine Erzieherin gekommen. Ich habe das zwar nur schwach und wenn als lustvolles Chaos in Erinnerung. Aber der heutige Hang zur Überbetreuung ist vielleicht ein viel größeres Problem. In zwanzig Jahren werden wir es wissen.

    Kleiner Tipp: Ich gebe meine Texte immer vorher meiner Frau zu lesen, bevor ich sie veröffentliche. Das bewahrt mich vor haltlosen Pauschalvorwürfen, die man im Eifer des Gefechtes gerne mal macht.

  9. Ich finde den Artikel unerträglich!
    Da werden mal wieder alle Klischees ausgepackt, die Männerwelt betreffend, die mir schon immer auf den Keks gegangen sind!
    Wenn ein Mann nun meint, bei der ersten Verabredung gleich Sex mit der Dame haben zu müssen, finde ich das ziemlich geschmacklos, ist mir im Traum nie eingefallen! Wenn die Dame einwilligt, ist das ihre Sache!
    Der ganze Zeitgeist geht mir sowieso am Arsch vorbei, wenn man sich dem Zeitgeist ergibt, ist das das Problem derjenigen, die das tun! Kann jeder halten wie ein Dachdecker, die Konsequenzen müssen dann eben ausgehalten werden!
    Die Ungerechtigkeit der Auswüchse der Rentenpolitik, des sozialen Kahlschlags, des Niedriglohnsektors, der Alltagsarmut gerade bei Frauen sind ein anderes Paar Stiefel und mir erschließt sich ernsthaft nicht, was das mit Abtreibung zu tun hat oder der Vermarktung des Uterus!
    Ein wieder anderes Thema ist die Freigabe der Prostitution in Deutschland!
    Vor der Freigabe wurden Frauen ebenso drangsaliert und von Zuhältern und Freiern ausgebeutet wie das heute noch immer der Fall ist; der fürchterliche Menschenhandel und dessen Steigerung hat schließlich auch was mit EU-Erweiterung, Freizügigkeit und Schengen zu tun. Prostitution ist so alt wie die Menschheit und da wird sich auch nichts dran ändern, anderes anzunehmen wäre blauäugig! Auch hatte es schon Gründe sie zu entkriminalisieren, das Frauen nicht mehr bestraft werden können, halte ich per se nicht für verkehrt, bin aber zu wenig in dieser Materie um da wirklich die Situation beurteilen zu können, zumal ich derlei Dienste nie in Anspruch genommen habe.
    Das Alice Schwarzer sich für den Frieden und das Ende des Ukrainekrieges einsetzt, finde ich gut, auch wenn ich denke, das dies die normale und ethisch gebotene Haltung eines jeden sein sollte;
    ansonsten ging mir die Dame schon immer gehörig auf den Wecker, mein Sympathieträger ist sie nie gewesen!
    Wenn sie ihre Steuern hinterzogen hätte, aus politischen Gründen, hätte ich auch das gut gefunden, aber sie wollte sich auch nur bereichern und die „Emma“ ist meine Zeitschrift nicht!
    Es ist auch etwas anderes, ob man Uteri vermarktet, dagegen kann man Gesetze machen, genauso wie gegen die Vermarktung von Föten, wenn man meint, das das nötig ist aber auch das hat mit der Freigabe von Abtreibung nichts zu tun!
    Das weinerliche Anführen des Herzschlag bei Föten riecht nach dem amerikanischen militanten Abtreibungsgegner der USA und deren brutalen Aktionismus; mindestens diesen Scheiss möchte hier nicht auch noch haben, da haben wir schon genug Mist hier von denen übernommen!
    Auch der übliche Männerfeindliche Kram in diesem Artikel ist wie immer, das Sexmonster, das seinen Unterhaltsverpflichtungen nicht nachkommt, da sind natürlich alle so!
    Ich finde durchaus, das die Frau entscheiden sollte, ob sie abtreiben will oder nicht, ohne sich eine „Beratung“, am Besten noch ne kirchliche, aufoktroyieren
    lassen zu müssen!
    Das sind Männergesetze, die nur eine ihrer Bastionen damit nicht aufgeben wollen!
    Die woke Geschlechterdebatte mit seinen Auswüchsen ist für mich nur eine der Bullshitdebatten, die wie andere dazu dienen, die Menschen von den eigentlichen Problemen und Debatten, die geführt werden müssten, abzulenken!
    Und die haben was mit Parteienoligarchie, Kapitalismus und Kriegsgeilheit zu tun!
    Worauf ich aber überhaupt keine Lust habe, ist das unsere Politkaste anfängt moralisch über Abtreibung zu diskutieren, weil wir zum einen da schon viel zu viel Ideologie statt Sachlichkeit haben, zum anderen dieses Pack überhaupt keine Berechtigung mehr hat, die Worte Moral und Ethik überhaupt noch in den Mund zu nehmen!

    1. Lieber Wallenstein,
      ich schätze ihre ehrlichen Beiträge sonst sehr.
      Mit dem erhobenen Moral-Zeigefinger kommen wir nicht weiter. Da sind wir uns glaube ich einig. Ich habe mal eine Karikatur gesehen, auf der war der Horror des Krieges zu sehen. Die Bildunterschrift lautete: „Geschützt ist das Kind im Mutterleib – danach nicht mehr.“

      Das Leben ist für mich etwas wunderbares – und dazu gehört auch werdendes Leben, auch wenn ich mit den ganzen Ultraschallaufnahmen noch nie viel anfangen konnte. Wenn Menschen, manchmal ganz junge Menschen von 16 oder 17 Jahren sich entscheiden müssen, ob sie werdendem – wenn auch längst nicht autark lebensfähigem – Leben ein Ende machen sollen, oder in Gefahr laufen, sich die Zukunft zu verbauen, dann sollten wir alte weiße Männer nicht drauflos poltern: „Die Frau soll selbst entscheiden.“ Die Frau ist vielleicht 17, steht von allen Seiten massiv unter Druck, und weiß nicht aus noch ein – und steht ganz alleine da. Denken Sie mal zurück, welche Reife Sie mit 17 hatten. Also ich war damals komplett unreif, war noch ganz im Geiste meiner Eltern gefangen. Mich hätte eine solche Situation vollkommen überfordert.

      Für mich ist die Geburt eines Kindes ein wunderbares Ereignis, mit das größte und schönste, was einem im Leben passieren kann. Und ja, trotzdem kann es gute Gründe geben, sich dagegen zu entscheiden. Gerade die Sicherheit, dass einem diese Option immer angst-, repressionsfrei und ohne Sündengetue offen steht, dass man in Ruhe überlegen kann, dass man in aller Ruhe darüber mit einem empathischen Menschen außerhalb der eigenen Familie sprechen kann, ist unendlich wichtig, auch für Erwachsene. Gerade diese absolute Ergebnisoffenheit kann vielen Menschen den Mut geben sich für ein Kind zu entscheiden – und wenn nicht, ist das auch in Ordnung.

      Vermutlich steht niemand der Foristen hier vor einer solchen Entscheidung, dafür ist der Altersdurchschnitt hier viel zu hoch. Was wir tun können ist uns hineinversetzen in die Menschen, die vor einer solchen Entscheidung stehen und uns fragen: Wie können wir ihnen am besten helfen?

      Die Debatte und wie sie geführt wird, ist für mich auch ein Ausdruck einer kranken, nekrophilen Gesellschaft, einer Sehnsucht nach Tod und Vernichtung, ebenso wie der Wunsch nach „Kriegstüchtigkeit“ oder „atomarer Teilhabe“, die im Grunde nur atomare Vernichtung ist.

      Der Mensch sollte immer im Zentrum unserer Gedanken sein. Wenn wir diese Idee in das Zentrum dieser – und anderer- Debatten stellen, wäre viel gewonnen.

    2. Sex beim ersten Mal ist geschmacklos ? Solange das auf Gegenseitigkeit beruht, ist das völlig in Ordnung. Mir hat`s jedenfalls immer richtig Spaß gemacht, sogar beim zweiten- und drittenmal. Man sollte sich danach allerdings nie grußlos entfernen, das wäre genauso geschmacklos, wie beim Küssen die Zigarette im Mund zu behalten. Es waren allerdings auch andere Zeiten, woke Frauen waren eher die Ausnahme, auch wenig „gefragt“.

      1. Alles Unsinn!
        Das nicht begleichen der Versicherungsfremden Leistungen von Staats wegen, aber hauptsächlich das Problem, das es zu viele Altersversorgungen gibt, Juristen, Beamte, Architekten um nur einige zu nennen, die nicht in die Rentenkasse einzahlen!
        Wo das geschieht, in Österreich und der Schweiz z.B., kann allen eine auskömmliche Rente bezahlt werden!
        Das Umlageverfahren ist das einzig wirklich funktionierende, egal was die Demographie angeht.
        Außerdem werden hier genug Kinder geboren, nur für viele die falschen!

      2. Ich habe es nicht selten bei Bekanntschaften mit Frauen erlebt, dass sie „spitz wie
        Nachbars Lumpi“ waren. Unerträglich fand ich das zwar nicht so direkt, aber für mich
        war das schon ein Grund nein zu sagen. Ein Kumpel sagt damals, solche Fauen sind
        wie öffentliche Toiletten: Man weiß nie, wer da schon alles drauf war…….

        1. „dass sie „spitz wie
          Nachbars Lumpi“ waren. “

          Das sind Phasen, hatte ich auch, kann man also auch als Mann haben, muss man aber nicht unbedingt ausleben .
          In meiner Anfangszeit Neurose, habe ich zum Teil gar nichts mehr fühlen können . Du glaubst nicht wie ich diese, was dein Kumpel als “ öffentliche Toiletten“ bezeichnete, beneidet habe ….. o))))

  10. Die aktuelle Rechtslage drückt sehr gut das Dilemma aus, dass keiner wirklich definieren kann, wo menschliches Leben beginnt und damit ein Mensch mit eigenen Rechten entsteht. Bei der Befruchtung? Erster Herzschlag? Nervensystem? Gesicht? Muskeln? Geburt?

    Auf „Nummer sicher“ muss Abtreibung immer verboten sein, denn wie könnte der Gesetzgeber den einen Punkt festlegen, den die Ethik vorschreibt, aber nicht definiert?

    Die Straffreiheit spiegelt dagegen die kalte Wissenschaft wieder: Forscher haben herausgefunden, dass der kleine Mensch bis zur zwölften Woche eben doch nur ein Zellhaufen ist. Jedenfalls bis sich andere Forscher durchsetzen.

    Wer das Thema mit Frauen- und Männerrechten in Verbindung bringt, überschätzt seine eigene Bedeutung. Es geht eigentlich um das potentielle Kind – aus dessen Status ergibt sich das Recht auf Abtreibung von selbst.

    Morgen diskutieren wir dann, wie man verhindern will, dieselben Argumente, die man für die Abtreibung anbringt, auch auf Behinderte, Kranke und Alte anzuwenden. Viel Glück.

        1. Nein, das Problem lag all die Jahre nur an der unterschiedlichen Art der Umsetzung der verschiedenen Fraktionen.
          Die Impfung war nur ein Test.
          Und die ganze Welt hat mitgemacht.

  11. Allein die Tatsache, dass es Kitas gibt, ist ein schrecklicher Zustand und ein Armutszeugnis in Sachen Humanismus.

    Da werden Dreijährige (!!!) rein gesteckt, weil die Eltern beide Vollzeit malochen müssen und keine Zeit mehr für die Familie haben.

    Es geht halt einfach nicht um die Menschen in diesem Dreckssystem.

    Wo sind eigentlich die Effizienzgewinne der letzten Jahrzehnte hin? Ich frage für einen Freund…

      1. Nein können sie nicht, wenn sie am unteren Ende der Einkommen sind. Dann müssen beide arbeiten. Haben Sie mal aktuelle Mietspiegel angesehen? Die Freiheit etwas weniger zu arbeiten haben die Eltern nicht, wenn am Monatsende gerade mal plusminsnull ünrig bleibt.

        Sie könntnen natürlich auf Bürgergeld /Hartz4/wieauchimmer-es-morgen-heißt gehen und zu Hause bleiben.

      2. Wie um Himmels willen kommen Sie denn auf dieses dünne Brett?

        Ich kenne in meinem ganzen Umfeld niemanden, der ein Mediangehalt bekommt und freiwillig arbeiten geht. Das machen die nur, damit wenigstens einmal im Jahr ein kleiner Urlaub auf Malle drin ist und man den Kindern was anderes als Dosenfutter und Fertigfrass vorsetzen kann.

        Eine Dreizimmerwohnung (sofern man denn überhaupt eine bekommt, die Leute stehen Schlange bei jeder Annonce) kostet in unserer Gegend zwischen 1200,- und 1500,- Euro monatlich!!! Das entspricht dem Nettogehalt eines Niedriglöhners, und zu diesen erlauchten Existenzen zählt inzwischen jeder Fünfte in diesem Schweinesystem!

        Wie vollkommen weltfremd sind Sie eigentlich?

        1. @ DasNarf: Sie haben absolut Recht. Als die Zeiten noch besser waren habe ich aber
          auch ähnlich wie Tuka Ram gedacht. Eine Freundin war damals Kindergärtnerin und
          war über einige Mütter stink sauer, wenn sie mit bekam, dass diese sich einen schönen
          Tag machten und dafür die Kinder „abgegeben“ hatten. In einem Edelkindergarten mag
          das noch heute vorkommen, aber die gibt es sicher so selten wie ein dreihöckriges Kamel.
          Da kommt eher das Haus/ Kindermädchen zum Einsatz. Z.B. In den Häusern um die Hamburger
          Alster war das Gang und Gäbe.

      3. Eine gute (Halbtags-) Kita kann für die meisten Dreijährigen ein Gewinn sein: In diesem Alter wollen sie nämlich gerne ihr Umfeld erweitern und mehr entdecken als die häusliche Umgebung bietet. Meine vier sind alle sehr gerne hingegangen, bzw. haben sogar darauf bestanden, und haben dadurch in kurzer Zeit erstaunliche Entwicklungssprünge gemacht.

        Was ich dagegen unmöglich finde, ist jüngere Kinder, oft sogar schon unter einem Jahr, frembetreuen zu lassen. Das führt m. E. zu heftigen Schäden in der sozialen Entwicklung.

        „Wirklich“ Reiche geben ihre Kleinkinder i. d. R. nicht in Tagesstätten, da gibt´s dann ausgewählte, gerne perfekt mehrsprachige Nannies/Au pairs in 1:1-Betreuung im eigenen Zuhause.
        Die armen, viel zu kleinen Würmchen, die teilweise schon ganztags in „Krippen“/Kitas gesteckt werden, haben meist Eltern, die beide ganztags arbeiten *müssen* um ein halbwegs erträgliches Wohnumfeld für sie finanzieren zu können (was ihnen aber auch mit zwei Einkommen immer schwerer gemacht wird).

        1. Blue Angel

          Was ich dagegen unmöglich finde, ist jüngere Kinder, oft sogar schon unter einem Jahr, frembetreuen zu lassen. Das führt m. E. zu heftigen Schäden in der sozialen Entwicklung.

          Das ist richtig.

          Aber die Fremdbetreuung ist dabei nicht das Problem, sondern dass es keine direkte Bezugsperson für die Kleinkinder gibt. Kleinkinder werden nämlich in aller Regel auch gerne bei den Großeltern abgegeben und dies ist keinesfalls für jene ungesund. Aber vielleicht ist Ihnen das bewusst und unglücklich formuliert worden.

          Auf alle Fälle sollte mein Kommentar nicht als Kritik, sondern als Ergänzung verstanden werden. 😉

          1. Sie haben völlig recht, Dan: Da habe ich mich falsch ausgedrückt, danke für die nötige Ergänzung!

            Vielleicht habe ich Großeltern nicht erwähnt weil dieses Modell inzwischen kaum noch praktiziert werden kann seit möglichst alle maximal „mobil“ und „flexibel“ sein müssen/sollen: Es wohnen ja kaum noch junge Eltern in direkter Nähe zu den Großeltern ihrer Kinder und wo das doch der Fall ist, müssen die Großeltern heute oft auch noch dazu verdienen.

            Die kleinste Einheit jeder Gesellschaft ist die Familie und m. E. ist es schon lange politisch gewollt, Familien zu zerstören, bzw. die Entstehung von Familien möglichst zu verhindern: Vereinzelte, isolierte Individuen sind vielleicht „frei“ (von Bindungen und Pflichten) aber dafür auch leichter zu kontrollieren, auszubeuten und in jeder Hinsicht fertig zu machen. Zwischen lauter Egos kann keine Solidarität entstehen oder erhalten bleiben.

        2. Dazu braucht es aber keine KITA. Ein solches System brauchen wir nur, weil die Freizeit so extrem eingeschränkt ist, dass man sich auf staatliche Institutionen berufen muss. Das ist ein Notbehelf, nichts weiter.

          Menschen sind von sich aus gesellig, die würden sich automatisch mit anderen treffen wollen.

    1. Rischtisch 👍👍
      Endlich mal Jemand der das ganze anständig hinterfragt.
      Das verhält sich wie mit den Tafeln.
      Das Ganze ist natürlich auch wieder ein Problem des kapitalistischen Verwertungszwangs.
      Früher hat eben ein Gehalt in der Familie gereicht…..

      1. Das ist genau der Punkt. Ständig verspricht man uns „Fortschritt“ und „Wohlstand“.

        Wo genau der zu finden sein soll, wenn wir heute mehr arbeiten sollen als früher, das weiß wohl der Geier.

        Wohlstand ist Freizeit. Ein Fortschritt wäre eine REDUZIERUNG der Arbeitszeit.

        Was wir erleben, ist genau das Gegenteil.

  12. Der Text ist eine Zumutung der übelsten Sorte.
    Gegen eine Entkriminalisierung spricht rein gar nichts.
    Das Beratungsgespräch könnte trotz allem weiterhin Pflicht bleiben. Die Beratung würde dadurch an Qualität gewinnen und würde sich dann tatsächlich an dem jeweiligen Bedürfnis ausrichten.

  13. Selten solch einen erzkonservativen Schmarrn gelesen wie in diesem Artikel.
    Es soll ja Länder geben, in denen Schwangerschaftsabbruch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt straffrei sein soll.
    Und, Frau Burger, gibt es zu diesen Ländern gesicherte Daten darüber, ob dort die von Ihnen prognostizierten Horrorszenarien eingetreten sind?
    Dass das in der ehemaligen DDR nicht der Fall war, geschenkt, denn in diesem Land wurde eben nicht alles zu einem Geschäft gemacht. Im „vereinten“ Deutschland ist das aber leider so. Und weil Sie das zu akzeptieren scheinen, unterstellen Sie mal eben, dass mit einer Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gleich mehrheitlich neue Geschäftsmodelle entstehen würden. Müsste Ihre Kritik dann nicht eigentlich ganz woanders ansetzen, wenn es Ihnen darum ginge, Frauen und Kinder zu schützen?
    Dazu kommt, dass neben der Frau auch immer ein Mann an der vielleicht auch ungewollten Schwangerschaft beteiligt ist. Warum also macht sich nur die Frau strafbar?
    Genauso unsinnig ist der Hinweis, dass die Pflichtberatung für die Frau in erster Linie der Hilfe für die Frau gelten soll. Müsste dazu nicht auch der Erzeuger vorgeladen werden? Denn für die Vermeidung einer Schwangerschaft sollten doch wohl beide Verantwortung
    tragen, oder etwa nicht?
    Darüber hinaus scheint Ihnen auch entgangen zu sein, dass in diesem Land bereits strafrechtlich gegen eine Ärztin vorgegangen wurde, die darüber informiert hat, dass sie auch Abtreibungen vornimmt, was ihr als Werbung vorgeworfen wurde.
    Ich frage mich darüber hinaus, wieso Sie auch eine berufliche Karriere eingeschlagen haben, obwohl Sie doch der Meinung sind, dass Frauen auf Grund ihrer biologischen Gegebenheiten vorwiegend für das Gebären von Kindern bestimmt sind.

    Dieser von Ihnen als Vorteil und Schutz für Frauen angepriesene §218 ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und bedeutet nichts anderes als Kontrolle und moralische Verurteilung der Frau.

    1. „Darüber hinaus scheint Ihnen auch entgangen zu sein, dass in diesem Land bereits strafrechtlich gegen eine Ärztin vorgegangen wurde, die darüber informiert hat, dass sie auch Abtreibungen vornimmt, was ihr als Werbung vorgeworfen wurde“

      das habe ich auch verfolgt damals, sprengte echt mein Hirn diese Entwicklung…

  14. Wieder die Lebensschützerin auf Overton unterwegs? Da der Westend-Verlag,wahrscheinlich aus Kostengründen, auch Bücher reaktionären Autoren veröffentlicht, ist der Artikel wohl eine Reminiszenz an dieses Klientel.

    Inhaltlich läßt sich sagen, wir hatten in der DDR ein viel besseres Rechts zum Schwangerschaftsabbruch als das jetzige Recht der BRD. Die Wiedervereinigung war in dieser Angelegenheit eine klare Verschlechterung für uns Frauen.

    Frau Burger vertritt im Grunde etwas abgemildert der Positionen der „Lebensschützer“ der USA. Eine komische, aber doch aufschlussreiche Parallele ergibt sich zwischen den Lebensschützern und den radikalen Islamisten, die Schwangerschaftsabbrüche auch ablehnen. Auch hier zeigt sich die typische westliche Doppelmoral. Man lehnt des radikalen Islam, den man selbst gezüchtet hat, ab, vertritt liberale Positionen, ist aber in Bezug auf Frauenrechte genauso reaktionär wie die syrische Regierung, die der Westen feiert.

    Eure Welt ist eine Welt der Lüge und der Doppelmoral. Ihr seit die dekadenten Auswüchse des niedergehenden Westens und habt dies selbst noch gar nicht bemerkt!

  15. Gibt es nicht irgendwo in Utah noch eine Feuerstelle bei den Mormonen, an die sich Anne „The handmaids tale“ Burger stellen könnte, ganz im Einklang mit god, race und ihren 6 Mittradwifeys?

  16. Ja, Frau an sich denkt nicht so gerne, also nur an sich selbst (Schwangere noch weniger und ungewollt Schwangere schon mal gar nicht). Die machen einfach so, dumdiedldei, gut gevögelt ist halb geschabt. Und vor allem machen sie es sich leicht, weil sie sich ja alles soooo leicht machen.

    Frauen wollen also ggf. lieber Söhne? Also jetzt endlich mal einen wirklich echten eigenen Mann für immer? Quelle surprise… für jene, die das glauben mögen… Und langfristig gesehen funktioniert der Irrweg ja auch ganz gut in China, wie wir wissen. Allein schon wegen der fehlenden Konkurrentinnen. Ließt man jetzt ja auch überall: „Richtig! Frau verstößt Mädchen wegen fehlendem Wunschgeschlecht!“ Feines Menschenbild haben wir da – unterstellt.

    Es ist doch weniger als zweitrangig, ob Frau Glatze trägt, oben oder unten. Btw. kaue ich persönlich nicht so gerne auf einem prächtigen Flokati herum und habe mir bei Gelegenheit sagen lassen, dass Frau es auch nicht gut findet, wenn ich währenddessen nach Luft schnappe oder Fussel ausspucke, wohingegen für sie die Begriffe „intensiver, direkter & sensibler“ schon Sinn machen. Handtuch drunter legen oder dazwischen? Egal, ist wohl auch nur die Inselerfahrung einer Fantasie.

    Aber das Herz! Der Herzschlag! Das Leben! Das gar nicht selbständig lebensfähig ist vor dem sechsten Monat und dann nur mit Maschinenhilfe. Naja, Frauen und selbständig… Und überhaupt sollten Frauen sich frühzeitig mit Elektrogeräten vertraut machen, sie brauchen das später, weil sie sonst schwanger werden, wenn es unterm Bachnabel so merkwürdig kribbelt.

    Etwas lerne ich gerade: Ohne den §218 wird ein medizinischer Eingriff zur Dienstleistung. Wow. Ich verstehe es nicht, aber wow. Ist dann alles, was legal ist, eine Dienstleistung?
    Und die Beratungspflicht fällt dann weg. Das geht ja gar nicht. Es braucht unbedingt mehr Beratungspflicht, vor allem was Verhütung angeht und vor allem für Mädchen UND Jungs, für Frauen UND Männer, und am besten für alle ZUSAMMEN, also gleichzeitig, damit es selbstverständlich für jede und jeden wird!

    Der Körper als Handelsware, ja das ist ein neues Problem, gab es früher nicht. Eine Niere ist kein Fötus sagt die Wissenschaft. Und der Lieferandotyp ist gar kein Arzt gewesen und die Putze im Großraumbüro gar keine gelernte Informatikerin. Die dürfen gar nicht über ein intellektuelles Vermögen verfügen, warum sollten sie auch, haben ja einen Körper, über den kapitalistisch verfügt werden muss. Nur nicht sie selbst, dann wären sie ja Händler und bräuchten einen Gewerbeschein.

    Und überhaupt, Prostitution, die Huren, die Zuhälter, doch über die Arschlöcher, für die es selbstverständlich ist, zu Dumpingpreisen in ein Laufhaus zu gehen oder noch billiger was vom Straßenrand zu picken, wird kein Wort verloren. Dass allein schon die Idee dieser Käuflichkeit völlig abartig ist, darüber kein Wort. Ist Kapitalismus, ist alles käuflich, Dummkopf. Das Kondom des Schweigens drüber, auch darüber, dass es denen gleichgültig ist, ob legal oder nicht.

    Dazu diese widerliche Girl-Boss, die soll erstmal mit einer postnatalen Depression klarkommen und mit Haarausfall in der Stillphase (da sind die Haare wieder), bevor sie das Nachbarbüro bezieht und mir im Meeting die Show stiehlt. Da verwechsel ich, die Frau Burger, auch mal das Ideal eines Wunschkindes mit einem feministischen Imperativ. Und dazu entdecke ich die Auferstehung eines neuen Wesens: Die Mutter, hui! Glorie! Diese transzendente Metamorphose zur vollendeten inneren Sinnhaftigkeit. (Wieder kein Wort über Wasser in den Beinen, Rückenschmerzen, geschwollene Drüsen, wunde Nippel, Blähungen und der Hormonflipper im Schädel – ist halt unperfekter Mensch, Scheißspezies, machst’e nix, unter’s poröse Diaphragma damit.)

    Vielleicht sollte Frau Burger den Gedanken abtreiben, für die rechtliche Grundlage und die Selbstsicht aller Frauen sprechen zu müssen.

    Und sie sollte die Vorstellung abtreiben, dass es eine Gleichstellung von Abtreibung und Friseurtermin geben kann: Natürlich geht Frau vor der Abtreibung zum Frisör bzw. Waxing, wegen Insta und so, siewissenschon…

    Disclaimer:
    Wer in diesem Rant keine Ironie, Polemik oder Sarkasmus findet, ist nicht zu beneiden. Und wer eine Struktur vermisst, die ist mir beim Ping-Pong und Kopfschütteln des Artikels abhanden gekommen.

    Abschluss (eindeutig):
    Dass die deutsche, kapitalistische Gesellschaft und ihre Verfasstheit für Menschen suboptimal ist und für Frauen, Mütter, Väter, Kinder als einzelne betrachtet noch weniger, ist nicht zu leugnen und braucht dringende Veränderung.
    Dieser Artikel trägt für mich nicht dazu bei. Er ist keine Diskussion, er ist ein Diktat.

    1. Die Diskussion hatten wir doch schon Anfang der Siebziger. Damals war ich noch schwer indoktriniert und strikter Befürworter der „grenzenlosen Entscheidungsfreiheit“. Folgerichtig wollte ich mich auch schon mit 17 „wegen der Überbevölkerung“. „dem kurz bevorstehenden Atomkrieg“ und natürlich „weil ein Kind im Westen soviel Ressourcen verbraucht wie 12, 20, drölfzig in der Dritten Welt“ sterilisieren lassen.

      Zum Glück hat das kein Arzt/keine Ärztin gemacht. Sonst hätte ich später nicht vier erst ungeplante, nach einer Schrecksekunde aber sehr erwünschte Kinder bekommen und heute keine Freude an zwei innig geliebten Enkeln.
      Das einzige, das ich aus diesen Jahren bereue, ist die unendliche Nerverei meines Mannes sowie der ganzen Familie während der „feministischen Phase“:
      Weil ich damals noch unter dem (gesellschaftlich oktroyierten) Druck stand, „nebenbei“ noch irgendwie „Karriere“ machen zu müssen statt „nur“ (bzw. überwiegend) „Kinder aufzuziehen“. Ich habe ihn tatsächlich um seine schlecht bis mittelmäßig bezahlte Arbeit mit vielen Überstunden und langen Fahrtzeiten beneidet. Schließlich war er dadurch ein „produktives Gesellschaftsmitglied“ (also überhaupt „jemand“) und hätte dadurch das Recht gehabt, sich als „freier“, „stolzer“ Mensch mit einer „Daseinsberechtigung“ zu fühlen. Ich dagegen ein minderwertiger, unproduktiver „Sozialschmarotzer“…

      Wie destruktiv und krank diese Einstellung war, habe ich erst im Rückblick erkannt. Bedaure heute, nicht nur mir sondern der ganzen Familie das Leben damit einige Jahre lang schwer gemacht, bzw. viele Möglichkeiten zum (noch) glücklich(er) Sein versäumt zu haben. Freue mich auf der anderen Seite sehr darüber, daß wir alle trotzdem später noch „die Kurve gekriegt“ haben.

      Heute sehe ich vieles so wie die Autorin und bedanke mich bei ihr insbesondere für die zusätzlichen Hinweise auf die Nachteile einer völligen Abtreibungsfreigabe (einige waren mitr schon bekannt).
      Der Paragraph 218 in seiner jetzigen Form ist m. E. ein guter Kompromiß und sollte so erhalten bleiben. Auch und grade um den Transhumanisten nicht noch mehr Einfallstore zu bietenj.

      1. Nun, die »grenzenlose Entscheidungsfreiheit« der 1970er war natürlich grober Unfug. Zum einen war sie eine heftige Reaktion auf die vollständig vereinnahmende Eltern- & Tätergeneration, die jetzt alles unauffällig richtig machen wollte. Und endete dann ja mit so gruseligen Sachen wie „Selbstverwirklichung“, als gäbe es im Menschen ein einziges und wahrhaftiges Selbst, welches – warum auch immer – verschütt gegangen ist und unbedingt ausgegraben oder geborgen werden will. Mensch ist immer selbst, manchmal ist es einfach hässlich, langweilig, farblos. Kann Mensch ändern, macht er auch. Gelegentlich. Meistens vergisst er sich einfach. Und stürzt sich dann auf andere. Womit wir beim §218 wären.

        Ein Embryo ist kein Mensch. Auch nicht mit Herzschlag. Auch nicht mit Reaktionen auf die Umwelt. Solange ein Embryo sich überlebensnotwendiger Weise im Uterus befindet – also etwas bis Woche 20-24 –, ist er ein Teil der Frau. So ist er zu betrachten, wie ihr Herz, ihre Leber, ihre Füße, ihre Augen und Ohren, ihre Haare und Fingernägel. Und da hat niemand hineinzureden oder hinein zu regeln.

        Regeln und Gesetze regeln das Verhältnis der Menschen zueinander und nicht das Selbstverhältnis in den Menschen hinein. Also mal ideal gesagt. Auf dieser Ebene sollte auch mit dem (für mich kranken) Transhumanismus verfahren werden, wenn er in das Leben anderer (in den Körper einer Mutter, in die Zukunft kommender Menschen) eingreifen will.

        Weiter habe ich den Eindruck, wenn der Begriff »Abtreibung« erscheint, viele sofort eine eigene Erinnerung, einen Reflex aus der Vergangenheit haben und den Begriff mit sich selbst und ganz persönlich verbinden. Irgendwie scheinen Menschen, die sich einmal aus Gründen darüber Gedanken gemacht haben, (sehr schwammig und irrational, fast wie eine Urangst) zu befürchten, dass ihnen nachträglich ihre Kinder oder Enkel weggenommen werden können oder sollen.

        Ich freue mich für jede Frau, die sich gegen eine Abtreibung entschieden hat und heute damit glücklich ist. Super! Wenn es doch immer so laufen würde. Tut es aber nicht.
        Die Unterstellung, Frauen würden es sich zu leicht machen mit der Entscheidung zur Schwangerschaft oder Abtreibung, wenn sie könnten, finde ich, gelinde gesagt, übergriffig. Aber gibt es sicherlich auch. Selten.
        Wenn Einfluss genommen werden möchte, dann sollte es bei den Lebensumständen geschehen, wegen derer die Frage Schwangerschaft pro/contra ggf. erst gestellt wird.

        Und Einigkeit besteht doch darüber, dass abendländische Gesellschaften sehr schnell unschöne Orte für nicht vom Glück geküsste Mütter und deren Kinder sein können. Dieser Umstand sollte als Argument oder Ursache faktisch eliminiert werden. Ist aber nicht so einfach gemacht, wie auf einen Paragrafen zu bestehen, der nur von den echten Problemen und Herausforderungen ablenkt.

  17. Ich finde Abtreibung ganz problematisch, weil es die Mutter emotional (in fast allen Fällen) belastet und sich außerdem möglicherweise bereits eine Seele diesen „Zellhaufen“ als neues Zuhause ausgesucht hat.
    Trotzdem würde ich sie nicht verbieten wollen.

    Allerdings ist „die Forderung, Abtreibung rechtlich einem Gang zum Friseur gleichzustellen“ einfach nur grenzdämlich und läßt vermuten, dass keine Sozialisation in solchen Köpfen stattgefunden hat, geschweige denn überhaupt möglich ist.

  18. Es gibt jetzt schon immer weniger Ärzte, die Abtreibungen durchführen und eine völlige Freigabe dürfte das Problem noch verschärfen.

    Warum ist das so?

    1) Die Strafandrohung des § 218 StGB zielt überwiegend auf die Ärzte – eine abtreibungswillige Frau kann eine Strafbarkeit leicht vermeiden, indem sie eine (im Schwangerschaftskonfliktgesetz ausdrücklich geforderte ergebnisneutrale (!!) Beratung durchführen lässt.

    2) Ärzte können sich auf ihre Gewissensfreiheit berufen und können – es sei denn es geht um das Leben der Mutter – einen Schwangerschaftsabbruch verweigern.

    3) Was können Ärzte bei einem Schwangerschaftsabbruch gewinnen? Besonders gut bezahlt sind sie nicht. Bei einer privatärztlichen Praxis werden auch andere Patientinnen von „Lebensschützern“ belästigt (wobei das m.W. inzwischen unter Strafe gestellt ist). Man macht sich als Ärzt/Ärztin nur angreifbar und wie gesagt: Das wirkt sich massiv auf die Bereitschaft von Ärzten aus, überhaupt eine Abtreibung durchzuführen.

    Außerdem:

    Warum sollte man sich bei einem Schwangerschaftsabbruch nicht vorher ergebnisneutral beraten lassen müssen? Bei jedem Immobilienkauf muss man aufgrund der Tragweite zu einem Notar, man muss eine 14tägige Frist einhalten, in der man noch überlegen und sich die Bedeutung eines Immobilienkaufs klarmachen muss. Ist jetzt neuerdings ein Immobilienkauf bedeutungsvoller als ein Schwangerschaftsabbruch?

    Wir reden hier über Föten bis zur 12. Schwangerschaftswoche bzw. bei einer entsprechenden Indikation auch darüber hinaus. Körperlich beeinträchtigte Kinder können bereits jetzt (!) straflos (!) im Grunde bis zur Geburt abgetrieben werden. Die entsprechenden Ärzte töten das Kind mittels Giftspritze im Mutterleib, um die rechtlich absurde Situation zu vermeiden, dass das Kind lebend auf die Welt kommt und dann (!) alles getan werden muss, um das Leben zu retten, weil es sich außerhalb des Mutterleibes nämlich um eine strafbewehrte Tötung handeln würde.

    Sog. Feministinnen, die sich am § 218 StGB aufgeilen, haben sich damit offenbar nie eingehender beschäftigt und ignorieren z.B. das Schwangerschaftskonfliktgesetz völlig, indem eben die ergebnisneutrale Beratung steht sowie die Gewissensfreiheit von Ärzten, die sich weigern dürfen, eine Abtreibung durchzuführen und das auch tun, weil sie den Ärger scheuen, den sie sich mit der Bereitschaft, Abtreibungen durchzuführen, einhandeln. Wer glaubt, dass der gesellschaftliche Druck abnimmt, wenn Abtreibungen wie ein Friseurbesuch behandelt würden?

    Ich bin katholisch, aber ich bin i.S. Abtreibung nicht dogmatisch. Wenn eine Frau partout kein Kind will, dann ist das so und ich finde es menschlicher, diesem kleinen Wurm keine Mutter zuzumuten, die es auf keinen Fall wollte, als einer Frau ein ungewolltes Kind aufzuwingen und einem Kind eine schlechte Mutter. Übrigens war selbst die Katholische Kirche vor Jahrhunderten der Meinung, dass eine frühe Abtreibung (innerhalb von 40 Tagen bei männlichen Föten und 80 Tagen bei weiblichen) kein Problem darstellt, da der Fötus zu dem Zeitpunkt noch gar nicht „beseelt“ ist.

    Außerdem halte ich die Abtreibungsdebatte aus religiöser Sicht für extrem verlogen, solange nicht jede Art von kriegerischer Gewalt von der Katholischen Kirche verdammt wird. Wieso dürfen erwachsene Männer von einem Staat im Krieg geopfert werden, während Föten in der Frühschwangerschaft ab Empfängnis eine Art 100%-Schutz genießen? Das ist nicht logisch bzw. nur unter der Prämisse, wenn man der Meinung ist, dass Frauen nicht darüber zu bestimmen haben (eine Kuh wird ja auch nicht gefragt, ob sie kalben will), ob sie künftige Soldaten oder künftige Soldatengebärerinnen abtreiben dürfen, weil der Staat – dem wir als Katholiken übrigens nicht mit Haut und Haar gehören – Zugriff auf die Gebärmuttern anmeldet. In Hinblick auf Wehrpflicht etc. sieht man übrigens auch, dass das bei Feministinnen beliebte „Patriarchats-Argument“ (wenn Männer schwanger werden könnten, dann gäbe es keinen § 218) absoluter Humbug ist, weil Frauen zwar einerseits die völlig freie Entscheidung über eine Abtreibung verweigert wird, aber ausschließlich Männer in Kriegen verheizt werden können. Männer könnten mit viel mehr Recht übrigens behaupten, es gäbe keine Kriege, wenn Frauen auch im Schützengraben verrecken müssten (und es gibt sehr viele schöne Beispiele kriegsgeiler Geschlechtsgenossinnen von mir, die wir alle kennen, deren Namen ich hier aber nicht nenne, weil ich keine Lust auf einen frühmorgendlichen Besuch der Polizei habe, die dann in meinen höchstprivaten Dingen herumwühlt).

    Ich sehe das Problem zwischen Lebensrecht des Fötus einerseits und Recht auf Selbstbestimmung der Mutter andererseits und ich bin Pragmatikerin: Ich will, dass Frauen sicher abtreiben können und nicht wie früher ihr Leben bei einem Abtreibungsversuch riskieren. Ich will, dass Kinder Mütter haben, die sich mindestens mit ihnen arrangieren können – es gibt schon genug ungeliebte Kinder in diesem Land. Und ich will, dass Frauen eine solche Entscheidung nicht in Panik und durch ihre Hormonumstellung verwirrt einsam treffen, sondern beraten werden und zwar genauso wie das Schwangerschaftskonfliktgesetz vorschreibt: Ergebnisneutral und ohne Druck! Ich weiß nicht, was daran so schlimm sein soll, dass man riskiert, dass man das Fass mit dem § 218 nochmal aufmacht und dann irgendwann wieder eine massiv strengere Lösung ins Haus steht.

    Diese Feministinnen wissen nicht, wann es genug ist mit fordern. Es ist im Grunde wie bei der LGBTQ-Gemeinschaft. Irgendwann wird das Ganze kippen und dann fangen wir wieder von ganz vorne an.

    1. Bei jedem Immobilienkauf muss man aufgrund der Tragweite zu einem Notar, man muss eine 14tägige Frist einhalten, in der man noch überlegen und sich die Bedeutung eines Immobilienkaufs klarmachen muss.

      Nein, nicht bei jedem Immogeschäft. Bei rein privat (nicht gewerblich) getätigten Immogeschäften ist dies nicht zwingend vorgeschrieben.

    2. Sehr klug und auch für mich völlig richtig argumentiert, Bettina-di-Monaco. Danke!

      Genau das, die Problematik, was mit „unwerten“, „unperfekten“ Föten passiert, kommt m. E. ansonsten viel zu kurz bei der Freigabe-Debatte: Ich kenne Frauen. die dem gesellschaftlichen undfamiliären Druck nachgegeben haben und eine Abtreibung* des behinderten Fötus noch im 8., bzw. 9. Monat zugestimmt. Alle drei, die ich kennengelernt habe, weinen noch nach Jahrzehnten wenn sie sich daran erinnern:
      * In solchen Fällen wird nach der Kalium-Injektion in´s Herz des Ungeborenen die Geburt künstlich eingeleitet, da ist nichts mehr mit Ausschaben (übrigens „schon“ im 4. Monat nicht mehr weil der Fötus da schon zu groß ist). Der Geburtsvorgang wird komplett durchlaufen um ein zuvor getötetes Kind zu bekommen.

      Jetzt schon ist der Druck auf Eltern behinderter Kinder enorm groß: Es ist eben kein „Schicksal“ mehr, nicht-Norm-konforme Kinder zu bekommen, sondern man kann (fast?) alle Behinderungen vorab diagnostisch feststellen. Die mir bekannten Eltern behinderter Kinder werden heutzutage oft darauf angesprochen, wie „unverantwortlich“ ihre Entscheidungen doch seien und was diese Kinder „für Kosten verursachen“ würden.
      In Zeiten versiegender Sozial- und Gesundheits-Budgets wird sich das m. E. noch massiv steigern. Erst recht, wenn Abtreibung als eine Selbstverständlichkeit dargestellt wird, was durch die Freigabe passieren würde.

      1. Ich muß leider sagen, dass es auch auf die Art der Behinderung ankommt, die schon
        früh im Mutterleib feststellen läßt. Ich habe als junger Mann einmal die Pflegestation in
        Bethel besucht. Außer den damals noch sehr viel betreuten schwerst Kriegsversehrten
        waren dort auch viele Kinder mit schwersten Behinderungen seit ihrer Geburt. Daran noch
        fast 50 Jahre später überhaupt zu denken, fällt mir gerade sehr schwer. Diesen Kindern
        hatte man damals auf keinem Fall einen Gefallen getan sie auf die Welt zu bringen.

        1. Ja, Träumer, solche Fälle gibt es. In Vietnam z. B. werden immer noch Kinder geboren, derenj Eltern oder Großeltern genetisch durch „Agent Orange“ geschädigt wurden und in Ex-Jugoslawien u. a. gibt es grauenvolle Mißbildungen infolge von „depleted Uranium“-Einsatz… Aber wer soll in welchem Alter der Föten oder gar schon geborenen Kinder entscheiden, ob ihr Leben lebenswert ist oder nicht?
          Allem, was in Richtung Euthanasie geht, stehe ich sehr mißtrauisch gegenüber: Was von manchen Betroffenen als erlösende Gnade empfunden (oder sogar ersehnt) sein kann, ist für andere eine tödliche Bedrohung. – Besonders in Krisenzeiten und ganz besonders da, wo transhumanistische Globalisten ihre größenwahnsinnig-bösartigen Menschjheits-Dezimierungspläne umsetzen wollen.

          1. @Blue Angel: Es gibt heute gegenüber früher sehr gute Verfahren um einen
            genauen körperlichen Zustand des Fötus zu erkennen. Es ist dann auch zu erkennen,
            dass der Mensch der auf dem Weg in die Welt ist, diese mit großer Wahrscheinlichkeit
            nie bewusst wahrnehmen wird. Es gibt wirklich Missbildungen, die ich hier nicht
            beschreiben möchte, mit denen der Mensch zwar lebt, aber eigentlich nur „lebendes
            Fleisch“ ist. Es muss dann ja auch immer Menschen geben, die diesen Menschen
            pflegen. Und, dass hört sich jetzt kaltherzig an, statt eine leere menschliche Hülle
            mit sehr viel Geld am Leben zu halten, wäre es da nicht besser, einem gesunden Menschen
            ein besseres Leben zu ermöglichen?

            1. Träumer, ich brauche keine weiteren Beschreibungen, hab mich als Kind in´s „verdeckte Kabinett“ des Salzburger Naturkundemuseums geschlichen und gesehen, was dort in den Glasbehältern war…
              Wenn man Lebewesen mit solchen Mißbildungen in einem frühen Schwangerschaftsstadium vor späterem Leiden bewahren kann – und die werdende Mutter das möchte! – finde ich das in Ordnung. Meine Sorge ist nur, daß eine solche Selektion (um nichts anderes handelt es sich ja) zukünftig auch auf wesentlich weniger beeinträchtigende Schädigungen ausgeweitet wird und auf immer spätere Schwangerschaftsmonate.

              Es gibt auch schon Bestrebungen, werdende Eltern geschädigter Kinder nur deshalb zum Austragen entsprechender Schwangerschaften zu bewegen um deren Organe/Gewebe gleich nach der Geburt weiter verwenden zu können oder damit zu forschen. Auf der anderen Seite werden Eltern unter Druck gesetzt, nur „makellose“ Kinder aufzuziehen, bzw. Eizellen zu selektieren und Föten ggf. „genetisch optimieren“ zu lassen. – Ich hasse Transhumanismus…

    3. „Außerdem halte ich die Abtreibungsdebatte aus religiöser Sicht für extrem verlogen, solange nicht jede Art von kriegerischer Gewalt von der Katholischen Kirche verdammt wird. “

      So mut dat…. +++

  19. Ach Anne. Wer nicht strukturiert an die Sache rangieren kann baut halt einen Popanz auf. Ethik ist keine Raketenwissenschaft. Dein Unverständnis ist einfach intellektuell arg unterkomplex.
    Natürlich ist Abtreobung zur Selektion oder der Verkauf von Embryos unethisch. Abgesehen davon, dass ich vermute, daß Frauen das nicht gerade gerne tun würden. Und auch Leihmutterschaft kann man ausschließen. Ich finde ja auch, dass man mit den Grenzrn des eigenen Körpers zurecht kommen muss. Dazu gehört auch ein unerfüllt Kinderwunsch.
    Kurz: Aus Deiner falschen Prämisse kann auch nur ein falscher Schluss folgen.

  20. Hätte nicht das Christentum 500 Jahre lang alles plattgemacht, was sich ihm in den Weg stellte, wären uns solche Elabor(a)te wie das der Hochschullehrerin Frau Burger erspart geblieben.

  21. Ein brillanter Artikel, mit Herzblut geschrieben.
    Ein Artikel, den man sich abspeichert, weil er so gut ist.
    Danke, Frau Burger!

    Wichtig und bedrückend auch der Aspekt, dass der menschliche Körper in wachsendem Maße – über die Berufsarbeit
    hinaus – zur Handelsware degradiert werden soll: „Verwertung“ von Embryonen zur Impfstoffherstellung, Organhandel, Leihmutterschaft, Samenspende, Prostitution als Normalität so wie Haare schneiden usw.

    Aldous Huxley schildert in „Schöne Neue Welt“ übrigens die mineralstoffmäßige Verwertung der Leichen nach der Verbrennung im Krematorium, und ich würde mich nicht wundern, wenn dieser Irrsinn sogar schon weit eher zur Realität werden könnte als er es in seiner Dystopie schildert.

    Wo die Ehrfurcht vor dem Leben an sich dabei ist, verloren zu gehen, da braucht man sich nicht zu wundern, wenn alsbald auch noch andere Dinge Wirklichkeit werden …
    Dass dabei nebenbei auch ein Land seine eigene Zukunft und Kultur verspielt, dass kommt noch hinzu.
    Selbst keine Kinder haben wollen, sich dann aber für Migration begeistern und das für einen adäquaten Ersatz halten.

    Und all das, weil der nackte Hedonismus an die erste Stelle getreten ist. In manchen Fällen sogar der buchstäblich(!) nackte Hedonismus.

  22. Mir als DDR-Frau mutet dieses Diskussion sehr, sehr vorsintflutlich an. Das hatten wir doch alles schon einmal, allerdings vor Jahrzehnten, in einem anderen deutschen Staat. Den hat man zerkloppt und verlacht.
    Und es braucht niemanden, der von Staats wegen der potentiellen Mutter (=die ungewollt schwanger gewordene Frau) ins Gewissen redet: Sie weiß selbst, dass sich in ihrem Körper ein werdender Mensch befindet. Und sie hat als mündige Bürgerin verdammt noch Mal das Recht, zu entscheiden, ob sie sich in der Lage sieht, dieses Kind zu bekommen und großzuziehen. Es ist ihr Körper. Und es ist ihr Leben.

    1. 👍
      Ja, die hatten es echt raus.
      Ich hatte auch immer den Eindruck, das seinerzeit, gerade die Damenwelt aus der Ostzone, insgesamt wesentlich besser drauf war als im Westen.

      1. Ja, in der DDR waren Abtreibungen eine Selbstverständlichkeit. Eine Tante von mir hatte fast jedes Jahr eine. Freier, glücklicher oder gesünder ist sie dadurch nicht geworden.

        1. „Selbstverständlichkeit.“ war es auch nicht . Ich denke jede Frau überlegt sich das ganz genau , denn auch das hatte oft unschöne Folgen !

          Nur Sie hatten die Freiheit , das selber entscheiden zu dürfen , und das fand ich ganz ok so ..

  23. Liebe Anne, danke für diesen Text. Der musste dringend mal geschrieben werden. Ich bin auch Frau, Mama und Abtreiberin in jungen Jahren und du sprichst mir mit allem aus der Seele. Diese Freiheit die uns verkauft wird ist blanker Hohn. All die armen Frauen, die mit kleinen Kindern zuhause ihre Karriere vorantreiben, weil man das als Frau heutzutage so macht. Was für ein irrsinnig Stress und was bleibt alles auf der Strecke. Herzliche Grüße an dich, Claudia

    1. „All die armen Frauen, die mit kleinen Kindern zuhause ihre Karriere vorantreiben“
      Haben Sie sich mal gefragt, ob all die ‚armen Frauen‘ das auch so wollen und jemals wollten? Und ob es dabei nicht eher um Überleben statt Karriere geht?
      Offensichtlich weinen Sie vergangenenZeiten nach, in denen es in der alten BRD noch möglich war, dass der Mann, nicht der mit dem goldenen Löffel im Mund, genug verdient hat, um Frau und Kinder zu versorgen (für die „Aufzucht“ war da natürlich ausschließlich die Frau verantwortlich, nicht wahr? Der Mann musste ja schließlich das Geld anbringen. Hatte er dann noch Zeit, sich auch mit seinen Kindern zu beschäftigen?) Diese Zeiten sind längst vorbei.
      Und was ist, wenn die Beziehung in die Brüche geht, was wahrlich nichts mit den Kindern zu tun haben muss?
      Oder finden Sie es besser, wenn Frau beim Mann bleibt, bis die Kinder erwachsen sind, damit es keine finanziellen Engpässe gibt? Glauben Sie allen Ernstes, dass es Kindern in kaputten Beziehungen gut geht? In welchem Wolkenkuckuckusheim leben Sie denn?
      Meine erste erschreckende Erkenntnis im zwangsvereinigten Deutschland war die, dass in einer Zeitung darüber diskutiert wurde, ob man sich Kinder überhaupt leisten kann. Diese Frage hatte sich mir nie gestellt im „Unrechtsstaat“ DDR. Ich habe zwei Söhne und habe mein Leben lang gearbeitet und liebe meine Söhne, seit sie auf der Welt sind, was ich von meinem Ex nicht ohne Widerspruch behaupten möchte, denn er war es, der mir mit den Worten „Ich will das Kind nicht“, um die Beziehung zu retten, damals nur die Option ließ, die Schwangerschaft abzubrechen. Und das, obwohl ich bereits eine Fehlgeburt hinter mir hatte.
      Das ist hier wirklich ein „Wessi“ -Problem, unter dem vor allem Frauen und Kinder zu leiden haben.

  24. Auch wenn man der einen oder anderen Argumentation beipflichten kann – Paragraph 218 muss ersatzlos gestrichen werden. Im Anschluss daran können neue Regulierungen erfolgen, aber auf Basis der grundlegenden Legalität von Abtreibungen.

  25. Ich kann heute hier schreiben, weil Anfang des 20. Jahrhunderts, so um 1905 zwei Frauen in ganz verschiedenen Gebieten in Deutschland beschlossen haben, dieses uneheliche Kind zu bekommen und nicht zu den Engelmacherinnen auf den Dachboden zu steigen. Gegen jede Konvention, mit harten Konsequenzen für sie selbst, in Dörfern wo der eine über den anderen spricht. Einfach so.

    Ich kenne beide Frauen nicht, aber hin und wieder schicke ich ein Dankeschön nach oben und hoffe, dass es ihnen dort gut geht, wo sie jetzt sind.

    Die Art und Weise, wie Abtreibung von Feministinnen als ein Verhütungsmittel propagiert wird, ist einfach nur abstoßend. Ich habe die Scans unserer Kinder aus der 12. Woche. Es fällt sehr schwer, daraus zu lesen, dass das Wesen in deinem Bauch doch kein Mensch sei, sondern nur ein Zellhaufen.

    Der Feminismus, den wir leben, ist der Zwilling des Kapitalismus, oder auch „wir machen den Kuchen größer“. Wir verwursten die Familie, machen aus allem einen Job. Putzfrau, Haushaltshilfe, Kindermädchen, Erzieherin, Babysitter. Gern übrigens in Schwarzarbeit, damit noch etwas übrig bleibt. Und auch alles Frauen. Aber die machen keine „Karriere“. Die Frau wird ebenso verwurstet. Sie wird in die Illusion geschickt, dass das Leben aus einer erfolgreichen Karriere besteht, aus finanzieller „Unabhängigkeit“, partnerfrei, kinderfrei. Und sie wird niemals über 50 werden und schon gar nicht einsam. Und Wirtschaftskrisen mit Jobverlusten gibt es auch nicht. Kinder stören sowieso. Man will sie für die Rente, aber ansonsten sind sie im Weg.

    Es muss Möglichkeiten geben, weil es Notfälle gibt. Aber Deutschland treibt jedes Jahr eine Großstadt ab. In Frankreich sind es über 300.000.

  26. Familienplanung ist Privatsache, und es geht den Staat einen Scheißdreck an, solange er nicht dafür sorgt, dass jedes geborene Kind eine Chance bekommt, in Liebe und Fürsorge aufwachsen zu können. Und genau das gewährleistet der Staat eben nicht.
    Genausowenig kann ich verstehen, wenn Ehen im Namen des Volkes geschieden werden. Was geht das den Rest des Volkes an, wenn jemand in einer Beziehung nicht glücklich ist?
    Es geht immer nur ums Geld.
    Den Staat kümmert es nicht, ob es mir gut geht, ob es allen Kindern gut geht.
    Mit Sicherheit bin ich diesem Staat also auch nichts schuldig, zumal ich mich auch an keinen der imaginär ständig vor die Nase gehaltenen Verträge erinnern kann. Ich hab nie irgenwas unterschrieben, ich bin zwangsintegriert worden. Auch in dem Fall hat mich persönlich niemand gefragt.
    Außerdem gibt es wahrlich größere Probleme, die wie immer verdeckt werden.
    Offensichtlich ist auch Overton dazu da, uns alle irgendwie zu beschäftigen.
    Und bringt nichts. Was soll auch gerettet werden?

  27. Liebe Frau Burger, ich konnte viele interessante Gedanken im Text finden, aber in der Summe erscheint er mir unterkomplex bis oberflächlich. Sie stellen imho sehr auf das Emotionale ab und heben die Freiheit der Entscheidung der Frauen heraus, aber beleuchten leider nicht, dass KEINE Frau völlig frei in ihrer Entscheidung ist, sondern immer den Lebenszwängen der Gesellschaft untergeordnet ist: dem Zwang, verdienen zu müssen, um Leben zu können, als erstes, und dann noch viele andere Zwänge, die GEGEN ihren eigenen Entscheidungswunsch stehen können. Tatsächlich ist die enorm gesunkene Geburtenrate nicht das Resultat der Entscheidungsfreiheit der Frauen, sondern vorrangig der Zwänge der Gesellschaft. Daraus ergibt sich, Kinder sind (jedenfalls hier in Mitteleuropa) heutzutage nicht das Selbstverständliche, sondern ein Privileg, eine privilegierte Entscheidungsmöglichkeit der privilegierten Frau.
    Ganz nebenbei: für die Väter trifft das ebenso zu…. für Sie nur nebensächlich, aber Elternschaft ist nun mal ein Zweierdings… und Zahlvater sein ist nicht immer nur Männerentscheidung
    Wenn man sich für die Kinder aussprechen und entscheiden will, dann sollte man zuerst prüfen, warum und wie diese Gesellschaft, die Lebenssituation der meisten Mütter und Väter (oder vorher der Frauen und Männer), so kinderfeindlich geworden ist, was dann als Resultat Kinder-ablehnende bis kinderfeindliche Frauen und Männer hervorgebracht hat Und wie man dagegen angehen könnte und müsste. Stattdessen wollen Sie dies vorrangig der Frau zuschreiben und überlassen, es ist aber primär und hauptsächlich ein soziales und gesamtgesellschaftliches Problem..
    Und vielleicht (Ich muss hier betonen: dies kann ich jetzt nur vermuten!) spielt hier auch die Eigenerfahrung Ihrer persönlichen, privilegierten Lebenssituation in Ihre Meinungsäußerung hinein?
    Disclaimer: ich habe mehr als zwei Kinder von nicht nur einer Frau und mehr als zwei Enkel sowie in ehrenamtlicher Tätigkeit Erfahrung mit Schwangerschaftsberatung.

    1. Vielleicht sollte ich noch ergänzen: ich wünschte mir, daß KEINE Frau abtreiben müsste, weil Verhütung für jede Frau und jeden Mann viel einfacher wäre. Das ist aber noch nicht so, Gleichberechtigung vor einer Schranke.

  28. Ich habe vorab eigentlich nur einen Widerspruch, den ich bei einem früheren Artikel der Autorin schon vortrug. Die Erwartung, dass eine Streichung des 218 Anlass für eine erfolgreiche Verweigerung von Unterhaltszahlungen sein könnte, ist ungerechtfertigt. Wenn man ein wenig mit dem Gegenstand vertraut ist, kann man das sehr sicher ausschließen. Das ist einfach nur „ausgedacht“ und eine grundlegende Änderung der Rechtslage, die einfach kein „Verschulden“ oder ähnliches kennt, ist selbst in dieser unserer immer mehr aus den Fugen geratenden Republik nicht machbar.

    Ansonsten sehe ich, ähnlich wie die Autorin, mit einiger Fassungslosigkeit, wie die Diskussion zum Thema geführt wird. Vielleicht um so mehr, wenn ich die leuchtenden Augen meines Sohnes sehe, wenn er mir die Tage die Aufnahme des „Zellklumpens“ zeigt, der mal sein erster Sohn sein wird.
    Ich bin in der DDR aufgewachsen, wo es die Fristenlösung ohne diesen juristischen Humbug gab, den wir hier haben. Ob das so bleiben muss, kann man diskutieren und ob es den Druck auf Frauen und Mädchen gibt, jederzeit und immer zum Sex bereit zu sein, wie es die Autorin annimmt, weiß ich nicht und zweifele durchaus. Aber ich fürchte wie sie, dass es einfach an Wertschätzung fehlt, Kinder zu haben. Die Lütten müssen in einen Lebensablauf passen, der nicht der ihre ist. Ich kann da auch keine ausgefeilte soziologische Analyse anbieten, aber ich nehme immer weniger wahr, dass Kinder einfach als Quelle des Glücks, als neuer Teil eines sehr guten „wir“ wahrgenommen werden. Irgendwas, was nicht hinterfragt, nicht begründet werden muss. Gut, das klingt jetzt arg Kitschig und so und das Leben bringt dann doch etliches dagegen vor. Aber da muss das Leben eben mal die Fresse halten.
    Keine Ahnung, warum das alles so schief läuft. Irgendwie bin ich meinem Schicksal doch dankbar, dass meine Kinder zu einer Zeit in der DDR geboren wurden und der einzige Grund dafür war, dass wir es wollten und die Schwierigkeiten, mit den man kämpfen musste, waren nie existenziell.
    Sieht aber nicht so aus, als wenn man daran etwas ändern könnte und in Zeiten, in denen „die Söhne vor den Müttern sterben“ in denen man täglich die Bilder der Väter aus Gaza sieht , mit den Resten dessen, was mal ihr Kind war, im Arm, wahrscheinlich sowieso müßige Überlegungen.

  29. In meiner Familiengeschichte gibt es auch einen – vermutlich sehr verzweifelten – Besuch bei einer Engelmacherin, ein Jahr nach Kriegsende, ausgebombt, Ehemann für Endsieg und Führer in Russland gefallen. Mit tragischem Ende.
    Daher kann ich die urspüngliche Gründe der Befürworter einer legalen Abtreibungsmöglichkeit verstehen.
    Wofür ich keine Verständnis habe, ist die fanatische Ideologisierung der Abtreibung heute durch sog. Feministinnen.
    Weil der Artikel leider keine Zahlen nennt: In Deutschland wird ca jede 7.Schwangerschaft abgetrieben. Sehr vielle Fälle ohne wirtschaftliche Not. Sehr oft bei außerehelichen Liebschaften um dann die Ehe/Beziehung nicht zu gefähren.
    Dafür hält sich mein Verständnis auch in Grenzen.
    Was der Gesellschaft gut täte, sie mal mit diesen Zahlen zu konfrontieren.
    Was ich mir wünschen würde: In Deutschland auf einer großen Wiese für jedes abgetriebene Kind des Vorjahres eine schlichtes gelbes Kreuz aufzustellen. Für 2024 wären das ca 106.000 schlichte, gelbe Holzkreuze.
    Nichts weiter. Nur um das was ist, einen Raum zu geben.

  30. Im Text geht vieles drunter und drüber, wird manches zusammnengerührt, was nicht zusammengehört.

    Das Werbeverbot für Abtreibungen war in Paragraph 219a geregelt. Mit Hilfe dieses Paragraphen ist oftmals gegen die simpelste Aufklärung über das praktische Vorgehen bei einer ungewollten Schwangerschaft vorgegangen worden, dieses unter Strafe gestellt worden. Dieser Paragraph ist 2022 abgeschafft worden. Entgegen der Darstellung von Anne Burger hat der 218 nichts damit zu tun, dessen Wegfall würde an der entsprechenden Rechtslage über Werbung nichts ändern.

    Entgegen der Darstellung von Anne Burger gibt es durch die Zwangsberatung keinerlei Hilfestellung für die Schwangere. Laut Gesetzeslage (Paragraph 219) dient die Zwangsberatung einzig und alleine dazu, die Schwangere von einer Abtreibung abzubringen. Hier wird die Zwangssituation der ungewollt Schwangeren bewusst ausgenutzt, um diese unter, zumindest moralischen, Druck zu setzen, was gerade bei sehr jungen oder minderjährigen Schwangeren unverantwortlich ist.

    Entgegen der Darstellung der Anne Burger gibt es kein flächendeckendes Netz an Beratungsstellen. Die staatlich selektierten und willkürlich (nicht-)zugelassenen Träger bieten in manchen Gebieten d.h. Landkreisen gar keine Beratung an, da insbesondere die kirchlichen Träger aus ideologischen Gründen kein Interesse an Abtreibungen haben umd sie so den 218 praktisch sabotieren können. Das funktioniert insbesondere da, wo keine alternativen Träger staatlicherweise zugelassen werden, Schwangere aber auf die Bestätigung dringend angewiesen sind.

    Was wäre das also für ein Verlust, wenn diese Zwangsberatung; deren gesetzliche Vorgaben eine Hilfe für die Schwangere ausschliesst, wegfallen würde? Für wen wäre das ein Verlust?

    Stattdessen wird von der Autorin eine riesige Melange irrelevanter Strohpuppen aufgebaut, um dann auf diese einzudreschen. und so von der Realität abzulenken.

    Ein Artikel voller Desinformation und Verzerrungen, wie man es von Anne Burger nicht anders kennt!

  31. fordern wir doch mal ein einklagbares kommunales wohnungsstellungsgebot Für Mütter mit Kindern bis 18 Jahren.
    Mietfrei im unteren Marktsegment( Extrswünsche selber bezahlen.)
    Kommt ein Kerl ins Haus, zahlt er die Hälfte( nicht an den Vermieter, sondern an die Kommune).
    Kosten für Kinderkleidung, Bildungsbedarf und kulturelle Teilhabe kann die berufstätige Mutter oder der berufstätige Partner steuermindernd ansetzen.
    Arbeiten beide nicht, werden bezahlte Ausbildung angeboten, beibestandenen Prüfungen werden die Bildungspauschalen ausgezahlt.
    Vermittlung kommunalen Wohnraums nur bei Nachweis von im Alltag und Schule benötigten Sprachkenntnissen. Bis dahin Übergangswohnraum. Max 1 Jahr bis bestandener Sprachprüfung und Schultauglichkeit der Kinder.
    Ich muss Frau Burger bestätigen, das dssBeratungsgespräch Chancen bietet. Aber nur, wenn Hilfsangebote existieren und ausführlich erklärt werden..

    Wir brauchen min. 2,1 Kind pro Frau damit unsere Gesellschften nicht kollabiert, oder eine Plandemie mit “ hocheffizienten“ Pflichtimpfungen damit das auf einen Schlag auf 10 % reduziert wird.

    Ich würde lieber dafür arbeiten und kämpfen das 8 Milliarden satt und glücklich h leben können

    1. 8 Milliarden Menschen können unmöglich auf einem höheren westlichen Niveau im Einklang mit der Natur und den noch verbleibenden Ressourcen auf der Erde Leben.
      Wir müssen umgehend den Kapitalismus und die Religionen abschaffen und eine stringente Geburtenregelung einführen.

        1. Ich konsumiere nur das Nötigste und lebe seit 1974 so nachhaltig wie es geht. das meine ich nicht.
          Außer meinen beiden Oldies natürlich , aber die fressen kaum Brot und kosten einen Bruchteil der neueren Wagen.
          Und alle die in Großstädten leben sind per se unglücklich, weil große Städte eben Stress machen.

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