Daran müssen Sie glauben!

Megaphon, Schattenspiel
Quelle: Pixabay

Heute analysiere ich nicht, das kann das Forum übernehmen. Hier bloß ein paar Grundsätze, Phrasen und Allgemeinplätze aus der Mitte unserer holden Gesellschaft. Machen Sie was draus und sei es eine Tüte.

  • Oberstes Gebot ist für uns, ein berechenbarer Partner am Kapitalmarkt zu sein.
  • Das Ziel muss größtmögliche Sicherheit sein. Dem sollte alles untergeordnet Das wertvollste Bürgerrecht ist der Schutz vor Terror und Kriminalität. Oder vor Viren. Oder vor Fleischwurst.
  • Jetzt ist nicht die Zeit zu reden. Jetzt ist nicht die Zeit für Dialog.
  • Wenn es ernst wird, muss man lügen.
  • Die Maßnahmen sind alternativlos.
  • Deutschland ist ein Land, in dem möglichst alle gut und gerne leben können.
  • Die neue Generation der Deutschen gehört zu den demokratischsten, humansten und fortschrittlichsten Völkern der Welt.
  • Ungeimpfte / Muslime / Arbeitsscheue / Putinversteher / Antieuropäer / fiese Maskus / Umweltsäue / Angehörige des Kartoffelmobs / alte weiße Männer / Staatsdelegitimierer / Querdenker / Querfrontler / Klimaleugner / linksradikale Nazis / Fortschrittsverweigerer / S-21-Kritiker / Verschwörungstheoretiker und / oder [hier könnte Ihre Hassgruppe stehen] sind gefährlich / raus aus dem gesellschaftlichen Leben / gehören in Anatolien entsorgt / sollten an einem Ort konzentriert gehalten
  • Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Ein Rechtsanspruch besteht darauf allerdings nicht.
  • Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.[1] Es gibt in Deutschland keine millionenfache Grundrechtsverletzung!
  • Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.[2] Aber manche sind gleicher als andere.
  • Alle haben auch das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Also fast alle.
  • Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Freie, ungefilterte Meinungsäußerung ist gefährlich. Meinungsfreiheit ist umstritten und sollte Unwort des Jahres werden.

Demokratie ist gut und Vater Staat ist unser Beschützer!

  • Deutschland ist eine freie und soziale Marktwirtschaft. Und dieses Erfolgsmodell hat sich bewährt. Antikapitalismusdebatten sind unsäglich albern.
  • Marxens Theorien sind bloß etwas für den Müllhaufen der Geschichte. Nie mehr Kommunismus auf deutschem Boden! Lieber tot als rot!
  • Die vulgär-marxistische These, dass der Faschismus die logische Folge des Kapitalismus sei, ist natürlich überholt.
  • „Wir“ haben in der Vergangenheit einfach nicht genug deutlich gemacht, dass Nationalsozialisten in erster Linie Sozialisten waren und dass Nationalsozialisten Leute waren, die im Großen und Ganzen kollektivistische Lösungen angestrebt und durchgeführt hatten.
  • Die direkte Demokratie birgt Gefahren, wenn da die Bürger über hochkomplexe Themen abstimmen.
  • Die Demokratisierung der Gesellschaft ist der Beginn der Anarchie, das Ende der wahren Demokratie. Wenn die Demokratisierung weit genug fortgeschritten ist, dann endet sie im kommunistischen Zwangsstaat!
  • Das Volk regiert dann am besten, wenn es nicht regiert, wenn es auf kluge Weise seine Macht abgibt.
  • Wer der Demokratie und ihren Repräsentanten misstraut, ist anfällig für Führerfiguren, auch wenn er das Establishment verachtet. Achtung, Populist!
  • Wer behauptet, dass man die Freiheitsrechte gegen den Staat verteidigen muss, hat ein falsches Grundverständnis vom Verfassungsstaat.
  • Demokratien neigen dazu, friedlich zu sein.
  • Gewalt, die befreiende Gewalt des Volkes gegen die innere und/oder äußere Unterdrückung, dies ist der Urstoff, aus dem die modernen Demokratien ihre Legitimität bilden und mittels ihrer Traditionsbestände bewahren.
  • Die Wahrheit vor der Wahl – das hätten Sie wohl gerne gehabt.
  • Vadder Staat ist ein guter Hirte. Er will nur euer bestes![3]
  • Der Staat, das sind doch „wir“ selber.
  • „Wir“ beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.

Das „Wir“ gewinnt!

  • „Wir“ leben über unsere Verhältnisse.
  • „Wir“ verbrauchen zu viele Ressourcen.
  • „Wir“ Deutschen wollen alle ein T-Shirt für 4 oder 5 Euro haben. „Wir“ wollen alle mit 19 Euro nach Malle fliegen. „Wir“ wollen einen DVD-Player haben für 39,95. Das ist Ausdruck der Globalisierung! Das muss man sehen.
  • „Wir“ müssen jetzt den Gürtel enger schnallen. „Wir“ müssen die Bürger auf Kürzungen vorbereiten.
  • „Wir“ brauchen mehr Transparenz.

  • „Wir“ brauchen mehr Eigenverantwortung. „Wir“ sind leider eine postheroische Gesellschaft ohne große Opferbereitschaft.
  • „Wir“ brauchen mehr Flexibilität, um Familie und Beruf vereinbaren zu können.
  • „Wir“ schütten die Leute mit Geld zu, und sie werden trotzdem nicht zufriedener. „Wir“ leisten uns einfach zu viel Sozialklimbim in einem Rundum-Versorgungsstaat.
  • „Wir“ brauchen die Wucht der Märkte, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen.
  • „Wir“ müssen nicht dauernd duschen. Ich zum Beispiel stelle mir jetzt immer einen Wecker, damit ich nicht zu lange dusche. Der Waschlappen ist übrigens auch eine brauchbare Erfindung. Und wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können. „Wir“ können einfach nicht bis tief in die Mittelschicht Wohngeld geben!
  • „Wir“ müssen mehr privat vorsorgen. Die Rente mit 67 70 75 ist alternativlos. Davon abgesehen ist die Rente sicher.
  • „Wir“ werden alle Krankenhäuser retten, die „wir“ benötigen!
  • „Wir“ brauchen mehr Zuwanderung, gerade auch unqualifizierte. Es liegt nicht in der Macht irgendeines Menschen in Deutschland zu bestimmen, wie viele Menschen hierherkommen. Die Abschottung ist doch das, was uns kaputtmachen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Ausländer her!
  • „Wir“ müssen mehr und schneller abschieben. Wer randaliert, fliegt raus, und wer kein Deutsch kann, kommt gar nicht erst rein. Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert! Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!
  • „Wir“ brauchen mehr Zuwanderung, damit „wir“ mehr abschieben können!1!!
  • „Wir“ halten große Stücke auf die Machtkonzentration, die in den Händen der USA liegt, und wünschen uns, dass sie sich weltweit durchsetzt.
  • „Wir“ müssen kriegstüchtig Im Ernstfall müssen die Menschen eben auch mal drei Tage ohne Hilfe klarkommen und nicht gleich nach dem Staat oder dem Bürgermeister rufen. Abonniert gefälligst die Bunker-App!
  • „Wir“ müssen um diese autoritären Antidemokraten herumarbeiten, damit sie die Demokratie nicht erpressen können!
  • „Wir“ müssen uns committen. Insbesondere bei Anglizismen. Denn Bros, forgettet nicht – der Stopover mit den Followern beim Fashion-Outlet am Weekend ist alone von der Attitude her eine Challenge! Super full Schedule, however, „wir“ love einfach Hustle und Vipes!
  • Wirsind Deutschland![4] / Deutschland, das sind „wir“ alle.

Come on, harder! Bring out the gimp!

Endlich ein Grund zur Panik!

Vermischtes I

  • Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten, sie sind
  • Der Afrikaner schnackselt gern. Und ist selber schuld an seinen Problemen. „Wir“ sind nicht das Sozialamt für die ganze Welt!
  • Der freie Westen ist ein Erfolgsmodell. Mit Kolonialismus hat das nichts zu tun.
  • Kapitalismus beruht auf produktiver Arbeit und Sparen (»Konsumverzicht«).
  • Das Eigentum ist ein wichtiges Freiheitsrecht, das die Menschen auch wirtschaftlich in die Lage versetzen soll, ein selbstbestimmtes, ein freies Leben zu führen.
  • Übrigens: Ihre Kinder werden nicht wissen, was Bargeld ist.
  • Es heißt der Nutella. Denn Nutella enthält Nüsse, ist also männlich.
  • Mit 50 Euro im Monat schließen Sie Ihre Rentenlücke! Oder machen bereits fett Kohle an der Börse.
  • Auch Sie ganz persönlich können Konjunkturmotor sein!
  • Leute, ihr habt eine enorme Macht mit eurem Geldbeutel, nutzt sie!
  • Wer mit modernster Medizin versorgt sein will, kann dies nicht zum eingefrorenen Billigtarif erwarten.
  • Die europäischen Mächte sind in den Ersten Weltkrieg hineingestolpert. Deutschland hatte den Krieg nicht
  • Deutschland wurde am 08. Mai 1945 befreit.[11] Die Westalliierten haben es vollbracht und die größte Last des Krieges getragen. Der D-Day brachte die Wende.
  • Die Westalliierten haben auch Auschwitz befreit. Oder irgendwelche andere Alliierten, vielleicht waren es die Deutschen selbst. Keine Ahnung, zumal man ja nicht mehr die Herkunft der Befreier nennt, sondern nur noch passiv darüber schreibt.
  • Deutschland hat auf jeden Fall aus seiner Vergangenheit gelernt.[12] „Unser“ Land ist doppelt geimpft. „Wir“ hatten die braune Diktatur, wir hatten die rote Diktatur!
  • Während die Bundeswehr sich in einem schmerzhaften Prozess vom Erbe der Wehrmacht gelöst hat, verklärt die russische Armee ihre gewalttätige Vergangenheit bis heute.

tldr: Stilblüten der Schande aus dem besten Deutschland aller Zeiten. Und glauben Sie gefälligst dran, sonst müssen Sie dran glauben.

Wird fortgesetzt!

Teil 2: Unter anderem mit weiteren Geboten zum pösen Russen, Beate Zschäpe und den 40 V-Leuten sowie dem kleinen Pieks!

 

Fußnoten

[1] Außer natürlich es ist / gibt gerade P(l)andemie / Krieg / Terror / Klimanotstand / Bankencrash / Proteste gegen die Regierung / umherstreifende Wölfe / zickige Praktikantinnen / [hier sonstige Angst oder Ausrede einfügen].

[2] Außer natürlich sie sind ungeimpft, arm, behindert, haben die falsche politische Meinung / Religion / Weltanschauung, grüßen nicht die Gesslerhüte, leben moralisch falsch, essen Fleisch, sind Ausländer, Neger und / oder aus anderen Gründen als Andersdenkender bzw. Andersgearteter zu erachten.

[3] Ja – euer Geld und eure Arbeitskraft!

[4] Passender erscheint immer noch: Wirr ist Deutschland!

[5] Wie scharf sollen die Gesetze eigentlich werden? Und gibt’s auch Gesetze in süß-sauer?

[6] Also ein brav in der Herde mittrottendes Schaf, das widerstandslos mit seinem Geld und Körper für den Staat bürgt.

[7] Was ist das eigentlich und wem gehört das?

[8] Wie spitz kann so eine Krise eigentlich werden?

[9] Man ziehe den Hut vor der Bundesregierung und den angeschlossenen Leidmedien, die es geschafft haben, den durch gouvernementales Handeln induzierten Preisschock als quasi-unvermeidliches Naturereignis „Es ist jetzt Inflation!“ darzustellen, an dem wenn, dann einzig und allein der pöse Russe schuld ist.

[10] Vor allem den im Bundestag!

[11] Von was eigentlich? Von sich selbst?

[12] Ja, insbesondere wie man Kapital aus ihr schlägt.

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125 Kommentare

    1. > Spass

      Mmh. Ja. Das ist das Problem.

      Letztlich kommt da Politikverachtung hinten raus.

      Seit Ursula Leyen der EU-Kommission vorsitzt, denke ich immer wieder wehmütig an Jean-Claude Juncker zurück. Darum triggerte mich die Zeile „Wenn es ernst wird, muss man lügen“ und ich überflog den Spiegel-Artikel noch mal.

      Bei Junckers Satz ging es darum, die immer eskalationswilligen Medien von Spekulationen über den Euro abzuhalten und den Börsenkurs nicht unnötig zu strapazieren, schon bevor irgendwelche Beschlüsse oder Entscheidungen gefallen sind.

      Meiner Meinung nach gehört so ein Politiker-Satz nicht in eine solche Sammlung. Das war aber auch der einzige, dessen Link ich gefolgt bin, weil, wie gesagt, ich finde, dass bei einer solchen Sammlung – wenn sie für sich und nicht als Schlagwort-/Linksammlung genutzt wird – eh nur Politik-Verachtung bei rüber kommt.

      Die Sammlung der Sätze von Bürgergeld-Betroffenen fand ich OK, wenn auch zu sehr ungezielt politisch.

      Man sollte meiner Meinung nach mit Artikeln nicht das miese Gefühl der Menschen verstärken, sondern die Gedanken ordnen, die Vorgänge benennen und das was daran falsch ist formulieren. Optimalerweise könnte man noch Alternativen und Lösungen vorbringen.

      Das ist das Einzige, was mich tagtäglich beim Überfliegen der Nachrichten vor der großen Depression rettet.

      PS:
      Mich erinnert die Sammlung an die autoritär-konservative Überwältigungs-Argumentationsmethode von Unions-Politikern, die in TV-Runden mit einer ihrer Lieblingsbehauptung einsteigen, sie mir ein/zwei falschen Begründungen stützen und dann noch minutenlang anderes Zeug anhängen, so dass ihre Eingangsbehauptung so weit außer Sicht gerät, dass Diskussiongegenüber, kaum noch eine Möglichkeit haben, die Zuschauer zu den verschiedenen Falschbegründungen zurückzuführen.

      Aufklärerische Diskussionen/Denkmethoden halten sich an die Methode These – Antithese.

      1. leider klappt es nicht mit der Synthese darum häng ich der Kantschen/Schopenhauerischen Lehre an und bin kein Hegelianer.
        Das ist aber nur Antwort auf ihren letzten Satz.
        Ihr Post hat aber eine richtige Antwort verdient. Vielleicht schaffe ich es noch, bin immer noch am Lachen ob der Zitate.

      2. @ Müsli zum Fest

        Danke für Ihre kritische Rückmeldung!

        Zur Spiegelung stelle ich einfach meine Gegenpositionen in die Debatte ein:

        Letztlich kommt da Politikverachtung hinten raus.

        Und wenn es so wäre, was dann?

        Was ist denn mit der Verachtung der Politik und der Politikbetreibenden für die Menschen, die unter ihrer Politik zu leiden haben?

        Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben, wusste der alte Schiller. Ich habe mich hier eines Stachels bedient – einfach hundert Phrasen genommen und eingestellt. Bewusst mal ohne Analyse.

        Ansonsten habe ich für die herrschende, oftmals zutiefst autoritäre und menschenverachtenden Politiken oft in der Tat nur Verachtung übrig. Meist ist es auch einfach nur Ekel.

        Seit Ursula Leyen der EU-Kommission vorsitzt, denke ich immer wieder wehmütig an Jean-Claude Juncker zurück.

        Ich nicht.

        Die Deutsch-EU, die UvdL jetzt laut lostineu perfektioniert hat, in dem sie sich auf einen kleinen Kreis deutscher Berater stützt, hat es damals bereits gegeben – Stichwort Selmayr und Co. Eine in meinen Augen sehr ominöse Person.

        Junckers Satz hat damals übrigens auch sehr viel Kritik auf sich gezogen. Zumal der Sprechaktäußernde nicht gerade anti-autoritär oder progressiv ist. Er hat auch noch einige andere höchst hinterfragenswürdige Sager abgeliefert. Das Zitat „Wir beschließen etwas…“ beispielsweise stammt auch von ihm, aus dem Jahr 1999. Der SPIEGEL nannte es im Artikel „die Tricks, zu denen er [Juncker] die Staats- und Regierungschefs der EU in der Europapolitik ermuntert“. Was für tolle Tricks sage ich da nur. Und was für eine Gesinnung, die dahinter steckt.

        Die Sammlung der Sätze von Bürgergeld-Betroffenen fand ich OK, wenn auch zu sehr ungezielt politisch.

        Hinweis: Es waren nicht nur Bürgergeld-Betroffene. Es waren ein halbes Dutzend arme Menschen, die hier in meinem Umfeld leben. Da waren auch Leute darunter, die acht, zehn, zwölf Stunden am Tag schuften, kein Bürgergeld bekommen und trotzdem nix vom Leben haben. Oder Alleinerziehende.

        Dass es „ungezielt“ erschien, lag daran, dass das die subjektiven Positionen jener Menschen waren. Es ging darum, einenMan sollte meiner Meinung nach mit Artikeln nicht das miese Gefühl der Menschen verstärken, sondern die Gedanken ordnen, die Vorgänge benennen und das was daran falsch ist formulieren. Optimalerweise könnte man noch Alternativen und Lösungen vorbringen.

        Zunächst: Absolut legitimer Punkt. Zugleich möchte ich darauf hinweisen, dass ich solche Artikel und Kommentare in der Vergangenheit auch bereits beigesteuert habe. Ich schreibe nicht nur in einem Stil und so habe ich beispielsweise auch satirisch-hinterfragende Beiträge gehabt – etwa zur Doppelmoral Gaza / Ukraine. Ich habe Einordnungen zur Scholz-Rede, in der Vorgänge benannt wurden, veröffentlich. Zudem auch Lösungen vorgeschlagen, ob in Kommentaren oder Artikeln. Bestimmt werden zukünftig auch wieder Analysen zu diesem und jenem Thema kommen. Schauen Sie also ruhig auch in Zukunft wieder rein. Vielleicht ist dann wieder etwas Passenderes dabei. 🙂

        Ansonsten möchte ich auch hierzu eine andere Perspektive einstellen. Natürlich gibt es viele Momente im Leben, zu denen man „miese Gefühle“ nicht weiter potenzieren sollte. Allerdings ist auch die Provokation eine valide Methode des Denkens und des Diskurses. Das gezielte Auslösen von Schmerz und anderem Unangenehmen hilft, wichtige Themen bewusst zu machen. Es erschien mir einfach sinnvoll Menschen auch mal mit unbequemen Sagern und schmerzenden Zitaten zu konfrontieren, um sie aus ihrer Komfortzone zu holen und zum eigenständigen Nachdenken anzuregen. Gerade in einer so algophobischen Gesellschaft wie der hiesigen. Hier wird ja Schmerzendes gerne vermieden, Emotion vermieden, um vorgebliche „Sachlichkeit“ zu fördern. Ein Beitrag muss aber wirklich nicht immer direkt Lösungen anbieten oder eine Einordnung oder hyperneutral formuliert werden, um hilfreich zu sein. Finden Sie nicht, dass man Probleme einfach mal beleuchten und hinstellen sollte, die Menschen zu Reaktionen kitzeln sollte, um sie dann dazu zu motivieren, selbst zu diskutieren und Lösungen zu suchen? Die Leute können auch mal ohne Einordnung und Benennung formulieren was schiefläuft. Darum ging es mir in diesem – wie eigentlich auch dem vorherigen – Beitrag in erster Linie.

        Mich erinnert die Sammlung an die autoritär-konservative Überwältigungs-Argumentationsmethode von Unions-Politikern

        Recht haben Sie sicherlich, dass es diese Methoden gibt. So war mein Beitrag aber nicht intendiert und es tut mir leid, wenn er so für Sie herüberkam.

        Ich habe mich im Grunde nur an der zehnteiligen Zitate-Reihe der NachDenkSeiten zu den Pandemiemaßnahmen orientiert bzw. im Zitate-Archiv der jungen Welt gestöbert und die dort gefundenen Phrasen mit Originalquellen unterlegt. Weder die NDS noch die jW würde ich jetzt als Speerspitze einer autoritär-konservativen Bewegung erachten.

        Aufklärerische Diskussionen/Denkmethoden halten sich an die Methode These – Antithese.

        Mit Verlaub – das ist mir nun zu pauschal und vereinfachend. Die von Ihnen genannte ist sicher eine wichtige Methode, aber doch wirklich die einzig allgemeingültige.

        Hier ging es mir grundsätzlich bloß darum mal diese Zitate – die eben gerne als Gebote postuliert und oktroyiert werden – aufzunehmen, (wieder) in den Raum zu stellen und das Publikum dann erörtern zu lassen, was sie über die Politik und die Gesellschaft aussagen, in der sie geäußert werden. Und das war, wie geschrieben, bewusst ohne eine einordnende Analyse meinerseits gedacht.

        1. >> Letztlich kommt da Politikverachtung hinten raus.

          >Und wenn es so wäre, was dann?

          Politik ist der tägliche Umgang miteinander, umfasst das, was üblich ist und was die Bevölkerung von ihren Politikern erwarten darf.
          Das sollte Ernsthaftigkeit sein. TikTok hin oder her.

          > Ich schreibe nicht nur in einem Stil und so habe ich beispielsweise auch satirisch-hinterfragende Beiträge gehabt – etwa zur Doppelmoral Gaza / Ukraine.

          Es soll nicht so erscheinen, dass ich speziell dich kritisieren will, du neigst nur dazu, sehr viel zu schreiben, und streifst da allerhand. Jedenfalls bei sehr ernsten Themen, wie massenhaftem Sterben finde ich Satire nicht unbedingt die angemessene Reaktion.

          > Finden Sie nicht, dass man Probleme einfach mal beleuchten und hinstellen sollte, die Menschen zu Reaktionen kitzeln sollte

          Das war zur Anfangszeit als sich die Auswirkungen der Hartz IV-Gesetze zu zeigen begann und Flaschensammler schüchtern von Mülleimer zu Mülleimer schlichen noch ein gangbarer Weg. Inzwischen sind Tafeln in jeder Stadt eingerichtet und die Pfarrer, die erlauben, dass sie auf ihren Gemeidehausplatz stattfinden, predigen wieder und wieder, dass die Leute, die ihre Gabe erhalten haben, bitte nicht noch in Grüppchen zusammenstehen, um sich zu unterhalten, sondern das Gelände verlassen.

          > Recht haben Sie sicherlich, dass es diese Methoden gibt. So war mein Beitrag aber nicht intendiert und es tut mir leid, wenn er so für Sie herüberkam.

          Mir geht’s um Menschen, die das lesen, auf einer linken Seite eher Lebenshilfe und moralische Stütze erhoffen, und dann mit einer Jahrzehntesammlung an „Spass“ zugedeckt werden, der bei ihnen eher die Depression vertieft. Der Spiegel und andere nehmen sowas als Titel, weil sie durchaus wissen, dass sie damit Empörung/Politikverdrossenheit fördern können, erkläre aber meist im Artikel, wie’s gemeint war.

          Ich hoffe, dass meine Antwort als eben meine Sicht, nicht als Quengelei und bestenfalls als Anregung rüber kommt, wie man Zeitgeschehen so beleuchtet, dass auch die darunter Leidenden ein bisschen Halt erlangen können, ohne dass sie auf sowas wie Gott und gutes Leben nach dem Tod verwiesen werden.

          Ich hab nicht die Zeit noch andere Links anzusehen, beim Lügen-Zitat hatte ich nur sofort die Vermutung, dass es Juncker ist, und der Spiegel den missverständichen Titel als Klick-Köder nimmt und dann im Artikel aber netterweise aufklärt, wie Juncker den Satz wirklich meinte.

          Eigentlich wäre der Satz keinen Artikel wert gewesen, aber als Klick-Köder taugt er. Das würde ich nicht kopieren, sondern maximal als Beispiel schlechten modernen Journalismus hernehmen.

          1. Danke für Ihre Rückmeldung!

            Das sollte Ernsthaftigkeit sein. TikTok hin oder her.

            Die Ernsthaftigkeit sollte aber auch auf Gegenseitigkeit beruhen. Die sehe ich nicht gegeben. Eine Politik, in der nach unten getreten und nach oben gebuckelt wird, sollte sich nicht wundern, wenn die nach ganz unten in der Hackordnung getretenen, sich ihrer „Stacheln“ bedienen wie Schiller. Beispielsweise der Stacheln des Spotts oder Zynismus.

            Mit der Zusammenstellung der Zitate wollte ich vornehmlich zum Nachdenken und Diskutieren anregen.

            TikTok et al. nutze und kenne ich nicht.

            Es soll nicht so erscheinen, dass ich speziell dich kritisieren will, du neigst nur dazu, sehr viel zu schreiben, und streifst da allerhand.

            Ja, das ist ein gerechtfertigter Kritikpunkt und beleuchtet zurecht ein Laster von mir. Ich bin kein Akademiker, zumindest kein Wissenschaftler, denn diese vermögen es, sich konzis und präzis auszudrücken. Auch das ein Grund, warum ich nicht an der Universität verbleiben wollte. Ich war immer jemand, der sehr viel betrachtete und dann viel darüber schrieb – ob jetzt in einem Romanprojekt oder einer sachbezogenen Analyse. Immerhin – ich bin etwas kürzer geworden im Vergleich zu früher.

            Jedenfalls bei sehr ernsten Themen, wie massenhaftem Sterben finde ich Satire nicht unbedingt die angemessene Reaktion.

            Damit meinten Sie wohl meinen Gaza-Beitrag? Ihr Punkt ist legitim. Zur Erläuterung: Mir ging es einfach darum die hohlen Phrasen und die Doppelmoral der Herrschenden beim Umgang mit zwei vergleichbaren Konflikten zu illustrieren. Ich habe selbst einen Bekannten, der in Gaza Verwandte hat und Angehörige verlor. Er fand es treffend, aber natürlich kann man nicht von ihm auf alle schließen.

            Mir geht’s um Menschen, die das lesen, auf einer linken Seite eher Lebenshilfe und moralische Stütze erhoffen, und dann mit einer Jahrzehntesammlung an „Spass“ zugedeckt werden

            Nun, da haben wir wohl einfach eine unterschiedliche Sicht und Herangehensweise. Ich will hier einfach nicht nur „Lebenshilfe“ oder „moralische Stützen“ geben. Ich finde auch nicht, dass der Weg nur (bis) zur Anfangszeit der Hartz-Gesetze gangbar war. Die Leute vergessen schnell, gerade unter den heutigen Verhältnissen, und manches muss m.E. einfach wieder und wieder erinnert und hervorgezerrt werden. Zumal wenn die Entwicklungen von damals heute einfach noch schlimmer werden.

            Ich hoffe, dass meine Antwort als eben meine Sicht, nicht als Quengelei und bestenfalls als Anregung rüber kommt

            Ich fand Ihre beiden Kommentare sachlich, anregend und interessant, auch wenn ich wie geschrieben nicht alle Punkte von Ihnen teile. Aber wir konnten uns – glaube ich zumindest – doch vernünftig austauschen.

            Es werden wie gesagt auch wieder analytische Beiträge und Kommentare kommen. Aber ich experimentiere und arbeite mit verschiedenen Stilen und Artikelformen. Deswegen heißt meine Kolumne ja auch „Nachtschichten eines Clowns“ und ihre Beschreibung deckt ein Potpourri an Themen und Stilen ab.

            Eigentlich wäre der Satz keinen Artikel wert gewesen, aber als Klick-Köder taugt er.

            Zum Hintergrund: Ich habe zu jedem Zitat deshalb einen Link beigefügt, weil manche vielleicht interessiert woher diese stammen, wer es sagte, was Hintergründe und Kontext sind. Und weil manche für Testleser so unglaublich klangen, dass sie wissen wollten, ob das wirklich wahr ist und so gesagt wurde.

            Gruß + danke für den Austausch

            1. Noch das:
              > Zum Hintergrund: Ich habe zu jedem Zitat deshalb einen Link beigefügt

              So rum, war das nicht gemeint. Das, was Juncker übers Lügen gesagt hat, wäre schon im Spiegel keine Überschrift wert gewesen, aber weil es provokativ klingt und als Klick-Köder super geeignet ist, hat der Spiegel es gemacht.

              Wenn man den großen Bogen mag, könnte man noch sagen, dass der Spiegel damit Politiker wie SMS-Leyen und CumEx-Scholz vorbereitet hat.

              Wenn man solche Überschrift noch weiter vom erklärenden Artikel trennt, macht man etwas schlimmer, das zuvor nur ein Klick-Köder war.

              Danke, jedenfalls, dass der Link dabei war.

      1. Drum habe ich mit ‚Spass‘ eingeleitet.

        Die oben erwähnten autoritär konservativen Methoden sind immer auf Suppression und Depression angelegt.

        Dass der Juncker-Artikel in einer Linksammlung landet, hat mich irritiert und ich hatte den Verdacht, dass da jemand die Intention des Spiegel nicht wahrnehmen könnte – und ebenso die mit Frau Leyen vergleichsweise wohlmeinende Intention des Herrn Juncker.

  1. … und nicht vergessen: Die Ukraine muß siegen, Russland muß verlieren; oder: die Ukraine darf nicht verlieren, Rußland darf nicht siegen; oder : …. !? Alles richtet sich nach propagandistischem Wunschdenken!

  2. Super-Streifzug durch das Geplapper der Regierenden und möchtegern – Regierenden.
    Deswegen ein gutes Resumé in was für eine
    Scheiße Deutschland steckt.

    Hat definitiv mehrere Teile verdient und ein Pluspunkt für die Fleißarbeit.

    PS: Scheint so als ob die USA eine Kehrtwende hinlegen.
    Zu der bisherigen Politik und damit auch zum sogenannten „Europa“

    1. Nur, sind das „Law and Order“ Fans. und dazu noch eiskalte Neoliberalisten und Geschäftsleute.
      Ihr habt keine Ahnung was uns mit denen noch alles blühen wird

  3. Ich will hier niemandem die Laune verderben. Aber je stärker die AfD wird, desto gefährlicher wird die Situation in Deutschland.
    Hier der Algorithmus der Kartellparteien zur Errichtung einer Diktatur in der BRD.
    1. Aufnahme der Migranten in die Bundeswehr, die von den üblichen Verdächtigen schon seit langem gefordert wird.
    2. AfD Verbot.
    3. Bei resultierenen Massendemonstrationen Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der Notstandsgesetze.
    4. Friedenstruppen für die Ukraine.
    5. Provokation von Konflikten mit russischen Truppen und Einberufung des „Gemeinsamen Ausschusses“ als Notparlament, der seit 1968 für den Verteidigungsfall bereit steht. (Mitglieder unter „Gemeinsamer Ausschuss – Deutscher Bundestag“)
    6. Nach Art. 115h GG endet eine während des Verteidigungsfalles ablaufende Wahlperiode des Bundestages sechs Monate nach Beendigung des Verteidigungsfalles. Verschiebung von Wahlen kann auch aus anderen „besonderen, außergewöhnlichen Umständen erfolgen. Solche wichtigen Gründe können beispielsweise in Naturkatastrophen, Unruhen, Seuchen oder Streiks von großem Umfang liegen.“ (Deutscher Bundestag Wissenschaftliche Dienste Verschiebung der Bundestagswahl)
    (Aber Wahlen können nie ausfallen, stellt dpa-factfucking klar.)
    Das wars dann wohl mit der Demokratie. So ein Verteidigungsfall kann jahrzehntelang dauern und Unruhen und Streiks sind können leicht provoziert werden. Und dann gibt es ja noch den Klimawandel als Naturkatastrophe.

    1. Dazwischen steht noch der Spannungsfall, der dem Verteidigungsfall vorausgeht und ebenso aufschiebende Wirkung bzgl. des Endes der Legislaturperiode hat.
      Einen Spannungsfall bekommt man viel leichter konstruiert oder herbeigelogen….
      Er ist deklaratorisch und nicht so sehr an objektive Fakten gebunden, sondern Auslegungssache.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spannungsfall

      Das Handwerkszeug für die Ermächtigung ist also schon lange im Werkzeugkoffer, die müssen es nur rausholen und benutzen. Und dass der Russe demnächst angreift ist ja bei unserem Politpersonal sozusagen Konsens.

    2. Das stimmt genau.
      „Vorstufe zum Verteidigungsfall (Art. 80a GG) ist der Spannungsfall. ER IST IM GG NICHT DEFINIERT. Es muss jedenfalls die hinreichende Wahrscheinlichkeit bestehen, dass sich eine außenpolitisch schwierige Lage zu einem bewaffneten Angriff verdichten könnte.“ (bpb Notstandsverfassung)
      Allerdings kann auch der Verteidigungsfall ganz leicht provoziert werden. Er erfordert einen Angriff auf Bundesgebiet. Da würde wohl eine russische Rakete genügen. Dazu könnte es kommen, wenn eine Taurusrakete in Russland einschlägt.
      Deshalb ist der Merz so geil auf Tauruslieferungen an die Ukraine. Denn Putin drohte für den Fall eines Angriffs mit Taurus auf russisches Gebiet mit einem Angriff auf deutsche Ziele. Genau das bezwecken die Kriegshetzer, weil dann der Verteidigungsfall eingerichtet werden könnte.
      Hier wird tatsächlich die Etablierung einer Diktatur vorbereitet. Aber kein Schwein kümmert sich darum. Vielleicht weil man sich das nicht vorstellen kann. Aber im Januar 1933 konnte sich auch niemand vorstellen, dass Deutschland im März eine totale Diktatur sein wird.

      1. Die Menschen können es sich wirklich nicht vorstellen. Die meisten glauben ja wirklich, dass wir hier in einer tollen und stabilen Demokratie leben. Wenn ich im Freundes- und Familienkreis fallenlasse, dass meiner Ansicht nach spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts die Transformation des herrschenden Systems in ein offen totalitäres Regime abgeschlossen sein wird, dann schauen mich alle an, als wenn ich wieder zu viele Putinkekse genascht hätte.
        Genau deshalb gehe ich leider davon aus, dass die Pläne zur Errichtung einer „totalen Demokratie“ große Aussicht auf Erfolg haben.

    3. „Ich will hier niemandem die Laune verderben. Aber je stärker die AfD wird, desto gefährlicher wird die Situation in Deutschland.“

      Nö. Je gefährlicher die Situation in D, desto stärker wird die AfD.

      (Vielleicht ist das die entscheidende Verschiedenheit im Denken von Linken und Rechten.)

    4. @ Torwächter

      Danke für Ihre Rückmeldung. Auf ein paar Ihrer Punkte erlaube ich mir einzugehen:

      Aber je stärker die AfD wird, desto gefährlicher wird die Situation in Deutschland.

      Die AfD wird m.E. so stark wie die AfD werden soll. Das ist wie bei der Linkenden – wer trägt die denn in den Bundestag? Das ist eine massive Kampagne bestimmter Macht-, Kapital- und sonstiger Interessensgruppen und ihrer angeschlossenen Wasserträger, die diese Partei im Bundestag haben wollen. Ihr „Wiederaufstieg“ erfolgt nach genau den Mustern, nach denen Scholz vor vier Jahren ins Kanzleramt bugsiert worden ist. Wenn eine Partei eine bestimmte Größe erreichen soll, dann wird alles dafür getan, damit sie diese Größe erreicht. Ob nach oben oder nach unten. Und wenn das Wahlergebnis nicht passt wird a) die Wahl wiederholt (Irland 2009), b) das Ergebnis annulliert (Rumänien aktuell) oder c) das Ergebnis ignoriert (griechisches Referendum 2015). Sie schrieben unter selbst, dass das System sich gegen jede grundsätzliche Veränderung wehrt.

      Das wars dann wohl mit der Demokratie.

      Ich erachte dieses System nicht als Demokratie (die Demokratie ihrerseits wäre auch wieder zu hinterfragen, das ist aber eine andere Diskussion). Es ist ein spezifischer Bonapartismus. Dieser hat eine Fassade demokratischer Elemente, aber er konzentriert die Macht stark in den Händen bestimmter Macht- und Kapitalgruppen.

      Sie finden auch jede Menge bürgerliche Autoren, die aufzeigten, dass dies hier keine Demokratie ist. Den Begriff „Kartellparteien“ haben Sie selbst erwähnt – der stammt unter anderem von Katz und Mair hier. Eine Demokratie, in der es ein Machtkartell gibt, ist aber keine Demokratie. Oder man muss diese spezifische Demokratieform eben gezielt definieren – den selbsternannten Spielregeln einer Demokratie, wie sie sich viele einfach Leute „uff de Gass“ vorstellen, folgt sie dagegen nicht.

      Aber im Januar 1933 konnte sich auch niemand vorstellen, dass Deutschland im März eine totale Diktatur sein wird.

      Wen meinen Sie mit „niemand“? Auf der Linken hat es genug mahnende Stimmen gegeben, die warten, was passieren könnte.

      Aber kein Schwein kümmert sich darum.

      Auch das stimmt so pauschal nicht. Aber erinnern Sie sich doch bitte, was mit Gelbwesten und anderen geschah, die hier das Maul aufrissen und sich gegen die Zustände wehrten. Knüppel drauf und gut.

      Hier wird tatsächlich die Etablierung einer Diktatur vorbereitet.

      Das diktatorische Element ist schon seit Jahrzehnten gegeben. Im Grunde von Anfang an – es ist eine conditio sine qua non von Staaten. Diese sind Institution, die auf Gewalt und Zwang beruhen, um eine bestimmte Ordnung aufrechtzuerhalten. Schon in den 70ern wiesen viele auf die ach so tolle Situation der damaligen BRD hin, die dann von heutigen Altsozialdemokraten über den grünen Klee gelobt und als Beispiel präsentiert wird. Spätestens mit den Pandemiemaßnahmen sollte doch für viele ersichtlich sein, was abläuft und wie Staatshandeln nun einmal wirkt.

      1. Ich stimme in fast allem zu. Ich habe hier die repräsentative Demokratie als Vormundschaftsdemokratie und Entmündigungsdemokratie bezeichnet. Und mit niemand meine ich die meisten. Oder um mit Tomi Ungerer zu reden, „wenn ich man sage, meine ich ich, und wenn ich alle sage, meine ich 60%“. Aber so reden alle, äh 60 %. Und die Grünen und die Linke wurden gekauft, und ich vermute zumindest bei den Grünen, wessen nützliche Idioten sie sind. Aber in Bezug auf die AfD bin ich anderer Meinung, weil sie tatsächlich in einen Kampf verwickelt ist, nämlich den zwischen freiem Unternehmertum und Globokonzernen, die ein ganz anderes System bilden, und wie die Politik von Nieten in Nadelstreifen geleitet werden. Auch darüber habe ich Kommentare geschrieben, und kann das nicht jedesmal von Neuem ausführen. Dieser Kampf läuft vor unseren Augen ab, und den kann ich nicht aus ideologischen Gründen ignorieren, gerade weil ich „Marxist“ bin, aber kein Vulgärmarxist. Und wenn ich „kein Schwein kümmert sich darum“ sage, meine ich die Leser und Kommentierer hier und die alternativen Medien allgemein, aber nicht die Gewerkschaften. Entschuldigen Sie den Deutschkurs, aber Sprache ist keine Mathematik. Ich hoffe, dass die meisten verstehen was ich sage, auch die Vielen, die anderer Meinung sind.
        Ich danke Ihnen auch für den Artikel, den ich als eine Medienanalyse betrachte.

        1. Danke für Ihre Rückmeldung und die Konkretisierungen. Ich bin von Haus aus jetzt kein Marx und auch nicht bei allen Punkten Ihrer Meinung, denke aber, dass wir in vielem recht ähnlicher Auffassung sind.

          Die AfD meinte ich nicht kollektiv da gibt es unterschiedliche Gruppen m.E. Darunter solche, die natürlich Gegenstand und Ziel von Repressionsmaßnahmen des Systems sind / werden. Bei anderen – wie Weidel – sehe ich dagegen eine sehr starke Systemnähe und ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Melonisierung der AfD bewerkstelligen wird, so wie sie in ihrem eigenen Landesverband die „kritischen Elemente“ weggeräumt hat. Dann hat das System eine Option mehr. Kurzum: die AfD muss noch ein wenig zugeschliffen, „gegrünt“ werden, dann geht sich alles aus.

  4. Alles zusammengerechnet, muss man jedem deutschen Bürger zu seiner verrotteten Heimat aufrichtig kondolieren. Auf diesem Schandfleck Erde hat der Liebe Gott wohl den ganzen Müll deponiert, der beim Erschaffen des Universums angefallen ist. Als Schweizer hätte ich noch eine klitzekleine Bitte: Liebe Deutsche, bitte kommt nicht in die Schweiz!! Es sind schon so viele von euch hier. Bleibt bitte auf eurer Müllhalde und delektiert euch an den Artikeln von Sonnenschein Cygnus Ruber! Folgt seinem Beispiel und bleibt in Deutschland! Man kann als Deutscher immer noch genug Poesie im Bauch haben, um den stinkenden Müllhaufen, auf dem man wohnt, eloquent zu besingen. Erfreut euch des Elends, es gibt in Deutschland genug davon!

    1. Mach dir mal nix draus Prosecco, das Gleiche kann man auch über das Alpen-Disneyland, die Schweiz, zusammenstellen oder ein beliebiges anderes Land deiner Wahl. Es ist nämlich ein globales Problem. Aber bleiben wir (beide) mal bei der Schweiz, „Die Schweiz wäscht weisser: Die Finanzdrehscheibe des internationalen Verbrechens,“ Jean Ziegler. Da gibt’s tatsächlich sowas wie die Zentralbank der Zentralbanken BIZ und für’s WEF einen netten Kurort namens Davos. Vielleicht heißt’s ja auch He(h)lvetia weil dort die Großkopferten ihre Schiebereien veranstalten, während die anderen sich in den Konflikten ringsumher die Köpfe einschlagen. Grenzt fast an ein Wunder, zwei Weltkriege unbeschadet überstanden, naja fast, verdunkeln mußtens auf Geheiß der Nazigranden.

      1. 😂
        Naja, ob Prosecco tatsächlich ein „echtes“ Ricola oder nicht nur ein namentlich verkleideter Wiedergänger mit teils deutschen Wurzeln ist, änderte nie etwas an dessen egozentrierten Empfindungen, ein außergewöhnlicher „Qualitätsmensch“* zu sein!

        *davon geisterten übrigens einige durch hiesige Gefilde

      2. @GraBa:
        Stimmt. Diesen Teil der Schweiz find ich auch Scheiße.
        Die Ironie meines Kommentare ist auch nicht das Gelbe vom Ei, sonst wäre sie für Sie verständlicher.

    2. Autsch!

      Sowas zu lesen ist wirklich schmerzhaft. Sehr überheblich und zeugt von einer sehr beengten Sichtweise. Man könnte es auch rassistisch nennen.

      Menschen sind so divers, Arschlöcher und Idioten gibt es in jedem Land, ebenso wie es überall hilfsbereite, friedliche, humorvolle Zeitgenossen gibt.

      Jedes Land hat seine Eigenheiten, jedes Volk seine Schrulligkeiten, seine eigene historische Geschichte, die immer auch in Bezug zu Nachbarvölkern statt fand und überall war selbstverständlich ausreichend Gewalt mit im Spiel, auch in der Schweiz.

      Lesen Sie mal ein paar Asterix-Hefte, das erhellt und beruhigt das Gemüt. Da gibt es sogar eins für die Deutschen und die Schweizer. Im Band über die Deutschen erkennen Sie deutlich das Ressentiment der Franzosen nach zwei Weltkriegen, ausgehend vom Nachbarn. Wir Deutsche kommen da sehr schlecht weg. Dennoch war Asterix hier immer sehr beliebt? Warum wohl? Vielleicht, weil es auch hier Menschen gibt, die differenzieren können. 😉

      Ich schätze den intelligenten, oft aber auch sehr albernen Humor der Franzosen nicht mehr und auch nicht weniger als die zurückhaltende Freundlichkeit der Schweizer (die man durchaus auch als Argwohn interpretieren könnte), die gepflegte Verschlagenheit der Juden (Kishon!), den Stolz der Russen oder das musikalische Talent der Briten. Man sollte das alles im großen Rahmen betrachten und vor allem nicht zu Ernst nehmen. 😀

        1. Nun, bei aller Liebe, wie man in diesem Text Ironie finden soll, ist mir rätselhaft gewesen.

          Vielleicht künftig ein Smiley hintanhängen, als Schutzvorrichtung für die empörten Deutschen? 😉

          Lieben Gruß vom Narf

    3. Naja, Schweizer sind eigentlich der Abfall, den Gott, als er auf den Alpen sitzend die Deutschen geschnitzt hat, hinter sich geworfen hat….😉

      Spaß beiseite: Eure Politik hat letztlich die Neutralität entwertet und biedert sich der EU an. Volkswillen wird auch in der Schweiz letzthin ganz schön ignoriert bei Euch.
      Ihr liegt bei der Entwicklung zum failed state nur etwas zurück…
      Wenig Grund für Überheblichkeit also…

      1. naja ich dachte es ging um Östereicher…
        Bayern sind der Abfall den Östereicher über die Alpen entsorgt haben.
        Deutsche Witzkiste halt, vom Dummen August gepflegt.
        Liebe Grüsse aus der Schweiz von einem Auslandsdeutschen

    4. Und noch ein Nachtrag, da ich nicht mehr editieren konnte:

      Ich gehe gerne am Rosenmontag nach Basel, lasse mich von der wilden schweizer Guggemusik beschallen, kaufe eine Tüte Basler Leckerli und esse eine grundsätzlich verbrannte Bratwurst vom Grillstand. Ich besitze ein Schweizer Taschenmesser, und in meiner Musiksammlung findet sich Brahms neben Strauss, Mussorgsky, Chopin, Tschaikowsky, Dvorak, Shostakovich, Franck, Abba, Toumani Diabate, Buena Vista Social Club, norwegischer Deathmetal, britischer Progrock und sogar Rapmusik aus der Schweiz und Österreich. Okay, der schweizer Rap ist übel, aber auch irgendwie witzig. 😀

      Hören Sie bitte auf, ganze Völker in Sippenhaft zu nehmen. Das Leben ist bunt und granatenstark, und Kultur so vielfältig wie die Menschen selbst.

      Das wird gerne vergessen, weil es sich hier fast nur um Politik dreht. Daher mal ein kleiner Kontrapunkt von meiner Seite aus.

      1. Hören Sie bitte auf, ganze Völker in Sippenhaft zu nehmen. Das Leben ist bunt und granatenstark, und Kultur so vielfältig wie die Menschen selbst.

        Fettes Dankeschön @ DasNarf 👍👏 🤝💐 🥂 für diese und die anderen Repliken hier.

        Oder wie die ZEITUNG sagen würde: Es braucht immer einen Mutigen, der die Wahrheit ausspricht. 🙂

        1. Sie meinen die nach Gusto designten „Abstimmungen“, die dann bei Bedarf vom Bundesrat etc. ignoriert werden und die so dufte sind, dass regelmäßig nur rund die Hälfte der Wahlberechtigten überhaupt an Ihnen teilnehmen will (bei den Parlamentswahlen recht ähnlich)? 😉

    5. Hey Schnäuzibeuz!

      Wenn man das so liest…

      Auf diesem Schandfleck Erde hat der Liebe Gott wohl den ganzen Müll deponiert, der beim Erschaffen des Universums angefallen ist.

      … fragt man sich: Sind Sie heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder hat der Trollinger gekorkt?

      Zu Ihrer in der Tat sehr beengten Sichtweise hat @DasNarf ja dankenswerterweise bereits treffende Zeilen hinterlassen. Danke auch @ Gracchus Babeuf, dass er es abnahm auf die Schweiz wäscht weißer zu verweisen. Ich will an Literatur bloß noch auf Frisch und Dürrenmatt dazu schmeißen – lieferten sehr lesenswerte Einsichten in die Ihr geliebtes Andorra, äh ich meinte natürlich Ihre geliebte Schweiz.

      Liebe Deutsche, bitte kommt nicht in die Schweiz!!

      Hugenottische Vorfahren von mir sind übrigens damals aus Ihrer holden Schweiz weggegangen worden und nach Deutschland gezogen. Seien Sie versichert, ich habe keine Lust zu Ihnen nach Güllen beziehungsweise an die Goldküste zu ziehen.

      Kussi + Bussi 😘 vom Sonnenschein

      1. Parbleu, der Bullshitpoet @Altlandrebell lässt doch noch ein wenig Patriotismus anklingen, obwohl man bei seiner ätzenden Poesie über das von allen guten Geistern verlassene Deutschland eigentlich nullkommanull Positives über seine Heimat findet, sondern nur aufgetürmte Kotze (worauf sich mein Kommentar bezog). Schön, dass Ihnen als gelehrter Anarchist/Punk/Freak die Heimatliebe noch nicht ganz abhanden gekommen ist. Deutschland ist ja gar nicht so schlecht – finde ich ja auch.

        PS: Sie haben meinen ironischen Kommentar übrigens überhaupt nicht verstanden, wie die anderen empörten Deutschländer. Prosecco findet sowohl Deutschland als auch die Schweiz sehr akzeptable Länder mit akzeptablen Systemen. Allerdings publizieren hier Bullshitpoeten immer wieder mal Texte, die an diesen Ländern kein gutes Haar lassen und alles in den Dreck ziehen. Sie sind einer von diesen miesepetrigen, moralinsauren Tunnelblick-Nihilisten, die je länger, je schwerer zu ertragen sind. – Postpubertäres Schülerzeitungsgeplapper eben.

        1. „Prosecco findet sowohl Deutschland als auch die Schweiz sehr akzeptable Länder mit akzeptablen Systemen.“

          Ich mag beide Länder aus kultureller Sicht, das habe ich weiter oben mehr als deutlich gemacht.

          Aber ein System akzeptabel finden, in dem jeder vierte Rentner von Armut betroffen ist und es 10 Millionen prekär Beschäftigte gibt, während weniger als die Hälfte der Menschen eine eigene Wohnung besitzt, und sich das oberste 1% die Hälfte des gemeinsam produzierten Wohlstandes unter den Nagel gerissen hat, das kann ich nicht. Beim besten Willen kann ich das nicht. Von den Auswirkungen unserer Politik auf andere Länder habe ich noch gar nicht gesprochen… Wieviele Failed States hat der Westen in den letzten drei Jahrzehnten geschaffen, deren Flüchtlinge seitdem auf dem Weg zu uns sind?

          Und sich darüber lustig zu machen ist auch nicht gerade die feine Art, was den heftigen Gegenwind erklären dürfte, den Sie abbekommen haben. Verstehen Sie?

          Man kann den Beitrag von Cygnus Ruber dergestalt kritisieren, dass er ausschließlich negative Dinge aufzeigt. Aber diese Dinge sind Fakten, Aussagen im Kontext, aufwändig recherchiert und zusammen getragen, um einen Überblick zu bringen, was eben alles nicht akzeptabel ist hier bei uns. Und das ist eine Menge.

          Sich über Menschen zu echauffieren, die offenkundig aufrichtiges Interesse daran zeigen, diese Fehlentwicklungen und Missstände anzuprangern, und die viel Zeit dafür investieren, finde ich, gelinde gesagt, seltsam. Aber in Deutschland (und auch anderswo) ist derjenige, der auf den Schmutz hinweist, viel gefährlicher, als der, der ihn macht.

          Cygnus könnte sich auch in seine gemütliche soziale Hängematte legen und sagen: „Fuck you, mir alles scheißegal!“. Tut er aber nicht, laut eigener Aussage macht er das hier ehrenamtlich. Und ich will nicht wissen, wieviel Arbeit in diesem Artikel steckt.

          1. @DasNarf

            Da haben Sie mir viel Schreibarbeit erspart, danke für Ihren Kommentar.

            Was die kulturelle Sicht betrifft, bin ich freilich nicht so bei Ihnen; ich kann mich kulturell weder mit dem einen noch dem anderen Land anfreunden, das ist jetzt aber auch nicht weiter wichtig an dieser Stelle.

            Es war übrigens @ Prosecco selbst, der wollte – und mich immer wieder anschrieb – dass ich Artikel für Overton verfasse und mir empfahl den Chefred dahingehend zu kontaktieren. Ich nehme seine heutigen Ausführungen einfach mal als fortgesetzte Produktwerbung und Marketing. 🤣

          2. @DasNarf:

            Darum: Wählen gehen und sich politisch engagieren, um Fehlentwicklungen zu korrigieren. Wie sonst hätte die Linke wieder mehr Gewicht im Parlament bekommen? Nur schmollen und sich über die Fehlentwicklungen empören ändert nichts an den Fehlentwicklungen!

            1. Ich fasse mich mal kurz, hab heute nicht soviel Zeit:

              Schmollen: Nichts sagen, nicht diskutieren, sondern sich in eine Ecke zurück ziehen und Trübsal blasen. Tut hier niemand im Forum. Ausnahmen und Trolle bestätigen die Regel.

              Empören: Sich zu Missständen äußern. Das tun hier alle, die etwas schreiben. Nennt man auch Kommunikation. Ausnahmen und Trolle bestätigen die Regel.

              Kommunikation: Syntax (Form, Codierung), Semantik (informationeller Inhalt), Pragmatik (Reaktion).

              Pragmatik: Die eigentliche Handlungsmotivation, geboren aus der erhaltenen oder erkannten Information. Zum Beispiel Wählen gehen. Oder auch nicht.

              Sie beschweren sich hier über statt findende, notwendige Prozesse, die eine Änderung herbei führen könnten, und werfen fehlende Handlungsbereitschaft vor. Kommunikation in einem politischen Forum IST politisches Engagement! Über Alternativen diskutieren IST eindeutig signalisierte Handlungsbereitschaft.

              Wahlbeteiligung lag bei über 80%, ein sehr hoher Wert.

              Gruß

        2. @ Prosecco

          Ach, Pfarrer Braun, da haben Sie mal wieder nichts verstanden, wenn Sie meine Entgegnung als Patriotismus lasen. Meine Staatsangehörigkeit lautet im Sinne des alten Diogenes ganz pöse: κοσμοπολίτης

          Wissen Sie, ich bin mit meinem kleinen bisschen Menschsein so ausgefüllt, zum Deutschsein oder anderen Nullinger-Identitäten komme ich gar nicht.

          Und im Gegensatz zu altklugen Zeigefingermoralisten, die von Pattaya aus über Leute an ihrem Geburtsort dozieren, halte ich es mit dem hier:

          Siehst du diese Stadt? Das ist das Gehirn des Monsters. Da bist du geboren, da musst du kämpfen. Hat sich kalt abgewendet. Schluss. Ich war am Boden zerstört und hab gedacht, er nimmt mich war als ein nutzlosen Kleinbürger. Aber er hat mir das Leben gerettet und mir eine Richtung gegeben. Ich war ja Dienstverweigerer in der Armee und hatte keine militärische Ausbildung. Ich läge seit Jahrzehnten in irgendeinem Straßengraben in Venezuela oder Guatemala.

          Zu Ihrem restlichen Kommentar muss man ja nichts schreiben, der spricht für sich allein und verrät mehr über Sie als Sie vermutlich denken – und wahrhaben wollen. Schade ist bloß, dass Sie Ihr Leben so fortschmeißen und anstelle Artikel zu verfassen, Trollinger in Foren gießen.

          Noch zu dem hier:

          Deutschland ist ja gar nicht so schlecht – finde ich ja auch.

          Ich nicht.

          Ich übe bloß im Gegensatz zu Ihnen strukturelle statt biologistische Kritik, werte keine Bevölkerungen im Kollektiv ab und trete nicht nach unten. Aber Sie haben sich eben für Ihren Weg mit den dazugehörigen Methoden entschieden und ich für einen anderen. 🤷‍♂️

          1. Wofür Sie sich entschieden haben, ist dem Publikum hier inzwischen bekannt: die Verbreitung von ausufernder Fundamentalkritik an allen gebräuchlichen Staatsformen, kombiniert mit dem Aufruf, sich allem zu verweigern, was das System an politischen Bürgerrechten anbietet. Kann man natürlich machen. Aber wissen Sie, Altlandrebell, Sie sind nicht der Einzige, der Ideen für eine bessere Welt hat. Aber Sie gehören zu den wenigen, die zwar unter zwei Pseudonymen ein große Klappe haben, wenn es um Politik geht, und wirtschaftlich von den Systemlingen profitieren, aber gleichzeitig zur politischen Abstinenz aufrufen, weil ausser Ihrer politischen Meinung angeblich alles Druidentee ist. Wissen Sie, aufklären können sich mündige Bürger auch selber. Motzen und predigen kann auch jeder. Worauf es ankommt, ist, dass man sich in der Gesellschaft ernsthaft politisch engagiert. Knapp 83% der Wahlberechtigten haben das am letzten Sonntag getan. Über 20% haben AfD gewählt. Nichtwähler wie Sie sind für dieses Ergebnis
            mitverantwortlich. Das BSW ist ganz knapp an der Hürde gescheitert. Es hätte zusammen
            mit der Linken einen kräftigen Gegenpol zur AfD bilden können. Aber das wollen Sie offensichtlich nicht. Es ist Ihnen egal, dass rechte Kräfte immer stärker werden. Ich ahne auch, warum Sie das nicht kratzt. Es ist die beste Bestätigung für Ihr misanthropisches und nihilistisches Weltbild. Ihre Artikel und Kommentare sind kunstvoll. Diese Kunst mag die Befindlichkeit des mitleidenden Betrachters verbessern, aber sie verbessert nichts in der Gesellschaft. Sie ist für die Gallerie. Das läuft bei mir unter dem Begriff „Bullshitpoesie“.

            1. 1) Nein, ich habe keine Lust auf 🏓 mit Ihnen, Pfarrer Braun.

              2) Ja, Sie jammern, andere würden immer dieselben Argumente wiederholen – und was bringen Sie? Immer dieselbe Platte. 💿 Gähn! 🥱

              3) Und jetzt schrieben Sie sogar mal etwas längeres. Antworten auf die zig Fragen, die ich Ihnen in den letzten Wochen gestellt habe, fand ich natürlich keine. 🧐🙄

              4) Dafür verrieten Sie mit Ihrer handelsüblichen Küchenpsychologie, Ihrer ⛪ und dem Mimimi bloß wieder viel zu viel über sich selbst. Schnarch! 😴

              5) Und für Ihre sonstigen Moralkeulen, Unterstellungen und Anwürfe haben Sie hier einen🗑️. Da können Sie dann auch gleich Ihre Antwort hineinkloppen. Denn hier ist:

              ⛔🧌

  5. Ja – selbst in bekannten Stichpunkten sehr ausführlich, aber leider, leider schlichen sich z.B. Verweise aus einer mind. 85 Jahre zurück liegenden Vergangenheit ein oder andere/also nicht „wir“ Deutschen wurden zitiert. Egal.

    Was aber soll die Erkenntnis aus dieser Ausführung sein, da entsprechend Ihrer Überzeugung „Wählen der Gesundheit schadet“?

    Gut – man kann sich offenbar (in vielem) angegriffen fühlen, wenn man diesem Mantra permanent huldigt, aber Gegenrednern xy ihre nicht genehme Meinung/säußerung durch Belehrung abzusprechen, wirkt verkrampft und kontraproduktiv!

    Ach ja; durch OM ist CxU bereits seit dieser erneuten „GlückskeksUmfrage“ fix gesetzt.
    Aber es sei auf einen Leserbrief verwiesen, dessen Verfasser sich nicht ob seiner Haltung brüstet:
    Brief einer Großmutter an ihre Kinder und Enkel zur Wahl
    21. Februar 2025 um 12:00/NDS

    •“Meine geliebten Kinder und Enkelkinder!

    Ich sage es gleich ganz ehrlich, es geht um die Wahl am kommenden Sonntag und es kostet mich Kraft und Mut, euch diesen – vielleicht unangemessen erscheinenden – Brief zu schreiben. Zunächst aber möchte ich euch versichern: Ich achte euren freien Willen und respektiere eure persönliche Entscheidung.

    Ich bitte euch um Verständnis, denn meine Worte kommen aus einem drängenden mütterlichen Schutz- und Fürsorge-Impuls. Es ist in mir ein Schrei aus wachsender Sorge um euer Leben und ein sehnsüchtiger Wunsch nach Frieden für euch und für alle lebenden Wesen dieser Erde!

    Ihr hattet bisher ein recht gutes Leben in Frieden, Freiheit und relativem Wohlstand.

    Ihr lebt aktuell in einem behaglichen warmen Heim, ihr arbeitet, studiert und habt Zeit und Raum für eure persönliche Entwicklung – durchaus mit Hindernissen und den Erschwernissen des Lebens. Auch ich bin dankbar für mein erfülltes Leben, für gesunden Wohlstand und die relative Sicherheit. Das allerdings war nicht immer so, und es könnte auch wieder ganz anders werden, wenn wir jetzt nicht achtsam sind:

    Wie ihr vielleicht wisst, wurde ich 1943, zwei Jahre vor Ende des zweiten Weltkrieges, in einem Bomben-Inferno im Luftschutzkeller einer Klinik geboren; meine Mutter Else und ich wir entgingen nur knapp dem Tod. Etwa zur gleichen Zeit wurde das Haus meiner Großeltern väterlicherseits im gezielten Bombenterror der britischen Luftwaffe völlig zerstört; sie verloren ihr gesamtes Hab und Gut.

    In diesen ersten beiden Jahren meines Lebens verbrachte ich viel Zeit im Kartoffelkeller meiner anderen bäuerlichen Großeltern, in den wir uns flüchteten, wenn die Sirenen heulten und das Brummen der Bomber näher kam – noch heute habe ich bei Sirenengeheul und bei Feuerwerk mit Panikgefühlen zu kämpfen.

    Ich erinnere mich auch, wie ich mit etwa einem Jahr schreiend durch eine große Blutlache krabbelte, zu meiner Mutter hin, die neben einem erschossenen Soldaten kniete. Etwas später ist meine Mutter nur durch ein Wunder der Vergewaltigung und ich der Erschießung durch amerikanische Soldaten entgangen…

    Das alles war fürchterlich, aber wir haben es überlebt; für viele kam es sehr viel schlimmer: Vielleicht wisst ihr, dass im September 1944 in der so genannten „Brandnacht“ die Briten Darmstadt gezielt mit Brandbomben attackierten, um die Zivilbevölkerung zu vernichten und so für die Verbrechen der Nazis zu bestrafen. In einem Feuer-Inferno wurde Darmstadt fast völlig zerstört und ca. 13.000 Menschen wurden getötet. Vor Jahren habe ich Kinder der damaligen Brandopfer therapeutisch begleitet und mit ihnen den Horror nochmals emotional durchlebt. Das Grauen des Krieges ist unvorstellbar und sehr viel größer, als wir uns dies in unserem geordneten Alltag vorstellen können.

    Ich schreibe euch dies aus großer Besorgnis, nicht um euch zu ängstigen, sondern um euch für die aktuelle politische Realität zu sensibilisieren. Denn ihr seid nun erwachsen und als erwachsene Menschen haben wir Verantwortung für unser eigenes Leben und auch für diesen unseren wunderschönen Heimatplaneten Erde.

    Als Menschheit, insbesondere als Europäer und Deutsche, sind wir gerade auf einer Schwelle zwischen Krieg und Frieden, Leben und Tod. Vielleicht habt ihr es auch schon bemerkt: Die Menschheit befindet sich aktuell in einem pathologischen Bewusstseins-Zustand, sie ist verrückt geworden. Alles steht auf dem Kopf: oben ist unten und unten ist oben, links ist rechts und rechts ist links, gut ist böse und böse ist gut. Deutsche PolitikerInnen und ihre abhängigen Medien haben „im Kriegsrausch den Verstand verloren“, sagte Sevim Dagdelen in Bezug auf die Ukraine-Politik: „Waffen für den Frieden“, das ist Irrsinn; Waffen sind zum Töten da! Waffen in Kriegsgebiete liefern und gleichzeitig – angeblich – Frieden wollen, das ist nicht möglich. Ich verweise hierzu auf mein Buch „Krieg oder Frieden“ Deutschland ist hauptverantwortlich für zwei Weltkriege. Im zweiten Weltkrieg starben insgesamt über 60 Millionen Menschen. Die meisten Opfer gab es in der Sowjetunion; etwa 10 Millionen Soldaten der russischen Armee wurden in diesem Krieg getötet und mehr als 24 Millionen sowjetische Bürger verloren ihr Leben.

    Mehr als sechs Millionen Juden, Sinti, Roma und andere Minderheiten wurden von Deutschen ermordet. Und heute ist dieses schuld-beladene Deutschland, nach den USA, der zweitgrößte Waffenlieferant – das macht mich fassungslos.

    Wir müssen unserer eigenen inneren Wahrheit vertrauen und nicht der aktuellen Kriegspropaganda der Regierenden und der Medien. Habt ihr das SPD-Wahlplakat gesehen mit Verteidigungsminister Pistorius im Kampfanzug, dem Gewehr in der Hand und dem Slogan: „Wir kämpfen für deine Sicherheit“? Vermittelt euch das ein Gefühl von Sicherheit? Mir macht es Angst, große Angst!

    Ich aber bin nun alt, mein Lebensfaden ist dünn geworden und ich blicke dankbar zurück auf ein erfülltes Leben mit vielen Jahren in Frieden. Ihr aber habt noch ein ganzes Leben vor euch und ich wünsche euch so sehr ein langes Leben in Frieden auf einer fruchtbaren und grünenden Erde!

    Deshalb gebe ich meine Stimme dem „BSW- für Frieden, Vernunft und Gerechtigkeit“ – wohl wissend, dass auch diese Partei in Einseitigkeit und Abhängigkeit gebunden ist. Aber sie ist die einzige Partei, die eindeutig gegen Aufrüstung, Waffenlieferungen, Lieferung von Taurus an die Ukraine – mit dem selbstmörderischen Ziel, Russland zu „ruinieren“ – und gegen die aktuell geforderte „Kriegstüchtigkeit“ eintritt. Das BSW ist die einzige Partei die Dialog, Kompromiss und respektvolle nachbarschaftliche Beziehungen zu Russland befürwortet.

    Momentan geht es um die Verhinderung eines dritten Weltkrieges; alles andere wie Wirtschaft, Umwelt, Armut, Antisemitismus, Migration usw. ist wichtig aber sekundär. Denn – „ohne Frieden ist alles nichts“

    Deshalb meine geliebten Kinder und Enkelkinder, überlegt gründlich, wem ihr eure Stimme geben wollt, wem ihr euer wertvolles Leben und das euerer Kinder anvertrauen wollt…

    Ich grüße Euch in „Wahrheit, Licht und Liebe“,
    eure Mutter und Großmutter Gertrude•

      1. @ Bettina

        Das haben Sie wie ich finde treffend auf den Punkt gebracht.

        Ich erlaube mir für die Leserschaft ansonsten noch ein paar pöse längere Ergänzungen und Nachfragen zum NDS-Beitrag. Den sollte man m.E. nicht einfach unkritisch stehen lassen.

        Ihr hattet bisher ein recht gutes Leben in Frieden, Freiheit und relativem Wohlstand.

        Wer ist „ihr“? Das ist genau dieses kollektivierende Wir, das ich mit der obigen Zitate-Zusammenstellung anzugehen versuchte.

        Genau das:

        Ihr lebt aktuell in einem behaglichen warmen Heim, ihr arbeitet, studiert und habt Zeit und Raum für eure persönliche Entwicklung – durchaus mit Hindernissen und den Erschwernissen des Lebens.

        Wer ist damit gemeint? Ich fühle mich nicht angesprochen. Und viele aus meiner Klasse auch nicht. Es ist ein Brief an die Mittel- und Oberschichten, an Leute, die Zeit und Muße haben im Netz auf den NachDenkSeiten zu stöbern.

        Hier wird schlicht eine gesellschaftliche Gruppe, durchaus eine große, herangezogen und zur Gesamtheit erklärt. Ihre Blicke, ihr Leben ist die Norm. Und da gehe ich nicht mit. Es gibt in diesem Land allein 20, 25 % „Armutsbetroffene“ und „Armutgefährdete“ wie ich im letzten Beitrag zu veranschaulichen suchte. Die haben kein behagliches Zuhause. Viele leben in einer Bruchbude und wünschten sie hätten etwas, dass sie mal „Zuhause“ nennen könnten. Und ihre Arbeit ist Zwang und Maloche. Die lässt weder Zeit noch Raum für „persönliche Entwicklung“. Dafür verfügen sie über mehr als genug Hindernisse, die man auch nicht in einem Halbsatz weg erwähnen kann. Warum wird das immer hinten heruntergefallen gelassen? Warum müssen diese Leute, müssen wir im Dunkeln bleiben? The weak suffer what they must oder wie?

        Aber das ist das Problem von vielen NDS-Beiträgen. Die werden von Leuten verfasst, die – wie Jens Berger letztes Jahr hier – finden, dass das hier eine Gesellschaft ist, „in der ich seit über 50 Jahren – und das sehr zufrieden – lebe“.

        Tja. Das ist eben eine persönliche Ansicht, doch die kann man nicht verallgemeinern.

        Und so was hier nervt mich auch gewaltig:

        im gezielten Bombenterror der britischen Luftwaffe

        Na, wo kam der denn her, werte Deutsche?

        Immer wieder schön, wie in Deutschland vom „angelsächsischen Bombenterror“ geschrieben, aber die Vorgeschichte hübsch ausgeblendet wird. Immerhin weiß die Autorin, dass Deutschland für beide Weltkriege hauptverantwortlich ist – in puncto Erster Weltkrieg wird das von „der“ heutigen Forschung revidiert, für den zweiten ist man auch schon dran und die Balten ganz voran.

        Aber konkret in Bezug auf den Luftkrieg, weil der gerne als argumentatives Schlupfloch verwendet wird: Zeppeline, Rotterdam, Gernika – ever heard off? Habt ihr gedacht, die Gegenseite ließe eure Häuser in Ruhe weil Elbflorenz? Man kann nicht Kommissarbefehle erteilen, das Wort „coventrieren“ prägen, anderer Hab und Gut vernichten, Völkerrecht und sonstige Abmachungen schreddern und sich dann wundern, wenn die Gegenseite ihrerseits alle Restriktionen über Bord wirft. Oder dachtet ihr die technische Entwicklung würde stehen bleiben? Wer wollte denn eigentlich „Amerikabomber“ bauen, um New York und Co. in Schutt und Asche zu legen – war es Stalin? Apropos Stalin und Stalingrad – wie viele hat denn der werte Cousin von Manfred „Sie müssen brennend abstürzen“ von Richthofen dort tot gebombt? Mit Brand- und Sprengbomben? 40 000? 70 000? Ist @ Besdomny hier und hat die Zahlen? (Interessant auch, dass es keinen deutschen Wiki-Artikel zu dem Bombardement gibt.) Und welche Westdeutschen haben denn je von jenen Luftangriffen gehört und gelesen? Bei Guido Knopp kamen sie soweit ich mich entsinne nicht vor – aber ich habe auch nicht jeden Beitrag von ihm geschaut.

        die Briten Darmstadt gezielt mit Brandbomben attackierten, um die Zivilbevölkerung zu vernichten und so für die Verbrechen der Nazis zu bestrafen.

        Und hier wird die Zivilbevölkerung mal wieder hübsch von den Nazis getrennt. Da die kleine Kaste um Hitler, der die Macht „ergriffen“ und dann 12 Jahre „das Volk“ unterjocht bzw. den Krieg angezettelt hat. Irgendwie. Dort das arme Volk, das ja gar nichts machen konnte und am Schluss die Brandbomben abbekam. Ja, was bekamen denn die britischen Zivilisten bis wenige Wochen vor Kriegsende ab? Gummibärchen? Nach den Brandbomben von „The Blitz“ gab es „Baedeker Blitz“ und V2-Hagel.

        Merke: Bart de Ligts Ausspruch „Die Kapitalisten machen den Krieg, aber die Proletarier ermöglichen ihn.“ kann man auch modellieren. Dahingehend: Die Nazis zettelten den Krieg an, aber das deutsche Volk ermöglichte ihn. Es zog mit. Hitler wurde die Macht übertragen. Viele haben ihn vor und nach 1933 gewählt und unterstützt. Massen haben ihm und seiner Kamarilla zugejubelt. Bis 1943 hatte der Mann Zustimmungswerte bis in den Olymp – er hat das Rheinland und die Saar zurückgeholt, Böhmen und die Ostmark. So viel „gemacht“, „geschafft“, „geleistet“. Er hat den Polen und Franzosen aufs Maul gegeben und die Briten vom Kontinent verjagt. Gut, Russland lief jetzt wider Erwarten etwas stotternd – aber der Endsieg würde kommen! Tja und dann kam bloß der „Bombenkrieg“ und die asiatischen Untermenschhorden aus dem Osten waren doch nicht so unterlegen… Scheiße war’s. Und am 09.05. wurden „die Deutschen“ dann befreit. Wie ich in den Fußnoten fragte: Von wem oder was? Von sich selbst?

        Und bevor jemand kommt – den Luftkrieg der Westalliierten billige ich überhaupt nicht. Ich billige generell keinen Krieg und keine Gewalt. Ich verweise auch gerne auf Overys Kritik gerade des britischen Vorgehens in seinem Werk Bombing War oder das Verhalten der Sowjets, die auch zum Luftkrieg hätten blasen können, aber – abgesehen von Einzelmissionen – bewusst davon Abstand nahmen (und in Gestalt der Russen bis heute davon Abstand nehmen, während die Mitglieder des Wertewestens ihr In-Asche-Bomben vom Irak über Palästina bis Vietnam zelebrieren). Da lasse ich mir keinen Strick draus drehen.

        Die Menschheit befindet sich aktuell in einem pathologischen Bewusstseins-Zustand, sie ist verrückt geworden.

        Ach, die Menschheit? Die ganze? Ist das was Biologisches? In den Genen angelegtes? Oder eine Pandemie? „Der Mensch zerstört die Welt und die Natur rächt sich“-mäßig? Ich spreche und schreibe ja auch gerne über gesellschaftliche Normopathie. Aber eben gesellschaftlich. Wie wäre es mal, man widmete sich dem lebensfeindlichen System als den Menschen an sich zu pathologisieren?

        Alles steht auf dem Kopf: oben ist unten und unten ist oben, links ist rechts und rechts ist links, gut ist böse und böse ist gut.

        Nein, steht es nicht. Es gab nur einfach mit den Wenden von 1982 und 1989 nochmals einen massiven Rechtsruck und die wirklichen Linken sind entweder ausgestorben oder mehr als marginalisiert. Da habe ich letztes Jahr schon eine Kolumne hier zu veröffentlicht.

        Und der Rest ist dann Wahlwerbung für’s BSW, den neuen Erlöser, und Reklame für den negativen, den bürgerlichen Frieden:

        Momentan geht es um die Verhinderung eines dritten Weltkrieges; alles andere wie Wirtschaft, Umwelt, Armut, Antisemitismus, Migration usw. ist wichtig aber sekundär. Denn – „ohne Frieden ist alles nichts“

        Ja, früher nannte man es glaube ich die Nebenwidersprüche. Alles bloß sekundär. Doch so eine Sicht – ich habe das hier bereits öfters betont – muss man sich leisten können. Die Verfasserin des Aufrufs mag es können, Sie hat ja – Zitat – ein „erfülltes Leben, (…) gesunden Wohlstand und die relative Sicherheit“. Ich kann es mir nicht leisten, zumal ich das alles nicht hatte und deswegen positioniere ich mich gegen den bloßen negativen Frieden. Denn diesem System ist Gewalt intrinsisch eingeschrieben. Wer da nicht ran geht, verkauft Druidentee. Der möchte, wie ich neulich schrieb, bloß seine eigenen Gartenzwerge schützen. Wenn dann woanders die Hütte brennt… who scares.

        Vielen hier in meiner Ecke brennt die Hütte bereits. Die kriegen genug Schläge ab, während die saturierten Mittelschichten und gated communities der Reichen ihre Gärtlein hegen können. Dann kommen morgen eben der nächste Pandemielockdown dazu. Oder der Klimalockdown. Oder der Kriegslockdown, vulgo Kriegsrecht mit Bomben. Dass ist dann bloß eine weitere Härte und auch die wird von Klasse zu Klasse, von Milieu zu Milieu sehr unterschiedlich erlebt werden. In der Ukraine verblutet heuer vornehmlich die Arbeiterklasse – seit 2014. Auch ein Aspekt, über den kaum einer schreibt. Die Bonzenkaste und die Mittelschichten haben sich abgeseilt. Manche feiern hier gerade ums Eck schön Party. Sind auf Deutschlandurlaub.

        Mich ekeln die Gesamtverhältnisse an. Mir reicht es nicht, hier ein bisschen weniger Steuern, dort ein bisschen mehr Umverteilung, da etwas weniger Ausländer oder dann eine Reform für xyz zu bekommen. Oder ein bisschen Frieden – für wen? In welcher Form? Aber das ist das Problem in diesem Land – Revolution ist verboten wie Albrecht Müller schrieb und Experimente will keiner. Hilfe, es könnte sich etwas wirklich ändern. Gar tiefgreifend verbessern.

        Ich schließe meine Position jetzt aber ab mit diesem Zitat, das man heute – in Nuancen geändert – auch in die Wiedervorlage geben könnte:

        Die Anarchisten haben es stets betont, dass der Militarismus nicht ganz beseitigt werden kann, so lange der Kapitalismus ungeschmälert besteht. Aber der Unterschied zwischen den Sozialdemokraten und uns ist in Wahrheit darin gelegen, dass wir Anarchisten wohl wissen, dass mit der Beseitigung des Kapitalismus, deshalb und damit der Militarismus noch nicht beseitigt ist. Hier liegt die Kernfrage des ganzen Problems, wir wiederholen es. Die Sozialdemokraten wollen den Militarismus nicht an der Wurzel treffen; sie wollen bloß ein Volksheer (…) Sie wollen nur eine Form-, keine Wesensänderung. Was die Sozialdemokraten Antimilitarismus nennen, sind in Wahrheit Reformen im Heere (…), kurz, das, was auch radikale Bourgeois wollen. Die Sozialdemokratie ködert während den Wahlen nach der Unterstützung der Soldaten wie auch des Offiziersstandes; sie greifen den Militarismus nicht als Institution an. Nur wir „dummen“ Anarchisten sagen: Selbst wenn alle diese Forderungen hinlänglich und redlich befriedigt werden könnten – selbst dann werden wir noch immer Antimilitaristen sein! Erkennt man nun den Unterschied? Wir sind prinzipielle Gegner des Militarismus in all seinen Formen, auch in jener eines Volksheeres, selbst im sozialdemokratischen Zukunftsstaat. Sie – die Sozialdemokraten – bemängeln nur die Form des Militarismus, dessen Wesen und Existenzberechtigung überhaupt lassen sie ganz unberührt.

        – Ferdinand Domela Nieuwenhuis

      1. Ich muss irgendwann mal die Partei- und Wahlprogramme des BSW auseinander nehmen und einen Artikel schreiben, warum ich finde, dass das eine Druidenteepartybewegung ist. 🧙‍♂️☕ 😉

    1. @ Ach so

      Was aber soll die Erkenntnis aus dieser Ausführung sein, da entsprechend Ihrer Überzeugung „Wählen der Gesundheit schadet“?

      Dass der „Wählen schadet der Gesundheit“-Sager eine satirische Antwort auf die Dauerwahlbeschallung war, ist Ihnen bewusst? 😉

      Aber es kann durchaus stimmig sein, nicht wählen zu gehen – viele Menschen werden durch die Politik und das was andere wählen krank. Ganze Ehen gehen daran zugrunde. Die autoritäre 4B-Sekte ruft Frauen zum „Sexstreik“ und mehr auf, wenn ihre Männer das „falsche“ wählten. Das sind alles nur Irrungen und Wirrungen in meinen Augen.

      Ansonsten nehme ich niemandem sein Wählengehen weg – ich habe das schon zigmal geschrieben und wiederhole es für alle mitlesenden Wählenden nochmals: Gehen Sie wählen, so oft und was sie wollen, aber lassen sie den Leuten, die nicht wählen gehen, ihre Nichtwahl. Doch wenn sie dauernd Wahlwerbung machen und missionieren wollen, wundern sie sich bitte auch nicht, wenn die ungewollt Umworbenen irgendwann für ihr Bier zurückwerben und ebenfalls zu missionieren anfangen.

      Zum Sinn des Artikels: Nun, eigentlich wollte ich ja, dass die Leserschaft diese Zitate und Verlinkungen einordnet. Und sich fragt, was das über den Zustand wie die Entwicklung der holden Gesellschaft aussagt. Für mich spricht es dafür, dass man vom etablierten Modell Abstand nimmt und sich für ein besseres einsetzte. Dies geschieht aber in meinen Augen nicht über Wahlteilnahme. Ich bin freisinnig und antisystemisch, Sie scheinen eher reformistisch zu sein (korrigieren Sie mich ggf.) – ist völlig okay. Da unterscheiden wir uns dann aber eben und werden bei diesem Punkt vermutlich nicht zusammenkommen.

      ihre nicht genehme Meinung/säußerung durch Belehrung abzusprechen, wirkt verkrampft und kontraproduktiv!

      Ja schreiben Sie das doch vielleicht mal den Missionaren, die aufrufen wählen zu gehen und / oder für Partei XY zu stimmen und Mitforisten quasi stalken ?!

      Ich spreche ja weder denen noch Ihnen Ihre Meinungen ab. Sie stellen Ihre Meinung ein, ich stelle meine daneben – das sollte das Prinzip in einem Debattenforum sein. Mitunter illustriere ich sicher recht umfänglich meine Punkte. Das mag sein. Dies freilich nicht um Sie zu irgendwas bekehren, sondern um Aspekte, die mir wichtig sind, deutlich zu machen. Was Sie und andere damit anfangen, ist mir gleich. Wenn Sie es bereichernd empfinden und dies und jenes für eigene Arbeiten und Diskussionen mit anderen gebrauchen können, ist es gut. Wenn Sie nichts mit anfangen können und sich bloß reiben, ist es auch gut. Reibung erzeugt Wärme, erzeugt Licht. Das bringt Debatten voran. Ansonsten mutierte das Forum irgendwann zum Wackel-Dackel-Abnickverein, zur Echokammer, wo sich alle gegenseitig bestätigen.

      1. @Altlandrebell
        „Ich bin freisinnig und antisystemisch, Sie scheinen eher reformistisch zu sein..“
        Des Menschen herausragendste Eigenschaft scheint zu sein, ach was – ist, sich selbst in hellstem Lichte zu sehen und andere besser noch als sich zu er/kennen – „ist völlig okay“.
        Allerdings dürfte die Vorstellung von einer Gesellschaft, wie sie Ihnen vorschwebt, nicht nur am Menschen* selber scheitern, sondern wird erst kurz nachdem Godot „endlich eingetroffen“ ist, Realität.
        Bis dahin allerdings muss man erst einen Langstreckenlauf hinter sich bringen, um das bombastische Finale zu begehen. (Übrigens: in einer vernetzten und aufgeteilten Welt müsste dies global und gleichzeitig vonstatten gehen!)
        Und in diesem Zusammenhang ist es eher fraglich, ob man das größte Übel mit vorheriger Ansage als Teil der Vorstellung erleben will/muss.
        Gleichwohl sei es jedem frei gestellt, sich so oder so zu positionieren.

        „Zum Sinn des Artikels: Nun, eigentlich wollte ich ja, dass die Leserschaft diese Zitate und Verlinkungen einordnet. Und sich fragt, was das über den Zustand wie die Entwicklung der holden Gesellschaft aussagt.“
        Es gibt hier wie im realen Leben solche und solche.
        Doch an keinem, noch irgendwie halbwegs geistig aktiven Menschen, der nicht Nutznießer ist, dürften Aussage, Ankündigungen, Entwicklungen und Folgen unbemerkt vorbei gegangen sein.

        “ Für mich spricht es dafür, dass man vom etablierten Modell Abstand nimmt und sich für ein besseres einsetzte.“
        Ja – und wie sieht dies z.B. bei Ihnen praxisbezogen und aktiv aus (Gegenteil von passivem Widerstand)? Die Frage stellen sich ja offenbar einige, ohne eine erfolgversprechende Technik zu kennen?! (bitte keine Quer/Verweise auf Bücher, andere Personen oder Auszüge)
        Lerne gern dazu.
        Im Geiste sehe ich bereits die sich innig liebende Menschheit arhythmisch zu Panflöten Kumbaya (ohne Lord) klatschen, während an den Flüssen, in denen Milch und Honig fließen, Einhörner grasen und Blaue Vögel in Bäumen, die bis in den Himmel wachsen, umherschwirren und, statt der Gans, güldene Eier legen.
        🌈

        P.S.
        „Was Sie und andere damit anfangen, ist mir gleich. Wenn Sie es bereichernd empfinden und dies und jenes für eigene Arbeiten und Diskussionen mit anderen gebrauchen können, ist es gut. Wenn Sie nichts mit anfangen können und sich bloß reiben, ist es auch gut.“
        Der erste Satz sei unkommentiert, da er zu stark an eine andere Äußerung erinnert.
        Die Quintessenz vom Rest ist:
        @Altlandrebell erhellt andere, oder diese sind schlicht nicht erhellbar und dümpeln auf niederem Niveau.
        Ja – auch eine Form der Wahrnehmung, die in der Art zumindest vor einiger Zeit noch nicht derart klar kommuniziert wurde – „ist völlig okay.“

        *Es sei denn, er lebte weltweit in überschaubaren Populationen, in denen es dennoch Regeln für das reibungsfreie und weitestgehend gefahrlose Zusammenleben geben muss. siehe auch indigene Völker.

        1. ist, sich selbst in hellstem Lichte zu sehen und andere besser noch als sich zu er/kennen

          Ich habe da gar nix groß gedeutelt. Ich habe eine persönliche Mutmaßung ausgedrückt, nämlich, dass Sie ein Reformist seien und wir deshalb nicht auf einen Punkt kommen werden, weil ich schlicht einer anderen Denktradition entspringe als Sie. Mehr war da wirklich nicht. Wenn es Sie beleidigt haben sollte, dass ich Sie als Reformisten bezeichnete, bitte ich Sie hiermit um Entschuldigung.

          nicht nur am Menschen* selber scheitern

          Da ist man dann eben wieder bei der Debatte zwischen Biologisten und Strukturalisten. Für die Biologisten ist „der“ Mensch das Problem. Seine naturgegebenen Eigenschaften seien unveränderlich und jede gesellschaftliche Veränderung müsse zwangsläufig am Menschen scheitern, wenn jener sich nicht zufällig grundlegend wandele. Was aber für die nahe Zukunft ausgeschlossen wird.

          Mir ist dieser Blickwunkel einfach zu deterministisch, fatalistisch und schlicht reduktionistisch, denn er übersieht eben soziale und andere Strukturen und dass der Mensch kein Sklave seiner Gene ist. Solch eine Perspektive lässt in meinen Augen keinen Raum für Veränderung, eröffnet aber große Potentiale für die Vogel-Strauß-Haltung. Sie ist ziemlich pessimistisch – und einfach nicht mein Bier.

          Ja – und wie sieht dies z.B. bei Ihnen praxisbezogen und aktiv aus (Gegenteil von passivem Widerstand)?

          Symbolischer Protest, passiver Widerstand und gewaltfreie direkte Aktion sind bloß drei mögliche Sets von Werkzeugen gegen das bestehende, herrschende System. Sie stehen nicht allein für sich, sondern werden parallel begleitet von aktivem Gegenleben und dem Aufbauen von Alternativen beziehungsweise dem Vorleben anderer Einstellungen und Verhaltensweisen. Das habe ich hier auch schon oft genug skizziert. Ich bin kein Papagei und tippe das nicht unter jedem Artikel nochmals neu ab.

          Die Frage stellen sich ja offenbar einige, ohne eine erfolgversprechende Technik zu kennen?!

          Und einige andere haben dazu auch, worauf ich unter verschiedenen Artikel bereits hinwies, Antworten und Hilfestellungen gegeben. Aber:

          (bitte keine Quer/Verweise auf Bücher, andere Personen oder Auszüge)
          Lerne gern dazu.

          Tja.

          Ja, das wird dann recht unmöglich werden. Lernen ohne Verweise auf andere Quellen und Personen, ohne persönlichen Kontakt, bloß in einem Spartenforum im Internet angesiedelt, wird schwierig, da Wissen in der Regel durch den Austausch mit anderen erweitert wird. Oder wie stellen Sie sich das vor?!

          Ihre Abneigung gegen „tote Denker“ und „tote Texte“ wirkt auf mich obendrein recht befremdlich. Nur weil jemand einen Text vor hundert oder fünfhundert Jahren geschrieben hat, ist der ja nicht schlecht oder gar ungültig. Wovor haben Sie denn bei den pösen „toten Texten“ Angst? Das Rad wird nicht ständig neu erfunden, muss es auch nicht und die größten Denker standen und stehen immer auf den Schultern von anderen, meist auch noch namenlosen und vergessenen, oder hatten Hilfe von Leuten, die ihnen den Rücken freihielten; auch oftmals namen- und gesichtslos und längst vergessen. Auch die Texte hier werden übrigens gleich unbelebt sein.

          Soll ich Ihnen jetzt also Techniken und Hilfestellungen abschreiben statt sie zu verlinken? Ach so, wären ja von toten Dichtern und Denkern. Soll ich Ihnen was ausformulieren? Ach so, dann ist es lang und klänge belehrend. Tja, dann lassen wir das eben. Zumal ich nicht hier bin, um Leute zu irgendetwas zu bekehren. Das muss ich wohl dauernd dazu schreiben, denn man kann es nicht oft genug betonen.

          Im Geiste sehe ich bereits

          Ja, das können Sie alles gerne verächtlich machen. Das sagt dann freilich mehr über Sie aus als über die Verwirklichungschancen jenes Gesellschaftsentwurfs.

          Unter einem anderen Artikel habe ich vorgestern auf Katalonien in den 30ern verwiesen. Das war noch lange kein Paradies, was auch die Beteiligten wussten, aber ein Anfang. Dort gab es kollektives Leben und Wirtschaften, bei gleichzeitigem Raum für Individualisten und der Abwesenheit von Zwang und Gewalt. Teilgenommen haben bis zu drei Millionen Leute – also kein ganz kleiner „Stamm im Busch“. Und Grundlagen waren über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte vorbereitet worden. Das wurde freilich alles platt gewalzt, gerade mit Hilfe deutscher Legionäre niedergebombt, von Stalinisten in den Dreck gezogen, verächtlich gemacht und ist heute ebenfalls längst vergessen. Und wenn man’s erwähnt, wird drüber gelacht.

          Der erste Satz sei unkommentiert, da er zu stark an eine andere Äußerung erinnert.Die Quintessenz vom Rest ist:
          @Altlandrebell erhellt andere, oder diese sind schlicht nicht erhellbar und dümpeln auf niederem Niveau.

          Was für ein Unsinn. Und die „Quintessenz“ haben Sie auch nicht getroffen.

          Nochmals deutlicher zu meinem prinzipiellen Ansatz hier:

          Was Sie und andere damit anfangen, ist mir gleich. Wenn Sie es bereichernd empfinden und dies und jenes für eigene Arbeiten und Diskussionen mit anderen gebrauchen können, ist es gut. Wenn Sie nichts mit anfangen können und sich bloß reiben, ist es auch gut.

          Dieser Ansatz stellt schlicht den Leser in den Mittelpunkt und erlaubt ihm selbst zu entscheiden, was er mit meinem jeweiligen Beitrag anfängt. Das stärkt seine Freiheit und Eigenständigkeit. Mir geht es nämlich explizit nicht um eine bestimmte Reaktion oder ein bestimmtes Verständnis und ich fordere solche auch nicht ein. Mir geht es nicht darum irgendeinem Publikum zu gefallen oder Erwartungen zu erfüllen. Für mich ist bereits die Auseinandersetzung mit dem Werk, ob positiv, neutral, oder kritisch, wertvoll. Ich respektiere hier jede sachliche Meinung und gebe jedem Leser Raum etwas in meinen Artikeln zu finden – oder eben auch nicht. Die einzigen, die ich für mich nicht akzeptiere, und das habe ich auch schon zigfach geschrieben, sind die unsachlichen Rüpel und Trolle.

          Der gesamte inkriminierte und oben nochmals zitierte Passus ist einfach nur Ausdruck eines alten libertären Prinzips, das nichts als die individuelle Freiheit und Interpretation betont – und das lasse ich nicht von Ihnen mit Kontaktschuld- und sonstigen eitlen Vorwürfen zerreden.

          Sie haben meinen Punkt wohl entweder missverstanden oder bewusst missinterpretiert und für etwas vereinnahmt. Angesichts Ihrer Unterstellungen muss ich leider stark von letzterem ausgehen. Wenn Sie finden, dass meine Texte nur selbstverliebte Belehrungen sind, dann möchte ich Ihnen nahelegen sie nicht mehr zu lesen und vom Kommentieren unter ihnen Abstand zu nehmen. Man muss sich ja nix antun, mit dem man nix anfangen kann. Simple as that. 🤷‍♂️

          1. „Wenn es Sie beleidigt haben sollte, …“
            Keine Sorge – beleidigt werden kann man ausschließlich von Menschen, die zum inneren Zirkel gehören und trotz besseren Wissens, oder gerade darum, versucht sind, anderen zu schaden – das jedoch auch nur einmalig und ohne bleibenden Erfolg!

            Allerdings haben Sie mir heute geholfen, eine Wette zu gewinnen. Gut, nur mit mir selber, aber Ihre Antwort entsprach exakt (inhaltlich, in Form und Ausführung) meinen Erwartungen.

            Ach ja – zu meiner Schande muss ich gestehen, NICHT alle Ihre Kommentare zu lesen, um im Bilde zu sein, wann (in der Regel nachts), was und worüber Sie schreiben.😬

            Aber die 30er sind nun fast 100 Jahre vorbei und die Welt hat sich marginal verändert. Wobei 3Mio (~0,0004) durchaus eine überschaubare Größe zu 8Mrd + Zuwachs sind.
            Ob allerdings Indianer Nordamerikas vor 500, 700 Jahren als „Stamm im Busch“ zu bezeichnen sind – ich weiß ja nicht.

            Aber wie bereits bemerkt, haben Sie ein sehr „feines Gespür für das Wesen anderer und können dies messerscharf heraus arbeiten“.
            Nur mit der Akzeptanz des Echos hapert es.
            Doch sei es Ihnen gegönnt.
            In dem Sinne: alles Gute; wird nötig sein.

            1. Keine Sorge – beleidigt werden kann man ausschließlich von Menschen, die zum inneren Zirkel gehören

              Erzählen Sie das mal Robert Habeck und Co. …! 🤣

              Ach ja – zu meiner Schande muss ich gestehen, NICHT alle Ihre Kommentare

              Das müssen Sie auch gar nicht; ich habe hier nur bestimmte Themen öfters gestreift und keine Lust sie dauernd zu wiederholen. Sehen Sie‘s mir bitte nach; ich bin einfach kein 🦜. Es gibt ja bei Bedarf Suchfunktionen und -maschinen.

              Aber die 30er sind nun fast 100 Jahre vorbei und die Welt hat sich marginal verändert. Wobei 3Mio (~0,0004) durchaus eine überschaubare Größe zu 8Mrd + Zuwachs sind.

              Spanien hatte 1930 23,5 Millionen Einwohner; drei Millionen anno 1936 waren sicher auch unter Berücksichtigung des allgemeinen Bevölkerungswachstums noch an – wenn nicht mal als – zehn Prozent der damaligen Gesamtbevölkerung und ein erheblicher Teil der Einwohner der unter der Kontrolle der Republik stehenden Gebiete.

              Und irgendwo muss man ja anfangen mit so einem Projekt.

              Ob allerdings Indianer Nordamerikas vor 500, 700 Jahren als „Stamm im Busch“ zu bezeichnen sind – ich weiß ja nicht.

              Es ging mir um Ihre „überschaubaren Populationen“. Drei Millionen in einer Massengesellschaft, inklusive Metropolen wie Barcelona, sind in meinen Augen nicht nicht sonderlich überschaubar. 🤷‍♂️

              Das Problem ist in meinen Augen allgemein nicht „der“ Mensch oder die Größe der Gruppe. Das Problem ist die gesellschaftliche Verfasstheit. In Katalonien gab es jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelange, Vorprägungen. Offenheit für Freiheit, Brüderlichkeit (Kollektivismus), Wunsch nach Gleichheit und Bereitschaft ohne Gewalt zu handeln.

              In der deutschen Normopathie hat es das damals wie heute nicht gegeben und wird es sie wohl auch morgen nicht geben. Was für mich aber schlicht nicht heißt, dass man deswegen vor den Verhältnissen kapitulieren müsse. Wenn nicht wir es anpacken – wer dann? Irgendwer muss einfach den ersten Schritt gehen.

              Aber wie bereits bemerkt, haben Sie ein sehr „feines Gespür für das Wesen anderer und können dies messerscharf heraus arbeiten“.

              Nö, eigentlich nicht. Allenfalls was Leute betrifft, die ich kenne und bei Hunden. Oder war das sarkastisch gemeint? Wie auch immer – Leute im Netz vermag ich nicht einzuschätzen, zumal ich nicht sehe wer mir gegenübersitzt, wie seine Mimik ist und man nie weiß, ob sich eine Gruppe, ein Bot oder ein Troll hinter den Accounts befindet. Manche haben hier ja auch mehrere Accounts, die unterschiedliche Richtungen bespielen.

              1. Wie passen Rooobert & Co. zur Nachfrage, ob „Sie mich beleidigt“ haben?🤔
                Die Verknüpfung wiederum könnte (Konjunktiv) mich eventuell beleidigen.😂

                „Nö, eigentlich nicht. Allenfalls was Leute betrifft, die ich kenne und bei Hunden. Oder war das sarkastisch gemeint?“
                Understatement ist keine Tugend! Aber die Antwort lautet dennoch: si.
                (Achtung: weiterer Sarkasmus im ersten Satz versteckt.)

                P.S.
                Eine Ihrer Weisheiten, die durchaus korrekt ist, lautet, dass ein verallgemeinerndes „DIE/WIR“ keine Existenzberechtigung hat.
                Nur ist’s mit Meinungen wie mit Lügen. Man muss stringent dabei bleiben/mit ihnen leben.

                Leider ist das folgende aber eher das Gegenteil der sonstigen Verlautbarung:
                „In der deutschen Normopathie hat es….“
                Wobei, wenn es ausschließlich um ‚deutsch(e)‘ geht, muss die restliche Welt von intellektuell und geistig regen Machern durchdrungen und ein Ort des allgemeinen Friedens, Wohlstands und der Friedfertigen und (Nächsten)Liebenden sein.
                Heureka – dann stand/steht ja alles zum Besten!

                „Drei Millionen in einer Massengesellschaft [24Mio=Masse?], inklusive Metropolen wie Barcelona, sind in meinen Augen nicht nicht sonderlich überschaubar.“ (ähm Schreibfehler oder doppelte Verneinung? Bei ersterem gilt. die Antwort:
                Lediglich 3 Mio zu damaligen 24Mio+*(nur Spanien) oder rund 2Mrd./1927 weltweit SIND definitiv überschaubar.
                Erst recht, wenn sich diese Zahl seit rund 100 Jahren bereits auf mehr als 8Mrd VERVIERFACHT hat, aber das Ökosystem und dieser nicht anbaufähige Planet unweigerlich ob der schieren Masse in die Knie gehen muss und wird – und (fast) ein jeder natur-/speziesgegeben** exzessiver um den „Platz an der Sonne“ kämpfen sowie gegen andere opponieren/intrigieren usw. wird, wenn es dem eigenen Vorteil auch nur im Bereich eines Mys dient.

                *Barcelona 1930~1Mio Einwohner
                Barcelona 2024~1,7Mio Einwohner
                Chongqing 2024 32,1Mio Einwohner (~38% aller Bewohner D!!! 😯)
                ** ja, ja – der arme Homo S. ist ausschließlich schräges Produkt seiner äußeren Umstände und will doch eigentlich nur spielen; der bedauernswerte (Fremd)Verführte(bestimmte)🥱😴

                Huch – sorry (sry), war kurz weggenickt, aber zumindest in dem sind wir uns einig, dass wir uns nicht einig waren, sind oder sein werden/müssen. ☝️

  6. Viele Jahre war mein Hauptspruch am Ende eines Arbeitstages „die Lage ist hoffnungslos aber nicht ernst“.
    Später kam noch einer dazu: „Die Reichen und die Schönen sind glücklicherweise immer glücklich“ mit der Antwort: „Aber nur, wenn sie nicht noch glücklicher sind „

  7. Sobald die Waffen schweigen setze man allen Spezialoperationsdrückberger russischer Herkunft einen blauen Helm auf den Kopf und ab in die Ukraine-Pufferzone – so kann der Frieden garantiert werden und nur so.

  8. Ich liebe die Artikel vom Altlandrebell, man muß nix mehr drunterschreiben. Die Arbeit die er sich mit den Quellen macht ist absolut bewundernswert.

    Heute aber eine klitzekleine Ergänzung, mein Lieblingsthema:
    Ganz Deutschland hasst die Nazis, aber liebt ukrainische Asows!
    Danke für die Arbeit die Du hier machst!

  9. Kann ich den zweiten Teil von diesem infantilen, weinerlichen, fremdschamhervorrufenden Sermon verhindern, indem ich meine finanzielle Unterstützung für das OM vorerst einstelle? Mal ehrlich, bezahlt wird so ein armseliger Dünnsch von meiner Spende ja wohl hoffenlich nicht?!

        1. Vanzettis Sakko sagt:
          „Und die schlechte Nachricht lautet?“

          Dass sie Meinungsfreiheit nicht finanziell unterstützen.

          Für den ein oder anderen ist dies komischerweise keine schlechte Nachricht. Komisch, oder?

    1. Daß Sie an Overton spenden, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Für Sie ist das hier Ihr persönlicher Abort, in dessen Toilettenbecken Sie bereits Unmengen an (Verbal-) Fäkalien (wie jetzt wieder) versenkt haben. Wer spendet schon für sein eigenes WC, und welchen Sinn sollte das machen?
      Sollten Sie wirklich den Wunsch verspüren, eine Fortsetzung des „infantilen, weinerlichen…Sermon“ verhindern zu wollen, schaffen Sie sich doch ganz einfach selbst ab.
      Mit freundlichen Grüßen
      Bettina

    2. @Vanzettis Sakko: Wie noch einmal definiert Overton sich selbst:

      „Das Overton Magazin versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus. Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet. Da auch hinter dem Overton Magazin Menschen stecken, wird es hier und da auch mal falsch liegen. Das ist aber auch in Ordnung, denn sich irren zu können, ist ein wesentlicher Bestandteil der Wahrheitsfindung.“

      Damit ist eigentlich alles treffend zusammengefasst.
      Für mich ist dieser Beitrag von Cygnus Gruber alias Altlandrebell übrigens auch einer der schwächsten, die ich seit langem von ihm gelesen habe, und es findet sich in ihm neben absolut richtigen Punkten wirklich eine Menge -mit Verlaub- Schwachsinn, auf den ich vielleicht in einem weiteren Kommentar eingehen werde.
      Aber genau das ist das Großartige an Overton, dass ich hier ohne Zensurorgien wie mittlerweile etwa bei Telepolis mit voller Breitseite dagegen halten kann, und genau das können Sie ja auch.

      Deshalb finde ich dieses kindische „Ich-stelle-jetzt-meine-finanzielle-Unterstützung-für-das-OM-ein-und-bin-eine-beleidigte-Leberwurst“-Getue absolut lächerlich und überflüssig.

      1. Können sie ja halten, wie sie wollen.
        Juckt mich nicht. Nachdem ich den Autor aber schon auf andere Art und Weise alimentiere (arbeiten ist ihm ja grundsätzlich nichts), möchte ich es eben nicht auch auf anderem Wege.

        1. Nun ja, das können Sie natürlich ebenfalls halten, wie Sie wollen, wobei Sie sich aber den BILD-kompatiblen Hinweis auf seine Langzeitarbeitslosigkeit hätten sparen können.

        2. @ Vanzettis Sakko

          Sie alimentieren gar nichts, Sie werden alimentiert. Erzählen Sie den Leuten doch nix vom Pferd! Obendrein zehren Sie hier von der geistigen Alimente diverser Mitforisten, die seit Äonen versuchen Ihnen eine Unze Aufklärung nahezubringen.

          Sie zahlen auch nix für mich. Mein Geld kommt direkt aus dem Keller der EZB. There is no such thing as tax payers money.

          Außerdem braucht Ihre Anarcho-Attitüde noch dringend ein paar Updates – Anarchisten kritisieren nämlich Arbeit und suchen sie zu überwinden. Denn Arbeit unter kapitalistischen Bedingungen ist Zwang und Ausbeutung. Anarchisten kämpfen für freiwilliges, authentisches Tun. Jeder nach seinen Bedürfnissen, damit jeder in Freiheit seinen Wünschen und Berufungen sowie den Tätigkeiten nachgehen kann, die er auch wirklich möchte. Kurzum: Eine Welt, die Leuten wie Ihnen ein einziger Graus wäre.

      2. @ jemp1965

        Danke für Ihre kritische Rückmeldung!

        wirklich eine Menge -mit Verlaub- Schwachsinn

        Das ging mir beim Hören / Lesen der Zitate über die Jahre aber auch so. 😊

        auf den ich vielleicht in einem weiteren Kommentar eingehen werde.

        Das dürfen Sie gerne machen. Wenn Sie schreiben, was Sie anders sehen oder für Teil 2 beherzigt haben möchten oder was Ihnen gar nicht gefiel, stellen Sie es ruhig ein. Für hilfreiche Kritik bin ich immer offen.

        1. Ich schaff’s momentan leider nicht, aber ich möchte dann in Teil 2 auch auf das zurückkommen, was mir in Teil 1 missfällt.

          In jedem Fall freundliche Grüße!

          1. Kein Stress, Teil 2 wird ohnehin noch länger hin sein. Habe zuvor Ideen zu anderen Artikeln. Sie können ja unter denen oder unter anderen Kommentaren von mir bei Gelegenheit Ihre Punkte posten.

            Gruß

    3. @ Vanzettis Sakko

      Da der Sermon nicht von mir, sondern den Zitierten stammt, können Sie weitere Sprechblasenzusammenstellungen am besten dadurch verhindern, dass Sie der herrschenden Klasse ihre Unterstützung entziehen. 🤣

      Beispielsweise nicht wählen gehen, keine ePA, kein Smartphone, keine Steuern zahlen. Insbesondere mit letzterem wandelten Sie dann auch auf wahrhaft anarchistischen Spuren und würden Ihrem aktuellen Nick sogar gerecht. Und sollten Sie hinter Schloss und Riegel wandern, wird das Forum hier sicher gerne ein solidarisches Unterstützungskomitee für Sie bereitstellen. Wobei – Sie sind ja glaube ich noch gar nicht strafmündig…?

      PS: Ich kann nur für mich sprechen und weiß nicht wie es bei anderen Overton-Autoren aussieht. Aber ich habe noch nie einen Cent für meine Kolumnen bekommen. Die werden auch nicht zensiert, wie andere mal gemutmaßt haben. Das einzige was der Chefred hier verändert hat, ist die Nummerierung der Zitate. Die hat er gestrichen und durch Bulletpoints ersetzt…

  10. Die Schizophrenie der Deutschen auf den Punkt gebracht. Der Deutsche im allgemeinen ist und bleibt ein kleiner Ackerbürger mit großen Rosinen in Kopf. Und das „Wir“ geht mir sowas von auf den Senkel. Es hat nichts mit Solidarität zu tun, sondern ist Ausdruck eines parfümierten Chauvinismus gegen andere und Andersdenkende. Ich meine, das in dieser Penetranz zum ersten Mal vor 20 Jahren wahrgenommen zu haben, als Bild titelte „Wir sind Papst“. Oder war das schon vorher so?

    1. Kennen Sie die Nationalhymne?

      „Einigkeit und Recht und Freiheit…“ und es endet mit „Blüh‘ im Glanze dieses Glückes,
      blühe, deutsches Vaterland!“

      Das allseits beschworene „Wir“ ist älter als die Bildzeitung, würde ich sagen. Es gehört zur Grundessenz eines Nationalstaates. Auch andere Völker begreifen sich als eine Gemeinschaft, deren Nationalität eine Verbindlichkeit einfordert.

      Zählen Sie doch mal, wie oft die Worte „we“ und „us“ in der amerikanischen Hymne vorkommen.

      Oder in der Marseillaise, die beginnt mit den Worten „llons enfants de la Patrie,
      Le jour de gloire est arrivé!“ (Auf, Kinder des Vaterlandes,
      Der Tag des Ruhmes ist gekommen!)

      Da haben wir es auch wieder, das Vaterland. Das Land als Familie, das gegen andere Länder kämpft. Steckt überall drinne.

      Überwinden werden wir diesen ganzen Scheiß erst dann, wenn die Menschheit sich als eine „Erdenfamilie“ begreift.

      1. Schade, dass Sie die Marsellaise nicht fortgesetzt haben:

        „Auf, Kinder des Vaterlands,
        Der Tag des Ruhms ist da!
        Gegen uns wurde der Tyrannei,
        Blutiges Banner erhoben, (bis)
        Hört Ihr im Land
        Das Brüllen der grausamen Krieger?
        Sie rücken uns auf den Leib,
        Eure Söhne, Eure Frauen zu köpfen!

        Was! Ausländisches Gesindel
        Würde über unsere Heime gebieten!
        Was! Diese Söldnerscharen würden
        Unsere stolzen Krieger niedermachen! (bis)
        Großer Gott! Mit Ketten an den Händen
        Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen
        Niederträchtige Despoten würden
        Über unser Schicksal bestimmen!

        Franzosen, Ihr edlen Krieger,
        Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück!
        Verschont diese traurigen Opfer,
        Die sich wilderwillig gegen uns bewaffnen. (bis)
        Aber diese blutrünstigen Despoten,
        Aber diese Komplizen von Bouillé,
        Alle diese Tiger, die erbarmunglos,
        Die Brust ihrer Mutter zerfleischen!
        …“

        Und genau so „friedlich und liebevoll“ geht es bis zu Schluss weiter.
        Und so was wird dann z.B. vor jedem Fußballspiel der französischen Nationalmannschaft von den Spielern und ihren Anhängern ins Stadion gebrüllt.

        Da wird einem doch so richtig kuschelig ums Herz.

      2. @ DasNarf. Sicher, dass sich eine nationale Identität auf eine wie auch immer geartete „Wir“-Definition bezieht, ist klar, gestern wie heute. Was ich aber meinte, ist dass seit einigen Jahren das „Wir“ in einer nannyhaften und bevormundenden Art verwendet wird, quasi als Pendant zum Begriff „Alternativlosigkeit“. Wir machen dieses und jenes (nicht), wir sind dieses und jenes (nicht) und wir denken dieses und jenes (nicht).

        1. Was ich aber meinte, ist dass seit einigen Jahren das „Wir“ in einer nannyhaften und bevormundenden Art verwendet wird, quasi als Pendant zum Begriff „Alternativlosigkeit“.

          Absolute Zustimmung. 👍

    2. @AeaP

      Und das „Wir“ geht mir sowas von auf den Senkel. Es hat nichts mit Solidarität zu tun, sondern ist Ausdruck eines parfümierten Chauvinismus gegen andere und Andersdenkende.

      Absolute Zustimmung! 👍

      Was aber…

      Der Deutsche im allgemeinen

      … betrifft, bin ich nicht so bei Ihnen. Das klingt nach @ Prosecco oben. Doch „den“ Deutschen gibt es ja genauso wenig wie „die“ Frauen, „die“ Muslime oder „die“ Arbeiter.

      Vielleicht meinten Sie den Mehrheitsdeutschen? Oder den hässlichen Deutschling, der in Umfragen für eine Flugverbotszone in der Ukraine plädiert, mit Moralin, FFP2-Maske und Zeigefinger sowie Tennissocken durch Europa streift, für Zwangsdienste und Austerität wirbt? Dafür stimmt und das lebt? Okay. Dann würde eher ein Schuh draus.

        1. Ist schon wieder Wahl? Habe ich gar nicht mitbekommen. 😂

          Naja, die Wale interessieren mich mehr. 🐋 Viele haben freilich gerade keinen schönen Waltag, wie mir scheint.

  11. Endlich spricht es mal jemand an !
    Meine größte Angst war schon immer die vor Fleischwurst ! Und vor der möchte ich auch in jeglicher Hinsicht geschützt werden. Ein Lockdown für Fleischwürstchen wäre das Mindeste…

  12. Brüder!

    Mit großem Erschrecken habe ich diese Sammlung von politischen Aussagen gelesen, die uns von einer zunehmend autoritären, gespaltenen Gesellschaft berichten, in der die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, die Unterschiede zwischen den Menschen schärfer gezogen und der Frieden im Land zunehmend gefährdet wird! Diese Worte schockieren mich zutiefst, denn sie spiegeln eine Haltung wider, die nicht nur die Werte unserer Gesellschaft zerstört, sondern auch im Widerspruch zu den klaren Lehren der Menschlichkeit stehen!

    Lasst uns als anständige Bürger verstehen, dass unser ethisches Erbe uns zur Freiheit, Gerechtigkeit und zum Frieden aufruft – Werte, die in den Zitaten, die hier wiedergegeben werden, gefährlich untergraben werden. Es ist eine Pflicht, diese Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und uns klar gegen solche autoritären Strukturen zu stellen, die den freien Willen und das Wohl des Einzelnen bedrohen!

    Im heiligen Koran heißt es in Sure 2,256:

    „Es gibt keinen Zwang im Glauben. Klar ist nunmehr unterschieden das Rechte vom Irrtum“

    Der Islam betont das Recht eines jeden Menschen, seinen Glauben und seine Überzeugungen frei zu wählen. Es ist eine klare Aufforderung an uns, in der Gesellschaft mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu leben, ihre Freiheit zu respektieren und friedlich miteinander zu umgehen. Die Aussagen in den zitierten Texten, die eine Ausgrenzung bestimmter Gruppen rechtfertigen und sie als „Feinde“ oder „gefährlich“ darstellen, widersprechen dem Gebot des heiligen Koran und vieler anderer heiliger Schriften, die den respektvollen Umgang mit allen Menschen fordern – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder ihrer Meinung. Es gibt keine Rechtfertigung für die Ausgrenzung oder Diskriminierung von Ungeimpften, Migranten oder andersdenkenden Menschen. Der heilige Koran ruft uns vielmehr zu Respekt und Barmherzigkeit auf. Lest Sure 4,135:

    „O ihr, die ihr glaubt, bleibt fest in der Gerechtigkeit, so ihr Zeugnis ablegt zu Gott, und sei es auch wider euch selber oder eure Eltern und Verwandten, handle es sich um arm oder reich, denn Gott steht näher als beide. Und folget nicht der Leidenschaft, dass ihr abweichet vom Recht. Ob ihr euch auch hin- und herwendet und abkehret, siehe, Gott weiß, was ihr tut.“

    Diese Gerechtigkeit und der Respekt vor dem anderen gelten für alle!

    Lest auch Sure 3,104:

    „Und dass aus euch eine Gemeinde werde, einladend zum Guten und gebietend, was rechtens ist, und verbietend das Unrecht; und jene – ihnen wird’s wohl ergehen.“

    Der heilige Koran fordert uns in ihr klar und deutlich auf, uns um das Wohl unserer Gesellschaft zu kümmern, aber auf eine Weise, die das Leben und die Rechte jedes Einzelnen respektiert. Die Politik dagegen, die in den von Bruder Cygnus gesammelten Zitaten angedeutet wird – eine Politik der Spaltung, des Hasses und der Ausgrenzung – ist nicht der Weg der Menschlichkeit! Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sagte jedoch, überliefert in den Sahih al-Buchari:

    „Keiner von euch glaubt wirklich, bis er seinem Bruder das wünscht, was er sich selbst wünscht“

    Wenn wir uns nicht für die Freiheit, das Wohl und die Rechte unserer Mitmenschen einsetzen, sind wir nicht treue Diener unseres Herrn! Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Land in Anarchie stürzt und die Menschenrechte in den Wind geschlagen werden. Stattdessen sollten wir stets in einem Geist der Solidarität, des Friedens und des gegenseitigen Respekts arbeiten.

    Ein weiterer Aspekt der zitierten politischen Aussagen, der uns beunruhigen sollte, ist der Ruf nach immer mehr Kontrolle und Überwachung der Bürger. Der heilige Koran sagt uns jedoch in Sure 9,60:

    „Siehe, Gott gebietet euch, wiederzugeben die Unterpfänder den Besitzern, und so ihr unter den Leuten richtet, in Billigkeit zu richten. Siehe, Gott – wie herrlich ist das, wozu Er euch mahnt! Siehe, Gott hört und sieht.“

    Wir dürfen nicht zulassen, dass der Staat seine Macht missbraucht und uns unsere Grundrechte raubt. Die Freiheit eines jeden Menschen ist von Gott (swt) gewährleistet, und niemand sollte das Recht haben, diese zu unterdrücken. Gott (swt) spricht zu uns in Sure 17:70:

    „Und wahrlich, Wir zeichneten die Kinder Adamas aus und trugen sie zu Land und Meer und versorgten sie mit guten Dingen und bevorzugten sie hoch vor vielen Unsrer Geschöpfe.“

    Dieser Vers betont die Würde des Menschen und stellt die Unversehrtheit des Individuums heraus. Der Schutz der Freiheit und das Recht auf ein würdevolles Leben ist schlicht eine zentrale Lehre im Islam. Die Rufe nach immer mehr Kontrolle, Zensur und der Einschränkung unserer Freiheiten widersprechen dagegen den Grundsätzen von Freiheit und Gerechtigkeit. Der Prophet (saw) jedoch sagte, überliefert von Sahih Muslim:

    „Derjenige, der anderen Unrecht tut, wird sich vor Gott verantworten müssen.“

    Im heiligen Koran wird auch immer wieder betont, dass der Islam der Weg des Friedens ist. Lest Sure 8,61:

    „Sind sie aber zum Frieden geneigt, so sei auch du ihm geneigt und vertrau auf Gott; siehe, Er Ist der Hörende, der Wissende.“

    Wir alle sind verpflichtet, den Frieden zu suchen und unseren Mitmenschen Frieden zu bringen, anstatt Hass und Zwietracht zu säen. Die Entwicklung hin zu einer autoritären Gesellschaft, die in den politischen Zitaten skizziert wird, fördert alles andere als den Frieden. Es geht nicht um Zerstörung oder Gewalt, sondern um das Streben nach einem gerechteren, freien und friedlichen Zusammenleben für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Status.

    Brüder! Es ist an der Zeit, gegen diese Entwicklungen aufzustehen!

    Wir müssen uns entschieden gegen die Tendenzen stellen, die die Freiheit und Rechte der Menschen bedrohen und uns zu einer Gesellschaft der Gerechtigkeit und des Respekts für alle führen. Der Prophet (saw) sagte auch, überliefert von Sahih Muslim:

    „Der Beste unter euch ist der, der den Menschen das Beste tut.“

    Es ist unsere Pflicht, uns gegen die spaltenden, autoritären Tendenzen in unserer Gesellschaft zu erheben und für das Wohl aller zu kämpfen. Lasst uns für eine Gesellschaft eintreten, die auf Freiheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Respekt für die Rechte des Einzelnen baut.

    Möge Gott (swt) uns den richtigen Weg weisen und uns mit Weisheit, Mut und Standhaftigkeit ausstatten, damit wir in diesen schwierigen Zeiten treu zu unseren Überzeugungen stehen und uns für die Wahrheit einsetzen. Möge Er uns vor dem Schaden dieser autoritären Entwicklungen schützen und uns stets zum Frieden führen.

    Ich wünsche euch allen Aufklärung und den Segen Gottes (swt). Friede sei mit euch!

    1. Danke für diese kraftvolle Rückmeldung. Ich respektiere Ihren Glauben und Ihr Appell für eine andere, bessere Gesellschaft ist sicher unterstützenswert.

      Auf ein, zwei Punkte, die ich recht anders sehe, will ich kurz eingehen:

      Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Land in Anarchie stürzt und die Menschenrechte in den Wind geschlagen werden.

      Der Unterschied zwischen Anarchie und Anomie ist Ihnen aber schon bekannt? Falls nicht:

      Anarchie ist Ordnung ohne Gewalt, Anomie ist Gewalt ohne Ordnung.

      Wird gerne verwechselt. Aber was hier droht ist Anomie, nicht Anarchie. Anarchie kann auch nicht drohen, dass wäre etwas durchaus schönes, wenn sie „ausbräche“.

      Und dass „Menschenrechte“ ein sehr missbräuchlich verwendetes Konzept ist Ihnen hoffentlich auch bewusst?

      Der Islam betont das Recht eines jeden Menschen, seinen Glauben und seine Überzeugungen frei zu wählen

      Den Islam gibt es aber nicht. Der hat verschiedene Konfessionen und Strömungen, darunter solche wie den Wahhabismus und Salafismus, die ganz und gar nicht jedem Menschen zugestehen, seinen Glauben und seine Überzeugungen frei zu wählen.

    1. Aber ich frage mich immer, wieso willst Du uns den Islam schmackhaft machen?

      Vielleicht kommst du darauf, wenn du uns die Frage beantworten würdest, warum du uns die AFD schmackhaft machen willst.

    2. Deine Texte würde ich gerne nicht lesen, aber ich schau erst immer auf den Verfasser eines Kommentars wenn ich mir denke was ist denn das für ein Trottel der hier schreibt. Ach so, es ist wieder der reaktionäre Bert, der sein beleidigte-Leberwurst-Dasein politisch in ein Upgrade des deutschen Volkskörpers investiert. Arschgesicht!

    3. Freunde, ich habe gerade keine Zeit für Euch, will heute noch zur Demo gegen links.

      (Die Rechten haben es echt nicht leicht, aber die Linken sind Versager.)

    4. „Demo gegen links“? Erscheint mir recht sinnentleert. In dieser Gesellschaft gibt es zwar viele Linkende, aber die Linken werden Sie mit der Lupe suchen müssen. Schrieb ich hier.

      Und bei dem ekelhaften Wahlfetisch, zu dem sich jetzt auch noch mehr Leute als zu befürchten war, verlocken ließen, haben Sie die tolle Auswahl zwischen „rechts“, „superrechts“, „olivgrünrechts“, „chauvirechts“, „hyperrechts“ und „einfach nur rechts“.

      Wofür es da noch „Demos gegen links“ braucht, erschließt sich mir nicht wirklich. Was kommt als nächstes? Demos gegen Gespenster? Demos gegen Regenwetter? Demos gegen verlegte Fernbedienungen? Oder Demos gegen widerspenstige Teebeutel? 🤷‍♂️

  13. „Wir“ haben in der Vergangenheit einfach nicht genug deutlich gemacht, dass Nationalsozialisten in erster Linie Sozialisten waren und dass Nationalsozialisten Leute waren, die im Großen und Ganzen kollektivistische Lösungen angestrebt und durchgeführt hatten.
    Zitat Strauß Ende.

    LoL, ich wusste gar nicht, dass dieses neuerdings wieder sehr populäre, gleichwohl leicht zu durchschauende, Narrativ, schon der alte Drecksack aus Bayern produziert hat.

  14. Ich wiederhol mal meinen Kommentar zur Lügenhaftigkeit der Russen, paßt zu diesem Potpourri der adaptierten Wahrheiten genauso:
    „Naja. Der Kapitalismus basiert nun mal im Kern darauf, den andern übern Tisch zu ziehen, übers Ohr zu hauen und generell ist Profit wichtiger als Anstand. PR heißt das heute. Jede Müsli-Schachtel legt davon Zeugnis ab. Wer nicht mitmacht ist „Opfer“.

    Unsere ganze Gesellschaft basiert auf Lügen. Wahlversprechen, die von vornherein nicht eingehalten werden sollen. Regierungshandeln, das mit anderen Maßnahmen kaschiert wird. Der Bürger kennts schon gar nicht mehr anders.
    Wer im Krieg den Feind nicht anlügt, macht etwas falsch, im Krieg gehört Lügen zum Handwerk. Sind wir also im Krieg, Regierung gegen Bürger? Anbieter gegen Kunden? Jeder gegen jeden?“

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