Russland oder die Ukraine? Israel oder Palästina? Parteinahme oder Neutralität? Als besonnener Beobachter hat man es zunehmend schwer, denn heute ist man Fan und Aficionado – von fast allem.
Man muss sich heute entscheiden. Unentschieden sein: Geht nicht mehr. Parteinahme ist das das Stichwort. Man muss bei einer sein – oder mit einer: Partei eben. Wenn Sie nun glauben, Sie könnten sich raushalten, jemanden sagen, dass Sie keine Meinung zur Ukraine, zu Israel und Gaza haben, täuschen Sie sich gewaltig. Klar, Sie können das kundtun. Aber wer keine Partei ergreift in diesen Konflikten, der hat bereits Partei ergriffen. Nämlich die falsche. Denn wer unparteiisch ist in diesen Punkten, der sagt ja auch: Die Ukraine ist mir egal. Oder: Israel ist mir gleichgültig. Und wer das in den Raum stellt, der hat Partei ergriffen, auch wenn er gar keine Partei ergreifen wollte.
Wundern Sie sich nicht, wenn man Sie dann als »rechtsoffen« tituliert. Grämen Sie sich aber auch nicht, denn wer rechtsoffen ist, scheint per definitionem ja nicht rechts zu sein. Der steht irgendwie abseits, hat aber ein Loch zur rechten Seite hin. Wenn mich jemand »rechtsoffen« ruft, bedanke ich mich herzlich, denn er attestiert mir damit schließlich, dass ich gar nicht rechts bin. Das verstehen die, die mit solchen Labels arbeiten, freilich nicht. Sie sind einfach zu dumm dazu. Zurück zum Thema: Wer heute nicht Fan sein will, wo man früher als Beobachter eingestuft wurde, hat es schwer. Das Bekenntnis scheint oberste Bürgerpflicht geworden zu sein.
Kämpfen, Kiew, kämpfen!
Kein Konflikt mehr auf dieser Welt, der nicht mit Fans auskommen könnte. Schauen wir nur auf die Ukraine. Man hätte diesen Krieg abständig betrachten können, mit nüchterner Distanz, wie man so sagt. Genau so kam es aber nicht. Die Accounts der Netzwerke schminkten sich in Blau und Gelb, ukrainische Aufmunterungssprüche wurde in die Headlines getippt, nicht selten faschistische Parolen. Manche hängen sich eine ukrainische Flagge auch ins Fenster. Analoge Gemüter halt. Schlachtenbummler sind sie allesamt – die Digitalen wie die Analogen. Ultras, die Parolen skandieren, die Lieder anstimmen. Was früher dem Fußball war, ist heute dem Krieg.
Dem deutschen Menschen scheint die Welt mehr und mehr ein Sport zu sein. Einen, den man mit Zwischenrufen flankiert, mit Gegröle. Die Fankurve des Abschlachtens steht wie ein Mann hinter der Eskalation. Eine Weile lang nannten sich sogar einige diese Leute »Waffenlieferungsultras«: Steht auf, wenn ihr fürs Töten seid, steht auf, wenn ihr fürs Töten seid! Dann fachsimpeln sie, wie die Fans alter Schule. Nur haben die über falsche Neunen oder die Viererkette debattiert. Heute wissen sie alles über Panzer und Raketensysteme.
Und natürlich über die tiefere Moral, die im Krieg steckt. Die Ukrainer zum Beispiel gehen durch eine schwere Schule, so wie der VfL Bochum im Abstiegskampf. Man feuert aber freundlich an. So sehen Sieger aus, schalalalala, so sehen Sieger aus, schalalalalala. Klar sterben Menschen in einem Krieg, der nicht mehr zu gewinnen ist. Aber wo bleibt der Sportsgeist? Muss man nicht gerade in aussichtslosen Situationen weiterfighten, darf nicht aufstecken, muss an sich glauben? Kämpfen, Kiew, kämpfen!
Dann kam der 7. Oktober 2023. Hamas gegen Israel. Erste Halbzeit. Und schon fanden sich wieder Fans ein. Kurze Absprache: Für wen bist du? Dann war die Situation klar, man nahm Platz auf der Tribüne. Die Accounts legten neue Kutten an. Nun Blau und Weiß. Oder mit Davidstern. Existenzrecht, Selbstverteidigungsrecht: Schlagworte für den Fanklub. Schalala-lalalala, noch ein Sieg für Israel! Der FC Bayern München der Levante, die Galaktischen aus Nahost, eine Übermacht, gegen die kein Gras gewachsen ist. Für Erfolgsteams ist man gerne, singt man mit Vorliebe von der Tribüne herab Couplets im Rausch des Augenblickes. Walk on walk on with hope in your heart, you’ll never walk alone!
Kuttenträger geopolitischer Kriegswirren
Der französische Philosoph Albert Camus sagte mal: »Alles, was ich über Moral und menschliche Verpflichtungen weiß, verdanke ich dem Fußball.« Das war schrecklich altmodisch, denn das ist eine Erkenntnis aus einer Zeit, da Krieg noch Krieg und Sport noch Sport war. Heute könnte man dasselbe Zitat auch so enden lassen, dass man es der Ukraine verdanke. Oder der Pandemie. Denn damals gab es schon klare Positionierungen. Wer zwischen den Stühlen blieb, wer beiden Teams die Daumen drückte, hat seine Wahl getroffen. Eine falsche Wahl wohlgemerkt.
Zwischentöne, Grautöne, das Für und Wider im Auge behalten, sich zwischen den festgefahrenen Positionen zu bewegen: All das ist abgeschafft, darf es nicht mehr geben. Die Gesellschaft braucht klare Schemen, benötigt Schwarz und Weiß. Durchaus beides. Die einen sind die braven Staatsbürger, die die bevorzugte Haltung einnehmen. Schlicht: Die Mehrheit. Und die anderen dürfen nur als das glatte Gegenteil wahrgenommen werden. Feindbilder geben schließlich Struktur und Orientierung. Und gewährleisten die Spaltung.
Und so kristallisiert sich ein komischer »Staatsbürger« heraus. Er ist nicht belesen, nicht an der Welt und an der Gesellschaft besonders interessiert. Er nimmt alle Abläufe moralisch wahr, lässt sich mit Moralisierung ködern. Deswegen hat er mehr von einem Schlachtenbummler, einen Fan – für ihn ist das Interesse an Politischem nicht verbunden mit Wissbegier. Er skandiert Sprüche, er raunt Parolen. Macht sich zum Kuttenträger geopolitischer Kriegswirren. Als seien die globalen Prozesse nur mit marktschreierischer Anhängerschaft zu begreifen.
Natürlich ist all das ein Spiegelbild unserer Zeit. Bildung ist in Deutschland immer weniger Thema. Die Bildungssimulation fruchtet mittlerweile tatsächlich. Die Unbildung greift nach dem Weltpokal. Früher sagte man, dass Fußballfans dumme Proleten seien. Ob das je zutraf, lassen wir offen. Wo dumme Proleten heute enden, scheint offensichtlich: In der Fankurve des Atlantizismus, im NATO-Fanblock und auf der Tribüne der westlichen Doppelmoral. Auf geht’s, NATO, auf geht’s!
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Sehr gute Darstellung des Problems. Solange der Krieg nicht persönliche Opfer erfordert wird er medial befeuert. Eine kritische Sicht auf die Ereignisse ist damit erledigt. kostet es materielle Opfer über die Lebensverhältnisse wird für den Sieg getrommelt. Ich frage mich manchmal ob ich nur zu Unkritisch war oder ob Journalismus früher kritischer war. Ich kenne die Systemrolle der Presse in der Gesellschaft. Aber ist die Verdummung wirklich so weit fortgeschritten?
Ab und zu lese ich auch mal ein paar alte Spiegel-Artikel, so aus den 80ern, 90ern des letzten Jahrhunderts. Da reibt man sich verwundert die Augen, welch ein investigatives, objektives Medium der Spiegel früher einmal war.
Ja, es ist so: der Journalismus im Mainstream war früher kritischer und erheblich niveauvoller. Aber was aus den ehemaligen “Qualitätsmedien” in den letzten 20 Jahren geworden ist, wurde ja bereits oft genug thematisiert und man weiß ja auch, welche Agenda und Ziele der Grund sind. Der Niedergang der Bildung im “Wertewesten” – dazu parallel – rundet das Bild perfekt ab.
@ Otmar Ihl
Verdummung ist es nur bedingt. Mit der Masse der Informationen die auf das Individuum per TV, PC, Zeitungen und Smartphone einprasseln leidet eben die Art der geistigen Verarbeitung. Ein Nachdenken und geduldiges, geistiges Wiederkäuen ist in der Regel nur rudimentär möglich, da schon die nächsten Botschaften anstehen. Dies könnte zu mangelnder Impulskontrolle führen. Die Informationen legt der Geist mangels zeitlicher Reflexion schnellstens in eine gerade so passende Schublade. Das menschliche Gehirn könnte demnach im Dauerstress sein und wehrt sich gegen die Überforderung mit einer schlampigen Verarbeitungsleistung. So weit meine Theorie.
Echt gut getroffen.
Diese Art von Bekenntniszwang wurde geschickt reaktiviert. Erinnert an den Kalten Krieg, der ja auch geschickt reaktiviert wurde.
Mich erinnert es an zutiefst illiberal Zeiten, wo jeder mit abweichender Meinung fürchten musste, dass er Heim und Hof verliert und womöglich eingesperrt (oder heute ausgesperrt) wird, wenn er seine Meinung äußert.
Meinungsfreiheit als Trau-dich-nur-Perversion.
Fans???
Ich denke da wie Jim Morrison:
Was, Du suchst? Du suchst Anhänger?
SUCHE NULLEN!
…und das sind diese Fans auch, jämmerliche erbärmliche Gestalten die alles nachäffen was ihnen vorgetütert wird.
Solche Leute brauchen immer einen Führer der ihnen sagt wo es lang geht. Selbstständiges Denken und Handeln sind ihnen fremd.
Die Anzahl der Analphabeten oder Menschen mit Leseschwäche nimmt rasch zu, ebenso wie „Bildung“ abnimmt. Da ist es einfacher, seine Meinung durch Zugehörigkeit kundzutun, – sich um eine Fahne zu scharen. Leider sind es die Nationalfahnen und nicht Vereinsfahnen. (Bochum mit der Ukraine zu vergleichen: Bochum spielte nie in Blau-Gelb).
Krieg ist genau wie Fussball ein recht billiger Programmfüller für Presse und Medien. Und die grossen Vereine (Staaten) erhalten die meiste Sendezeit. Hat sich Brecht geirrt, kommt zuerst die Moral und dann das Fressen? Nein, es ist eine andere Moral, die aus der political correctness geboren wurde, scheinheilig und oberflächlich, der Form genügend, ohne substantiellen Inhalt.
„Mir san mir“- sagt Bayern München (und die USA und Nethanjahu). „Wir schauen nicht links, nicht rechts- nur gerade aus“. Die Panzer rollen wieder.
Der Gesinnungsterror ist unerträglich! Egal ob weißes oder schwarzes Schaf, man entgeht ihm nicht. Jedes sachliche Argument ist ausgeschlossen. Es genügt nicht, gegen Migration zu sein, man muss auch glauben, dass Deutschland zu einem islamischen Staat wird. Obwohl Al Sisi einen ultrabrutalen Militärputsch durchgeführt und die größte Partei in Ägypten verboten hat, und damit Vorbild sowohl für Ukraine als auch BRD ist, muss man ihn aus Islamphobie gut finden. Es genügt nicht, gegen Russlandsanktionen und die Verteufelung der fossilen Energien zu sein, man muss auch für hochriskante Atomspaltungskraftwerke sein. Und wenn man behauptet, dass Renten nicht durch Bevölkerungswachstum, sondern durch Wirtschaftswachstum finanziert werden, (was eigentlich jeder Idiot kapieren könnte), ist man ganz unten durch.
Der Al-Sisi ist zwar ein islamischer Militär, aber er hat immerhin die Moslembrüder gestürzt also jene die die das Ägyptische Museum in Kairo geplündert haben, im Syrien und Irak archäologische Stätten von Wert (Niniwe, Ur, die Kreuzfahrerfestung Krak-de-Chevalier, Mossul, Palmyra) geplündert und zerstört, aber auch praktisch “entweiht” haben (Ermordung von Geiseln und Archäologen wie in Palmyra vor Antiker Kulisse, bevor auch die Kulisse, das Theater aus Römischer Zeit, beschädigt oder gar wie der Baal-Tempel von Palmyra und Grabstellen aus römischer Zeit gesprengt wurden)
Und auch dafür verantwortlich sind das praktisch bei allen fast ägyptischen Antiken Fundstellen schon von Satelliten aus Plünderungen und Zerstörungen (mit Bulldozern!) zu sehen sind.
Zudem ist die Hamas der palästinenische Arm dieser Banausen. Ich mag einen Militärdiktator wirklich nicht, auch der Umgang mit dem gewählten ägyptischen Machthaber war alles andere als rechtsstaatlich. Aber schlimmer wäre es gewesen wenn die Brüder wirklich die Politische Macht in einem großen Land wie Ägypten erlangt hätten. Natürlich ist eine Militärdiktatur nicht wirklich eine gute Option, aber manchmal so wie in diesem Fall die einzige ..
Und nun kloppen sch die Moslembrüder die sich als “Befreiungsorganisation der Palästinenser” geben und die Israelis die schon immer die Palästinenser aus dem “Heiligen Land” vertreiben wollen, und nun die angegriffenen geben. Für welche Seite sollte man da Partei ergreifen? Für gar keine. Mein Mitleid gilt den israelischen und palästinensischen Familien die Opfer dieses Konfliktes sind und so schlechte Vertreter ihrer Interessen haben.
@”Der Al-Sisi ist zwar ein islamischer Militär, aber er hat immerhin die Moslembrüder gestürzt”
Ein lupenreiner Demokrat im Sinne des Westens also?
Wenn es um die Interessen des Westens geht darf auch mal gegen eine demokratisch gewählte Regierung geputscht werden?
Erdogan ist doch auch ein Muslimbruder. Bedauern sie auch, dass der Putsch gegen ihn nicht geklappt hat und das Volk nicht entmachtet wurde?
Wenn nan Militärdiktaturen gut findet muss man wohl so eine Denke an den Tag legen.
Auch wenn ich Erdogan nicht gut finde so ist es doch die Aufgabe des türkischen Volkes ihn demokratisch abzuwählen und nicht durch eine Militärdiktatur mittels Putsch zu entmachten. Offensichtlich verfügt Erdogan immer noch das Vertrauen der Türken.
So ist es. Aber leider versteht nur eine verschwindend kleine Minderheit, was Demokratie ist!
Ludwig Erhards Traum von der “Formierten Gesellschaft” ist wahr geworden. Sie lässt sich auch als marktkonforme, US-gesteuerte Fassadendemokratie definieren…
@ AeaP
👍👍👍👍👍
Es ist der schrankenlose Kapitalismus! Der American Way of Live hat uns getroffen.
Leute müssen kaufen und Geld ausgeben. Darauf ist alles reduziert worden.
Wir brauchen den dummen Anhänger mit ein wenig Geld. Diese Optimierung hat super funktioniert.
Da ist das Hirn verkrüppelt worden. Die Nachteile hat keiner berücksichtigt. Es wächst nicht mehr nach.
Jetzt versuchen wir, unverdorbene Gehirne zu importieren. Aber die werden auch nicht immun sein.
Eigentlich ist es nicht neu. Das hat es mit Glauben und der Kirche schon gegeben.
Zur Zeit importieren wir doch eigentlich nur Analphabeten von denen wir selbst genug haben die man nirgends in Arbeit vermitteln kann ergo es leben noch mehr auf unsere Kosten.
@Zorro
Was Du behauptest ist BLÖDSINN!
“[….]Denn wer unparteiisch ist in diesen Punkten, der sagt ja auch: Die Ukraine ist mir egal. Oder: Israel ist mir gleichgültig. Und wer das in den Raum stellt, der hat Partei ergriffen, auch wenn er gar keine Partei ergreifen wollte[…]”
An welchen Film, der leider nur als Religionsparodie gilt, aber auch viele andere zeitlos gültigen alltäglichen (oft sogar politischen) Dinge schwarzhumorig auf’s Korn nimmt, erinnert mich das?
Gibt es da nicht eine schöne Szene im “Leben des Brian” `von Monty Phyton?
Das Leben in Ampel-Deutschland 2023 hat die (nicht nur religionskritische) schwarzhumorige Komödie wohl in die Realität geholt? Mal sehen wie lange es dauert bis dich die Chancel-Culture-Szene auf diese Szene stürzt umd die zu verbieten? *Sarkasmus*
Hier der Link:
Überschrift “[…]Brian-Messias[…]”
https://www.youtube.com/watch?v=WLrTqKtwiJs
Übrigens auch dieses – weniger lustige – Werk, dass für den Tod von Millionen “Hexen” (in der Mehrzahl Frauen im mittelalterlichen Deutschland) spukt mir gerade durch den Kopf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenhammer
…ich habe das Buch einmal vor Jahren gelesen, und bei mir ist hängen geblieben, dass der Hexenwahn im deutschsprachigen Raum der Schlimmste Mordwahn an – in der Mehrzahl Frauen – war, der in Europa wütete…..schon über 500 Jahre her, aber unvergessen, da die römisch-katholische Inquisition sich da einen regelrechten Massenmord an Frauen im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation “leistete” – bis heute eines der größten Verbrechen seit dieser damaligen Zeit – das Machwerk, dass sogar vom Papst offziell empfohlen wurde, war eben der “Hexenhammer” des deutschen Dominikaners, Theologen und Inquisitors Heinrich Kramer – und galt, auch lange nach dessen Tod noch als maßgebender Leitfaden der Hexenverfolgung…..mehr, nicht nur, beim oben erwähnten Wikipedia-Artikel. Übrigens, die sogenannte “Hexenprobe” war in ihrer Perfidie genauso schlimm wie die heutige Chancel-Culture die Roberto J. De Lapuente hier beschreibt – nur soviel, die angeklagte Frau war auf jeden Fall tot – je nach Probe – so gab es eine sogenannte Wasserprobe wo eine Frau ins Wasser geworfen wurde, oft in gefesseltem Zustand – ersoff die Frau war die keine Hexe (landete also im “Himmel”) – stieg die auf bzw. konnte die sich befreien aus den Fesseln war sie eine “Hexe”, und wurde dementsprechend vom Henker hingerichtet…..interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Buch “Hexenjagd” von Arthur Miller, dass sich aber, da die Zeiten für echte Kritik an zeitgeschehlichen Zuständen in den USA, eigentlich gegen die moderne Inquisition der “McCarthy-Ära”:
https://de.wikipedia.org/wiki/McCarthy-%C3%84ra
…wandte…..ist leider in Vergessenheit geraten, und im Jahr 2023 denken die jungen Leute eben mehr als Mittelalter in den USA als an den Kalten Krieg USA – UDSSR, der eben auch im Inland zu regelrechten “Hexenjagden” gegen US-BürgerInnen geführt hat – Mehr über Arthur Miller:
https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Miller
Gruß
Bernie
@Bernie
“ich habe das Buch einmal vor Jahren gelesen, und bei mir ist hängen geblieben, dass der Hexenwahn im deutschsprachigen Raum der Schlimmste Mordwahn an – in der Mehrzahl Frauen – war, der in Europa wütete”
Die deutsche Gründlichkeit war wohl schon damals sehr ausgeprägt und setzt sich bis heute fort.
Nur mal so als Anmerkung.
Hartz 4 – “Bürgergeld” Aus Raider wurde Twix, geändert hat sich dadurch nix.
SPD-Heil holt jetzt den Knüppel aus dem Sack und will die Sanktionen verschärfen auch wenn das dem Urteil des Verfassungsgerichtes widerspricht.
Suggeriert wird, es werde nur die ganz Bösen treffen und alle schreien hurra, gemeint sind aber alle “Bürgergeldempfänger” und die (noch) arbeitende Bevölkerung.
Dank des von der Regierung zu veranwirtenden wirtschaftlichen Niedergangs dürfte es ja bald zur rasant steigenden Arbeitslosgkeit kommen.
Wenn Politiker sich anmaßen von Verantwortung zu reden, einfach an den Fall Scheuer denken und nicht mehr hinhören.
Zur Hexenverfolgung muss was gesagt werden.
Die Sache mit den Hexenverfolgungen war doch komplexer als hier dargestellt. Der Höhepunkt war in der frühen Neuzeit, nicht im Mittelalter. Es lohnt sich bei Interesse damit näher zu befassen, da dazu viele Mythen und falsche Vorstellungen im Umlauf sind. Aber das ist ja kein Einzelfall, die Geschichtsschreibung besteht wahrscheinlich mehr aus Mythen und Legenden als aus realer Beschreibung der Vergangenheit.
Nur mal, ganz anderes, Thema WW 2, da sind unzählige Mythen im Umlauf
Mythos: Der D-Day brachte die Wende im Krieg, die Amerikaner haben Deutschland befreit.
Wahrheit: Die Westfront war fast ein Nebenkriegsschauplatz, die Entscheidung viel an der Ostfront.
Mythos: Juden waren die Hauptopfer der Nazis,
Wahrheit: Russen , Angehöriger anderer Sowjetvölker und russische Kriegsgefangene waren die Hauptopfer.
Daneben sind ja fast so viele Deutsche wie Juden im Krieg gestorben. Man könnte also durchaus sagen die Deutschen sind ihrer eigenen Dummheit und rassischen Verblendung in gleichem Maße zum Opfer gefallen, wie die eigentlich vorgesehenen Opfer.
Mythos: Die Atombombenabwürfe dienten dazu den Krieg zu beenden.
Wahrheit: Sie waren u.a. eine Machtdemonstration an den neuen Gegner Sowjetunion, nachdem der Plan gescheitert war Deutschland und UdSSR gleichermaßen zu schwächen.
……
Könnte man beliebig fortsetzen.
Sagte nicht schon Voltaire (wenn ich nicht irre) die offizielle Geschichtsschreibung sei die Lüge auf die man sich geeinigt habe ?
Guter Artikel – …geht mir runter wie Waffenöl! aber “NATO” ist nicht zu Ende gedacht – ist doch eher NATOST, NATOM, NATOX, NATOD oder NATOLL oder?
Knackiger Artikel, der genau das beschreibt, was eigentlich seit vielen Jahren betrieben wird, nur die mündigen haben das bis heute nicht aufgenommen oder besser beschrieben, erfasst!
Alles was uns heute umgibt, sind Daumen oben (likes), oder die Daumen unten (dislike),
das heisst alles ist kapitalisiert vom ersten Atemzug über “Corona” bis hin zum Tod.
Ob man Kriege Narrative oder sonstige Hollywood Szenarien gewinnt, ist unerheblich für die die tatsächlich gewinnen. Das ist beim sogenannten rennen in Arenen genau dasselbe wie in der Politik, alles ein korruptes abgekartertes Spiel, der Zuschauer zahlt gerne für seinen offensichtlichen Beschiss. Speziell der sportliche Aspekt, hatte seine Organisationen genauso dargestellt wie sie funktionieren, EXTREM KORRUPT.
Jetzt mal zu einem Thema das uns wirklich interessiert ,Scheuer setzt mit seiner Maut Millionen in den Sand und geht straffrei aus und das wo Milliarden im Haushalt fehlen,diese Verbrecher.
Das nennt man politische Verantwortung die Politiker immer predigen.
Immer wenn sie sich dieser Verantwortung stellen sollen verdünnisieren sie sich 🙂
🏆 Wunderbare Analyse 🏆
Die Bevölkerung ist nicht dumm, sondern wird von Demagogen, die als „Experten“ serviert werden, ad nauseam aufgehetzt.
Aktuelles Beispiel? Zitate aus dem Interview mit der dauerpräsenten Claudia Major im heutigen Zürcher Tages-Anzeiger (28.12.23). Major ist Leiterin der Forschungsgruppe für Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Sie wird als „Sicherheitsexpertin“ vorgestellt.
„Russland will die Ukraine als eigenständigen Staat auslöschen, daran hat Putin nie einen Zweifel gelassen. Es führt einen Vernichtungskrieg und entukrainisiert die besetzten Gebiete in einer Weise, die genozidale Züge trägt. Solange Russland an diesen Zielen festhält, wird auch jeder Waffenstillstand nur eine Atempause vor dem nächsten Angriff sein.“
„In diesen Ängsten wirken alte Überzeugungen aus dem Kalten Krieg nach: etwa, dass man Russland nicht besiegen könne – Afghanistan hat das Gegenteil gezeigt. Dass eine Atommacht nicht besiegt werden könne – die USA haben in Vietnam das Gegenteil erlebt. Oft hört man auch die Sorge, man dürfe Russland auf keinen Fall demütigen. Diese Macht werde geografisch immer da bleiben, darum müsse man sich mit ihr arrangieren. Ich teile diese Einschätzungen nicht, aber es gibt sie.“
Zusammengefasst: Auf gehts, NATO, auf gehts!
Quelle: «2024 wird ein extrem hartes Jahr für die Ukraine»
https://www.tagesanzeiger.ch/ukraine-news-2024-wird-ein-extrem-hartes-jahr-sagt-claudia-major-443129833696
@”Die Bevölkerung ist nicht dumm, sondern wird von Demagogen, die als „Experten“ serviert werden, ad nauseam aufgehetzt.”
Dazu gehören aber immer zwei Leute.
Die, die andere Leute aufhetzen und die, die sich aufhetzen lassen weil sie selbst nicht mehr denken können oder wollen und sich nicht informieren.
Dieses Forum ist doch der beste Beweis dafür das es noch Leute gibt die denken, sich informieren und sich nicht aufhetzen lassen.
Das Schlimme: Sie lügen immer dreister.
Aber auch ein gutes Zeichen. Sie sind verzweifelt.
Verzweiflung kann böse enden..
Danke,
der Artikel gibt genau meine Gedanken wieder.
Danke, sehr gut getroffen der “komische ´Staatsbürger´” und sein gesellschaftliches Umfeld. Da es ja vor allem die digitalisierte Jugend ist, die diesen, zur Akklamation prädestinierten notorischen, Bildungsnotstand zur Blüte treibt, sollte man sich einmal genauer damit, etwa im Vergleich zur 68er Zeit und Pichts Ruf nach dem Bürgerrecht auf Bildung, befassen.