Es war der 9. Oktober 2007. Eva Herman saß bei Johannes B. Kerner – und wurde dann des Studios verwiesen. Das war ein erster Fall von Cancel Culture.
Eva Herman kam vor 16 Jahren in die Talkshow von Johannes B. Kerner. Vom NDR wurde sie aufgrund gewisser Äußerungen bereits vorher entlassen. Nun wollte Kerner ihr auf den Zahn fühlen. Was war dran am Rechtsruck jener Frau?
Demgemäß ging es an jenem Abend um die familiären Werte im Nationalsozialismus, die Herman schon im Vorfeld für sich entdeckt und an die große Glocke gehängt hatte. Dem öffentlich-rechtlichen NDR war das zu viel geworden, daher auch die Trennung. Eva Herman hatte im Vorfeld einige Bücher geschrieben, zwei davon, »Das Eva-Prinzip« und »Das Prinzip Arche Noah«, sorgten für Wirbel. Die Autorin gab sich darin und bei ihren Lesungen als konservative Person zu erkennen: Das gefiel nicht jedem, den Konservatismus setzte man aus irgendeinem dämlichen Grund mit Nationalsozialismus gleich. Im Zuge des »Prinzip Arche Noah« äußerte sie sich mehrmals zur Familienpolitik im Dritten Reich – die familiäre Erosion habe dann durch die 68er stattgefunden, erklärte sie. Letzteres war nun nicht ganz an den Haaren herbeigezogen. Ob es mit der Familienliebe vorher so weit her war, darüber könnte man streiten. In einem demokratischen Diskurs wäre das ein völlig normaler Vorgang.
Senta Berger erträgt es nicht mehr
Man könne über deutsche Geschichte wohl gar nicht mehr reden, ohne sich zu gefährden, fragte sie kokett. Und überhaupt: Was sei mit den Autobahnen? Die seien schließlich auch von den Nationalsozialisten gebaut worden. Geplant waren diese damals neuen Schnellstraßen zwar schon lange vor seiner »Machtergreifung«, 1926 wurde die Strecke zwischen Köln und Düsseldorf geplant und ebenfalls in jenem Jahr entstand der »Verein zur Vorbereitung der Autostraße Hansestädte-Frankfurt-Basel« – aber gut.
Die Nazis haben diese Projekte dann lediglich an den Reichsarbeitsdienst gegeben. So wurde für kleines Geld geschuftet. Berichtigt hat Frau Herman an jenem Abend keiner – es fehlte das Basiswissen, es ging natürlich um Moralismus. Kerner führte vor, argumentativ berichtigen, aufarbeiten: Das war seine Absicht nicht.
Im Verlaufe des Interviews wurde es einem anderen Gast der Runde ein bisschen unangenehm. Senta Berger bot ihren Abschied an. Margarethe Schreinemarkers blieb hingegen fast stumm. Mario Barth rutschte nur auf seinem Sessel hin und her, weisste, kennste, ne. Frau Berger wollte sich jedoch den Ausführungen nicht weiter stellen. Sie hielt es nicht aus, diese Debatte, diese Eva Herman; sie müsse flüchten – und zwar jetzt.
Johannes B. Kerner überlegte kurz und entschied sich für die drei anderen Gäste der Runde, Eva Herman war ab jetzt out. Er verabschiedete sich von ihr, die Ex-Moderatorin stand auf und ging. Dafür erntete er Lob, so gehe man mit Menschen um, die den Nationalsozialismus verharmlosen, hieß es im Nachgang. Kerner war für einen Abend der Held der Republik, denn er hat dem Land den Rechtsruck, von dem damals alle sprachen, vom Hals gehalten.
Die Unfähigkeit, es auszuhalten
Gut, Frau Hermans Auftritt war damals durchaus keine intellektuelle Glanznummer – das muss man schon zugeben. Und wer sich exponiert, kann und soll bitte auch Widerworte erfahren. Herman pflegte sicherlich eine recht sonderbare Nostalgie von einer Welt von früher, in der alles noch besser schien. Irgendwie glaubte sie wohl, dass das ein Gegenmodell zum Chaos neoliberaler Politik sein könnte. Grundsätzlich birgt diese Betrachtung einige wahre Punkte. Doch leider verhedderte sie sich in einer Neubewertung deutscher Historie, als lägen in den damaligen Ereignissen sozialpolitische Wegweiser begraben, die nur ein mutiger Mensch endlich mit einer Schaufel freilegen müsste. Klar ist aber auch, dass man es so sehen kann. Man muss es nicht richtig finden, aber niemand ist nur deshalb ein Nazi, weil er manches eben in einem anderen Kontext sieht.
Kerner hat damals etwas gezeigt, was später Usus wurde. Er lud aus, blendete ab, machte mundtot, erteilte Auftrittsverbot. Und das angeheizt von Senta Berger, die Debattenkultur offenbar als bequemen Sessel betrachtete, aus dem heraus man nett parliert und in dem man unangenehme Themen lieber meidet.
Das war immerhin eine abendliche Talkshow, Kerner wusste, dass Herman wegen ihrer Äußerungen von ihrem Sender vor die Tür gesetzt wurde. Er hatte sie in der Sendung, weil er mit ihr darüber sprechen wollte. Aber kaum äußerte ein anderer Gast Unmut, beendete er dieses Gespräch und schickte den unliebsamen Gast von der Bühne. Das war zu einem ein unprofessioneller Umgang mit der Situation. Und überdies zeigte sich die gesellschaftliche Unfähigkeit, es auszuhalten. Dabei ist für einen demokratischen Diskurs ganz besonders die Schulung der Fähigkeit, auch einstecken zu können, von zentraler Bedeutung.
Faules Zugeständnis
Wenn einem ein Weltbild nicht passt, hilft es nichts, wenn man es vor die Türe schickt. Es hilft aber auch nichts, wie es Kerner tat, beharrlich jemanden in die Zange zu nehmen, ihn auszuquetschen wie er wohl tickt und wenn man ihn dann in der Falle hat, auf den Ausgang zu zeigen. Das war kein journalistischer Standard, den der Mann da anwandte – er hat Herman vorgeführt. Und sie hat es ihm einfach gemacht.
Wie gesagt, in einer Demokratie muss man auch mal aushalten können, dieses unangenehme Gefühl, dass da jemand vielleicht sogar eine ganz beschissene Meinung zu einem Thema hat: Man kann es haben, sollte es aber bändigen können. Wem das nicht gefällt, der soll nicht, wie Senta Berger damals, seinen Rückzug anbieten, sondern sitzen bleiben und Gegenargumente aufbringen. Das ist sicher schwieriger als jemanden den Rücken zuzukehren. Es ist aber auch demokratischer. Die Sendung von damals war so ein kleiner Ausblick auf das, was dann noch kommen würde. Und es hat angedeutet, dass diese Gesellschaft künftig vielleicht nicht mehr bereit dazu sein würde, mit anderen Weltbildern gesittet umzugehen – und sie auszudiskutieren.
Kerner hat damals so falsch reagiert, wie es nur ging. Er hätte Senta Berger auffordern müssen zu bleiben, ihr sagen müssen, dass sie als Demokratin ertragen muss, was gerade hier passiert. Er hat aber den leichtesten Weg gewählt. Er hat sich für das entschieden, was wir heute Cancel Culture nennen. Der Unfähigkeit sich zu stellen, wurden faule Zugeständnisse gemacht.
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Frau Herman war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
Anno ’23 im kanadischen Parlament unter den Augen und Ohren der versammelten politischen Elite unserer Zeit dürfte ihr Applaus mit stehenden Ovationen zuteil geworden sein, in Anbetracht der dort im September zelebrierten Verherrlichung eines Nazi-Kollaborateurs.
Auch in Brainwashington und Berlin hat man heutzutage keine Probleme mehr, SS-Runen-Träger mit der Wolfsangel als Helden im Kampf für unser aller Freiheit zu deklarieren.
Nun ja, o tempora o mores!
Einen Roger Waters, der während seiner Konzerttour offen US-Präsidenten mit dem Etikett “War criminal” in einem seiner Songs auf einer Riesenleinwand zeigt, hätte man in Frankfurt a. M. wiederum am liebsten gecancelt.
Herman ist rechts und nicht konservativ, wie sie als Aushängeschild des Kopp-Verlages bewiesen hat.
Der Nazi von heute flüchtet
sich in den Konservatismus
und deppert wie viele es sind,
lassen ihn damit vorbei.
@ Elfi
Zu Ihrer Fortbildung:
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177478.sprachforschung-sprache-lauter-falsche-nazis.html
Wenn sie “Neues Deutschland” als Fortbildung verstehen, haben sie mein Mitleid.
Was soll ich mit dem eingeworfenen Hirnfurz ?
Nicht alle Autos sind rot, oder was ?
Abgesehen mal von Ihrer mir missfallenden Ausdrucksweise scheinen Sie den eigentlichen Sinn des verlinkten Artikels nicht zu begreifen, obwohl das dessen Autor doch mehr als deutlich macht: Wo man ‘Nazi’ draufklebt, muss auch ‘Nazi’ drin sein. Und was ‘Nazi’ primär und in aller Konsequenz bedeutet, hat er ja deutlich und richtig definiert.
Dass es gewisse Überschneidungen zwischen ‘konservativ’ und ‘Nazitum’ gibt, ist bekannt, ebenso solche zwischen Letzterem und ‘ultranationalistisch’, was fast dasselbe ist, sofern es genozidal rassistische Gedankengänge enthält u/o befördert. Dass sich die nationalsozialistische Ideologie aus vielerlei ‘Töpfen’ eklektizistisch bedient hat, sollte ebenfalls bekannt sein, ebenso wie Görings Spruch ‘wer Jude ist, bestimme ich’. D.h., hoch-nützliche Juden wurden weiter beschäftigt, die vielen kleinen Handwerker und Händler (vor allem im Osten) und so manch Andere, auch etliche Militärs und Akademiker fielen nicht darunter, kriegswichtige Konstrukteure und Ingenieure schon eher.
Auch der Oberbegriff ‘Faschismus’ hat eine eindeutige Definition. Er fungiert als letzte Reserve des kapitalistischen Imperialismus, falls die ‘Demokratie von oben’ (im Sinne Churchills) nicht mehr zufriedenstellend funktioniert, d.h., das Volk ‘den Braten gerochen’ hat. Dann wird aus Selbstzensur auch mal schnell offene Zensur und Schlimmeres. Und das kann in jedem kapitalistisch basierten Staat mit imperialem Anspruch geschehen, egal ob er aus Wiedergutmachung früheren Unrechts oder anderweitig entstanden ist. Entscheidend ist stets die Verfasstheit seiner herrschenden Eliten und wie offen sie ihre Alleinherrschaft zu bewahren suchen oder noch bewahren können.
Und wenn man der epochalen Dummheit noch nie im Angesicht gegenüberstand: hier, bei Elfi, sehen wir die Fratze der absoluten Dummheit.
Mehr kann man dazu nicht sagen.
“Gut, …..war damals durchaus keine intellektuelle Glanznummer – das muss man schon zugeben.”
Dieser “Vorfall” ist mir nur als Hintergrundrauschen erinnerbar, ABER wenn intellektuelle Glanzleistungen der Anspruch wären, sähe es doch recht betrüblich auf allen Kanälen und für eine nicht zu unterschätzende Zahl an illustren Fachkräften aus, oder?! Hhmmmm 🧐🤔
Ich würde noch differenzieren zwischen “Rückzug anbieten” und fordern, dass andere sich zurückziehen.
Es gehört durchaus zur Demokratie, dass sich Bürgerinnen und Bürger aus der öffentlichen Debatte zurückziehen. Man denke nur an die Wahlbeteiligung. In der Schweiz gibt es auch Abstimmungen, bei denen nur eine Minderheit der Stimmberechtigten mitmacht. “Rückzug anbieten” gehört zu den Grundrechten in der Demokratie. Mitreden ist keine Pflicht, sondern ein Recht.
Totalitär wird es, wenn Minderheiten von anderen Minderheiten den Rückzug aus der öffentlichen Debatte fordern. Das mag okay sein, wenn sich die in Ungnade gefallene Minderheit eines ungebührlichen oder rechtswidrigen Verhaltens schuldig macht. Jemand aber wegen seiner Meinung oder seines Weltbildes auszugrenzen, ist totalitär. Cancel Culture ist im Wesentlichen totalitär.
Repräsentative “Demokratie” hat als allgemeine Wohlfahrt förderndes Staats-Modell völlig versagt. Vielleicht könnte ein Wahlsystem, das auch die ABWAHL von offensichtlich unfähigen oder der Lügen überführten PolitikerINNEN vorsieht die allergröbsten Schwachstellen flicken.
Ansonsten vielleicht:
()https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20232/friede-den-wutburgern/
Destruktive Misstrauensvoten haben in der Praxis versagt.
Eine Demokratie, die ein Amt nicht besetzt und damit ein Machtvakuum erzeugt kann in der Bevölkerung kein Vertrauen erzeugen.
da sind wir wieder
Deutschland ist das einzige Land, wo Mangel an politischer Befähigung den Weg zu den höchsten Ehrenämtern sichert.
Carl von Ossietzky (1889 – 1938), deutscher pazifistischer Chefredakteur der “Weltbühne”, Schriftsteller und Symbolfigur des Widerstands gegen das NS-Regime, Friedensnobelpreis 1935
tja und seither sind viele frühere Tabus doch gefallen und es ist nun auch ganz normal die Deutsche Geschichte neu zu bewerten. Was damals noch undenkbar war, ist heute absolut salonfähig. Zum Beispiel darf Deutschland jetzt wieder über Selbstverteidigung hinaus “Verantwortung übernehmen” und wieder “wehrfähig werden” od. besser gesagt, sich bis an die Zähne bewaffnen.
Heute dürfen wieder deutsche Panzer durch die Ukraine nach Osten rollen und dabei Russen töten. Es stört sich auch keiner daran, dass die Ukrainer auf die deutschen Panzer Balkenkreuze der Wehrmaht auftragen. Heute stimmt die Bundesrepublik in der UN gegen die Verurteilung der Verherrlichung des Nationalsozialismus. Wäre damals völlig undenkbar gewesen, und heute ist das Mainstream und wehe jemand stellt das in Frage. Perverserweise ist derjenige dann auch gleich der Nazi.
Es würde mich nicht wundern wenn morgen ein Hitler-Denkmal in Berlin aufgestellt wird. Und der Nazi ist dann der, der was dagegen hat.
warts mal ab. Und es wird eine Initiative von Baerbock, Habeck, VDL und Strack-Zimmermann sein nachdem die Ukraine endgültig verkakkt wurde. Und zwar einfach um aus der Ohnmacht heraus Putin zu ärgern. Wer was dagegen hat ist dann mindestens Putin-Versteher und damit automatisch ein Nazi.
1) in den Panzern sitzen Ukrainer
2) die Russen die sich dort töten lassen haben sich verirrt und sind zufällig, oder auch nicht zufällig, in ein fremdes Land eingefallen um es zu erobern.
Die Mortalitätsrate einer Invasionsarmee kann recht schnell, recht hoch werden, das ist keine Überraschung und hat überraschend wenig mit der deutschen Innenpolitik zu tun.
“Es würde mich nicht wundern wenn morgen ein Hitler-Denkmal in Berlin aufgestellt wird. Und der Nazi ist dann der, der was dagegen hat.”
Dich würde auch nicht wundern, wenn morgen ein neuer Stalin im Kreml sitzt, du würdest ihn bewundern, so wie du Kadirov und Prigoschin bewunderst.
Na und? Das macht für uns keinen Unterschied. Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Und wenn wir euch dafür bezahlen lassen, stellen werden wir diese Rechtfertigung natürlich nicht als mildernden Umstand ansehen. Eure Panzer wurden von Euch gegen Russland eingesetzt. Das ist das was für uns zählt.
In eurem Land oder was?
Auch diesen Bullshit lassen wir nicht als mildernden Umstand gelten.
Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Ihr wolltet es auf dem Schlachtfeld klären. So sei es. Beschwert euch nachher nicht.
“Ihr wolltet es auf dem Schlachtfeld klären.”
Nein mein kleiner Kriegstreiber, Putin möchte das auf dem Schlachtfeld klären, weil ihm die Gelegenheit gerade günstig erschien. Er glaubte in 18 Tagen fertig zu sein und ist es jetzt noch nicht, nach 18 Monaten und über 100.000 Toten Russen.
Für was für ein Russland kämpft ihr überhaupt. Für das, in dem ein Provinzfürst Kadirov eine Erbmonarchie etablieren kann und die Frauen ihre Rechte beim Patriarchen abliefern dürfen? Putin ist der neue Zar und der Hacker findets wunderbar.
PS: Heute ist erst Montag, gedroht wird immer nur Donnerstags, sonst verpufft die Wirkung.
“… Putin möchte das auf dem Schlachtfeld klären, weil ihm die Gelegenheit gerade günstig erschien. ”
Das es der Westen war, der die weit gediehenen Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland Februar/März 2022 verhinderte und Russland auf dem Schlachtfeld schwächen wollte, lässt sich hier nachleses:
https://zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-15-vom-26-oktober-2023.html#article_1574
Der Nicht-gewählte Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Vizepräsident der EU Kommission und Rassist Josep Borrell twitterte am 9. April 22:
This war will be won on the battlefield.
https://twitter.com/JosepBorrellF/status/1512778418445860864
Deutsche Außenministerin Annalena Baerbock: “Wir sind im Krieg mit Russland”
Naja, wie ihr wollt. Jammert nur nachher nicht wenn euch die Konsequenzen einholen.
Putin wollte das lieber diplomatisch über Minsk regeln. Ganze acht Jahre lang hat er es vergeblich mit Diplomatie versucht. Dann habt ihr eingeräumt die Minsker Verhandlungen dienten nur dazu Russland hinters Licht zu führen um Zeit zu schinden um die Ukraine für einen Krieg mit Russland aufzurüsten.
Kannst du das belegen? Natürlich nicht.
@Hacker
Die Größe der Invasionsarmee und der dilettantisch vorgetragene Vormarsch auf Kiew, genügen als Beweis.
Seitdem werden die Pläne ständig angepasst, den es gibt nichts schöneres in Russland als “im Plan” zu sein.
@Corona & Hacker
Der Krieg begann mit dem Einmarsch der russischen Invasionsarmee. Nicht mit einer Nachricht von Borrell. Friedensverhandlungen konnten nur aufgenommen werden, weil Russland bereits den Krieg begonnen hatte.
Chronologie ist nicht so eure Stärke. Aber ich helfe gerne.
Wer noch mehr über die russischen Kriegsziele erfahren will kann diese hier nachlesen:
https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/sind-habeck-pistorius-baerbock-ein/#comment-74694
Nein, das genügt nicht als Beweis, dass Putin angeblich in 18 Tagen fertig sein wollte. Dies ist eine Lüge.
Jedem selbständig denkenden Menschen ist es klar, was der misslungene Enthauptungsschlag sowie die geringe Größe der Invasionsarmee zu bedeuten hat.
Daher bist du nicht zu erreichen… mir genügen aber die Anderen.
Vermutungen anstellen kannst du natürlich, aber dann bitte auch als eine Vermutung kennzeichnen und nicht als Fakt ausgeben. Etwa so: “Ich vermute, dass Putin in 18 Tagen fertig sein wollte”. Dann hätte ich auch nix gesagt.
Aber warum eigentlich genau 18, und nicht 17 oder 19?
Sagt einer, der steif und fest behauptet, das Baltikum wurde 1940 freiwillig sowjetisch.
Genau mein Humor.
Ach ja, und Finnland hat Russland angegriffen, und noch besser: die Sowjets haben Polen 1939 gar nicht überfallen.
Wo soll ich weitermachen du Spaßvogel?
Ich hatte mich etwas anders ausgedrückt und mich dabei auf historische Fakten berufen. Wenn du magst diskutieren wir das gerne nochmal aus, aber dann ziehst du doch sowieso wieder den kürzeren und wirst wieder unsachlich wie auch schon beim letzten mal.
😂 Ohne Worte
Bitte fühl dich jetzt nicht gecancelt, erzähl ruhig deine Sicht der Dinge.
Ich will hier nicht schon wieder einen Monolog halten nur damit du dich aus der Diskussion mangels Argumente abseilst und irgendwann später schon wieder Vermutungen anstellst. Du musst dich schon beteiligen.
Kommentiere doch einmal folgende Zeugnisse in Form von historischen Aufnahmen. Wie soll man das bitte interpretieren im Rahmen deiner historischen Bildung?
Demonstranten gehen durch die Straßen von Riga und tragen Transparente mit der Aufschrift “Es lebe das sowjetische Lettland”, 1940
https://cdnn1.lt.sputniknews.com/img/1238/77/12387739_0:0:2750:2048_600x0_80_0_0_87b16311906b235be350dd415d4f36b1.jpg.webp
Kolonnen von Demonstranten mit Inschriften auf Spruchbändern: “Wir fordern die Abgeordneten auf, Sowjet-Lettland aufzubauen”, “Es lebe Sowjet-Lettland”, 1940
https://cdnn1.lt.sputniknews.com/img/1238/77/12387702_0:0:3000:1971_600x0_80_0_0_e93049cd50bf72dc8484378a42d6bb0e.jpg.webp
Demonstration in Estland 1940. “Wir fordern den Anschluss an die UdSSR”
https://barcaffe.ru/wp-content/uploads/2021/06/original-1.jpeg
Sowjetische Truppen rücken in Litauen ein. Bevölkerung jubelt. 1939
https://lt.baltnews.com/images/101999/74/1019997418.jpg
Ich könnte dich mit solchen historischen Dokumenten zuschmeißen, aber soll erstmal reichen. Kommentiere erstmal das bitte.
Ein Beitritt zur Sowjetunion findet in einer Demokratie durch Abstimmung und Wahlen und nicht durch rollende Panzer und einzelnen Meinungen statt.
Einzelne Dokumente der Zustimmung, sind KEINE Beweise für deine Behauptungen.
Die einrollenden Panzer sind auch kein Hinweis auf einen freiwilligen Anschluss.
Das geheime Zusatzprotokoll zwischen den Verbrechern Hitler und Stalin stützt auch nicht deine Sicht der Dinge.
Die russische Liebe erdrückt ihre Nachbarn, weswegen so viele ihr Heil in Bündnissen suchen. Damals wie heute.
Also die Existenz zahlreicher Aufnahmen aus dieser Zeit, welche große Menschenmassen zeigen, die Stalin-Portraits durch die Gegen trugen und von ihren politischen Vertretern den Anschluss an die Sowjetunion forderten lässt es zu mindestens nicht so abwegig erscheinen, dass es in der Bevölkerung der baltischen Länder in dieser Zeit eine breite Zustimmung für den Anschluss an Sowjetunion gab. Und anders herum die Abwesenheit der historischen Zeugnisse welche eine breite Protestbewegung dokumentierten lässt am Opfernarrativ der baltischen Länder von heute doch zu mindestens zweifeln.
Bei den Parlamentswahlen vom 14. Juli 1940 siegten die prokommunistischen Gewerkschaften der Werktätigen. Sie erhielten eine überwältigende Mehrheit der Stimmen – über 90 Prozent. Am 21. und 22. Juli verkündeten die neuen baltischen Parlamente die Gründung der estnischen, lettischen und litauischen SSR und verabschiedeten Erklärungen über den Beitritt zur UdSSR. Am 3. und 6. August 1940 traten die baltischen Republiken der Sowjetunion bei.
Fakt? Fakt!
Die Balten hatten damals reichlich eigene Kommunisten, insofern muss man sich darüber eigentlich auch nicht wundern.
Was das geheime Zusatzprotokol zum Nichtangriffs-Abkommen zwischen Sowjetunion und dem Reich angeht, von einer Okkupation der baltischen Länder war da keine Rede. Das Zusatzprotokol regelte die gegenseitigen Einflusszonen, nicht territoriale Ansprüche.
Nur haben Hitler und Stalin die Einflusszonen und ihre Eroberungen anschließend gleichgesetzt. Ein kleines Detail, dass der geschichtsvergessene Russe gerne unterschlägt.
PS: Ich bin von Wahlen mit 90% Mehrheiten begeistert, vorallem, wenn sie vor dem Beitritt/der Invasion stattfinden und nicht erst danach.
Die Anwesenheit sowjetischer Truppen auf dem Territorium der baltischen Länder war im Einvernehmen mit den damaligen Regierungen dieser Ländern abgestimmt gewesen.
Im Herbst 1939 verhandelte die sowjetische Regierung mit den Regierungen dieser Republiken über die Frage der gegenseitigen Sicherheit. Die Verhandlungen waren erfolgreich. Es wurden Verträge über gegenseitigen Beistand unterzeichnet: Am 28. September mit Estland, am 5. Oktober mit Lettland und am 10. Oktober mit Litauen.
Fakt? Fakt!
Moskau verpflichtete sich, den baltischen Staaten im Falle eines Angriffs oder der Androhung eines Angriffs durch einen europäischen Staat Beistand, einschließlich militärischer Unterstützung, zu leisten. Im Gegenzug versprachen die baltischen Staaten, der UdSSR beizustehen, wenn diese über ihr Territorium oder aus Richtung des Baltikums angegriffen wird.
Unmittelbar nach Abschluss der Verträge über die gegenseitige Sicherheit wurden Kontingente sowjetischer Truppen im Einvernehmen mit den Regierungen der baltischen Länder in das Baltikum verlegt.
Unter diesen Umständen ist es schwierig diesen Vorgang als eine Invasion zu bezeichnen. Demnach müsste man auch die Anwesenheit der amerikanischen Truppen in Deutschland als Invasion/Okkupation bezeichnen. Aber das käme dir ja nie im Leben in den Sinn.
Ja sicher war das eine Invasion der Amerikaner. Meinst du es wurde nur an der Ostfront in D gekämpft.
Kein Mensch bezweifelt, dass Amerikaner Engländer Kanadier usw, kämpfend in D eingedrungen sind. Jetzt wird es aber sehr trivial.
Grüße an den Zaren und Tschüss
Naja wenn jemand heute in Deutschland behauptet Deutschland sei von USA okkupiert, würde der wohl kaum ernst genommen werden, da die Anwesenheit der amerikanischen Truppen in Deutschland im Einvernehmen mit der Bundesregierung geschieht und von der Bundesregierung erwünscht ist. Genau die gleiche Situation war damals in den baltischen Ländern mit sowjetischen Truppen. Die Sowjetunion war für die baltischen Länder damals eine Schutzmacht und die sowjetischen Truppen waren da nicht einfach so einmarschiert. Es geschah in Folge eines Vertrags im gegenseitigen Einvernehmen. Die Baltischen Republiken wünschten sich das. Das war durchaus in ihrem Interesse gewesen. Und später übernahmen dort sowieso Kommunisten die Macht weil sie von einer großen Mehrheit der Bevölkerung gewählt wurden und gerade weil der Anschluss an Sowjetunion ein zentrales Anliegen der baltischen Kommunisten gewesen ist und dies von der Bevölkerung lautstark gefordert wurde.
Als “freiwillig” könnte man das trotzdem nicht wirklich bezeichnen. Eine wirkliche Wahl hatten sie nicht. Sie waren damals nur bedingt souverän und wehrfähig. Vor dem Hintergrund der politischen Krise in Europa und den Ausbruch des zweiten Weltkrieges mussten sie sich für eine der Seiten entscheiden um nicht zwischen den Großmächten zermalmt zu werden. Sie brauchten eine Schutzmacht und sie entschieden sich nun mal für die Sowjetunion. Diese Entscheidung war eine demokratische durch die überwältigenden Mehrheit deren eigenen Bevölkerung und kam durch Wahlsieg der kommunistischen Parteien zustande.
Freilich gab es durchaus auch eine Gegenbewegung, die mit Hitler-Deutschland sympathisierte. Aber es war nun mal nur eine überschaubare Minderheit. Hauptsächlich reiche Grundbesitz- und Vermögensbesitzer wollten verständlicherweise nicht in die Sowjetunion, da sie dann ihre Vermögenswerte und ihre Macht verlieren und sozial absteigen würden. Die hatten natürlich Alles versucht um dies zu verhindern, was ihnen aber nicht gelang, da die breite Masse bereits kommunistisch war und den Anschluss forderte.
Später, während der deutschen Okkupation kollaborierte die pro-Deutsche Minderheit natürlich mit den Deutschen. Stichwort Waldbrüder. Aus deren Perspektive wurde der Anschluss verständlicherweise eine Okkupation und Tyrannei empfunden. Als Hitlers-Handlanger ging es ihnen verständlicherweise viel besser unter der Deutschen Besatzung. Da hatten sie fast uneingeschränkte Macht und konnten schön Juden und Kommunisten vernichten soviel sie wollten. Als die Deutsche Besatzung von der Roten Armee beendet wurde, und sie wieder sowjetisch wurden, war mit dem Nazi-Paradies natürlich vorbei und es ist nur verständlich, dass die Nachfahren der Hitlerkollaborateure was danach kam als Unterdrückung empfanden. In der Sowjetunion wurden Nazis ja auch tatsächlich konsequent verfolgt und unterdrückt. Aber es ging nicht Allen Balten in der Sowjetunion schlecht. Nur den Nazis. Die Mehrheit der Balten war kommunistisch und sie waren in der Sowjetunion durchaus zufrieden. Wenn man es genau betrachtet, haben sich die baltischen Länder niemals zuvor und niemals danach so intensiv entwickelt wie während der Sowjetzeit. Noch nie wurde dort soviel gebaut wie zur Sowjetzeit. Nie stieg deren Bevölkerungszahl und Lebenserwartung so stark an wie während der Sowjetzeit.
Heute haben dort doch jedoch nicht mehr die Kommunisten das sagen. Die inszenieren sich jetzt natürlich als Opfer nicht ohne eigennütz. Sie sind schlau, sie haben feines Gespür, dass Russophobie eine gefragte Ressource im heutigen Europa geworden ist, und was sonst können sie Europa anbieten außer Russophobie? Wenn sie sich nicht als Opfer inszenierten würden sie doch überhaupt nicht beachtet werden. Das ist also einfach ein Ringen um Aufmerksamkeit und damit um europäische Gelder. Das ist Kalkül, Ihnen ging es nicht schlecht in der Sowjetunion.
Und ich sag sogar noch mehr. Wenn der Westen in der Ukraine erstmal komplett versagt hat, dann werden sie bestimmt wieder die Seiten wechseln und dann den Russen erzählen wie schlimm es ihnen in der “Brüssler Diktatur” erging. Ich könnte darauf wetten, diese Wendehälse kenne ich nur zugut.
Tja, Ottono, du solltest deine InfoQuellen mal etwas breiter aufstellen oder verstehst du die Sprache deines Herrn überm Großen Teich nicht?! Dort ist man nämlich durchaus weiter und es gibt eine Vielzahl von Analysen und Meinungen die die auch von dir vertretenen Narrative infrage stellen.
Deren wenige-Tage-Einschätzungen am Beginn der MSO (so auch dort von Militärs auf Grund der anfänglich eingesetzten Truppenstärke und Vorgehensweise genannt) beruhten allesamt auf Erfahrungen aus eigenem US-Vorgehen in vglbaren Operationen. Ein solches lag aber nicht im Interesse der RF, sonst läge die gesamte Ukraine längst in Trümmern und Kiew sähe aus wie Gaza City.
Dazu nochmal.
Keine Sorge, wenn russische Panzer in Berlin einrollen werden wir darauf achten, dass dort keine Russen sitzen. Wir setzen Tschetschenen und Buryaten rein wenn euch das lieber ist.
Immer diese Wunschträume von Winnie the Pooh, dem schrecklichen russischen Bären. Naja, bald ist ja Weihnachten, vielleicht bringt dir Rasputin etwas Nettes vorbei.
Man weiß nicht ob man lachen oder weinen soll.
Diese Diskussion durch unsachliche Kommentare abzuwürgen ist natürlich dein gutes Recht. Wenn also Alles gesagt wurde ich hab auch nichts mehr was ich hinzufügen möchte.
Was war an deinen Tschetschenen und Buryaten sachlich?
Das war ein, mit den Füßen auf den Boden stampfen, wie ein kleines Kind. Danach nehme ich mir heraus auch unsachlich zu werden.
Naja, ich folge ja nur deiner eigenen Logik, dass die Nationalität der Besatzungen eine entscheidende Rolle spielen soll. Nach dieser Logik wären ja die Russen fein raus, wenn Tschetschenen mit russischen Panzern in Berlin einrückten.
Ja richtig, die Erbmonarchie Tschetschenien ist ja unabhängig und gar kein Teil der RF. Deshalb gelten dort die Frauenrechte der RF auch nur partiell.
Sehr großzügig von der Russen den Tschetschenen die Unabhängigkeit zu schenken. Oder hattet ihr die Hosen voll?
Der Zar hat ja keinen leiblichen Nachfolger, was sagt der Flurfunk im Palast? Wer erbt die Zarenwürde?
Ich freue mich immer wieder Einblicke in das wahre Russland zu bekommen.
also Eva Herman ging es damals um Familie und Mutterschaft.
Dafür wurde sie in die rechte Ecke geschoben, weil ja auch die Nazis für Familie waren.
Ich glaube dafür würde sie auch heute noch medial hingerichtet.
Familie und Kinder kriegen ist ganz ganz bös.
Es gilt sein Geschlecht in Frage zu stellen und möglichst zu ändern.
Dadurch kann man dann auch keine Kinder kriegen.
Ich habe diese billige Gerichtsshow gegen Eva Herman seinerzeit gesehen. Kerner gerierte sich als Inquisitor und wollte die Angeklagte zu Bekenntnissen zwingen, um sich selbst darueber zu profilieren. Damals bereits C-Promi Margarete Schreinemakers wollte bewusst alles falsch verstehen und Senta Berger wollte irgendetwas tun, was “abgesprochen” war und der Komiker in der Runde war voellig fehl am Platz.
Vielleicht war Herman nostalgisch. Manch einer koennte das so sehen. Ich habe sie damals anders verstanden. Was in unserer Gesellschaft voellig verloren gegangen ist, ist die Tatsache, dass sich irgendjemand kuemmern muss, sowohl um Kinder, als auch um Kranke und oder alte Menschen. Bemerkenswert fand ich dahingehend die
Erkenntnis von Fuest, dass Kinder eben auch krank werden koennen und dass die Tagesplaene von Eltern staendig auf Kante genaeht sind. Was ich uebrigens als berufstaetige Mutter ohne familiaeren Backup voll und ganz nachvollziehen konnte.
Roberto de Lapuente schreibt:
„Wem das nicht gefällt, der soll nicht, wie Senta Berger damals, seinen Rückzug anbieten, sondern sitzen bleiben und Gegenargumente aufbringen.“
Als ich vor ca. 16 Jahren die Sendung sah, hatte ich vielmehr den Eindruck, als wenn die Berger ihre Aussagen nicht nur dahinsagte, sondern, dass es ein abgesprochenes Schauspiel war, um die Herrmann zu entlarven und daraufhin der Sendung zu verweisen.
Diese Vorgehensweise war so widerlich (auch das Schweigen der ansonsten als Quasselstrippen bekannten Mitsitzenden), dass ich (auch bei Widerspruch zu den Thesen Herrmannns) mich auf ihre Seite schlug.
Ich habe das auch so gesehen. Kerner kam mit seiner Sendung danach auf meine Blacklist. Im Grunde war er der “Vorkaempfer” fuer Lanz, der diese unmoegliche Art der Moderation noch ausgebaut hat.
Ist alles Schau. Wer darüber noch irgendwie räsoniert und darin Sinn und Werte sucht, hat auch nichts begriffen.
Schon eine Zusammensetzung Alt-Schauspielerin, Schwach-Komiker, Moderatorin, Ex-Moderatorin und Schwiegermutter-Traum als Vorschwätzer ist doch schon als die pure medial inzestuöse Freak-Schau angelegt.
Würde mich nicht wundern wenn der Verlauf der Schau schon vorher in groben Zügen so vorgesehen worden war.
Schwätzrunden sind ja sonst gemütlich angelegt: der Zuschauer wähnt sich als Gast bei einer illustren, unterhaltsamen, familiären Runde. Fernsehen soll den Demokratie-unkenntlichen Bürgern ein soziales Miteinander, eine Lagerfeuer-Romantik vermitteln. Leichte Dissonanzen werden als Unterhaltsamkeitsverstärker eingebaut.
Denn sonst würde der Bürger vielleicht gar noch merken wie er durch Ausbeutung, Technik und Medien entfremdet, vereinsamt, entmündigt und verdummt wird.
“die familiäre Erosion habe dann durch die 68er stattgefunden”
Den Satz kann man einmeisseln. 68 begann die Zerstörung aller familiären Bindungen, wurde die vaterlose Gesellschaft zum Ideal erhoben und begann die mentale Kastration der Männer. Das Ergebnis sieht man heute an all diesen dressierten Männlein, an Generationen von verhaltensgestörten Menschen die sich beim Therapeuten drängeln, an der Vielzahl der Bullshitjobs, am Kompetenzversagen. An den ersten bindungslosen Generationen die vereinsamt aufs Altenteil gehen.
68 begann aber die Erosion in allen Lebensbereichen. Es war der Beginn der Abgschaffung des Leistungsprinzips, der Etablierung der Verdummungskultur. 68 war die entscheidende Gehirnwäsche als man anfing den Deutschen ihr Deutschsein abzutrainieren. Es war der Startschuß für “Deutschland von innen ausdünnen und von außen einhegen” und der Demontage von allem was Deutschland ausmachte. Im Prinzip war 68 überall im Westen. Die Verbreitung von konstruierter Wirklichkeit und das Liebäugeln mit der zersetzenden Ideologie des Gegners. Deswegen riefen die Studenten ja auch „Ho-Ho-Ho-Chi-Minh” und gründeten Räte. Überall ging die Begeisterung für das Eigene verloren, aber nirgendwo wütete der geistige Tsunami derart zerstörerisch wie in Deutschland. Das Ergebnis sieht man heute, eine feministische Gesellschaft im Endstadium.
Bist du von den 68ern kastriert worden, Matjesstick?
Er vermisst halt die gute alte Zeit. Wo die Frauen noch am Herd standen und den Mund zu halten hatten. Der “Mann” am Stammtisch beim Herrengedeck den neuesten Schulmädchenreport rezipierte und total lustige Negerwitze machte. Dann strunzbesoffen nach Hause torkelte, um der “Alten” zu zeigen, wo der Ledergürtel hängt. Haben sie Mitleid, solche Witzfiguren wissen, dass ihre Zeit abgelaufen ist.
Sie lassen aber auch kein Klischee und Vorurteil aus.
Der echte Woody Guthrie würde sich im Grab umdrehen, müsste er diese Persiflage seiner selbst ertragen.
Mag sein. Waren sie denn erfolgreich, Mission Bahnhof Zoo? Familienstammbaum geklärt?
Ist das die familiäre Mitgift aus deinem Elternhaus?
Es lebe das gepflegte Vorurteil. Du lieber Himmel, hier wird aber nichts ausgelassen.
So weit ich zurueckdenken kann und auch aus Erzaehlungen meiner Grossmuetter erfuellt keiner der Maenner in meiner Familie die Kriterien Ihrer seltsamen Beschreibung.
Und was den Herd anbetrifft, so muss man heute wohl froh sein, wenn jemand noch ein Spiegelei zustande bringt oder ein Wuerstchen heiss machen kann. Der gestiegene Anteil an Convenience food und Fettleibigkeit in der Gesellschaft spricht fuer sich.
Nimm es endlich zur Kenntnis, dass “deutsch” und “national” nach Brüssel ausgelagert worden sind, rechte Dumpfbacke.
“Souverän” war gestern und kommt nie wieder. Was in Brüssel läuft, bestimmen die Amerikaner.
Populismus beginnt dort, wo man den Leuten nach dem Maul redet, als gebe es in eigener Sache noch etwas zu wählen und zu bestimmen.
Varoufakis bescheinigt der EU einen Totalschaden, bewirbt sich aber trotzdem fürs EU-Parlament weil er die Kohle braucht. Das ist ehrlich.
Bauer Höcke will die EU abschaffen um endlich wieder deutsch-national sein zu dürfen. Das ist idiotisch.
Auch Wagenknecht setzt auf reaktionären Dreck. Wähle ich garantiert nicht !
👏
So, so, SW und ‘rechter Dreck! Hast du jemals ein einziges Buch von ihr gelesen?! Was sie schreibt, kann nahezu jede/r verstehen.
Übrigens, wenn Frauen S.W. kritisieren oder gar nicht leiden können, habe ich immer das Gefühl, dass dabei weibliche Konkurrenz und Missgunst eine wesentliche Rolle spielt. Intelligenz plus mit zunehmendem Alter sogar steigende Attraktivität verkraftet wohl so manche ihrer Geschlechtsgenossinnen schlecht (bis nicht)… :->
Es ist immer interessant die Ergüsse von Majestyk zu lesen. Und dann Frage ich mich, wie seine Ergüsse kommentiert werde – und heute habe ich wieder gelacht.
Das war aber gar nicht ihr Punkt. Sie hat z.b. die Mutterrolle im 3. Reich kritisiert und die Reaktion darauf durch die 68er – die sich eigentlich nicht Grundweg ablehnte – als ein Problem in der (damals) aktuellen Diskussion über Familienwerte gesehen.
@ Majestyk
„die familiäre Erosion habe dann durch die 68er stattgefunden“
Sie haben vollkommen recht!
Wer wollte das bezweifeln??
Allenfalls unerfahrene und junge Nachgeborene von heute oder (vielleicht) die Protagonisten von damals; letztere aus unterschiedlichen Gründen.
Ich erinnere mich noch gut, wie sehr es damals zum “guten Ton” in bestimmten Kreisen gehörte, die eigenen Eltern – selbst wenn sie liberal waren – zu kritisieren.
Und wenn man einen Platz in einer linken WG suchte, dann hatte man gleich bessere Karten, wenn man beim Bewerbungsgespräch vom Streit und Bruch mit den eigenen Eltern erzählte …
—
Was manche 68er bis heute übrigens nicht begreifen, das ist die Tatsache, wie sehr ihr Protest und ihr Aufbegehren gleichzeitig den Interessen des modernen Kapitalismus entgegenkam.
1968 ff machte das bis dahin – verglichen mit den USA – weniger flexible, eher traditionelle und weniger durchökonomisierte Westdeutschland kompatibel mit den zeitgenössischen Verwertungsinteressen eines moderner gewordenen Kapitalismus.
Dazu bedurfte es eines Modernisierungsschubs: Abbau älterer Tugenden (z.B. Sparsamkeit, Konsumverzicht, traditionelle Sexualmoral), Förderung eines hedonistischen und materialistischen Bewusstseins, Abbau lokaler und regionaler Traditionen (z.B. im Hinblick auf die berufliche und räumliche Flexibilität sowie die Bildungsabschlüsse), Abbau der bis dahin stärkeren Eingebundenheit der Menschen in nichtökonomische Strukturen (z.B. Familie, Kirche und teils das Vereinswesen) – und eben auch die Veränderung der Frauenrolle. Statt Hausfrau und Mutter zu sein, sollte sie nun in der industrielle Reservearmee rekrutiert werden und auch als Konsumentin mehr in Erscheinung treten.
Ironie der Geschichte: Ohne es zu wollen, haben die Revoluzzer von damals daher in gewisser Weise dem in den 1980ern auftretenden Neoliberalismus den Aufstieg erleichtert.
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Die insgesamt negativen, ja destruktiven Folgen von 1968 ff sind natürlich gewaltig und vermutlich nicht mehr korrigierbar. Seitdem hat das Land angefangen, von seiner Substanz zu leben – sowohl in geistig-moralischer Hinsicht (vgl. Böckenförde-Diktum) als auch ganz real im physischen Bereich (von zu niedrigen Geburtenzahlen über die Zunahme von Bildungsversagern bis zu maroden Autobahnbrücken …)
Sehr richtig!
Das Eine war der Kampf gegen die alten Zöpfe verantwortungsloser sog Beamtenmentalität, die nicht nur bis in die Nazi-, sondern darüber hinaus in die Kaiserzeit und sogar den alten Feudalismus zurückreichten. Das Andere war das Geschilderte, die Initialzündung der Wegbereitung des neoliberalen Globalismus, der Arbeitssklaven ohne Geschichte, Tradition und sonstige nationale Besonderheiten benötigt. Eigentlich genau wie ISIS/ISIL, für deren muslimischen Fanatismus es vor dem Islam nichts gegeben haben durfte, weshalb diese Leute Geschichtsvernichtung betrieben, ebenso wie die Taliban mit der Vernichtung der Buddha-Statuen, die Aseris mit der Vernichtung armenischer Kulturdenkmäler und Friedhöfe einst in Nachitschewan und bald wohl auch in Arzach (N-Karabach), mit dem riesigen Stahlskelett-Kreuz über Stepanakert (ähnlich dem Josephskreuz im Harz) haben sie schon mal angefangen. Dies sind alles kulturvernichtende Barbaren, deren Letztere sogar noch von uns aus ökonomischen Gründen toleriert werden. Dass so etwas auch in der (Prä- und Spät-)Antike vorkam (zB in China und Ägypten), ist keine Entschuldigung – wir leben im 21.Jhdt!
Heute überlässt man die Erziehung seiner missratenen Kinder lieber anderen,denen kann man dann ja die Schuld geben wenn aus ihnen nichts wird.Tolle Zukunft.
@ Zorro:
Man lagert nicht nur die Erziehung der Kinder aus, was ja auch bedeutet sie verkorksten Bildungsplänen auszusetzen. Es gibt auch “Outsourcing” in der Haushaltsführung und bei der Betreuung der Alten. Gleichzeitig gehen die Geburten zurück, dafür importiert man Fremde, man ist zwar gegens Kükenschreddern, banalisiert aber Abtreibungen. Die Frauen sind vom Mann befreit, dafür dann vom Staat abhängig und die Nettosteuerzahler, vorrangig Männer dürfen das Ganze finanzieren. Darüberhinaus werden öffentliche Ämter nicht mehr nahc Kompetenz, sondern Zugehörigkeit zu einer unterdrückten Opfergruppe besetzt, vorrangig die Opfergruppe der Menstruationsbefähigten. Die Zahl der Einpersonenhaushalte ist sukzessive auf über 40 Prozent gestiegen. Neben der unkontrollierten Masseneinwanderung ein weiterer wichtiger Faktor für die Wohnungsnot.
Wer eine menschliche Gesellschaft schaffen will, der muß die feministische überwinden.
Woah!!
Sie können so knackig formulieren.
Richtig guter Satz:
“Wer eine menschliche Gesellschaft schaffen will, der muß die feministische überwinden.”
(Ich lese übrigens gerade das “Eva-Prinzip”.)
Die Senta Berger hat auch mal gesagt: “wenn man über 70 ist hat man keine Zukunft mehr”. Könnte man als Resignation einer Betroffenen auslegen oder als Aufforderung zum “sozialverträglichen Ableben” (Aussage eines ehemaligen Ärztelobby-Präsidenten).
Das habe ich anders in Erinnerung und sie hat es damals (2007) medial klargestellt: “Ex-NDR-Moderatorin Eva Herman (48) rechtfertigt sich: Die Buchautorin fühlt sich in der Affäre um einen Vergleich mit der Nazi-Familienpolitik gründlich missverstanden. Sie habe keineswegs die Familienpolitik der Nazis gelobt, teilte Herman am Mittwoch über ihren Anwalt mit. Vielmehr habe sie darauf hinweisen wollen, dass gesellschaftliche Werte in der 68er-Generation verloren gegangen seien – als „Gegenreaktion auf den Missbrauch durch die Nationalsozialisten“. Die Mutter eines Sohnes forderte, ihre mehrfach bekundete Ablehnung des Nationalsozialismus und ihr Engagement gegen Nazis müssten bei der Beurteilung berücksichtigt werden.”
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article1179123/Eva-Herman-rudert-jetzt-zurueck.html
Letzteres ist (beabsichtigt) völlig unter den Tisch gefallen.
Im Wortlaut war das (auch aus 2007): “Der NDR erklärte, Herman habe im Gespräch ihre in der “Bild am Sonntag” zitierte Erklärung bestätigt, wonach “Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden”.
https://www.krone.at/77868
Auch in der Wikpedia steht ihr Wortlaut aus einer Sendung: “Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde.”
Sie hat mit “auch” also eine Fortsetzung einer konservativen Familienpolitik gemeint, welche dann von den 68ern fälschlich als genuin “Nazi” ausgegeben worden ist, um diese rundweg abzulehnen und hat es ungeschickt ausgedrückt.
Das sage ich als Linker und in der DDR geborener – warum das eine Rolle spielt, dazu gleich mehr.
Ihre Äußerungen fielen in eine Zeit, wo man die Erwerbsbeteiligung von Frauen steigern wollte und daher jede Fixierung auf eine traditionelle Mutterrolle breite Ablehnung erfuhr.
Vor allem seitens eines medial linksliberalen bis linken und feministischen Milieus.
“Von Frauen” ist dabei eine Verallgemeinerung, denn die Erwerbsbeteiligung von Frauen aus der ehemaligen DDR war nicht nur hoch, sondern blieb es auch nach der Wiedervereinigung.
Genau dies wurde von Seiten konservativer Kräfte als unverständliche Erwerbsneigung der Ost-Frau kritisiert. Gehofft wurde, es werde ein konservativer “rollback” gelingen und dieser Versuch ist gescheitert.
Nicht thematisiert wurde, dass in der BRD nach dem 2 WK ein alternatives, konservatives Familien- und Frauenmodell im Gegensatz zu dem in der DDR propagiert worden ist, welches materiell auf dem Klassenkompromiss des männlichen “Alleinernäherlohns” und der Subventionierung aus den Sozialkassen (sowie auf dem Scheidungsrecht) basierte.
Natürlich ist keine Ehefrau in der Krankenkasse ihres Mannes “mitversichert”, sondern bei allen einzahlenden Mitgliedern dieser und eine Witwenrente kann es bei einer auf Umlagen basierenden Rentenversicherung nicht geben.
Das waren und sind alles Quersubventionierungen des BRD-Modells, zuzüglich einer ideologischen Positionierung der West-Frau maximal als “Zuverdienerin”, ergänzend zur ideologischen Aufwertung der Mutterrolle in einer bestimmten Form. Was wiederum einen noch heute messbaren Einfluss auf die Erwerbsneigung hat.
Nachdem die DDR als Konkurrenz nicht mehr existierte, gab es keinen Grund für den Klassenkompromiss, weiterhin wurden neoliberale Reformen eingeführt, die die männliche Rolle des “Alleinernährers der Familie” zusehends unmöglich machten.
Was es im Westen jedoch nicht gab, waren Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, denn der Charme des BRD-Modells bestand aus der Privatisierung dieser in Frauen- und Mutterhand.
Dass Privatisierung und Subventionierung (durch Männer) Hand in Hand gingen und West-Frauen dafür die CDU wählten, wurde seitens des West-Feminismus erfolgreich verdrängt.
D.h. Herman artikulierte eine konservative Sehnsucht (vor allem von Frauen in der BRD), welche die materiellen Bedingungen und historischen Gründe für die Existenz des Familien- und Frauenmodells in der BRD vor “1968” negierte. Die “Post-68er” (der BRD) taten dies ebenfalls, wähnten sich aber als “Progressive” auf der “richtigen Seite der Geschichte” und flankierten damit faktisch den neoliberalen Umbau der Gesellschaft.
Beiden politischen (West-) Flügeln war nicht bewusst, dass sie Politik, Ökonomie und Geschichte vorab aus dem “Diskurs” verdrängt hatten. Nach diesem Akt der Ignoranz blieb nur die Demonstration von überlegener “Haltung” und “Moral” und das ist – wie man sehen kann – eine Machtfrage.
“Natürlich ist keine Ehefrau in der Krankenkasse ihres Mannes „mitversichert“, sondern bei allen einzahlenden Mitgliedern dieser und eine Witwenrente kann es bei einer auf Umlagen basierenden Rentenversicherung nicht geben.”
Die “kostenlose” Mitversicherung ist ein Mythos, der aus unerfindlichem Grund am Leben erhalten wird. Die Krankenkassenbeitraege werden vom Gesamtbrutto berechnet, das die Unterhaltsverpflichtungen gegenueber dem Ehepartner mit einschliesst. So gehoert (!!!) dem kostenlos arbeitenden Ehepartner, der sich um Kinder und/oder Eltern kuemmert, 3/7 des Gehaltes. Das ist Gesetz und kann im Unterhaltsrecht nachgelesen werden. Aber davon werden auch die KK-Beitraege berechnet. Waere dem nicht so, muesste es fuer diese Unterhaltsverpflichtungen Freibetraege geben.
So gesehen zahlen auch Kinder KK-Beitraege und sogar Beitraege zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung, denn ihr Unterhalt wird vom Bereinigten Nettoeinkommen berechnet, also dem, was nach Abzug von Steuern, Sozialversicherung etc. uebrig bleibt.
Die Witwenrente ist auch voellig in Ordnung, weil eine Ehe eine Versorgungsgemeinschaft war bzw. in Teilen noch ist. Sie wird zunehmend verringert und irgendwann ganz abgeschafft, weil man die Familie als Jobwunder entdeckt hat, in der sich alles zu Jobs verwursten laesst. Kinderbetreuung, Au Pair, Babysitter, Putzfrau, Haushaltshilfen, uvm. Alles unterbezahlte “Arbeitsplaetze”, damit sich das fuer eine(n) unter dem Strich lohnt, ueberhaupt arbeiten zu gehen. Wenn man irgendwo den radikalen Kapitalismus sehen moechte, dann ist es genau dort, weshalb fuer mich der “Feminismus” die Zwillingsschwester des Kapitalismus ist. Er funktioniert nur durch Ausbeutung anderer, wo faire Loehne nicht das Thema sind.
Rubbish.
“Die Krankenkassenbeitraege werden vom Gesamtbrutto berechnet, das die Unterhaltsverpflichtungen gegenueber dem Ehepartner mit einschliesst.”
Wen du heiratest, muss die Gemeinschaft der Krankenversicherten nicht interessieren.
Du zahlst nicht ein, was ihr entnehmt.
Das prinzipielle Missverständnis: “So gehoert (!!!) dem kostenlos arbeitenden Ehepartner, der sich um Kinder und/oder Eltern kuemmert, 3/7 des Gehaltes.”
Deines Gehalts.
An welchem Punkt muss dein persönliches Arrangement irgendwen interessieren?
Deine Kinder, deine Eltern – merkst du etwas?
Bestandteil des gleichen Betrugs: “Die Witwenrente ist auch voellig in Ordnung, weil eine Ehe eine Versorgungsgemeinschaft war bzw. in Teilen noch ist.”
Es gibt in einer Rente nach dem Umlageverfahren kein Vermögen, das du zu vererben hättest.
Du hast in der Rente nichts angespart, was rechtfertigen könnte, jemanden als Gesellschaft zu subventionieren, zu dessen Fortexistenz du nichts beigetragen hast und sie hat zu ihrer genau 0 (Null) beigetragen.
Gleicher Betrug und Selbstbetrug: “So gesehen zahlen auch Kinder KK-Beitraege und sogar Beitraege zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung”.
Nein. Deine Kinder bezahlen exakt 0 (Null) ein und entnehmen nur, bis sie selber erwerbstätig sind.
“Er funktioniert nur durch Ausbeutung anderer, wo faire Loehne nicht das Thema sind.”
Du BIST der “Ausbeuter” in der BRD gewesen, denn du hast auf Kosten anderer Männer gelebt, die das System am Laufen gehalten haben.
Die Karotte für den Esel im Laufrad war, man wird als Mann dann heiraten und eine Familie gründen und von diesen Verhältnissen profitieren.
Das ganze System wird spätestens dann fragwürdig, wenn es diese Option gar nicht mehr gibt.
Sie haben leider nichts verstanden. So viel Unfug auf einem Haufen lässt sich nicht auch beantworten und schon gar nicht klären, wenn keine Basis vorhanden ist.
Manchmal hilft ein Sandsack im Keller, um den eigenen Groll zu bekämpfen.
Damit bin ich off.
Sie führen keinerlei Argumente auf um meine zu widerlegen und Ihre Argumente aus Ihrem letzten Post bestehen aus reinen Behauptungen.
Eine Behauptung ist kein Argument.
Ihr: “So gesehen zahlen auch Kinder KK-Beitraege und sogar Beitraege zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung” ist eine solche Behauptung.
Sie bezahlen keine solchen Beiträge.
Auch nicht “so gesehen”.
Es ist das Wesen des Kapitalismus, dass alles monetarisiert werden muss. Denn nur von Geldwert (Moneten) lässt sich Profit einstreichen. Eine Mutter, die ohne Geldflüsse die Kinder versorgt, Essen kocht, pflegt, ein wohnliches Heim schafft (ohja, das ist natürlich alles nazistisch, was ich da schreibe, hörthört), … bringt keine Profite für die Ausbeuter.
Auch hier sieht man wieder, dass _ALLE_ “linken” Programme, von Genderfragen, über Migrationsförderung, Interventionismus, “internationale Solidarität”, “Klimagerechtigkeit”, … bis hin zu Feminismus und “Gleichberechtigung” Kapitalismus-fördernde, Ausbeuter-unterstützende Projekte sind.
Wer es nicht kapiert sollte die Agenda des WEF lesen und mit “linken” Programmen vergleichen.
Es gibt nichts Kapitalismus-Unterstützenderes als “Linke”.
Ohne “Linke” wäre der Kapitalismus längst als lebens- und wohlfahrtsfeindlich überführt und weggefegt.
“Linke” sind es, die _JEDEN_ Fortschritt zum Besseren für die Masse, zu mehr Demokratie, zu mehr Freiheit, verhindern. “Linke” sind das Dööfste, was auf dieser Welt herumläuft.
Mit Verlaub, das ist Quatsch.
Man kann Kindererziehung vergesellschaften oder – monetär unterstützt – familiär privatisieren, bzw. genuin privatisieren.
Es sollte nicht unterschlagen werden, wie aus familiären Rollen, weibliche Berufsrollen und Quelle von Erwerbsarbeit geworden sind.
Aus der familiären Kindererziehung wurde der Kindergarten und die Kindergärtnerin, aus dem Wissen um Krankheiten von Kindern die Kinderärztin, aus der Sorge um den Haushalt die Haushälterin.
Das hat nichts mit “links” zu tun.
Auch nicht der Dosen- und Tiefkühlfraß, das “convenience food” und Essen “to go”.
Die Mikrowelle war keine linke Erfindung, die Staubsauger:in und die Waschmaschiner*in auch nicht.
Bevor Frau Rosin vom “Ende der Männer” säuselte, war Pfeifen im Walde angesagt.
Wenn man genuin “weibliche Arbeit” in einzelne Bestandteile zerlegt, wurden die sukzessive ausgelagert und “monetarisiert” und professionalisiert.
Kindererziehung oder Altenpflege – glaubst du wirklich, das wird jemals wieder in eine “traditionelle Familie” reintegriert werden?
Jede in einem auf Profit generierendem Altenheim angestellte Altenpflegerin wird dir was husten.
Der traditionelle, kleinbürgerliche Feminismus (es gibt nur diesen, es gibt keinen “linken”) wird dir – zusammen mit den Besitzern dieses Altenheims erklären – warum das Altenheim teurer werden muss: damit wir (ALLE) “weibliche Arbeit” besser “wertschätzen”.
Schaue nicht auf das traditionelle politische Koordinatensystem, frage dich einfach nur, was realistisch ist. Die gesammelte weibliche Arbeit steht gesellschaftlich im “Soll”, nicht im “Haben”. Daran ist nicht der Kapitalismus schuld, sondern es ist so.
“Das war zu einem ein unprofessioneller Umgang mit der Situation.”
Richtig, es ist völlig unprofessionell in einer Talkshow das Gespräch abzubrechen. Dafür war und ist der Moderator und sein Team verantwortlich.
“Und überdies zeigte sich die gesellschaftliche Unfähigkeit, es auszuhalten.”
Falsch, große Teile der Gesellschaft können diesen Diskurs aushalten, und fordern ihn auch ein. Natürlich haben sich nicht wenige an diesem Art zu Canceln ein Beispiel genommen, da es auch sehr bequem ist, für denjenigen der cancelt.
Nicht wenige, auch in diesem erlauchten Forum, canceln den lieben langen Tag. Wenn der Intellekt für den Diskurs nicht mehr ausreicht, wenn das Diskutieren zu mühsam wird, wird Nazi, Faschist und anderer Unsinn in die Tastatur gehackt. Damit geht man als moralischer Sieger vom Platz und muss sich nicht weiter um Sachargumente kümmern. Mission erfüllt.
Gecancelt wurde schon immer und überall, mal mehr und mal weniger. Es hat mit “Cancel Culture” einmal mehr einen neuen Namen bekommen.
“Nicht wenige, auch in diesem erlauchten Forum, canceln den lieben langen Tag. Wenn der Intellekt für den Diskurs nicht mehr ausreicht, wenn das Diskutieren zu mühsam wird, wird Nazi, Faschist und anderer Unsinn in die Tastatur gehackt. Damit geht man als moralischer Sieger vom Platz und muss sich nicht weiter um Sachargumente kümmern. Mission erfüllt.”
😂😂😂😂😂
Im Ernst, Ottono: Soll ich dir mal aufzählen, wie oft du unterbezahlter Troll Foristen mit verleumderischer und persönlicher Polemik zu canceln versuchst? Du und Diskurs – das ist wie Berlin und Eiffelturm. Wie viele Ottonos gibt es eigentlich? Seid ihr ein Team in eurer transatlantischen Trollzentrale? Oder hast du eine gespaltene Persönlichkeit? Ich kenne nur einen Ottono, und der ist so intellektuell wie meine Zahnbürste. Ich meine die alte, nicht die elektrische.
Sehe. sie ihm nach. Gestern Doppelschicht, kurze Nacht, heute dann gleich wieder Frühschicht. Da werden die Direktiven des Schichtleiters gerne durcheinandergebracht.
Biland, danke für deinen aussagekräftigen und sachlichen Beitrag zu diesem Thema, den DU der Öffentlichkeit präsentierst.
Das Ergebnis lag im Erwartbaren.
Bei Ottono scheint der Trollfirma ein Fehler unterlaufen zu sein; der war wohl für irgendeine Frisösenillustrierte vorgesehen und wurde dann hier versehentlich falsch eingeloggt. Ne andere Erklärung hab ich nicht.
Die Pointe war jetzt aber vom Allerfeinsten. Endlich wieder lustig hier!
Nun ja, Sie müssen unterscheiden zwischen Beiträgen, die gecancelt werden, und solchen, deren Diskussion sich wegen intellektueller Dürftigkeit nicht lohnt.
Wenn geantwortet wird lohnt sich die Diskussion augenscheinlich.
Wenn nicht geantwortet wird, besteht keine Möglichkeit o.g. Vokabular einzusetzen.
Von daher ist die Unterscheidung vorweggenommen.
Sie sollten lernen, zwischen Diskussion und Pöbelei zu unterscheiden.
Wenn sie “Neues Deutschland” als Fortbildung verstehen, haben sie mein Mitleid.
Was soll ich mit dem eingeworfenen Hirnfurz ?
Nicht alle Autos sind rot, oder was ?
Na, da hat sich ‘Elfi’ wohl vertan und einen früheren ‘Beitrag’ von ihr unpassend recycelt, was ihn nicht besser macht.
Auch Eva Herman hat falsch reagiert. Sie hätte sich mit Gewalt abführen lassen sollen. Sie ist aber gegangen ohne Widerstand zu leisten. Wie sollen sich denn die Bürger solidarisieren, wenn nicht mal die Betroffenen Widerstand leisten. Das gilt auch für alle Abgeordneten, die aus den Parlamenten verwiesen werden. Sie sollten sich abführen lassen und dann bei jeder Sitzung sich mit Transparenten vor die Parlamente setzen, damit die Leute überhaupt mitbekommen, was da passiert. Auch bei Entzug der Redeerlaubnis sollten die Betroffenen solange laut auf ihren Rechten bestehen, bis sie abgeführt werden.
Ich hatte eine Oma, die so ähnlich redete und bis zu ihrem Tod an den Führer glaubte. Deshalb kann ich das genau beurteilen: Was die Eva Hermann gebracht hat, war noch Original NSDAP und deshalb besonders peinlich. Auch in der Naivität und Hausbackenheit, mit der sie dies immer wieder vorgetragen hat, nicht nur bei Kerner.
Die Talkshows waren schon damals so, wie sie heute sind. Deshalb konnte Kerner nicht souveräner reagieren. Und hätte er es getan, hätte das damals wie heute niemand verstanden.
Niemand soll sich einbilden, dass durch verständnisvolle Duldung von NSDAP-Ideologie dieses Land liberaler würde. Das Gegenteil ist richtig. Jeder weiß noch, was in den Jahren nach dem Mauerfall passiert ist. Der Hitler-Wiedergänger Höcke sorgt nicht für Liberalität.
Die Öffnung des Meinungsspektrums in den Öffies – das heißt: die Wiederherstellung dessen, wofür die Öffentlich-Rechtlichen Medien einst da waren – wird nicht durch Eva Hermann erreicht.
Hitler hat die 30ger Zone zum Schutz von Kindern eingeführt,sollen wir die abschaffen?
er war auch Vegetarier, sind alle Vegetarier Nazis, die geschlachtet werden müssen?
Hitler war ein Arsch, genauso wie alle anderen Europäer, die sein rassisches Abschlachten befürwortet haben, aber sich im Nachhinein als Helden darstellen.
Hitlerdeutschland war krass, aber nicht im Vakuum, Hitlerdeutschland konnte nur gedeihen, weil ganz Europa ihn unterstützt hat, und die, die 1939. dann angepasst wären und ihn als Feind sahen, taten das nur, weil er sich herausnahm ihnen die Vormachtstellung zu nehmen.
Hitlerdeutschland könnte nur in einem ultrarassischtem, ultraantisemitischem Europa überhaupt Macht und Zuspruch erlangen.
Der Massenmord wäre ohne gigantische Mithilfe niemals möglich gewesen.
das ist keine Relativierung von Nazismus, das ist für nackte Wahrheit über den Rassen- und Judenhass der Menschen zu dieser Zeit.
in den 90gern haben wir noch Originalquellen analysiert, und mein Schock über die Hitlerverehrung weltweit ist nie abgebrochen.
Hitler war kein Einzelfall, er war der Posterboy, bis er sich gegen die anderen Posterboys in Stellung gebracht hat, denn UK und USA wollten das gleiche.
Ja sowohl Deine Großmutter als auch Hermann haben da auf Propagandaformeln der Nazis zurückgegriffen, aber beiden dürfte es im Kern um ihr Bedürfnis gegangen sein ihre Arbeit als Mutter ausfüllen zu können und dafür wertgeschätzt zu werden. Dieses Bedürfnis vieler Frauen sich um die Familie zu kümmern haben die Nazis natürlich geschickt bespielt. Das ändert aber nichts am eigentlichen Problem, daß Familie und Mutterschaft (wie Vaterschaft auch) seit Jahrzehnten untergraben werden. Von den 68ern wurde die Familie als vermeintliche Keimzelle alles Bösen ausgemacht. Die Kapitalverwertungsmaschine will natürlich aber auch wirklich alles zu Geld machen. Inklusive Familienleben. Da sind die ach so Fortschrittlichen natürlich nützliche Idioten.
Sehr guter Artikel, Herr De Lapuente!
Kerner hat sich schäbig verhalten. Auch in menschlicher Hinsicht.
Die Frage ist, ob man das wirklich noch „Cancel Culture“ nennen kann oder ob es sich nicht doch bereits um eine Steigerung handelt?!
Bei klassischer „Cancel Culture“ wird einer unerwünschten Person das Podium verweigert (z.B. Auftritt bei der Buchmesse, Vorlesung an der Hochschule),
im Falle von Herman war es mehr – nämlich die absichtliche öffentliche Vernichtung und Hinrichtung einer anders denkenden Person. Das ist noch schlimmer!
Obwohl selber im eigentlichen Sinne unpolitisch, widersprach Herman so sehr der herrschenden gesellschaftspolitischen Linie, dass sie als störende Systemantagonistin zum Abschuss bestimmt wurde. An Vergleichbares kann ich mich für die Zeit vor 1990 nicht erinnern. Das fing in den 1990ern an, vielleicht mit der Agitation gegen Botho Strauß.
—
Ergänzen möchte ich lediglich, dass die Familienpolitik des Dritten Reiches nur teilweise eine eigenständige Erfindung des Nationalsozialismus war, sondern dass es sich überwiegend um ein Wiederaufgreifen klassischer konservativer Rollenmuster handelte. Es wurde an das angeknüpft, was bis 1914 in ganz Europa(!) üblich und normal gewesen war. Das gilt insbesondere für die Geschlechterrollen.
Die Zielsetzung der NS-Familienpolitik lag im Grunde darin, alle emanzipatorischen Veränderungen und Reformen, die im Gefolge der erhöhten Berufstätigkeit von Frauen im Ersten Weltkrieg und der Revolution von 1918 in der Weimarer Republik eingetreten waren oder eingeführt worden waren, wieder rückgängig zu machen. Dazu diente etwa das Ehestandsdarlehen, das die weibliche Berufstätigkeit verringern sollte.
Neu hinzu kamen dann noch spezielle Maßnahmen zur besonderen Förderung des Kinderreichtums (z.B. Kindergeld, sog. „Mutterkreuz“) zum Zweck der Steigerung der möglichen Soldatenzahl, dann die schlimmen rassistischen Gebote, Verbote und Strafen im Gefolge der „Nürnberger Gesetze“ (rassistische Kontakt- und Eheverbote, drohende Sterilisation), einige Sonderregelungen zum Scheidungsrecht (z.B. Erleichterung der Scheidung bei Kinderlosigkeit) und u.U. die Bestrafung abweichenden Verhaltens (z.B. unordentliche Haushaltsführung, häufig wechselnde Liebschaften). Die Liste dürfte nicht vollständig sein.
Da man wohl ausschließen kann, dass sich Frau Herman auf die erwähnten speziellen Zusätze der NS-Familienpolitik (d.h. rassistische Diskriminierungen bzw. Gebote und Verbote, Kinderreichtum aus militärischen Gründen) bezog, bleibt lediglich übrig, dass sie ein traditionelles konservatives Familienbild vertrat und den Rückgang der Geburtenzahlen zulasten der herrschenden Achtundsechziger begründete und problematisierte.
—
Der bei jener Sendung von 2007 zu hörende linke Professor Wippermann bestätigte das auch, indem er gleich zu Anfang zugab, dass Hermann sich auf das „konservative Frauen- und Mütterideal“ bezieht:
„Sie möchte das konservative Frauen- und Mütterideal verteidigen, das ist ihr gutes Recht, eben die 3 Ks nämlich Kirche, Küche, Kinder.“
Anschließend führte er aus, was in der NS-Familienpolitik aber noch an zusätzlich üblen Dingen hinzukam (also die rassistische Gebote und Verbote, sonstige Diskriminierungen, Kinderreichtum aus militärischen Gründen) und kritisierte damit Hermans ungeschickte Ausdrucksweise.
Wörtlich: „… und diesen Unterschied, den haben Sie verwischt, und das war problematisch.“
Abschließend unterstellte er Herman jedoch auch noch boshaft, dass sie die frauendiskriminierende NS-Politik unterstützen würde. Damit war das Henkersbeil schon in der Luft.
https://www.welt.de/fernsehen/article1252525/Eva-Hermans-Auftritt-bei-Kerner-im-Wortlaut-1.html
—
Ich erinnere mich übrigens, dass ich ungefähr seit dieser Zeit grundsätzlich keine politischen Talkrunden im Fernsehen mehr ansehe. Der Sinn dieser Sendungen besteht ohnehin bis heute nur darin, dem Publikum anhand der Demontage einer gedanklich abweichenden Person durch die Mehrheit – aus Moderator und „politisch-korrekten“ Gästen bestehend – zu zeigen, was man sagen darf und was nicht.
Erziehungsfernsehen.
Ich stimme Ihnen zu, moechte aber noch etwas ergaenzen.
Meine Urgrosseltern vaeterlicherseits hatten 16 eigene Kinder, die ueberlebt haben und alle sehr alt wurden. Dazu haben sie noch zwei Kinder einer ihrer Toechter adoptiert (diese Geschichte allein ist schon einen Roman wert), also 18 Kinder grossgezogen. Mein Urgrossvater hat an 6 Tagen die Woche unter Tage gearbeitet und musste dazu morgens 2 Stunden zur Arbeit laufen und abends wieder zurueck. So weit mir bekannt, hatte sein Arbeitstag 12 Stunden. Hinzu kam der Bauernhof, der auch noch unterhalten werden musste. Mit Ausnahme der zwei adoptierten Kinder hatte keines der anderen Kinder eine Ausbildung, weder Jungs noch Maedchen, weil damals noch Lehrgeld gezahlt werden musste.
Mit 18 Kindern und einem Gehoeft ohne Wasch- und Spuelmaschine moechte ich die Selbstverwirklicher von heute gern mal hoeren, wie sie da noch eine “Berufstaetigkeit” ohne Ausbildung wuppen wuerden. Fuer diese Frauen damals war es fast schon ein Segen “Hausfrau” sein zu koennen. Drei Toechter der 18 Kinder entschieden sich fuer ein Leben im Kloster, was sicherlich religioes begruendet war, aber daneben auch durchaus versorgungstechnische Gruende aufwies. Ein Dach ueber dem Kopf und regelmaessiges Essen kann durchaus eine Alternative darstellen, wenn kein anderer Ernaehrer in Sicht ist.
Ich weiss auch nie, ob ich weinen oder lachen soll, wenn die “Erfolgsgeschichten” der berufstaetigen Frauen in der Kriegswirtschaft so als Selbstverwirklichung gewertet werden. Ein Job in der Munitionsfabrik gewaehrt sicherlich ein Einkommen, aber es gab auch eine Zeit nach dem Krieg. Die Feministendarstellung ist, dass die Frauen die Plaetze fuer die Maenner raeumen mussten und wieder abhaengig waren. Die Realitaet zeigte die Rueckkehr von vom Krieg traumatisierten und gebrochenen Maennern, die man irgendwo wieder unterbringen musste. Was wollte man mit denen denn sonst anstellen? Thereapieplaetze gab es nicht. Kriegswirtschaft war vorbei, statt dessen erst mal grosse Leere und wirtschaftliche Unsicherheit in einem zertruemmerten Land. Und jetzt?
Es wird so unendlich viel Unfug erzaehlt. Damals wie heute.
@ So Gesehen
Danke für Ihre freundliche Rückmeldung.
“Es wird so unendlich viel Unfug erzaehlt. Damals wie heute.”
Ja, und immer wieder und immer mehr.
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Solche Familiengeschichten wie die von Ihnen erzählte können sich heute viele überhaupt nicht mehr vorstellen. 16 Kinder ist aber wirklich sehr viel. Die arme Frau, so viele Geburten.
Insbesondere sind die meisten Leute heute völlig damit überfordert, sich klarzumachen, was es bedeutete, einen Haushalt mit Kindern ohne moderne eletrische Geräte und Auto zu führen. Das war Arbeit, viel Arbeit! Das tägliche Einkaufen, die große Wäsche in der Waschküche, das Kochen ohne Feriggerichte.
Insofern war Hausfrau zu sein eben etwas ganz anderes als heute!
Wer vor 100 Jahren nicht vermögend oder verheiratet war, der konnte sich doch im Grunde gar keinen eigenen Haushalt leisten, sondern wohnte meist zur Untermiete. Berufstätigkeit UND Hausarbeit waren bei einer 48-Stunden-Woche ja gar nicht zu schaffen.
Außerdem bin ich nach wie vor fest davon überzeugt, dass es für die meisten Kinder das Beste ist, wenn sie mit Geschwistern zu Hause mit ihrer höchstens teilzeitbeschäftigten Mutter aufwachsen. Für mich wäre es damals als Kind eine Horrorvorstellung gewesen, wenn ich täglich in den Kindergarten hätte gehen müssen.
Das passt heute natürlich nicht in die zeitgeistigen Vorstellungen, denn ebenso wie im Dritten Reich und in der DDR wird ja verstaatlichte Kollektiverziehung groß geschrieben.
Da es Frau Herman aber gerade um den intensiven Mutter-Kind-Kontakt geht und eben dieser in der NS-Zeit gar nicht gewollt wurde, belegt auch dieser Umstand, dass sie mitnichten das NS-Familienmodell vertrat.
Im NS sollte die Frau ja lediglich Kinder gebären, diese dann aber bald an die staatlichen Einrichtungen abgeben, also die HJ und den BDM. Darauf hätte ich oben genauer hinweisen müssen.
Ein konservatives Familienleben mit intensiver Erziehung durch das Elternhaus war im braunen nationalen Sozialiasmus ja ebenso wenig erwünscht wie im roten internationalen Sozialismus.
Absolut.
Ein Blick in das Machwerk der Johanna Haarer “Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind” hätte genügt, um eindeutig zu widerlegen, dass es Eva Herman um einen Lobgesang an die Nazizeit ging.
Aber das wollte man nicht. Die Meinungsmache ging in eine völlig andere Richtung. Im Grunde fing das betreute Denken damals schon an.
Hinzu kommt, dass das nachfolgend von dir erwähnte Machwerk der J.Haarer noch bis lange nach dem Krieg als Fachliteratur Müttern in der BRD empfohlen wurde.
E.Herman war eine Spätgebärende, was einiges erklären mag, denn zuvor stand ihre Karriere wohl im Mittelpunkt, was auch die vielen, mehr oder weniger kurzen Ehen erklären mag. Dann hat sie plötzlich Familie und Kinderglück entdeckt, was sie ins andere Extrem fallen ließ, was wohl der Ehe mit dem Vater des Kindes auch nicht gut bekam. Und dabei blieb es dann wohl auch. Sie hatte anscheinend versucht, diese Schwankungen rational zu begründen, was ihr offensichtlich nicht gelang.
Im Übrigen hatte ich mal die Erfahrung gemacht (nicht am eigenen Leib!), dass Förderer und Vorgesetzte solange an ihrem Protégé festhalten, wie es noch geht. Geht’s endlich nicht mehr, wird alles an möglichen Verfehlungen zusammengetragen, was zu finden ist, um ihn/sie endgültig ‘abzuschießen’.
Übrigens, meine Oma mütterlicherseits hatte auch das ‘Mutterkreuz’, trug es aber nie, weil es ihr in ihren eher bürgerlichen Kreisen (auch auf dem Land) wohl peinlich war, sich so zu outen. Vielleicht war’s aber auch, weil ihre letzte Geburt mindestens eine Dekade zurück lag oder sie mit dem Nazi-Regime nichts anfangen konnte (sie hatte einen polnischen Geburtsnamen). Ihr Gatte war ja auch nur durch seine Berufsvereinigung in der Partei, aus der er 1944 auf Grund irgendwelcher Querelen konsequenzenlos austrat.
Übrigens gab es in der Nazi-Zeit auch Frauen, auf die als Wissenschaftlerinnen oder Ingenieurinnen/Konstrukteurinnen nicht dauerhaft verzichtet werden konnte. So die mit dem Bruder des adligen Hitler-Attentäters verheiratete Flugzeugkonstrukteurin – zumindest zT jüdischer Abstammung -, die mit der ganzen Sippe nach dem Attentat verhaftet wurde, aber im Gegensatz zu ihrem Mann schon nach 2 Wochen als unabkömmlich wieder entlassen wurde. Sie hatte ihre Flugzeuge bzw deren Verbesserungen auch persönlich getestet. Vielleicht verdankte ihr Mann diesem Einsatz auch sein Leben. Gegen Kriegsende flog sie mit einem ‘Fieseler Storch’ nach Bayern, wo ihr Gatte interniert war, wurde aber von alliierten Jägern entdeckt, beschossen und dabei bzw bei der Notlandung so schwer verletzt, dass sie verstarb.
ja. solche Talkshows sollte man sich nicht antun.
Höchst ungesund, hoher Blutdruck, kurz vor dem Schlafengehen.
Nein, hier muss man Roberto De Lapuente entschieden widersprechen. Eva Herman war gewiss nicht das erste Opfer der „Cancel Culture“. Vielleicht war sie eine der ersten, bei denen dieses Phänomen einer breiteren Öffentlichkeit (wieder) bewusst geworden ist. Aber wie schon Heine zu sagen pflegte: „Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu.“ Rund zehn Jahre vor Herman ging es beispielsweise Peter Handke an den Kragen, der es gewagt hatte nach Jugoslawien zu fahren, sich ein eigenes Bild der Lage vor Ort zu machen und auch noch ein Buch darüber zu schreiben. So eine Art Patrik Baab bloß im Lyrikergewand. Salman Rushdie – immer für einen Scherz gut – nominierte ihn sogar für den „International moron of the year“. Das Ganze hat man dann vor ein paar Jahren angesichts Handkes Nobelpreisverleihung wieder aufgewärmt – Stichwort „Diktatorenkuschler“ und so. Aber im Grunde wissen „wir“ eigentlich gar nicht, wer genau das erste Opfer dieser unsäglichen Zensurpraktiken war. Zu viele kämen in Frage und die Erinnerung verläuft bei jedem von uns eben etwas anders. Und die „damnatio memoriae“ ist für Lateiner ein ganz alter Hut.
Handke und Herman hatten dabei noch vergleichsweise Glück. Es gab damals auch Leute, die ihnen zur Seite sprangen. Sie konnten ihre Gedanken noch vergleichsweise offen sagen und drucken. Heute ist der Cancel-Culture-Stadel längst verfeinert worden. Einem heutigen Handke würde sofort sein Verleger kündigen, wie unlängst bei Rammstein-Sänger Lindemann geschehen. Einen neuen für seinen „Reisebericht“ zu finden mutierte zur modernen Herkulesaufgabe. Herman dagegen würde man vermutlich gar nicht erst einladen, weil Gäste immer stärker im Vorfeld einer Sendung auf Auffälligkeiten und die richtige Haltung „gescannt“ werden. Und wer ihnen zur Seite spränge, würde mit gerichtet – Stichwort „Kontaktschuld“, Sie wissen schon. Immerhin hilft (noch) das Internet den zeitgenössischen damnatio-memoriae-Apparat zu unterlaufen.
Und natürlich könnte man nun auch über Handkes wie Hermans Positionen endlos debattieren und sie ad nauseam sezieren. Man kann es aber auch lassen. Dass die familiäre Erosion durch die 68er stattgefunden habe, ist freilich drollig. Wo bereits in Kaiserreich und NS-Staat der Zerfall der Familien beklagt wurde und die Kirchen Anfang der 1900er Jahre jammerten, dass „die“ Deutschen statt wie früher vier oder sechs nur noch zwei oder drei Kinder bekämen und die Familieneinheit zerrissen sei. Aber vielleicht meinte Herman mit ihren ominösen „68ern“ ja die von 1868. Oder 1768. Oder die 48er. Was weiß ich. Die „1968er“ jedenfalls haben weitaus weniger Spuren hinterlassen, als man gemeinhin wahrhaben will. Damals vorgeblich sozialisierte Persönlichkeiten wie die Kretschmanns, Fischers und Cohn-Bendits sind doch rasch zu Renegaten verkommen, die ihren Frieden mit dem, was sie vorgeblich bekämpfen wollten, machten. Und stattdessen lieber ihre Genossen von einst, pöse Ausländer oder – ganz klassisch – die Arbeiterschaft ins Visier nahmen. Und wer von diesen Wechselwinden es nicht auf die Throne der Politik gebracht hat, lebt heute oft zumindest im sanierten Altbau. Die Leute, die wirkliche 68er-Inhalte lebten und transportierten, findet man dagegen bestenfalls in irgendwelchen gesellschaftlichen Flora-Fauna-Habitaten. Beziehungsweise im Prähistorischen Museum – in der Dauerausstellung über „hoffnungslose Idealisten“…
Danke für diesen wunderbaren Kommentar. Ich könnte stundenlang in Ihren Texten schwelgen!
Was mir auch auffällt: Die Studiogäste und Interviewpartner werden immer mehr nach ideologischen Gesichtspunkten selektiert. Es soll in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, dass kritische Stimmen Extrempositionen sind. So werden kritische Stimmen systematisch marginalisiert und in Nischen ohne großes Publikum abgedrängt. Das ist eine perfide Strategie der Gleichschaltung.
@ Guido Biland
Danke für Ihre lieben Worten.
Anschließend an Ihre Gedanken möchte ich noch an zwei Sendungen von Markus Lanz(er) erinnern, beide schon ein paar Jahre her. Eine mit Sahra Wagenknecht (2014), die andere mit Hans-Georg Maaßen. Von beiden kann man halten, was man will, mir geht es um die Form der Debattenführung: Sowohl Wagenknecht als auch Maaßen wurden nämlich von Lanz und anderen Gästen systematisch aus mehreren Richtungen bearbeitet, um nicht zu sagen bombardiert. Das ist natürlich nichts als Perfidie, weil der Attackierte, dergestalt in die Zange genommen, kaum seine Position anbringen kann, geschweige denn richtig antworten. Obendrein wird der Eindruck vermittelt, er sei ein zwielichtiger Geselle, wenn neben dem Moderator auch noch alle anderen Gäste auf ihn losgehen. Wenn man nicht gerade ohnehin „Sieben Stühle – Eine Meinung“ praktiziert, ist dieses 5:1 oder 6:1 eine beliebte Form der Mundtotmachung. Man sucht genau den von Ihnen skizzierten Effekt zu erreichen.
Das Modell ist aber nicht nur im TV, sondern längst auch in vielen Onlineforen usus. 2012 / 2014 konnte man noch beobachten, dass viele Kommentare gegen die Linie der Redaktion von SPON, ZEIT, Standard und Co. gingen. Das dünnte sich in den Jahren danach radikal aus; wahrscheinlich auch durch den gezielten Einsatz von regierungsamtlichen Bots und Trollen. Heute wird gelöscht was das Zeug hält und plattgemacht wer ausschert. Das erste Mal massiv war das m.E. übrigens nicht in der Migrations- oder Ukrainekrise, sondern während der Finanzkrise 2007 f. zu beobachten gewesen. Wer kritisch ist, fliegt. Wenn man heute beispielsweise im Standard kommentieren will, wird man entweder gelöscht, oder nach dem Lanz(er)-Modell von „Mitforisten“ angegangen und „rot“ oder mit „Daumen nach unten“ abbewertet. Deswegen kommentiere ich da auch nicht mehr, auch wenn es mir angesichts solcher Hetzartikeln wie heute gegen die ausgewogene Palästina-Position der irischen Regierung verdammt in den Fingern juckt. Aber solche Hetzartikel haben natürlich auch ihren Zweck – aus Berlin und Wien fordert man, dass Sinn Woke noch woker wird und nach ihrer Sozial- und Gesellschaftspolitik auch ihre Außenpolitik völlig auf Systemniveau bringt. Dann dürfte sie 2025 auch in die Tithe an Rialtais einziehen…
Die Lösch-Unsitte scheint mir in den privaten MSM tatsächlich weit verbreitet zu sein, kein Wunder bei den geschaffenen bzw in Erarbeitung befindlichen Zensurgesetzen, die alle Plattformbetreiber für den Inhalt ihrer Seiten (auch Kommentare in Foren) monetär bestrafen wollen. Bei den Privaten kommt dann noch die Selbstzensur hinzu. Bei Telepolis ist dafür die vom Heise-Verlag beauftragte Moderation zuständig, was sich zunehmend bemerkbar macht. Dort gibt’s inzwischen unsäglich viele Ottonos und Pzh’en aller Kaliber, ähnlich wie bei den privaten MSM, oft ganz im Gegensatz zu Umfrageergebnissen. Bei Foren zu ÖRR-Sendungen sieht’s inzwischen aber eher so wie bei Umfragen aus. Ganz im Gegensatz zu der Strategie der jeweiligen Talkshow ist hier das Verhältnis oft umgekehrt und die Einseitigkeit der Talks wird durchaus, allerdings für das Sendeformat folgenlos, kritisiert. Die Meisten lassen sich halt kein X für ein U (bzw umgekehrt) verkaufen. Als Alibi-Gegengewicht lässt die dortige Moderation (spez bei Illner) den einoderanderen argumentlosen Hetzer durch, denn der diskreditiert sich ja selbst zur Genüge.
Die großen INet-Plattformen werden per Gesetz zunehmend dazu verpflichtet, nur Berichte sog seriöser Quellen zu verbreiten. Dabei sind Kanada und das UK wohl am weitesten und die USA haben schon eine entsprd Institution geschaffen. Deshalb auch die Hetze gegen E.Musk und sein X (Twitter). Viele Andere haben sich im Gegensatz zu X schon zu solcher Zensur verpflichtet. Rumble (Kanada/USA) hat ein solches Ansinnen (des UK, spez in Bezug auf Russell Brand) im Gegensatz zu YouTube strikt abgelehnt. Und es gibt sogar ganz gewöhnliche Firmen, die Werbung auf narrativ-kritischen Channels schalten, sogar ein Futterhersteller für Hunde und Katzen gehört zu den Sponsoren von Redacted(News) auf Rumble bzw X (auf YouTube, dort oft demonetarisiert, [teil-]zensiert oder gesperrt, neben Anderem vor allem bei Berichten zu Verfehlungen von BigPharma und seiner Lobby).
Letztens ist auch Dtschld wieder ins Blickfeld von ‘Redacted’ geraten, nämlich dank Nancy Faeser und ihrem Zensurgesetz-Ansinnen zu Antisemitismus. Danach könnten sowohl A.Einstein* (weiland in Potsdam) als auch eine in Berlin lebende israelische Philosophin wegen einiger ihrer Äußerungen zu Israel als vorgebliche Antisemiten mit Gefängnis bestraft werden.
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* Zur Erinnerung: Ihm hatte der junge jüdische Staat die Präsidentschaft angetragen, was er dankend ablehnte. Ihm schwante wohl, dass er nur als Aushängeschild für größere Akzeptanz Israels dienen sollte.
Peter Handke
“Publikumsbeschimpfung”
Sie werden kein Schauspiel sehen.
Ihre Schaulust wird nicht befriedigt werden.
Sie werden kein Spiel sehen.
Hier wird nicht gespielt werden.
Und der Vorgänger
Thomas Bernhard ein Achtundsechziger
„Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt […] Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein solches, das ununterbrochen zur Infamie und zur Geistesschwäche verurteilt ist. Das Leben Hoffnungslosigkeit, an die sich die Philosophien anlehnen, in welcher alles letzten Endes verrückt werden muss. Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das gemeine Desinteresse am Leben, wir sind in dem Prozess der Natur der Größenwahn-Sinn der Zukunft.“
Danke Altlandrebell, für den Hinweis!
@ Tanz der Teufel
Gern geschehen!
@Altlandrebell
“Wo bereits in Kaiserreich und NS-Staat der Zerfall der Familien beklagt wurde und die Kirchen Anfang der 1900er Jahre jammerten, dass „die“ Deutschen statt wie früher vier oder sechs nur noch zwei oder drei Kinder bekämen und die Familieneinheit zerrissen sei.”
Totaler Quatsch.
Im NS-Staat wurde die Rolle der Mutter verherrlicht, die möglichst ohne den Vater existieren sollte, dem bedacht war, auf dem Schlachtfeld zu sterben. Die Söhne wurden dementsprechend funktionalisiert, ihrem Vater zu folgen. Die Verherrlichung der Mutterrolle und des Mutterkreuzes erfolgte logisch, wenn man die Verluste an Männern auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs in Betracht zieht.
Du siehst und ziehst völlig falsche Parallelen.
Demographisch geht es auch nicht seit 1945 abwärts, sondern seit 1966.
1972 überstieg die Anzahl der jährlichen Toten der der Geburten.
Mit dem Jahrgang 1975 hatte sich die Zahl der Geburten in der BRD seit den geburtenstarken Jahrgängen Pi mal Daumen halbiert – das folgte nicht irgendeiner Kirche oder Nazi-Ideologie, sondern der ersten weltweiten (kapitalistischen) Wirtschaftskrise seit dem 2 WK. Dass die Pille tatsächlich einen Effekt hatte, sieht man an der zeitgleichen Absinken der Geburtenrate in der DDR. Welche durch sozialpolitische Maßnahmen (ganz erstaunlich) konterkariert werden konnten.
Du verbreitest eine Ideologie der West-Linken.
Ich habe nichts gegen diese Ideologie, ich wehre mich nur dagegen, dass diese Ideologie für irgendwen außerhalb deines Dunstkreises und deiner Erfahrung eine Bedeutung haben sollte,
@ crumar
Zunächst: Entschuldigen Sie, aber stehlen wir öfters zusammen Pferde oder warum duzen Sie mich?
Dann: Habe ich irgendwo geschrieben, dass es demografisch in Deutschland seit 1945 abwärts ginge? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass der Diskurs über die (angebliche oder tatsächliche) familiäre Erosion weitaus älter ist als es die handelsübliche Beschränkung auf die sogenannten 68er suggeriert. Ich halte den Einfluss, der diesen zugeschrieben wird, schlicht für komplett überschätzt. Damit widerspreche ich einigen hier, mag sein. Die Zerfallsprozesse haben für mich aber systemische Ursachen, einen Teil davon rissen Sie selbst an. Die „68er“ sind davon allenfalls ein Symptom, sicherlich jedoch nicht deren Auslöser. Den gab es viel früher.
Der Pillenknick ist mir bewusst, nur begann der Rückgang der Geburtenrate in Deutschland bereits weitaus früher. Und wurde bereits weitaus früher beklagt. Beispielsweise durch die von mir erwähnten Kirchen Anfang des 20. Jahrhunderts. Oder von der weltliche Obrigkeit. Die Einwohnerzahl des Kaiserreichs wuchs damals „nur“ noch um ca. 750 000 Leute pro Jahr (nageln Sie mich nicht auf die genaue Zahl fest). Die des Russischen Reichs dagegen um weitaus mehr. Man fürchtete ins „demografische Hintertreffen“ zu geraten, gerade von Seiten der Armeeführung. Und auch zu jener Zeit wurde bereits die Erosion der Familien und die „Verlotterung“ der Gesellschaft im Diskurs angeführt. Dokumente hierzu finden sich sicherlich mit drei Clicks im Internet, bin heute Abend zu faul sie zusammenzusuchen.
Ihre Skizzierung der Rolle der Mutter (und der Familie) im NS-Staat erscheint mir im Übrigen verkürzt. Die damalige Politik hatte zahlreiche Stoßrichtungen. Eine bestand im Kampf gegen die als „pervers“ erachteten Sexualitäts- und Partnerschaftsmodelle wie sie gerade im „Goldenen Jahrfünft“ der Weimarer Republik aufgekommen zu sein schienen. Diese wurden als „dekadent“ und „widernatürlich“ beschrieben und bekämpft (Sündenpfuhl Berlin), gerade weil man sie als Gefahr für die Demografie Reiches sowie die öffentliche Hygiene erachtete. Ihnen stellte man ein „klassisches Familienmodell“ entgegen. In der erbgesunden, sauberen, deutschen Familie hatte die Frau insb. die Funktion der Hausfrau und Mutter, der Mann war indes gewiss nicht weg, sondern als kontrollierendes und strafendes Oberhaupt vorgesehen. Wie soll er auch aus der Ferne den Rohrstock schwenken? Daneben wurden gezielt Anreize und Belohnungen für kinderreiche Familien geschaffen sowie zur frühen Abtretung der Kinder (egal welchen Geschlechts) an die Institutionen des Regimes. Aber wenn die Fertilitätsrate in den 30ern so proper war – warum brauchte es dann noch mehr Anreize? Dass die Nazis im Übrigen nicht frei von Widersprüchen waren und beispielsweise „Sündenpfuhle“ auch unter ihnen munter weiterexistierten, ja sich sogar ausbreiteten (BDM = Bald deutsche Mutter) ist ein alter Hut.
Aber gut, das sind in der Tat nur meine Positionen. Wenn Sie’s anders sehen, nehme ich Ihnen das nicht krumm. Reibung belebt das Geschäft. In diesem Forum gelten allerdings unterschiedliche Meinungen explizit als erwünscht. Darum als Vorschlag: Wenn Sie meine „Ideologie“ so stört, scrollen Sie doch einfach weiter oder gehen’s wie meine kaviarlinken Kritiker in einen passenden Safespace…
PS: Ich habe mit „West-Linken“ nichts am Hut. Danke aber, dass Sie mich als solchen einsortieren. In einem anderen Forum wurde ich unlängst als „typisch rechter Ossi“ bezeichnet. Somit hebt sich das ja dann gegenseitig auf.
Du hast das schon gut und richtig dargestellt. Allerdings haben die Nazis auch durchaus “disruptiv” auf die traditionellen konservativen Werte hin gewirkt. Konservative Kritiker beklagten die “Vermassung” und nicht nur den Kollektivismus, sondern auch die relativ lockeren Sexualsitten in den Nazi-Massenorganisationen, etwa in BdM und DAF. Systematische Repression gegen Homosexuelle gab es auch erst nach dem “Röhmputsch” von Herbst 1934 an. Manches an der konservativen Kritik am NS-Staat ähnelt Hermans Gejammer.
P.S. Ich hoffe, das Du geht in Ordnung, auch wenn ich derzeit keinen Bedarf für Pferde habe 🙂
@aquadraht
Da haben Sie natürlich recht. Danke für Ihre Ergänzungen.
Duzen werde ich Sie jedoch nicht werter @aquadraht, dazu kenne ich Sie persönlich schlicht zu wenig. Vielleicht begegnen wir uns aber mal wieder bei MoA, dort benutzen natürlich alle das “you”. Oder “Overton” macht mal ein Usertreffen (könnte b für seine barflies auch mal (wieder) machen, hat er soweit ich weiß mal in den 00er Jahren)…
“Aber wenn die Fertilitätsrate in den 30ern so proper war – warum brauchte es dann noch mehr Anreize?”
Weil das Ende des letzten Weltkriegs 1933 lediglich 15 Jahre her war und die globale Wirtschaftskrise 4 Jahre.
Beide hatten demographische Auswirkungen auf die Zahl und Zusammensetzung der Bevölkerung.
Wenn man Krieg will, dann braucht man Menschenmaterial und das hat ein Geschlecht.
“Daneben wurden gezielt Anreize und Belohnungen für kinderreiche Familien geschaffen sowie zur frühen Abtretung der Kinder (egal welchen Geschlechts) an die Institutionen des Regimes.”
In Armeen kämpfen Männer nicht nur aus physischen Gründen, sondern Frauen sind das reproduktive Nadelöhr einer Gesellschaft.
Was zwangsläufig auf unterschiedliche Verwendungen der Geschlechter in einer Gesellschaft hinausläuft und aus diesem Grund sieht man auf Schlachtfeldern auch wenige Frauen.
Das zum Verschleiß vorgesehene Menschenmaterial für einen Krieg ist männlich.
und 16 jahre später wird aus abgesicherter distanz und mit einer sehr weit nach rechts gerückten gesellschaft im rücken das unsägliche, aus dem nationalasozialismus entlehnte, gestammel einer eva herrmann, einfach umgedichtet in guten alten deutschen soliden harmlosen, sie wissen schon der von dem man später dann nichts gewusst hat und ahnen konnte, konservatismus, während die anzahl von gewalttaten gegen juden steigen und steigen und sich der doitsche staat gleichzeitig reinwäscht an den israelis und der overton einstimmt in den rechten chor der von der demokratie opfer- und geschädigten. denn nichts anderes ist passiert damals in der sendeanstalt mit hausrecht, als das nunmal, ganz dem besitztum und rechten rechtssystem treu verschriebenen entsprechend, hausrecht ausgeübt wurde. das anzuerkennen fällt jedem rechten naturgemäß schwer, wenn er sich unterdrückt und gedemütigt von dunklen mächten fühlt…
leider war es “nur” senta berger, die da als einzige rückgrat bewies, alle anderen gäste waren das was man wohl eine guten deutschen nennen kann udn kerner sah seine stunde gekommen für eine weitere charaktermaske und einen karriereschub.
nicht auszudenken, wenn da ein goreng säße, der die entfernung eines linken einforderte und auch durchsetzen ließe. es raste alles vor begeisterung? nie im leben, es wäre genauso wie damals bei kerner, einer regt sich auf, nämlich der nazi, der rest hält das maul und in den jahren darauf würde das gutnationalmenschliche bürgertum darum diskutieren, wie man doch das land vor solchen linken lumpenhunden schützen müsse, neue gesetze müssten her, schärfere, und am besten einsperren und so…
Findest du das nicht etwas extrem und am Anliegen des Artikels vorbei?! Wie willst du mit einem (linken) Ausschließlichkeitsanspruch Verbündete finden? Die ‘woke’ Blase ist doch viel zu klein und schwach dafür und außerdem weitgehend unbeliebt. Die (Ultra-)Rechten wissen das und dass sie sich ggf über Bündnisse in Regierungen einschleichen müssen, wobei ihre eigentlichen Ziele auch mal warten können bis sie genug bewaffnete Macht angesammelt haben. Das zeigen sowohl 1933 im DR als auch 2014 in der Ukraine. Irgendwann kann dann evtl sogar ganz auf Wahlen verzichtet werden.
Oder nehmen wir mal Dr D.Dehm, dem man ebenso wie S.Wagenknecht Rechtsoffenheit vorgeworfen hat. Er hatte das auf ‘MOATS auf Deutsch’* thematisiert und in Analogie zu FJS berühmten Worten gesagt, “wohin soll ich denn sonst offen sein, denn links von mir ist nur noch die Zementwand”. Sowas nennt sich auch Dialogbereitschaft, ein Muss in Demokratien. Denk mal drüber nach!
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* ‘Mother of all Talkshows’ von und mit George Galloway (auf Englisch)
Ein Artikel über ein geschehen von 2007, aber diese Situation wird doch beständig beibehalten bis zum heutigen Tag!
Nur die ‘cancel’Kultur hat sich bis heute um einiges verschärft.
Die Leute reden und schreiben gerne über andere Personen, aber sehr selten über die politischen Konsequenzen.
Heute hat diese ‘Bananenrepublik’ eine Ampel und jede ideologische Partei verrät ihre eigene Ideologie in der aktuellen Lage.
Selbst der Pfälzer Saumagen gestand nach etlichen Jahren ein, das ‘ER’ den Euro gegen den Willen des Volkes einführte. ER als CDU hat eine diktatorische Entscheidung getroffen und alle hielten das Maul.
Was diese oben skizzierte Eva Hermann -Geschichte angeht: klar, auch ich bin zu 100 Prozent der Ansicht, dass jeder, der bzw. die die traditionelle (?) Mutterrolle innehaben möchte, das auch tun sollte. Es gibt nichts, aber auch garnichts dagegen zu sagen. Im Gegenteil. Aber: wo zum Teufel geht das noch? Der damit zwangsläufig erforderliche Alleinernährer muss schon ordentlich Kohle mit nach Hause bringen, damit das funktioniert. Und diese Erfordernis steigt natürlich mit jedem weiteren Kind. Und ich verstehe bis heute nicht, warum Menschen Kinder in die Welt setzen, um sie dann möglichst frühzeitig in irgendwelche Kitas oder sonst was abzugeben. Aber: welchen Alleinernährer braucht es Stand heute, um ein gutes Leben für gleich mindestens drei Personen zu gewährleisten, zu ermöglichen?! Da kommt der sogenannte Durchschnittsverdiener doch schon arg in die Bredouille. Kurzum: dieses Modell funktioniert in der Regel heute nicht mehr. Ein im weitesten Sinne korrellierendes Thema, nämlich warum Menschen, und manche unbedingt und um jeden Preis, Kinder haben wollen, möchte ich hier vernachlässigen.
Soweit der “konservative” Part.
Frage: gibt es Grenzen der “Liberalität” , der Toleranz, des Aushalten-Müssens??? Wenn ja, wo sind die?
Führt nicht das Aushalten zu den Katastrophen, denen wir längst ausgesetzt sind?
Was passiert, wenn wir Kiesewetter, Strack-Zimmermann, Melnyk, Pistorius, Netanjahu und Co. , Selenskyj und Co., den Zeitenwende-Predigern, den unzähligen der Propaganda (und der Kohle) erlegenen “Experten” in Sachen Krieg, Verarschung und Menschenverachtung, den “Intellektuellen”, die in Talkshows proklamieren, dass der Russe als solcher ein im schlimmsten Stile gewalttätiger, ja von den Genen her bereits, als gewaltaffiner Barbar veranlagt ist (weiß nicht mehr wie der .Typ hieß; war jedenfalls bei Lanz), den Journalisten, Redakteuren, Berichterstattern, Medienschaffenden, die längst Kriegsverbrechen nur dann als solche benennen, wenn sie in ihr Weltbild passen, all das und noch viel mehr, viel viel mehr, soll ich tolerieren, aushalten? Mal ganz abgesehen davon, was man an Weltbildern in div. Foren präsentiert bekommt? Gibt es Grenzen? Und was ist dann???? Zum Glück kenne ich meine eigenen.
PS: Russischer Hacker hat sicher übertrieben. Einen Punkt hat er dennoch gemacht.
Barbarische Grüße, k.
Wenn man auf der Titanic reist, kann man eigentlich nur noch die Zigarre, den Brandy und das Orchester geniessen.
Feuilleton;
Gähn
Und die beiden Opfertrolle Majestyk und Ottono erzeugen wieder mal Mitleid durch Fremdscham!
… ein Fremder unter uns …
Zum Thema passt auch ein Rückblick auf Alexis de Tocqueville, einen französischen Intellektuellen des 19. Jahrhunderts. Bereits 1831 warnte er nach den Eindrücken seiner Amerikareise davor, dass Demokratien Züge eines totalitären Systems annehmen können und dass dann eine Tyrannei der Mehrheit einträte.
Wörtlich:
„In den demokratischen Republiken geht die Tyrannei anders [als in Despotien] zu Werk; sie geht unmittelbar auf den Geist los. Der Machthaber sagt hier nicht mehr: ‘Du denkst wie ich, oder Du stirbst’; er sagt: ‘Du hast die Freiheit, nicht zu denken wie ich (…), aber von dem Tag an bist Du ein Fremder unter uns. Du wirst Dein Bürgerrecht behalten, aber es wird Dir nichts mehr nützen ( …) Du wirst unter Menschen wohnen, aber Deine Rechte auf menschlichen Umgang verlieren. Wenn Du Dich einem unter Deinesgleichen nähern willst, so wird er Dich fliehen wie einen Aussätzigen; sogar wer an Deine Unschuld glaubt, wird Dich verlassen, sonst meidet man auch ihn. Gehe hin in Frieden, ich lasse Dir das Leben, aber es ist schlimmer als der Tod.“
aus: https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_charles_alexis_henri_clerel_de_tocqueville_1385.html
Ein erstaunlicher Klarblick!
Ja, ein sicheres Leben gibt es nur im Rudel, darum sollte man besser mit den Wölfen heulen …
@ Guido Biland
Ja, aber das schafft und will nicht jeder. Die große Mehrheit will die Sicherheit in der Herde.
Übrigens sind die Wölfe in ihrem Rudel auch nicht wirklich frei, denn sie müssen ja der Beute und dem Leitwolf folgen.
Oder kommt, was Sie meinen, vielleicht dem “Waldgang” nahe?
Ich denke da eher an eine Affenhorde. Aber was wird aus den Vertrauten des Alfamännchens, wenn sich eine Mehrheit findet, die es vertreibt. Oder falls eine feindliche Horde stärker ist und alle auseinanderjagt, gar tötet, wo bleibt da die Sicherheit in der Horde?
Die Maya hatten ähnlich wie die antiken Griechen eine Reihe von Stadtstaaten, wobei sich kleinere bestimmten größeren anschlossen. Diese haben dann ständig Kriege in wechselnden Bündnissen gegeneinander geführt. Wurde eine feindliche Stadt erobert, hat man deren Fürsten und alle seine Hofschranzen und Speichellecker den Göttern geopfert. Das konnte jederzeit passieren, denn die Zeiten waren hart.
Vielleicht sollte man ja auch die Idee eines SF-Autors aufgreifen und in die Amtskette eines Präsidenten eine extern gesteuerte Sprengladung oder Giftspritze integrieren. Sinken die täglichen Zustimmungswerte seiner Politik unter einen bestimmten %-Satz wird die Ladung automatisch aktiviert. Das wäre quasi eine modernisierte Form einer alten irisch-keltischen Sitte: der Stammesführer bzw -könig war für die Verbindung mit den Göttern und deren Zufriedenheit verantwortlich. Erregte er deren Missfallen, erkennbar daran, dass es dem Stamm schlecht erging, wurde er geopfert und ein neuer König gewählt. (Nach regulärem Ablauf seiner Amtszeit passierte das ebenfalls, zu seiner Belohnung und als ständiger Botschafter bei den Göttern. Gleichzeitig wurde so Platz für neue Ideen geschaffen.)
Also warnte er nach der Reise, vor den kontinentalen Europäer?
Diese ‘Jungs’ mit straffen Format?
Herr Wirth, sie fragten mich nach dem WIR und der Rest vom Kommentar, war eher einem jugendlichen pubertären Junge geschuldet, wie erbärmlich…
Sie sind anscheinend ‘gut gebildet’ und ‘gut belesen’!
Welches deutsche Angeln und Sachsen oder Frankenreich oder allemanische etcppff .. möchten Sie hervorheben?
Vor ein paar Wochen hatte ich einen Link eingestellt, zur deutschen Sprache und die Verknüpfungen in der Geopolitik. Wie üblich interessiert sich der ‘Deutsche’, nur um seine persönliche Empfindung.
Meine Analyse geht dahin, daß D wieder zu seiner ‘realen’ Grösse finden wird, weil alles ein “Spiel” der Emotionen ist.
Nur was hat dieses “Spiel” mit Ideologien zu tun?
Ideologien sind dazu da, um dieses Spiel zu ermöglichen, nichts anderes.
Jetzt komme ich zurück zu der Frage nach dem WIR.
Solange Idioten sich diesem ideologischen Dreck hinbegeben, solange wird die Welt simuliert.
Hallo PRO1
Ich danke für Ihre freundliche Antwort.
Sie sind mir hier schon mehrfach aufgefallen als jemand, der offenbar interessante Gedanken hat, die ungewöhnlich sind und teils quer liegen. Leider muss ich Ihnen gestehen, dass es mir nicht unbedingt leicht fällt, Ihre sehr konzentrierten und manchmal auch nur andeutungsweisen Formulierungen ganz zu verstehen. Deshalb habe ich auf Sie bisher auch erst kaum geantwortet.
So staune ich z.B. jetzt auch wieder über diesen Satz:
“Meine Analyse geht dahin, daß D wieder zu seiner ‚realen‘ Grösse finden wird, weil alles ein „Spiel“ der Emotionen ist.”
Es wäre schön, wenn Sie das genauer ausführen könnten.
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Allgemein schöner Satz:
“Solange Idioten sich diesem ideologischen Dreck hinbegeben, solange wird die Welt simuliert.”
Das hört sich fast so an, als ob sie meditieren?!
Grüße
Ich weiß weder was genau in dieser Talkshow passiert ist noch was Hermann sonst von sich gegeben hat.
Sollten Hermanns Ansichten tatsächlich soweit rechts gewesen sein, daß sie Berühungspunkte mit der NS-Ideologie hatten, dann lädt man die Frau nicht ein oder setzt Gäste in die Talkshow, die ihr argumentativ Kontra bieten und über diese Berühungspunkte aufklären können. Und mit Aufklärung meine ich Information zum Thema und keine moralisches Empörung, denn sonst bräuchte man sie ja nicht einladen.
Hier das Buch …
https://www.amazon.de/Das-Eva-Prinzip-eine-neue-Weiblichkeit/dp/3866121059
… und hier die Sendung …
https://duckduckgo.com/?hps=1&q=eva+herman+2007&atb=v332-1&iax=videos&ia=videos&iai=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DGcoLK7JJif8
“Ich weiß weder was genau in dieser Talkshow passiert ist noch was Hermann sonst von sich gegeben hat.”
Solche Typen wie @arte liebe ich: von nichts eine Ahnung, keine Zeit für Information, aber alle Zeit, irgendeinen null-Buchstabenbrei abzusondern.
Schweigen bzw. nicht schreiben wäre in einem solchen Fall der Königsweg gewesen.
der Trend ist ja inzwischen usus, alles was nicht passt ist ‘nazi’, oder ‘fascho’ und neue Begrifflichkeiten, wie ‘faschokommunistisch’ sind deeer Renner, Inhalte und Hintergründe interessieren eh kein ‘Schwein’, da reibt man sich die Augen und fragt sich mitunter, in welchen Film man da geraten ist! Ob man Frau Herman und deren Ansichten nun mag oder nicht, was mich erschreckt, ist die Unwilligkeit sich mit Inhalten auseinander zu setzen, stattdessen lieber zu diskreditieren, zu framen und der Hexenjagd nachzugehen! Haupsache, man hat wieder eine Sau gefunden, die man durchs Dorf treiben kann! Einfach nur armselig, der bigotte Haufen!
Cancel Culture ist eigentlich der Normalzustand. Wie soll sich feudale Herrschaft halten, wenn der Pöbel dem König widersprechen darf? Der Hofnarr durfte dies, aber nie dort wo es wirklich weh tat. Es gab Zeiten, da war es gefährlich öffentlich zu bekunden, daß die Erde die Sonne umkreist.
Was Cancel Cutlure ziemlich verdrängt hat war die Aufklärung und die Säkularisierung, sowie all die anderen Errungenschaften der Moderne, Wissenschaftsfreiheit, freie Meinungsäußerung, Gewaltenteilung, demokratische Teilhabe. oder das Prinzip Nation als Verbindung von Volk uns Staat, statt Staat als Herrschaftsbesitz. All das was heute gerne als “Wertewesten” verspottet wird. Als könnten Werte und Errungenschaften etwas dafür, daß sie mit Füßen getreten werden und kurz davor stehen wieder abgeschafft zu werden.
Und deswegen wundert es auch nicht, daß Cancel Culture genauso Hochkonjunktur hat wie Gedankenspiele zur Einschränkung von Bewegungsfreiheit oder Besitzlosigkeit als Mittel zum Erreichen der Glückseligkeit.
Wer nicht mehr frei reden darf, kann irgendwann auch nicht mehr frei denken und protestieren und sich effektiv wehren kann Mensch sich auch nicht, wenn jedes normale menschliche Verhalten und jede abweichende Sichtweise als abnorm klassifiziert wird.
Guten Vormittag, Majestyk,
Ich sehe es ähnlich wie Sie. Trotzdem noch ein paar Anmerkungen zur “Cancel Culture”.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es Cancel Culture immer schon in dem heutigen Maße gegeben hat. So ist etwa überliefert, dass die Meinungsfreiheit im Wilhelminischen Deutschland – von den zeitweiligen Einschränkungen durch die Sozialistengesetze (1878 – 90) abgesehen – gar nicht mal so gering war. In Großbritannien konnte man schon vor 100 oder 150 Jahren ebenfalls eine ganze Menge sagen, auch wenn´s nicht viel verändert hat.
In den alten Monarchien war die Macht der Regierung ja lange Zeit so gefestigt, dass das Denken und Meinen einzelner Untertanen gar keine große Rolle spielte. Einzelne Denker hatten aus Sicht der Mächtigen sozusagen Narrenfreiheit. So konnten ja auch im vorrevolutionären Frankreich die Denker der Aufklärung ungehindert veröffentlichen. Das änderte sich natürlich nach der Französischen Revolution mit der Festigung einer staatlichen Geheimpolizei, die besonders in Russland, aber auch im deutschen Raum oppositionelle Bestrebungen zu unterbinden suchte. Da fallen mir etwa die Maßnahmen gegen Heinrich Heine oder die “Göttinger Sieben” (kritische Professoren) ein.
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Für mich hat die starke Zunahme dieses Übels in der Gegenwart viel damit zu tun, dass die Anähnelung der politischen Parteien nach 1990 immer mehr zugenommen hat, bis es heute schließlich soweit gekommen ist, dass ihre Unterschiede im Weltbild zu vernachlässigen sind. So ist ein Einheitslager entstanden.
So gesehen gab es im Westen vor 1990 die “Cancel Culture” nicht bloß wegen der noch nicht beendeten Moderne und den Nachwirkungen der Aufklärung viel weniger als heute, sondern eben auch deshalb, weil sich die damaligen politischen Lager – CDU/CSU nebst FDP, SPD, Grüne – wirklich erheblich unterschieden. Gleichzeitig waren diese Lager aber so stark, so vernetzt und einflussreich, dass es völlig abwegig gewesen wäre, ihre Gedanken zu verbieten. Daher war es im Westdeutschland der 1970er und 1980er Jahre normal, dass sehr unterschiedliche Auffassungen nebeneinander bestanden. Gewiss wurden die Gedanke des anderen Lagers auch bekämpft, doch war ein Unsichtbarmachen, ein Unhörbarmachen unmöglich.
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Nun canceln die politischen Lager allerdings nicht gleichermaßen … Einen Vorläufer der heutigen Cancel Culture – wenn auch in einem etwas kleineren gesellschaftlichen Bereich – finden wir bei den Versuchen der 68er-Studenten, ihnen missliebige Meinungen an der Hochschule zu unterbinden. Da wurden dann Vorlesungen gestört, Seminare gesprengt und Professor Ernst Nolte wurde ja sogar das Auto angezündet.
Das Auffällige ist nun nicht bloß, dass diese “Unternehmungen” mal wieder von der linken Seite ausgingen, sondern, dass die intoleranten Protagonisten von damals es ja heute bis in höchste Staatsämter geschafft haben. Wie viel Sinneswandel kann man unterstellen?
Wenn wir in der Geschichte weiter zurückgehen, dann begegnen wir der intoleranten Cancel Culture im deutschen Raum besonders in der frühen DDR-Zeit (in der mittleren und späteren DDR war das Canceln wegen der erfolgreichen Etablierung der Diktatur gar nicht mehr nötig, von gewissen Ausnahmen abgesehen) und am Anfang der NS-Zeit. Wie in der DDR war in den späteren Jahren des Dritten Reiches wegen der Festigung der Unterdrückung ein Canceln nicht mehr nötig bzw. wurde auf andere Weise gehandhabt.
Man muss wohl schon ziemlich voreingenommen und parteilich sein, wenn man nicht wahrnimmt, dass so etwas wie Cancel Culture eher von jenen politischen Lagern ausgeht, dass sich politischen Utopien verschrieben haben.
In traditionellen und nichtutopischen Gesellschaften und Regimen findet man zwar die Methode des Verbietens bzw. gewaltsamen Vorgehens gegen ernsthaftere(!) politische Konkurrenten, doch gleichzeitig eine viel größere Toleranz gegenüber sonstigen Meinungen.
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Wenn wir nun zum Schluss den Blick wieder auf unsere Gegenwart richten, so erkennen wir, dass die heutige Cancel Culture sich aus zwei Quellen speist:
– die Herausbildung einer Art von Parteienkartell,
– das Vorherrschen utopisch-sozialistischer politischer Ansichten.
Guten Tag Herr Wirth,
alles richtig, aber behaupte ich denn was anderes?
Als ich Mitte der 80er das erste Mal in London war sah ich einen prokommunistischen Redner, der zum Sturz der Monarchie aufrief. Ich habe damals zwar noch nicht alles verstanden, aber mich verwunderte es angesichts der damaligen Zeit. Da stand zwar auch ein (damals noch unbewaffneter) Bobby rum der schaute, daß alles in ruhigen Bahnen blieb, aber kein Mensch hat den Mann an seiner Rede gehindert. Hat mich damals schwer beeindruckt.
Natürlich gab es auch im Königreich zuweilen Repressionen, gab es auch in den USA Überwachungen des politischen Gegners und zeitweilige Verfolgungen, aber he, es war Kalter Krieg, es ging um die Verteidigung der eigenen Existenz. Manchmal schießt man da übers Ziel hinaus. Und Demokratien sind verdammt schwer zu verteidigen, das ist ein Seiltanz. Schafft man die Verteidigung nicht, dann ist die Demokratie futsch, verteidigt man zu sehr mit unlauteren Mitteln, höhlt man sich von innen aus.
Jedenfalls ohne dort gewesen zu sein bin ich mir sicher, umgekehrt gab es ähnliche Reden auf der anderen Seite des Eisernen Vorhanges nicht. Daran hat sich bis heute nichts geändert, nur im Westen darf man den eigenen Lebensraum beschimpfen, in Rußland, China, dem Iran, auch in Saudi-Arabien darf man das nicht. Und es ist eindeutig, daß mehr Leute vom Osten in den Westen wollten als umgekehrt. Nach dem Koreakrieg gab es ja auch hundertausende Nordkoreaner die nicht mehr zurück wollten, umgekehrt gab es nicht einen. Auch bin ich mir sicher, ohne den Fall Südvietnams hätte es keine Boat People gegeben. Die fühlten sich nämlich nicht gerade befreit.
Ich stimme Ihnen zu Ihrem Kommentar ja komplett zu, aber man kann schon sagen, Cancel Culture wächst im selben Maß wie Unfreiheit. Und wo viel Raum fürs Canceln ist, da ist von einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht mehr viel übrig. Cancel Culture ist also sowas wie der Vorbereiter von Unfreiheit und Unterdrückung. Und wer jetzt in der Moderne cancelt, das ist eindeutig.
Wenn man dann noch bedenkt, daß Säkularisierung Redefreiheit ermöglicht hat und wenn man dann sieht, daß sozialistische Utopisten die Meinungsfreiheit bekämpfen, dann greife ich nochmal auf, was ich schon öfters geschrieben habe – Sozialismus ist nicht nur eine politische IDeologie, Sozialismus ist ein Religionsersatz.
Und an dessen Rand regieren die Fundamentalisten. Die sind argumentativ genauso aufgestellt wie Zeugen Jehovas. Genauso lesen sich viele dieser Leute auch, wie Mitglieder einer Sekte.
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Paßt nur bedingt zum Thema oder vielleicht doch. Am Sonntag habe ich auf dem MDR eine Doku gesehen mit dem Titel “Friedliche Revolutionäre”, da habe ich mir gleich gedacht, die muß ich Ihnen empfehlen, ist noch in der Mediathek:
https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-898148.html
Mir sind einige Sätze im Gedächnis geblieben, unter anderem:
“Wir brauchen eine unzensierte Öffentlichkeit” “Wir hatten keine Lust mehr auf die oktroyierte Sprache” “…diese vormundschaftliche Sprache” ”
ab Minute 63
Irgendwann fällt auch sinngemäß der Satz: “Eine Diktatur möchte die Menschen daran hindern miteinander zu reden”
Mich bestätigt dies in meiner Ansicht, in einer echten Demokratie wäre dieser Verxummungsfunk nicht möglich und umgekehrt wären Rundfunk und Presse nicht so korrumpiert, dann wäre das Gemeinwesen nicht so derangiert. Beides bedingt einander.
Problematisch ist heutzutage, ein großer Teil der sogenannten Gegenöffentlichkeit ist ja selber undemokratisch. Das ist eine Zwickmühle.
Schauen Sie mal in die Doku rein, lohnt sich wirklich.
Freiheitliche Grüße!
Guten Abend, Majestyk,
ich habe Ihnen keineswegs widersprechen wollen! Wir sind da d´accord! Wollte lediglich manches vertiefen. Volle Zustimmung auch zu Ihrem neuen Text.
Dank für den Link! Ich seh´s mir morgen an.
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Wichtiger Satz:
“Sozialismus ist nicht nur eine politische Ideologie, Sozialismus ist ein Religionsersatz.”
Ja, so ist das. Ist eben eine Form von Zivilreligion. Ein wichtiges Thema, das man natürlich nicht auf allen Onlineseiten gleicher,maßen verstehen wird …
Dazu passt dann auch die Beobachtung, dass in sozialistischen Staaten und Gesellschaften die normale Religion stets nur noch als bestenfalls geduldete, aber nie geförderte Konkurrenz am Rande ein Schattendasein führen darf.
@ Wolfgang Wirth:
Alles gut.
Außerdem habe ich gar nichts gegen Widerspruch, kommt da ja nur auf die Form an.
Glauben als solcher ist ja nicht das Problem, wenn man jenem Glauben alles andere unterordnet und wirklich alles nur noch durch den Glauben bestimmt wird, dann fangen ja meist die Probleme an. Dann glaubt man, daß man sowas wie den Heiligen Gral gefunden hat und duldet auch keinerlei Widerspruch mehr. Bei Fußballfans nennt man die Leute dann wohl Ultras, bei den Religiösen sind es die Fundamentalisten und auf politischer Ebene wird es dann schnell totalitäres Denken. Wehe dem Gemeinwesen das von solchen Leuten kontrolliert wird.
Vielleicht ist die Trennlinie jene, wenn man das was man glaubt nicht mehr für Glauben hält, sondern überzeugt ist zu wissen?
@ Majestyk
“Vielleicht ist die Trennlinie jene, wenn man das was man glaubt nicht mehr für Glauben hält, sondern überzeugt ist zu wissen?”
Seeehr gut geschrieben!
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So, jetzt sehe ich mir die bewusste MDR-Doku über 1989 an.
Grüße
Ich habe diese unfassbare Sendung mit dem Rauswurf von Eva Herman damals ebenfalls gesehen.
Ihr Hinweis, dass ja auch die deutschen Autobahnen zur Hitlerzeit gebaut wurden, haben wohl dem Fass den Boden ausgeschlagen, zeigte sie damit doch lapidar auf, dass aus der NS-Zeit tatsächlich auch positive Dinge stammten bzw. Dinge, welche schon damals ohne weiteren gedanken an deren Urspung einfach genutzt wurden. Sie sagte es wohl nur, um den Anwesenden ihre beschränkte Sicht aufzuzeigen, versetzte sie – zumindest diese beiden dummen Weiber – damit aber wohl geradezu in die Raserei.
Ich schrieb noch am selben späten Abend einen empörten Brief an den Sender, welcher natürlich keine Antwort erfuhr.
Jedoch habe ich, wie andere hier, seit damals keine solche Sendung mehr angesehen, weder von diesem Kerner noch von wem anders (insofern muss ich Kerner also danken, ich habe seit da diesen Dreck vermieden).
Und ebenfalls wenn diese Komiker-Schwuchtel, oder diese weibliche Mumie, oder diese heisere Krähe (aber dumm wie Nachtigall) auftauchte, habe ich seit da konsequent weggezappt.
Für mich war es auch deutlich was anderes als das, was wir heute als Cancel-Culture versetehen: es ging dabei direkt und gezielt um die wirtschaftliche Vernichtung der Herman.
Auch wenn ich die meisten ihrer Standpunkte nicht teile, freut es mich dennoch, dass es ihnen anscheinend nicht gelungen ist: sie lebt, hat Einkommen und wird noch immer gehört und gelesen.
Das sollte man mal diesen beiden dummen Weibern aus der Sendung vor die Nase reiben – so sie noch leben.
Allerdings, sehr erstaunlich finde ich, dass es hier im Kommentariat ein paar gibt, welche der Herman tatsächlich NS-Gedankengut und Anhängertum unterstellen; ich hätte nicht gedacht, dass auch hier soviel Dummheit herumgeistert. Wie man sich täuschen kann.
Klar, dass der Rechtsausleger, Pegidiot und Genozidbeklatscher Majestyk alles Übel mit 68 beginnen sieht. Er hätte gern den Mief und die Repression des Adenauerregimes zurück, mit seinen Nazis in allen Poren der Gesellschaft.
Tatsache ist, dass wohl alle Beteiligten jener Quasselschau bar jeder historischen Kompetenz waren (wie auch Majestyk natürlich).
Herman mit ihrer Mutterkreuznostalgie ist, was die Chinesen als 傻屄 bezeichnen würden, höflich gesprochen, keine intellektuelle oder bildungsmässige Hochbegabung. “Das mit den Autobahnen” war einer der Gipfel von Idiotie. Keiner in der Quasselrunde war in der Lage, das aufzuspiessen, am wenigsten die selbsternannte wackere Antifaschistin (hust) Berger. Da trifft Roberto den Nagel auf den Kopf.
Tatsächlich war ja die Nazizeit eben nicht ganz so die Hochzeit der traditionellen Werte und des “familiären” Miefs, wie es sich Herman zurechtphantasiert hat. Die Nazis waren da teilweise recht destruktiv (im Übrigen alles andere als widerspruchsfrei), teilweise esoterisch, Himmler hätte in vielem ein Grüner sein können, Carl Schmitt ist ja heute grosse Mode, und Habeck schwärmt ja auch für Heidegger). Sowohl katholische als auch deutschnationale Reaktionäre haben an den Nazis vieles aus der gleichen Perspektive kritisiert wie Herman die BRD-Gesellschaft. Historische Quellendokumente würden da manchen überfordern.
Aber das überfordert Pegidioten. Lassen wir sie schwallen.
Gerade habe ich einen Kommentar geschickt – wo ist er?
In dem Artikel wird mehrmals darauf hingewiesen, dass weder Lanz noch Senta Berger noch andere Gäste auf die nazistische Schwärmerei von Herman mit Gegenargumenten geantwortet haben. Da ich diese Schwärmerei heute in meinem Umfeld immer häufiger höre und ich mich gezwungen sehe, dem entgegenzuhalten, frage ich mich, warum die mediale Öffentlichkeit und insbesondere auch auf der demokratischen Seite positionierte Menschen wie Senta Berger gegen die Verherrlichung der Vorzüge der Volksgemeinschaft und angeblichen Leistungen der Nazis nichts adäquates einfällt?
Weil es vor allem auch auf der demokratischen Seite in Deutschland überhaupt keine angemessene Aufarbeitung des Nazismus gegeben hat, die über den Vorwurf des Holocaustes und die Schuldfrage hinausgegangen wäre.
Zur Aufarbeitung würde mindestens gehören, eingesehen zu haben, dass es die Familienidylle und den wirtschaftlichen Aufschung nur um den Preis der Verfolgung Andersdenkenker, der Schuldenmacherei, der Verbreitung der Illusion Bestandteil einer auserwählten Rasse zu sein, der Militarisierung der gesamten Gesellschaft, des Überfalls auf andere Länder und deren rigorose Ausplünderung (damit z.B. die tögliche Essensration der Deutschen bei 2000 Kalorien bleiben konnte), der Vertreibung und Vernichtung anderer Völker unw. usf. geben konnte.
Aber ist etwa diese ganzheitliche Betrachtung des Nazismus und seines auf Staatsanleihen und kriegerischer Expansion sowie Legitimation durch Höherwertigkeit der eigenen Rasse basierenden “Erfolges” jemals Bestandteil der Aufklärung über das Nationalsozialistische Herrschaftssystem gewesen, so dass für jeden in Deutschland klar geworden wäre, dass das Idyll und der wirtschaftliche Aufschwung nur der Vorbereitung der Eroberung der Welt, unter Einkalkulation von Zigmillionen Opfern, gedient haben und also überhaupt nicht isoliert betrachtet werden dürfen?!!
Und wird eine entsprechende, in komplexeren Zusammenhängen denkende Aufklärung etwa heute in Bezug auf Palästina oder die Ukraine praktiziert? Mitnichten.
Es gibt in Deutschland also offenbar eine ganz seltsame Sprachlosigkeit in Bezug auf die verhängnisvollen Erfordernisse des eigenen gesellschaftlichen Systems. Erfordernisse oder Planungen, die sofort ins Blickfeld kommen würden, wenn man z.B. den anhaltend hohen und mit Sicherheit auch hoch bleibenden Verbrauch fossiler Energie in Deutschland u.a. auch zur Erklörung der moralisch zweifelhaften Einseitigkeit der Parteinahme für Israel heranziehen würde.
Also ich habe die Argumentation von Frau Herman auch anders verstanden. Sie hat ausdrücklich nicht den Nationalsozialismus als Vorbild genannt und auch nicht explizit die 68er verteufelt. Ihr Argument war, dass durch die Überhöhung der Familie durch die Nazis, die – in ihren Augen legitime – Gegenbewegung der 68’er, dazu geführt hat, dass das Familienkonstrukt nicht mehr wertgeschätzt wurde.
Man kann zwar das Konstrukt als veraltet darstellen, es hat aber in gewissen Teilen funktioniert und baute ja vor allem auf Solidarität zwischen Männer und Frauen auf.
Dann zu sagen diese Gedanken wären Neoliberal ist merkwürdig. Der Neoliberalismus will Frauen in die Arbeit stecken, dann wird es auch leichter, wenn niedrige Löhne (für Männer) zunehmen. In der konservativen, alten Welt konnten Männer – auch ohne Studium- mit ihrer Arbeit ganze Familien ernähren. Das war auch das Ziel der Gewerkschaften. Was zu immer höheren Löhne bei den Arbeitern führte. Aber ab den 1970 in den USA und bei uns spätestens 1990, haben die Neoliberalen Denkfabriken die Definition von Familienmodellen übernommen. Mann und Frau müssen arbeiten und die Kinder möglichst früh in staatliche Erziehungsanstalten abliefern. Die nur noch grundlegende pädagogische Werte vermitteln. Dafür aber dann viel Gehirnwäsche betreiben, um den Kindern einzubleuen was “die aktuelle Wahrheit” ist.
Eva Herman ist sicher konservativ, aber weder Nazi noch Neoliberal. Und aus heutiger Perspektive linke als viele, die sich selbst so bezeichnen.
Guter Kommentar. Es ist immer wieder erfrischend, normal- und geradeaus-denkenkönnende Menschen zu erleben.
Weiter oben schreibt so ein Verstrahlter von “nazistischen Schwärmereien”. Nun weiß man nicht ob das ein Solomon-Asch-PR-Agent ist – oder ob er das etwa glaubt, was er da verzapft …
“warum die mediale Öffentlichkeit und insbesondere auch auf der demokratischen Seite positionierte Menschen wie Senta Berger” ist Aktivisten-Gefasel aller erster Güte.
Unser Problem ist, dass solche Figuren zu immer mehr zu Verwirrung und schließlich zu Verdummung führen müssen.
Unser Problem heute ist nicht zu viel Familie, sondern zu wenig Familie – denn nur ein starker, (und großer) Familienverband kann gegen soziale Vereinsamung und Ausgeliefertsein dem Staat gegenüber einen sicheren Schutz bieten.
Aber die Bedrücker und Ausbeuter wollen genau das Gegenteil: vereinzelte, verschüchterte, verängstigte, wehrlose Einzel-Menschchen. Und genau in diese Richtung agieren die PR-Agenten mit ihren ausgeklügelten “Argumentations”-Mustern.
Familie, der Wunsch nach Familienverband, wäre quasi “nazistisch”. Wie krank ist das denn? Sind zB religiöse Juden mit ihren oft auch erweiterten (Siedler-)Familienclans auch “nazistisch”?
“EvodurchKoop” der Accountname passt irgendwie. Irgendwas hat der mit dem Kopp. ROFL
Warum nur sollten Familienverbände nicht genauso gespalten sein wie die Gesellschaft insgesamt? Was unterscheidet einen großen Familienverband von der Gesamtgesellschaft? Die Verwandtschaft? Verwandte kann man sich nicht aussuchen, Freunde aber schon.
Vollkommen einig sind sich nichtmal die kriminellen Clans libanesischer Familien oder der Mafia, Cosa Nostra oder N’Drangheta. Und in normalen Großfamilien findet man sicher alles, von links über neutral bis rechts, wenn die Leute selbständig denken u/o handeln, was ihre Meinungsbildung betrifft. Ist es anders, steht dahinter idR ein Familiendogma nebst Patriarch, der es durchzusetzen weiß.