
Jeffrey Epstein, dessen Todestag sich am gestrigen Sonntag zum sechsten Mal jährte, ist in SeaGate aufgewachsen. Eva Schweitzer hat sich dort mal umgesehen.
SeaGate ist eine Gated Community, bewacht von privater Security und der New Yorker Polizei. Es sind kleine und größere Stadtvillen an parallelen Straßen hinter einer mit Stacheldraht bewehrten, alles umrundenden Mauer. Die Häuser sind nicht spektakulär, eher kleinstädtisch, aber bestimmt nicht billig. Als New Yorker erkennt man das von weiten.
Selbst die dem Meer zugewandte Seite ist mit großen Gittern gesichert. Man könnte wahrscheinlich drumherum schwimmen, aber wenn man dann in SeaGate an Land wollte, würden einen die Security Guards aufgreifen. Man kommt nur herein, wenn man den Ausweis vorzeigt, sei es zu Fuß oder mit dem Auto. Rund 5.000 Menschen leben in SeaGate und die Guards begrüßen jeden mit Namen.
Vergnügungspark in Reichweite

Am 19. August 2019 erhängte sich Epstein im Untersuchungsgefängnis in Downtown Manhattan, wo er auf seinen Prozess wartete, ein großer, düsterer Bau, schon von weitem von der Brooklyn Bridge aus zu sehen. Quasi in Sichtweite seiner alten Heimat. Eigentlich hätte er in seiner Zelle nicht alleine sein dürfen, Vorschrift, aber irgendwie ist das doch passiert. Auch waren die Wachen in dieser Nacht zufällig alle beide eingenickt, und die Kamera, die seine Zelle überwachte, hatte einen mehrminütigen Aussetzer. Zufälle gibt’s.
Epstein, der Sexualverbrecher und Mädchenhändler aus Brooklyn, New York, der in SeaGate aufwuchs, kannte alle Reichen und Schönen. Wen genau, das versucht das US-Repräsentantenhaus gerade herauszufinden. Seit Bilder von einem lächelnden Donald Trump mit einen lachenden Epstein kursieren, ist der Präsident nicht mehr so wild dahinterher, das alles aufzuklären wie vor der Wahl. Wir werden sehen.
Gated Communities sind in New York nicht so selten, wie viele glauben, aber SeaGate ist etwas Besonderes. Es liegt an der westlichen Spitze von Coney Island, eine Halbinsel vor Brooklyn. Coney Island hat einen wirklich berühmten Amüsierparkt direkt am Strand, mehrere Parks eigentlich nebeneinander.
Der Vergnügungspark ist eine Glitzerwelt in der Sonne, vom dramatischen Fallschirmspringerturm über das neu aufgebaute Karussell mit seinen wiegenden Holzpferden bis zum Luna Park mit dem Wonder Wheel. Das ist über hundert Jahre alt und dessen Kabinen rutschen bei der Fahrt hin und her, so weit; unfallfrei.
Sündiges Coney Island
Woody Allen hat vor ein paar Jahren einen Film gedreht, der Wonder Wheel heißt, und er in Coney Island spielt. Wie es der Zufall will, kursiert gerade eine Notiz von Allen, wie er mit seiner Frau Soon-Yi bei Epstein beim Dinner war, und die stauchte den Gastgeber zusammen, weil das Essen nicht gut war. New York ist ein Dorf.
Aber zurück zu Coney Island. Am hölzernen Riegelman-Broadwalk, der zum Aquarium führt, liegen Nathan’s Hot Dogs, Ruby’s Bar und Tom’s; Kettenkarussells, Kettcar-Rennstrecken und Wasserbahnen, die antike Cyclone-Achterbahn, die immer mal wieder zusammenbricht und der neue Thunderbolt, der kreischende Kids auf vielerlei Arten in die Luft schleudert. Vieles ist neu hinzugekommen.
Auf der Seebrücke machen Puerto Ricaner laute Musik. Am Strand drängen sich Familien, braune und schwarze Frauen, die fast aus ihren Bikinis platzen. Die Straßen haben lustige Namen, wie Surf Avenue, Neptune Avenue und Mermaid Avenue. Alle drei führen zu verschiedenen Eingängen von SeaGate, alle bewacht.
In den Fünfzigerjahren, als Epsteins Familie in SeaGate lebte – sein Vater war städtischer Gärtner und seine Mutter Lehrerin – war die Community praktisch weiß; 99 Prozent weiß, heißt es. Eine abgeschottete Insel der bürgerlichen Ordnung gegen das sündige und auch ein bisschen gefährliche Coney Island. Im kleinbürgerlichen SeaGate wollte Epstein nicht bleiben, er kaufte sich eine eigene Insel.
Little Odessa

Das mit dem Buntsein ist heute anders, erzählt mir James, der in SeaGate lebt. Er sei nicht der einzige Schwarze, auch viele Inder wohnen hier, Chinesen, und natürlich Russen. Dass Epstein in SeaGate gelebt hat, ist James neu, aber er verspricht, sich zu erkundigen. Die Chinesen sammeln sich am Abend auf dem Strand, der der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel zugewandt ist, der Manhattan-Seite, nicht dem offenen Meer, wo der Vergnügungspark liegt. Sie fischen.
James ist lieber auf der Meerseite, wo der schöne Strand liegt. SeaGate hat einen eigenen Strand, hinter dem Gitter, man dürfe übrigens Freunde einladen, sagt er. Das koste allerdings 20 Dollar. Vor SeaGate steht einer dieser gewaltigen Neubauten, wie sie die Stadt nun überall hinklotzen lässt, da wohne eine Freundin, sagt James. Sie zahle 4.500 Dollar Miete für eine mittelgroße Wohnung. Da sei SeaGate noch billiger.
Traditionell liegen in diesem Teil von Coney Island die hässlichen Sozialblocks, wo die Schwarzen wohnen. Hier wird demokratisch gewählt; es gibt 99-Cents-Läden und Wettbüros. Die Surf Avenue und die Mermaid Avenue enden am breiten Ocean Parkway, der den Vergnügungspark vom russischen Teil Coney Islands trennt, Brighton Beach. Hier ist Trump-Land, hier haben die Republikaner die Mehrheit. In SeaGate auch, das versteht sich von selbst. Das ist überall, wo Russen siedeln.
Brighton Beach heißt auch „Little Odessa“, aber nur, weil es am Meer liegt, sonst wäre „Little Moscow“ passender. Die vielen Geschäfte entlang der Hochbahn – Obst und Gemüse, Fischläden, Buchläden, Friseure, Restaurants – sind allesamt russisch, oder doch zumindest postsowjetisch, wie etwa der große Taschkent-Supermarkt, der bereits einen ersten Ableger in Manhattan hat. Brooklyn kommt näher.
Buntes Coney Island
In Brighton Beach lebte Felix Sater, der Moskau geboren wurde, aber als Kind mit seinen Eltern nach Little Odessa kam. Sater ist eine dieser schillernden Figuren im New Yorker Immobiliensumpf. Seine Firma Bayrock hat in Brooklyn gebaut, er selber wurde wegen Aktienbetrug für die russische Mafia verurteilt und wurde danach Informant für das FBI. Er war Berater der Trump Organisation, als die in SoHo baute.
Sater hatte auch eine etwas undurchsichtige Geschäftsbeziehung mit Michael Cohen, Trumps Anwalt, der Trumps Schweigegeld an die Stripperin Stormy Daniels brachte. Es ging um ein Hochhaus in Moskau, aus dem aber nichts wurde, weil Trump kein Geld hatte. Demnächst trifft er ja Putin in Alaska, also, vielleicht bekommen wir das noch hin. Auch Cohen ließ sich in Brighton Beach nieder (bevor er im Knast landete).
Wer hätte gedacht, dass das bunte Coney Island, in der subtropischen Sonne Amerikas, von den Familiensitzen zwei Männer umrahmt ist, die beide einmal Trump nahegestanden sind? Zufälle gibt es. Und an keinen kann er sich mehr erinnern.
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Epstein ist tot. Die Menschen sind und bleiben verdorben.
Epstein ist tot. Die Menschen sind und bleiben verdorben.
Für mich stellt sich mehr die Frage ob Russland sich von Trump am Freitag in eine neue Minsk-Falle locken lässt
Das befürchtet auch Brian Berletic bei Glenn Diesen. Der fürchtet sogar um Putins Gesundheit.
@Noch hat er se alle
Ja, hier das Intwrview mit Glenn Diesen
https://m.youtube.com/watch?v=s6G7sxdI9e4&pp=ygUtU3RlbGx0IGRpZSBVU0EgUnVzc2xhbmQgaW4gQWxhc2thIGVpbmUgRmFsbGU_
Wie es halt in GTA4 nachempfunden wurde.
bald haben wir…
„Recht der ersten Nacht“
„Heiraten“ entspricht sowieso nicht dem Wesen des Menschen…
Gratulation zum belanglosesten Artikel über Epstein, den ich je gelesen habe.
Nun ja, dass die Autorin gerne Gossip produziert und sich als hippe amerikanische Neubürgerin der Weltmetropole NYC darstellt, ist ja nichts Neues. Sie wurde amerikanisch sozialisiert und glaubt an so Hollywood-Kitsch wie vom hochneutrotischen Woody Allen, der seine Glanzzeiten vor x Jahrzehnten hatte, als die Autorin wohl noch jung war. Nur wer interessiert sich eigentlich für diese Stadt? Ich nicht. Immer wenn es um Politik ginge, wurde es eher peinlich und naiv bestenfalls. Darf man den Artikel auch als Antwort sehen auf die gescheiterten Zensurversuche des Buches von Tahir Chaudhry?
https://www.amazon.de/Wem-diente-Jeffrey-Epstein-Erpressung/dp/3946778399
ps: Noch ein Detail, was die Autorin ganz zufällig verschwiegen hat: Epstein hatte laut David Rodgers (hoffe der Name ist richtig) von Clinton 24 Nummern von Trump 12. Clinton erwähnt sie nicht.
Epstein, Donald Trump and Sexual Blackmail Networks (w/ Nick Bryant) | The Chris Hedges Report
https://www.youtube.com/watch?v=2GK114NGCM8
Nick Bryant ist übrigens auch New Yorker.
https://nickbryantnyc.com/
Bryant ist ehrlicher. Bei ihm fallen die Worte „Mossad“ und „Clinton“, auch wenn in Interviewer nur nach einer Seite befragen, z.B. wie ich das in einem Interview von Ex-Mafia-Pate Michael Franzese mit Bryant gesehen habe.
Ich halte die USA für eine paranoide Gesellschaft. Alles muss bewacht und gesichert sein. Fürchterlich.
Die russische Mafia ist die britische Mafia. Beresowski, Steele, Pablo Miller, der ganze MI6-Verbrechersumpf.
That said, Epstein/axwell ist der CIA-Mossad-Verbrechersumpf.
@Autorin @Redaktion
Vielen Dank für den Artikel. Am Ende der ersten Lektüre war ich doch erst irgendwie … baff? Irritiert? Gewillt, weiter zu lesen? Ja, zu allem. Zwischen den anderen wichtigen & politischen Artikeln hier, kommt sowas an einem Sommertag in der Mittagspause und plötzlich ist man ganz kurz ganz woanders. Sehr schön, daran erinnert zu werden, dass diese aktuell absolut nicht sexy USA nicht nur aus baffling Regierungsakteuren besteht. Und es noch viele andere schräges Sachen gibt.
War lange nicht in NYC und habe SeaGate noch nie besucht. Wäre doch ein schönes Experiment, zu schauen, ob sich zufällig das small-world experiment reproduzieren bzw. unter 3 drücken lässt und ich auch mal auf der Surf Ave flanieren kann.
@Garry
Verzeihung, im Artikel geht es nicht um Epstein, das war nur die Overtrüre. Das Argument dazu: Die Überschrift des Artikels.
Aber zugegeben, den Gedanken hatte ich auch. Kurz. Doch ist das nicht ein Teil des Politischen & Kritischen des Textes, diese Geilheit auf vermeintlich politisch relevante Skandale (sorry, Epstein wird niemals politische Konsequenzen haben, schlimmstenfalls eine süffisante Anekdote werden) oder wie Sie sagten »Gossip« zu nutzen und dann einfach mal einen Blick auf einen anderen, evtl. ebenfalls betrachtenswerten Raum zu lenken? Es finden sich überall Honks und die fallen zuerst und zu heftigst auf, doch die meisten Menschen, egal wo, wollen nur freundlich sein, auch wenn es manchmal fremd oder gar befremdlich wirkt. Daran erinnert der Artikel unter anderem. Allein auch das ist kein universeller Grund, diesen oder solche Artikel zu mögen.
Nein, Thema verfehlt.
Wenn man meinen Beitrag absichtlich falsch liest, kommt das dabei raus. Dann ist der Epstein-Skandal politisch nicht relevant und der Mossad hat nichts damit zu tun. Dann kann man einfach nicht herausfinden, ob es in Gaza Hunger gibt oder nicht oder welche deutschen Waffen dort verwendet wurden oder ob es dort überhaupt irgendwelche Kriegsverbrechen gab. Schade.
Wenn man Gossip über „gated communites“ schreibt als angeblich linke Autorin, warum gibt es dann keine Erwähnung, warum die gated sind, warum die Kontrolle? Irgendwas läuft doch in dieser Gesellschaft falsch? Hat sie nicht nötig, die Profi-Autorin hier.
Das sieht mir sehr nach dieser Schiene aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kongress_f%C3%BCr_kulturelle_Freiheit
https://de.wikipedia.org/wiki/Amerika-Haus
Daraus wurde die heutige SPD, bzw. so was wie die Rote Flora, die vom Staat ihr Geld bekommen, und gezielt jegliche Kritik am Genozid in Gaza niederbügeln, bzw. eine „linke“ Gesellschaft, wo die Meisten gerne einen Krieg mit Russland wollen und Gewerkschafter gerne ihre Kollegen in den Waffenfabriken verteidigen und selbst dem Militarismus fröhnen und auf Kriegspropaganda reinfallen.
Wie meinte ein überraschend aufgeweckter Fremder zu mir neulich beim Kaffeetrinken als wir über Israel und Deutschland redeten: „Wir haben ja so viel aus dem Holocaust gelernt und die Verbrechen so gründlich aufgearbeitet.“ Dazu lachte er höhnisch.
@Gary
Vorab zwei aufrichtige Fragen: Wer hat das Thema verfehlt, die Autorin oder ich? Da Sie auf meinen Post geantwortet haben, gehe ich davon aus, dass Sie mich adressieren. Sollte dem so sein, was genau ist denn das Thema?
Ist das überhaupt möglich? Einen Beitrag falsch wiedergeben, ok. Ich möchte Sie nicht belehren, aber verdeutlichen, dass es mir im Folgenden um sprachliche Präzision geht.
Nun hatte ich eingeklammert extra betont, dass es keine politischen Konsequenzen haben wird, aber da habe ich mich wohl vorab etwas schwammig ausgedrückt. Natürlich ist der Vorgang in seiner ekelhaften und haarsträubenden Reichweite relevant, besonders was die allgemeine Märchenerzählung bezüglich demokratischer & rechtsstaatlicher Handlungsfähigkeit, Entscheidungsfindung, Willenslenkung, Unabhängikeit und Gewissenhaftigkeit politischer Entscheidungsträger geht. Und das ist nicht nur ein Blick auf ein Rädchen, sondern auf einen potenten Teil im Maschinenraum des Ozeandampfers Herrschaft. Wenn also ein vitales Mittel einer klandestinen Herrschaft Erpressung ist, dann läuft nicht nur irgendetwas falsch, sondern alles. D’accord.
Allerdings ist es für mich befremdlich, der Autorin wegen eines handwerklichen, bzw. erzählerischen Kniffs (Epstein als Auftakt) zu unterstellen, sie sei eine Bewustseins-Agentin. Zu ihrer Verteidigung: Vielleicht ist der knallharte Enthüllungsjournalismus einfach nicht ihr cup of tea, vielleicht wurde ihr auch nicht genügend Zeichen eingeräumt (ich denke, auch bei OT, obwohl digital, gibt es eine Vorgabe für den möglichen Umfang eines Artikels), und die Frage, ob eine Gated Community nur nach außen schützt oder auch nach innen einsperrt, ist eine sehr gute und interessante und da wären mir – sagen wir – 5.000 Wörter erheblich zu wenig. Wie auch immer, ich habe weder den Artikel bestellt noch die Autorin bezahlt und Sie vermutlich auch nicht.
Sie haben anscheinend viel Zeit mit diesem Komplex verbracht, profunde Kenntnisse erlangt und sicherlich kann ich noch eine Menge lernen und sollte Frau Schweitzer eine Agentin sein, hat sie mich nicht bekommen (und wohl kaum jemand anderen der LeserInnen) – schließlich unterhalte ich mich mit Ihnen und war nur einen Sonntagnachmittag lang angenehm abgelenkt. Aber lassen Sie mich erwähnen, dass nicht alles ein gesteuertes Produkt der Herrschaftszustände ist und nicht alles in den ganzen roten, blauen, braunen und sonstigen Schnüren seinen Platz hat und angepinnt werden kann. (Mir fällt da gerade Paul Austers Roman Stadt aus Glas ein, falls Ihnen Literatur nicht zu profan oder völlige Zeitverschwendung ist, schauen Sie mal rein.)
Abschließend würde mich folgendes interessieren: Hat Ihr »aufgeweckter Fremder« nach seinem Bonmot ein Sieg Heil gehustet oder ist ihm nach dem Erkennen der Entwicklungsunfähigkeit der Hohn im Gesicht gefroren? Es ist Dienstag, ich frage für die Toten…
Warum so viel pseudointellektuelles Geschreibsel, wenn es eh nur eine profane Beleidigung werden soll am Ende? Ist das nicht Zeitverschwendung?
Der böse Fremde, der ein wenig ein Hippie ist, hat mir auch ein Buch von einem Shoah-Überlebenden empfohlen, der auch gegen so passivaggressive Linksliberale wie Sie ist, die sich hinter einem nutzlosen Haufen Buchstaben verstecken müssen, sich als „Erwachsene“ präsentieren und gaslighting betreiben. Was ist jetzt so anders als wenn mich einer direkt als Chämäs-Mitglied beschimpft, weil ich keine Hasbara verbreite von wegen alles nur Pallywood, was sich in Gaza abspielt? Hat ja nichts mit nichts zu tun. Kennen wir. Ihre Methode ist nur etwas hinterhältiger und unehrlicher. Es fällt aber trotzdem auf, weil Sie eben doch nicht so schlau sind wie Sie dachten.
Noch einmal wiederholt:
In dem Text der Autorin steckt ein von mir oft kritisiertes „überspezifisches Dementi“, was zeigt, dass ein Autor nicht so ahnungslos ist wie er sich gibt. Sie macht Gossip, machen Andere auch, z.B. Peter Santenello. Eigentlich nicht schlimm. Ein wenig ist es ärgerlich, weil man in einem politischen Magazin etwas mehr erwartet. In ihrem Text versteckt sie aber ganz überspezifische Details zu Trump – und belanglose, ablenkende Details zu Epstein. NYC wird regiert von Democrats. Dort lebt z.B. Michael Bloomberg.
Warum kritisiert sie die nicht? Es fehlt einfach eine Ausgewogenheit, bzw. eine ehrliche Kritik der Verhältnisse. Es wird nur eine Seite kritisiert.
Dann war sie, wie ich mitbekommen habe, Lektorin für Tahir Chaudhry und wollte bei dem ausgerechnet die beiden Kapitel in seinem Buch über Epstein, die mit Israel zu tun hatten, umschreiben und zensieren. Das hat der sich nicht gefallen lassen und gewechselt.
Mit dieser Ideologie könnte sie eben wunderbar bei den oben verlinkten Organisationen anheuern, vielleicht einen besser bezahlten Schreibjob als hier bekommen und vielleicht bekommt sie dann ihre Reisen in die USA finanziert? Da hätte sie dann sicher auch nicht so Kommentare wie von mir zu befürchten.
Und noch was zur Gated Community:
Angenommen man hat ca. „nur 5000 Worte“, schreibt über eine gated Community – und lässt dann einfach jede Kritik an dem Konzept weg. Weil das würde ja eh nicht klappen und den Textfluss stören oder was auch immer.
Immerhin hatte unsere Autorin einen schönen Ausflug und ja – ihre politischen Ansichten oder Reporting zu politischen Geschehnissen in USA wurden auch schon von anderen Lesern beschreiben als „schluderig“ bezeichnet.
Das Problem für Leser wie mich ist, dass ich mir immer bei gewissen Autoren mitdenken muss, dass das zwar ein kritisches, politisches Magazin sein soll, aber dass sie das leider nicht hinbekommen und auf einem anderen Trip sind. Also in Zukunft: Schreibt gerne Gossip, ist mir zu profan, nicht drauf klicken. Leider vergisst man das auch manchmal, denn das dachte ich mir schon früher.
@Gary 12. August 2025 um 10:03 Uhr
Vielen Dank für Ihre Analyse meiner kognitiven Fähigkeiten. Mir wird tatsächlich gelegentlich Schlauheit unterstellt, die ich immer peinlich berührt und entschieden zurückweise. Und natürlich, von meiner Art müssten fünf, ach was, zehn kommen, um Ihnen auch nur ein Wasser zu reichen. Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie dämlich ich bin.
So, genug des Austausches von Höflichkeiten und nun wieder pseudointellektuell sachlich, so wie sich das für »passivaggressive Linksliberale« gehört.
Ich war mir, was die Figur Ihres »Fremden« anging, nicht sicher, wie ich das zu verstehen habe. Auch deshalb war mein Abschluss ambivalent formuliert; es hat Sie beleidigt, oder Ihren Fremden? Passiert, sorry, ich habe Ihnen auch eine andere Interpretation angeboten. Jedenfalls haben Sie durch die Erwähnung des Buchtipps des Fremden für mich alle Zweifel im positiven Sinne ausgeräumt.
Sonntags lasse ich mich gerne mal einlullen und dazu verführen, den Horror der Welt kurz zu ignorieren, und dafür sind auch die Artikel Frau Schweitzers oftmals gut. Ich vermute, Sie dulden solche Nachlässigkeiten sich selbst gegenüber nicht – das ist Ihre Entscheidung. Dienstags ist schon lange wieder Combat-Mode, so wie es die Begegnung mit unserem System erzwingt, um ihm nicht anheim zu fallen. Wenn ich für die Toten frage, dann nicht für die Vergangenen, sondern für die Zukünftigen. Sie wissen, welche ich meine! Eine schwierige, weit hergeholte Arabesque? Mag sein, dazu stehe ich.
Auf Ihren folgenden Post von 14:56 Uhr antworte ich später gerne. Aber gerade: soziales Umfeld, Freunde, schöner Sommerabend… Siewissenschon.
Besten Gruß.
Ja gut, ich habe vielleicht/wahrscheinlich auch Zeugs unterstellt, was nicht stimmt, gerade was Sie betrifft. Ich weiß nicht, ob es noch weitere Postings braucht. Ich habe 2x erklärt, was ich meine. Besser wird es nicht.
Schöne Reiseberichte lese ich eben woanders, gerne auch ohne jegliche Erwähnung von Politik oder den Verdacht, dass mir wer mit seinen politischen Vorstellungen kommen könnte. Das ist aber auch eine Unsitte bei Overton, dass sie nicht richtig in die Überschrift schreiben, was Sache ist. Oder die KI-Bilder sind teilweise auch eine Zumutung.
Generell weiß ich schon bei manchen politischen Stories, wenn ich das Bild sehe und noch „Symbolbild“ daran steht, dass danach nur erfundener Bullshit kommt.
War bei dem Artikel anders. Sie war da. Wenn man es positiv sieht – zu viel gewollt?
Alles fein. Wir haben halt bei diesem Gelegenheitsartikel andere Ansprüche. Es lebe die Vielfalt.
Hatte auch nichts wesentliches zu Ihrem zweiten Post zu sagen, außer noch zu Ex-Lektorin für Tahir Chaudhry: Den Autor kenne ich nicht und natürlich auch nicht das Draft. LektorIn / AutorIn Verhältnisse sind immer etwas Besonderes. Oft besonders schwierig, das müssen sie auch sein und macht sie spannend (auch im Wortsinn), denn alle wollen das beste Ergebnis und meinen selten das selbe. Dann gibt es noch den Herausgeber, Verlag(spolitik) usf. Ob Frau S. jetzt zensieren wollte, die Verlagslinie durchsetzen oder bei heftigem Inhalt nicht genug Rechts- bzw. Quellensicherheit sah oder die Chemie einfach nicht stimmte? Wer weiß es? Leider ist es in D. Tatsache, dass beim Thema Israel immer alle besonders (über)vorsichtig werden und aktuell wird es ja sogar schlimmer. Aber wem sage ich das…
Aber eines können Sie mir bitte noch Verraten, was ist ein »Chämäs-Mitglied«? Ich habe den Begriff Chämäs in einer oberflächlichen Recherche nicht finden können, nur Facebook-Gruppen und da klicke ich nur rein, wenn es gar nicht anders geht. Danke.
Beste Grüße.
@Chämäs-Begriffsklärung: Nicht mehr nötig, habe eine hinreichende Erläuterung gefunden.