![Jimmy Carter im Oval Office](https://overton-magazin.de/wp-content/uploads/2024/12/JimmyCarter.jpg)
Der ehemalige US-Präsident hatte einen schweren Stand im Weißen Haus und wurde erst sehr spät zu einem Idol für ein besseres Amerika.
Hundert Jahre wurde er alt. Jimmy Carter überlebte den Tod seiner Frau Rosalynn, mit der er 77 Jahre verheiratet war und die Wahl von Donald Trump – nur Tage nach seinem 100. Geburtstag hat er für die Demokratin Kamala Harris gestimmt, per Briefwahl, damit ihn der Tod nicht eher ereilen konnte. Er hat Weihnachten noch einmal erlebt, aber auch die kriegerische Eskalation zwischen dem Iran und Israel.
Ronald Reagan und Henry Kissinger sind tot, George Bush Sr. ist tot, der Schah ist tot und Ajatollah Khomeini. Anwar Sadat und Menachim Begin ebenfalls. Nun also auch Jimmy Carter. Für uns Normalsterbliche ist es ein bisschen so wie das allerletzte Ende der Zeit, als wir jung waren, das Ende eines Kapitels Weltgeschichte.
Nicht wiedergewählter Friedenspräsident
Ist es das wirklich? William Faulkner, einer der größten literarischen Söhne Amerikas schrieb: Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen. Faulkner dachte dabei an die Südstaaten der USA, den Bürgerkrieg, die Vergangenheit, welche die USA noch heute heimsucht, aber für den Mittleren Osten gilt das auch.
Carter wollte ein Friedenspräsident sein. Er hatte mit dem sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew das SALT II-Abkommen zum Atomwaffenabbau verhandelt. Und er hatte die Verhandlungen in Camp David geführt, die zum Frieden zwischen Ägypten und Israel geführt haben. Zwei Länder die, ich glaube, 5.000 Jahre lang Erzfeinde waren. Das hat sogar gehalten, nicht zuletzt deshalb, weil die USA eine Menge Geld dafür ausgeben, zusammen fast fünf Milliarden Dollar im Jahr. Und dann?
Carter war einer der wenigen Präsidenten der USA, die nicht wiedergewählt wurden. Er stürzte über die Geiselkrise im Iran. Am 4. November 1979 hatten iranische Studenten, die die islamische Revolution unterstützten, die amerikanische Botschaft in Teheran besetzt und erst 53, dann 66 Diplomaten als Geiseln genommen. Zuvor war der Schah, Mohammad Reza Pahlavi in die USA geflohen.
Der Schah wurde 1941, im Zweiten Weltkrieg von der Kolonialmacht Großbritannien und den USA installiert, weil er handzahmer war als sein Schah-Vater, der es der Wehrmacht gestattet hatte, Eisenbahnlinien im offiziell neutralen Iran zu bauen. Nach dem Krieg verstaatlichte sein Premierminister Mohammad Mossadegh die iranische Ölindustrie; er wurde vom MI6 und der CIA unter Allen Dulles gestürzt.
Reagan vs. Carter
Der Schah verwestlichte und modernisierte das Land, dessen Wirtschaft blühte. Er ließ aber auch politische Gegner verhaften und foltern. Proteste gegen ihn gab es allerorts. Als Studenten in Berlin am 2. Juni 1967 gegen seinen Staatsbesuch demonstrierten, wurde Benno Ohnesorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen, der, wie wir heute wissen, IM der Stasi war.
Aus den Protesten in Berlin entwickelten sich die RAF und die Bewegung 2. Juni, und umso mehr, als der Vietnamkrieg eskalierte. „Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen”, zitierte Christa Wolf den Satz von Faulkner in ihrem Roman Kindheitsmuster, das Buch über die Seele der DDR. Das war 1976. Wenige Jahre später sollten die ersten RAF-Mitglieder in die DDR flüchten.
Amerika aber hielt zum Schah, während Saddam Hussein irgendwann fallengelassen wurde. Nachdem er 1979 von Islamisten gestürzt worden war, suchte der schwerkranke Staatsherrscher um Aufnahme in einer amerikanischen Klinik nach. Die Botschaftsbesetzer allerdings wollten, dass die USA ihren früheren Alliierten auslieferten. Carter (verständlicherweise) weigerte sich.
Am 24. April 1980 versuchte der Präsident eine gewaltsame Befreiung der amerikanischen Geiseln; er schickte zwei Flugzeugträger in den Persischen Golf. Aber der Einsatz scheiterte, desgleichen Verhandlungen, die danach einsetzten.
Heute wissen wir, oder vermuten es zumindest stark, dass Ronald Reagan, der sich damals für den Wahlkampf gegen Carter warmlief, hinter den Kulissen mit den iranischen Revolutionsführern verhandelt hat, die Geiseln erst nach seiner Wahl zu freizulassen. Letztlich würde Reagans Nähe zu den neuen iranischen Herrschern in den Iran-Contra-Skandal münden, aber das ist ein anderes Kapitel.
Spätes Idol
Seit der Geiselkrise gilt der Iran, den geheimen Waffenlieferungen an die Contras zum Trotz, als ewiger Feind der USA. Im blutigen Iran-Irak-Krieg unterstützten sie Saddam Hussein; auch lange vergessen. Aber an die langen Monate, in denen Khomeini und seine aufständischen Studenten, den “großen Satan” demütigte, daran erinnert sich noch jeder Amerikaner.
Ganz ähnlich übrigens hat Richard Nixon 1968 die Verhandlungen um das Ende des Vietnamkrieges sabotiert, die sein demokratischer Vorgänger Lyndon B. Johnson geführt hatte. Carter dürfte das vor Augen gehabt haben.
Heute wird Carters Name in allen amerikanischen Medien gepriesen. Auch alte Feinde, sogar Donald Trump sprechen freundlich über ihn. Aber es sollte lange dauern, bis die Amerikaner ihm die Schlappe gegen den Iran verziehen, weit länger als der Ärger über die Iran-Contra-Affäre, aus der sich Reagan mirakulös herausreden konnte, weil er behauptete, er habe davon nichts gewusst. Hat sein Vize George Bush davon gewusst? Er wurde nicht gefragt.
Nach dem Ende der Präsidentschaft engagierte sich Carter, einer der wenigen US-Präsidenten, der wirklich ein gläubiger Christ war und nicht nur für die Kamera so tat, für Frieden und für eine bessere amerikanische Gesellschaft. Er wurde zum Idol der Linken, nicht sofort natürlich, weil auch die amerikanische Linke nicht so gerne kriegerische Auseinandersetzungen verliert, aber letztlich doch.
Wie immer, wurde auf ihn nicht gehört
Er arbeitete bei Habitat for Humanity und legte auch im hohen Alter von über 90 Jahren noch selbst Hand an, um Häuser für Obdachlose und mittellose Amerikaner zu bauen. Er gründete das Carter Center. Die Organisation setzt sich für Gesundheitsvorsorge, Frieden und Menschenrechte ein. Dafür bekam Carter 2002 den Friedensnobelpreis. Eine Art Happy End eigentlich.
Das heutige Amerika ruht noch immer auf den Trümmern der Politik der damaligen Jahre, auch wenn es sich Mühe gibt, das zu verdrängen. Der Iran ist immer noch Spielball im Wahlkampf zwischen den Demokraten und den Republikanern. Amerika mischt sich immer noch in die vielen Kriege im Mittleren Osten ein. Es ist faszinierend, wie die Guten und die Bösen in der Wahrnehmung der amerikanischen Politexperten wechseln. Nur Saudi-Arabien, das sind immer die Guten.
Zuletzt hat sich Carter gegen die israelische Besatzungspolitik ausgesprochen und für einen Waffenstillstand in Gaza. Wie immer, wurde auf ihn nicht gehört. Trotzdem wird seine Stimme fehlen. Frieden im Mittleren Osten aber werden wir nicht erleben.
Ähnliche Beiträge:
- Das Ende der Eiszeit zwischen Saudi-Arabien und dem Iran
- Plant die verbliebene Trump-Regierung noch einen Coup gegen den Iran?
- Falls die Abschreckung versagt
- Die „Strategie der Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit“ – eine Psycho-Waffe des Iran
- Bomben auf den Iran?
Hannelore Hoger ist auch tot.
………..und so richtig wohl fühle ich mich auch nicht. Nichts desto trotz kann
man wohl sagen, dass Jimmy Carter von Allen der beste Präsident war.
Man kann sagen, dass er besser als Hitler war. Aber selbst der beste US-Präsident wäre, wenn er keiner wäre, wegen Massenmordes auf dem elektrischen Stuhl gelandet.
Träumer sagt:
„Nichts desto trotz kann
man wohl sagen, dass Jimmy Carter von Allen der beste Präsident war.“
In einer Menge x an Bundeskanzlern, Präsidenten, Päbsten findet sich zwangsläufig immer der „beste“ aller bisherigen Bundeskanzler, Präsidenten, Päbsten; was ja nicht heißt, dass er der Beste sein muss.
Das Fünkchen Hoffnung oder Optimismus, der mit der Beschäftigung solcher ‚Phänomene‘ einhergehen kann, ist m. E. zu trügerisch.
Carter habe ich auch als nicht sonderlich charismatisch, eher unscheinbar in Erinnerung, und zumindest Anfangs auch als Hoffnungsträger in der Entspannungspolitik. Und dass zwischen Carter und Helmut Schmitt ziemliche Funkstille geherrscht haben muss. Die mochten sich wohl nicht.
Schmitt sagte, wenn einer Utopien hat, soll er zum Arzt gehen. Erklärt doch einiges.
“Heute wissen wir, oder vermuten es zumindest stark, dass Ronald Reagan, der sich damals für den Wahlkampf gegen Carter warmlief, hinter den Kulissen mit den iranischen Revolutionsführern verhandelt hat, die Geiseln erst nach seiner Wahl zu freizulassen.”
Wir wissen.
->
https://www.telepolis.de/features/Verdorbene-Oktober-Ueberraschung-Wie-die-Republikaner-Jimmy-Carter-die-Wiederwahl-stahlen-8116294.html
Danke für die Erinnerung, Herr Kompa.
Tp-Artikel vom 27. März 2023
Puh… SchweißvonStirnwisch… nochmal Glück gehabt
Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig das historische Gedächtnis ist. Und dafür, dass die Löschung alter Artikel bei tp keine Lappalie darstellt.
“Eine Untersuchungskommission, die dem Verdacht nachging, entlastete 1993 jedoch offiziell die Reagan-Leute. Die sabotierte Oktober-Überraschung wurde zur Verschwörungstheorie ausgerufen.”
Und wirft ein helles Licht auf die Qualität solcher Kommissionen die zurecht auch Ausschuss heißen.
Kaiser Norton I. ist auch tot, die gutwillige und größtenteils schadens- und folgenlose Herrschaft des Kaisers Norton I. endete am Abend des 8. Januar 1880
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Joshua_Norton
häme über einen, der es wenigstens versucht hat?
Nein, keine Häme. Eher der Versuch einer Würdigung der „größtenteils schadens- und folgenlose Herrschaft“ eines Kaisers.
Respektive
Versuchs mal mit Humor.
Mir kommen beim Lesen des Artikels fast die Tränen.
Carter war der erste neoliberale US-Präsident (1977 – 1981), bekannt für “Reaganomics before Reagan”. Seinen Wirtschaftsminister Werner Michael Blumenthal hatte er aus der Trilateralen Kommission von David Rockefeller, wo er 1973 Gründungsmitglied wurde. Blumenthal lebt noch und war von 1997 bis 2014 Direktor des Jüdischen Museums Berlin.
Sein neoliberales Programm legte Blumenthal im “Trialogue” vom Treffen 1978 in Washington D.C. dar. Titel der Dokumentation: Energy, Industrial Relations and Trilateral Economic Problems. Auch EG-Kommissar Etienne Davignon, der später in die Wirtschaft wechselte und den “Europäischen Runden Tisch der Industriellen” (ERT) gründete, kommt zu Wort und Klaus von Dohnanyi, der damals eine keynesianistische Sicht vertritt.
Die Trilaterale Kommission ist eine Abspaltung der Bilderberger, wo ausser Nordamerika und Westeuropa noch zusätzlich Japan mitmachen durfte. Bekannt wurden sie in der Linken durch einen Bericht “Die Krise der Demokratie” von 1975, wo man sich über ein “zu viel” an Demokratie, bzw. Einmischung durch die Bevölkerung beschwert.
Hierzu hat sich Noam Chomsky kritisch geäussert:
https://chomsky.info/priorities01/
Carter holte auch weitere seiner Minister aus der Trilateralen Kommission, ausserdem seinen Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński.
Bereits als Gouverneur von Georgia war er mit David Rockefeller, damals CEO der Chase Bank, in Kontakt getreten. Der Historiker E. Stanly Godbold, Jr. zitiert Carter aus einem Brief an den Banker: “Ich möchte mehr über die Wechselbeziehungen zwischen der Geschäftswelt und Regierungen hier und im Ausland lernen.”
Godbold, Jr. kommt zu dem Schluss, Carter hätte sich weniger für Religion und Politik, denn für Geschäft und Politik interessiert (Godbold, Jr. 2010).
Dazu kommt: 1976, ein Jahr vor den Wahlen, wurden die Bilderberger, aus denen die Trilaterale Kommission hervorgegangen war, von einem Skandal heimgesucht, dem Lockheed-Skandal. Über die Watergate-Affäre war heraus gekommen, dass Lockheed weltweit Politiker geschmiert hatte, um Starfighter zu verkaufen. Mehrere der Betroffenen waren Teilnehmer der Bilderberg-Treffen, allen voran deren prominentes Mitglied Prinz Bernhard der Niederlande. Er trat im Zuge der Affäre von allen öffentlichen Ämtern zurück.
Die Bilderberger, eigentlich sehr auf Geheimhaltung bedacht, gelangten erstmals in die Presse. Allerdings nur vorübergehend.
Lockheed jedoch hat seinen Sitz im Bundesstaat Georgia, wo Carter damals Gouverneur war. Und Carter war gemeinsam mit Lockheed-Vertretern in einem Lockheed-Flugzeug nach Brasilien gereist, das damals von einer Militärdiktatur regiert wurde, mit dem Lockheed Geschäfte machen wollen.
“Will Frank Church Probe Carter’s Lockheed Connection?” titelten am 5. April 1976 Alexander Cockburn und James Ridgeway in der Village Voice.
Soweit bekannt, wurde die Angelegenheit nicht weiter verhandelt. Carter, der mutmasslich behilflich war, Lockheeds Geschäfte mit einer Militärdiktatur zu befördern, wurde 1977 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Übrigens auch dank üppiger Wahlkampfspenden von Coca-Cola, das ebenfalls in Georgia ansässig ist. Er ging in die Geschichte ein, als der Präsident, der den Foreign Corrupt Practices Act unterschrieb, ein Gesetz, das es US-Amerikanern zukünftig verbieten sollte, Bestechungsgelder an ausländische Regierungen zu zahlen.
Bernt Engelmann hat den Lockheed-Skandal in einen Tatsachenroman “Hotel Bilderberg” verpackt und kommt dort auch auf Jimmy Carter zu sprechen. Unbedingt lesenswert. Kostenloser Downoad: https://epdf.tips/hotel-bilderberg-ein-tatsachenroman-german.html
Vielen Dank für den Alternativartikel und den link!
“eifriger Student Bzrezinski’s”
https://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski#Berater_der_Regierung_Carter
Die Schweitzer muss sich trotz ihres Alters noch irgendwie schönreden, dass der Schmarn, den sie früher mal glaubte, weil sie wie wir alle auf die Propaganda reinfiel und sogar noch nach USA ausgewandert ist, doch irgendwie einen wahren Kern hatte.
Also war Carter der angeblich letzte ehrliche Präsident.
Es wäre sogar lustig, wenn es nicht so traurig wäre. Das gilt aber auch für Kennedy in gewisser Weise, wenn liberale Juristen wie Kompa diesen Herrn als kleineres Übel sehen. Das mag ja sein, aber im Grund war auch Kennedy ein Massenmörder wie jeder Präsident. Chomsky sprach darüber, was man in einer Aufnahme auf Youtube sehen kann, was die Präsidenten alles an Blut man den Händen haben. Es gibt einfach keine Ausnahmen, denn es ist nicht eine Person, sondern das kriminelle Clansystem, die von dem MIC, den Kriegen und Regime Changes profitieren. Dazu gehört auch Kapitalismuskritik.
Jimmy Carter ist tot.
Er verstarb plötzlich und unerwartet im Alter von 100 Jahren.
Wenn ich an Heesters denke (5. Dezember 1903 – 24. Dezember 2011), dann hätte Carter in diesem Jahr auch noch einmal für die Dems kandidieren können –> und er hätte mit Sicherheit erheblich mehr Stimmen bekommen als der Clan um Biden.
Die Weisen von Wikipedia vermelden hierzu:
„Warum wurden die Menschen in der Bibel 900 Jahre alt?
Als Henoch 65 Jahre alt war, zeugte er den Methusalah … Als Methusalah 187 Jahre alt war, zeugte er den Lamech. Und nachdem Methusalah den Lamech gezeugt, lebte er noch 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. So betrug Methusalahs ganze Lebenszeit 969 Jahre; dann starb er.“
„969 Jahre…dann starb er“??? Dann besteht ja doch noch Hoffnung für die Welt, dass unser letzter Bibelgläubige all seine feuchten Träume umzusetzen fähig sein wird und nicht Plan B (Samson Option) zu zünden braucht.
Jimmy hat alles richtig gemacht und vielleicht auch nur deshalb auch dieses biblische Alter erreicht. Er konnte in jedem Fall erhobenen Hauptes vor seinen Schöpfer treten. Ich habe mir vorgenommen, demnächst eine kleine Kirche aus Zweigen hier im Wald zu errichten, damit sich darunter die kleinen Tiere und Vögel versammeln und ich ihn dort in meine stillen Gebete einschließen kann.
“nur deshalb auch dieses biblische Alter erreicht”
In den amerikanischen Eliten gibt es scheinbar eine auffällige Häufung extrem alt werdender Personen. Unabhängig vom Verwandtschaftsgrad.
Ursachen ?
Jimmy Carter lebte nach den Prinzipien der Bergpredigt (Matthäus 5,1-16).
Carter lehnte den jüdischen Stammes-Geledischen Gott des Alten Testaments ab, der eine Auserwählte Nation und ein auserwähltes Land (Israel) favorisierte.
Dieser Gott ruft sein Volk zum Völkermord an vielen Nationen, einschließlich Amalek und den Nationen Kanaans, auf.
Jimmy Carter war schon immer der seltene Typ von Politiker, verwurzelt in einem standhaften Glauben, dass Frieden und Gerechtigkeit möglich sind und dass es am Ende nicht die stärkste Armee oder die rücksichtsloseste eiserne Faust ist, die den Tag rettet.
Heutzutage sind Politiker dieser Art extrem selten, wenn sie überhaupt existieren.
Jimmy Carter: Rock & Roll President | Official Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=AfFF-PP78iA
Ich möchte etwas Essig in den Wein der Autorin kippen: https://www.theamericanconservative.com/the-untold-story-of-carters-fateful-foreign-policy/
Carter hat die Saat gelegt, die heute Früchte trägt !
Carter hat den politisierten Islam geschaffen und als Waffe gegen UdSSR/ Russland instrumentalisiert. Carter hat das außenpolitische Establishment der USA und ihrer Verbündeten/ Lakeien umformatiert und auf die Vernichtung der UdSSR/ Russland als vorrangiges Ziel orientiert. Die Politik des „Hausneger der Wallstreet“, Obama, war eine Fortsetzung von Carters Politik…
Jimmy ist neben Roosevelt der US-amerikanische Präsident, dem ich wirklich Respekt zollen kann, während ich für den Rest meist nur Verachtung übrig habe.
Das soll nicht heißen, dass es auch bei ihm nicht zu kritisieren gäbe, weil es keinen negativen Beigeschmack gibt.
Aber insbesondere seine Lebensleistung impobiert mir, obwohl er kein erfolgreicher Unternehmensgründer oder Börsen-Ceo war.
Carter wurde erst sehr spät zu einem Idol für ein besseres Amerika. Das ist dasselbe Phänomen wie bei Helmut Schmidt, der auch erst nach seinem Sturz, der den Schmidtleid Effekt auslöste, populär wurde, indem er sich mit populistischen Sprüchen hervortat. Seine Kanzlerschaft war eine Katastrophe, gekennzeichnet durch den Sturz von Willy Brandt, Radikalenerlass, Idiotenabitur zur Kaschierung der Arbeitslosigkeit, Schuldenpolitik, sinnlose Konjunkturprogramme, die nur China nützten, und das Kapern eines entführten Flugzeugs in Mogadischu, bei der er das Leben der Geiseln aufs Spiel setzte, was aber mit dem Glück des dümmsten Bauern gut ging.
Jimmy Carter war eine gespaltene Persönlichkeit und besaß in keiner Angelegenheit einen klaren Standpunkt. Das gilt auch für die Umweltpolitik. Vgl. Jimmy Carter’s Complicated Environmental Legacy, slate.com. Für die Revolution im Iran mit Besetzung der amerikanischen Botschaft, und den Angriff eines Killerkaninchens, welche ihm das Genick brachen, kann er allerdings nichts.
Die Machtergreifung des Schahs mit Hilfe von CIA und USA und der Sturz von Mossadegh waren für die Perser ein Trauma. Er galt als Fremdherrscher, der das Öl des Iran an den Westen verschacherte. (Ein Jahr vor seinem Sturz war ich im Iran. Alle redeten von Revolution. Ich hielt das für Geschwätz, aber zu meiner Verwunderung machten sie es tatsächlich.) Das hätten die Amerikaner nur mit einem Krieg wie im Irak verhindern können. Insofern ist der Versuch Carters verständlich, sich mit Khomeini zu arrangieren. Im Übrigen ist der Iran nach der Türkei das einzige Land mit halbwegs demokratischen Institutionen im Nahen Osten. Und der Wächterrat erfüllt nur die Funktion, die bei uns das Verfassungsgericht besitzt. Der Hass, der im Westen gegen das Regime geschürt wird, hängt mit der Verstaatlichung der Energieressourcen zusammen. Auch der Krieg mit Russland beruht auf dessen Weigerung, seine Ressourcen an die Globokonzerne auszuliefern. Die Allianz zwischen Russland und Iran ist daher ganz natürlich.
Es ging den Amis bzw. deren Tiefen Staat und seinen Financiers IMMER nur um Ressourcen bzw. deren ungehinderten Raub. Das Demokratie- und Menschenrechts-Gesäusel ist nur der Deckmantel für die kriminellen Machenschaften. Auch Carter konnte dem nichts mehr entgegensetzen, selbst wenn er gewollt hätte.
Es ist tatsächlich merkwürdig, wie die Guten und die Bösen je nach amerikanischem Bedarf reibungslos ausgetauscht werden. Während umgekehrt der Blick von außen auf die USA es schwer macht, dort Gute und Böse auszumachen. Vermutlich liegt das daran, dass – wie es die Autorin zutreffend benennt – auch amerikanische Linke ungern militärische Auseinandersetzungen verlieren. Es fällt da schwer, die Gerechten von den Ungerechten zu scheiden und den Herren zu bitten, um ihrerwillen die Stadt, hier also die Staaten, zu verschonen. Snowden käme infrage, aber was würden die Amis mit ihm machen, wenn sie ihn bekämen?
Das Carter der Präsident war, der keine Soldaten in die Welt schickte, um Menschen zu ermorden, die den Amerikanern nie was taten und Angelegenheiten zu regeln, die sie einen Scheiß angingen, war mir nicht aufgefallen. Habe es gelesen und gut gefunden. Sonst sind die USA halt die Staat gewordene Bestie, die jederzeit aufspringen kann.
Habe ich schon geschrieben, dass ich vermute, unser Planet wäre ein besserer Ort, wenn es die USA nicht gäbe? Vielleicht kein guter, wahrscheinlich nicht. Aber ein besserer.
Carter war Präsident der USA, einem Staat, der seit 1949 mehr als 200 kriegerische Auseinandersetzungen angezettelt hat. Mehr muss man über ihn nicht wissen.
von Jimmy Dore: Jimmy Carter Presidency SCORCHED By Chomsky & Chris Hedges!
https://www.youtube.com/watch?v=-aLktIsr1yc
Dore ist zwar mittlerweile auch nur mit Vorsicht zu genießen, weil er wirklich alles schlecht redet mit seinem Comedy Scriptwriter Kurt Metzger und wie Alex Jones Nahrungsergänzungsmittel anpreist und Gold. Er hält sich für schlauer als er ist. Neulich beschrieb das der Marek von 99zu1 für deutsche “linke” Politik-Influencer gut. Solche Politik Comedians oder Influencer machen einfach nur ihre Show und betteln dafür um Geld. Mehr machen sie nicht.
Aber der Hinweis auf Chomsky und Hedges ist gut, denn die haben im Gegensatz zu Dore wirklich viele Bücher und Berichte gelesen, die Zeit erlebt – also haben die Quittungen wirklich gesammelt.
Ich wundere mich immer, warum deutsche Autoren es nie schaffen verstorbene amerikanische Politiker wirklich voll zu würdigen.
Selbst die Kritiker sind immer zu unkritisch! Bis zum nächsten berühmten Toten, der in den US-imperialen Medien weltweit gewürdigt wird, wo sich dieses Schauspiel wiederholt.
Ist das so schwer über die amerikanische Geschichte Bescheid zu wissen und sich zu fragen, was eigentlich der jetzt Tote, in diesem Falle sogar vielleicht zu der Zeit damals der am Meisten im TV dargestellte Mensch, bei diesem Krieg oder jenem Genozid zu der Zeit gemacht hat, bzw. “seine” Regierung, die nach ihm benannt ist?
Bei der Invasion von Osttimor war auch Allan Nairn dabei mit Amy Goodman und wurde von der Polizei schwer am Kopf verletzt als er die Verbrechen dort filmte.
https://en.wikipedia.org/wiki/Allan_Nairn
Damals hatte Amy Goodman noch Mut, aber die Zeiten sind heute auch vorbei.
ps: Zitat: “Und er hatte die Verhandlungen in Camp David geführt, die zum Frieden zwischen Ägypten und Israel geführt haben. Zwei Länder die, ich glaube, 5.000 Jahre lang Erzfeinde waren.” Wie kommt die Autorin darauf? Das wird von Zionisten verbreitet, aber man könnte mal in der jüdischen Bibel nachlesen, ob das stimmt? Gab es Israel 5000 Jahre lang? Wohl eher nicht. Schaut man in der wiki, der offiziellen Geschichtsschreibung, steht auch darin: 14.5.1948. Aber in Sachen Israel glänzt die Autorin auch nicht zum ersten Mal mit Unwissen und Schnodrigkeit.
So viel falsch im dem Artikel. Nein, war glauben nicht, dass Carter ein guter “linker” Präsident war. Er war ein Massenmörder wie ALLE anderen Präsidenten auch.